Allgemeine Gartenzeitung. . DE ete m — Eine Zeitſchrift [84 2 für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. Ti UftrbUdn e mit den tuͤchtigſten Gaͤrtnern und Botanikern des In- und Auslandes, herausgegeben von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten: Director und Inſpector des bot. Gartens zu Berlin und Albert Dietrich, Dr, der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner⸗Lehranſtalt zu Berlin. t Aalen Zehnter Jahrgang. Mit vier lithographirten Tafeln und einem Holzſchnitt Verlin, 1842. Verlag ber Nauckſchen Buchhandlung. Sehnter Sahrgang, gemeine Gartenzeitun i ana EEE ee b mif für ‚Gärmerei unb alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den küchtigſten Gärtnern und ee des > web ene herausgegeben ^8: ge tol "T finit Preuß. Garten ; :Direftor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. i ETT Dietrich, Dr. der Phil fo, "T" Sonnabend, den 1. Januar. 3 d 8 Vorerinnerung v P Nedaction, beim Anfange des zehnten Jahr⸗ ganges der Allgemeinen Gartenzeitung. Da wir mit der heutigen Nummer der Allgemeinen Gartenzeitung den zehnten Jahrgang derſelben beginnen, fo möge es uns erlaubt ein, einige Worte an unſere geehrten Leſer zu richten. Juerſt fühlen wir uns verpflichtet, allen denjenigen unſern verbindlichſten Dank zu ſagen, die uns während einer Reihe von neun Jahren mit ibren ſchätzbaren Beiträgen für dieſe Blätter ſo kreulich zu unterſtützen die Güte hatten, da ohne dieſe Hülfe das Fortheſtehen dieſer Seite ſchrift bereits in den erſten Jahren unmöglich geworden wäre; indem unſere eigenen ſchwachen Krafte wohl nicht hingereicht haben würden, das Intereſſe unſerer berehrten Sejey fortdauernd zu feſſeln. In dem feſten Vertrauen nun, daß uns auch fernerhin die Unterſtützung unſerer bisherigen Mitarbeiter jo» wohl, als auch anderer tüchtiger Gartenfreunde unſeres Va⸗ terlandes, die bis dahin noch nicht thätig für unſere Zeitung geweſen ſind, nicht fehlen werde, mi in ne Hoffnung. daß i Mittheilange * Pur PN Gärtnerei, Botanik u und Dpi 3 Edi E i$ usns. à ta Den wir unfere Zeitſchrift fortſetzen, und unſererſeits auch, wie früher, den Leſern alles Neue, Intereffante und Wiſſenswerthe im Fache der Gärtnerei und der damit verbundenen Wiſſen⸗ ſchaften, ſowohl des In⸗ als des Auslandes, mittheilen. Bei dem erſten Erſcheinen der Allgemeinen Gartenzeitung gaben wir der Hoffnung nur wenig Raum, daß dieſe Zeit⸗ ſchrift ſich wohl halten und den Beifall der Gartenfreunde erlan⸗ gen würde, dem bekanntlich hält es in Deutſchland febr ſchwer, dergleichen periodiſche Schriften in Gang zu bringen, oder für dieſelben eine ſo ausgedehnte Theilnahme zu gewinnen, daß die Koſten dadurch gedeckt werden, und das Beſtehen ſolcher Unternehmungen geſichert iſt. Wider alle Erwartung hingegen war dies der Fall, und wir haben uns, vom Be⸗ ginnen an bis zu dieſer Zeit, der Theilnahme des Publikums im reichlichen Maaße zu erfreuen gehabt, während andere Gar⸗ ten⸗Zeitſchriften, die bier und da neben der unſrigen erſchienen, nicht ſo glücklich waren, fondern wegen Mangels an Subſcribenten eingehen mußten, Die Theilnahme für unſer Blatt erſtreckte "d ſich aber auch auf die Schriftſtellerwelt; wir ſahen nicht allein einen Theil der beſſeren Abhandlungen unſerer Zeitung in andere en ũ übergehen, ſondern ſelbſt die Engländer, die ſonſt nur ſelten ausländiſches Verdienſt zu ſchätzen pflegen, haben in mehreren ihrer Garten- Journale Aufſätze aus unſerer Zeitung überſetzt, wie dies z. $8: die neueſten Hefte von Gardeners Chronicle und Gar- deners Magazine zeigen, und was wir hier nur anführen, um unſeren Mitarbeitern zu zeigen, wie ihre Bemühungen auch im Auslande gewürdigt und anerkannt werden, was ſie gewiß - a fernerer Thätigkeit für unſere Zwecke geneigt machen wird. Unſer Zweck iſt nun aber der, wie wir uns ſchon frü⸗ Pa Darüber ausgeſprochen haben, daß unſer Blatt ein Organ ; der deutſchen Gartenkunſt werden möge, wo Alles niedergelegt pex kann, was Neues und Intereſſantes im Bereich der⸗ ſelben vorkommt. Es it deshalb unſer ſtetes Beſtreben ge⸗ : weſen, nur das zu gebe en, was bisher noch nicht gründlich dar⸗ geſtellt oder nicht allgemein bekannt war, verbeſſerte Kulturme⸗ thoden zu beſchreiben, alles gewohnliche, bereits hinlänglich in deutſchen Schriften beſprochene oder bereits i in deutſcher Sprache e enen deshalb wird — Y S 55 CR Ud ES DID un nur gwej- ı oder dreimal abgewichen, abgewichen, entweder wegen des man auch ſehr ſelten über Gegenſtände, die dem Feldbau und der gewöhnlichen Gartenkultur angehören, Aufſätze in biefen Blättern finden, zwei Artikel, die in deutſchen Gartenſchriften in der Regel die Hauptrolle ſpielen. Aus dieſem Grunde mußten wir auch mit Bedauern manchen Aufſatz zurücklegen, der ſich für unſer Publi⸗ kum nicht eignete. Unſere Zeitung iſt keineswegs für den bloß prak⸗ tiſchen Gärtner beſtimmt, ſondern fie ift ein Organ für wiſſen⸗ ſchaftliche Gärtnerei, für den Gartenfreund und Gartenkünſtler, der ſich in ſeinem Fache vervollkommnen. und noch, wo er kann, etwas zulernen will. Sie iſt deshalb auch ſo vielſeitig als möglich, und wenn noch größere Vielſeitigkeit zu wünſchen wäre, ſo hoffen wir dieſe durch unſere Mitarbeiter zu erlan⸗ gen; denn ie mehr wir deren erhalten können, deſto reichhal⸗ tiger wird unſer Blatt werden; ein Einzelner kann ee: gleich Alles vollkommen wiſſen. = o AME Gärtnerei zerfällt in ſo viele Daam daß es jetzt wohl nicht mehr möglich (fein tfte, von einem Gärtner zu verlangen, daß ev ale Shveige de der mit, gleicher Y oai. ſich auszeichnen, während er in einem andern Zweige weniger zu leiſten vermag, entweder nun, weil er zu gewiſſen Kulturen keine Gelegenheit hatte, ſie zu üben, oder ſie nur oberfläch⸗ lich behandelt, weil andere Kulturen ſchon ſeine ganzen Kräfte in Anſpruch nehmen. So kann ein Gärtner ein außerordent⸗ lich guter Gemüſe- oder Obſt-Kultivateur fein, während er ein mittelmäßiger Pflanzenzüchter iſt. Der heutige Stand⸗ punkt der Gärtnerei iſt ein ganz anderer als der vor einigen Decennien. Daher ſollte der Gärtner, jeder in ſeinem Fache Alles mittheilen, um daraus ein Ganzes für das geſammte Gar⸗ tenweſen ſchaffen zu können. Es will uns ſcheinen, als ob manche unſerer Gärtner ihre angeblichen Geheimniſſe zu bewahren ſuchen, und gerade dahin ſtreben, daß ſie nicht veröffentlicht werden. Es giebt gar viele unter denſelben, die reichlich mit Kenntniſſen ausgeſtattet find, hinlangliche Erfahrungen geſam⸗ melt haben, dieſe auch ſehr gut anzuwenden verſtehen ; allein ſie erachten es entweder nicht der Mühe werth, ſolche für das allgemeine Beſte zu veröffentlichen, oder fürchten, wenn ſie dieſelben bekannt machen, daß ihnen dadurch in ihrem Be⸗ didici Intereſſes des Segen, oder a uns ner triftige Gründe dazu veranlaßten. trieb ein Nachteil entſtehen könnte. Durch ſolche Geſinnun⸗ gen wird der Oeffentlichkeit gar Vieles entzogen, was bekannt zu werden verdiente, und wodurch dem Verfaſſer gewiß kein Nach⸗ theil gebracht werden würde, während Andere ebenfalls Nutzen da⸗ von ziehen konnten. Dies iſt denn auch zum Theil der Grund, daß wir gerade aus unſerer Umgegend in Bezug auf Gaͤrtne⸗ rei immer nur ſparſame Nachrichten erhalten haben, worü⸗ ber allerdings das In⸗ und Ausland ſtaunen mag, wohl wiſſend, daß wir hier recht tüchtige Männer im Fache des Gartenweſens beſitzen, und unſere Gärten reichlichen Stoff darbieten, um die entfernter liegenden damit zu unterrichten, und durch ihre Belehrungen der Gärtnerei im Allgemeinen einen größeren Aufſchwung zu geben. Wir hoffen, daß durch dieſe zum allgemeinen Beſten gegebene Erinnerung, auch un⸗ ſere hieſigen und in der Umgegend wohnenden Gärtner ange⸗ ſpornt werden möchten, ihr Scherflein zum Zweck des Gan⸗ zen beizutragen. Die Gaͤrtnerei hat in Deutſchland und den angrenzenden Ländern ſehr merkliche Fortſchritte gemacht, deſſen ungeachtet bleibt noch gar Vieles zu wünſchen übrig, beſonders aber in Hin⸗ ſicht der bildenden Gartenkunſt, namentlich was den Geſchmack bei kleinen Gartenanlagen, Arrangements der Blumengärten (worin unſere überſeeiſchen Nachbarn fo unendliche Fortſchritte gemacht haben), die Wahl der dazu nöthigen Sträucher, Stauden, Sommer- gewächſe und anderer Zierpflanzen anbetrifft. Ja ſelbſt der Bau zweckmäßiger, weniger ins Koſtſpielige übergehenden Pflanzenhäuſer, mit der jetzt dazu üblichen und [o zweckmäßi⸗ gen Heitzungsmethode, welche man wohl als eine neue Epoche in der Geſchichte der Gärtnerei betrachten könnte, liegt zum großen Theil noch im Argen. Nur duferft felten ſieht man bei uns die Fortſchritte, die das Ausland bereits darin ge⸗ macht hat, 3 ſo wichtig auch an und für Ta wel rt ijt. | In anderer Beziehung find es die Handelsgärtnereien, die ſich in den letzten Jahren auf eine wirklich bewun⸗ derungswürdige Weiſe gehoben haben, beſonders was die Kultur der Zier- oder Schmuckpflanzen anbetrifft. Wir wol⸗ len nur der mannigfaltigen Roſen⸗ Varietäten gedenken, die Fleiß und Ausdauer der Gärtner hervorgebracht haben, na⸗ mentlich der Bengaliſchen⸗ Bourbon⸗, Noiſett⸗ und Hy- briben = Rofen; ferner der großen Zahl von Spielarten anderer Pflanzen, als indiſche Azaleen, Rhododendron, Camellien, Verbenen, Calceolarien, Fuchſien, Pelargonien, Georginen oder Dablien u. f. w., ſo wie einer Menge der ſeltenſten und neueſten Gewaͤchs⸗ und n welche in den Catalogen verzeichnet ſind. Auch Preußens Hauptſtadt iit in biefem Beftreben, die Gartenkunſt zu fördern, nicht zurückgeblieben, und ijt fogat in mancher Hinſicht rühmlich voran geſchritten, : und es regt fid in ihr immer mehr und mehr ber Sinn, den Gar⸗ tenbau zu fördern und zu unterſtützen. Die Frübtreiberei, ſowohl der Früchte als der Gemüſe und Blumen, dürfte wohl ihres Gleichen nicht finden. Man ſah bier z. B. im Novem- ber Monat vorigen Jahres blühende Maiblumen, Tulpen, italieniſche Tazetten, Hyaeinthen und Camellien in großer Menge, und in den Weihnachtstagen waren alle Blumenläden reichlicher ausgeſchmückt, als es je zuvor der Fall geweſen war. merkbar, und ſie ſahen eben ſo kräftig aus, als wir ſie im freien Lande auf einem Frühlingsbeet nur ſehen konnten. Wir möchten, wenn es der Raum dieſer Blätter geſtat⸗ tete, eine Ueberſicht aller derjenigen Schmuckpflanzen geben, die ſeit den letzten Jahren eingeführt ſind, und man würde nicht wenig erſtaunen, über die Menge ſolcher ne ände, Nirgend war ein Uebertreiben biefer Gegenjtände bez, uen Gegenftände, — Dennoch find wir im Vergleich zu anderen großen Städ- ten noch immer zurück, da die Anzahl ber Liebhaber der Pflanzenkultur im Verhältniß hier geringer iſt. Unſer Beſtreben ſoll aber auch ferner dahin gehen, immer mehr und mehr die Liebe für die allgemeine Gartenkunſt zu wecken, und rech⸗ nen wir dabei vertrauungsvoll auf jedwede Unterſtützung zur Förderung des en Guten und "og Auszug aus engliſchen Gartenſchriften. Aus Gardener's Chroniele. Nr. 47. 1841. Neue Chrysanthemum -Varietaͤten. Im Vergleich zu den Dahlien ſind die Fortſchritte in der Kultur der Chrysauthemum, in Hinſicht ihrer Vollkom⸗ menheit als Schmuck⸗Blume, nicht ſo raſch auf einander fol⸗ gend, aber ſicher geweſen, wovon em in . garten der Herren Chandler und Söhne zu Vauxhall bei London überzeugen kann. Viele der neue Varietäten haben beinahe dieſelbe Regelmäßigkeit wie die Dahlien. Die Blü⸗ thenköpfe find bis zur Mitte gefüllt, ſo geordnet, daß eines über das andere liegt. Auch die Farben haben gewonnen, denn während. früher gelblih-weiß - und braunroth unter den älteren Varietäten vorherrſchend war, erſcheinen jetzt ſchon rothe in allen Nüancen. a Eine Auswahl der vorzüglichſten Varietäten, m d den Farben geordnet, ijt folgende: Weiß: 3 ^ Conqueror; eine gute frübe Varietät. Lucidum; ſilberweiß, regelmäßig. 2 Vesta; ein ſchön geformter Blüthenkopf, mit breiten Blümchen. Goliath; ſehr groß und in der Mi itte gelblich ſcheinend. Wr. Formosum; beim en rein weiß, wird aber ſpä⸗ ter gelblich. Compactum; ſchöne Form, klein, ſpätblühend. Invincible; ſchneeweiß, mit n; Blümchen. Sleiſc farben und pink: Celestial und Beauty; ſehr gefüllt. Empress; ſchön lifa-pink, mit etwas gedrehten Blümchen. Perfeetion; pink. ^ Chancellor; groß, röhrig, pink. Floribundum; roͤhrig, pink, blüht ausnehmend lange und reichlich. Elegans; niedlich, gefüllt, pink. Princesse Marie; febr gefüllt, hell- pink. pulcherrimum ; dunkel -pink, febr voll. King; pink, mit einem leichten orangefarbenen Anflug in der Mitte, febr gefüllt und regelmäßig. i Carmeiſin: ie Capiti, febr dunkel, gefüllt und regelmäßig. Casimir Périer; niedliche Varietät mit flachen Blüm⸗ hen pon gefüllt, zeigt aber bafb einen Great Napoleon; bone grobe Dm pee Duc de Calynian; eft mit m gefleckt. und die Blümchen Arago; dunkel roth. Maria und | Therese; ſchön hochroth. Orange und gelb: Conductor; ſchön, doppelt, orange. Adventure; gut gefüllt, gelb. Gouvion St. Cyr; gefüllt, röhrig, orange wit brau⸗ nen Flecken. Außer dieſen giebt es en deren Farbenmiſchung nicht genau beſtimmt ift, namentlich Minerva und Smal Brown, welche die eigenthümlichſten ſind. Erſtere iſt weiß⸗ lich⸗gelb und die Rückſeite der Blümchen wee letztere iſt von einer ſchön braunen Färbung. Stefuftate Ananas in verſchiedenen . zu kultiviren. Bei dieſen Verſuchen bat m ſich 7 in Rechen Erdarten die Ananas am Beſten gedeihen. * Sorte d. Ananas Erdart. Bemerkungen. Globe *). Steine Heideerde — gut, bewurzelt fid) Queen. Sandige Heideerde. Starker vus Ht vorzüglich be- rzelt. W. Providence Lehmige Heideerde. Wachs thum " p— fid Queen. Halb Sand und Lehm. Wachsthum A m nicht Rc ewurzelt. St. Vincent Lehmige Heideerde. Mittlerer Bude; na gut be- wurzel Queen. Reine Heideerde. Wachsthum gut; 1 51 gut St. Vincent. Halb Lehm halb Sand. Wachs thum gut; cas gut bewurzelt. Queen Fetter Lehm. Ausgezeichneter Wuchs; jedoch nicht ſo gut 9 als in Hei⸗ - rde. ee gu unb Kalt. Machte keine TE und wurde ganz gelb. Dieſe hier angeführten Arten wurden im Auguſt v. J. germani, und das Nefultat war, daß die Globe und Queen å Die engliſchen Namen der hier verzeichneten Ananas⸗Arten ſind beibehalten worden, da ſie auch in 1 gewöhn⸗ lich unter dieſer Benennung vorkommen + 5 we in reiner Heideerde gut wuchſen, jedoch wächſt die Queen in ſandiger Heideerde beſſer; in fettem Lehm wächſt die Queen jo gnt als in ſandiger Heideerde, jedoch bildet fid) bierin kein ſo ſtarkes Wurzelvermögen. Sobald die Früchte gereift find, werden auch davon die weiteren Nefultate mit- getheilt werden. f Aus Gardener's Chronicle Nr. 48. 1841, Das Pfropfen der Lamberts-Nuͤſſe. Das Pfropfen der Lamberts⸗Nuß, beſonders aber auf Stammen der Cosford-Ruß und der ſpaniſchen Erd- nuß hat viele Vorzüge ). Die Reiſer wachſen ſehr ſchnell, ; erreichen eine ziemliche Große, und treiben niemals Shif- linge aus den Wurzeln. Die Pfropfreiſer tragen gewöhnlich ſchon im zweiten Jahre, und zwar bei weitem reichlicher als auf ihren eigenen Stämmen. Notizen über Fagus- Arten, Kapitain King giebt Nachricht über Fagus betuloides, und bemerkt, daß dieſer Baum eine beträchtliche Höhe erreiche. Ein Baum dieſer Art, der vom Commodore Byron zu Port Famine gemeſſen wurde, batte 17 Fuß über der Erde gemeſſen, ſieben Fuß im Durchmeſſer, wo ſich der Stamm in drei große Aeſte theilte, deren jeder drei Fuß im Diurchmeſſer hielt. — Fagus antarctica fol nach dieſem Be- richt ebenfalls eine beträchtliche Höhe erreichen. Fagus Cunninghami, Es iſt längſt bekannt, daß eine Fagus- Art in Van Diemensland vorkommt. Mirbel, der im Memoire des Museum alle Arten dieſer Gattung auf⸗ zählt, ſagt: Je ne cite le Fagus qui, selon Cunning- ham (King's Surrey of the Coasts of Australia, Vol. l. p. 158), croit à la terre de Diemen: mais elle n'est encore, ni décrite ni nommée. Allan Cunningham er- wähnt dieſe Art in Kings Australia und jagt: diefer Baum *) Die Sosford. Nuß (Pom. Mag. t. 55.) ijt eine — Varietät, mit länglicher Frucht, deren Schaale dünn ift iſt. — Die ſpaniſche Erdnuß e Nut) iſt ebenfalls eine Varietät mit großen Früchten. erreicht in Van Diemens Land eine Höhe von 40 Fuß, der Stamm einen Durchmeſſer von 10 — 14 Zoll. Derſelbe fammelte , Exemplare davon bei Pine Cuve (Van Die⸗ mens Land.) In Backhouſe's ſehr intereſſantem Bericht über die gewöhnlichen und merkwürdigen Bäume von Van Diemens ; Land heißt es über Fagus antarctica: Die auſtraliſche Myrte (wie ſie hier genannt wird) iſt ein herrlicher, dunkelgrün bes ` laubter Banm, der in vielen Theilen der Inſel wächſt, und 2 großen Myrtenwald in Emu Bay bildet, der 20 Meilen aug ijt; man findet ihn auch auf der Seite von Mount eee, Herr Lawrence nennt fie Betula antarc- tica; es iſt aber keine Betula, ſondern ein Fag gus. Herr Gunn und Dr. Milligan berichten, daß dieſer Baum im weſtlichen Theile von Van Diemens Land undurchdringliche Wälder bildet, in deren Schatten nur Cryptogamen aufkom⸗ men, denn ſelten, oder beinahe gar nicht, ſind andere Pflanzen unter den Bäumen wachſend gefunden worden. Das Holz gleicht dem der Eller und man fand Stamme von 30 Fuß im Umfange. Im ſüdlichen Chili wächſt Fagus procera. Bridges berichtet, daß ſie von den Eingebornen Noble und Pellin⸗ Holz genannt wird, und eine Höhe von 60 — 100 Fuß er⸗ reicht. Pöppig ſagt, es iſt ein Baum von 80—100 Fuß Höhe, den die Chileſen Nauli nennen. Das Holz iſt weiß und ſehr hart, und eignet ſich vortrefflich zum Schiffbau. Schalen und Gefäße werden von der gebrannten Rinde ange⸗ fertigt, die ſich reichlich nach großen Waldbränden vorfindet, und ge ` und unter dem Namen Pellin bekannt iſt, woher das chi⸗ leſiſche Wort appelinar, verkohlen. Dieſe Pellins ſind ihrer Härte und Sprödigkeit wegen merkwürdig. 4 LE e Yelargenien- Varietäten. Die in Nr. 49. ber Allgemeinen Garten » Zeitung im vorigen Jahre erwähnten Pelargonien⸗ Varietäten ſind nunmehr um beigeſetzte Preiſe bei Herrn Catleugh in edis: bei ie zu erhalten, als: he Queen of Fairies zu 63 Schilling a me n %% a Jessie - pp - M 63 = A - 8 c A. v Comus - - - c ^ : Evelyne. - AT ON NM S = Meder - - > ug cs = ^ s : Coniferen, veille p den Forbes IDEO bei John Origot nd Comp. iſt neben einer großen Auswahl der beſten Wald⸗ und Jierbäume, beſonders eine große Anzahl Coniferen zu erhal⸗ ten. Von der gewöhnlichen ſchöttiſchen Fichte (Pinus syl i vestris) und Larix find über zwölf Millionen junger Stämme in allen Größen vorhanden. Von eingeführten und für unſer Klima buglchen 5 ſind roo ge za voreäthig: | $ 100 Stück zu 43: Ss zweijährige; das Dutzend pos -* Clas einjäahrig; das Dutzend 3 = Abies Morin was ehe bas uan "Ww i zweijährige; das DUG. T' «^ ! 18^ «i : PieliSelbians, zweijährige; das Dutz. 3^» Cedrus Deodara, einjährige; das Dug. 2 8 zweijährige; das Dtz. 2 75 > mg hii cet 21 - 7 271 Sch. Ste. MC z " aed * — Da 3 e Eonſervatorium im Gren der Gar⸗ 5 tenbon- Gefetihaft zu Chiswick bei London. Das große Conſervatorium zu Chiswick bietet jetzt ei⸗ | Anblick dar. Das mittlere Beet giebt eine Idee von der üppigen Vegetation der Pflanzen, welche in dem⸗ ſelben kultivirt werden. Zwei Eucalypten, Eucalyptus glo- pua, haben bereits die oberen Fenſter er⸗ reicht; Acacia äh bildet einen prächtigen Baum mit herabhangenden Zweigen. Bossiaea linifolia, ein präch⸗ tiger Strauch mit bangenden, zarten Aeſten und Blättern, und Chorizema varium bildet ein völliges Dickicht bei einer Höhe von ſechs Fuß. Banksia Cunninghami iſt bedeckt mit den ſchönſten Blüthen, und Fuchsia cordata und eylindracea find, namentlich letztere mit unzähligen kleinen ſcharlachrothen und erſtere mit großen roth und grün geſtreiften Blumen ge⸗ ſchmückt. Die ſchönſte Zierde jedoch iſt gegenwärtig ein Ex⸗ emplar von Luculia gratissima, an der fib gegen 40 große Blüthenköpfe befinden, von denen einige die Größe der Hor⸗ tenſien⸗Dolden erreichten. Die Büthen ſind jedoch bei weitem ſchöner an Farbe als jene, und verbreiten einen ſehr ange⸗ nehmen Geruch. Der Standort im freien Beete ſagt der Pflanze vorzüglich zu, welches an den dunkelgrünen Blättern und der Menge der Blumen bemerkbar ift. Hedychium Gardnerianum bewährte ſich im Laufe des letzten Sommers als eine der ſchönſten Sierben für die Gewähshäufer. Sal- via excelsa, eine neue Art, entfaltete fo eben ihre carmoiſin⸗ rothen Blumen, ſie wird, wenn ſie erſt bekannter ſein wird, die erſte Jierde unſerer Kalthäufer werden, um ſo mehr als ſie ihre ſchönen Blumen it im E entfaltet Viele chi⸗ neſiſche Roſen wurden auf dem! gepflanzt, die bereits in Knospen ſtehen, und den Winter hindurch einen immerwäh⸗ renden Flor verſprechen. An den Vorderfenſtern ſtehen im freien Grunde Chrysanthemum- Arten, die nicht allein, die Röhren ber Waſſerheitzung bedecken, ſondern aud) zugleich un» willkührlich die Augen der Beſucher vom Boden ablenken. In den kleinen Gewächshäusern des Gartens der Gartenbau— Geſellſchaft zeichnen ſich unter andern ſchönen Pflanzen nament⸗ lich auch M Orchideen ME Odontoglossum grande, Zygo- takai E w * x žal , Gongora fulva, ee e bictoniense und Paddom Sokoni wa⸗ ren in voller Blüthe. Ipomoea Horsfalli war mit Blu- men bedeckt. — Eine neue Pflanze, zugleich mit Achimenes longiflora eingeführt, ſteht in Blüthe. Sie gleicht entfernt der Ramondia pyrenaica, hat aber weiße Blumen unb ijt Niphaea oblongata benannt worden. Ein von Har tw eg eingeführter Convolvulus aus Mejito, wird fid) als ganz etwas Außerordentliches erweiſen, ebenſo eine Gesnera, die von allen bisher bekannten E aoni ift. be AREE T iiam cis > weiche im P Botanical M und im Botanical A LAU abgebildet find, und deren Anzucht in den ied cgo d und pini en zu 1 . AGN 1. Curtiss Botanical Magazine. December 1841. (Taf: 3910.) Cattleya’ crispa Lind! 3 5 (Gynandria Monandria. Ordens) Dieſe herrliche Cattleya ffammt aus Braſilien, von | wo. fie durch mehrere Reisende, und Wibeſcheic zuerſt durch worden ift- Sie gehört unſtreitig, wegen der großen, präch⸗ tigen, weißen Blumen, die eine in der Mitte dunkel pur⸗ purrothe Kronenlippe haben, ju den 97 Arten wo Gattung: (Auch der hieſige botanische Darten beſitzt Kr fuit ftige Exemplare dieſer wahrhaft ſchönen Art, die jedoch trotz ihrer Größe und Stärke noch nicht geblüht haben. O)) (Taf. 3911.) E Opuntia monaeantha Haw. *). [Cactus x monacanthos Willd. Cactus Opuntia Tuna De ‚Cand.] Pine Se RE : Mauna neden "uds im dritten Sapang: der algen Sartengi tung, p. AT. e erwähnt. S) p 3912.) : Oncidium ornithorhynehum jd. et Kunth *). (Taf. 3913.) Thr. Stylidium recurvum Gral. + (Gynandria Monandri, 4 Stylidene,) Im Mai 1840 blühte dieſe niedliche Art zuerſt in der Handelsgärtnerei bei Herrn Gunn in gham, Comely- Bank bei Edinburgh. Sie bewohnt die Gegend des Schwanenfluſ⸗ ſes in Auſtralien. Die Pflanze wird gegen ſechs Fuß hoch, und breitet fid nach allen Seiten hin aus. Die Blumen ſind ziemlich groß und roth. In botaniſcher Hinſicht ſteht ſie dem Stylidium breviscapum am nächſten. (Taf. 3914.) Opuntia 8 Salm 9. | n [Op. repens Karw. — Op. irrorata Mart] | (Icosandria . Cacteae.) (Siehe die Beſchreibung dieſer Opuntia in der Allgem. Gartenzeitung, ſechſter pe p. 308. O.) K 100 3915 jiu 5. LUE zx Boronia. crenulata Smith *). (Octandria suem qe 2 hide febr. nette kleine Strauch iſt bereits im ſechſten Jahrgange der hr ias Gartenzeitung p. 174. erwähnt. O.) Ofen. Stelle eines Obergörtpen In im nut 3 mae zu Lo a aoine ie eule eines Dbecgärtuep, welchem die Beforgung | des geſammten botaniſchen Gartens obliegt, wird hiermit zur E En r6 ^ von 800 g erwähnt i im aiten Sub d [3 p SUM E. 127 und 319. 0 A 90 5 en C£ 4 g za — 1$. freien Bewerbung m 4 3ie 2 für dieſe a "Shweizecfeanr en it, | ſpäteſtens bem 15. Januar 1849. an den rl der botaniihen Gommiffion, Lo. Ni * 8 rungsrath Eduard Sulzer in Zürich eingeſendet werden. Die Bewerber haben [i auszuweiſen, daß fie. in der Gärt⸗ nerei, ſowohl in der Behandlung der Gewächshauspflanzen, als der des freien Landes, gründlich bewandert ſind, und ſich die nöthigen, Kenntniſſe in irgend einem, botanischen. Garten erworben haben. Zü rich, den 28, November 1841. En bet Mani Section der Secretair s eler., Bücher Anzeigen. x = ift erſchienen und in allen guten Buchhandlungen » bab ESI Herbarii s 15 1 ( Ed auf Hie phanerogam, und an Gewächfe Deutſchlands. Nach £o $ An und ee 8 Compendium erm. erypt. etc. etc." : eie E oco 12. geh. 8 Bogen. Preis 54 kr. bet 15 e Als beſte Empfehlung Nen wir Folgendes aus der Vorrede des Herrn Landrath Romer (ſelbſt tüchtigen Bota⸗ nikers und botaniſchen Schriftſtellers; aus: „Für die meiſten deutſchen Botaniker it dieſes Werkchen gewiß willkommen, für Pflanzenſammler unentbehrlich. Da fämmtliche Pflanzen- ſpecien mit fortlaufenden Nummern verſehen ſind, ſo gewährt daſſelbe, wenn die bereits im Herb befindlichen Pflan⸗ Eo im "e ii A pre m eine Sen, — Id des Reichthums der Sammlung und der Lücken, die noch ause zufüllen ſind. Der Sammler wird daher in jedem Augen⸗ blicke ſich überzeugen können, was er jon beſitzt, und was ihm noch zu wünſchen übrig bleibt. Mit Recht kann font das Buch Jedem empfohlen werden, der ſich mit Pflanzenkunde abgiebt; namentlich ſollten Pharmaceuten auf ihren botaniſchen TET es nie zu Haufe "Wn x^ Verhandlungen des Vereins jur Beförderung des Garten- und Feldbaues, als Section der Geſellſchaft zur Beförderung nützlicher Künſte und deren Hülfswiſſen⸗ ſchaften zu Frankfurt am Main. Eine Zeitſchrift für praktiſche Gärtnerei und die damit verwandten Fächer. 2. Band. 1. Heft. Mit 15 lithographirten Tafeln, Ab⸗ bildungen der Gamellien « Klajfen enthaltend. Weißenſee. Druck und Verlag von G. F. Großmann. 1841. 4. 136 S. Pr. 230. . ee = So eben iſt erſchienen und in allen Snshanbtngen - vei: Flora Bonnensis, scripserunt J. Jos. Schmitz = ARE Regel. Praemissa est L. C. Trevirani Prof. Bonn. "Comparatio Florae Wratislaviensis et Bonnensis. gr. 8. geh. Preis 2 Rthlr. . > ^ E 1211 C. B. Pohet in Leiptig erſchien neu und iſt in allen Co cfi zu haben: Preußen's wildwachſende acne in naturgetreuen Abbildungen. nebſt Beſchreibung. Von Dr. J. R. Linde Erſte bis dritte Lieferung, mit 50 fein ilum. Abbildungen. gr. 8. br. à 7 Sgr. 6 Pf. Dieſes eben ſo ſchöne als billige emen erſcheint in Ls dde qe mit je 16—20 fein illum. Abbildungen. Nauckſche — 0. von Beast: orainen e Dablien für das Jabr, "T Fried rich Halbentz in Zerbſt. Eine Zehnter Jahrgang. 1 ligemeine Gartenzeitung Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und ee herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. Albert Dietrich, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner: Lehranſtalt zu Berlin. Sonnabend, den 8. Januar. Das x Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. Vorwort. Als Vorwort oder vielmehr als Nechenſchaft über die Ver⸗ anlaſſung, welche mich beſtimmte, „die Zucht der Erdbeeren in allen ihren Theilen“ ſpeciell zu beſchreiben, möge zuvörderſt das dienen, was ich in meiner bei F. A. Herbig, Berlin, 1838. er⸗ ſchienenen Küchengärtnerei (Thl. I. pag. 469.) über dieſen Ge⸗ genſtand geſagt habe. Durch die Eingriffe nämlich, ub. Gärtner unb Pflan⸗ zenzüchter, in neuerer Zeit mehr als ſonſt, in die Natur des vegetabiliſchen Lebens gemacht haben, um auf einem künſtlichen Wege Varietäten und Baſtardpflanzen zu erzeugen, ſind auch die Erdbeeren dergeſtalt bereichert worden, daß die we⸗ nigen Sorten, welche man früher davon kannte, aus dem gro⸗ ßen Haufen, der jetzt von ihnen vorhanden ijt, kaum m beraus zu finden find. Nachfolgende Data mögen den Stand, welchen die Erdbeeren unter den Se jetzt einneh⸗ men, näher beſtimmen. Seit mehr als 20 Jahren hat man ſich urzlgsweiſe in England der Erzeugung von Baſtard⸗Erdbeerpflanzen mit allem Fleiße gewidmet, und verdienen in dieſer Hinſicht Mr. Andrews Knight, Geſellſchaft zu London, die Herren Thompſon, Keen, Wil- mot, Garnier und manche andere Namen von Männern be⸗ ſonders genannt zu werden, die ſich ein rühmliches Verdienſt ſowohl um Erzeugung neuer Sorten Erdbegren, als auch um ihre Verbreitung und Kultur- „Verbeſſerung erworben haben. Nach dem Fruchteatalog des Gartenbau -Vereins zu London wurden in dem, dem genannten Verein zuſtehenden Garten zu Chiswick bei London, im Jahre 1831, 112 Sorten Erdbee⸗ ren gezogen, von denen freilich manche nur mittelmäßig, die meiſten aber doch gut und viele vorzüglich waren. — Knight allein Toll ſchon in früherer Seit 400 Varietäten durch Kreuz zung, erzeugt haben. Bedenkt man nun, daß bei einer ſolchen Menge Erdbeer⸗ ſorten verſchiedenen 5 mehrere ſind, die in der Zucht und Pflege anders behandelt fein wollen, als ihre verwandten Ar- ten, und daß es bei den jegigen Anforderungen und den größeren Fortſchritten in der Gärtnerei nicht nur intereſſant, ſondern auch nützlich ijt, ihre Entſtehung zu wiſſen, worauf ge⸗ wiſſermaaßen nur ihre Eintheilung gegründet werden kann; fo hoffe ich, dadurch etwas Rützliches zu leiſten, wenn ich, neben meinen eignen Erfahrungen in dieſem Kulturzweige der Frucht⸗ gärtnerei, auch die Erfahrungen, Anſichten und Urtheile ande⸗ : rer Männer zuſammen ſtelle. een bei h im September 184 OPER Der Berfaffer. ette m babe ió bei meiner Arbeit zu Rathe gebogen und Weniger Duch un isti e tn des en Paris, PIU Eney Hayne, Arzenei⸗ Gewächſe. Berlin, 1813. De Candolle, Prodr sy * TES regn. Sau Paris, 1825. N MERE sthodique. B iom. geweſener Präſident der Gartenbau- — 10 Sprengel, Syst. veget. Goetting. 1825. Transactions of the Hort. Soc. of London. 1826. Koch, Synopsis florae germanicae etc. Duhamel du Monceaux, Traité des arbres fruitiers, nouvelle édition, par Poiteau et Turpin. Paris, 1835 Steudel, Nomenclator botanicus. Stuttgart, 1840. Noisette, Le Jardin fruitier. Paris, 1841. Duhamel du Monceaus, Naturgeſchichte der Erdbeer⸗ pflanzen, (Auszug aus ſeiner Abhandlung von den Obſtbäumen) beſonders herausgegeben und um mehrerer Vollſtändigkeit Etymologie des Worte € willen mit dem Nöthigſten aus Duchesne Hist. natur. des Fraisiers etc. vermehrt. Aus dem Franzöſiſchen überfegt, mit 9 Kupfertafeln. Nürnberg, 1775. Erſter Abſchnitt. | . AN mit der gleichbe— eutenden Benennung deffe den im Lateiniſchen, Franzöſiſchen und Engliſchen. e ENN der Erdbeerpflanze und ihrer Frucht. — Geogra- ETT ttov per Nachweis über das Vorkommen der Erdbeeren, ihre Einführung unb. Verbreitung in die Gärten. — Nutzen und Gebrauch der ſelben. S 1. Etymologie des Wortes Erdbeere mit der gleichbedeu⸗ tenden Benennung deſſelben im Lateiniſchen, und Lateiniſchen. ~E Erdbeere (deutſch) — heißt die Frucht, weil fie eine Beere iji, und der Erde nahe wählt. b. Fragum (latein.) die Erdbeere — von fragare v. oder angenehm riechen; weil die Erdbeere einen angenehmen, lieblichen Geruch hat, und fragaria die Erdbeerpflanze. c. Fraise (franz.) Erdbeere, fraisier Erdbeerpflanze, ijt. aus dem Lateiniſchen bere genommen. . dStrawberry (engl.) Erdbeere, Strawberry plant, Erd» beerpflanze. — Strawberry bedeutet zwar Erdbeere, allein in der Ueberſetzung heißt es Strohbeere, von Straw Stroh, und berry Beere; wahrſcheinlich weil man in England die Erd⸗ beerbeete zwiſchen den Pflanzen mit Stroh zu belegen ‚pflegt; 11 ein Mal um den Boden feucht, das andere Mal um die Frucht rein zu erhalten. Ich habe dieſe in andern Sprachen gebräuchlichen Be⸗ nennungen für die Erdbeeren hauptſächlich deshalb angeführt, damit der dieſer Sprachen nicht Kundige ſie verſtehen lernt. GET Hattzengg⸗ Charakter der Erdbeere und fi Feucht. Ohne mich ſtreng botaniſch ausdrücken zu wollen, be- merke ich in dieſer Beziehung nur, daß die Erdbeerpflanze zur Icosandria Linn., oder zur Familie der Roſaceen Juſſ. gehört, und die Frucht eine ſaftige Beerenfrucht ij. *) Sie hat einen einblättrigen zehnfach getheilten Kelch, der mehr oder weniger zurückgebogen oder gerade ſtehend iſt. Von dieſen 10 Blättchen oder Theilen, die den Kelch bilden, ſtehen 5 au⸗ ßerhalb und 5 innerhalb, erſtere ſind die kleineren, alle aber lanzettförmig; nur in febr ſeltenen Fällen ändern ſie dieſe Form. Der Kelch iſt bleibend, 5 ö Andere ei⸗ ) In botaniſcher Hinſicht iſt bie Erdbeere eigentlich keine Sen, fondern nur das, was Willdenow und einige andere Botani- ker einen fleiſchigen Fruchtboden Receptaculum carnosum nen⸗ nen, der die Samen frei 3 Die neuern Botaniker zählen die Erdbeeren zu den falſchen Früchten, und nennen ſie zum Unterſchiede anderer hierher gehörenden Arten falſche Beere, Bacca spuria. Sie ſagen, bei der Erdbeere beſtehe die Frucht, oder vielmehr das, was man im allgemeinen Sinne Frucht nennt, in dem fleiſchig gewordenen Fruchtträger, S EPA in welchen die Früchtchen (Samen) eingeſenkt ſind Hayne nennt das, was wie geſagt die neuern Botaniker Fruchtträger nennen Samenträger oder Sporophorum, und er⸗ wähnt bei Beſchreibung der Fragaria sem rens Folgendes. Gewöhnlich hält man dieſen abfallenden, beerenartigen Theil, den ich hier Samenträger, Sporophorum, nenne, für den Be⸗ nn Receptaculum; aber ſchon der Umſtand, daß er abfällt, beweiſt, daß er kein Befruchtungsboden if, fo wie denn auch dieſer ſchon in der Blume von ihm unterſchieden werden kann, wenn man dieſelbe der Länge nach durchſchneidet u. ſ. w Aus Allem, was die Botaniker von der Benennung der Erdbeerfrucht ſagen, geht hervor, daß ſie darüber keineswegs einverſtanden find, nur darüber ſtimmen ihre Anſichten überein, daß die Erdbeere ſtreng genommen, keine wirkliche Beere (bacca) iſt. Schließlich bemerke ich hierzu, daß Sameniräger, Sporo- pons vorzugsweiſe nur von demjenigen Körper gebraucht „der ſich innerhalb einer po Aem and, ahnlichen en gei und daſelbſt bie i ed Berfaffer- worden ijt. Die förmig oder rund, ſtehen auf demſelben, und wechſeln mit ſei⸗ nen inneren Theilen; 20 oder mehrere Staubfäden, kürzer als die Blumenblätter, an der Baſis breiter, mit herzförmigen, zuſammengedrückten, zweifächrigen, ſeitwärts ſich öffnenden An⸗ theren, ſind gleichfalls an den Kelch geheftet. Ein alle gemeiner Carpophor oder Fruchttraͤger, oval oder rund, trà gt eine große Anzahl Ovarien, die jedoch einen Griffel mit ſtumpfer Narbe haben. Die Frucht, eine ſaftige Beere, oder eigentlich ein flei⸗ ſchiger Carpophor (hoben), welcher bei den verſchiedenen Mes ten bald mehr bald weniger groß, länglich oder rund, zuge⸗ ſpitzt, ſtumpf oder getheilt, meiſt zwar roth, in einzelnen Fäle len aber auch grünlich gelb oder weiß gefärbt iſt, trägt die Samen in unbeſtimmter Menge und Ordnung, in ſeichten Verz tiefungen frei auf feiner Oberfläche, und fällt nach der Reife ab. Die Erdbeerpflanze iſt eine krautartige, perennirende, mit einem kurzen Schaft verſehene, kriechende Pflanze, die zahlrei⸗ che Ausläufer (stolones) treibt, welche in verſchiedenen Zwi⸗ jbenräumen Knoten bilden, aus denen wiederum Pflanzen mit ihren Wurzeln hervorgehen. Dieſe Ausläufer, Sproſſen oder Nebenranken find, je nach der Eigenthümlichkeit der Sorte, in größerer oder geringerer Anzahl, länger oder kürzer, einfa⸗ cher oder verzweigter, ſtark oder ſchwach vorhanden, und ent- wickeln ſich endlich bei der = 2 dis, t der andern ſpät, zuweilen gar nicht. er, alle Wurzelblätter t find gedreit, die Blättchen a und owe bet Slrtfil iſt bei den meiſten Sorten ſehr lang, und an ſeiner Baſis von zwei Afterblättern eingeſchloſſen. Der Blüthenſtiel ijt m. Aftig, und trägt an feiner Spitze die Blüthen. B 5i itel air & 2 Ea hU 2. , Cun hi Geograpbiſch⸗ hiſtoriſcher drachweis über das Vorkom⸗ Es liegt etwas Auffallendes se tuj im Vergleich zu der großen Vorliebe, welche die Erdbeere ſeit beinahe 100 Jahren bei Allen findet, da fie beſonders jetzt von Jedermann ſo hoch geſchätzt und von Jedem, der nur ein Gärtchen oder ſonſt ein Stückchen Land beſitzt, kultivirt wird, dieſelbe in äl- terer Zeit kaum gekannt, viel weniger mit Sorgfalt erzogen ies befremdet allerdings um ſo mehr, wenn man bedenkt, daß dieſe liebliche Frucht nicht nur in ganz Gu. ropa, fonden auc über ſeine Grenzen hinaus, wenn auch un⸗ - : 12 ter verſchiedenen geographiſchen Breiten wild wachſend angetrof— fen wird; die vorzugsweiſe jedoch mehr dem nördlichen, als den warmen oder heißen Klimaten angehört. Deshalb finden ſich die Erdbeeren auch beſonders zahl— reich im nördlichen Europa und Amerika, und ſieht man in dieſen Ländern nicht felten mehrere Quadratmeilen damit bee wachen. Virginien und Louiſiana find die wärmſten Länder, wo man die Erdbeere gefunden hat, dort jedoch auch nur im⸗ mer in höheren und kälteren Regionen. Selbſt unter der Lie nie hat man ſie angetroffen, allein auch nur immer in einer Höhe, wo auch Schnee fällt und dauert, wie dies auf den Cor— dilleren in der Nähe von Quito der Fall ijt. In den wirk- lich heißen Niederungen kommt mie eine Erdbeere vor, und ſind deshalb alle die, welche man nach Martinique und St. Do⸗ mingo gebracht hat, auch febr bald untergegangen. Am leb- hafteſten ſcheint die Erdbeere an Abhängen hoher Gebirge, wie die Alpen es ſind, zu wachſen, indem ſie daſelbſt vom Früh⸗ jahr bis zum Herbſt Blüthen und Früchte trägt ). Mit Ber zug auf die Verbreitung der Erdbeeren iſt es daher = uns szene daß er. Ant ae r Nichtkenutniß berfefben. rome man n — an itillen und denen Plätzen und Gegen ben, unter dem Schirme anderer Gewächſe wachſenden Erd⸗ beeren zollte, zu ſuchen iſt; oder auch, daß die geringere Einſicht der aus einer höheren Kultur hervorgehenden Vered- lung und Verbeſſerung der Pflanzen mit ihren reſpectiven Fridh- ten Schuld daran geweſen ſein mag. Genug die Erdbeere wurde bei den Alten beinahe ausſchließlich nur in medicini- iber Hinſicht als nützlich, ſonſt aber als eine gewöhnliche Feld- frucht betrachtet und geachtet. Duchesne und Noifette er- wähnen darüber ungefähr Folgendes. Aus dem Stillſchweigen, welches ſowohl Theophraſt als Hippocrates, Dioscorides und Galen über die Erdbeeren beob- achten, ſcheint hervorzugehen, daß ſie dieſelben, wie ich oben ſchon bemerkte, entweder nicht gekannt oder nicht geachtet 5 haben. Selbſt die ſonſt den Ackerbau und die Pflanzen be⸗ schreibenden — le Cato, Varro, Columella — O " In neuerer Zeit if iibi Erdbeere aus Java zu uns ge- hes wo dieſelbe aber daſelb ſt angetroffen, ob in den bebe en Regionen eines der dortigen Vulcane, welche nahe an nd Fuß bod find, ober ſonſt M, id mir nicht bekannt. Steudels nomenclator: kot und Palladius theilen das tiefe Schweigen jener älteren Gez lehrten über die Erdbeere. Nur beim Apuleus finden wir fie wenigſtens ihres medieiniſchen Nutzens wegen angeführt. Gleichwohl wird der Erdbeere von Virgil und Ovid, den beiden berühmten lateiniſchen Sängern des glücklichen Landle⸗ bens, von jenem in feiner Ecloge III. 23. 92., von dieſem in ſeinen Metamorphoſen 1. Vers 102. gedacht, jedoch aber auch nur als einer unſcheinbaren, wild wachſenden Pflanze, die keine beſondere Kultur verdiene. Auch Plinius ſpricht in ſeiner Hist. natural. L. 21. cap. 15. nur als wildwachſende und unkultivirte Pflanze von ihr, ſagt aber durchaus nichts von ihrem Wohlgeſchmack und ihrer Güte bei erhöhter Kultur. Noiſette in ſeinem Jardin Fruitier Bd. I. S. 312. ſagt, von der Kenntniß der Erdbeeren bei den Alten redend, zwar ungefähr daſſelbe; allein da er um ſo viel ſpäter geſchrieben hat als Duchesne, iſt er auch im Stande geweſen, die Verbreitung und Genealogie derſelben weiter zu verfolgen, und bis auf um» ſere Zeit, oder vielmehr bis zu jener für die Erdbeerenkultur höchſt erfreulichen Epoche, in welcher die engliſchen Gärtner und Sachverſtandigen dieſer Wiſſenſchaft die Erdbeeren mit ſo mannigfaltigen Sorten bereichert haben, nachzuweiſen, und erwähnt derſelbe am angeführten Orte darüber Folgendes. Die Erdbeere iſt eine Ausbeute der neuern Kultur; die Alten kannten fie kaum. Plinius erwähnt fie nur dem Na- men nach, ein Beweis der Geringſchätzung derſelben in damaliger Zeit. Außerdem ergiebt ſich durch einige Phraſen in alten Schriftſtellern, daß die Erdbeere nur als gewöhnliche Felde frucht betrachtet worden iſt, und daß ihr herrlicher Geſchmack nur von Apicius und Lueullus erkannt wurde. Es ſcheint ſelbſt, daß die Erdbeeren erſt im 16. Jahrhundert die Ehre hatten, auf die Tafel gebracht zu werden, wenigſtens in Franke reich. Allein damals kannte man nur die Walderdbeeren. Die Kultur fing jedoch an, die Sorten zu verbeſſern, und die Frauen aßen die Erdbeeren mit Sahne und Zucker; die Män- ner gebrauchten anſtatt der Sahne Wein. Seit dieſer Zeit herrſcht nun aber in keiner Beziehung irgend eine Dunkelheit über die Geſchichte der Erdbeeren, und Legranded'Auſſy kann beinahe bis zur jetzigen Zeit als ſicherer Führer darin dienen. Im Jahre 1661 kannte man ſchon 4 Arten Erdbeeren, die rothen, die weißen, die Walderdbeeren und die aprons, oder Moſchuserdbeeren. 1665 hatten ſich dieſelben bereits = PERL Ur um einige Sorten vermehrt, und in Folge des Geſchmacks, welchen Ludwig XV. den Erdbeeren abgewann, indem er ſie während des ganzen Jahres genoß; wetteiferten die Königl. Gärten damaliger Zeit, nicht nur die meiſten und beſten Sor— ten aus dem übrigen Europa in ihre Gärten zu bekommen, ſondern auch ihre Kultur wurde zu gleicher Zeit ſehr ver⸗ beſſert. Im Jahre 1712. brachte ein gewiſſer Frezier eine Erdbeere mit aus Chili, die beſonders zu Breſt mit gutem Erfolge angebaut wurde; 1748. fand Lamuy die Erdbeeren obne Ausläufer (Fraisier buisson) in einem Gehölz bei Laval. Im Jahre 1760. ließ der König von England die Alpenerdbeeren in ſeinen Gärten kultiviren, welche bald nach⸗ her über Holland nach Trianon gebracht wurden. Ein Jahr darauf erhielt Duchesne aus dem Samen -der Walderdbeeren die einblattrige Erdbeere, Fragaria monophylla, Die Ana⸗ nas⸗Erdbeere kam 1767. von Aachen nach Paris, und ſoll, wie man fagt, aus Louiſiana, nach Willdenow aus Surinam herſtammen. Seit dieſer Zeit hat man die Arten, ſowohl die einheimiſchen als die fremden, bedeutend vermehrt; aber ob⸗ gleich es unter ihnen mehrere von ausgezeichneter Größe giebt, ſo ſind dieſe doch nicht immer diejenigen, welche mit dieſem Vorzuge auch den beſten Geſchmack verbinden. § d: Nutzen und Gebrauch. Der Verbrauch der Erdbeeren iſt zweierlei Ein Mal gewährt ſie dem Menſchen eine angenehme, erquickende und nahrhafte Speiſe, das andere Mal iſt ſie ihm in mediciniſcher Hinſicht nützlich Wie fie roh genoffen und zubereitet wird, ijt hinlänglich bekannt, und zeichnet fie fib, auf verſchiedene Weiſe ge⸗ noſſen, an Wohlgeſchmack vor allen übrigen rothen Früchten“) aus. Sie hat vor dieſen in ſo fern noch den Vorzug, daß ſie zuerſt reift, und ſich unter gewiſſen Kulturbedingungen das ganze Jahr hindurch erzeugen läßt. Außer daß man die Erd⸗ beere roh genießt, wird fie auch in den Conditoreien verbraucht, verliert dadurch aber doch viel von ihrem Aroma Durch die Deſtillation der Erdbeere gewinnt man ein Waſſer, das inner⸗ lich gebraucht, kühlend wirkt, äußerlich angewendet, die Haut verbeffert. Der Genuß der Frucht befördert das Uriniren, Tu Rothe Früchte (Fruits rouges) nennen die Franzoſen Kir⸗ ſchen, Erdbeeren, Johannisbeeren und Himbeeren. 13 erleichtert die Verdauung, und mildert die Schaͤrfe der Galle. Bei bitzigen Fiebern angewandt, leiſtet die Erdbeere gleichfalls außerordentliche Dienſte. Außer der Frucht werden auch Blåt- ter und Wurzel in der Mediein gebraucht, erſtere als Thee, letztere in Form eines Decocls auf den Urin wirkend. Selbſt Linns ſoll durch den Genuß der Erdbeere von dem Podagra geheilt worden fein. -+ (Fortſetzung folgt.) P i p Auszug aus engliſchen Gartenſchriften. Aus Gardener's Gazette. December 1841. Rhododendron Gibsonii, eine neue Art. i Pflanzen von dieſer ausnehmend fóbnen Art wurden 1837 durch Herrn J. Gibſon in den Garten des Herzogs von Devonſhire zu Chatsworth eingeführt. Herr Gib- fon fand dieje Pflanzen auf dem Gipfel der Khoſen-Ge⸗ birge in Oſtindien, in einer Höhe von 4000 Fuß über der Meeresfläche. Was dieſer Art eine beſondere Auszeichnung giebt, iſt der eigenthümliche Geruch der Blumen, den ſie wäh⸗ rend ihrer ganzen Blüthezeit ee und der von angenehmer Art iſt. ee Habitus und Laub dieſer dene "t abweichend von dem der übrigen Rhododendron, und kommt bem der Azaleen näher, beſonders ſind es die jungen Seitentriebe, an welchen Form, Lage und Behaarung der Blätter dieſelben Eigenſchaften zeigen, wie bei den meiſten indiſchen Azaleen. Die Blüthen ſind jedoch nicht von Rhododendron verſchieden, und was Größe, Zartheit und die gelbe Zeichnung am oberen Theile betrifft, ſo ſind ſie unübertrefflich. Herr Gibſon fand die Pflanze in Dickigten, woſelbſt auch Rh. arboreum ziemlich häufig vorkam. Der urſprüng⸗ liche Boden beſtand aus loſem er d und fanbigem Lehm, . untermiſcht mit Felſenmaſſen. : In England gedeiht dieſe ſchöne Art in der gewöhnlich bei Rhododendron angewendeten Erde, d. b. in ſandigem Lehm mit einem Drittheil oder Viertheil leichter Heideerde vermiſcht. Die Wurzeln der Rhododendron dürfen nicht in einem zu heißen und ſonnigen Boden im Sommer zu de men. Sie verlangen viel Waſſer, beſonders bie = em Wet- 14 ser und während des Blühens. Stecklinge ton jungen oder halbreifen Holze wachſen leicht in ſandiger Erde, auch läßt ſie ſich ohne Zweifel durch Veredeln auf gewöhmlichere Arten leicht vermehren. Gesuera * Viele neue ERS Arten ſnd in der neueren Zeit eingeführt worden, von denen ſich dieſe aber vor allen übrigen durch Schönheit auszeichnet. tig, die Blätter breit, mit umgebogenen Rändern, von fete haftem Grün mit zahlreichen, großen, dunkel bluthrothen oder purpurfarbenen Adern durchzogen. Die Blumenſtiele erſchei⸗ nen an der Spitze der Zweige, und tragen eine Menge pyra- midenförmig geftellter, lebhaft ſcharlachrother Blumen, die nach der Baſis zu und innerhalb gelb gezeichnet ſind. then ſind ſehr zahlreich, groß und hangend, wie überdies die ganze Pflanze eines der ſchönſten Gewächſe des Warmhauſes, und die jedem Pflanzenfreunde zu empfehlen iſt. : (Dieſe neue Gesnera befindet ſich bereits in den deut- ſchen Gärten, und wird fij ſonach allgemein verbreiten. O.) Aus Loudon’ s Gardener's Magazine Vol. XVII. p. 608. Aufzählung der neuen Arten und Varietäten ausdauernder Bäume und Sträucher, die ſeit November 1840. im Garten der Hor- „tieultural Society of London eingeführt und gezogen worden ſind. Vom Gan Gorton. 1. Pflanzen aus Samen erzogen, den Dr. Royle eingeſandt. Sy. Emodi Wall. Cat. No. 2831; Don's Miller, Vol. B b. . Bar Illustr. Vol. I. p. 261. > ey in Kamaon in der Nähe des Hima⸗ 5 RER id — Carpinus | viminea. p in Nepal, Ka⸗ Die Stengel find ſaf⸗ Die Blü⸗ maon und bei Muſſooree, in einer Höhe von 6500 Fuß über der Meeresfläche. (Royle Illustr. Vol. I. p. 343.) Limonia Laureola Wall. Plant. asiat. rar. f. 345. Royle Illustr. p. 130. Die einzige Pflanze aus der Familie der Aurantiaceae, die auf dem Gipfel der kalten und luftigen Berge des Himaliya⸗Gebirges gefunden iſt, wo fie alljährlich einige Monate im Schnee vergraben liegt. Cotoneaster baccillaris Wall. ined. Lindl. Bot. Reg. t. 1229. Don's Miller Vol, II. p. 603. Gin niedlicher Strauch von Kamaon. Evouymus? crenulatus Wall. SEG No. 4997. vestitum Wall. Cat, Nr. 6304. Biel: leicht nur eine Varietät von L. spicatum. f Ligustrum? 2. Pflanzen aus mejicaniſchen Samen, durch Herrn Hartweg eingeſandt. Quercus Skinneri Benth. Eine merkwürdige Art, die Frucht von ungewöhnlicher Größe, und dem äußern Anſehn nach der Frucht des Ahorn nicht unähnlich; die innere Struktur gleich einer Wallnuß. Sie wird, als ein Baum von 50 — 70 Fuß Höhe beſchrieben, wächſt auf den Abhängen gegen das ſtille Meer, zwiſchen den Gebirgen von Acatenango, Medio-Monte und Quezaltenango. Rubus trilobus Mocc. et Sess. Fl. Mexic. ined. De Cand. Prodr. IL. p. 566. Don’s Miller II. p. 549. Plantae Hartw. No. 456. Ein mehrjähriger Strauch mit großen weißen Blumen und rothen Früchten. Pinus oocarpoides Lindl Ein Pinus pon Guas temala, mit ſehr kurzen er Nadeln, fünf in einer Scheide. Polygonum Picus Benth. Plant. Hartw. No. 562. Eine ſtrauchige Art mit fleiſchigen Blättern. Sie bewohnt die Gipfel des vulcaniſchen Berges Ketuch bei Que⸗ zaltenango in Mejiko. Arctostaphylos nitida Benth. Plant. Hartw. No. 483. Ein aufrecht ſtehender Strauch von dem Car- men⸗Gebirge. > 3. Pflanzen aus Nord-Weſt, Amerikaniſchen Samen. = Ceanothus velutinus Dougl. Hook. Fl. Bor. Amer. I. p. 125. t. 45. Torrey et Gay's Fl. Vol. I. 1 p.265. Ein Strauch von 3—8 Fuß Höhe, mit etwas hane — 15 genden Aeſten. Er wurde auf den ſubalpinen Hügeln bei den Quellen des Oregon und bei Kettle-Fall gefunden. Die ſchönblühen den Pflanzen, - welche im 7 Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. ; 2. Edwards's Botanical Register. December 1841. (Taf. 65.) -Achimenes rosea Lindi. (Didynamia Angiospermia, Gesneräceae.) Der Name dieſer Gattung ijt urſprünglich vom Dr. Pat- rid Brown in feiner „History of Jamaica“ zweien Pflanzen gegeben worden, von denen die eine feit langer Zeit in den Gärten bekannt ij. In einer ſpäteren Periode nannte L'Heritier letztere Cyrilla, und unter Cyrilla pulchella iſt ſie allen Freunden ſchöner Pflanzen bekannt. Da ſie je⸗ doch verſchieden von der Cyrilla Linné war, wurde dieſer Name verworfen, und Willdenow ertheilte ihr den Namen Trevirana, der auch von mehreren Anderen angenommen wurde, welches, wenn dies allgemein geſchehen wäre, ohne Zweifel am zweckmäßigſten geweſen ſein würde. Allein De Candolle hat dieſe Benennung nicht angenommen, ſondern mit Perſoon und Nees dem älteren Namen Achimenes den Vorzug gegeben, deshalb würde es nur zu einer neuen Namen» Verwirrung führen, wollte man zur Willdenowſchen Benennung zurückkehren, da in einem ſo allgemein anerkann⸗ ten Werke, wie De Candolle's Prodromus iſt, der Gat⸗ tungsname Achimenes gewählt worden, und auch wir ſtim⸗ men vollkommen darin überein, die bekannte Cyrilla pulchella oder Trevirana coccinea, jetzt Achimenes coccinea zu nennen, weshalb wir auch dieſer neuen Art den Namen Achi- menes rosea gegeben haben. Es iſt eine fehe ſchoͤne Zierpflanze für die Gärten. Sie kommt im Habitus und in der allgemeinen Structur der A. coccinea febr nahe, hat aber nicht ſcharlachrothe, ſondern dunkel roſenrothe Blumenkronen. Im Uebrigen gleicht ſie ihr ſo ſehr, daß es ſehr ſchwer wird, unterſcheidende Merkmale aufzufinden, doch iſt ſie etwas ſchlanker und ſcheint etwas ſtar⸗ ker behaart zu ſein. Herr Hartweg fand ſie in Guatemala, und ſandte Wur⸗ zeln davon an die Horticultural Society, in deren Garten dieſelben bald austrieben, und ſtehen die Pflanzen daſelbſt ſeit drei Monaten in Blüthe. Es wird dieſe Art bald allgemein verbreitet werden, jedoch iſt es der Geſellſchaft nicht möglich, fie vor dem nächſten Frühling abzugeben. Die Kultur iſt eben fo leicht, als die der A. coccinea, Nach dem Blühen ſterben die Stengel ab, und die Wurzeln müſſen dann vollkommen trocken durchwintert werden. Sobald dieſelben wieder zu treiben anfangen, werden ſie getheilt und verpflanzt; man ſtellt alsdann die Töpfe dem Lichte nahe, und begießt ſie reichlich. Am beſten iſt es, ſie bei einer mäßigen nom anzutreiben, und fie in einem Conſervatorium oder Wohnzimmer aufblühen zu laſſen. Die Pflanze wächjt in jez der fetten Erde, und vermehrt ſich leicht durch Steclinge oder Theilung der Wurzeln. (Taf. 66.) Fuchsia radicans Miers in litt. 2 (Octandria Monogynia, € Ein großer, halb kletternder, audiger Strauch, deſſen ſtark veräſtelter Stamm eine Höhe von 20 und mehrere Fuß erreicht. Die Hauptſtämme haben ungefähr einen hal⸗ ben Joll im Durchmeſſer, ſind hellbraun und rauh durch das unregelmäßige Aufſpringen der verſchiedenen Nindenſchichten; die jüngeren Aeſte ſind röthlich und glakt, und diejenigen, welche Blüthenknospen erzeugen, haben kleinere Blätter. Die knotenartigen Gelenke der Aeſte treiben nach dem zweiten Jahre eine Menge ſproſſenähnlicher Triebe, die häufig auf den Bäumen, an die ſich die Pflanze fügt, Wurzeln treiben. Die Wurzel beſteht aus einer Maje langer, ſchlanker Fäden, die dicht in einander verwickelt find. Die Blätter, oft gegen- überſtehend, oft aber auch zu drei oder vier quirlförmig ſtehend, "fub. elliptiſch, an der Baſis abgerundet, an der Spitze zuge⸗ ſpitzt, drei Zoll lang und anderthalb Zoll breit, undeutlich gezähnelt, ganz kahl, bis auf die beiden Seiten am Mittel- nerven, wo ſie ein klein wenig p je er ebene 16 „blätter ſind achſelſtändig, haben eine ſehr feine, zurückgebogene, abfallende Spitze, und an der Baſis bilden fie verdickte Drü⸗ ſen, die den Blattachſeln ein ſonderbares knotiges Anſehen geben. Die Blumen ſtehen einzeln in jeder Blattachſel, an ſchlanken, röthlichen, zwei Zoll langen Blumenſtielen, ſind zwei Zoll lang und hangend. Der Kelch iſt hell ſcharlachroth, der untere röhrenförmige Theil deſſelben ijt fo lang als der ge- theilte Saum, und in der Mitte, wo die Kronenblätter und Staubgefäße eingeſetzt ſind, etwas eingeſchnürt; außerhalb iſt er kahl, innerhalb weichhaarig; der weit ausgebreitete Saum ift in vier gleiche, fleiſchige, lanzettformige Einſchnitte getheilt, die plötzlich in eine ſchmale Spitze auslaufen. Die Kronen⸗ blätter, welche die Baſis der Staubgefäße umgeben, find teil- förmig, dunkel purpurroth, und beinahe ganz von dem oberen bauchigen Theil der Kelchröhre umſchloſſen. Die Staubfaͤden haben eine dunkel purpurrothe Farbe, ſind fadenförmig und beträchtlich lang, die vier kürzeren etwas länger als die Kelh- einſchnitte, die vier längeren faſt doppelt fo lang. Der Grif- fel ijf fadenförmig, noch länger als die Staubgefäße; der obere, herausſtehende Theil iſt dunkelroth und kahl, der un⸗ tere, im Kelch verborgene Theil blaſſer und etwas haarig. Die Narbe iſt roth, keulenförmig, kahl und vierlappig. Die Beere iſt eirund und dunkel purpurroth. John Miers theilt Folgendes über dieſe Fuchsia mit. „Ich war ganz entzückt, als ich zuerſt dieſe herrliche Pflanze im Jahre 1829 in dem Orgel- Gebirge fand, in großen Feſtons von den Bäumen hangend, und mit unzähligen ihrer brillanten Blumen bedeckt. Auch Gardener fand ſie, als er zuerſt in dieſem Gebirge botaniſirte. Bei meinem letzten Beſuche des Orgel-Gebirges pflanzte ich einen Steckling, den ich das Glück hatte nach Hauſe zu bringen; obgleich derſelbe nur ert vier Jahr alt ijt, fo hat er dennoch jetzt die erſten Blu- men erzeugt. Der Hauptſtamm hat bereits die Höhe von 18 Fuß erreicht, und iſt mit einer Menge von Seitenzweigen, die beinahe die gleiche Länge haben, beſetzt. Es ſteht diefe Art der F. affinis St. Hilaire am nächſten, unterſcheidet fib jedoch in den Verhältniſſen des Kelchs und im allgemei— nen Habitus, in welchem ſie eher der F. apetala und sim- plicicaulis Ruiz et Pav. näher ſteht. Ihrer ſchönen Blu⸗ men und ihres rankenden Wuchſes wegen wird ſie beſtimmt ein Schmuck der Gewächshäuſer werden, worin fie gut gedei⸗ hen wird. Obgleich ſie aus der Tropenregion ſtammt, ſo wächſt ſie doch in einer Höhe von 3000 Fuß, wo die Nächte des braſilianiſchen Winters fi häufig bis auf +3 bis 4° R. abkühlen.“ Dieſe Art gedeiht gut im Gewächshauſe, und verlangt dieſelbe Kultur wie die übrigen Arten. Sie hat einen han⸗ genden rankenden Wuchs, und eignet ſich vorzüglich zur Bes kleidung von Säulen u. f. w. Sie wächſt leicht durch Stecklinge. (Dieſe ſchöne Fuchsia iſt bereits in mehreren deutſchen Gärten vorhanden, und es ſteht zu erwarten, ob ſie den von ihr gehegten Hoffnungen entſprechen wird. O.) Annonce. Die Kunſt⸗ und Handelsgärtnerei von Ramann & Möhring, zu Gleichenthal und Arnſtadt in Thüringen, erlaubt ſich hiermit die Aufmerkſamkeit der geehrten Garten- freunde auf ihr neueſtes Samen-, Georginen- und Pflan⸗ zen⸗Verzeichniß, welches auf portofreie Briefe unentgeldlich und ebenfalls portofrei verabreicht wird, hinzuleiten, indem ſie zugleich bei billigen Preiſen ganz reelle Bedienung zuſichert. Die Redaktion. Von i Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erſorderlich it, (olen dodi oder itte beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs it 4 Thir. Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ tungen auf diefe Beitidrift an. Verlag Fe Nauckſchen Wasen Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. M3. Zehnter Jahrgang. 1842. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den ee Gärtnern und Botanikern des Ju» und eee ms herausgegeben MD — von " Friedrich Otto, Albert Dietrich, * E TTA Königl. Preuß. Garten: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philoſophie und Lehrer zu B Sonnabend, den 15. Januar. = Das Monographiſche Beſchreibung der ver- Ganze der Erdbeerzucht, ſchiedenen Formen. ſowobl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und is zu jeder Seit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung - $. 5. der meiſten kultivirten Sorten. A Ueber die Eintheilung der Erdbeeren im Allgemeinen. Herrn aer Nietner, EU geiftige 2 gama É b, mi e Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. Ordnung und möglichſt harmoniſche Juſammenſtellung verwand⸗ (Fortſetzung.) ter Glieder und Formen; das praktiſche Leben und Wirken er⸗ Zweiter Abſechnitt. ' langt dadurch unſchätzbare Vortheile und Hülfsquellen zur bef- Ueber die Eintheilung der Erdbeeren im ſeren Zucht und Pflege der Pflanzen, daher halte ich es für an⸗ Allgemeinen. gemeſſen, diefe Zufammenftellung oder Eintheilung der Erdbeer⸗ ſorten dem eigentlichen Verhalten derſelben unter ſich ſowohl, als zu anderen Pflanzen, und zu den auf ſie einwirkenden äußeren Verhältniſſen vorangehen zu laſſen. Von den Schriftſtellern, welche über Erdbeeren gefchrie= ben haben, iſt Duchesne unſtreitig derjenige, welcher es zuerſt unternommen hat, die verſchiedenen Arten und Varietäten dieſer Gattung in eine gewiſſe ſyſtematiſche Ordnung zu bringen. Nach dem, was mir davon vorliegt, hat Duchesne einmal in einer früheren Periode, nämlich 1766 in ſeiner Histoire na- turelle des Fraisiers, und einmal in einer ſpäteren, nämlich in Lamarck's Encyclop. methodique, welche 1786. erſchie— nen, wovon wiederum ein neuerer Auszug im Dict. des sciences natur. T. XVII. pag. 346. wiedergegeben iſt; eine Zuſammenſtellung der von ihm bekannten Sorten verfucht, wovon jene ſich mehr auf eine genealogiſche Abſtammung, dieſe ſich mehr auf die Racen oder Arten unter fi bezieht, und ijt es deshalb intereſſant, feine beiden Eintheilungs-Methoden kennen zu lernen. Wer freilich nur die erſte derſelben Gele- genheit gehabt hat, im Original zu ſehen, ohne zu wiſſen, daß auch die zweite von ihm iſt, der muß in ſo fern irre geführt werden, als Lamarck bei der Anführung der Erdbeeren den Theil, welcher von Duchesne herrührt, ausdrücklich mit der Ueberſchrift „Sur les Fraisiers, par M. Duchesne“ bezeichnet, ohne auch nur ein einziges Wort von der von ihm zuerſt erſchienenen Eintheilung der Erdbeeren erwähnt zu ha⸗ ben. Ein Beweis für die Richtigkeit meiner Vermuthung iſt der Aufſatz: „Ueber die Erdbeeren im deutſchen Obſtgärtner“, der 1803 erſchienen, und nur ein Auszug aus Duchesne Histoire naturelle des Fraisiers it, in welchem allein defz ſen ältere Eintheilungs-Methode wiedergegeben wird, ohne daß dabei auf jene Rückſicht genommen worden iſt, die wie geſagt, Duchesne im Lamarck niedergeſchrieben hat. Duchesne's erſter Verſuch die Erdbeeren einzutheilen, welcher ſich in feiner Hist. natur. des Frais. pag. 228. be⸗ findet, enthält in Form einer Stammtafel mit der Ueberſchrift „Genéalogie des Fraisiers“ 10 Arten (races) ). Die- ſelben ſind: i 1. le Fraisier DOR bie Monats-, immerblühende oder ipai. Fragaria semperflørens Duches. » Duches ne nimmt Rare in Sinne von Art, und Art (pice) im Sinne von Gattung. * 2. le Fraisier des bois, Fragaria sylvestris Duches. die Walderdbeere. Hiervon ſtammen ab: a. le Fraisier panache. Frag. sylv. variegata Du- ches. bie bunte Walderdbeere. . le Frais. blanc, Frag. sylv. alba Duches. bie weiße Walderdbeere. le Frais. double. Frag. sylv. multiplex Duches. die doppelte Walderdbeere. . le Frais. à trochet. Frag. sylv. botryformis Duches. die Trauben: Walderdbeere. . le Frais. de Plymouth. Frag. sylv. muricata Duches. Die Walderdbeere von Plymouth. le Frais. coucou. Frag. sylv. abortiva Duches. bie unfruchtbare Walderdbeere. Fraisier fressant ie Gartenerdbeere. . le Frais. blanc. Frag. hort. alba Duches. die Gartenerdbeere mit weißen Früchten. 4. le Fraisier sans coulans. Frag. eflagellis Duches. die Erdbeere ohne Ausläufer. . le Fraisier de Versailles. Frag. 10 Du- ches. die Erdbeere von Verſailles oder e Erd⸗ beere. . le Fraisier verd. Frag. viridis Duches. die grüne Erdbeere. le Capiton. Fragaria moschata Duches. die Mo- ſchus- oder Muscateller- Erdbeere. le Frutiller ou Fraisier du Chili. Fragaria chi- loensis Duches. die Gbilier - Erdbeere. 8. le Fraisier Ananas. Fragaria ananasse Duches. die Ananas» Erdbeere. a. le pannaché. Frag. ananassa variegata Duches. die geſtreifte Ananas-Erdbeere. ; 10: le Fraisier écarlate. Fragaria virginiana Duches. die Scharlacherdbeere. Dies ſind die von Duchesne angenommenen 10 Haupt⸗ arten (races) mit ihren Varietäten, wie ſie am angeführten Orte feiner Naturgeſchichte der Erdbeeren namhaft gemacht ſind. Freilich iſt es ſchwer, heißt es an einer anderen Stelle daſelbſt, die Erdbeeren ſo zuſammen zu ſtellen, wie die ver⸗ ſchiedenen Arten in gerader Linie von einander abſtammen, wenn uns nicht die Genealogie als einziges er Mit c 2 . i7 m QI — [e] Fragaria hortensis Duches. y — Lc gt e Re go 19 tel den Weg dazu an die Hand gegeben Hätte. Alles Uebrige iſt willkührlich, und beruht auf einer leeren Idee. Was nun Duchesne's ſpätere Claſſification der Erdbee⸗ ren betrifft, ſo iſt das Weſentlichſte darüber im Lamarck ſowohl, als in der Cyclop. or Universal Diet. und im Dict. des Seien. natur. Folgendes. An dem einen wie an dem andern Orte, iſt man der Meinung, daß die Botaniker hinſichtlich der Arten, welche die Gattung der Erdbeeren bes gründen, verſchiedener Anſicht ſind. Linné hat deren 3, Willdenow erhöhte dieſelben bis auf S, Ehrhart kannte 6, in der Cyclop. of Scien: and Arts find, mit Ausſchluß der Fragaria sterilis, welche den Potentillen zugetheilt ijt, 7 angegeben; Sprengel und De Candolle aber, welche ſpäter ſchrieben, führen, der erſtere 9, der andere 10 Arten an, und Steudel, der erſt im vorigen Jahre ſeinen No- menclator botanicus herausgegeben, macht ſogar 20 Arten namhaft. Dies iſt in ſo fern jedoch ſehr natürlich, als in der letzten Zeit Erdbeeren aus Oft- und Weſtindien, aus Mejico und Java eingeführt worden find, welche ihre Zahl allerdings erhöhen. Nichtsdeſtoweniger iſt man mit einigen alten Ar⸗ ten aber noch nicht im Reinen, und was vor 50 und mehre⸗ ren Jahren ſchon zweifelhaft war, iſt auch jetzt noch nicht be⸗ ſtimmt entſchieden. — Ich werde Gelegenheit haben, dieſen Umſtand ſpäter zu berühren, und auch die Aufzählung der Ar- ten und die verſchiedenen Eintheilungs-Methoden derſelben näher zu erörtern. Jetzt kehre ich zunächſt zu Duches ne zurück. Lamarck mit einigen andern franzöſiſchen Schriftſtellern, zu denen auch Duchesne gehort, nehmen nur 2 Arten an, dieſe ſind: 1. Le Fraisier commun ou le Fraisier des bois. Fragaria sylvestris Duch. — Frag. vesca Linn. sp. pl. ed. Willd. Frag. vulgaris Ehrh. Frag. vesca Poit. et Turp. im Duhamel, Tom, III. pag. 97. pl 35. Frag. vesca Hayne Arzenei Gew. T. IV. pag. 26. pl. 26. Die Wald- Erdbeere, gemeine Erdbeere, wilde Erdbeere, Preßlinge, Bröslinge, Beſingskraut, rothe Beſinge. „Le Fraisier Caperonnier. Fragaria moschata .JDucb. — Frag. elatior Willd. — Frag. elatior Ehrh. Frag. muricata Mill. Piet, ed. 5^ — Frag. vesca pratensis Lin. ‚spec. ed. 2. Frag. elatior communis Poit. et Turp. im Duham. Tom. III. pag. M t 199. pl 49. — Frag. elatior Hayne Arzenei Gem. Thl. 4. pag. 27. pl. 27. Die Garten», hochſtenglige⸗ oder Moſchus-Erdbeere. Diefen beiden Hauptarten ordnet Duchesne alle übri⸗ gen Erdbeeren unter, und zählt zur Erſten Hauptart Fragaria sylvestris Duch. Siehe bie Synonyme oben) als Nepräfentanten dieſer Abtheilung: a. Le Fraisier des mois ou de toutes saisons, ou des Alpes. Frag. semperflorens Duch, — Frag. vesca y Lin. sp. pl. ed. Willd. — Frag. vesca y alpina s. semperflorens Persoon Synop. plant. — Frag. sem- perflorens Hayne Arz Gew. Thl. 4. pag. 25. pl. 25. Monats» oder immerblühende Erdbeere. b. Le Fraisier d'Angleterre ou Fraisier à Chassis. Fragaria minor Duch, — Lamarck Dict. n. 3. — English forcing Strawberry Encyclop. of Arts and Sciences. Artik. Fragaria. n. 1b. Die engliſche oder SYijtbeet » Erdbeere, c. Le Fraisier Fressant ou Fraisier de Montreuil, Frag. hortensis Duch. — Frag, portutosa Poit. et Turp. im Duham. Tom. 3. pag. 101. pl, 39, a. Die Garten Erdbeere, d. Le Fraisier sans coulans oU 1 s. Fragaria eflageltis Duch. Die Erdbeere ohne Aus⸗ fäufer. e. Le Fraisier à feuilles simples ou Fraisier de Ver- sailles. Fragaria monophylla Duch. Frag. mono- phylla Lin. sp. pl. ed. Willd. Frag. vesca simpli- cifolia Poit, et Turp. im Duham. Tom. 3. pag. 101. pl. 38. Frag. abnormis Tratt. Einblättrige oder Erd- beere von Verſailles. f Le Fraisier à fleurs doubles. Fragaria sylvestris multiplex Duch. Frag. multiplex Poit. et Turp. im Duham. Tom. 3. pag. 99. pl. 37. Gefüllte blü⸗ hende Erdbeere, doppelte Walderdbeere “). ; *) Lamarck verbindet die von Duchesne im feiner Hist. nat. des Fraisiers ſpeciell angeführte Fraisier à trochet, Frag. syl- vestris botryformis mit der Frag. sylvestris multiplex, und führt beide gemeinſchaftlich unter Fraisier double et —— Frag. multiplex et botryformis (Nr. 7.) anf. 20 g. Le Fraisier de Plymouth. Fragaria sylvestris mu- ricata Duch. — Frag. muricata Poit. et Turp. im Duham. Tom. 3. pag. 115. pl. .49. — Fragaria ar- borea con fiore herbaceo Zanoni. — Frag. elatior 8 muricata Lin. sp. pl. ed, Willd. Die Walderd⸗ beere von Plymoutb. Als Charakter der erſten Hauptart oder ber eigentli- chen Erdbeere führt Duchesne folgende Punkte an. Ovarien klein und zahlreich; Staubgefäße kurz. Blätter dünn und gelblich mit einer großen Dispofition zur rothen Farbe in den Spitzen der Auszähnungen derſelben, die ſich aber der ganzen Pflanze als Krankheit unter dem Namen Röthe mittheilt, wenn ſie auf zu ſtark mit Dünger geſchwän⸗ gertem Boden wächſt; nur bie Unter-Varietäten mit weißen Früchten ſind von dieſer Krankheit ausgeſchloſſen. — Die Frucht ijt febr wohlriechend, leicht verdaulich, porös, ſchmel— zend und dabei nur wenig wäſſerig. Sie iſt nur leicht mit dem Kelch verbunden, und fällt nicht ſelten von ſelbſt ab. Die Kelchblätter legen ſich zurück. Der Blüthenſtengel iſt kurz und ſtets nach innen gekrümmt; dahingegen der Hauptſtengel mit feiner Verzweigung aufrecht ſteht. die Organiſation ihres Geſchlechts anbetrifft, ſind beinahe alle Blüthen vollkommene fruchtbare Zwitter; nur felten ift eine un- fruchtbar. Der Uebergang zu weißen Früchten ift bei denje- nigen Individuen nicht felten, welche aus Samen erzogen wor- den ſind. Allein inſofern dieſe Erſcheinung der Ausartung den Charakter der Beſtändigkeit annimmt, bildet die Varietät eine beſtimmte Race oder Unterart. Der Einfluß des Bodens und des Klima's wirkt nur fehe wenig auf dieſe Art (das iſt die erſte Hauptart Frag. sylves tris Duch.), welche ſich durch ganz Europa verbreitet findet; wogegen Veränderlichkeit in Form und Innern einer der e der ien ZJauptart N moschata Duch. Siehe die Stone oben) als u dieſer Abtheilung iſt. diet te Hauptart unteefheidet ich von der eigent figen Erdbeere dear ut Varietäten zunächſt Alle diefe Erdbeeren find- hinſichtlich ihrer Sproffen nur von kurzer Dauer; allein was durch einen größern und ſtärkern Wuchs, und durch die Tren⸗ nung des Geſchlechts bei mehreren Sorten, d. h. die Blumen find entweder hermaphroditiſch⸗ männlich, oder hermaphroditiſch⸗ weiblich, ferner durch die größere Länge ihrer Staubgefäße, durch die zwar febr großen aber weniger vorhandenen Ovarien; ferner dadurch, daß die Frucht am Kelche hangen bleibt, von der die Haut weniger gefärbt iſt als der Same, und von der das Fleiſch feſter und ſaftiger iſt. Alle hierher gehoͤrende Va⸗ rietäten bringt Duchesne in 4 Haupt⸗Abtheilungen oder Racen, denen er die Namen Majaufes, lrestingess Caperoniers unb Goimios giebt. Erte Race. Les Majaufes ). Die Majaufes ſcheinen den Uebergang von den eigentlichen Erdbeeren (der erſten Hauptart) zu den Breslingen zu machen. Die Farbe ihrer Blätter und deren Textur, die Kleinheit ihrer Früchte, ihr ſchmelzendes und zartes Fleiſch, ſo wie ihre ſehr rothen Früchte, nur wenig längeren Staubfäden und wenig größes ren aber doch zahlreichen Ovarien, ſtellen fie zwar den eigent⸗ lichen Erdbeeren nahe; allein hinſichtlich ihrer ſchlanken und verlängerten Zweige, der Menge und Stellung ihrer Mus- läufer, ſo wie hinſichtlich des verlängerten und zugeſpitzten Kelches, welcher ſich wenig öffnet und über der Frucht ſchließt, ſo wie endlich hinſichtlich der Wäſſerigkeit, womit dieſelbe an⸗ gefüllt it, nähern [ie ſich wiederum den Breslingen. Von dieſer Race giebt es 2 Varietäten: a. Le Majaufe de Champagne, ou la Fraise vineuse de Chalons. Fragaria dubia Duch. im Lamarck n. 10. Frag. Campana Poit. et Turp. im Duha- mel Tom. 3. pag. 117. pl. 44. — Die weinige Erd⸗ beere aus der Champagne. . Le Majaufe de Provence, le Fraisier de Bargemont Fragaria bifera Duch. im Lamarck n. 9. Frag. Bargea Poit. et Turp. im Duhamel Tom. 3. pag. 121. pl. 46.) Die Erd» beere von Bargemont. (Fortſctzung folgt.) or ou la Fraise à étoile. ) Le majaufier heißt in der Provence der Erdbeerſtock, und be deutet jo viel als wild, ober etwas das wild wächſt (sauva- ges) In Poiteau heißt die Erdbeerpflanze le mautfes oder maussier. list, natur. des Fraisiers par Duc Pag. 2. ) Duchesne in feiner Hist. natur, bat dieſe Erdbeere nicht an: 21 Meber die Krankheiten ber in Kultur genom⸗ menen Pflanzen. Aus dem „Cours raisonné et pratique d'agriculture, par M. J. Scheidweiler. Tom. I. Bruxelles 1841.“ übertragen; mit einigen Bemerkungen vom errn Peltzer, Gärtner im Königl. bot. Garten bei Berlin. Nicht bloß lebende Weſen, auch Pflanzen find Krankhei⸗ ten unterworfen, wenn ſolche auch nicht ſo vielfach ſind. So lange wir ſelbſt an Krankheiten litten, haben wir uns auch mit ihnen beſchäftigt, theils um ihre Urſachen aufzufinden, theils um die Mittel zu ergründen, ihnen zuvorzukommen, oder ſie zu heilen. So iit es nicht mit den Krankheiten ber Pflau⸗ zen, die uns nicht ſo nahe berühren. Und doch haben ſie jetzt die Aufmerkſamkeit der Landwirthe auf ſich gezogen, feit- dem dieſe inne geworden ſind, daß der Erfolg der Ernte häu⸗ fig durch fie beeinträchtigt wird. Denn die Krankheiten der verſchiedenen Getreidearten zogen unſere Aufmerkſamkeit zuerſt an, dann folgte die Sorge der Blumiſten für ihre ſchönen und reichen Sammlungen. Aber die Mannigfaltigkeit der vor⸗ geſchlagenen Heilmittel beweiſt ſchon, daß man weder die ei⸗ gentliche Natur des Uebels, noch die daſſelbe erzeugenden Ur⸗ ſache richtig erkannt hat. Gelehrten, die eine wiſſenſchaftliche Begründung der bei den Pflanzen vorkommenden Krankheiten verſuchten, Mediziner wa⸗ ren ); aber dann auch febr natürlich, daß fie die Grundſätze unſrer Pathologie hierbei zur Grundlage nahmen. Iſt aber der Organismus der Pflanzen von dem lebender Weſen ver⸗ ſchieden, ſo können auch ihre Krankheiten nicht dieſelben ſein, weder in ihren Namen, noch in ihren Urſachen, noch in ihren Symptomen. Wenn auch die Pflanzen in ihrem natürlichen geführt, ſpricht aber bei Anführung der Fragaria semperfloren Bezugsweiſe von ihr, und hält beide für ein und dieſelbe Moni. Allein nach dem, was Poiteau und Turpin im Duhamel von der Erdbeere von Bargemont ſagen, iſt dieſelbe doch jedenfalls von der Frag. semperflorens verſchieden; dies beweiſt auch die beigefügte Zeichnung daſelbſt. ) Plenk, N et pathologie des plantes, trad. frane. Paris 1800, et Ph. Ré, Essai de voir cad iem; et Essai sur les we des plantes, Venise, 1 * Auffallend, daß die beiden evjten- Organismus eine Lebenskraft beſitzen, die ſie nur bei ihrem Abſterben verlieren, fo konnen fie doch nur als rein leidende, nicht ſelbſtthätige Weſen betrachtet werden, und ihre Krank⸗ heiten können daher auch nur äußere Urſachen haben. Die auf ſie einwirkenden Krafte ſind im Allgemeinen: die Beſchaf⸗ fenheit des Bodens, Licht, Wärme, Luft, Feuchtigkeit, die elektriſche und magnetiſche Materie. Je nachdem dieſe mehr oder weniger auf die Pflanzen einwirken, zeigen ſich auch die⸗ ſelben mehr oder weniger krankhaft, und die Symplome der Krankheit mehr oder weniger deutlich. Dieſe Einflüſſe ſind natürlich durchaus von denen unterſchieden, welche durch rein mechaniſche oder chemiſche Urſachen hervorgebracht werden, wie z. B. Naturereigniſſe, Hagelſchlag, die Einwirkung der einen Pflanze auf die andere, der Inſekten und anderer Thiere auf dieſelben. Hiernach ordnen wir die Krankheiten der Pflanzen in ſolche: i 1. welche in rein phyſikaliſchen Urſachen, und 2. in ſolche, welche in chemiſchen und mechaniſchen rm ihren Grund haben. Wir beſchränken uns dabei aber auf die bei uns in Kul- tur genommenen Pflanzen. A. Krankheiten wegen unangemeſſenen Bodens. (e a. Im Allgemeinen. 4% En Die Einwirkung des Erdreichs auf die "fangen Set: tation ijt eine jo ausgemachte Thatſache, daß jeder Beweis des Gegentheils mißglückt iſt, und nur die Möglichkeit dar⸗ gethan worden, junge Pflanzen in reinem Waſſer, Sand, ge⸗ ſtoßenein Glaſe oder Schwefel uf. w. zu erziehen. Ein Bo⸗ den der zu trocken oder zu feucht, zu erhöht oder zu niedrig, zu mager oder zu fett, trägt nur die Pflanzen, deren Natur einen ſolchen verlangt; andere verkümmern * ſie bleiben zurück und werden endlich krank. Pflanzen z. B., welche ein ſumpfiges, eifenfoltige, oder ein Erdreich gemiſcht von Sand und Humus (Heideerde) [terres de bruyeres] lieben, leiden von dieſen ſonſt anderen Pflanzen ſchädlichen Eigenſchaften des Bodens nicht, denn die einen verlangen viel Feuchtigkeit, dem Organismus der andern ſchadet der Einfluß des Eifens nicht, und die letzten find we⸗ gen ihrer eigenthümlichen Natur mit einer weniger ſubſtan⸗ tiellen Nahrung zufrieden. Aber die Heiden vergehen in ei⸗ 22 nem fetten Boden, die Kartoffeln werden in einem eiſenhal⸗ tigen Erdreich pockig, und allen Sobfarten ijt ein ſumpfiger Boden zuwider. Was iſt, fragen wir nun, die Natur der Krankheit, welche die eine oder die andere Beſchaffenheit des Bodens bei den Pflanzen verurſacht? Welches ſind die Symp⸗ tome, die ſie begleiten? Iſt die Krankheit heilbar oder tödtlich? Wenn die Pflanze in einem ihrer Organe angegriffen iſt, hat das Einfluß auf die Pflanze überhaupt? Kann eine kranke Pflanze noch geheilt werden oder nicht? Endlich welche Heilmittel kann man bei kranken Pflanzen anwenden? Die Beantwortung al- ler dieſer Fragen iſt unerläßlich, ſobald man ſich mit den Krankheiten der Pflanzen beſchäftigt. Doch ehe wir dazu ſchreiten, erſt ein Paar Worte über den inneren Bau der flanzen. : Die Pflanze ijt ein lebendes Gebilde, doch ohne Be— wußtſein und Empfindung, das ſich durch die Wurzeln und Blätter ernährt, das nur durch äußere Einwirkungen Bewe- gung zeigt, das durch Vermehrung feiner urſprünglichen Be- ſtandtheile waͤchſt, das durch Trennung dieſer letztern ſich ver— vielfältigen läßt, das durch Samen ſich wieder erzeugt, und das endlich an Erſchöpfung oder durch Zufall abſtirbt. Ire innere Einrichtung iſt durchaus einfach, und zeigt nur zwei weſentliche Beſtandtheile: das Jellgewebe und die Gefäße. Das Zellgewebe macht die Grundlage der Pflanze, denn es bildet ſich früher als die Gefäße. Die das Zellgewebe bil⸗ denden Röhrchen ſind der Sitz des Pflanzenlebens, und die Gefäße, aus ſpiralförmig gedrehten Fibern beſtehend, zeigen ein ſolches nicht. Alſo können die Pflanzen auch nur an und in ihrem Zellgewebe leiden, durch welches ſie eben leben. Da die Gefäße niemals an der Oberfläche der Pflanzen-Beſtand⸗ theile liegen, jo find fie auch nicht dazu beſtimmt, bie Nah- rung aufzunehmen, und alſo nur Neben-Drgane, um Säfte beſonderer Art nach den äußerſten Theilen der Pflanze zu führen. Der Sitz der Krankheiten iſt mithin bei den Pflan⸗ zen das Zellgewebe. Die Lebenskraft deſſelben kann auf mehr⸗ fache Weiſe — wie ſchon bemerkt — angegriffen werden, und klaſſifiziren wir die berſchiedenen Krankheiten der Pflanzen, fo nehmen ſie ihren Urſprung in 1, einem zu fetten und zu nah⸗ rungshaltigen, 2, in einem zu magern und nahrungsloſen, 3, in einem zu trocknen, 8 in einem zu feuchten Erdreich, und 5, in einem ſolchen, das mit ſchädlichen Stoffen geſchwän⸗ gert iji *). So lange die Pflanzen in dem von der Natur ihnen angewieſenen Boden wachſen, erkranken ſie nur durch Zufall. Ihre Bildung wechſelt nicht, ſie blühen zur Zeit, welche die Natur feſtgeſetzt hat, und ihr Same reift wenig⸗ fens in der Regel. 1. Wirkungen eines zu fetten Bodens auf die Pflanzen. Wenn der Boden zu fett iſt, d. h. wenn man ihn zu reichlich mit Miſt gedüngt hat, ſo erkranken darin die Pflan⸗ zen in der Regel. a.) Eine zu große Menge Miſt giebt dem Erdreich zwar eine große Triebkraft, aber der Dung hat nicht die Zeit, in angemeſſene Nahrung ſich zu verändern, und mit den Be— ſtandtheilen des Erdreichs fi fo zu verbinden, daß das Sells gewebe dadurch ſolider wird. Die Sauggefäße der Wurzeln werden in einem hohen Grade aufgeſchwellt, fie nehmen überflüͤſſige Nahrung auf; aber dieſe iſt wäſſrig und wenig für ſie geeignet; es fehlt der Kohlenſtoff als die eigentliche Grundlage derſelben. Die zum Viehfutter gezogenen Pflanzen erſcheinen dabei freilich üppig, geben aber wenig Nahrung, die Stengel bleiben zu ſchwach, um ſich aufrecht zu erhalten, beſonders bei feuchtem Wetter, die Pflanze knickt durch ihr eigenes Gewicht, und ver⸗ fault am Boden; die Blattbildung erfolgt übertrieben, und die Pflanze gelangt nicht einmal zur Blüthe. Was in dieſer Hin⸗ fibt die Cerealen insbeſondere betrifft, fo bleibt ihr Halm zu ſchwach, bei der Schwere der Aehre knickt er bei der gering⸗ ) Unter ſchädliche Stoffe verſtehe ich nicht ſolche, die von den Wurzeln, wie man behauptet, ausgeſchieden werden; denn bis ietzt iſt kein Beweis vorhanden, daß ſie im Erdreich -fih be finden. Und ſollteu fie anch vorhanden ſein, ſo ſind ſie ſo feiner Art, daß ſie gleich bei ihrer Aufnahme, wie die Dün⸗ gungsmittel, und auf dieſelbe Weiſe zerſetzt werden würden. Ich begoß Balſaminen, Levkoyen, Noſen, Nelken in Töpfen mit Waſſer, welches mit Saffran, Cochenille oder Indigo ge⸗ färbt war, nichts davon hatten die Pflanzen aufgenommen, und nach nn Wochen enthielt fle das Erdreich keine Spur mehr davon a. Eben — düngt man einige Gemüſe⸗Arten z. B. den Kohl «di ehr ftarf, um durch ben hierdurch herbeigeführten krankhaften Zuſtand ihn weicher und ſchmackhafter zu machen. 23 ften Veranlaſſung, und die Körner vergehen, ehe fie ausge 7 Die ſchönblühen den Pflanzen, wachſen ſind. Die Krankheit, welche durch eine zu reichliche welche im Nahrung, die die Pflanzen vergeilt, erzeugt wird, will ich Botanical Magazine und im Botanical Register Lipose nennen. 2. Wirkungen eines zu magern Bodens. Ein zu magerer Boden hat bei den Pflanzen den ent⸗ gegengeſetzteu Erfolg. Die Wurzeln nehmen aus Mangel ſie anreizender Stoffe b) nicht die Nahrung auf, welche zur voll⸗ kommenen Entwickelung der Pflanze erforderlich iſt; die Blät⸗ ter bleiben klein, wie bei den Pflanzen, die ihrer Natur nach im mageren Boden wachſen, der befruchtende Stoff fehlt oft dem Pollen der Blüthe, und geſchieht auch die Befruchtung, der Same erhält dennoch keine Keimfähigkeit. Bei feuchtem Wetter erhalten die Pflanzen zu waͤſſerige Nahrung, die Blatt⸗ bildung wird ſchwach bei derſelben, bie nur wenig Kohlenſtoff enthalt, fie können den Einflüſſen der böſen Witterung nicht widerſtehen, und verwelken vor der Zeit. Bäume in einem ſolchen Erdreich werden mit Paraſiten bedeckt, weil ihr An⸗ wuchs zu langfam geſchieht. Die krautartigen Gewaͤchſe in dem- ſelben leiden wenig von Inſekten, die bei ihnen die zu ihrer Nahrung geeigneten Säfte nicht finden. Die durch den Ein⸗ fluß eines zu magern Bodens verurſachte Krankheit ijt eine Art Abmagerung, die ich Leptose nenne. (Fortſetzung folgt.) b. Da unter anreizende Subſtanzen (substances stimulantes) ge- wöhnlich die gebräuchlichen Reizmittel: der Mergel, miee Neutral- Salze, z. B. Salpeter, Glauberſalz u. f. w., und c erdiges Mittelſalz, der Gips, verſtanden wird, ſo ſcheint " mir, ba bíefe bie Pflanzen nicht unmittelbar ernähren können, daß fie hier mit dem eigentlichen Humus verwechſelt wor: den ſind. : Ein Boden kann meiner Meinung nach hinlänglich anrei- zende Subſtanzen enthalten, und bei dem Mangel an Humus dennoch unfruchtbar ſein. P. abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ nd Pflanzen⸗Gaärten zu empfehlen ift. 2. Edwards's Botanical Register. December 1841. (Taf. 67) Cleome lutea Hooker. [Cleome aurea Torrey et Gray. — Peritoma aurea Nuttall.] (Hexandria Monogynia. Capparideae.) Eine ziemlich hübſche jährige Pflanze vom Fort Bam couper an ber Nordweſt-Küuſte von Amerika. Sie blüht im Juli und Auguſt mit gelben Blumen, und verlangt einen nahrhaften Boden und trockene Lage. Die Pflanzen ſtocken leicht ab, wenn ſie auf ihnen nicht zuſagenden Standorten ſte⸗ ben, und ſetzen dann keinen Samen an. : Nach genauer Unterſuchung hat es fi ergeben, daß die in Torrey und Gray's Flora von Nordamerika aufgeführte CI. aurea nicht von dieſer verſchieden iſt, und daß nur durch den Zeichner dieſe ſcheinbare Verſchiedenheit hervorgebracht wurde. Die Pflanze bewohnt die Nordweſt⸗Küſte von Amerika, die Plänen von dem Platte⸗ bis zum En ae dann bie Nody- und Oregon⸗ Gebirge. (Taf. 68.) Rigidelia immaculata Herb. (Triandria Monogynia. Irideae.) Was die botanischen Eigenſchaften dieſer COME Gattung betrifft, fo find fie bereits auf t. 16. und No. 64. des Botanical Register von 1840. auseinandergeſetzt. Die Zwiebeln dieſer Art wurden der Horticultural Society zu London durch Herrn Hartweg von Guatemala eingeſandt. Dieſe Art unterſcheidet ſich von der zuerſt bekannt ge⸗ wordenen R. flammea (Siehe Allgem. Gartenz. Vol. VIII. pag. 176.) durch die kleineren, einfarbigen, ſcharlach- rothen, nicht gefleckten Blumen und durch die ſchmaleren Blätter. Beide Arten ſind halb harte Zwiebelgewächſe, und ver⸗ langen dieſelbe Behandlung wie Tigridia. 24 (Taf. 69.) Houlletia vittata Lindl. (Gynandria Monandria, : Orchideae.) Die Herren Loddiges erhielten dieſe ſonderbare Pflanze vom Herrn Schomburgk. Sie hat die aufrechtſtehende Blüs thenrispe von H: Brocklehurstiana, jedoch find die Blu⸗ men kleiner, gelb und mit chocoladenbraunen Streifen ſehr reichlich gezeichnet. Die Pflanzen haben große Aehnlichkeit mit Maxillaria Warreana und ganz denſelben Habitus. Die Gattung wurde nach Herrn Houllet, der den Herrn Guillemin auf feinen Reiſen nach Braſilien, im Intereſſe der Kultur des Thees begleitete, ſo genannt. ie (Taf. 10.) $ Fuchsia cordifolia Benth. * (Octandria Monogynia, Onagrariae.) So zahlreich auch die Arten der Fuchſien in unſeren Gärten ſind, fo ! werden ſie dennoch durch immer ſchönere Ar⸗ ten vermehrt. Wenn die Gehölze von Mejico und Chili nun ziemlich erſchöpft find, und die F. thymifolia, microphylla, cy- "lindrica, lycioides, fulgens, macrostemma, gracilis und alle deren Varietäten geliefert haben, ſo bleibt noch die Cor⸗ dillere bon Peru zu durchſuchen übrig, von wo wir bis jetzt nur F. corymbiflora, freilich allein ſchon ein Schatz, gewon- nen haben. | Mit Vertrauen fehen wir auf Herrn Hartweg, der ſich jetzt auf dem Wege nach den Cinchona-Wäldern, von Gua- gaquil nach den unbetretenen Gebirgen von Popayan befindet, in welchem reich geſchilderten Diſtrickt Fuchſien zu erwarten ſind. Selbſt die mehr zugänglichen Länder von Mejico und Braſilien ſind noch nicht erſchoͤpft, denn die gegenwärtige Art fand Herr Hartweg zu Ketuch, einem Vulcan in Guatemala in einer Höhe von 10000 Fuß über dem Meere. Die ro⸗ then Blumen haben einen grünen Kelchſaum, wodurch ſie ſich fr — Die co" ſind breit und groß, und der ganze Habitus ſchöner als bei den übrigen Arten. wird im wilden Zuſtande 1 — 14 Zoll lang und zeichnet ſich durch ihren angenehmen Geſchmack aus; die Guatemafefen nene nen fie Melocotoncito und effen fie. Der Strauch erreicht eine Höhe von 5 — 6 Fuß. Die Behandlung iſt von der der andern Arten durchaus nicht verſchieden. Literariſches. Arboretum et Fruticetum Britannicum Abridged. (abge⸗ kürzt) etc. by J. C. Loudon. London 1841. Es iſt dies Werk ein Auszug aus der großen Ausgabe Die Beere gleichen Namens in acht Theilen, und erſcheint in einem Bande mit 1200 Seiten und 2100 Holzſchnitten, für den Preis von 2 Pfd. 10. Sch. Sterl. Daſſelbe enthält die in Britannien im Freien ausdau⸗ ernden, ſowohl einheimiſchen als ausländiſchen Bäume und Sträucher, wiſſenſchaftlich und popular beſchrieben, mit An⸗ gabe ihrer Vermehrung, Kultur und Anwendung für die Ge⸗ werbe, und iſt mit Abbildungen von faſt allen Arten beglei⸗ tet, daher für Handelsgärtner, Gärtner und Forſtmänner beſon⸗ ders empfehlenswerth. Das erſte Heft dieſes neuen Werks liegt uns bereits vor. Es iſt auf faſt gleiche Weiſe wie das größere Werk abgefaßt, nur kompendiöſer, und verdient deshalb, wie auch des geringeren Preiſes wegen, unſeren ganzen Beifall. Die Redaktion. Nachtrag zu dem gef er ſchen Verzeichniſſe. Gemüſe⸗Samen. Sellerie, veilchenblauer aus Tours, ſehr dicker, à Lth. 3 Sgr Salat, eiformiger, früher, ſehr haltbar, s^ 4. Zwiebeln, große Madeira», „ Porree, größter Nieſen⸗, "Ea i uU Spinat, engliſcher, großblättriger à Pfd. 12 dito flandriſcher, breitbláttriger, 3119: 8 H Hierbei das Verzeichnif pro 1842 von Gemüſe⸗ und Blumen: Samen, Topf⸗Pflanzen u. f. w., welche zu haben ſind bei mu Se ſer n Erfurt. Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In- und herausgegeben Friedrich Otto, Albert Dietrich, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner⸗Lehranſtalt zu Berlin, Königl. Preuß. Garten: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin, Sonnabend, den 22. Januar. " Das an, Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten nen Sorten. Herrn Tbesdor Eduard Adr Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen (Fortſetzung.) Zweite Race. Les Breslinges ). Brößlinge oder Preßlinge haben dunkelgrüne, Die Bes⸗ ſtarke ) Breslinge ij aus bem Deuiſchen ins Franzöſiſche übergegangen, linge, Blatter, Ausläufer in großer Menge; die Blüthen fallen leicht ab; die Früchte haben eine dunkle Farbe; die Samen ſind in geringer Anzahl vorhanden, jedoch groß, das Fleiſch der Frucht iſt feſt, aber ſaftig und aromatiſch. Man unterſcheidet 7 Varietäten: a. Le Breslinge borgne ou le Fraisier Coucou, ou le Fraisier aveugle des Anglois. Fragaria sylves- tris abortiva Duch. etiam Fraisier mignonne. Fra- und iff bie Benennung für gewiſſe Erdbeeren. 2 c4 Beiträge BP 7. S. 27. Hayne Arz. Gew. Thi. 4S 26 garia granulosa Lamarck u, 13. Die unfruchtbare Walderdbeere, blinde Erdbeere. . Le Breslinge d' Allemagne ou le Breslinge noir, ou Fraisier en eing feuilles. Fragaria nigra Duch. im Lamarck n. 12. Der deutſche Breßling, der ſchwarze Brößling oder der fünfblättrige Erdbeerſtock. Iſt wahr⸗ ſcheinlich Fragaria heterophylla Poit. et Turp. im Duhamel Tom. 3. pag. 123. pl. 47. . Le Breslinge de Bourgogne ou la Fraise marleau. Fragaria pendula Duch. im Lamarck n. 15. — Fraisier Duchesne ou Fragaria pistillaris Poit. et Turp. im Duhamel Tom. 3. pag. 118. pl. 45. Le Breslinge de Longchamp. Fragaria hispida Duch. im Lamarck n. 14. Fraisier du bois de Boulogne Dict. des Sciences natur. art. Fragaria pag. 353. Ehrh. bringt bie Frag.-foliis hispidis Bauh. pin. zu feiner Frag. collina. Frag. Longchampi Poit. et Turp. im Duhamel Tom. 3. pag. 120. pl. 44. Erdbeere von Longchamp oder Erdbeere aus bem Gee hölz von Boulogne. Le Breslinge d'Angleterre. Fragaria viridis Duch, c „ m d im Lamarck n. 15. — Le Breslinge d'Ecosse ou Fraisier vert d'Angleterre Dict. des Scien. natur. Artik. Fragaria pag. 353. — Frag. viridis Duch. Hist. natur. des Fraisiers. pag. 135. — Frag. collina Ehrh. Beitr. 7. n. 6. pag. 26. Frag. collina Hayne Arzenei Gew. Bd. 4. pag. 30. der engl. Breßling, grüne Erdbeere, Hügel- oder harte Erdbeere, beere, Haarbeere, Laſtbeere, Brößling oder Preßling ꝛc. f. Le Breslinge de Suede ou Fraisier Brugnon. Frag. pratensis Duch. im Lamarck n. 16. der ſchwediſche Breßling. Die Varietäten a und b find keiner beſondern Kultur werth; die drei folgenden erfordern eine immerwährende Be⸗ aufſichtigung hinſichtlich ihrer Ausläufer, die ſich in großer Menge entwickeln, und fortwährend abgenommen werden müſſen; und den ſchwediſchen Bering findet man gar nicht mehr in den Gärten. a Dritte Race. Les Caperoniers ) (im engeren Sinne) umfaſſen nur die Moſchus⸗ ober Mustateller- Erdbee- Die Schreibart des dieſe Race von Erdbeeren bezeichnenden Wortes iſt verſchieden. Einige Autoren nennen ſie Caperoniers, Knackel⸗ ren, bilden ſehr ſtarke Stauden, von denen die Blüthenſtengel länger ſind als die Blätter. Ihre Blüthen ſind gewöhnlich diöciſtiſch, § 2; der Kelch kurz, erweitert und legt fih gegen die Blumenſtiele zurück. Die Frucht groß, das Fleiſch we⸗ nig feſt Die Varietäten dieſer Abtheilung find: “) Le Caperonier commun ou le Caperon Dict. des Scien. natur. art. Fraisier. Tom. 17. pag. 353: — Le Capiton. Frag. moschata Duch, Hist, natur. des Frais. pag. 145. n. 7. Capron femelle. Frag. mo- schata Ducb. in Duhamel's Naturg. der Erdbeerpfl., aus deſſen Abhandl. von den Obſtbänmen pag. 25. n. 14. Le Caperonier unisexe. Frag. moschata dioica Lam. 9 n. 18. Frag. elatior communis Poit. et Turp. im Duhamel Tom. 3. pag. 129. pl. 49. Gemeiner Ca- pron, weiblicher Capron oder Moſchuserdbeere. . Le Capron male. Duhamel im angeführten Auszuge. Capron male. Frag, elatior mascula Poit. et Turp. im Duham. Tom. 3. pag. 125. pl. 48. Männlicher Capron oder männliche Moſchuserdbeere. . Le Caperonier royal, le Fraisier de Bruxelles. Frag. ınoschata Lam. n. 17. — Le Capron royal. Frag. elatior regalis Poit, et Turp. im Duhamel Tom. 3. pag. 131. pl. 50. — Caperonier parfait Dict. des Scien. natur. art. Fraisier Tom. 17. pag. 353. Capron royal Noisette dans son Jardin D ey Chaperoniers oder Chapironiers, andere Capitons oder Caperons. Capitons nennt fie Duches ne; Caperon aber foll nad) Qa- marck eine unpaſſende Benennung ſein. Chapiron iſt diefe Erdbeere, wie die meiſten Schriftſteller ver⸗ ſichern, zuerſt in Belgien genannt, und heißt Chapiron eine. Art Hauptbedeckung bei den Mönchen, eine Mönchskutte; die Ir. beeren heißen vielleicht aber deshalb ſo, weil ſich der Kelch bei den unfruchtbaren Blüthen der Moſchus⸗Erdbeere über dem Fruchtboden zuſammenſchliaßt und ihn bedeckt. ) Duchesne Hist. natur. des Fraisiers pag. 145 n. 7. führt unter dem Namen Capiton, Frag. moschata, nur dieſe eine Varietät an, ſpricht bei der Beſchreibung derſelben zwar auch von männ⸗ lichen und weiblichen Pflanzen, ohne dieſe jedoch von der be⸗ ſtimmten Art zu trennen. In dem von Duhamel gegebenen Auszuge aus ſeinem Werke hat dieſer die männlichen und weib⸗ lichen Caperons dagegen getrennt, und unter beſonderem Namen angeführt, ähnlich denen, von Poitean und Turpin in fei nem Traité des Arbres fruitiers. 3 E. " 27 Fruitier pag. 321. pl. 146. Der Königl. Capron oder Königl. Moſchuserdbeere. . Le Capron Abricot. Frag, elatior rotunda Poit. et Turp. pag. 133. pl. 512. Die Aprikoſen-Moſchus⸗ erdbeere. . Le Capron framboise. Frag. elatior favosa Poit. et Turp. pag. 134. pl. 51b. — Frag. moschata di- vina Duham. im Lamarck n. 18. — Fraisier fram- boise Duham. im deutſchen Auszuge in feiner Naturg. der Erdbeeren pag. 28. n. 16. Himbererdbeere. Die Vierte Race. Les Quoimios *), als die vierte Abtheilung der zweiten Hauptart, charakteriſirt ſich im Allge⸗ meinen durch Größe in beinahe allen ihren Theilen. Die Blätter ſind nicht gefaltet, von feſter Textur und bläulich grüner Farbe; die Blüthen haben 6 Abtheilungen oder mehr; der Kelch iſt groß, wenig geöffnet und über der Frucht ſich ſchließend, von der das Fleiſch angenehm und ſaf⸗ tig iſt. Sämtlich hierher gerechnete Sorten ſtammen aus Amerika ab. a. Le Quoimio de Virginie ou la Fraise écarlate de Virginie ou de Canada. Frag. virginiana Duch. Frag. virginiana Willd. sp. plant. — Frag. virgi- “niana Ehrh. Beitr. 7. n. 3. — Frag. virginiana & parviflora, 8 grandiflora Poit et Turp- im Duham. Tom. 3- pag. 135 et 138. pl 52 et 53. Virginiſche oder canadiſche Scharlacherdbeere. Le Fruitiller ou la Fraise de Chili. Fragaria chil- oensis Duch. n. S. — Frag. vesca chiloensis Linn. sp. ed 1. — Frag. chiloensis Ehrh. Beit. 7. pag. 96. n. 5. Frag. chilensis non chiloensis Molin, — Frag. chiloensis Poit. et Turp. im Duham. Tom. 5. pag. 151. pl. 58. Die Chilier Erdbeere. c. Le Quoimio de Harlem ou le Fraisier Ananas. Fragaria Ananassa Duch. u. 9, — Frag. grandi- flora Ehrh. Beitr. 7. pag. 25. n. 4. — Frag. gran- Zu [17 m Ueber bie Eiymologie des Wortes „Quoimio“ hat Duches ne im Duh ame el Thl. 3. S. — folgende Bemerkungen gege⸗ Namen cob mio von einem en ^ Gd) babe diefen Na- men dadurch geändert, daß ich ihm einen anderen és d Raben gab, um ihn für bie amerikaniſchen Erdbeeren zu brauchen. anterbury erhielt ich unter dem diflora Linn. sp. pl. ed. Willd. — Frag. grandiflora . Poit. et Turp. im Duham. pag. 145. pl. 56. Die Ananas Erdbeere. Le Quoimio Cerise, la Fraise de Caroline, la Fraise Ananas de Paris ou la Fraise Bigarreau Dict. des Scien. natur, Tom. 17. art, Fraisier. Frag. caroliniensis Lamarck n. 22. — Frag. caroliniensis Duham. im Auszuge ber Naturg. der Erdbeerpflanzen. pag. 25. n. 13. Tab. 7. — Frag. caroliniensis Poit. et Turp. pag. 141. pl. 50a et b. Die caroliniſche Erd⸗ beere, die Ananas-Erdbeere von Paris, die Bigarreau⸗ Erdbeere. e. Le Quoimio de Canterbury ou le Fraisier-Quoi- mio Fragaria tincta Duham, in Lamarck n. 23. Le Quoimio de Bath, le Fraisier du Bath, l'Écar- late double, PEcarlate de Bath. Fragaria calycu- lata Lam. n. 21. Frag. bathonica Duham. im Aus- zuge feiner Naturg. der Erdb. pag. 19. n. 10. Tab. 4. — Frag. bathonica Poit. et Turp. im Duham. Tom. 3. pag. 139. pl. 54. — Die Scharlacherdbeere von Bath. g. Le Quoimio de Clugny ou le Fraisier de Mur- marais. Frag. hybrida Duch. in Lamärck n. 25. Der Quoimio von Clügny ober die Erdbeere von Mur⸗ marais. 5 Hiermit endigt nun das, was den ſpſtematiſchen Theil der Erdbeeren von Duchesne anbetrifft. Das was von ih⸗ nen über ihre Kultur geſagt ijt, bleibt für einen ſpätern Pa⸗ ragraphen zu erwähnen, und würde ich jetzt der Zeit nach von den früher gedachten Schriftſtellern, welche die Erdbeeren be⸗ ſchrieben, folgende anzuführen haben. Willdenow, wie oben erwähnt, beſchreibt 8 Arten, diefe find: 1, Fragaria vesca. Wilde Erdbeere mit 2 Varie⸗ täten, a. mit weißen Früchten, und b. die zweimal tragende. 2, Frag. elatior. Garten- - Erdbeere, mit der Varietät Frag. muricata. 3, Frag. virginiana, Virginiſche Erdbeere. 4, Frag. grandiflora. Ananas» Erdbeere. 5, Frag. chilensis. Cpi- liſche Erdbeere. 6, Frag. collina. Harte Erdbeere. 7, Frag. monophylla. Einblättrige Erdbeere. 8, Frag. sterilis. Trockene Erdbeere. Willd. spec. plant. Tom. II. pars. H. pag- 1090. 03 j | D UE £e * . 28 ; * Sprengel beſchreibt 9 Arten, dieſe find: 1, Frag. col- lina. 2, Frag. indica. 3, Frag. vesca. 4, Frag. elatior. 5, Frag. virginiana. 6, Frag. grandiflora, 7, Frag. chi lensis. 8, Frag. canadensis. 9, Frag. monophylla. C. Sprengel Syst. vegetab. Vol. II. pag. 533. De Candolle, im 9ten Theil feines ES sy- stem. natural.. regn. vegetab. pag. 569. behandelt bie. Erd- beere in ihrer Eintheilung und Anführung der Varietäten zwar ausführlicher, allein wenn man feine Methode, die letztern une terzubringen, mit der des Duchesne vergleicht, ſo findet man im Allgemeinen keinen weſentlichen Unterſchied; nur daß De Candolle hin und wieder die Benennungen, welche Duchesne für feine Nacen gebraucht, für einige Arten genommen hat. Zunächſt bringt De Candolle die Erdbeeren in 2 Haupt⸗ abtheilungen, die er folgend charakteriſirt: 1. Fragaria floribus albis, receptaculis edulibus. 2. Fragaria floribus flavis, fructibus insipidis non edulibus. Die erſte Hauptabtheilung zerfällt in 2 Unterabtheilungen. a. Carpellis numerosissimis n stamini- bus numerosis, floribus hermaphrodi b. Carpellis paucis in foveolis a immersis, staminibus paucis, floribus abortu saepe dioicis. Su Ia gehören: 1. Frag. vesca Linn. a, Sylvestris. b, semperflorens, vulgo Fraisier des mois. c, minor, vulgo Fr. d'Angleterre ou Fr. à chassis. d, hortensis, vulgo Fr. fressant. e, eíla- gellis, vulgo Fr, buisson. f, Fr. monophylla, vulgo Fr. de Versailles. g, multiplex, vulgo Fr. double. h, Fr. botryformis, vulgo Fr. couronné, i, Fr. muricata, vulgo Fr. arbisseau à fleurs vertes. 2. Frag. calycina Lois}. 3. Frag. collina Zhrh. 4. Frag. podes Sering. Zu lb gehören 1. Frag. Majaufea Duch. a, bifera, vulgo Fr, de Bargemont ou Fr. en etoile. b, dubia, vulgo Fr. vineux, Seule de Cham- pagne. 2. Frag. BfR EH Duch. a, abortiva, vulgo Fr. Coucou ou Fr. aveugle. b, nigra, vulgo Breslinge d'Allemagne. c, pendula, vulgo Fr. Marteau ou Breslinge de Bourgogne. d, hispida, vulgo Breslinge de Longchamp ou Fr. de Longchamp. e. viridis, vulgo Breslinge d'Ang- leterre ou Fr. verte. f. pratensis, vulgo Fr. Brug- non ou Breslinge de Suéde. 3. Frag. elatior Ehrh. Caperonniers Duch. a, moschata, vulgo Fr. de Bruxelles ou Capero- nier royal. b, dioica, vulgo Fr. framboise. 4. Frag. virginiana Ehrh. : Frag. chilensis Molin. Vulgo Fr. de Chili. a, ananassa Duch, Fr. magna Thuill. flora Ehrh. Fr. calycina Mill, b, calyculata, de Bath. terbury. Frag. bonariensis Juss. herb. er Pers. 7. Frag. canadensis Michaur. Zur zweiten Hauptabtheilung gehört allein: Frag. indica Andr. Duchesnea fragarioides Smith. Duchesnea fragiformis Don. Vergleicht man nun die De Can doll'ſche Eintheilung der Erdbeeren mit der des Duchesne, ſo ergiebt ſich dar⸗ aus, was ich auch ſchon vorher bemerkt habe, daß De Can— dolle im weſentlichen dem Duchesne gefolgt ift, und nur bin und wieder aus den von dieſem angenommenen Macen Arten gemacht, und einige mehr angeführt hat. Ob die Diagnoſen, wodurch De Candolle feine beiden Hauptabtheilungen charakteriſirt, den Duchesne'ſchen Unter- ſcheidungen der Racen ꝛc. vorzuziehen find, glaube ich in fo fern weniger, als mir floribus albis und floribus flavis ſowohl, als das edulibus des Erſtern, und das non edulibus des Letztern nicht überall ausreichend und wahr erſcheint; denn ich habe die Fragaria indica unter gewiſſen Umſtänden ſchon eben ſo ſchmackhaft gefunden, als manche Fragaria vesca, oder ſonſt eine dieſer Formen. Steudel in ſeinem Nomenclator botanicus vom Jahre 1840, führt 20 Arten an, und nennt ſie: 1, Frag. arguta Lindl. 2, bonariensis Juss. Pers. 3, breslingia Duch. 4, calycina Loisl. 5, californica Schlecht. 6, canadensis Mich. 7, chiloensis Ehrh. 8, collina Ehrh. 9, elatior Ehrh. 10, grandiflora Ehrh. 11, indica Andrw. Ji Fr. grandi- Vulgo Fr. Ananas. Fr. caroliniensis Duch. Vulgo Fr. c, tincta Duch. vulgo Quoimio de Can- m pmi 29 12, majaufea Duch. 13, mexicana Schlecht. 14, nilagi- rica. Zenk. 15, nubicola Lindl. 16, platanoides Sering. 17, praecox Kit. 18, sundaica Blum, 19, vesca Linn. 20, virginiana Ehrh. d (Fortſetzung folgt.) — — “ Ueber die Krankheiten der in Kultur genom⸗ menen Pflanzen. Aus dem „Cours raisonné et pratique d'agriculture, par M. J. Scheidweiler. Tom. I. Bruxelles 1841.“ übertragen; mit einigen Bemerkungen vom errn Peltzer, Gärtner im Königl. bot. Garten bei Berlin. (Fortſetzung.) 3. Wirkungen eines zu trocknen Erdreichs. Die Pflanzen in einem Boden von dieſer Beſchaffenheit ſind noch mehr der Gefahr ausgeſetzt, als die in einem zu magern Boden. In dieſem letztern können die Pflanzen, wenn die Feuchtigkeit nur nicht mangelt, ſich doch noch ernähren und Blätter treiben, indem die Organe die nährenden Theile aus der Atmoſphäre, die für die Pflanze geeignet find, einſaugen. Aber iſt der Boden zu trocken, wie faſt immer bei reinem Sande der Fall iſt, bei Kalkboden, magerer Heideerde und Kies, ſo erhalten und verarbeiten die Pflanzen auch nicht die geringſte Nahrung. In einem an fid nahrhaften Boden fon» nen, wenn nur der Trieb zum Wuchſe vorhanden iſt, Blätter und Stengel ſich doch entwickeln; der trockne Boden hingegen giebt der Pflanze auch gar keine Nahrungsſaͤfte, ja er ent- zieht ihr ſelbſt ſolche, Unter dieſen Umſtänden vertrocknen die Pflanzen und ver- ſchwinden nach und nach vom Boden; denn die Lebenskraft des Jellgewebes erliſcht aus Mangel an Feuchtigkeit. Dieſe Krankheit iſt eine Art Auszehrung, weil die Grundbeſtand⸗ theile der Pflanzen keine Nahrung mehr e und ſoll Aposbese heißen. 4. Die Wirkungen eines zu feuchten Bodens. Unter allen bei uns in Kultur genommenen Pflanzen, einige Gräſer, Weiden- und Elſen-Arten ausgenommen, giebt die fie aus der Atmoſphäre einſaugt. es, auch nicht eine, die einen naſſen und ſumpfigen Boden vertragen könnte, dieſer iſt für die Vegetation aller ungeeig⸗ net. Steht eine Pflanze in ſolchem, ſo leidet ſie immer. Die Bäume werden z. B. in ihrem Wuchſe aufgehalten, Stamm und Aeſte mit Mooſen und Flechten bedeckt, die Rinde wird runzelig und berſtet, das Holz wird faul, und gelangen die Bäume auch zur Blüthe, die Früchte und Samen fallen vor gehöriger Reife ab, oder bleiben doch jedenfalls unvollkom⸗ men. Die Gräſer und Getreidearten gehen entweder gar nicht auf, oder ſterben bald. Die Anzeichen dieſes vor der Zeit berbeigefüͤhrten Abſterbens ſind, daß das Herz gelb wird, wenn auch die ſchon ausgebildeten Blätter noch grünen, und daß der Stengel im Innern faul wird. Im Anfange und einige Zeit hindurch erhalten die Pflanzen eine wäſſrige Rap- rung, ſie entwickeln ſich, und man bemerkt an ihnen kein Zei⸗ chen einer Krankheit. Aber bald widerſtehen ihre Wurzeln nicht länger der Einwirkung der Feuchtigkeit, die zarten Spit⸗ zen faulen, die Gefäße werden entblößt, unb die noch vorhan⸗ denen Wurzeln ſaugen eine rohe Nahrung ein, die oft noch mit ſchädlichen Stoffen gemiſcht ijt. Der Ueberfluß der Feuch⸗ tigkeit läßt die Bildung des Cambium im Innern der Pflanze nicht zu, und zerftört zugleich die Lebenskraft des Zellgewe⸗ bes, welches nunmehr verfaulen muß. ; Bei den Bäumen zeigen ſich dieſelben Er inun daß diefe nicht fo bald abſterben. Da die neu gewachſenen Wurzeln alle Jahre wieder verfaulen, ſo können die Zweige, deren Entwickelung in nächſter Beziehung zu der der Wur⸗ zeln ſteht, nicht ſich verlängern, und Stamm und Aeſte, aus Mangel an Erzeugung des Cambium, niht in die Dicke wad- fen. Die Rinde, welche aus denſelben Gründen ſich nicht er- neuert, wird rauh und mit Schmarotzer⸗Pflanzen bedeckt, wie alle andere Gegenſtände, die der Luft ausgeſetzt find, und ihe ren Standort nicht verändern. Im Innern des Stammes, der Aeſte und Zweige bemerkt man ähnliche Veränderungenz ber Ueberfluß der Feuchtigkeit zerſtört die Elaſticität des Sell gewebes, welches fault; es bilden fi Locher, wohin die waſ⸗ ſrigen Säfte fid) ziehen, die eigenen Säfte vermiſchen fih da- mit; der holzige Stoff verdirbt, es bildet ſich Humus⸗Säure, die ſcharfe Feuchtigkeit ſucht endlich einen Ausweg und ber Krebs iſt vorhanden. Die durch den Ueberfluß von Feuch⸗ tigkeit erzeugte Folge iſt alſo eine Verfaulung, und ihr Ende vegetabiliſcher Dünger. Deshalb nenne ich dieſe Krankheit 30 Verfaulung, oder Sapriase, nicht aber Krebs, da dieſes Wort für Krankheit der Pflanzen ſich eben nicht eignet. 5. Wirkungen eines Bodeys, in welchen ſchädliche Stoffe enthalten ſind Ein Erdreich, welches ſchädliche Subſtanzen enthält, iſt der Vegetation ſtets nachtheilig. Faſt alle metalliſche Stoffe, die Alkalien, und die durch ihre Verbindung mit den Säuren entſtehenden Salze, endlich die Säuren ſelbſt zerſtören früher oder ſpäter das Leben der Pflanzen. Unter ihnen wirken ei⸗ nige, jelbjt wenn fie nur in geringer Menge vorhanden find, andere nur, wenn ſie ſehr reichlich im Erdreich ſich befinden. Im Allgemeinen zeigen die flüſſigen Säuren, und unter den metalliſchen Salzen die ſehr auflöslichen die ſchnellſte Wirkung. Der weiße Arſenik zeigt nur geringen Nachtheil für die Pflan⸗ zen, weil er faſt anauflöslich iſt; wogegen der blaue Vitriol in einiger Quantität die Pflanzen tödtet. Der Einfluß die⸗ ſer Stoffe ſcheint darin zu beſtehen, daß ſie die Lebenskraft der Wurzelfibern tödten, dieſe ſodann verfaulen und das Gift in die Pflanze ſelbſt eindringen kann. Narkotiſche Subſtan⸗ zen zeigen nur dann eine ſchädliche Wirkung auf die Pflan⸗ zen, wenn ſie in großer Menge im Erdreich ſich befinden *). Wenn eine Pflanze durch den Einfiuß eines ſchädlichen Stof⸗ fes ſtirbt oder erkrankt, ſo müſſen wir ſie als vergiftet be⸗ trachten ). Das hauptſächlichſte Anzeichen bei einer vergifte⸗ ten Pflanze ſind gelbe oder bräunliche Flecken an der Baſis des Stengels, oder auf den Blättern, zuerſt nahe am Mit⸗ telnerv, von wo ſie in das Mark ſelbſt ſich ausbreiten. Be⸗ merkenswerth ijf hierbei noch, daß das Zellgewebe fih bräunt, daß ſie welken und ſchnell vertrocknen. Die Vergiftung der Pflanze nenne ich Pharmacose. ; Bemerkung. Die Krankheiten der Pflanzen, inſo⸗ fern fie duch eine ſchlechte Beſchaffenheit des Bodens erzeugt werden, ſind nicht unter allen Umſtänden tödtlich, insbeſondere nicht bei den Bäumen, bie man noch retten kann, wenn man ſie in ein anderes Erdreich verpflanzt, oder das worin ſie ſte⸗ ben verbeſſert. Bei den krautartigen Gewächſen kommt in Jy Giner meiner de hatte feinen Garten mit den Reſten des darin eee T Tubes febr fart gedüngt; in demſelben zer gewanu nicht das mindeſte, die Ernte des fol⸗ genden Sabres war außerordentlich. ) Gs liegt in ber Natur des Gifs, M He Leben des Zellge⸗ weoebes durchaus zerſtort und vernichtet nici ber Negel bie Nettung zu fnit, wenn man an ihnen gelbe Flecke bemerkt. 5 b. Krankheiten der Pflanzen wegen Mangels an Licht oder zu großer Intenſitaͤt deſſelben. Das Licht, nach ſeiner Natur und Intenſität, erwärmt die Körper, bringt in denſelben chemiſche Veränderungen hers vor, und bewirkt die Erſcheinungen eines organiſchen Lebens. (Kaſtner Grundſätze der Chemie und Phyſik, II. 210) 1. Die Pflanzen bedürfen, wie dies durch zahlreiche Ver⸗ ſuche feſtgeſtellt iſt, der Einwirkung des Lichts zu ibrem Ge⸗ deihen, ohne welche ihre Lebensthätigkeit in ihren ſonſtigen Folgen durchaus gehemmt ſein würde. Entzieht man den Pflanzen alles Licht, ſo nehmen ſie wohl auch noch ferner Nahrung durch ihre Wurzeln auf; aber die Tranſpiration hört auf, die nährenden Säfte werden nicht mehr von der rohen Feuchtigkeit getrennt, der grüne Farbeſtoff bildet ſich nicht in den Blättern, die weiß oder gelblich bleiben, es bildet ſich kein Kohlenſtoff in den Stengeln, die daher dünn und ſchwach werden, der Nahrungsſaft wird in ihnen nicht verarbeitet, er iſt ohne Geſchmack und nur wenig zuckerhaltig, auch bildet ſich *. eee eee eee elde Sin- inb LED ioa ee NEN: kein Cambium, endlich löſt fid das Gewebe in der übermås ßigen Feuchtigkeit wäſſriger Säfte auf, und fault. Man nennt die Krankheit, deren Urſach der gänzliche Mangel des Lichts iſt, gewöhnlich Etiolement; indeſſen iſt dies nur ein ein⸗ zelnes Symptom des Anfanges der Krankhoit, man kann ſie daher paſſender Hydrose nennen, weil die Unterdrückung al⸗ ler Ausdünſtung eine ihrer Haupt⸗Urſachen ijt. Bemerkungen. Pflanzen, die einem ſchwächeren Licht ausgeſetzt ſind, als ſie ihrer Natur nach verlangen, ſolche, die im Schatten der Bäume ſtehen, oder zwischen hohen Gebäus den, oder an andern halbdunklen Standorten, wo die Son⸗ nenſtrahlen ſie nicht treffen, oder wenn ſie zu nahe an einan⸗ der ſtehen, werden ebenfalls krank. Ihre Blätter ſind gewöhn⸗ lich bleich, die Stengel dünn und ſchwach, und oft mit ſchma⸗ rotzenden Inſekten bedeckt, die Blüthen wenig gefärbt und die Samen kommen nicht zur Reife. Ein anderes Symptom bei Pflanzen, die kein hinreichendes Licht erhalten, ijf die l'Eresi- phé, albigo communis, die Bleichſucht?, welcher faſt ohne Unterſchied alle Küchengewächſe unterliegen. Sie zeigt ſich in der Regel zuerſt auf der unteren Blattſeite; bei dem Hopfen aber (albigo macularis oder humuli) auf beiden Blattſeiten uecos j s é x e. FP 31 zugleich, er wird gelb und bald auch braun. Ne im feiner Nosologie vegetale nennt dieſe Krankheit Paleur, was aber doch nur ein einzelnes Symptom ausdrückt; wir wollen ſie da⸗ ber lieber Langueur, Paracmase benennen. Bringt man die von ihr ergriffenen Pflanzen an einen luftigeren und fon- nigeren Standort, ſo erholen ſie ſich. 2. Die Erſcheinungen bei einem zu ſtarken und intenſiven Licht ſind denen, die ſich bei völligem Dunkel oder einem zu ſchwachen Lichte zeigen, gerade entgegengeſetzt. Ein zu ſtarkes Licht kann indeſſen nur ſolchen Pflanzen ſchädlich werden, welche ihren gewöhnlichen Standort im Schatten oder auf hohen Ge⸗ birgen haben. In dieſem Fall vertrocknen bei zu grellem Licht die jungen und zarten Ovarien. Man nennt dieſe Krankheit eine Austrocknung der Keime, Aspermie oder Oligospermie. Bemerkung. Die Symptome, welche das zu ſtarke Licht bei den Pflanzen verurſacht, können — das letzte ausge— nommen — nicht als Zeichen einer Krankheit gelten; denn ſie ſind dabei geſund, und wenn zuweilen junge Pflanzen unter ſolchen Umſtänden eingehen, ſo iſt dies weniger dem Licht als der durch daſſelbe erzeugten Wärme zuzuſchreiben. In unſerm Klima wenigſtens wird der Pflanzenzüchter nie ein zu ſtarkes Licht zu fürchten haben. a.) (Fortfetzung folgt.) Schilderung ; der Blumiſterei zu Berlin im November und December 1841. Vom rn Sauer re: Gartner in Berlin. Bei einem ſo eigenthümlichen, gelinden Vorwinter, wie wir ihn in den letzten Monaten des Jahres 1841 hatten, wo man auf unſern Feldern und Wieſen nicht allein die Herbſt⸗ pflanzen zum Theil noch blühend fand, ſondern wo auch meh⸗ rere derjenigen Gewaͤchſe, die bereits im Frühling und Eom- mer uns mit ihren Blüthen erfreut hatten, zum zweiten Male a) Bei Pflanzen, welche in Gewächshäuſern kultivirt werden, na- mentlich bei der Fruchttreiberei, während der Steinbil dung, ift plötzlich eintretender heller Sonnenſchein nach vorhergegangener trüber Witterung oft von den nachtheiligſten Folgen. P. ihre Blumen entwickelten, müſſen auch unſere Gewächshäuſer und Zimmergärten ein ganz anderes Anſehen haben, als in ſolchen Jahren, wo Eis unb: Schnee bereits im October die Fluren zu überziehen anfangen. Bis zu Ende Decembers fand man im Freien noch Viola tricolor, Centaurea Cyanus, Lychnis Flos Cuculı, Lamium album, mehrece Dolden, Compoſiteen und andere Pflanzen blühend; andere, wie z. B. Aesculus Hippocastanum, Viburnum Opulus, Primula veris und mehrere, hatten entweder ohnlängſt erft zum zweiten Male ihre Blumen abgeworfen, ober jtanden noch in voller Bluͤthenpracht da, und noch andere, wie z. B. Corylus Avel- lana, Alnus glutinosa, Daphne Mezereum fingen gleich— ſam, anlicipando, ihre Blumen zu entfalten an. In den Gärten ſah man noch Primula Auricula, Calendula offi- cinalis, Calliopsis bicolor, Cheiranthus Cheiri, Matthiola annua und incana, Rosa semperflorens, Pyrethrum si- nense u. d., und ſelbſt ſchon Tulpen (Due van Toll) blü⸗ bend. Auf den Kirchböfen waren die Gräber noch anmuthig mit den lieblichſten Blumen geſchmückt, womit die Pietät der Nachgebliebenen das Andenken an theuere Verſtorbene be⸗ kundet hatte. Wenn wir eine Reihe von Jahren zurückblicken, ſo können wir uns keines Herbſtes erinnern, wo die Vegeta⸗ tion eine ſolche Ausdauer gezeigt hätte, als in dem 22 ten, ſelbſt das Jahr 1834, wo die le Monate gelinde waren, haͤlt mit dem gegenwärtigen em Vergleich aus. Es läßt ſich denken, daß unter ſolchen Umſtänden auch die Topfpflanzen in den Gewächshäuſern und in den Zim⸗ mern eine frühere und eine größere Vollkommenheit erreichten, als je der Fall war, und reichlicher als in früheren Jahren zu finden waren. In den Blumengärten ſah man nicht nur die ſchönſten und ſeltenſten blühenden Pflanzen ausgeſtellt, ſondern auch in den Verkaufs⸗Lokalen und auf den Märkten waren blühende Gewächſe in reichlicher Auswahl zum Kauf ausgebo⸗ ten, als z. B. ſchon im November ſehr prächtig blühende Ga» mellien, Tulpen Duc van Toll), Azalea indica und phoe- nicea, Maiblumen u. f. w. Von der Mitte des Decembers an bemerkte man an den genannten Orten die ſchönſten blü⸗ henden Granaten, verſchiedene Amaryllideen, als Amaryllis formosissima, Johnsonii, Reginae, phoenicea, rutila mit verſchiedenen Hybriden und Varietäten, zahlreiche ppetula wie Aimable roset, Gellert, Jolie blane, Henri le Gi Graf von Bühren u. a., ausgezeichnete Tulpen, nämlich Tournesol, Duc van Toll und Duc de Berlin, Scilla sibirica, Tillandsia amoena, Veltheimia viridifolia, La- chenalia pendula, Marfeiller Tazetten und Soleil d'or, die ſchönſten Nelken und Nanunfeln, Syringa persica, . trus sinensis, Metrosideros semperflorens, Cyclamen persicum und Coum, Oxalis versicolor, Begonia inc ar- nata, Tussilago fragrans, Primula praenitens flore ru- bro et albo, fo wie die gewöhnliche Primula veris, Bellis perennis flore pleno, Viola tricolor und odorata, ſehr ſchöne Hybride Cinerariae, Cereus Altensteinii und trun- catus, Viburnum Tinus, Lechenaultia formosa, Justicia speciosa Roxb., jo wie vorzügliche Roſen, Grifen unb viele andere Pflanzen. Um Weihnachten waren alle diefe und andere Pflanzen noch reichlicher in Blüthe, und zahlreiche Blu— menbouquets wurden den Weihnachtsſpenden hinzugefügt. Doch nicht allein auf die Blumenzucht hatte der fo reich- lich durch Milde und Sonnenſchein ausgeſtattete Herbſt einen wohlthätigen Einfluß geübt, ſondern auch auf die Anzucht des jungen Gemüſes und auf die Obſttreibereien. So war Spar- gel unausgeſetzt und reichlich zu haben, eben ſo Champignons. Auch an conſervirtem Gemüſe fehlte es nicht, und an Blu- menkohl, Endivien, Kopfſalat, Schwarzwurzel, Wirſing- und andere Kohl⸗ und Rübenarten war niemals Mangel. Das Obſt, welches wir im Winter hier in Berlin haben, iſt aus⸗ gezeichnet fhón, allein bei dem großen Bedarf reicht das in der Umgegend gewonnene, kaum für die Sommermonate hin; das mehrſte wird alſo, und namentlich Apfel, aus Böhmen und in den letzten Jahren auch aus Hannover eingeführt, und unſere Spree iſt oft mit Obſtkähnen ſo überfüllt, daß man kaum glauben ſollte, es könnte Alles hier konſumirt wer- den, und doch iſt dem ſo, und wird noch aus vielen andern Gegenden Obſt eingeführt. Die feineren Fruchtſorten lie- fert Berlin aber allein, beſonders Weintrauben und Ananas, die kaum anderwärts in ſolcher Vorzüglichkeit gezogen werden. 1 ies Literariſches. A Treatise on the Theory and Practice of Land- scape-Gardening, adopted to North America, with a View to the Improvment of Country Residences. By A. J. Downing. New York and London 1841: umfaſſend geſchichtliche Notizen und allgemeine Prinzipien der Kunſt, An⸗ weiſung zur Anlegung von Gärten und Pflanzungen, die Be- ſchreibung und Kultur der harten Bäume, zur Verzierung der Häuſer und Gärten, zur Bildung von Waſſerkünſten, Blu⸗ mengärten u. ſ. w., nebſt Bemerkungen über Land⸗Architectur. 451 Seiten 8. mit zahlreichen Holzſchnitten. Der Geſchmack für ländliche Verbeſſerungen, bemerkt Herr Downing, ſchreitet mit großen Schritten Vorwärts, jedoch, obgleich große Summen verwendet werden, verlangt man felten Talente. Jedermann hält ſich ſelbſt für einen Ken- ner, und macht den Plan und das Arrangement zu ſeinem Hauſe allein; die Folge davon iſt, wie ſich erwarten läßt, Unzweckmäßigkeit und Verluſt an Zeit und Geld. Herrn Downings Abſicht ijt, durch fein Werk die Liebhaber zu belehren, auf welche Weiſe fie zu verfahren haben, um er- freuliche und befriedigende Reſultate zu erlangen. Nach einer kurzen hiſtoriſchen Ueberſicht über die Fortſchritte der Garten⸗ kunſt im Allgemeinen, und die Vorzüge eines Geſchmackes für dieſe Kunſt über den für Gemälde hervorhebend, führt der Verfaſſer die Fortſchritte der Gärtnerei in den Vereinig— ten Staaten an. Das Werk kann nur als ein ſehr nützliches und practi⸗ ſches empfohlen werden, zumal für Nord-Amerika, wo es nur mit ſehr wenigen Ausnahmen das einzige gute dieſer Art iſt. Die Redaction. yr Hierbei die Verzeichniſſe des Herrn Chrift. Deegen zu Köſtritz bei Gera, beſtehend in zwei Georginen⸗Verzeichniſſen, welche die edelſten und neueſten Sorten enthalten, Pensée's- Verzeichniſſe über die größten unb neueſten Arten, dann Blumen: und Gemüſe⸗Samen⸗ Verzeichniſſe. F Ferner das „ aid pro 1842 von Gemüſe⸗, mres und Blumenſämereien, welche zu haben ſind bei Adolph Demmler in * Dresdener⸗Straße Nr. 84 ä een Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern unb Botanikern des In» und . P A TARE Beja herausgegeben von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin, Albert Dietrich, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner⸗Lehranſtalt zu Berlin, Sonnabend, den 29. Januar. Ueber mehrfache Benutzungsarten des Mooſes bei der Pflanzenzucht. Vom errn eee si Aak Land und b zu Acken im M ü gt ^ Daß Gewächſe, in feuchtes Moos, ftatt in Erde ge- pflanzt, exiſtiren und gedeihen, ijt nicht neu, und leicht erklär⸗ lich; denn die Feuchtigkeit dieſes Materials reicht zur anfäng⸗ lichen Ernährung der Pflanze und bis dahin aus, wo deſſen Zerſetzung derbere Nahrung ihr gewährt, und ſeine Poroſität geſtattet den lebenden atmoſphäriſchen Einflüſſen bis zur un⸗ terſten Wurzel den Zugang. Hiervon ausgehend, berückſichtigend, daß der Moosbal⸗ len, in welchem eine Pflanze einmal feſtgewachſen iſt, ſo feſt zuſammenhaͤlt, daß man ihn mit ihr, gleich dem Ballen aus einem Blumentopfe, ohne Störung der Vegetation heraushe⸗ ben und verpflanzen kann, machte ich von dem Mooſe mit Er⸗ folg folgende Nutzanwendungen 34 I. Bei ber Sommer⸗Levkoyenzucht. Ich legte 2 Beete an: das eigentliche Florbeet; — in dieſes wurden die jungen Levkoyen wie gewöhnlich ge- pflanzt; — und eine Pflanzſchule. Dieſe erhielt eine, nur der frühen Morgensonne aus ge⸗ ſetzte, abgelegene Stelle, um der Mühe des Beſchattens der jun⸗ gen Pflanzen nach dem Verpflanzen überhoben zu fein.. Der Bo⸗ den wurde durch gan, und harken in gewöhnlicher Weife vor⸗ bereitet. Alsdann wurden mittelſt eines etwas dicken Kohlpflanzers, auf 4—6 Joll Entfernung, Löcher gemacht, diefe aber durch Herumdrehen des Pflanzers, beſonders oben, möglichſt er- weitert. Jetzt wurde in jedes Loch eine tüchtige Hand voll feuch— tes Moos, wie es aus dem Walde oder von Wieſen friſch geholt war, mit einem derben Drucke feſt eingedrückt. Hierauf, und nachdem ſämmtliche Löcher ſo vorgerichtet waren, wurden in der Mitte jedes Moosballens ſelbſt, mit demſelben Pflanzer, bie ei- gentlichen Pflanzlöcher gemacht. Nun folgte in dieſe das Auspflanzen ied jungen Lev⸗ coyen; die Pflanze wurde in der Mitte des etwa 2 Zoll brei⸗ ten Loches mit der Wurzel gehalten, und um diefe Die zuberei⸗ tete loſere Erde gekrümelt, bis ſie feſtſtand; zuletzt wurde ſie gewöhnlicher Maaßen angegoſſen. Sie bedurften wegen ihres Standortes keines Deckens ge- gen die Sonnenſtrahlen, und wuchſen ſofort weiter, und mit dez nen im Florbeete um die Wette. Sobald ſich nun auf beiden Beeten die gefüllten und ein⸗ fachen Blüthen zeigten, wurden endlich aus dem Florbeete die einfachen ausgeriſſen, dagegen die gefüllten mit ihrem Ballen an die Stelle; jener geſetzt. War ja an dieſem oder jenem verſetzten Exemplare eine Wurzel aus bem Moosballen geſchlüpft, ſo war einem ſolchen einige Tage lang Schutz vor der Sonne nützlich; im Gegentheil pri es deffen nicht. Jedenfalls wuchſen die verſetzten mit iebenen fot, und ns ben ier Genuß Ein Aufguß von verdünntem Kuhlager, welches mehrere Wochen ſtagnirt hatte, und bei trüben Wetter den verſetz⸗ ten Pflanzen zugewendet wurde, war denſelben ſpäterhin zu⸗ träglich. Mein ziemlich N Gärtner pflanzte in einem Vormit⸗ tage, einſchließlich der Zubereitung des Landes mit dem Mooſe, 8 Schock Pflanzen in der Pflanzſchule, wobei er aber obige Reihenfolge beobachtete. Dies zur Widerlegung eines etwanigen Einwandes der Umſtändlichkeit des Verfahrens! — II. Bei der Winter⸗Levkoyenzucht. Ich faßte den Geſichtspunkt, Exemplare zu ziehen, an wel⸗ chen die Blüthen ſich früher als auf die gewöhnliche Weiſe zei⸗ gen möchten, um ſie früher als ſonſt in Töpfe zu ſetzen. Das frühe Einpflanzen und dadurch erreichte gehörige Anwachſen der Winterlevkoye ijt bekanntlich die Hauptbedingung ihrer glück⸗ lichen Durchwinterung. Ich verfuhr auf folgende Weiſe. Als die Witterung milder wurde, ſo daß ich hoffen durfte, der Froſt werde nicht mehr in einen kalten Glaskaſten dringen, richtete ich einen ſolchen mit einer Unterlage von etwa 1 Fuß Laub und Unkraut zu, da eigentliche Bodenwärme den jungen Levkoyen nachtheilig ijt Die darüber gebrachte lockere Erde wurde, wie oben bee merkt, mit Pflanzlöchern, und dieſe ebenfalls mit Moosballen ver⸗ ſehen. Beide wurden zur Raumerſparniß fo nahe an einander gebracht, daß fie fi faſt berührten, waren aber etwa nur fauſt⸗ groß, weil ſie nur zum Verſetzen der 5 Pflanzen die⸗ nen ſollten. Nachdem in die Moosballen Pflanzlöcher gebohrt waren, wurden diefe mit für Levkoyen tauglicher Erde ausgefüllt, unb erhielt jedes Beet zwei Lebkoyen-Samenkörner. Pflänzchen etwas heran waren, wurde die ſcwächere von bei⸗ den entfernt. (Ob dieſe nicht mehr Anwartſchaft hatte, gefüllt zu wer⸗ den, als die ſtärkere, laſſe ich freilich dahin geſtellt ſein!) Als fie dann die zum Verpflanzen gewöhnliche Größe er- reicht hatten, wurden ſie, wie ſonſt, aber mit dem Moosballen ins freie Land geſetzt. Die Reſultate dieſer Kulturmethode waren folgende. 1. Ich erreichte den obigen Zweck: daß die Blüthen ſich früh e» ſollten, vollſtändig — eigentlich zu vollftandig, denn Sobald die” 35 meine Winterlevkoyen blühten geößtentheils mit den Sommer- [ebfopen um die Wette, was freilich nicht beabſichtigt war, aber durch ſpäteres Samenlegen leicht zu vermeiden ſein wird. Leider kann ich den Tag nicht berichten, an welchem ich den Samen auslegte. Dies beſchleunigte Erſcheinen der Blüthe erklärt ſich er daraus, daß a. die Pflanze bei der erſten Verſetzung keine Störung im Wachſen erlitt, alſo gerade um ſo viel früher Blüthenknospen zeigen mußte, als ſonſt die Krankheitsperiode nach dem Verſetzen dauert, und das Fortſchreiten der Vegetation hemmt; b. in dem lockern Mooſe ſich eine Maſſe Haarwurzeln, ſtatt der ſonſtigen rübenartigen, erzeugt hatten, welche bekanntlich auf den Fruchttrieb, während die rübenartigen auf den Holztzieb binarbeiten. 3, Dieſe feinen Wurzeln konnten beim Einſetzen leichter in die Töpfe gebracht werden, als die fonffigen ftärferen, die man nicht zu laſſen weiß. Sie beförderten zugleich das Wiederan⸗ wachſen ungemein. 3. Das lockere Moos um den Stamm hatte die ſonſt fo häufige Stammfaͤulniß ganz verhindert. Ich werde mich daher dieſer Methode ferner bedienen. III. Bei der Anzucht früher Bohnen. Auf gleiche Weiſe (ad II.) bepflanzte ich ein Käſtchen von 31 Fuß ins Gevierte mit frühen Bohnen in Moos, die bei mil⸗ der Witterung demnächſt ins freie Land gepflanzt wurden, und 2 Beete von je 24 Fuß Länge und 32 Fuß Breite füll⸗ ten. Ihnen vorzugsweiſe mochte der lockere Moosboden zuſa⸗ gen, denn ſie ve een und . üppiger, als alle in Erde gepflanzten. Um qi früh zu Früchten zu ae pflanzte ich jetzt — im Januar — in einem temperirten Haufe Bohnen in Moos in ein Käſtchen, und werde die jungen Pflanzen ſpäter bei nur einigermaßen milder Witterung in ein mit Glas und Decken ver⸗ wahrtes, kaltes Beet bringen, da die ſonſt eee Meek von Warmbeeten mir unbequem iſt. js IV. Melonen, auf ide 3 Bei angezogen, und hernach ins freie Sand — wuchſen ungemein üppig, und rankten ſchon nach einigen Wochen, als der vorjährige naßkalte Sommer ihrem Leben leider ein Siel ſetzte. V. Blumenkohlpflanzen, eben fo angezogen, lieferten ſehr ſchöne Köpfe, doch war das Jahr überall ſehr günſtig, auch wurden die S mit Dünger angefüllt. Die Leichtigkeit des Verpflanzens gab mir — Vortheil, die jungen Pflanzen mit dem Moosballen erſt auf einige Wochen in den Schatten zu pflanzen, und ſie durch einen ſolchen Standort den Verwüſtungen der Erdflöhe, welche den Schatten meiden, auf ſo lange zu entzieben, bis die Blaͤtter härter, ihnen alſo unge⸗ nießbar geworden waren. Ueberhaupt vermuthe ich, daß, da auf dieſe Weiſe die jun⸗ gen Pflanzen beim Verſetzen nicht kränkeln, ſie ſo dem Ungeziefer weniger ausgeſetzt fein werden, welches — —— 2 kranke Pflanzen angreift. Auch möchte wobl ſelbſt in ungünſtigern eh die nige- ſtörte Vegetation und die obengedachte überwiegende Haarwurzel⸗ bildung auf einen kräftigeren Fruchttrieb hinarbeiten. VI, Saftige d wurden um Johannis mit einem nere e bis zum nächſten Knoten verſehen, und die Operationsſtelle in eis nem neben der ien in der Erde befindlichen Mbosbal⸗ len Birch * Rach wenigen Wochen hatten fie fi bewurzelt, und konnten in demſelben Sommer mit dem Moosballen an ihren We verpflanzt werden. VII. Zur Aprikoſen⸗ und : Veredlung f wurden im Frübjabre junge Pflanzſtämme mit ihren Wurzeln in in iin Moosbündel epackt, und, bis fie in Vegetation faa f gen Stellen einzeſenkt Nun wurden ſie ne⸗ hes den ene eungeſeht, und es wurde von dieſen ein Reis auf ſie Ri Sie PA bald, konnten ab⸗ Sommer als e ausge- Ibid n vin BUE in E d VIII. Zu Augelacacien — welche im freien Lande ſchwer zu veredlen, weil die Reiſer entweder zu trocken oder bereits angetrieben ſind, während der Wildling noch ſchläft — umgab ich die Wurzelſtelle von eina bis zweijährigen gemeinen Acacien mit Moosballen, und ließ fie früh im Jahre im Kalthauſe in Vegetation treten. Nun wurden fie mit friſch abgeſchnittenen, daher vollkommen gefunden Neiſern der Robinia Pseudacacia inermis bete edelt, und geriethen leicht. Sie wurden nach und nach abgehär⸗ tet, und ſpäterhin an der Stelle zwiſchen Wurzel und Edelreis gegen Hochſtaͤmme der gemeinen Acacie in der Krone ablaktirt, und ſo lange durch den feucht gehaltenen, ihre Wurzeln umgeben⸗ ben Moos ballen hier ernährt, bis fie angewachſen waren, wo- nächſt das Befeuchten aufhörte, und die Wildlingsunterlage des Edelreiſes nach und nach abſtarb. Obwohl umſtändlich, erſcheint dieſe Methode da gleichwohl brauchbar, wo es darauf ankommt, eine an einem beſtimmten Orte ſchon angewachſene gemeine Acacie in eine Kugelakacie umzuwan⸗ deln, denn fie ijt ficher. Auch ſind die Preiſe der Kugelacacien immer noch bedeu⸗ tend genug, um einige Mühe fih nicht verdrießen zu laffen. (Sollte man übrigens, wie ich vermuthe, Stecklinge von | R. Pseudacacia inermis bewurzeln können — um Johannis ijt es mir nicht geglückt; im Frübjahre mochte es im luftdicht ver» ſchloſſenen Beete leichter gehen! — ſo würde man dieſe zum Ab⸗ laktiren, mit Erſparung des erſten Veredelns, ebenſowohl benutzen können; die Stecklinge könnten früh im Jahre in mit Sand ge⸗ füllte Moos ballen gepflanzt werden! )— Alles Vorſtehende find die Erfahrungen, jedoch nur eines Jahres, des abgewichenen. Sie dürften inzwiſchen ausreichend ſein, um den Verſuch zu rechtfertigen, die Aufmerkſamkeit darauf zu lenken, und eine mannigfachere Nutzanwendung des Mooſes berbetzuführen. In legterer Beziehung beabſichtige ich ſelbſt folgende Verſuche. a. Die Anzucht der Sellerie in Moosballen. Sie treibt in meinem Boden ſtatt eines einzigen ſtarken Knollens einen kleinen mit vielen zwar ſtarken, zum Küchengebrauche aber un⸗ uc Wurzelnz ich hoffe durch die Poroſität des Mooſes zwar ln, aber auch einen ſtarken Knollen zu erzielen. Anlage eines vom Frühjahr bis in dem Spätherbſt E Die mit blühenden Gewächſen bedeckten Blumenbeetes. Wie unange⸗ * , 36 nehm, wenn z. B. in den in die Augen fallenden ausgeſchnittenen Beeten einer Raſenparthie die Hyaeinthen, Tulpen, Gartenane⸗ monen, Phlox verna u. dgl. Frühgewächſe bis in den Som- mer hinein ftehen bleiben müſſen, ehe man, ohne fie zu ruiniren, ſie verpflanzen kann! Ständen fie in Moosballen, fo würde man ſie, ohne ſie zu verderben, gleich nach der Blüthe entfernen können, um anderen blühenden Gewächſen Raum zu ver⸗ ſchaffen. c. Eine ausgedehntere Nutzanwendung zur Anzucht andrer frühen Küchengewächſe, wie z. B. der Erbſen, Gurken, Kobl- arten und andrer mehr. Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhaufen. (Fortſetzung.) Die Eintheilung der Erdbeeren, welche Poiteau vor einigen Jahren im Bon Jardinier hat erſcheinen laſſen, iſt folgende. Derſelbe nimmt 6 Sectionen oder Abtheilungen an. Les Communs. — Die gemeinen Erdbeeren. Les Etoiles. — Die fternförmigen Erdbeeren. Les Caprons. — Die Moſchus-Erdbeeren. Les Ecarlates. — Die Scharlach-Erdbeeren. Les Ananas. — Die Ananas » Erdbeeren. : Les Chiliens. — Die Chilier-Erdbeeren. Erſte Abtheilung. Les Communs. meinen Erdbeeren. Charakter. Blätterwerk klein oder mittelmäßig groß, grünlich⸗gelb; Blumen klein, hermaphroditiſch; Früchte rund oder länglich, ſehr ſaftig. Hierher gehören: 1. Le Fraisier des bois. Die gemeine oder Walderdbeere. 2. Le Fraisier de Montreuil. Die Erdbeere von Mon⸗ treuil. | e 9 E 9e e Die ge⸗ l 31 3. Le Fraisier à fleurs doubles. oder doppelt tragende Erdbeere. 4. Le Fraisier monophylla. Die einblättrige Erdbeere. 5. Le Fraisier des Alpes. Die Alpen- oder Monats- erdbeere. 6. Le Fraisier Buisson ou sans coulans. beere ohne Ausläufer. 7. Le Fraisier Gaillon. Die Erdbeere von Gaillon. Zweite Abtbeilung. Les Etoiles. Die ſtern⸗ förmigen Erdbeeren. Charakter. Blätterwerk klein, dunkel- oder blaͤulich⸗ grün; der Schaft dünn; Blüthen klein, hermaphroditiſch oder eingeſchlechtig; Kelch über die Frucht fid) ſchlagend, und durch die Bedeckung ſeiner Blättchen einen Stern bildend; Früchte rund, verſchieden gefärbt und von verſchiedenem Geſchmack, und während fie abgepflüdt werden, ein kleines Geräufh machend, daher die andere Benennung für ſie, Craquelins. Dieſe Abtheilung enthält 1. Le Fraisier de Bargemont. Die Erdbeere von Bar» gemont. 2. Le Fraisier heterophylla. Erdbeere. 3. Le Fraisier vineuse de Champagne. Erdbeere von der Champagne. 4. Le Fraisier à petites feuilles, Kleinblättrige Erdbeere. Dritte Abtheilung. Les Caprons. Die Mo» fhu3 = Erdbeeren. Charakter. Blätterwerk groß, hellgrün, haariger oder rauher als die der andern Abtheilung; Schaft lang, bei eini⸗ gen aufrecht und ſteif, bei andern unter dem Gewicht ihrer Früchte ſich neigend. Blüthen mittelmäßig groß, hermaphrodi⸗ tiſch bei einer, ungeſchlechtig bei der andern Varietät. Kelch hochſtehend. Frucht groß, rundlich oder oval, roth, feft, von einem beſondern Geſchmack, oft muskirt. Hierher gehört 1. Le Capron royal. beere. 2. Le Capron male. Die männliche Moſchus⸗ Erdbeere. 3. Le Capron commun. Die gemeine Moſchus⸗Erd⸗ beere. Die gefüllt blühende» Die Erd» Die verſchiedenblättrige Die weinige Die Königs⸗ oder Moſchus⸗Erd⸗ 4. Le Capron Abricot. Die Aprikoſen-Moſchus⸗Erd⸗ beere. 5. Le Capron framboise, Die Himbeer-Moſchus⸗Erd⸗ beere. Vierte Abtheilung. Scharlach-Erdbeeren. Charakter. Blätterwerk febr groß, bläulich grün; Blüthen klein und mittelmäßig groß, bermaphroditiſch und eine geſchlechtig; Früchte entweder klein, mittelmäßig oder groß, von lebhaft rother Farbe; Kelch ſich über die Frucht ſchlagend, die Samen in großen Vertiefungen liegend. Hierher gehören 1. Le Fraisier de Virginie à grandes fleurs. Die vir⸗ giniſche Erdbeere mit großen Blüthen. . Le Fraisier de Virginie à petites fleurs. giniſche Erdbeere mit kleinen Blüthen. Le Roseberry. Die roſenfrüchtige Erdbeere. L'Écarlate oblonge. Die längliche Scharlacherdbeere. . L’Ecarlate americaine. Die amerikaniſche Scharlach⸗ Erdbeere. Le Grimstone. Die Scharlacherdbeere von Grimſton. Le Duc de Kent. Die Herzog von Kent⸗Schar⸗ lach⸗Erdbeere. Fuͤnfte Abtheilung. Les Ananas. nas⸗Erdbeeren. Character. Blätterwerk ſehr groß, die Blättchen größer als bei den Scharlach-Erdbeeren; fer groß, hermaphroditiſch; Kelch über die Frucht fiH legend, welche groß, Les Ecarlates. Die Die vir⸗ app m Sn Die Ana⸗ rundlich oder länglich ijt, roth oder vofa, febr faftig uud ver- ſchieden von Geſchmack. Dieſe Abtheilung zaͤhlt 1. Le Fraisier de la Caroline. beere. 2. Le Fraisier de Bath. Die Erdbeere von Bath. 3. Le Fraisier Ananas. Die Ananas⸗Erdbeere. 4. Le Fraisier de Doweton. Doweton's Erdbeere. 5. Le Fraisier Keens's 9 Keens's Sämlings⸗ Erdbeere. 6. Le Fraisier superbe de Wilmot. Die caroliniſche Erd⸗ Wilmot's prächtige Erdbeere. Sechſte Abtheilung. Les Chiliens. Die Chi⸗ lier Erdbeeren. Charakter. Blätterwerk ſeidenweich, weniger boch als bei denen der beiden letzten Abtheilungen; Blüthen ſehr groß, Se 38 = hermaphroditiſch oder eingeſchlechtig; bei dieſen richten ſich die Früchte, um zu reifen, auf, während ſie 5 bei allen vorher⸗ gehenden in dieſer Periode neigen. Hierher gehört I. Le Fraisier du Chili à fleurs dioiques. Erdbeere mit diöciſtiſchen Blumen. 2. Le Fraisier du Chili à fleurs hermaphrodites, Die Chilier Erdbeere mit hermaphroditiſchen Blumen. Aus dem, was mir von der Poiteau'ſchen Claſſifikation vorliegt, ergiebt ſich, daß dieſelbe theilweiſe die des Du⸗ chesne iſt; nur haben die Abtheilungen andere Benennnngen er⸗ balten. Les Communs oder die gemeine Erdbeere Poiteau, entſprechen der erſten Hauptart Fragaria sylvestris Duch. vollkommen. Les Éfoilés oder die ſternfötmigen Erdbeeren Poiteau, ſind gleich der erſten Race les majaufes der zweiten Hauptart € ber Fragaria moschata Duch. Les Caprons oder bie Moſchus⸗ Erdbeere Poiteau, ent- halten die Arten der 3. Race der 2. Hauptart Duch., welches die e im engeren Sinne find. - Die 4. 5. und 6. Abtheilung Poiteau's find n in der 4. Race der 2. Hauptart Duchesne's Quamios et balten. Die Arten ber Breßlinge Duchesne's, fehlen Poi⸗ teau's Eintheilung ganz; ob indeſſen auch im Original, weiß Die Chilier ich nicht, da ich ſeine Clafſifteation nur aus Noifettes Jar- - din Fruitier kenne. Außer den bier dargeſtellten Eintheilungen der Erdbee⸗ ren von Duchesne und Poiteau, giebt es eine andere von James Barnet, Untergärtner in der Fruchtabtheilung des Gartens der Gartenbau⸗ ⸗Geſellſchaft zu London, die in die Verhandlungen Jahrgang 1823. derſelben Geſellſchaft im 6. Bande pag. 145. sq. aufgenommen it, und die ich vor den in fo fern bevorzuge, als fie in gärtneriſcher Hinſicht hs die 1 M unb in ibr die Genealogie der mei- „da wo es nöthig oder in- en if, ans Vif eive und — Mitis- en Gegenſtand ergangen . zu we * werde ich das Fehlende, wenn Barnet theilt die Erdbeeren in 7 Klaſſen oder, Abthei⸗ lungen, dieſe ſind: Erſte Klaſſe. Die Scharlach-Erdbeeren. Der Typus dieſer Klaſſe iſt die Fragaria virginiana der Botani⸗ ker mit Einſchluß der Frag. canadensis Pursh. (Siehe oben a. 4. Race der 2. Hauptart. Duch.). Character dieſer Klaſſe. Blätter fait glatt, dun- kelgrün, von dünner Textur mit ſcharf zugeſpitzten Auszähnun⸗ gen; die Frucht iſt meiſtens von geringer Größe und heller Farbe; die Samen liegen mehr oder weniger vertieft in ge⸗ rinnten Zwiſchenräumen; der Geſchmack iſt ſäuerlich und we⸗ nig duftend. Zweite Klaſſe. Die — Erdbeere * Von dieſer an Formen nicht zahlreichen Klaſſe, iſt die alte ſchwarze Erdbeere der Typus; die übrigen ſind entweder durch Selbſtbefruchtung oder Befruchtung mit andern entſtanden. Character dieſer Klaſſe. Blätter runzlig, blaßgrün und klein; die Frucht war von mittlerer Größe, coniſch, am oberen Ende verdünnt, bei vollkommener Reife ſehr dunkel— ſchwarz gefärbt; die Samen wenig tief liegend; der Geſchmack vorzüglich und ſtark duftend. Dritte Klaſſe. Die Ananas-Erdbeeren Hier- ber gehört die wahre alte Ananas⸗Erdbeere Fragaria gran- diflora und die ihr ähnlichen, die Erdbeere bon Bath mit ihren Verwandten, die kaiſerliche und die ihr ähnlichen dunkeln Varietäten, jo wie ferner die blaßgefärbten Erdbeeren, welche nicht ſelten, aber fälſchlich Chilier⸗Erdbeeren genannt werden. Character dieſer Klaſſe. Blätter faſt glatt, dun⸗ kelgrün, von feſter Textur mit ſtumpfen Aus zähnungen; die Frucht groß, vom beinahe Weißen ins Purpur variirend; die Samen liegen auf einer glatten Oberfläche erhaben; der Ge- ſchmack iſt ſüß und nicht ſelten ohne Wohlgeruch. Vierte Alaffe. Die wahre Chilier-Erdbeeren. en. chilensis unb die aus ihr durch Kr euzung mit an⸗ dern entſtandennen ähnlichen Sorten. | Character dieſer Klaſſe— Sehr vehe ndis Blåt- ter, mit kleinen Blättchen von ſtarker Textur und ſtumpfen iszäbnungen; die Frucht febr groß und blaß z die Samen bervorjtebend; das Fleiſch der Urform unſchmackhaft 8 ie er T Me We ; „ EN HEAT n $t 39 Sünfte Klaſſe. Die Hautbois⸗) ober Mo- ſchus⸗Erdbeeren. Fragaria elatior. Dieſe Abtheilung hat mehr Varietäten, als im Allgemeinen davon bekannt ſind, und liegt die irrige Meinung, als ſeien ſie unfruchtbar in dem Mangel der nöthigen Kenntniß von den Eigenſchaften und Gi- genthümlichkeiten derſelben. Character dieſer Klaſſe. Blätter groß, dunkel⸗ grün, runzlich, von dünner Textur; die Schaft- oder allge⸗ meinen Fruchtſtengel hoch und kräftig; die Frucht von mitt⸗ lerer Größe, blaß, grünlich-weiß und ſchwach purpurroth ge⸗ tüpfelt; die Samen wenig vertieft; Geſchmack muskirt. Sechste Klaſſe. Die grünen Erdbeeren. Fraga- ria collina Ehrh. Frag. viridis. Duch. (Siehe e. 2. Haupt⸗ art 2. Race Duchesne's Eintheilung der Erdbeeren). Die Franzoſen kultiviren hiervon zwar mehrere Sorten, allein die⸗ ſelben ſcheinen doch nur Varietäten dieſer Erdbeeren zu ſein; die einzige von allen, welche gegenwärtig (1826) bei uns kul⸗ tivirt wird, iff die grüne Ananas- oder Ananas-Apfel-Erd⸗ beere, jedoch auch nur mehr aus Kurioſität als des Nutzens halber, indem ſie, wenn ſie nicht einen ihr zuſagenden Standort bat, ſelten gute Früchte trägt. Ihr Verdienſt beſteht in einem angenehmen ſich der Moſchus⸗Erdbeere näherndem Geſchmack. Charakter dieſer Klaſſe. Der Wuchs iſt zwergar⸗ tig, die Blätter blaß hellgrün und ſtark gefaltet; die Frucht klein, kugelförmig und blaß Im Allgemeinen 8 ſie ſich der Walderdbeere. (Fortſetzung folgt.) Ueber die ä a y in Kultur die „Cours „ et pratique Pe par M. Tom. L Bruxelles 1841.“ übertragen; mit einigen Bemerkungen vom Aus dem J. Scheidweiler. Herrn Peltzer, Gärtner im Königl. bot. Garten bei Berlin, : (Fortſetzung.) c. Krankheiten wegen zu großer Wärme. Jede Pflanze bat ihr maximum und minimum der Wärme, das ſie ertragen kann, was darüber oder darunter 3 girl das Wort Hautbeis aus dem Franzöſiſchen abſtammt im Sinne drs ſehr hochſtehenden Schaftes dieſer Erdbeere iſt tödtet ſie. Bei zu großer Wärme, zumal wenn auch Trok⸗ kenheit des Bodens und der Luft dabei ſtatt findet, zeigen ſich folgende Symptome: die Stengel und Zweige verkrüppeln, die Blätter kommen ſparſam, ſind trocken und dunkelgrün, die Früchte ohne Saft und Geſchmack. Bei den Getreide-Arten und krautartigen Pflanzen vergelben und vertrocknen die Blåt- ter zunächſt der Wurzel, und ihr Same kommt nicht zur Reife. Die Blatter werden mit einem klebrigen, zuckerhaltigen Stoff überzogen, mit dem Honigthau, miellée, was zwar eigentlich an ſich keine Krankheit iſt, aber durch die Süßigkeit eine An⸗ zahl von Ungeziefer anlockt, das die Epidermis der Blätter — durchſtechend, die Pflanze noch krankhafter macht. Bei al⸗ len Baum⸗Arten zeigen fi diefe Erſcheinungen, wenn fie einer zu großen und trocknen Waͤrme ausgeſetzt ſind, ſelbſt wenn ihre Blätter ein Aroma enthalten, wie die Myrte und Orange, ein Beweis, daß dieſelben Urſachen dieſelben Folgen haben; die Blätter werden mit der Zeit gelb, rollen ſich auf, vertrocknen und fallen ab. Die Grundurſache der durch eine zu große Wärme erzeugten Krankheit iſt die, daß die Pflanze nicht ſo viel Feuchtigkeit durch ihre Wurzeln und Organe er⸗ hält, als fie bei der zu großen Wärme durch ihre Ausdün⸗ ſtung verliert; die Wirkſamkeit des Parenchym der Blätter erliſcht, das Licht zeigt keinen Einfluß auf daſſelbe, die Säfte in den Zellen-Gängen verändern ſich in bung Bub suder- haltige Stoffe ), und wenn diefe Urſachen längere Zeit ein- wirken, fo ſtirbt die Pflanzen an Austrocknung, an der Xerofe. Wenn dagegen bei hoher Temperatur zugleich viel Feuch⸗ tigkeit vorhanden iſt, wie in den Miſtbeeten und Treibhäu⸗ ſern a), ſo wird die Thätigkeit der Wurzeln überreizt, die Blätter Duns Me zwar aus, leiden aber doch durch bie fie um⸗ de oder hochſtenglig bedeutet, fo bedienen ſich die fran⸗ zöfifchen Gärtner dieſes Namens doch nie, ſondern gebrauchen dafür ausſchließlich nur die Benennung Caperon oder Capero- nier. (S' oben 2. Hauptart.) *) Mehrere Naturfo ſcher find der Meinung, daß der Honigthau von den Blattläuſen erzeugt wird, welche denſelben zwiſchen den Haaren auf ihrem Hintertheile ausſchwitzen. Aber ich habe ge er in einer Linden Allee in Tropfen auf die Kleider de⸗ rer, die jid) darin ergingen, herabfiel. g^ nu 2 ob fid) Blatt läuſe auf den Bla befanden, aber das ganze Laubwerk hätte von ES An | gerjiort Lu. wi -— doc nig der Fall war nor C a) In Greib- und Warmhäuſern haben wir felten iu gie gend ngtei P zu fürchten. Es fehlt vielmehr in den meiſten an 40 gebende Feuchtigkeit, das Zellgewebe erſchlafft, und die Pflan⸗ zen verfaulen; in dieſem Fall ſterben ſie an einem Ueberfluß von Feuchtigkeit. d. Krankheiten durch den Froſt. Je nachdem die Temperatur der Atmoſphäre niedriger wird, nehmen die Lebenskräfte der Pflanzen ab, und konnen dieſe bei weiterem Fortgange, wenn der Froſt ſtark eintritt, ſogar ganz erlöſchen. Die Symptome bei einer zu niedrigen Temperatur ſind: daß ihr Geruch ſich verringert, ihre Far⸗ ben verbleichen und ihr Wuchs zurückbleibt. peratur an, ſo werden die Pflanzen krank und gehen aus, oder kommen doch wenigſtens nicht zur Vollkommenheit. Dieſe Krankheit hat ihren Grund in einer Erſtarrung des Zellge⸗ webes, und ich nenne dieſelbe Narcose. Bemerkung. In der Medizin heißt Narcose die Cr- ſtarrung bei der Vergiftung durch narkotiſche Stoffe; ich glaubte aber hier dieſelbe Bezeichnung wählen zu dürfen, weil ſie recht eigentlich den Zuſtand der Pflanzen darſtellt, in welchem ſich dieſe befinden, wenn ſie während ihres Wachsthums in einer zu kalten Temperatur ſtehen. Nimmt die Intenſität der Kälte „ſo verringert ſich nicht nur die Lebenskraft der Pflanze, ſondern dieſe erliſcht endlich gänzlich. Unterſucht man eine Pflanze, die durch einen übermäßigen Froſt ertödtet iſt, fo entdeckt man gleich Anfangs keine Verletzung ihres Gewebes, aber bald nachher werden die erfrornen Theile ſchwarz, ſie vertrocknen oder verfaulen, je nachdem fie fraut- oder holzar⸗ mäßigen Vorrichtungen zur Beſeitigung der den Pflanzen ſo verderblichen trocknen Luft. Vergl. Allg. Gartenz. IX. 1841. Nr. 5. „Ueber künſtliche gn atmoſphäriſcher Feuchtig⸗ keit in Treibhäuſern u. f w.“. P. Hält dieſe Tem⸗ tig ſind. Eine Pflanze, die vom Froſte erſt ſtark angegriffen iſt, kann vor den nachtheiligen Folgen noch dadurch bewahrt werden, daß man ſie mit ſehr kaltem Waſſer beſprengt; für wirklich erfrorne Pflanzen giebt es aber kein Rettungsmittel. In dieſen letztern iſt, ohne weitere äußere ichen das Le⸗ bensprincip plötzlich zerſtört. e. Krankheiten durch zu große Feuchtigkeit der Atmoſphaͤre. Bei anhaltendem ſtarken Regen leiden die Pflanzen an mehreren Zufällen, denen fie gänzlich oder an einzelnen Thei⸗ len unterliegen. Iſt das Wetter milde und zugleich ſehr feucht, ſo faulen die jungen Zweige und Blätter an, iſt es dabei aber kalt, ſo ſchlägt die zerſetzte Feuchtigkeit auf Zweige und Blätter nieder, friert und bildet den Reif, der den zärt⸗ lichen Pflanzen ſehr oft ſchädlich iſt. Herrſchen die Nebel zur Zeit der Blüthe, ſo hängen ſie ſich als Waſſertropfen an die Antheren, verderben den Pollen und verhindern die Befruch⸗ tung. Dies iſt eine der Urſachen von Unfruchtbarkeit, welche die Pflanzenzüchter mit einer andern, die ventaison (Wind⸗ ſucht?) genannt wird, verwechſeln. Decand. Physique vé- getale, III. 171. Dieſe letztere entſteht ebenfalls durch zu häufigen Regen, der den Pollen abwäſcht, durch eine zu nie⸗ drige Temperatur, welche das Oeffnen der Antheren nicht zu⸗ läßt, und durch die anſetzenden Roſtflecke, welche die Pflanze erſchöpfen und die Samen nicht zur Reife kommen laſſen. Die ventaison oder Unfruchtbarkeit der Blüthe kann alſo hiernach aus mehrfachen Urſachen entſtehen, von denen die ei— nen bloß mechaniſch, die andern die Folgen einer anfangenden Auflöſung find. N (Fortſetzung folgt.) Von dieſer Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es Der Preis des Jahrgangs ift 4 Thlr. Holzſchnitte beigegeben werden. lungen si diefe Zeitichrift an. zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforberlid) ift, folen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Wee der Randigen Buchhandlung. Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Hierbei ein Circular welche zu haben ſind bei "—- Verzeichniß der neueſten Pracht: Georginen oder Dahlien, Wilhelm Heinrich Ohſe zu Berlin. m Ferner das "c pam für das Jahr 1842 von Samen, ee Blumen: Zwiebeln, Pflanzen, Sio, ficis u. f. w., welche zu haben find bei J. L. Schiebler & Sohn in Celle. Zehnter Jahrgang. — — Allgemeine N T> AT. Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanifern des Jn- und Auslandes, 2 herausgegeben ^ von Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner s Lehranfkalt zu Berlin. Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. Pa Sonnabend, den 5. Februar. Geſchichtliche Bemerkungen über die Einfuͤhrung einiger Zierpflanzen, welche in unſern Gaͤrten jetzt allgemein verbreitet ſind. Won Friedrich Otto. Es iſt gewiß intereſſant zu erfahren, wie und auf welche Art Pflanzen in unſere Gärten eingeführt find, und wie ſie ſich verbreitet haben, zumal ſolche, die jetzt allgemein kultivirt werden. Nur noch in wenigen botaniſchen Werken, und dann nur in ſolchen, welche Pflanzen- Abbildungen enthalten, findet man die Namen derjenigen aufgeführt, die eine Pflanzenart ent⸗ deckten und einführten, und zugleich Standort und Vaterland ge⸗ nau angegeben. Dennoch ſollte dies mehr beachtet werden, da es zuweilen von der größten Wichtigkeit iſt; denn nicht allein wird die Kultur dadurch erleichtert, wenn man weiß, wo die Pflanze geſammelt iſt, ſondern es wird auch demjenigen ein fortwährendes Andenken zu Theil, der die Pflanze oft mit Gefahr ſeines eigenen Lebens erlangen konnte. Wir könnten bier, wenn es der Raum erlaubte, eine Menge Namen der⸗ jenigen Männer aufzählen, die unſere Gärten mit neuen Ge⸗ wächſen bereicherten, uns indeſſen frühzeitig durch den Tod 42 ^ entriſſen wurden, und jetzt beinahe in Vergeſſenheit gera- then ſind, da ſich faſt Niemand mehr darum kümmert, wer dieſe oder jene Pflanze, die jetzt unſere Gärten ziert, eigent⸗ lich eingeführt hat. Nur in den Herbarien erhält man zum größten Theil noch darüber Aufſchluß, aber dieſelben ſind nicht immer Jedem zugänglich. Deshalb mögen hier einige Pflanzen aufgezählt werden, die allgemein in unferen Gärten bekannt find, und deren Ein⸗ führungs⸗Periode nachgewieſen werden kann. 1. Lobelia fulgens unb splendens Willd. wur⸗ den 1804 aus Samen, welcher von Humboldt gefammelt tore den, in dem hieſigen botaniſchen Garten gezogen, und von hier aus weiter verbreitet. Beide Arten wurden dann mehrere Jahre in vielen Gärten geſchätzt und gezogen; allein ſie verloren ſich nach und nach, und man ſah ſie faſt gar nicht mehr. Nur ſeit ein Paar Jahren ſcheinen ſie wieder Mode werden zu wollen, um ſo mehr, als man veriitbene Hybriden davon ges zogen hat, bie fid) vorzüglich im der Farbe von einander un- terſcheiden. 2. Im Jahre 1804 ſah Willdenow in dem K. K. Gar⸗ ten zu Schönbrunn bei Wien alt große Seltenheit den Ru- bus rosaefolius Smith , allen er war nicht fo glücklich, ein lebendes Pflänzchen für ju biefigen Garten zu erhal⸗ ten, weil die Pflanze angeblich nicht in Vermehrung war. Eine Frucht wurde ihm indeſſen zum koſten verabreicht, deren Kerne er im Munde behielt, und nachher ſorgfältig aufbe⸗ wahrte. Ein Jahr darauf wurden dieſelben bier ausgeſäet, und die erſten Pflanzen daraus erzogen. In England ſcheint dieſer kleine Jierſtrauch erft im Jahre 1811 eingeführt wor⸗ den zu ſein. 3. Gloxinia speciosa Ker. Die erſten blühen⸗ den Exemplare dieſer ſchönen Zierpflanze, die aus Braſilien ſtammt, fab ich im Jahre 1816 in dem Königl. Pflanzen⸗ Garten zu Kew bei London, wo ſie ein Jahr früher einge⸗ führt worden war. Sie wurde mir ausnahmsweiſe verehrt, indem ſie ſich noch in keinem andern Garten befand, und ich fie auch wirklich bis dahin nirgend geſeben hatte. Noch im Herbbſt deſſelben Jahres waren indeſſen Blätter ſowohl, als Ea- men in mehrere britiſche Gärten übergegangen, und bald wurde es eine Handelspflanze, die mit ſehr hohen Preiſen bezahlt wurde. 4. Eschscholtzia californica Cham. wurde bereits im Jahre 1818 durch Chamiſſo hier eingeführt, al- lein die Pflanzen gingen bald darauf verloren. Erſt im Jahre 1826 ift fie wieder von England aus in unſere Gärten ge langt und allgemein verbreitet. 5. Das ſchöne Sommergewächs, Charieis hetero- phylla Cass. (Kaulfussia amelloides Nees ab Esenb.) wurde von Bergius, der ſich am Vorgebirge der guten Hoff— nung befand, im Jahre 1818 bier eingeführt und verbreitet. Es wird bekanntlich zu Einfaſſungen der Blumenbeete ver⸗ wendet, und ijf unſtreitig eine der ſchönſten niedrig bleibenden Sommergewächſe. 6. Calliopsis tinctoria De Cand. (Coreopsis ünctoria Nuttall.). Von dieſer jetzt hinlänglich bekannten Pflanze erhielten wir einige Samen von dem im Jahre 1821 (?) in Nordamerika anweſenden Königl. Preuß. Legations⸗Rath Herrn Greim, und wurde fie in kurzer Seit von hier aus ver- breitet. Die vielen in den Gärten vorhandenen "E find durch die Kultur entjtanben. 7. Begonia semperflorens Link, eine hier febr beliebte immergrüne Zierpflanze, die fait fortwährend neue Blüthen entwickelt, und die in den Wohnzimmern am Fenſter vortrefflich vegetirt, erzeugte ſich in der Erde, worin Pflan⸗ zen ſtanden, die der verſtorbene Sello von Porto Allegretto im ſuͤdlichen Brafilien im Jahre 1820 einſandte. Dieſe Pflanze erinnert uns fortwährend an T fleißigen Sammler, der nun auch längſt dahin iſt. 8. Degonia incarnata Link, der Schmuck der Simmere und Blumenfenſter, namentlich für die Zeit der Win⸗ termonate, keimte in der Erde derjenigen Pflanzen, welche Herr Deppe dem hieſigen botaniſchen Garten aus Mejico im Jahre 1827 cinfanbte. Auch Begonia Martiana und diversifolia ſind auf ähnliche Weiſe, jedoch ſpäter, für un⸗ : fere Gärten gewonnen worden. 9. Rheum australe Don (Rh. Emodi Wallich), welches angeblich bie wahre Nhabarber- - Pflanze ſein folíte, (was fid jedoch nicht beſtätigt hat, da man eine andere Rhe- um- Art als die Mutterpflanze des Rhabarbers angiebt), ge⸗ währt uns mancherlei Nutzen, denn erſtens geben die Blatt- ftiele ein vortreffliches Gemüſe, und zweitens dient die Pflanze als Zierſtaude auf Nafenplägen, wo fie einen beſonders ſchö⸗ nen Effect hervorbringt. Der hieſige botaniſche Garten erhielt ſie 1824 als große Seltenheit aus dem Apotheker-Garten zu Chelſea bei London, und zwar von dem Curator des dor⸗ * 43 tigen Gartens, Herrn Anderſon. Bei bet ihr zuſagenden Kultur blühte ſie reichlich, und trug Früchte, durch welche ſie überall verbreitet wurde. 10. Die zwar als Zierpflanze gefbägte, aber auch als Garten-Unkraut läſtige Petunia nyctaginiflora Juss. (Nicotiana nyctaginiflora Lehm.), wurde im Jahre 1823 aus einem Samenkorn erzogen, das ſich in dem Sello'ſchen Herbarium, welches er von Monte Video einſandte, vorfand. Die Pflanzen wurden durch Stecklinge vermehrt, und bereits in den erſten Jahren durch Samen verbreitet. 11. Auganthus praenitens;Liak Handb. (Pri- mula praenitens Ker., Primula chinensis Lindl.), wurde 1820 in England eingeführt. Die erſte Pflanze, welche ich zu ſehen Gelegenheit hatte, wurde mir durch den Sekretair der Londoner Gartenbau-Geſellſchaft, Herrn Sabine, in dem früs heren Erperimental- Garten zu Kenſington, als große Selten— heit gezeigt. Nur eine einzige blühende Pflanze war vorhan— den, doch waren eine Menge junger, erſt im Aufgehen begriffener Pflanzen unter einer verſchloſſenen Glasglocke vorhanden. Die erſte Pflanze erhielt ich im Jahre 1821 durch Herrn Sabine, die auch hier ihre Anerkennung im boben Grade fand. Sie wurden Anfangs zu einer Guinee das Stück in den Handelsgärten verkauft. Wie jetzt die Preiſe ſtehen, und wie ſehr ſich dieſe Pflanze überall verbrei⸗ tet hat, iſt bekannt genug. 12. Die fo beliebt gewordene Verbena chamae- drifolia Smith (V. Melindres Gill.) von Buenos Ay- res wurde 1827 in die engliſchen Gärten eingeführt. Nur in einem einzigen Garten, und zwar in dem reichen Pflanzen- Garten des Herrn Barklay zu Bury Hill, ſah ich zu mei⸗ ner nicht geringen Freude dieſe ausgezeichnete Pflanze im Jahre 1829 ein kleines Espalier bekleiden, deſſen Effect mir immer noch gegenwärtig iſt, zumal daſſelbe an einer dunklen Wand angebracht war. Wie zu vermuthen, erhielt ich mit mehz reren Seltenheiten auch ein kleines Pflänzchen davon, welches ich in London bis zu meiner Abreiſe nach Berlin pflegte, und glücklich hierher brachte. Hier wurde ſie bald von allen Blu⸗ menfreunden boch geſchätzt, und nur zu viel und oft heimge- ſucht, ſo daß ſie in den erſten Jahren ihre Schönheit kaum entwickeln konnte. Sie ijt heute noch die Zierde unſerer Blumen⸗ rabatten unb, mit Ausnahme einiger Varietäten, ſtreitet fie in Hin- fibt ihrer Farbenpracht mit jeder anderen Pflanze um den Rang. Eine Menge anderer, in neuerer Zeit eingeführter Siete pflanzen ließe ſich auf ähnliche Art nachweiſen, ich habe in⸗ deſſen nur die älteren dazu benutzt, und behalte es mir für eine andere Zeit vor, zu dieſem Abſchnitt einen Nachtrag zu liefern. ; " ; Auszug aus engliſchen Gartenſchriften. Aus Gardeners Chronicle. Gefüllte gelbe Rofe Wenn die Roſe die ſchönſte aller Blumen ijt, fo ift nach der Meinung Vieler die gefüllte gelbe Nofe die ſchoͤnſte aller Rofen. Obgleich wir nicht diefe Meinung theilen, fo glauben wir wohl, daß die Seltenheit derſelben und die Schwierig⸗ keit, ſie zur Blüthe zu bringen, die Urſache iſt, weshalb ſie die Aufmerkſamkeit der Roſenfreunde vorzugsweiſe auf ſich zieht. Wir wollen deshalb hier die beſten Erfahrungen über ibre Kul⸗ tur und über die Möglichkeit, ſie leicht zum blühen zu brin⸗ gen, mittheilen, und ohne Zweifel wird ſie dann noch mehr in der ſchon erhaltenen Gunſt gewinnen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die gelbe gefüllte Roſe kei⸗ nen niedrigen, eingeſchloſſenen, zuweilen wohl mit Rauch angefüll⸗ ten Standort ertragen kann. Sie gedeiht daher nicht gut in den Stadtgarten, ſondern beſſer in freien, dem Winde ausgeſetzten Laz gen, außerhalb der Stadt. Alle über das gute Gedeihen dieſer Roſe mitgetheilten Erfahrungen kommen darin überein, daß in zehn Fällen ſie am beſten in einem Garten nach Oſten gelegen fort⸗ kommt, in acht Fällen in einem nach Norden, in ſieben nach Weſten, in ſechs in einer ganz offenen Lage, und nur in Einem Falle in einem nach Süden gelegenen. Einige Kultivateurs behaupten daher, daß eine Südmauer niemals angewendet werden darf. ö Am meiſten hängt das gute Gedeihen unſtreitig vom Boden ab, und ein leichter, kräftiger, ſandiger, lehmiger, ſelbſt mergelhaltiger Boden ijt der geeignefefte, obgleich auch meb- rere Beiſpiele vorhanden ſind, daß ein gerade e Boden die beiten Reſultate gegeben hat. Dünger ſcheint in den meiſten Fällen erforderlich. Ma- dame ent *) - hierüber einen 3 mit. Ko gh Eine ber A n und Befigerin der fchönften slc dal Brougton⸗Hall in Budinghambire in England. 44 Steckling wurde an eine gegen Oſten, und völlig von Süden her befchattete Mauer gepflanzt. Der Boden war ein weicher Lehmboden, und wurde in demſelben dicht neben der Nofe ein Fuchs begraben, nachdem ſie dort bereits drei Jahre geſtanden batte. Eine im Garten beſchäftigte Frau goß während der Monate April und Mai dreimal wöchentlich eine Quan⸗ tität Seifenwaſſer auf die Wurzeln, und dies trug zur Vervollkommnung der Nofe viel bei.“ Herr Rivers em- pfiehlt die Anwendung von flüſſigem Dünger zwei- bis drei- mal wöchentlich kurz vor der Blüthezeit. Ueber das Beſchneiden der Roſe ſind die Kultivateurs nicht einig, doch ſtimmen die meiſten darin überein, ſie wenig oder gar nicht zu beſchneiden. Die Hauptſache, bie Nofe mit Vortheil zu kultiviren, bleibt jedoch die Lage ſelbſt, dieſe darf nicht eingeſchloſſen und niedrig, ſondern muß frei ſein. In Ir⸗ land und im ſüdlichen England gedeiht ſie am beſten. Auf dem Markte von Boulogne findet man ſtets eine Menge Sträuße dieſer Roſe und in Italien ſind ſie unübertrefflich ſchön, und können wir darüber folgende Mittheilung geben. „In den Gärten, in denen die ſchönſten und vollkommenſten gelben Roſen erzeugt werden, find die der Villas auf den Bergen von Florenz, während fie in den Gärten der Stadt kaum zur Blüthe gelangen. Die Urſache ſcheint von folgenden Umftänden abzuhangen. Das Thal des Arno, in dem Florenz liegt, iſt ein tiefer Grund mit trockenem und nicht ſehr fettem Boden, eingeſchloſſen von luftigen Hügeln. Der niedrigere Theil des Thals iſt in den meiſten Jahreszeiten des Morgens und Abends von undurchdringlichen, ſchweren Nebeln befallen, welche die Stadt völlig einhüllen, und ſich bis zu einer gewiſſen Höhe die Berge h nan erſtrecken, bis fie fid) vollkommen abſchei⸗ den und die Atmoſphäre ganz klar iſt. Die Höhe dieſer Dunſtmaſſe wird dort nebbia genannt, und mag, wie die Tem⸗ peratur, durch verſchiedene Umſtände varüren, jedoch behaup⸗ ten die Florentiner, daß fie beſtändig ijt, und daß alle Gärten, die über dieſer Höhe liegen, frei von der nebbia ſind, und die beſten gelben Rofen im Ueberfluß erzeugen.“ Hieraus gebt bervor, daß eine ſchwere feuchte Luft der Nofe nachtheilig ijt Rosa sulphurea ſoll aus Perſien ſtammen, wo die ſich noch nicht in den Gärten befindliche einfache Art vorkommt. Das Klima von Perſien iſt vielleicht das trockenſte in der Welt. Eine ihr ſehr nahe ſtehende, oder vielleicht die wirk⸗ lich einfache Art beſitzt die Gartenbaugeſellſchaft zu Chis- wick. Die erſte Nachricht von dieſer Roſe haben wir von Cluſius, der ſie durch eine dort reſidirende Dame in Oeſt— reich einführte. Die gefüllte Art wurde aus Conſtantinopel in England eingeführt, wohin ſie aus Syrien gekommen war. Es iſt daher keinem Zweifel unterworfen, daß ſie aus einem Lande ſtammt, deſſen Sommer heiß und trocken ſind, und deſſen Winter in Hinſicht der Temperatur denen von England gleich kommen. (Da dieſe Roſe häufig in unſeren Gärten gezogen wird, aber es nicht einem jeden Gärtner zu glücken ſcheint, ſie in der größten Vollkommenheit zur Blüthe zu bringen, ſo wäre es intereſſant genug, von denjenigen, die mit der Kultur dieſer ſchö⸗ nen Roſe bekannt ſind, und denen es nie fehlſchlägt, ſie zur Blüthe zu bringen, das Nähere zu erfahren. Was bis jetzt darüber bekannt iſt, iſt nur mangelhaft.) ö Base Das . Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu 25 Zeit des Jahres, und monographiſche eee der meiſten kultivirten Sorten. ; Vom Fliesen Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhaufen, (Fortſetzung.) Siebente Klaſſe. Die Alpen- und Walderd⸗ beeren. Fragaria semperflorens und Fragaria vesca. Bar not giebt von dieſer Klaſſe keine die Arten hinläng⸗ lich bezeichnende Charaktere an, er ſagt nur: Beide ſind ſehr ähnlich, der Hauptunterſchied beſteht vornehmlich in der Geſtalt der Früchte, welche bei der erſteren gewöhnlich coniſch, bei der letzteren mehr rundlich find. Von beiden giebt es roth- und weißfrüchtige Varietäten. Die Alpen⸗Erdbeere erzeugt auch Früchte im Herbſt, welches die Walderdbeere nicht thut. Da dieſe Angaben ſo wenig die eine als die andere Sorte beſtimmt bezeichnen, ergänze ich aus Hayn. Arz. Gew. Bd. 4. p. 25 und 26 Folgendes a. Charakter bei Alpen- ober Imierbtüpenden Erdbeere. Fragaria semperflorens. Fragaria semperflorens mit ausgebreiteten Zinfetn dee fruchttragenden Kelches, und Haaren die an den Blattſtielen 45 ausgebreitet, an den Blumenſtielen abſtehend und an den Blu⸗ menſtielchen angedrückt find. Die Wurzel ſenkrecht, viele Wurzelfaſern hervortreibend. Der Schaft niemals einzeln, ſtets mehrere neben langen, bald wurzelnden Ranken, nach und nach aus einer Wurzel her⸗ vortretend, aufrecht, ſtielrund, zottig mit ausgebreiteten Haaren, einfach, oben nur in Blumenſtiele ſich zertheilend, gewöhnlich mit einem einzigen Blüthenblatt begabt. Die Blätter auf der oberen Fläche mit einzelnen Haa⸗ ren beſetzt, auf der unteren faſt ſeidenartig, blaßgrün ins heu⸗ graue fallend, die Wurzelblätter ſehr lang geſtielt, drei» zählig; die Blättchen eingeſchnitten-ſägeartig, mit ſtachel⸗ ſpitzigen Sägezähnen, von denen der äußerte etwas länger ijt als die beiden nebenſtehenden; das gipfelſtändige faſt rau⸗ tenförmig; die ſeitenſtändigen faſt trapegenfórmig - eivunb ; das Blüthenblatt geftielt, gewöhnlich einfach, felten nur dreizählig, den Wurzelblättern ähnlich. Die Blattſtiele et- was rinnenförmig, zottig, mit ausgebreiteten Haaren. Die Blumen geſtielt, gipfelſtändig, faſt doldentrauben⸗ ſtändig, bald niedriger, bald höher als die Blätter. Die Blu⸗ menſtiele mit abſtehenden Haaren beſetzt, an den Sertbeifune gen mit gegenüberſtehenden, lanzettförmigen Nebenblättern begabt. Die Blumenſtielchen mit angedrückten Haaren. beſetzt. ' Fr Der Kelch. Eine einblättrige, zehnſpaltige, bleibende Blüthendecke: die Zipfel ſpitzig, wechſelweiſe außerhalb und innerhalb liegend: die äußere lanzettförmig; die innere eirund; alle bei der reifen Frucht ausgebreitet. Die Blumenkrone fünfblättrig, roſenartig: die Kro⸗ nenblätter rundlich, dem Kelche eingefügt, weiß. Die Staubgefäße. Staubfäden mehrere (gewöhn⸗ lich 20, ſeltener 15), pfriemenförmig, dem Kelche eingefügt, kürzer als die Blumenkrone Die Staubkölbchen rundlich⸗ länglich, an beiden Enden ausgerandet, zweifächrig. Der Stempel. Die Fruchtknoten vielzählig, ſehr klein, länglich, in einem Kopfe ſtehend. Die Griffel ſeiten⸗ ſtändig, etwas auswärts gebogen. Die Narben einfach. Die Fruchthülle fehlend. Der kegelartig⸗eiförmige, ſaftig⸗fleiſchige, abfallende, außerhalb — —— ſtelt eine Beere dar. Die Samen vielzählig, klein ſchief-eirund, ſtumpf⸗zu⸗ geſpitzt, auf der Oberfläche des kegelartig- eiförmigen Camere trägers zerſtreut, in dieſelbe etwas eingeſenkt. Die Fragaria semperflorens iſt bisher nur für eine Abart von der Fragaria vesca gehalten worden, (Ehrh. Beitr. 7. Nr. 1.) aber nach meinen Beobachtungen (ſagt Hayne) kann ſie nicht länger mehr als Abart von dieſer betrachtet werden, und daher trage ich kein Bedenken, ſie hier als eine eigene Art aufzuſtellen. So ähnlich ſie auch der Fragaria vesca iſt, ſo unterſcheidet ſie ſich doch auffallend von ihr, als 1. durch die Entwickelung ihrer Blumen und Früchte, die man von dem Frühjahre an bis in dem fpäten Herbſt unun- terbrochen hervortreten ſieht, ja ſelbſt im Winter, wenn ſie in Schutz gebracht wird, nicht aufhören, fif zu zeigen. 2. Iſt die Wurzel ſenkrecht nicht aber waagerecht. 3. Sind die Sä⸗ gezähne der Blätter etwas länger ſtachelſpitzig. 4. Sind die Zipfel des Kelches bei der reifen Frucht ausgebreitet, nicht zurückgeſchlagen. 5. Iſt bie Frucht fugelartig eiförmig, nicht aber faſt kugelrund. Vor der völligen Reife der Frucht ſieht man zwar zuweilen die Zipfel des Kelches ausgebreitet, aber ſie ſind dennoch gerade, und nehmen bei völliger Reife der Frucht die ausgebreitete Richtung an; ja nicht ſelten be⸗ merkt man ſie ſpäterbin, wenn ſie e ÓÀ etwas Y" Ben fogar an der Frucht anliegend. b. Charakter der gemeinen oder added bees Fragaria vesca. F ia vesca mit zurückgeſchlagenen Zipfeln des frucht⸗ tragenden Kelches und Haaren, die an den Blattſtielen aus- gebreitet, an den Blumenſtielen abſtehend und an den Blu- menſtielchen angedrückt ſind. Die Wurzel — viele Wurzelfaſern hervor⸗ treibend. Der Schaft ſelten einzeln, gewöhnlich mehrere aus ei⸗ ner Wurzel neben langen, bald wurzelnden Ranken, aufrecht, ſtielrund, zottig, mit ausgebreiteten Haaren, einfach,, oben nur in Blumenſtiele ſich zertheilend, » mit einem oder bem an⸗ dern Blüthenblatte begabt. Die Blätter auf der obern Fläche mit einzelnen Haa⸗ ren beſetzt, auf der unteren faſt fiederartig, blaßgrün, ins heugraue fallend. Die Wurzelblätter lang geſtielt drei⸗ zählig; die Blätihen eingeſchnitten⸗ ſägenartig mit faſt ſtachel⸗ ſpigigen — von denen der äußerſte etwas länger 46 ift, als die beiden nebenſtehenden; das gipfelſtändige fait rautenförmig, die ſeitenſtändigen faſt trapezenförmig⸗eirund. Das Blüthenblatt geſtielt, entweder einfach oder dreizäh⸗ lig, den Wurzelblättern ähnlich. Die Blattſtiele etwas rin⸗ nenförmig, zottig mit ausgebreiteten Haaren. Die Blumen geſtielt, gipfelſtändig, faſt doldentrauben⸗ ſtändig, höher als die Blätter oder von gleicher Höhe mit denſelben. Die Blumenſtiele mit abſtehenden Haaren be⸗ ſetzt, an den Zertheilungen mit gegenüberſtehenden, lanzettför⸗ migen Nebenblättern begabt. Die Blumenſtielchen mit angedrückten Haaren beſetzt. Der Kelch, eine einblättrige, zehnſpaltige, bleibende Blü⸗ thendecke; die Zipfel ſpitzig, wechſelweiſe außerhalb und inner⸗ bald liegend; die äußere lanzettförmig, bie innere eirund; alle bei der reifen Frucht zurückgeſchlagen. Die Blumenkrone fünfblättrig, roſenartig; die Kr o⸗ nenblätter rundlich, dem Kelche eingefügt, weiß. Die Staubgefäße. Staubfäden mehrere (gewöhnlich 20, ſeltener 15 oder 25), pfriemenförmig, dem Kelche einge- ſägt, kürzer als die Blumenkrone. Die Stan hilhes eirund⸗länglich, herzförmig, zweifächrig. Der Stempel. Die a hen 'iefgiblig, ſehr klein, länglich, etwas ſchief gebogen, in einem Kopfe ſtehend. Die Griffel ſeitenſtändig, etwas einwärts gebogen. Die Narben einfach. Die Fruchthülle fehlend. Der faſt kugelrunde, ſaftig⸗ fleiſchige, abfallende, äußerlich rothe, inwendig weiße Samen- träger, ſtellt eine Beere vor. : : Die Samen vielzählig, klein, ſchief⸗ rundlich- eirund, ſtumpf zugeſpitzt, auf der Oberfläche des faſt kugelrunden Samenträgers zerſtreut, in dieſelben etwas eingeſenkt. Die Fragaria vesca, fagt Hayne, iſt die zuerſt bekannt gewordene Art dieſer Gattung, und die übrigen hier beſchrie⸗ benen Arten gehörten nach Linné zum Theil als Abarten zu ihr. Erſt Ehrhart, der fih hier vorzüglich als fleißiger ges nauer Beobachter zeigte, unterſchied febr ſcharf mehrere Arten und fand als ſehr ſchwere Unterſcheidungszeichen die Richtung des Kelches und die der Haare an den Blatt- und Blumen⸗ ſtielen. — Auch ſah er zugleich mit auf die Länge des ue berſten Sansa der Blättchen; jedoch nahm er das davon i (tni. deſſelben E den beiden nebenſtehenden Sägezibnen nicht nit in die Diagnose auf, ſondern fügte es nur als Bemerkung bei. So fein auch diefe Unterſcheiduugs⸗ zeichen ſcheinen mögen, fo find fie doch äußerſt feft und fidet. Nach dieſer ſehr beſtimmten die Fragaria semperflo- rens und Frag. vesca characteriſirende Beſchreibung, gebe ich wieder zur Barnetſchen Eintheilungsmethode über. Die Vergleichung der Geſtalt der Frucht und Blumen iſt uns in Rückſicht auf die zu einer Klaſſe gehörenden Arten gemacht, und danach alſo Blumen oder Frucht bezugsweiſe groß oder klein genannt worden. Bei Beſchreibung der Frucht kommen Beiſpiele vor, wo dieſelbe ein Herz hat, welches entweder, wenn ſie vom Kelche getrennt wird, an dieſem zurückbleibt, oder ſich mit der Frucht zugleich von ihm ablöſt. Die Beſchaffenheit der Blätter während des Winters, iſt bei den verſchiedenen Varietäten jeder Klaſſe verſchieden; wo dieſer Unterſchied noch beſonders Derbortritt; ſoll er an feinem Platze noch beſonders bemerkt werden. Im Allgemei⸗ nen rührt die Dauer der Blätter mehr von der Qualität des Bodens her, Boden z. B. erhalten ſie ſich länger gut, als im Sandboden. (Fortſetzung folgt.) —— U•—Fᷣ DR Ueber die Krankheiten der in Kultur genom⸗ menen Pflanzen. Aus dem „Cours raisonné et pratique d’agriculiure, par M. J. Scheidweiler. Tom. I. Bruxelles 1841.“ übertragen; mit einigen Bemerkungen von Herrn Peltzer, Gärtner im Königl. bot. Garten bei Berlin. (Fortſetzung.) Der Stoft, welcher den größten Theil der Pflanzen nach lange dauernden Regen angreift, iſt nichts anders als ein klei⸗ ner Paraſit, eine Art Pilz. Er erſcheint Anfangs als gelb- liche Flecke die länglich fi verbreiten; die Epidermis berz ſtet, und es kommt ein rothbrauner Staub hervor, der ſelbſt in das Schwarze übergeht. (Puccinia Graminis Pers.) Der Noſt ijt eine Anzeige einer völligen Auflöſung des Zellgewebes, und die Folge iſt die Unreife der Samen | in welchem die Pflanzen wachſen; in ſtrengemm 47 beſonders bei ben Cerealien. Jede Pflanzengattung hat ihre beſondere Art von Noft, und man kann eigentlich nicht ſagen, daß der Roſt der Berberis vulgaris auch die Cerealien angrei⸗ fen kann, denn jener gehört zu einer ganz verſchiedenen Gat⸗ fung; doch iſt es weder unwahrſcheinlich, noch unglaublich, daß die eine die andere Art erzeugen kann. der Erysiphe, wovon oben die Rede war, wird nach der Mei- nung einiger Autoren durch den Ueberfluß der Feuchtigkeit bedingt. Da aber der Hopfen, die Bohnen und ein ſehr gro⸗ ßer Theil der Baumarten, bei welchen dieſe Erſcheinung ſich findet, zu derſelben Zeit mit Blattläuſen bedeckt find, welche dem Honigſaft nachgehen, der in dem Parenchym der Blätter : enthalten ijt, und dieſes letztere Phaenomen durch große Hitze, wie wir bereits geſagt haben, erzeugt wird; ſo erſcheint auch unſere M teinung über die 1 der Erysiphe allein zuläſſig. Die Aehren und hiie des Waizens, Hafers, Mais, der Gerſte und Hirſe werden oft mit einem ſchwarzen oder grünlichen Staube bedeckt, der in dem Korn ſelbſt entſteht, und bald die ganze Aehre erfüllt. Man nennt dies nielle, char- bon, Cacoma segetum (Flugbrand). Nach einigen Schrift⸗ ſtellern bemerkt man dieſe Krankheit häufiger im mageren und trocknen Boden; aber weitere Beobachtungen zeigen, daß ſie im thonichten Boden nicht ſeltener iſt, und nur Mergel⸗Bo⸗ den macht davon eine Ausnahme; in der Vorausſetzung jedoch daß auch das Saatkorn auf demſelben gewonnen iſt. Uebri⸗ gens hat es den Anſchein, daß die ſchlechte Beſchaffenheit des Erdreichs und eine übermäßige Feuchtigkeit ſehr viel zur Er⸗ zeugung des Flugbrandes beitragen. Ausgewählt gute Saat, tüchtige Bearbeitung, und vorzüglich ein mit Mergel und Kalk vermiſchtes Erdreich halten dieſe Krankheit am beſten ab, die auch nicht ſehr zu fürchten iſt. Eine andere Krankheit, welche durch zu häufigen Regen bervorgebracht wird, und den Cerealien und den übrigen Grä⸗ fern eigenthümlich ijt, heißt Pergot (Mutterkorn). Man ver⸗ ſteht hierunter einen feſten, harten, eylindriſchen Auswuchs, ungeführ wie ein abgeſtumpftes Horn gebildet, der im Jn- nern gewöhnlich weiß oder grau ausſieht, von außen ſchwarz iſt, das etwas ins violette ſpielt. Wenn das Mutterkorn mit gutem Korn ſich in einiger Menge vermiſcht findet, ſo wird das Mehl bis zu dem Grade verdorben, daß ſein Genuß faſt als Gift wirkt. Decandolle betrachtet das Mutterkorn als Die Entwickelung eine Pilzart, die er Selerotium Clavus nennt, und ſagt, daß ſie in einigen Provinzen Frankreichs ſehr gewöhnlich iſt. Im Jahre 1838, in welchem ſehr viel Regen fiel, habe ich bee ſondere Aufmerkſamkeit auf die Entwickelung des Mutterkorns verwendet; nicht nur die Mehren des Roggens, ſondern auch die der Gerſte, des Waizens, der Trespe, waren mit dem Mutterkorn bedeckt. Zuerſt wird die Hülſe zerſtört und ver⸗ ſchwindet, man weiß nicht wie; dann bildet fih das Mutters korn, Anfangs in der Geſtalt des Korns ſelbſt, nach und nach verdickt es ſich, und erhält ſeine vollkommene Größe. Das Mutterkorn iſt alſo nichts anders als ein verdorbenes Korn, und ich habe eine Sammlung angelegt, die es in allen Stufen feiner Entwickelung zeigt. Die eben erwähnten Krank- beiten haben zur Grundurſache eine übermäßige und ſtockende Feuchtigkeit, welche bei einer bereits vorhergehenden Anlage des Zellgewebes deſſen Zerſtörung herbeiführt. Dabei finden ſich denn auch die Paraſiten ein, die — wie man weiß — ſtets auf den zerſtörten organiſchen Theilen wachſen. Aus dieſen Gründen faſſe ich alle dieſe Krankheiten unter dem Oat tungsnamen Nécrogénésie zuſammen. Da nun alle bisher erwähnten Krankheiten dem Land⸗ wirth mehr oder weniger Schaden bringen, ja ſogar eine voll⸗ kommene Mißernte verurſachen, ſo iſt es von der größten Be⸗ deutung, die Mittel zu kennen, die ihren Verwüſtungen Einhalt thun. Uebrigens iſt es auch außer allem Zweifel, daß die von der Nécrogénésie ergriffenen Pflanzen Samen geben, aus denen zu denſelben Krankheiten neigende Pflanzeu aufge⸗ hen. Ehe wir uns jedoch mit den Verwahrungsmitteln ſelbſt beſchaftigen, wollen wir noch einige Bemerkungen über ſolche Krankheiten hinzufügen, deren wahren Grund man entweder noch nicht kennt, oder bei denen verſchiedene Urſachen zugleich wirken. Oben war von der Erysiphe die Rede, eine Krank⸗ heit, bie hauptſächlich auch dann fih zeigt, wenn die Pflanzen zu dicht an einander ſtehen; aber auch eine plötzliche Erkal⸗ tung der Atmosphäre kann die Entwickelung dieſer Schmarot⸗ zer herbeiführen. Sie zeigt fib zuvörderſt in der Geſtalt weißer Faden oder wie Mehl, das bei den Erbſen, Cichorien, Wieſenkräutern, den Ranunkeln, Pappeln, Ahorn (Maßhol⸗ der), Geisblatt, Eſchen, Weiden u. a. die untere Seite, bei dem Hopfen aber zugleich beide Blattſeiten bedeckt. Die weiße Farbe geht nach drei oder vier Tagen in ein dunkelbraun über, und dun er die Blätter an zu € cad * 48 habe oft beobachtet, daß die Erysiphe entſteht, wenn der Wind nach warmer oder trockner Witterung plötzlich nach Nord oder Oſt ſich wirft, die Temperatur ſich plötzlich erniedrigt, und trockne und ſogenannte böfe Nebel ſich bilden, welche auf die Pflanzen fallen. Dieſe, durch die Wärme der vorherge⸗ henden Tage beſonders angereizt, erfültem fi plötzlich, die Vegetation ſteht ſtille, und den dritten Tag nachher zeigt ſich die Erysiphe, und zerſtört nach und nach die ganze Pflanze. Iſt die Pflanze in ihrer Ausbildung noch nicht zu ſehr vor⸗ geſchritten, ſo treibt ſie wohl neue Blätter; im andern Fall aber ijt die Ernte durchaus verloren, beſonders bei dem Dope fen. Die Erysiphe hat daher auch ihren Grund ſowohl in feuchter Luft als in plötzlicher Erkältung; die Beſchaffenheit des Bodens ſcheint darauf nicht hinzuwirken. (Fortſetzung folgt.) Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanica Register abgebildet pue und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: eee TEN zu empfehlen iſt. 1. Curtis's Botanical Mae tnter 1842. (Taf. 3916 unb 3917.) Nelumbium speciosum Willd.; var. florihus intense roseis. * Nymphaeacea.) Eine herrliche, ſchöne, dunkelroſenrothe Varietät des oft- indiſchen Nelumbium speciosum. Die Pflanze blühte im Juli und Auguſt 1841 in der größten Vollkommenheit im Garten des Herzogs von Northumberland zu Syon, und fete Früchte an, die wohl zur Reife gelangen werden. Man kultivirte E Pflanzen in einer Ciſterne, bie fib im Warm- (Polyandria Polygynia. hauſe befand, und deren Waſſer man häufig wechſelte. Die Blattſtiele erreichen einen Länge von 4— 5 und die Blumenſtiele eine Länge von 6 Fuß. Die Farbe der Blumen iſt gewöhnlich ein bloßes Roſa, dieſer Pflanze um vieles dunkler erſcheint. Oft ſind auch die das jedoch bei Blumen weiß (Dr. Wight Illustr. of Ind. Bot.), und nicht ſelten findet man unter den Zeichnungen der Chineſen weiß und roth gefleckte angegeben. *) , . (Taf. 3918.) Stuartia pentagyna /Herit. [Malachodendron ovatum Cav.] (Monadelphia Polyandria. Ternstroemiaceae,) Wohl mit Recht haben die Herren Dr. Torrey und Gray und Herr James Smith die Gattung Malacho- dendron mit Stuartia vereint. James Smith ſagt, daß die verſchiedenen Varietäten dieſer Art ſich ſo nahe ſtehen, daß fie. ſelbſt von den geübteſten Botanikern für Eine Art gehalten werden. Es bewohnt dieſelbe die Gebirge von Caz rolina und Georgia, und wurde zuerſt in Kew, lange vor 1785 kultivirt, um welche Seit James Smith die Erem- plare erhielt, welche in ſeiner Exotic Flora abgebildet ſind. Die Pflanze ijf eim 10 Fuß hohes Bäumchen, mit gelblich— weißen, einzelnen, ſitzenden, großen Blumen, die auf der Un⸗ terfläche einen röthlichen Anflug haben. Obgleich fie ganz hart iſt, ſo iſt ſie dennoch ſelten in den Gärten. Stuartia wurde die Gattung nach John Stuart, Marquis von Bute, einem großen Beſchützer der Botanik zu ſeiner Zeit, genannt. ) Ueber die Benutzung der Früchte und Wurzeln u. i w. des Nelumbium speciosum, ſiehe Allgem. Gartenzeitung Vol. IV. * Sierbei das Verzeichniß für bes Jahr 1842 von Gemüfe:, welche zu haben find bei uw Aero das Verzeichniß für das Jahr 1842 von Gemüſe⸗, engli Feld: und Blumen ⸗ Sämereien, Friedrich Adolph Haage jun. in Erfurt. Feld: und Blumen: Sämereien, *$ geram. Gewächshauspflanzen etc., welche zu haben find bei Friedrich Wilhelm Wendel in Erfurt. Beide Verzeichniſſe ben von den Herausgebern der Allgemeinen Gartenzeitung — 4 dips: qe Es X MI ay ee FR * Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gel Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, e von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert Viel Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner-Lehranſtalt zu Berlin. Sonnabend, den 12. Februar. Die Agave - Arten des Königlichen botaniſchen Gartens zu Berlin im Jahre 1842. Von Friedrich Otto. Ungeachtet gerade nicht dahin geſtrebt wurde, die kleine Gruppe der Agaveae aus der Familie der Amaryllideae vorzugsweiſe vor andern Pflanzen zu begünſtigen, und alles was bor ihnen irgend zu erhalten war, herbei zu ſchaffen und zu ſammeln, ſo haben ſich doch ſeit 20 Jahren die Arten derſel⸗ ben im Vergleich zu den früheren Zeiten beträchtlich vermehrt. Die beiden von Willdenow und Link im Jahre 1809 und 1821 erſchienenen Enumerationes plant. horti regii bot. Berolinens. zählen incl. des Suppl. zu Willd. En. 1813. nur folgende Arten auf: Agave geminiflora Brande (Bonapartea juncea Willd. En. Suppl. Dracaena Bosci H. Cels. Littaea geminiflora Tagliab. Yucca Bosci Desf.), A. americana L., yuccaefolia Willd., lurida Ait, angustifolia Haw., foetida b rigida Mill., tuberosa Mill.; ton dieſen bleiben jedoch die beiden letzten zweifelhaft, und können als nicht vorhan⸗ den angeſehen werden. Die Zahl der jetzt im hieſigen Gar⸗ ten befindlichen Arten, beläuft fib, außer einigen noch neuen 50 und unbenannt ſcheinenden auf 34, bie am Schluſſe hier auf- geführt werden ſollen. Es iſt für den Botaniker ſowohl, als für den Gärtner zu bedauern, daß eine Reihe von Jahren dazu erfordert wird, um ſtarke Exemplare zu erzielen, und wie viele Jahre mögen noch hingehen, ohne daß nur irgend die Möglichkeit vorhanden ijt, blühbare Pflanzen zu erlangen. Ein zweiter Uebelſtand iſt der, daß ſie zu ihrem Wachsthum und ihrer Ausbildung großer Räume bedürfen, woran es gewöhnlich in den Gewächshäuſern der botaniſchen Gärten bald mehr, bald weniger fehlt, ſo daß ſie in der Regel zwiſchen anderen Pflanzen hier und dort verſteckt und nicht frei fteben, wo dann auch zu ihrem Gedeihen keine Aus⸗ fibt vorhanden iit, denn fie werden in kurzer Zeit unanſehnlich und verlieren größtentheils ihren natürlichen Wuchs. Die Kultur dieſer wirklich hübſchen Pflanzenformen iſt abgeſehen davon, daß ſie nur ſelten zum Blühen kommen, den⸗ noch mit geringen Schwierigkeiten verbunden. Die meiſten Arten, die aus Mejico ſtammen, können für den Sommer ins Freie geſtellt werden; für den Winter bedürfen ſie nur einer Wärme von 8 — 10? R. Nur, wie ich (bon früher bemerkte, müſſen fie frei und fo geſtellt werden, daß ihre Blätter nie verletzt oder eingebrochen werd digung der Art Statt, ſo vergehen Jahre, ehe der Schaden durch neue Blätter erſetzt wird. Es iſt daher, wie bei allen ſucculenten Pflanzen, die größte Sorgfalt nöthig, um jede Verletzung zu verhüten. s Eine Aufſtellung von Agave, Yucca, Doryanthes, Pourretia, Hechtia, Dasylirion, Dyckia, Echeveria, Cac- tus, Euphorbia und eine Menge anderer ähnlicher dahin ge⸗ höriger Pflanzen gewährt einen nicht zu beſchreibenden Anblick, nur muß das dazu gewählte Haus ein trocknes ſein. Am vorzüglichſten gedeihen fie in einer gemiſchten Erdart, beſtehend aus alter nahrhafter Lauberde, Flußſand und gutem milden Lehm. Letzterer darf keine eiſen- oder mergelartige Sub- ſtanzen enthalten. Guter Wieſen- oder in Kultur befindlicher Acker⸗Lehm iſt allem anderen Erdreich vorzuziehen. Die Agaven werden zu den immergrünen Stauden ge⸗ rechnet; nur einige, als Agave (Littaea) brachystachys Cav., A. revoluta RI, undulata Kl. und A. virginica L. wechſeln f ihr Laub und ziehen ein. Sie werden während der Ruhe⸗ ?) ppn Gunten RT p. 274. den. Findet irgend eine Beſchä⸗ zeit trocken gehalten, im Frühling verpflanzt, und dann angetrie⸗ ben, worauf ſie jeden Sommer mit Ausnahme der A. virginica zu blühen pflegen. Ungeachtet der Menge der Arten, welche der hieſige bo⸗ taniſche Garten kultivirt, fehlen doch demſelben mehrere ges wöhnliche, langſt bekannte und beſchriebene Arten, fo z. B. A. mexicana Haw., Milleri Haw., Karatto Haw., tube- rosa Mill., cubensis Jacq., rigida Mill. u. a., nicht zu gedenken mehrerer ausgezeichneter Arten, die ſich in der rei⸗ chen Sammlung ſucculenter Pflanzen in dem Garten Sr. Durchlaucht des Herrn Fürſten von Cams Syd ) und in dem botaniſchen Garten zu München, welche dort von dem Herrn Baron von Karwinski aus W eingeführt ſind und daſelbſt kultivirt werden. In dem biefigen Garten befinden fih nämlich: Fourcroya gigantea Vent. (Agave foetida L.). — longaeva Karw. et Zucc. Agave americana L. foliis viridibus luteo - marginatis. — luteis viridi-marginatis. — obsolete striatis. J viridibus luteo - striatis. — — — luteis viridi- striatis. — angustifolia Haw. — atrovirens Karw. — attenuata Hort. Berol. Salm. — brachystachys Cav. (A. polyanthoides Zucc. (Littaea), A. spicata Red., A. Saponaria Lindl.) — bromeliaefolia Salm. — chloracantha Salm. — Commelini Salm. — filifera Salm. i ; — geminiflora Brande (Bonapartea juncea Willd. En. Suppl; Dracaena Bosci H. Cels., Littaea . geminiflora Tagliab., Yucca Bosci Desf.) — Karwinskii Zucc. A. punctata H. Berol., an A. laxa? *) Hortus Dyckensis 1834. Düſſeldorf bei Arnz u. Comp. Da- ſelbſt ſind folgende ausführlich beſchrieben. A. Commelini, lu- tuberosa, atrovirens, attenuata, e bulbifera, ^ heteracantha, Yxtli, Karatto, macroacantha, Milleri, polyanthoi- des, potatorum, pugioniformis, punctata, rubescens, Seoly- . mus, sobolifera, striata, univittata, Vera-Crucis, vivipara, filifera, g E HE 5l Agave laxa Zuce, Korw. — lophantha Schiede. — lurida Ait. — macroacantha Zucc. (flavescens Husa — potatorum Zucc. nH pulchra H. Monac. - — revoluta. (Littaea) Kl. — rubescens Salm. (A. flaccida H. Manny Salmiana Hort. Berol. — Scolymus Karw. — serrulata Karw. — sobolifera Salm. — Striata Zucc. — . tehuacanensis Karw. — undulata (Littaea) Kl. — univittata Haw. — . virginica L. — vivipara L. — Yxlli Karw. 3 — Fuccaefolia Red. Willd. — Zuccarinii H. Berol. Pu Ganze ber M PH e. ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom errn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) §. 6. Monographiſche Beſchreibung der ver ſchiedenen Formen. Ich habe früher ſchon geſagt, daß ich das von Barnet aufgeſtellte Syſtem der Erdbeeren in ſo fern bevorzuge, als es in Bezug auf die von ihm angeführten Sorten das voll⸗ ſtändigſte iſt, und führe ich — — ape Ber nach bier an toimi eh > Erſte Klaſſe. Scharlach - Erdbeere. Fragaria virginiana. 1. Alte Scharlach-Erdbeere. Strawberry. Synonyme: Scharlach-, frühe Scharlach⸗, original Schar: lach =, virginiſche, ſcharlachrothe-virginiſche, alte ſcharlach⸗ rothe Erdbeere von Bath, orange oder irlaͤndiſche Erdbeere der Holländer. Dieſe Sorte, welche nahe an 200 Jahren ein Bewoh⸗ ner unſerer Gärten iſt, iſt unzweifelhaft als urſprünglich aus Nordamerika zu uns herüber gekommen zu betrachten. Ihr Werth iſt allgemein bekannt. — In einigen Gärten ſoll eine große Scharlacherdbeere kultivirt werden; allein bei gleichen Wachsthumszuſtänden dürfte wohl kein Unterſchied zwiſchen bei⸗ den Statt finden. Hier muß ich das erwähnen, was Poiteau und Tur⸗ pin im Duhamel Tom. III. pag. 135-138 über dieſen Punkt fagen. Sie unterſchieden nämlich Fraisier de Virgi- nie à petites fleurs, Fragaria virginiana parviflora, fructu medio subrotundo, coccineo favoso, flore parvo foemineo; unb Fraisier de Virginie à grandes fleurs. Old Scarlet Fragaria virginiana pem € magno Mr phrodito. Pus opem Von der erſteren fagen: fie: N die Barieit mit ftis nen Blumen bie Fragaria canadensis bet Flor. bor. amer. ijt, davon haben wir uns durch das Herbarium von Mi- haur überzeugt. Bis zum Jahre 1809 war fie die einzige bekannte, welche im botaniſchen Garten zu Paris kultivirt wurde, während die großblüthige Art in vielen Gärten um die Stadt angebaut wurde. Das Unterſcheidende beider Sorten liegt vorzugsweiſe in dem Blüthenſtand. Bei Beſchreibung der kleinblumigen Va⸗ rietät, heißt es am erwähnten Orte: Dieſe Schafte theilen ſich in 2 oder 3 Aeſte, die ſich wiederum in 3 oder 4 ein⸗ blumige, ſehr kurze, eine ziemliche Höhe habende Blüthen⸗ ſtiele verzweigen wodurch fie zuſammen eine Art regelmäßi⸗ „die aus einem Dutzend Blüthen zuſam⸗ mengeſetzt and madita ſo groß find, als die der Walderdbee⸗ ren, jedoch weniger in die Augen fallend, da ſie nicht ſo hoch, ger D die Blumenblätter ſchmaler und weniger weiß find. Die Ova- rien ſind zahlreich und vollkommen; aber die Staubgefäße - | Eo welche dieſelben umgeben, find fo klein, daß fie mit den Grif— feln verſchmelzen; ſie ſind der Befruchtung unfähig, und den⸗ noch ſetzen ſie die Früchte ganz vollkommen an. Nach dem Verblühen legen ſich die Kelchblätter über die junge Frucht. Die zweite Art, oder die virginiſche Erdbeere mit gro- ßen Blüthen, beſchreibend, heißt es: „Dieſe Varietät ift viel mehr bekannt, als die vorhergehenden. Ihre Blätter haben dieſelbe Größe, dieſelbe Farbe; ſie ſind eben ſo dünn, bieg⸗ fam und beinahe glänzend; aber die Blüthen find hier 3 Cen- timeter (1 Zoll) groß und vollkommen hermaphroditiſch; die, welche ſich zuerſt entwickeln, haben, wie wir wahrgenommen, längere Schafte, nach Duhamel aber kürzere. Die Früchte ſind etwas größer und weniger rund als die der vorhergehenden Sorte, in allem Uebrigen ihnen aber gleich“. Ferner führe ich aus dem mir vorliegenden Duhamel- ſchen Auszuge über die Erdbeeren, welcher aus feiner Abhand— lung über die Obſtbäume entnommen iſt, bezüglich der klein- und großblüthigen virginiſchen Scharlach⸗Erdbeere Folgendes an. Es heißt pag. 21-23 daſelbſt: iſt unſern Gärtnern ſchon N be⸗ Dieſer kannt, unter den Namen: Scharlach-Erdbeerſtock, kleiner Scharlach-Erdbeerſtock u. f. w. — Einige Gärtner geben diez ſem Erdbeerſtock eine Varietät, die ſie Ecarlate de Canada, ee ue von Canada nennen, deren Blumen größer find u. f. w. Weil aber die Verſchiedenheiten beider nicht fo leicht in die Augen fallen, ſich auch nicht an allen Stöcken gleich ſtark zeigen, ſo weiß ich nicht, ob ſie hinlänglich ſind, eine Varie⸗ tät daraus zu machen. So weit Duhamel. Wenn ich nun die Meinungen und Anſichten von Du⸗ bamel, Barnet und Poiteau über die beiden vorhanden ſein ſollenden Varietäten der hier genannten virginiſchen oder Scharlach⸗Erdbeere zuſammenhalte, fo ſcheint mir das Unter- ſcheidende beider in der Kultur, oder in dem Verhalten der Umgebung zu ihnen zu beruhen. Denn, wer ſich je mit Erd⸗ beerkultur befaßt hat, wird unzweifelhaft die Unterſchiede wahr- genommen haben, welche durch einen mehr oder minder reichen Boden, durch Lage oder durch ſonſt einen klimatiſchen Einfluß auf die verſchiedenen Wachsthun Erdbeerpflanzen hervorgebracht werden kann. mszuftände und Ausbildung der Die alte Scharlach-Erdbeere trägt gut und reift früh. Die Frucht iſt kugelig, mittlerer Größe, reif einförmig licht ſcharlachfarben und feinhaarig; die Samen liegen tief einge- ſenkt, die Zwiſchenräume zwiſchen denſelben ſind erhaben; das Fleiſch ijt blaß ſcharlachfarben, feft und von großem Wohlge— ſchmack. Der Kelch iſt klein und ausgebreitet. Die Blätter ſind zahlreich vorhanden, und ſtehen dicht auf dünnbehaarten Blattſtielen; die einzelnen Blättchen ſind breit, länglich, etwas zuſammengefaltet, grob und ſcharf geſägt, die Oberſeite glatt; die jüngeren ſind blaß oder gelblich grün, ſpäter dunkler und mit braunen Flecken oder Sprenkeln bezeichnet. Die Ausläu⸗ fer find in Menge vorhanden, und bräunlich, wenn fie bloß liegen. Die Schafte ſind kurz, im Allgemeinen halb ſo lang als die Blattſtiele; die Blumenſtiele von mäßiger Länge; die Blumen find reichlich vorhanden, mittelgroß und öffnen fid früh. Die Blätter ſterben bei dieſer und den meiſten andern Sorten der Scharlach⸗Erdbeere vor dem Winter ab; da wo fih - dieſelben jedoch erhalten, ſoll dieſe Eigenſchaft bemerkt werden. (Fortſetzung folgt.) Auszüge aus englifchen Gartenſchriften. Aus Marnock's Floricultural Magazine. Januar 1842. Ueber die Wiederherſtellung und Behandlung kranker, harter Gewaͤchshauspflanzen. Die größte Vorſicht und Ueberlegung iſt beim Umſetzen zarter und kranker Pflanzen⸗Arten, beſonders der von Bank- sia, Chorizema, Epacris, Boronia, Hovea, Helichrysum u. f. w. nöthig. Angenommen, die Pflanzen werden im Früh⸗ jahr ſchwach oder krank befunden, ſo muß man ſie ſorgfältig aus ihren Töpfen nehmen, und wenn man dann bemerkt, daß ſich die neuen Wurzeln erſt zu bilden anfangen, ſo pflanzt man fie wieder in ihre vorige Töpfe, unb entfernt nur ſehr wenig Erde von den alten Ballen. Haben ſich indeſſen ſchon viele neue Wurzeln gebildet, jo pflanzt man fie in grö⸗ ßere Töpfe. Man nehme dazu dieſelbe Erde, nur mit etwas mehr Sand vermiſcht, und ſorge für gehörigen Abzug des Waſſers aus den Töpfen. Die Erde muß beim Verpflanzen feſt angedrückt werden, damit kein leerer Raum zwiſchen den Wurzeln und 53 den Seiten des Topfes bleibt. Nachdem die Pflanzen umges pflanzt ſind, ſtelle man ſie an einen luftigen Ort im Gewächs⸗ hauſe, wo ſie reichlich Licht bekommen und vor ſtarker Sonne geſchützt werden können. Sind die Pflanzen krank, ſei es nun durch zu viel Nah⸗ rung, oder daß die Erde, worin ſie ſtehen, ſauer geworden iſt; oder hat ſich das Waſſer, aus Mangel an Abzug im Topfe geſammelt, jo muß ein großer Theil des alten Ballens ent- fernt werden, ohne jedoch die alten geſunden Faſerwurzeln zu zerſtören; find letztere reichlich vorhanden, fo werden die Pflan⸗ zen in dazu im Verhältniß ſtehende Töpfe geſetzt. Iſt der alte Ballen ſehr naß, ſo iſt es gut ihn vor dem Einpflanzen etwas trocken werden zu laſſen, und ſehr vortheilhaft iſt es, ihn ſo einzupflanzen, daß er etwas über dem Rande des Top— fes erhaben zu ſtehen kommt, ein Gebrauch, der nicht genug anempfohlen werden kann. Nichts iſt verderblicher für Pflan⸗ zen, als ſie tief zu pflanzen, und noch ſchlimmer iſt es, ſie tiefer zu pflanzen, als ſie vorher geſtanden haben. Sind die Pflanzen eingeſetzt, ſo ſtelle man ſie auf eine Stellage im Vermehrungskaſten, oder in ein dicht geſchloſſenes Beet, wo eine etwas höhere Temperatur gehalten wird. Die Pflanzen kommen dadurch in die Lage, neue Lebenskraft entwickeln und ſich in kurzer Zeit erholen zu können. Mit dem Begießen muß man behutſam ſein; man gieße öfter, aber nur in ge⸗ ringem Maaße. Pflanzen, welche im Laufe des Sommers erkranken, be⸗ handle man ebenfalls nach der oben angegebenen Methode; erkranken ſie im Winter, ſo pflanze man ſie ſofort um, und ſtelle ſie an den wärmſten Ort des Hauſes bis zum Früh⸗ jahr. Jedoch die in der Mitte des Winters erkrankten müſ⸗ fen bis Ende Februar in ihrem Zuftande verbleiben, und fo wenig als möglich begoſſen werden Ueber AC bie Mittel zur Abhaltung der Schnecken von den Fruͤchten an Spalieren und Mauern, wie auch uͤber die Angriffe der Maͤuſe auf neugeſaͤete Erbſen. Es wird vielen Gärtnern bekannt fein, welche Verhee⸗ rungen die Schnecken oft an den Spalier⸗Bäumen verurſachen. Viele Mittel ſind angegeben und verſucht worden, doch keines von allen dieſen beweiſ't fib als hinlänglich practiſch, nicht einmal das Hinlegen von Kohlblaͤttern am Abend, um darauf die Schnecken am nächſten Morgen zu fangen. Herr Lou⸗ don empfiehlt in ſeinem Gardener's Magazine das Beſchmie⸗ ren der Unterſeite der Kohlblaͤtter mit Fett, kurz zuvor, ehe ſie hingelegt werden, welche Methode aber die Schnecken frü⸗ her auf die Mauer treibt, denn ſie bleiben nicht bis zum Morgen auf den Kohlblättern, ſondern gehen aus, um beſſere Nahrung als Kohlblätter und Fett zu ſuchen. Dagegen hat ſich folgende Methode als ſehr practiſch erwieſen. Man nehme einige Zweige vom Stechginſter *), ſchneide dieſe in ganz kleine Stückchen und lege ſie dann auf den Boden längs der Mauer, vielleicht fünf Zoll dick und ſechs Zoll breit ausein⸗ ander. Auf dieſe Lage lege man Stückchen Steinſalz, von der Größe einer Erbſe; (es muß aber Steinſalz fein, indem das gewöhnliche Salz zu leicht in der feuchten Atmofphäre zergeht). Die Schnecken ſtellen bei dieſer Methode ihre Nach⸗ ſtellungen auf die Früchte ein, und laſſen ſich eben ſo leicht auf dem Ginſter fangen als auf den Kohlblättern. Daſſelbe Verfahren wurde mit gutem Erfolg bei ſo eben geſäeten Erbſen zur Vertreibung der Mäuſe angewendet. Man lege nur, ſo bald die Erbſen gefäet find, einige Stückchen Ulex auf die Reihen. Hierbei iſt die Anwendung des Sal⸗ zes überflüſſig. Ueber E^ bie Krankheiten der in Kultur genom⸗ E menen Pflanzen. Aus dem „Cours raisonné et pratique d'agriculture, par M. J. Scheidweiler. Tom. I. Bruxelles 1841.** übertragen; mit einigen Bemerkungen vom erem Peltzer, Gärtner im Königl. bot. Garten bei Berlin, ö (Foriſezung) Eine andere Gattung Paraſiten verdienen, wenn ſie den Pflanzen auch keinen großen Schaden thun, doch einer Er⸗ ) Ulex europaeus, zu Deutſch: Heckſamen. Dieſer europaiſche Strauch iſt jedoch in ei nicht ſo häufig odio als in England, wo er 9 en ie og E. O 54 wähnung. Es ſind die Sclerotium, die auf den Blättern und in dem Mark der Koblarten ſich erzeugen, welche man während des Winters in Kellern und Gruben aufbewahrt. Es ſind kleine runde Pilze, innen braun, von außen weiß, die wegen ihrer Aehnlichkeit mit dem Kohlſamen für dieſen ſelbſt gehalten werden, we die verbreitete Art ijt das Sle- rotium semen. Endlich iſt die a er abſcheulichſte der Krankheiten dieſer Art die Caries, Caeoma sitophilum, (Schmierbrand), - welcher der Weizen und Spelt unterliegen. Sie ſoll ſich ſchon bilden, bevor die Aehre heraustritt, und die davon angegrif— fenen Körner ſind ſchon gelb, wenn die andern noch die grüne Farbe haben. Die Caries beſteht in einem ſchwarzen, fetten und ſehr übelriechenden Mehl, welches das Innere des Korns anfüllt. Es iſt aber keinesweges das an ſich verdorbene Mehl, ſondern eine kleine Art Pilze. Dieſe find äußerſt ſchädlich, weil ſie ſtets eine große Zahl von Aehren ergreifen, dem Mehl eine unangenehme Farbe geben, und ein ungeſundes Brod liefern. Als Urſachen ſind zu nennen: ein kaltes und feuchtes Erdreich, ſchlechte Witterung und zu viel Miſt, der die Gährung noch nicht überſtanden hat. Auch wenn das korn von ſchlechter Beſchaffenheit war, zeigt ſich an den geernteten Früchten piele Krankheit. Zuweilen wird ſolche auch durch mechaniſche Einwirkungen veranlaßt. So hat Herr Reinhardt (Journal de correspondance de la Société d'agriculture du royaume de Württemberg, XIII, 1838, p. 161.) die auffallende Erſcheinung mitgetheilt, daß in einer von ihm beſuchten Gegend alles Korn, von welchem der Halm von Hagel zerſchlagen worden, cariös wurde, und daß in dü- tem Boden das Uebel größer war, als in einem mittelmäßi- gen. Es ſcheint daraus hervorzugehen, daß auch eine mecha⸗ niſche Urſache die Caries bewirken kann, und um ſo leichter, je genährter und je ſaftiger der Halm iſt. Die Gegenmittel ſind ſehr verſchieden und zahlreich. Die den beſten Erfolg verſprechen find: gelöſchter Kalk, geſchwefeltes Kupfer und ge- ſchwefelte Soda (Glauberſalz). Man behandelt das Saatkorn nach folgender Methode. Das zur Saat beſtimmte Getreide, das mit Sorgfalt ausgewählt iſt, wird mehrmals geſiebt, und die dadurch verurſachte Bewegung deſſelben iſt das erſte Mit⸗ tel, es von dem daran hangenden Staube zu reinigen; oder noch beſſer, man wäſcht es in kaltem oder warmen Waſſer, 5 oder endlich, man vermiſcht es mit einer Substanz, die zwar ſtark genug iſt, um das cariöſe Pulver zu zerſtören, aber dem Korne ſelbſt doch nicht ſchaden kann. Am häufigſten bedient man ſich zu dieſem Zweck einer Auflöſung des gebrannten Kalkes in Waſſer, in welcher man das Korn etwa 12— 24 Stunden einweicht. Man nennt dieſes Verfahren Chaulage. Andere vermiſchen damit noch etwas blauen (Kupfer-) Biz triol, oder Grünſpan; dies ſcheint mir aber wenigſtens unnütz, weil diefe beiden letzten Stoffe durch den Kalk zerſetzt werz den, und zum Glück für die jungen Pflanzen, denn geſchähe dies nicht mit dem Kupfer-Vitriol, fo würde er unfehlbar ſolche zerſtören. Das folgende Verfahren entſpricht wie - glaube, Zweck noch beſſer. Das zur Saat beſtimmte Getreide wird gut gewaſchen, in Haufen aufgeſchüttet, die man mit einer Auflöſung von geſchwefeltem Kali beſprengt, dann, wenn es etwas abgetrocknet ijt, unter ſtetem Umrühren mit ungelöſch⸗ tem Kalk beſtreut, und ſofort ausgeſäet. Bei Anwendung des Kupfervitriols oder Grünſpans nimmt man auf das Hek⸗ tolitre 2—3 Unzen, aber — wie geſagt — ich glaube nicht, "$ fie irgend von Einfluß find. Kurz gefaßt, eine gute Bearbeitung des Bodens, deffen muraena durch Kalk und Mergel, ein ausgewähltes und gehörig aufbewahrtes Saatkorn, halte ich für die beſten Mit⸗ tel, um die Caries zu verhüten. dem f. Krankheiten, welche durch eine unreine Luft und ſchaͤdliche Gasarten erzeugt werden. Die atmoſphäriſche Luft iſt für den Wachsthum und die Geſundheit der Pflanzen unerläßlich; aber ſie wird ihnen ſchäd⸗ lich, wenn ſie: 1. in zu heftiger Bewegung iſt, 2. ſchädliche Gasarten enthält, und 3. zu trocken oder zu feucht iſt. Die in Bewegung geſetzte Luft, oder die Winde begün⸗ ſtigen nicht allein die Cirkulation der Säfte in den Pflanzen, ſondern auch die Ausdünſtung der überflüſſigen Feuchtigkeit durch die Blätter. Die bewegte Luft zeigt ihren Einfluß auf die Pflanzen und vornehmlich auf die Bäume durch die Beſchleu⸗ nigung ihres Wuchſes in die Länge und Breite. Den Be⸗ weis liefern die an Spalieren gezogenen Bäume, deren Stamm ſich ſehr langſam verdickt, weil ſie einen Standort haben, wo der Wind ſeinen Einfluß auf ſie nicht ausüben kann. Die 3 # 55 Rhododendren, Araliaceen und die Heiden wachſen kaum, wenn man ſie an Orten zieht, die gegen alle Winde geſchützt ſind. (Loudon Encyclop. $. 6609.) Zu heftige Winde verhin⸗ dern aber, daß die Bäume hoch wachſen, wie man dies auf hohen Gebirgen ſieht, und ſie legen auch das Getreide nes zumal wenn dieſes in fettem Boden ſteht. Eine zu feuchte Luft zeigt auf die Pflanzen dieſlben Einflüſſe, wie ſolche bei zu häufigem Regen, Schnee u. dgl. erfolgen. Eine zu trockne Luft benimmt den Blättern alle Feuchtigkeit, ſie werden gelb und fallen vor der Zeit ab. (Siehe oben.). Rauch, ſaure und ſcharfe Dämpfe, welche die Atmoſphäre in der Nähe von Fabriken und Manufakturen enthält, wirken immer auf eine verderbliche Art auf die Pflan⸗ zen ein, und tödten ſie ſehr oft. Ihre Wirkungen haben mit denen große Aehnlichkeit, welche durch vergiftende Stoffe ver- anlaßt werden, wovon fon früher die Rede war. Die bauptſächlichſte Folge von der Einwirkung des Rauchs iſt, daß die Blätter abfallen; ſind die Pflanzen demſelben lange ausgeſetzt, fo ſchwärzt und verbrennt er deren junge Triebe. Die ſcharfen Gasarten und die ſauren Dämpfe vernichten geradezu das Pflanzenleben, wie man dies in der Gegend von Scheide-Waſſer-, Schwefel-Säure-Fabriken u. a. bemerkt, wo das Laubwerk der Bäume und die Feldfrüchte faſt immer zu Grunde gehen. Wenn das Wachsthum der Pflanzen und vorzüglich der Bäume aus Mangel an Bewegung zurückgehalten wird, oder gar aufhört, fo bilden ſich Auswüchſe, die nach und nach krebs⸗ artig werden. Eine weitere Folge dieſes krankhaften Zuſtan⸗ des iſt eine Art Verſtopfung, welche zugleich eine Stockung der Säfte verurſacht, die jene Geſchwulſte erzeugt ( Em- phraxis). In dieſem Fall muß man dem Baum eine freie Lage verſchaffen, die ſchadhafte Stelle bis auf das gute Holz ausſchneiden, und die Wunde mit einer Miſchung von Kalk, Sand, Holzaſche und Kuhmiſt verſchmieren. Bemerkung. Die Gangréue (Brand?), welche die weichen Pflanzentheile, Blätter, Früchte, Wurzeln, junge Triebe u. [ w. angreift, und das Gewebe in eine ſchwärzliche Feud- tigkeit aufloͤßt, hat ihren Grund in einer übermäßigen Feuch⸗ tigkeit, einem zu fetten Erdreich oder in einer Quetſchung. Die Gangrene iſt keine beſondere Krankheit für ſich, wie einige Autoren behauptet haben, ſondern vielmehr die Folge anderer, welche iacit beſchrieben find; übrigens. ijt fie aber unheilbar. Der Krebs (Carcinome) wird durch die Stockung der Säfte erzeugt, die ihren Grund in zu großer Feuchtigkeit oder in dem ſchlechten Erdreich hat. Er findet ſich vorzüglich bei dem Kern- und Schaalen-Obſt, Kirſchen, Aprikoſen, Pfirſi⸗ chen, und auch die Maulbeerbäume leiden daran. Dieſe Krant heit gehört zur Kategorie derer, welche aus einem ungeeigne⸗ ten Erdreich entſtehen, und ihr vorzüglichſtes Symptom iſt bei den genannten Bäumen ein Ausfluß von Harz und Gummi, oder eines bräunlichen Saftes bei dem Maulbeerbaum. Eine leichtere Erde, ein guter Standort und vorzüg ich die Dün⸗ gung mit Kalk und Mergel entfernen ſie gewiß. Iſt das Uebel aber ſchon da, ſo muß man die verdorbenen Theile aus⸗ ſchneiden, und mit der oben erwähnten Salbe verſchmieren. Die Nécrose, bei einigen Schriftſtellern, läßt fi an dem Schwarzwerden und Austrocknen der Blätter und jungen Zweige erkennen, und hat zur Grundurſache zu ſtarken Froſt oder zu große Hitze. Die ſogenannte Exulceration iſt von dem Krebs (carcinome) nicht unterſchieden. g. Krankheiten durch die Elektricitaͤt. Die elektriſche und magnetiſche Materie in der Atmo⸗ ſphäre üben einen mächtigen Einfluß auf den Pflanzenwuchs aus. Wenn jene über ihren Normalſtand nicht die Feuchtigkeit des Bodens und der Luft, ſo wie die Son- nenwärme zugleich mitwirken, wie dies im Sommer Statt fin- det, fo ijf ihre Einwirkung auf die Pflanzen- Vegetation von dem größten Vortheil, In ihren außerſten Wirkungen kann fie aber auch die ftürfjten Bäume zerſtören. Jedermann kennt ja die Folgen des Blitzes. In allen Fällen ſterben die vom Blitz getroffenen Pflanzen und Bäume, und fie, erkranken, weil das Lebensprincip ihres Jellgewebes vernichtet ijt. B. Krankheiten aus ER chemiſchen und meteorologiſchen Urſachen. 1. Einfluß der Pflanzen auf einander wegen ihrer zu geringen Zn. Entfernung. Sch * (Paraſttenx Unter dieser Benennung Abet n man die Moofe, Flechten, Epbeu, Farren u. f. w. Die Rinde der erwachſenen Waldbäume iſt faſt immer mit Dofen und anderen e eer Gattung ad ee ee d y 56 bedeckt, ohne daß man fie deshalb für kränkelnd halten kann. Wenn aber die Fruchtbäume in unſern Gärten und Baumſchulen diefe Erſcheinungen zeigen, muß man auf Mittel zu ihrer Ab- Hülfe denken, und deshalb den Grund derſelben erforſchen. Er⸗ zeugt die ſchlechte Beſchaffenheit des Bodens die Mooſe, was man an dem langſamen Wuchs des Baumes erkennt, ſo iſt es noͤthig, denſelben zu verbeſſern; ift es dagegen die Folge des Al— ters, ſo nimmt man ihm mit einem Meſſer die abgeſtorbene Rinde; oder kann der Baum dies Verfahren wegen ſeiner Jugend noch nicht ertragen, ſo beſtreicht man ihn mit Kalkwaſſer, das die Schmarotzerpflanzen in einigen Tagen vernichtet. Die falſchen Paraſiten wirken nur mittelbar auf die Geſundheit der Pflanzen, indem ſie durch ihr Verfaulen den Krebs erzeugen, und auch den Inſekten⸗Larven eine Zuflucht gewähren, die unter dem Schutz dieſer Pflanzen in die Rinde und in dos Holz dringen. (Schluß folgt.) Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanica Register an pe und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Garten zu empfehlen iit. 1. Curtis's Botanical Magazine. (Taf. 3919) Aquilegia Skinneri Hooker. (Polyandria Polygynia, ` Ranunculaceae.) Dieſe bis jetzt ſchönſte Art der Gattung Aquilegia (A. coerulea Torrey, [ A. macrantha Hook. et Arnot] vielleicht ausgenommen) wurde vom Herrn Skinner in Gua. temala in den Garten zu Woburn eingeführt, die ſüdlichſte Gegend, in welchem die bis jetzt bekannten Aquilegia - Arten Januar 1842. vorkommen. Nordamerika zählt vier Arten, A. canadensis L., A. formosa Fisch., A. coerulea Torr. und A. brevi- styla Hook. Sämmtliche find nordiſche Pflanzen, wenigſtens nicht im Süden der vereinigten Staaten bekannt, und man findet ſie nicht ſüdlicher auf der Seite des ſtillen Meeres, als Monterey in Californien. A. Skinneri ſcheint vollkommen hart zu ſein, ſie hielt den kalten Winter von 1817 im Freien zu Woburn aus, und blühte darauf im Sommer und Herbſt 1841. Die Blu: men find prächtig ſcharlachroth. (Taf. 3920.) Podotheca guaphaloides Grah. (Syngenesia Aequalis, Compositae.) In bem Handelsgarten der Herren Dickſon und Söhne zu Edinburgh wurde dieſe Art aus Samen erzogen, der 1840 vom Schwanenfluſſe eingeführt worden war. Die Pflanze blühte im Juli und Auguſt, reifte jedoch keine Samen, ver⸗ mehrte ſich aber durch Stecklinge. Die Blumen ſind gelb. (Taf. 3921.) Otochilus, fusca Lindl. [Broughtonia ? amoena Wall.] (Gynandria Monandria, Orchideae.) Eine febr ſonderbare, aber durchaus nicht brillante Or⸗ chidee von Nepal, wo ſie auf Baumſtämmen wächſt und vom Dr. Wallich eingeführt wurde. Sie blühte im botaniſchen Garten zu Glasgow im Februar 1841. Die kleinen, weiß⸗ und rothbunten Blumen ſitzen in einer bangenden Traube. Von dieſer Jeitſchrift erſcheinen aue 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Holzſchnitte beigegeben werden. lungen auf dieſe Zeitſchrift an. Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Verlag der Santier Buchbantlung Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. x T Hierbei das Preis: Berzeichnif für das Jahr 1842 von Gemüſe⸗ Feld⸗, Blumenſamen und welche zu haben ſind bei Appelius K Eichel in Erfurt. yr pcs bas "oc für das Jahr 1842 von Gemüſe⸗, Blumen⸗Sämereien etc, welche zu haben ſin Groß K Bayer in Grabow bei Stettin. Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In e a mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Ins nn o gren herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten: Direktor und Inspektor des bot. Gartens zu Berlin. abend, Albert Dietrich, Dr. der Philoſophte und Lehrer an der Gärtner Lehranſtalt zu Berlin, Aden 19. Februar. | i Das Treiben der Gurken waͤhrend des Winters im Koͤnigl. Hofkuͤchengarten zu Nymphenburg bei Muͤnchen. Mitgeiheilt vom Königl. Vaterſchem Hofgärtner⸗Eleven. Auf Veraulaſſung des hieſigen Königl. Hofgarten- Jn- ſpectors find im verfloſſenen Herbſt Verſuche angeſtellt, Gurken während der Wintermonate zu erzielen. Zur Aus⸗ faat wählte man hierzu die Non plus ultra und die engliſche Von beiden Sorten ſäete man bereits im Auguſt die Kerne in Töpfe aus, und ſtellte diefe auf ein warmes Bert im Ananas = Kaften. Nachdem die Pflänz⸗ chen erſtarkt waren, pflanzte man fie einzeln in kleine Töpfe; ſobald ſie den Topf durchwurzelt hatten, wurden ſie wieder verpflanzt, und dies ſo oft wiederholt, als es nöthig war. Man ſtellte ſie nach virfen Operationen jedesmal auf ein Warmbeet. In der Mitte des Septembers, nachdem die Log beete in den kleinen Ananashäuſern erneuert und friſch angel ven, batte man an den Enden dieſer Beete Käſten von fünf Fuß Länge, einem Fuß Breite und eben ſolcher Tiefe ein- Stangen - Gurte. * 51 n 158 geſenkt, und dieſelben mit einer nahrhaften Erde, bie mit zwei Theilen altem verrotteten Pferdedünger vermiſcht worden, an⸗ gefüllt. In jeden dieſer Käſten waren vier Gurkenpflanzen eingeſetzt. Nach Verlauf von vierzehn Tagen hatten die darin befindlichen Pflanzen die Käſten ſo durchwurzelt, daß * ſie mit friſcher Erde aufgefüllt werden mußten, was das Wachsthum fo ſehr beförderte, daß die an Schnüren gezo- genen Ranken die Fenſter gänzlich bekleideten und reichlich Früchte anſetzten. Bei günſtiger Witterung wurde das Haus fleißig gelüftet, die Pflanzen gegen die zu heftig einwirkenden Sonnenſtrahlen beſchattet, nach Bedürfniß begoſſen (öfter ſo⸗ gar mit flüſſigem Dünger) und gegen Abend beſpritzt. Wäh⸗ rend des Oectobers geſchah dies ſeltener, und in den darauf folgenden Monaten unterblieb es ſogar gänzlich, um dem Ent⸗ ſtehen der Fäulniß und der Bildung des Schimmels entgegen zu wirken. Sobald die jungen Früchte ſichtbar waren, wurden die Zweige verkürzt, und die friſchen Schnittwunden mit warmen Sand abgetrocknet, worauf die Früchte an Wachsthum ſo zu⸗ nahmen und ſich ſo raſch ausbildeten, daß bereits mit Anfang des Novembers friſche Gurken von den größten Dimenſionen abgenommen werden konnten. Die Ernte erſtreckte ſich bis zum December hinein, bis die Pflanzen endlich durch Ent⸗ kräftung abſtarben. Die engliſche Stangengurke erreichte in kürzerer Zeit als die Non plus ultra-Gurfe ihre Vollkommenheit, weshalb ſich auch erſtere Sorte vorzüglich zur Winterzucht eignet. E In der Mitte des Decembers veranſtaltete man eine zweite Aus⸗ fant ganz auf dieſelbe Weiſe, die jedoch, wegen Mangels an Sonne zu dieſer Zeit, nicht ſo üppige Fortſchritte machte, als jene. Es haben ſich aber dennoch ſchon viele Früchte gezeigt, die zu den Mn Sm Venit" * Bericht nur bis December geht, fo fieht die Rebac- ne a Mischung darüber ‚entgegen. Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 2. Längliche Scharlach-Erdbeere. Strawberry. Synonyme: Lange Scharlach⸗, langfrüchtige Scharlach⸗, Pad- leys frühe Scharlad) » Erdbeere. Die längliche Scharlach⸗Erdbeere ift zwar eine neue Va⸗ rietät, allein wenig kultivirt. Ihr Urſprung iſt verſchieden. Einmal wurde ſie von Thomas Gibbs auf einem mit der alten Scharlach-Erdbeere bepflanzten Beete bemerkt, von ihm vermehrt, und ſodann an mehrere Orte vertheilt. Das an⸗ dere Mal erhielt ſie James Lee zu Hammerſmith unter dem Namen Padley's frühe Scharlach⸗Erdbeere, welcher glaubt, daß ſie eine von William Padley zu Hampton Court aus Samen erzogene Sorte iſt. Dieſelbe tragt ſehr reichlich und reift früh. iſt länglich, beſonders groß, mit einem langen Halſe, welcher Theil, da er ohne Samen iſt, ein beſonderes glattes oder glänzendes Anſehen hat. Die reifen Früchte ſind glänzend ſcharlachroth; der Samen find wenige, und diefe tief eingeſenkt, mit erhabenen Zwiſchenräumen. Das Fleiſch hat beinahe die Farben der Außenſeite, nur etwas bafer, ijt feft und ſehr wohlſchmeckend. — Der Kelch it klein und zurückgeſchlagen. Die Blätter ſind zahlreich vorhanden, ſtehen dicht auf hohen leicht behaarten Blattſtielen; die Blättchen ſind klein, elliptiſch, an beiden Enden zugeſpitzt, concav, ausgebreitet oder abwärts gebogen, mit einförmigen fcharfen Sägezähnen, bie Oberfeite faſt glatt und glänzend dunkelgrün. Die Ausläufer find de- nen der alten Scharlacherdbeeren ahnlich. Die Schafte haben kaum die Länge der Blattſtiele; die Blumenſtiele ſind kurz und ſehr ſchwach; die Blume klein und früh. Die lange Scharlach⸗Erdbeere gleicht der vorigen ſehr, unterſcheidet ſich jedoch de bie kleineren und viel fein " ſaͤgten Blattchen. Oblong Scarlet Die Frucht 59 3. Charlotten-Erdbeere. Charlotte Strawberry. Synonyme: Prinzeſſin Charlotte-Erdbeere. Wilmots frühe Scharlach- Erdbeere. ; Dieſe zwar nur mäßig tragende, aber früh reifende Sorte, wurde zuerſt von M. Keens zu Isleworth gezogen. Die Frucht iſt rund, mittelgroß, baarig, und, wenn ſie reif ijt, dunkel⸗purpurroth; das ſcharlachrothe Fleiſch iff feſt und von großem Wohlgeſchmack. Der Kelch ijt klein und ausge- breitet. Die Blätter ſind dicht und haben hohe, leicht behaarte Blattſtiele; die Blättchen find länglich, etwas gefaltet, ausge: breitet oder abwärts gebogen, von dicker Textur, mit ſtumpf zugeſpitzten Saͤgezähnen; die Oberfläche faſt glatt und glän— zend dunkelgrün. Die Ausläufer ſind leicht behaart, und licht— braun, wenn ſie frei liegen. Die Schafte ſind beinahe halb ſo lang als die Blattſtiele, haarig, mit langen Blumenſtielen; die Blumen find zahlreich, frühzeitig und größer als die ber. alten Scharlach⸗Erdbeere, im Wuchſe jedoch kleiner als dieſe. Ihre Blättchen ſind bedeutend dunkler, und die Frucht von größerem Wohlgeſchmack. Da fie aber nicht ſtark trägt, und die prächtige Farbe der friſchen Frucht bald unanſehnlich wird, indem fie ſchon nach Verlauf einer Stunde als lange abge— pflückt erſcheint; ſo wird ſie wohl nicht leicht allgemein kulti⸗ virt werden, da ſie auch überdies nur ſparſam Früchte bringt. 4. Noſenbeer- oder Roſenfrüchtige Erdbeere. Roseberry Strawberry. Synonyme: Roſen⸗, ſchottiſche Scharlach⸗, Aberdeen⸗, Mber- deen⸗Sämlings⸗, ſproſſende Ananas ⸗, Brickley's Shar- lach⸗Erdbeere. Dieſe Erdbeere wurde um das Jahr 1808 in dem Gar⸗ ten von Robert Davidſon zu Aberdeen gezogen, wel- cher einige Pflanzen davon an die Herren Cadenhaed, Han- delsgärtner daſelbſt, gab. Von hier wurde fie im Frühjahr 1815 nach London geſandt. Im darauf folgenden Jahre zog die Frucht, welche aus den überſchickten Pflanzen hervorgegan⸗ gen war, die Aufmerkſamkeit Vieler auf ſich, demzufolge im Jahre 1817 eine Geſchichte, Beſchreibung und Abbildung der⸗ ſelben in die Verhandlungen des Gartenbau⸗Vereins von Lon⸗ don ) mene wurde; RE: wurde Bern daß pi — Hort Trans. Vol. II Erfe und dena ans. d 380; dritte | pu, 979 j die Herren Cadenhaed die urſprünglichen Erzieher davon wären. Dieſer Irrthum wurde jedoch bald nachher verbeſ⸗ fert ). — Sie erhielt die Benennung Rose Strawberry, Roſenerdbeere, weil die erſte Pflanze unter einem Roſenſtock wachſend gefunden worden war. — Als ſproſſende Ananas⸗ Erdbeere kam ſie von Lee zu Hammerſmith, welcher dieſelbe als einen Sämling der alten Ananas-Erdbeere betrachtete. Die Roſenerdbeere trägt ſehr reichlich, reift ihre Früchte ungefahr 8 Tage ſpäter als die alte Scharladh - Erdbeere, und unterhält die Fruchtfolge mehrere Wochen vollauf; fpärlicher im Sommer. — Die Frucht iſt groß, koniſch und zugeſpitzt, mit einem ſehr kurzen Halſe, dunkelroth, haarig; die erſten Früchte ſind an üppig wachſenden Pflanzen hahnenkammförmig. Die Samen find gelb, tief eingeſenkt, mit erhabenen Jwiſchen⸗ räumen; das Fleiſch ijt feit, blaß ſcharlachfarben mit einem. Herzen; der Geſchmack, obgleich nur mittelmäßig, iſt doch an⸗ genehm, am beſten bei vollkommen reifen Früchten, und wird von Vielen dem der alten Scharlach-Erdbeere vorgezogen. Der Kelch iſt groß und ausgebreitet. Die Blätter find ſehr klein, auf kurzen, etwas aufrechten, faſerigen Stielen, oval, an Dei- den Enden ſpitz, flach, ausgebreitet oder abwärts gebogen, tief und fein geſägt, die Oberfläche iſt haarig, blaugrün. Die Ausläufer ſind ſehr zahlreich, dünn, röthlich, wenn ſie a lie- gen. Die Schafte find in der frühen Jahreszeit ſehr un (bie fpäteren länger), fteif, haarig, mit lung veräftelten, PU chen, ausgebreiteten Blumenſtielen. Die Blumen zahlreich, groß, zeitig fid) öffnend und ſpät fortfahrend zu blühen. Bei trot- tener Witterung find bie Blumenblätter leicht blaßroth. Die al- ten Blätter bleiben fo ziemlich vollſtändig während des Winters. Dieſe Erdbeere unterſcheidet fib von andern febr leicht durch ihren niedrigen Wuchs und durch die blaugrünen Blåt- ter. Da die Frucht, wegen Kürze des Schaftes, nahe an der Erde gebildet wird, ſo fault ſie leicht. Als Treibpflanze hat dieſe Sorte das Verdienſt, daß ſie bald anſetzt und früh reift. Junge Pflanzen liefern mehr und größere Früchte, als Weid f iud intet E" ung Aler. Geton alte. von 5 ifotivten Pflanzen 450 gute Erdbeeren, und ib als 450 von den folgenden Ernten. I Hort. Trans, My “pag. 260. i en folg.) " = = A 331 5dtlp in 1 % 60 Ueber f die Krankheiten der in Kultur genom: menen Pflanzen. Aus dem „Cours raisonné et pratique d’agriculture, par M. J. Scheidweiler. Tom. I. Bruxelles 1841.“ übertragen; mit einigen Bemerkungen vom Herrn Peltzer, Gärtner im Königl. bot. Garten bei Berlin, (Schluß.) b. Von den falſchen Paraſiten. In dieſe Kategorie gehören: die Miſtel, Viscum album, Cuscuta, die Orobanchen und Lathraea. Dieſe wahren Paraſiten wachſen nicht wie die vorigen auf der abgeſtorbe⸗ nen Rinde der Bäume, ſondern ſie dringen mit ihren Wur— zeln in das Innere ihrer Träger, und näbren ſich von deren Le⸗ bensfäften. Die europäifhe Miſtel wächſt in der Regel auf den Apfel⸗ baͤumen in den Gärten, zuweilen auch auf der Eiche; es ſind kleine immergrüne Pflänzchen, mit zähen Blättern und weißen ſchädlicher als die Mistel. Sie beſteht aus weißen oder röthli⸗ [tet die Leinſaat, andere finden fi) bei dem Feldkümmel, auf Wieſen und Hecken. Dieſe echten Schmarotzer keimen und wach⸗ ſen Anfangs wie jede andere Pflanze. Der junge Stengel, einem Faden gleich, ſtirbt, wenn er nicht in ſeiner Nähe eine lebende Pflanze findet, an welche er ſich anheften kann. Glückt ihm dies aber, ſo ſetzt er ſich feſt, bewickelt ſie, und verbreitet ſich endlich über die ganze Pflanze. An den Berührungspunkten ſieht man hohle Erhöhungen, Sauger, die in die Ninde dringen, um die Lebensfüfte der angegriffenen Pflanze zu gewinnen. Nach und nach ſtirbt die Wurzel ab, und die Pflanze lebt nur noch durch ibre äußeren Sauggefäße. Alle Arten der Cuscuta find für Wieſen und Felder außerordentlich gefährlich, weil fie fid) mit reißender Schnelligkeit vermehren, und ihre Nahrung aus den Pflanzen felbit sieben, die ſie erſticken und vor ihrer völligen a) Der hieſige botaniſche Garten kultivirt die einheimiſche Cuscuta Epithymum auf Thymus, und eine aus Ehili, Cuscuta chi- lensis, auf Balſaminen. Auch find Verſuche gemacht, Oroban⸗ chen zu kultiviren namentlich: Orobanchea Ga ii, laxi: ra- mosa, coerulea und Epithymum, die aber nicht glückten. P. Ausbildung tödten. Um ſie los zu werden, muß man auf den Leinfeldern die angegriffenen Stengel ausreißen, ehe der Same zur Reife kommt, auf den Wieſen aber die einzelnen Flecke abmä⸗ ben, wo man bemerkt, daß die Cuscuten fi entwickeln wollen. Auch die Orobanchen ſind wahre Schmarotzer-Pflanzen, und wachſen auf den Wurzeln anderer, die ihre Bedürfniſſe befriedi⸗ gen können. Die in Belgien am meiſten gefürchteten Arten ſind die kleine Orobanche, die auf dem Klee, und die äſtige Orobanche, die auf dem Hanf wächſt. Man hat die Bemerkung gemacht, daß die krautartigen Pflanzen, Klee, Hauf und die Wieſengräſer viel mehr von den Orobanchen leiden, und eher ausgehen, als die holzartigen, wie Genista und Spartium; der Grund iſt, weil die erſteren den großen Verluſt an Säften, welche die Oro— banchen aus den Wurzeln ziehen, nicht fo leicht überwinden fön- nen, als die letztern. Die beſten Mittel, um diefe läftigen Pflanzen los zu wer⸗ den, find: Wechſel der Ausfaat, die man aus einer Gegend be- zieht, wo dieſe Plage noch nicht eingeriſſen iſt; daß man in der Kultur ſelbſt eine Aenderung trifft, anſtatt Klee andere Futter⸗ kräuter, zweijährige Lucerne, Wicken mit Hafer oder Gerſte ver— miſcht, ausſäet, und daß man die leidenden Pflanzen ausreißt, ehe fie im Samen ſtehen. Herr van Aelbro eck giebt in ſeiner Agriculture pratique de la Flandre P. 283. den Rath, das Erdreich 14 bis 15 Zoll umzugraben, um die Samen der Oro⸗ banchen in eine Tiefe zu bringen, wo ſie die Wurzeln des Klees nicht mehr erreichen können, und den Kleeſamen mit einer Auflö- ſung von ungelöſchtem Kalk und Holzaſche zu benetzen, um die Sa» men der Orobanchen vor der Ausſaat zu vertilgen. Wir zweifeln aber an der Wirkſamkeit dieſes Mittels, denn die Wurzeln des Klees haben, wie Jeder weiß, eine größere Länge als 14 bis 15 Zoll, und jene Auflöſung zeigt auf die Samen der Orobanchen nicht dieſelbe Wirkung, wie ſie bei der Caries Statt findet. Doch da dieſer ausgezeichnete Landwirth von dem beſten Erfolg dieſes Verfahrens ſpricht, ſo wollen wir ſeiner Erfahrung vertrauen. Die Lathraea findet ſich nur auf den Wurzeln einzelner Bäume, denen ſie eben keinen großen Nachtheil bringt, zumal ſie ſelbſt ſich nicht ſtark vermehrt. c. Von den kriechenden und Schlingpflanzen. Einige Pflanzen, wie das Geisblatt, der wilde Hopfen, die Clematideae, die Convolvulaceen, und mehrere fremde, hier ak⸗ klimatiſirte klimmen an Bäumen und Pflanzen hinauf, umſchlin⸗ gen dieſe, und verhindern ihren Wachsthum und deren weitere 61 Entwickelung. Die umwundene Pflanze wird ſtärker, bie ver⸗ holzte Schlingpflanze kann in ihren Windungen nicht nachgeben, ſchneidet fid) in den fie tragenden Stamm ein, bildet einen ſpiralför— mig gewundenen Wulſt, und früh oder (pát wird der umſchlun⸗ gene Stamm erwürgt und geht aus. (Decand. Phys. veget.). d. Von den Schatten der Baͤume und Secken. Die Bäume und zum Theil auch die Hecken fangen den Thau und Regen auf, die in ihrem Schatten wachſenden Pflan⸗ zen haben daran alfo keinen Antheil, und der Boden dicht um den Stamm des Baumes oder an dem Fuß der Hecke it für die Pflanzen = Vegetation in der Regel zu trocken. (Decaud. Phys. végét. 1469.) Nußbaͤume und Sichen, de- ren Blätter bittere und adſtringirende Stoffe enthalten, ſchaden den unter ihnen aufkeimenden Pflanzen ganz beſonders, weil die auf ſie herabträufelnden Regentropfen ebenfalls dieſe Stoffe enthalten. (Gleichen Nachtheil haben die herabgefallenen Blåt- ter, wenn ſie auf dem Erdboden verrotten.) Hecken und Bäume als Einhegungen der Felder ſchaden der Ernte, da fie alle in dem Boden befindliche Nahrung verzehren, und jo geben auch die Saaten zu nahe an dem Saume eines Wal— des nur einen geringen Ertrag. Unkraut verurſacht denſelben Schaden, wie Hecken und Bäume. Einiges iſt den Gärten eigen⸗ thümlich, anderes findet ſich auf Wieſen und Feldern. Sie bringen den kultivirten Pflanzen Nachtheil, indem ſie ſolche aushungern, oder auch umwinden und erwürgen, wie die Convolvulaceen. 2. Krankheiten durch rein mechaniſche Urſachen. Gänzliche oder theilweiſe Entblätterung. Es iſt bekannt, daß wenn eine Pflanze entblätttert iſt, durch Men⸗ ſchenhände oder Inſekten, bei zu großer Trockniß oder vom Hagel, ihre Ernährung geſtört wird. Der Nachtheil wird noch größer, wenn die wieder ausgetriebenen Blätter nod- mals verloren gehen. In dieſem Fall werden die Pflanzen, welche ihrer Transpirations⸗Organe beraubt ſind, krank, die Feuchtigkeit nimmt überhand, die Wurzeln nehmen die Nah- rung nicht mehr an, und das Vergehen der Pflanze iſt un⸗ vermeidlich. Die Blätter vertrocknen auch, und fallen ab, wenn ſie bei großer Trockniß mit Staub bedeckt werden, was ebenfalls die Ausdünſtung verhindert. Die Entblätterung kann aber auch zu einem nützlichen Zweck vorgenommen werden, wie dies bei dem Maulberbaum zur Ernährung der Seiden⸗ pflegt würmer geſchieht. Dann muß man aber an den Spitzen der Zweige einige Blätter ſtehen laſſen, welche die überftüjfige Feuch⸗ tigkeit und die Luftarten aus Stamm und Zweigen aufnehmen, und zugleich die Entwickelung der Seitenknospen begünſtigen. Wunden. Man unterſcheidet ſolche, die nur in die Rinde, und ſolche, die bis auf das Holz gehen. Die Rinde der Bäume, welche einen großen Theil der von den Wurzeln eingeſogenen Säfte aufnimmt, hat zugleich eine bewunderungs⸗ würdige Lebenskraft, und leidet nicht febr durch erhaltene Wun⸗ den. Nur in dem Fall, wenn ſie ſehr viel milchichte, gummi⸗ und harzartige Säfte enthält, kann die Verwundung gefaͤhr⸗ lich werden, weil alsdann die Wunde nicht heilen kann, der Krebs ſich einfindet, und dieſer zugleich den darunter liegenden Splint oder das junge Holz ergreift. Iſt ein bedeutender Theil der Rinde weggeriſſen, und das bloß liegende Holz gegen die Einwirkung der Luft und Feuchtigkeit nicht durch ein angemeſſenes Pflaſter gejbügt, fo verdirbt daſſelbe, wäh- rend das junge Holz unter einer ſolchen Salbe eine wiederer⸗ zeugende Materie ausſchwitzt, welche zwar keine neue Rinde, aber doch eine holzige Decke bildet, die das Holz vor den Einflüſſen der böfen Witterung ſchützt. Die Wunden in das Holz ſind mehr oder weniger ge⸗ fährlich, je nachdem dieſes mehr oder weniger hart, und die der Luft und Feuchtigkeit ausgeſetzte Oberflache der Wunde glatt oder rauh ijt, vertikal oder horizontal läuft. ft. Iſt das Holz von weicher und zarter Natur, die Wunde ungleich an ihrer Oberfläche und horizontal, ſo daß das Waſſer ſich darin aufhalten kann, ſo wird das Gewebe viel früher verderben, als wenn das Holz hart, und die Wunde ohne Unebenheiten und vertikal iſt. Erhält der Baum eine Wunde, und liegt ein Theil des Holzes bloß, ſo werden nach und nach die Zell⸗ gewebe und die organiſchen Theile der Pflanze zerſtört, und ihr Tod iſt die unausbleibliche Folge. Die Natur hat den Pflan⸗ zen indeſſen geeignete Mittel zur Gegenwirkung und Heilung verliehen; die vertikalen Wunden peilen dadurch von ſelbſt, daß fid eine neue Decke des Zellgewebes bildet. Damit dies aber geſchehen kann, muß die Wunde ſelbſt, wenn ſie beträcht⸗ lich ijt, gegen die Einflüſſe der Luft und Feuchtigkeit geſchützt werden. Horizontale Wunden heilen aber nicht ſo leicht, das Regenwaſſer fließt ſchwer aus denſelben ab, und verdirbt das Holz immer tiefer und tiefer, wie man dies bei hohlen Wei- den A = Bäumen, beobachten kann, die man zu fópfen ſolche Wunden zu heilen, ebnet man fole zuerſt, und D Pi glatt, damit das Waſſer fid nicht darin Me 62 ſetzen kann, dann verlängert man fie ſchräg, wodurch man ei- nen doppelten Vortheil erhält; das Waſſer nämlich fließt leicht ab, und wenn ſich an dem oberen Theile ein Auge entwickelt, läßt die Rinde mit ihren Nahrungsſäften einen Seitenauswuchs entſtehen, der zuweilen die Wunde ganz bedeckt. Iſt hierbei von einem Seitenaſt die Rede, ſo muß man denſelben nahe am Stamm wegnehmen, ſo daß der Schnitt länglich wird, der ſich bei dem ferneren Wachsthum des Stammes wie eine verti⸗ kale Wunde wieder bedeckt. (Decand. Phys. végét., 1305.) Druck und Quetſchung. Wiederholte Quetſchungen des Stammes und der Aeſte, fo wie Stiche in die Rinde mit ei⸗ nem ſpitzigen Werkzeug erzeugen bolzartige Geſchwulſte (unei⸗ gentlich exostose genannt). Dieſe Geſchwulſte bilden ſich durch die Anhäufung der Säfte um den verletzten und dadurch zerſtör⸗ ten Theil der Rinde. Die Quetſchwunden eines Stengels oder Zweiges ſind mehr oder weniger gefährlich. Zuweilen iſt es nur die Rinde, zuweilen iſt es ein Theil des jungen oder auch al- ten Holzes, welches gelitten hat. Da die Wunden dieſer Art nicht von ſelbſt heilen, ſo muß man den gequetſchten Theil bis auf das geſunde Leben wegſchneiden und eine Salbe auflegen. (Einige Autoren empfehlen das der Wunde mit Oel⸗ farbe, aber das Oel zerſtort die ut des Zellgewebes, wo es eindringt, und verhindert, oder verzögert wenigstens bie Bildung der neuen Ninde). Die Quetſchung des Stengels oder eines Zweiges zwiſchen zwei harten Gegenſtänden bewirkt nicht ſowohl eine eigentliche Krankheit, als ſie die organiſche Entwick⸗ lung und den Wachsthum im Durchmeſſer da hindert, wo fie einwirkt, an den freien Theilen hat die Fan ihren ferne⸗ ren Fortgang. , es (bónblübeuben Pflanzen, i welche im an de: Magazine unb im Retina: Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen ⸗ m. pflanzen Gärten Wie empfehlen iſt. 2. Edwards Botanical Register. af. 1 Caeys granulosa Lindi. (Grandia Monandria. Orchideae.) - | Von dieſer bis jet . jet 3 . feftenen Art befindet fi ch ein de kleines Exemplar in Garten der adi dis i Januar 1841. - Sommer, iſt zu ihrer Kultur hinreichend. zu London, welches Herr Hartweg aus Guatemala über⸗ ſandte. Die Pflanze hat einen ſchlanken Stamm, der ſich in zwei ſchmale Blätter endigt, wie bei C. bicolor. Die Blume ijt groß, hat grüne, purpurroth punktirte Blüthenhül⸗ lenblätter und eine weiße Kronenlippe, die in der Mitte eine gelbe, orange gefleckte Binde hat, und weiter nach oben pure purroth punktirt iſt. Eine hohe Temperatur und eine ſtarke Feuchtigkeit, die den indiſchen Dendrobium- Arten fo febr zuſagt, ift für diefe Pflanzen äußert ſchädlich. Eine Temperatur von 55° F. (ION) im Winter und, von 60° F. (127 R.) im Man pflanze ſie in Heideerde, doch muß der Topf mit einer guten Unterlage von Scherben verſehen ſein. Während der Zeit, wo die Pflanze in den Ruheſtand übergeht, wird ſie ziemlich trocken gehalten, wor⸗ AH fie dann wieder üppig zu vegetiren pflegt. Tak a Leschenaultia hiloba Lindl. * [L. grandiflora De Cand.] = (Pentandria Monogynia. | Goodeniaceae.) Wenige Pflanzen haben, nach den Berichten der Reiſenden, mehr Intereſſe erregt, als dieſe. Schon die uns bekannten Lechenaultia- Arten find wegen ihrer Schönheit allgemeine Lieblinge geworden, um jo mehr mußte eine neue Art, mit gro- ßen blauen Blumen uns willkommen ſein. Die ſo ſehr geprie⸗ fene Schönheit dieſer Pflanze war keinesweges übertrieben, denn ihre dunkelblauen Blumen neben dem Eriken⸗ ähnlichen Laube geben derſelben ein gar zu liebliches Anſehen. Sollte fie fib als eben fo leicht und reichblühend erweiſen, fo ijt es eine der ſchönſten, neuerdings in die Gärten eingeführten Pflan⸗ zen Sie iſt eben fo leicht zu kultiviren als L. formosa, Stecklinge wachſen im Frühjahr und Sommer unter einer Glasglocke und mäßiger Bodenwärme recht gut. Die jungen Pflanzen werden oft geſtutzt, damit ſie Seitentriebe machen und buſchig werden. — Eine ähnliche Art, mit bei weitem grö- ßeren Blumen, iſt die eigentliche L. mei bie im weſt⸗ lichen Auſtralien vorkommt. (Die hier in Kultur — Pflanzen gedeihen vor⸗ trefflich. O.) 63 (Taf. 3.) Glossocomia ovata Lindl. [€odonopsis ovata Benth. — Wahlenbergia Roylei Alph. De Cand.] (Pentandria Monogynia. Campanulaceae.) Im Norden von Indien giebt es eine Gruppe klettern⸗ der oder halbkletternder, übelriechender, ſaftiger und milchen⸗ der Pflanzen, mit glockenförmigen, trüb gefärbten Blumen, gleich denen der Atropa, die ſcheinbar die Campanulaceae mit den Solanaceae verbinden. Sie haben den Habitus von Canarina, nur im kleineren Maaßſtabe. Dr. Wallich brachte dieſelben zur Gattung Codonopsis, und ihm folgten hierin auch anfänglich A. De Candolle und Bentham. Später jedoch ergab es ſich, daß einige der Gattung Codonopsis weſentliche Charaktere in manchen Arten — und A. De Candolle brachte dieſe zur Gattung W bergia in die Abtheilung „Megasanthus“ Dr. Lindley ſtimmt jedoch mit keiner dieſer Meinungen überein. Nichts iſt unnatürlicher, ſagt er, als diefe übelriechenden, weichblätterigen, kletternden, düſte⸗ ren Pflanzen mit Wahlenbergia zu vereinen, die in jeder Beziehung einer kleinen capiſchen Lobelia gleichen, und iit es daher unmöglich, daß ſie zu jener Gattung gehören können. Eben fo. wenig darf es ſein, daß der Name Megasaathus, zuerſt in einem botaniſchen Werke ohne Autorität aufgeſtellt, den Vorzug vor Glossocomia haben kann, der bereits vor zwanzig Jahren einer Art derſelben Gattung gegeben war. Es iſt ſchwer zu ſagen, welches die wirklichen Charaktere der Gattung fein mögen, aber ohne Zweifel ijt fie von Wahlen- bergia und Codonopsis verſchieden. Es ijf eine harte Staude, 1 — 12 Fuß hoch, mit glot- kenförmigen, weißen, trüb blau und roth gefärbten Blumen. Sie wächſt in jedem guten Gartenboden, blüht im Juli, und vermehrt ſich leicht durch Samen. iger Expedition. Gbkreſsswdecz⸗ Nachricht, von John Anfelt; mitgetheilt in Hi Gardeners Chronicle“ vom 18. December 1841.) ha [o „Grand. Baffo, Weſtküſte von Afrika, „„ den 11. Juli 1841. Wir hielten uns kurze Zeit zu Sierra Leone auf, und ich We einen kleinen en nach — gelegene Ge⸗ bolzen. Der Markt hat einen Ueberfluß von Früchten, als: Ananas, Bananen, Piſang, Mangho u. a. Die nächſte Sta⸗ tion, wo die Expedition anlegte, war Kap Meſſurada. Ich fab hier noch mehr von der afrikaniſchen Vegetation, als bei Sierra Leone. Sarcocephalus ijt hier febr häufig, es giebt davon zwei Varietäten, jedoch ſcheint keine derſelben bei den Eingebornen beliebt zu fein. Eine ſchöͤne Gardenia mit gro⸗ ßen weißen Blumen zog meine Aufmerkſamkeit auf ſich. Von Orchideen fand ich große Maſſen, jedoch nur oben auf febr - hohen ſtarken Bäumen, fo daß fie nicht zu erreichen waren. Die meiſten Pflanzen ſtanden in voller Bluͤthe. Man kultivirt dort viel Ananas, obgleich ſie daſelbſt auch wild wachſen. An einigen Orten fand ich ſie oben auf den Mauern gepflanzt, die zur Begränzung der Ländereien dienen. Bananen und Piſang waren im Ueberfluß vorhanden. Es giebt eine Art Kaffee, die man im Inneren des Landes fand, und von Cof- fea arabica berſchieden zu fein ſcheint; man verſucht diefe Art anzubauen. Die Guajava iſt eingeführt worden, und be⸗ reits verwildert. Apfelſinen und Gitronen giebt es nur we⸗ nige. Bei Grand Baſſa iſt die Vegetation ziemlich der der beiden genannten Orte gleich, nur daß die Farrenkraͤuter in größerer Menge vorhanden find, und die herrliche Gloriosa 15«J superba in großer Menge vortonmt. Nonnen- es (Nun 875497 des Kor den 12. Auguſt 1841. Kurze Zeit hielten wir uns zu Kap Coaſt Caſtle auf. Die Vegetation iſt dieſelbe wie am Kap Palmas. Am Kap Coaſt Caſtle wächſt eine febr ſtachelige Cactus⸗Art in großer Menge, die einzige Art, die ich bis jetzt an der Küſte von Afrika gefunden habe. Die Mannigfaltigkeit an Pflanzen iſt groß, und find die Gräfer beſonders vorberrſchend. Mais wird im Waſſer angebaut. Reis iğ in dieſem Jaͤhre febr fel- ten, wegen der großen Verheerungen der Heuſchrecken. Die Straßen ſind mit einer ſchönen Sida, deren große Blumen gelb und roth find, eingefagt, eben fo mit Vinca rosca, die ſich gar berrlich ausnimmt. Außer der Cocos⸗Palme und einer andern, die ein Oel liefert, fand ich weiter keine. Eine Mimoſe mit ſenſitiven Blättern 6 deckt ft beinabe den ganzen Boden un Sap Goo Cafe. n Die Wälder um Accra ſind herrlich, M wären ie ei⸗ nen Botaniker ein ſehr geeigneter Ort, zumal“ da p aa " TE A 1 64 großer Leichtigkeit vom Kap Coaſt Caſtle und Accra nach dem Innern reiſen kann. Meine Sammlungen ſind großtentheils durch Regen und Seewaſſer verdorben worden. Die Tamarinde, obgleich ſie die Einwohner nicht lieben, wird um Accra viel angebaut. Auch Zuckerrohr und Bana- nen werden gebauet, doch nur zum eigenen Bedarf. Empfehlenswerthe Gartenpflanzen. In den engliſchen Gartenſchriften werden insbeſondere anempfohlen. 1. Mimulus Macleana. Eine Hybride, die aus Samen von M. Harrissonii und M. cardinalis 1839 durch Herrn M'Leane in Dublin erzogen wurde. Die Pflanze eignet ſich beſonders zum Auspflanzen ins freie Land. Ein balb ſchattiger Standort iſt jedem anderen vorzuziehen, da die brillant ſcharlachrothe Farbe der Blumen leicht durch die Sonne ausgebleicht wird. Dennis und Comp., King's Road, Lon⸗ don, bietet dieſe Pflanzen käuflich an. Sie iſt im December⸗ Heft des Floricultural Magazine abgebildet. a 2. Im Januar» Heft 1842 deſſelben Magazins it ein neuer Phlox, Phl. Bridgesi, ab e ſchöne Art, von drittebalb Fuß Höhe, mit ſchönen fleiſcfarbenen großen Blumen. 3. Im Gardeners Chronicle No. 8. 1842. wird eine Dahlia „Dodd's Prince of Wales“ als vorzüglich em— pfohlen. Eine klar hellgelbe Georgine, unſtreitig die ſchönſte aller da geweſenen, indem ſie jede gute Eigenſchaft einer erſten Preisblume beſitzt. Sie erhielt 1840 zweimal den erſten Preis, im Jahre 1841 dreimal den erſten, zweimal den zwei- ten, einmal den dritten und einmal den vierten. Der Preis in den Londoner Handelsgärtnereien iſt 103 Schilling. — Su demſelben Preiſe werden empfohlen. Keyne's Prin- cess Royal, Youngs Twyford perfection, Adam's Prince Albert und Westbury Rival. Pflanzen: Verkauf. Herr J. R. Hayn zu Waldenburg in Schleſien iſt im Beſitz großer blühbarer Zwiebeln von der ſogenannten peru- aniſchen Lagrima de la Virgin, Hymenocallis guianen- sis Herb. (Pancratium guianense Ker.), oder einer ihr nahe jtebenben Art, welches fih, nach dem mir vorliegen— den trockenen Exemplare, nicht genau beſtimmen läßt, wes- halb das Blühen der Zwiebeln abzuwarten iſt. Das Stück einer blühbaren Zwiebel erhält man, für den Preis von drei Thalern, kleinere Exemplare für zwei Thaler, auf portofreie Briefe unter obiger Adreſſe. Gartenliebhaber erlaube ich mir auf dieſe ſchöne Ama⸗ ryllidee aufmerkſam zu machen. Sie iſt eine Zierde der teme perirten Warmhäuſer, und blüht leichter und reichlicher als die ihr nahe ſtehenden Pancratium- Arten. Der Geruch iğ äus ßerſt angenehm. In den engliſchen Handelsgärtnereien koſtet das Stück eine Guinee. Fr. Otto Literariſche Anzeige. Bei Ernst Fleischer in Leipzig erscheinen und sind durch alle Buchhandlungen zu beziehen Die Farrnkräuter in colorirten Abbildun- gen, naturgetreu erläutert und beschrieben von Dr. Gust. Kunze, Prof. der n u. Medicin, Di- rektor des bot. Gartens etc. zu g. Em Sup- plement zu Schkuhr's Eee rn, /à Jedes Heft mit 10 color. Kupfertaf. und deren — in Umschlag > Thlr. Erschienen sind bereits I. Bandes ila Heft. Supplemente der Riedgráser (Carices) zu Schkuhrs Monographie, in Abbildung und Beschrei- bung herausgegeben v r, Gust. unze, Prof. Botanik u. Medicin, Direktor des bot. Gartens etc. 1 Leipzig. 8. Jede Lieferung mit 10 color. Kupfer- RAR und deren Beschreibun g. ir. Erschienen sind hiervon 1. Bandes 1 und 2 Lief. Freunde der Dotanik kónnen sich leicht durch irgend eine Báilibasdlonk Proben der naturgetreuen ungen der in bild- licher Darstellung bisher so auffallend vernachlässigten Farrn und "ser w chaffen, eren Herausgabe von dem mit besonde- rer Vorliebe für diese „Gattungen beschäftigten, und de eich- sten Material ge n Herrn Pr sertes Verlangen, — wohl als für Hn bestehend, als auch die wegen ihrer gewissen- Treue n | allgemein g Eten Schkuhr'schen Werke ergänzend, che werden. Nauckſche Buchhandlung. + 2 D M — y* Hierbei zwei Be neuen Land-, 2 für das Jahr 1812 von Hans- e nb Zier:- Sträuchern, welche zu haben find bei y om das Peci für das Jabr 1842 von Dahlien oder Topfpflanzen, fo wie von ee * "ungen in C we Sent J. J. FM Ex ze in Aılenbury, Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botauikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpekter des bot. Gartens zu Verlin, Albert Dietrich, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner: Lehranftalt zu Verlin, Sonnabend, den 26. Februar. pe - Praktiſche, auf Erfahrung gegruͤndete Anleitung, Aurikeln im freien Lande auszuſaͤen, und ſchoͤne Flor-Blumen dadurch zu erzielen. Vom Herrn G. Görner, in Luckau. Eine langjährige Erfahrung hat mir beſtätigt, daß für jeden Blumiſten, der nicht ſehr viel Jeit auf die Kultur ei⸗ nes beſondern Zweiges der Blumiſtik verwenden kann, die das Gelingen dieſes Verfahrens. Anzucht und die fernere Pflege der Aurikeln im freien Lande am zweckmäßißſten ijt. Es werden hier ganze Beete davon ausgeſäet, und die darauf befindlichen jungen Pflanzen, die zu Tauſenden dicht gedrängt neben einander gedeihen, beſtätigen Wie mühſam iſt es dage⸗ gen, den Samen einzeln in. Töpfe oder Käſten auszuſtreuen, und die jungen. Pflänzchen dann wieder zu verpflanzen. — Wer aber wenig und nur ſehr guten Samen zur Benutzung, und von dem Gelingen einer Ausſaat im freien Lande nicht volle Ueberzeugung bat, dem iſt nicht zu rathen, ſeinen Samen dem freien L mde anzuvertrauen, ſondern erſt einen Verſuch mit Samen geringerer Qualität oder doch billig zu * 66 habenden Samen zu machen, da zuweilen Lokalitäten ungün⸗ ſtig einwirken. Daß der Winterfroſt weder dem Samen noch den Sortimentsbeeten ſchadet, hat der vorjährige Winter be⸗ ſtätigt; denn nie ſtanden die Aurikeln im Frühlinge beffer, als nach dieſem ſonſt ſo vernichtenden Winter, welches indeſſen nicht ſowohl ihm zuzuschreiben ijt, als dem Ausfallen der ſtarken Nachtfröſte im folgenden Frühjahr. Hat man die Wahl zwiſchen verſchiedenen Lokalitäten zur Anlegung der Samenbeete, ſo wähle man die Mitternachtſeite an einem Hauſe oder einer Mauer, denn je weniger die heiße Sonne die Beete trifft, je weniger trocknen ſie aus, daher dies ſorgfältig zu vermeiden iſt. Die Beete dürfen aber nicht un⸗ ter Bäumen angelegt werden, weil dieſe nach dem Regen tröpfeln, wodurch Löcher auf den Beeten entſtehen. Die Erde zu den Beeten beſonders zuzubereiten, iſt nicht Bedin⸗ gung, wenn nur der Boden ein fetter Gartenboden iſt, worin Aurikeln ſonſt gut gedeihen. Ein leichter € Sandboden würde aber gewiß zu dieſem Zwecke untauglich ſein. Die Beete müſſen nach dem Umgraben, welches, wie be- kannt, im Herbſte geſchieht, ſo lange überharkt werden, bis die Erde ganz fein iſt, oder man muß dieſelben mit einer nahr⸗ haften geſiebten Miſtbeeterde bedecken. Auf dieſe ſo zubereitete Erde wird der Same geſtreuet und leicht untergeharkt, wel⸗ ches ſicherer iſt, als denſelben mit feiner Erde zu bedecken, indem man das Beſtreuen mit gedachter Erde, welche zu einem ganzen Beete erforderlich iſt, nicht ſo gut in ſeiner Gewalt hat. Hierauf wird das Beet vermittelſt eines Brettes feſt geſchla⸗ gen, oder damit feſtgetreten, und dem Winter überlaſſen. gegen darüber hinlaufende Hunde u. dergl. hat man einige Vorkehrungen zu treffen. — Sind die Beete feſtgefroren, fo werden dieſelben mit Moos bedeckt, worauf eine Lage Bret- ter oder anderes Deckungsmaterial gelegt wird, und zwar nicht um den Froſt von den Beeten abzuhalten, ſondern um den⸗ ſelben Feigußaten. Das Gefrieren ijt ben Samenbeeten kei⸗ ſchädlich, wohl aber das fortwährende Aufthauen und Gefrieren, dem Surg werden die Beete riſſig, und ein Theil des Samens ge t verloren. Je mehr Mfo die Decke die Beete vor dem Wechſel er Witterung ſchützt, deſto zweckmäßiger ijt irf. — Deckt men die Bete vor dem 3 fo dis ſich leicht Gewürm darı ſchadet indeſſen keines kann das Bedecken erſt vorgenommen werden, wenn der Schnee Nur mit dem Weggehen des Winters verſchwindet. Die Decke muß erſt ſpät weggenommen werden, und zwar, wenn keine ſtarken Nachtfröſte mehr zu vermuthen ſind, alſo gegen Ende März, ober auch ſpäter. Verbleiben bei der Wegnahme der Bedel- kung Reſte von Moos auf den Beeten, ſo iſt dies mehr nütz— lich als ſchädlich, da man ja öfter die Samen mit feingehack— tem Mooſe bedeckt, als ein Schutz gegen die Sonnenſtrahlen. Sind vielleicht Regenwürmer u. dergl. in den Beeten, ſo wende man noch vor dem Hervorkommen der Pflänzchen an einem warmen Tage einen Aufguß von Kalkmilch an, nach welchem die Regenwürmer hervorkommen und aufgeleſen werden können. Sind die Pflänzchen hervorgekommen, ſo iſt eine Ueberdachung mit Brettern oder dergleichen nöthig, damit die leicht oben⸗ liegenden Pflänzchen nicht von der ſtarken Sonne verbrennen, oder von heftigen Regengüſſen weggeſchwemmt werden. Man ſteckt zu dieſem Zwecke einige Gabeln, welche leicht von Baum⸗ zweigen anzufertigen ſind, an den Ecken des Beetes in die Erde, legt darüber ein Paar Stangen und darauf die Decke. Die Beete werden fo weniger austrocknen, jedoch täglich begoſ⸗ ſen. Nach einigen Wochen findet ſich Unkraut ein, wel- ches hier ſchwerer zu entfernen iſt, als auf andern Beeten. Am beſten bedient man ſich eines Meſſers oder einer Scheere, daſſelbe zu vertilgen und abzuſchneiden, denn mit dem Auszie⸗ hen möchte man viele Pflänzchen beſchädigen. Auf unſeren Samenbeeten findet ſich ſeit einigen Jahren ein Lebermoos ein, welches oft der ſchlimmſte Feind der Pflänzchen iſt, denn nur ſchwer kann man es durch Ausſchneiden entfernen, indem es fi breit legt). Es ijt uns häufig vorgekommen, daß Beſucher, welche dieſes Moos und dabei das üppige Gedeihen der Pflanzen ſahen, demſelben die Urſache des Gelingens zu⸗ ſchrieben, und unſere entgegengeſetzte Meinung für ein Zurüd- * halten eines Geheimniſſes hielten. Sobald die Pflanzen und mit dieſen das Moos einigermaßen heranwachſen, iſt das ganze Beet gleichſam mit einem grünen Teppich überzogen, aus dem nicht ein Quadratzoll Erde hervorſieht, welches gewiß von Nutzen ſein müſſte, wenn nur das Moos die Pflanzen nicht überwüchſe und zum Theil erſtickte. Im vorigen Sommer, zum erſten Male, ſtand daſſelbe den Pflanzen im Wachsthum nach, und wuchs auch überall nicht bis zu einem Zoll hoch, wo⸗ gegen es ſonſt bis zu zwei Zoll Höhe erreichte. Die Entſtehung = Wahrſcheinlich Marchantia polymorpha. 6 — 1 und woher dies Moos überhaupt gekommen, das bier früher Niemand kannte, wiſſen wir nicht. Wir ſchrieben ſein Ent⸗ ſtehen dem Auffüllen mit Schlamm zu, indeſſen hat es ſich überall in allen unſern Gärten, an drei Seiten der Stadt, wohin kein Schlamm gekommen, gezeigt. Gegen den Herbſt kann man die Bedachung entfernen, denn die Pflanzen ſchützen fi nun ſelbſt, und blühen zum großen Theile im nächſten Frübjahr. Das ijt aber auch nò- thig, denn die Pflanzen breiten fih aug, und man muß ihnen Platz machen durch das Entfernen der ſchlechten und mittel- mäßigen Blumen. Es iſt aber nicht rathſam, die guten Sor⸗ ten herauszunehmen, da dieſe beſſer gedeihen, wenn ſie noch ein Jahr ſtehen bleiben. Im nächſten, alſo im zweiten Frühjahr hat man einen vollkommenen Blumenflor auf den Samenbeeten, die mit einem buntfarbenen Blumenteppig ganz überdeckt find. Ehe dieſel⸗ ben aber ſich zum Verblühen neigen, nimmt man ſämmtliche Pflanzen heraus, um ſie zu ſortiren. Hier möchte es vielleicht ſcheinen, daß man nicht die richtige Zeit zum Verpflanzen ge⸗ wählt habe. Doch meine langjährige Erfahrung bejtätigte mir immer, daß dies gerade die beſte Verpflanzzeit der Aurikeln iſt, denn die Pflanzen haben ſodann angefangen neue Wurzeln zu bilden, welche ſich bald an dem neuen Standort einbürgern und kräftig gedeihen. Beim Sortiren nehmen wir tidctigm heraus, welche wir unſerm Sortimente einverleiben wollen, welche Zahl ge⸗ ringer wird, je mehr das Sortiment ſich vervollſtändigt. Die übrigen fehlerloſen Blumen werden zum Verkauf ausgepflanzt, wie auch die noch nicht in Blüthe geweſenen Pflanzen, welche dann im nächſten Jahre faſt alle blühen, ſortirt werden. Je bef- ſer nun der Same war, deſto beſſer fallen natürlich die Pflanzen aus. Uns hat der gute Samen ſeit der Zeit, daß wir un⸗ fer Sortiment im freien Lande erziehen, nie gefehlt *). Das Verpflegen der Aurikeln im freien Lande iſt zu be⸗ kannt, als daß wir daſſelbe hier noch zu erwähnen brauchten. Sie gedeihen in jeder nahrhaften Erde vortrefflich, und kann man ſie während der Blüthezeit überdachen, ſo iſt der Flor ganz vollkommen. Am nachtheiligſten iſt den Pflanzen ein öf⸗ teres Aufthauen und 1 im März, und man darf 9) Liebhabern können wir mit guten Samen zu billigen Preiſen dienen, und bitten unfer Preisvetzeichniß zu berückſichtigen. daher nicht verſäumen, die Pflanzen im Herbſte mit kurzem Dünger aus abgeräumten Miſtbeeten oder mit Moos zu bee decken. Doch darf der Dünger nicht die Pflanzen überdecken, dieſe müſſen vielmehr nur mit demſelben umlegt werden. Es wird jeder Verſuch dem nicht unerfahrnen Gärtner die Mühe um ſo mehr lohnen, als hier ein Dilettant ohne alle Anweiſung zu der Ausübung dieſer Methode gelangt, und jo der Beſitzer eines nicht unbedeutenden Aurikelſortiments ge- worden iſt. Ohne ſehr große Mühe und bedeutenden Zeit⸗ aufwand haben wir jährlich gegen 5 bis 10,000 P gezogen, die immer eine gute Ausbeute ſchöner Blumen gaben. Dos: _ Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 5. Karminrothe Scharlach⸗Erdbeere. Scarlet Buprhery,, Synonyme: Karminrothe⸗Noſt Erdbeere. Eine Samenpflanze, welche 11 William zu go majton im Jahre 1820 aus dem Samen der Roſenfrüch⸗ tigen Erdbeere, befruchtet mit den Pollen der alten ſchwarzen Erdbeere, gezogen hat. f Sie trägt gut, nicht ſpät, und bringt ihre Früchte, gleich der vorigen, nach einander. Die Frucht ijt groß, ſtumpf, koniſch, mit einem Halſe, glänzend roth, wie fafitt; die Sa⸗ men find wenig vertieft, mit ſcharf erhabenen Zwiihenräumen; das Fleiſch iſt blaß ſcharlachfarben, feſt und ſehr wohlſchmek⸗ kend. Der Kelch iſt groß und ausgebreitet. Die Blätter wachſen nahe am Boden, ſind zahlreich, von mittlerer Größe; die Blattſtiele etwas behaart, die Blättchen mäßig groß, ſtumpf, eirund, oder elliptiſch, tief und unregelmäßig geſägt; die Ober⸗ fläche derſelben haarig und hellgrün. Die Ausläufer find - klein, zahlreich, auf der Oberſeite röthlich. Die Schafte ſind febr fus die Blumenſtiele ſproſſend, uns; die Baues udi r ſich ipit. Carmine Sie unterſcheidet fi von Nr. 4. durch ihre weit arb» ßeren Blätter und Blüthen, und durch ein viel belleres Grün. Dieſe Sorte verdient ſowohl ihres guten Geſchmacks, als ih- rer Schönheit wegen angezogen zu werden; fie ijt ziemlich er- giebig, und reifen ihre Früchte ſpäter als bei manchen anderen Sorten. 6. Scharlach⸗Erdbeere von Grove End. Grove End Scarlet Strawberry. Synonyme. Atkinſons Scharlach⸗Erdbeere. Ein Sämling von William Atkinſon in feinem Gare ten zu Grove-End, Marylebone, im Jahre 1820 gezogen. Trägt außerordentlich reich, reift die Früchte früh und hält länger damit an. Die Frucht hat eine beträchtliche Größe, iſt gedrückt kugelig, von eiförmig glänzend heller Cochenillefarbe; die Samen liegen in ſeichten Zwiſchenräumen flach vertieft; das Fleiſch iſt blaß ſcharlachfarben, feſt, mit einem Herzen, der Geſchmack iſt angenehm und etwas ſäuerlich. Der Kelch iſt groß ausgebreitet und etwas zurückgeſchlagen. Die Blatt⸗ ſtiele find ſehr lang, zart und faſt glatt, die Blattchen find nur klein, länglich, etwas gefaltet, ausgebreitet oder abwärts gebogen, ſehr tief, grob und ſcharf geſägt, die Oberfläche leicht bebaart, glänzend hellgrün. Die Ausläufer ſind ſchwach, zahlreich, röthlich auf der Oberſeite. Der Schaft ijt halb fo lang als die Blattſtiele, welche 8 — 12 Soll hoch find; die Blumenſtiele ſind lang und zart; die Blumen groß und früh, aber auch ſpät blühen ihrer noch viele auf. Die Erdbeere ijt vom erſten Range, ähnlich der Roſen⸗ erdbeere Nr. 4., aber die Blätter ſind erhabener und beſchat⸗ ten die Frucht weniger. Sie läßt ſich ſehr gut treiben, trägt bäufig und erlangt, fo behandelt, einen ausgezeichneten Ge⸗ fma. — Der Barank ſchen Beſchreibung füge ich hinzu. > kann dieſe Erdbeere in jeder Beziehung als außer⸗ ob als im Herbſt empfehlen. Den einzigen Fehler, den ſie bei der Kultur im freien Lande zeigt, iſt der, daß die Pflanze — | is ! v^ ſehr ſteif, und tragen die Früchte ben heraus; = dagegen, die ſeitlich entſpringen, w find kürzer und legen fi nieder. Die Pflanze hat außerdem ſo viel Charakteriſtiſches im Aeußern, daß, wer ſie einmal geſehen, ſie aus Hunderten herausfindet. 7. Herzog von Kent's Scharlach-Erdbeere. Duke of kent's Scarlet Strawberry. Synonyme. Kugel-, fproffendes, früh ſproſſende-, Neuz Schottland⸗, Trauben-, öſtreichiſche⸗, Atlant's⸗, Herzog von Jork's Scharlach-Erdbeere. Dieſe Erdbeere wurde dem Königlichen Garten zu Kew im Jahre 1802 durch Mich. Dalton, Gärtner des verſtor⸗ benen Herzogs von Kent, aus Halifax in Neu⸗ Schottland zugeſchickt. Andere Nachrichten hingegen weiſen ihre Einfüh⸗ rung in die engliſchen Gärten noch weit früher nach, wodurch einige ihrer Synonyme zu erklären ſind. Im Jahr 1822 nämlich wurde ſie durch George Lindley, welcher einen Garten zu Lotton, in der Nähe von Norwich beſitzt, an den Garten der Societät gegeben; er erhielt diefe Erdbeer— forte von Rob. Pointer von Southon in Huttingdonfhire, dem ſie um das Jahr 1798 von Samuel Whitbrand, welcher dieſelbe aus Deutſchland mitgebracht und öſtreichiſche Scharlacherdbeere genannt hatte, mitgetheilt worden war. Sie war die Lieblings-Treiberdbeere in den Gärten des Herzogs von York zu Otlands. In Folge ihrer verſchiedenen Abjtams mung erhielt ſie auch verſchiedene Benennungen. Sie trägt außerordentlich reichlich und reift ſehr früh. Die Frucht iſt beinahe kugelförmig, von mittlerer oder beſſer ge⸗ ringer Größe, und reif von ſchöner glänzender Scharlachfarbe: Die Samen liegen tief, bie Zwiſchenraume find ſcharf erha⸗ ben; das Fleiſch iſt feſt, blaß ſcharlach, der Geſchmack eigen⸗ thümlich, etwas ſtreng, doch angenehm. Der Kelch iſt klein, ausgebreitet, zuweilen zurückgeſchlagen. Die Blätter ſind dun⸗ kel; die Blattſtiele hoch, ſchlank, ſehr gerade, faſt glatt, im Sommer röthlich, ſpäter werden ſie grün; die Blättchen haben eine mittlere Größe, find länglich⸗eiformig, blaßgrün, mit un⸗ ebener Oberfläche, grob und ſtumpf geſagt. Die Ausläufer ibt, erſcheinen ſehr früh, ſind zahlreich, dünn, und von röthlicher Farbe. Die Schafte ſind bezüglich ihrer Länge ſehr verſchie⸗ den, einige lang, andere halb fo lang als die Blattſtiele, auf⸗ recht und behaart; die Blumenſtiele ſind ſchwach, die Blumen ſelbſt ſehr klein, öffnen ſich ſpäter als manche andere, haben kurze Staubgefäße mit ſcheinbar unvollkommenen Staubbeuteln. 69 Außer daß biefe Sorte ſehr reichliche und ſchmackhafte Früchte trägt, beſteht ihre größte Vorzüglichkeit noch darin, daß ſie die am früh reifendſte aller Sorten iſt, ihre Früchte ſelbſt noch eher zeitigen, als die der alten Scharlach-Erdbeere, und obſchon dieſelben kleiner ſind, trägt ſie ſie doch ſo im Ue⸗ berfluß, und erhalten ſie ſich dabei ſo rein von Erde, daß ſie bei naſſer Witterung weit weniger Schaden leiden, als manche andere Sorte. Die Herzog von Kent's Scharlacherdbeere trägt aller⸗ dings ſehr reichlich und zeitigen die Früchte früh, allein ihrer Kleinheit wegen iſt dieſe Sorte nicht ſehr zu empfehlen. 8. Sir Joſeph Banks Scharlach-Erdbeere. Sir Joseph Banks's Scarlet Strawberry. Dieſelbe empfing der Garten der Societät von Lord Ba- got zu Blithfield, deſſen Gärtner Rob. Buck dieſelbe unge⸗ fähr 10 Jahr früher von William Roſtell zu Newark in Nottinghamſhire erhielt; dieſer hatte fie von Sir Rob. Dee ron zu Stubton in Lincolnſhire erhalten, dem ſie der verſtor⸗ bene Sir Joſeph Banks, als eine neue Scharlacherdbeere gegeben hatte. — Obgleich die Erdbeere in mehrere Gärten vertheilt worden iſt, hat man ſie ihrer wenig guten Ei⸗ genſchaften wegen doch nur ſpärlich kultivirt und gering geachtet. Sie trägt ziemlich, reift früh. Die Frucht iſt länglich, mit einem Halſe, mäßig groß, hell ſcharlachfarben, mit einer ſtumpfen Spitze; die Samen, mit ſehr flachen Zwiſchenräumen, liegen beinahe hervorragend; das hell ſcharlachrothe Fleiſch iſt feſt und ſehr wohlſchmeckend. Die Blätter ſind dunkel, die Blattſtiele beinahe aufrecht, kurz, ſchwach, leicht behaart, früh im Sommer röthlich, ſpäter grün; die Blättchen mittelgroß, oval, ausgebreitet, ſehr flach oder etwas concav, eiförmig und ſtumpf geſägt; die Oberfläche etwas behaart, glänzend grün. Die Ausläufer ſind denen von Nr. 7. ähnlich. Die Schafte kurz und dünn; Blumenſtiele mittellang; Blüthen klein und früh. Dieſe Erdbeere iſt der vorigen ſehr nahe verwandt, mit welcher ſie wahrſcheinlich nicht ſelten verwechſelt wird, ſie reift faſt zu derſelben Zeit, und obgleich nicht jo fruchtbar, hat fie doch einen vorzüglicheren Geſchmack; die Blätter wachſen gedraͤngter zuſammen, und ihre Oberflache iſt ebener. (Fortſetzung folgt.) d Einiges zur Kultur der Phlox - Arten. (Marnock’s Floricultural Magazine. Januar 1842.) Die Gattung Phlox beſteht bekanntlich aus febr vielen, meiſtens harten, krautartigen Arten, und beläuft fid) ihre Zahl beinahe auf funfzig, die ſämmtlich Bewohner von Nordame⸗ rika ſind. Außer dieſen giebt es noch eine Menge durch künſtliche Befruchtung entſtandener Baſtarde, ſo daß dieſe Gat⸗ tung ſo leicht von keiner anderen, hinſichtlich ihrer Anzahl har⸗ ter und ſchöner Arten und Varietäten, übertroffen wird. Es iſt aber nicht die Zahl der Arten und Varietäten allein, was die Gattung ſo intereſſant, und ſie zu kultiviren geneigt macht; ſondern auch viele andere gute Eigenſchaften machen ſie uns empfehlenswerth. Sie find beinahe alle vollkommen hart, und die wenigen Arten, die Schutz bedürfen, ſind, wenn ſie dieſen erhalten, leicht zu kultiviren. Ferner iſt ihre Kultur ſehr einfach, ſo daß es kaum nöthig iſt, etwas darüber zu er⸗ wähnen. Die verſchiedenen Arten variiren ſehr in ihrer Höhe und im Habitus, ſo daß ſie ſich zu allen Zwecken anwenden laſſen, und in Bezug auf ihre Blüthenpracht findet man ſie in allen Schattirungen, vom reinſten Weiß, bis zum Roſa, Lila oder Himmelblau. Der Boden, worin ſie am beſten gedeihen, iſt ein guter torfiger Lehmboden, den man durch Lauberde düngt und mürbe macht. Sie gehen mit ihren Wurzeln nicht tiefer als höchſtens zwei Fuß. Der Boden muß eher feucht als trocken ſein, be⸗ ſonders im Sommer, doch darf ſich das Waſſer nicht ſam⸗ meln, ſondern muß guten Abzug haben. Iſt der Sommer trocken, fo komme man mit dem Begießen zu Hülfe. Das Austrocknen der obern Erdſchicht iſt zu empfehlen, worunter der untere Boden ſtets Feuchtigkeit einſaugt. Im Winter leiden ſie ſelten oder nie durch die Kälte, wohl aber durch Näſſe, daher man für Abzug des Waſſers Sorge tragen muß. Die zarteren Arten, als Phl. nivalis, floridana und andere, verlangen nur eine ſehr geringe Bedeckung gegen den Froſt, man ſchützt ſie vermittelſt eines Blumentopfes oder ei⸗ ner Glasglocke, bie man über die Staude fegt. Der Anblick eines nur mit Phlox - Arten bepflanzten, nach ihrer Br und prn geordneten Beetes n s raſchend ſchön. 70 Die Vermehrung geſchieht entweder durch Samen, Steck⸗ linge oder Theilung der Wurzeln. Aus Samen erzieht man ſie hauptſächlich, um neue Varietäten zu erhalten, und zu die⸗ ſem Behuf iſt eine künſtliche Befruchtung anzurathen. Die Stecklinge neuer und ſeltener Arten wachſen leicht in ſandiger Erde unter einer Glasglocke. In Töpfen kultivirt und un⸗ termiſcht mit andern Pflanzen in Gewächshäuſern, verfehlen fie ihren Zweck nicht Phl. omniflora ijt die fünfte weiße und Phl. reflexa die ſchönſte purpurfarbene Art. Das hier folgende Verzeichniß enthält fünfzig Mr- ten, die nach der Höhe, die fie gewöhnlich erreichen, geord⸗ net ſind. I. Geſtreckte Halbſträucher, 4 — 6 Zoll lang. Phlox floridana (P. Nuttalliana), setacea, nivalis (P. aristata), subulata, reptans (P. stolonifera), reptans crassifolia (P. crassifolia, P. verna), procumbens. II. Krautartige Arten von 9—12 Zoll hoch. Phlox divaricata, ovata (P. Listoniana), canadensis, pilosa, pilosa amoena (P. wo). UI. Krantartige Arten, von 1—2 Fuß Höhe. Phlox Brownii, Youngii, omniflora, Atkinsii, suflruticosa glaberrima, Paxtonii, triflora (P. carnea, P. Hookeri), suaveolens, suavcolens variegata, Lorranü, Thomp- sonii. IV. Krautartige Arten, von 2—3 Fuß Höhe. Phlox virginica, tardiflora (P. longiflora), Bridgesii, ele- gantissima, Alcardi, ; V. Krautartige Arten, von 3—4 Fuß Höhe. Phlox acuminata (P. decussata), laeta, acutifolia, corym- bosa, latifolia, Wheeleriana, Ingramiana, Riversii, 1 penduliflora, odorata, reflexa (P. rn ag ins mii, Coldryana, splendens. VI. Rrantartige Arten, von 4— 5 Fuß Höhe. Phlox paniculata, Paniculata alba, paniculata grandis, Broughtonii, ata, cordata g een scabra (P. americana, P. Sick. nungen ſpäteren Glückes. Ueber die Kultur des Weizens in Weftindien. Vom Herrn Dr. Hamilton zu Plymouth. (Aus dem Gardener’s Chronicle No. 2, 3, 4 sq. übertragen.) Es ſind nun ungefähr 350 Jahre her, wo von einem Begleiter des Columbus der erſte Verſuch gemacht wurde, den Weizen auf den Antillen zu kultiviren. Die Verſuche wurden mit den befriedigſten Reſultaten in der Niederlaſſung Iſabella, an der Nordküſte von St. Domingo, ungefähr zehn Meilen von Monte Chriſt im 19° 58' n. Br. gemacht. In Was- hington Irvings Life of Columbus Vol. II. Cap. XI. P. 139. findet man darüber folgende Notiz. Alles in der Nachbarſchaft des Hafens verrieth die Hoff⸗ Die Pflanzen und Früchte der al⸗ ten Welt, die er einzuführen ſich bemühte, vermehrten ſich ſchnell. Die Küchengärten, Felder und Gärten waren in ſchnel⸗ lem Zunehmen. Samen verſchiedener Früchte hatten gekeimt. Das Zuckerrohr gedeiht beſonders gut im dortigen Boden. Ein dort einheimiſcher Wein, der mit Sorgfalt kultivirt wurde, trug leidlich ſchmeckende Früchte. Ableger von europäiſchen Varietäten trugen gleichfalls Früchte. Ein Landmann brachte am 31. März 1494 an Columbus einige Weizenähren, deren Samen Ende Januar geſäet waren. Die kleineren Garten: kräuter reiften in 16 Tagen, und die größeren, als Melonen, Gurken und Kürbis waren ebenfalls innerhalb eines Monats, nachdem die Samen geſäet worden, zum Genuß tauglich. Hier haben wir ein treffendes Beiſpiel von der erfolg⸗ reichen Kultur des Weizens, der ohne weitere vorhergangene Acelimatiſation aus Europa eingeführt wurde. Engliſcher Weizen iſt oft der Gegenſtand erfolgreicher Verſuche geweſen, die man in verſchiedenen Theilen von Weſtindien, namentlich auf den Bahamas, Antigua und Barbadoes angeſtellt hat. Es iſt nicht der Wechſel der Temperatur, der ein Mißlingen erzeugt, welches man oft wahrgenommen hat. Weshalb glückte der Verſuch 1494, wozu der Weizen direkt aus den weſtli⸗ chen Theilen Spaniens eingeführt wurde? während ſelbſt der Talavera⸗Weizen aus denſelben Thälern Spaniens, und der Poo⸗ nab⸗Weizen aus den hohen aber heißen Diſtrikten von Bom⸗ bay im Jahre 1840, theilweiſe oder gänzlich fehlſchlugen. Der 71 Victoria⸗Weizen, in Caracas geerntet, und in England gefäet, behielt feine natürlichen Eigenſchaften unter dem Wechſel des Klima's. Er gedeiht in Weſtindien eben ſo gut, als in der Gegend von La Vittoria und San Mateo. Es findet ſich kein Werk vor, worin nur ein Augenmerk auf die Geſchichte über die Kultur des Weizens auf den Mn- tillen geworfen, oder die Urſache des plötzlichen Aufhörens fei- ner Anpflanzung angegeben worden iſt, mit Ausnahme einer kurzen Notiz von Alex. von Humboldt in ſeiner ſchätzbaren Diſſer⸗ tation: De distributione Geographica Plantarum, Paris 1817, p. 161, und im vierten Theile ſeiner Reiſen, London 1819, p. 111, wo es heißt, daß die ſchönen Ernten von Egypten und des Königreichs Algier, wie die der Theile von Aragua und des Innern der Inſel Cuba hinlänglich beweiſen, daß die Zunahme der Wärme den Weitzenerndten nicht nachtheilig ſei, ſie ſei denn mit Uebermaaß von Zug und Feuchtigkeit begleitet. Von dem von Sir R. K. Porter von Caracas nach Eng⸗ lang eingeſandten Weizen wurde ein Theil an Dr. Bancroft, im Auguſt 1834 geſchickt, um ihn auf Jamaica, 340 Jahre ſpäter nach der erſten Einführung auf die Nachbar⸗Inſel Hayti, anzubauen. Der Same wurde unter die beſten Pflanzer ver⸗ theilt, die ihn mit dem glücklichſten Erfolge auf den Gebirgen von St. Anna und St. Andrews anbauten. An beiden Orten wurde der Same Ende Januar geſäet, und Ende April geerntet. Auf einer Pflanzung in den Gebirgen von St. Andrews, Pair Hill genannt, und ungefähr 2000 Fuß über der Meeresfläche, er- zeugte ein Korn 28 Aehren, die zuſammen 1500 Körner ent⸗ hielten, aber dennoch ziehen die Pflanzer den türkiſchen Weizen (Zea Mays) dem Victoria Weizen vor. Auf einer Pflanzung 4000 Fuß über dem Meere erzeugten 6 Aehren 336 Körner, die ſämmtlich größer und ſchwerer als der Mutterſamen wa⸗ ren. Jede Aehre wog zwei Loth. Der Same wurde im März geſäet, und die Pflanze einmal geſchnitten, fie wuchſen jedoch bald nach dem e Regen, und die Körner reiften Mn- fangs Juni. Dieſes waren die Nefultate der erſten Verſuche, mit Aus⸗ nahme der von Cuba, die mit der Kultur des Weizens auf den Antillen feit 1494 gemacht wurden. Jedoch find fie noch nicht hinreichend, um zu erſehen, welches das Minimum der Breite und Höhe iſt, in denen die Kultur mit Vortheil in den Tropen bewerkſtelligt werden kann. Es wurden daher abermals Weizen⸗ körner von Caracas ausgeſäet, und die Nefultate waren febr er- folgreich. Das dazu benutzte Land lag nicht 4 Fuß über dem Meere. Die Zahl der Aehren, die jedes Korn erzeugte, die zwölf Zoll auseinander geſäet waren, war 50 — 60, und jede Aehre hatte 50—60 Körner. Sir Will. Colebrock, der von der Regierung nach den Leward-Inſeln, (Inſeln unter dem Winde) verſetzt worden, wurde mit den Verſuchen des Weizenbaues beauftragt, jedoch ſind nur die Berichte einiger Pflanzer von Antigun und Do⸗ minico eingegangen. Auf erſterer Inſel waren die Nefultate aus Mangel an Kenntniß des Bodens und anderen Urſachen nicht befriedigend, die Samen waren klein und ſchlecht. Auf Dominico jedoch, obſchon näher der Linie, wurden 15 Körner auf einem nach Oſten gelegenen und 30 Fuß über dem Meere gelegenen Boden gejdet, und zwar am 20 November 1838; ſie gingen in drei Tagen auf, und erzeugten 165 Aehren mit 3630 Körnern, die in einem Zeitraum von 104 Tagen zur Reife kamen. Gleichzeitig mit Verſuchen, die auf den kleinen An⸗ tillen angeſtellt wurden, ſchritten die auf Jamaica ebenfalls fort, und gaben die Ueberzeugung, daß der Weizen mit gutem Erfolge ſowohl auf flachem Boden, als auf den höheren Re⸗ gionen der blauen Gebirge auf Jamaica, von 2000 bis zu 4000 über dem Meere, kultivirt werden kann. Durch die Berichte des Präſidenten der Agrieultural-Affociation erfahren wir, daß der Victoria-Weizen ſowohl in den Jandigen Ebenen von Vera, als in den feuchten Gebirgen von Clavendon und St. Anna gedeiht. Der in Vera gewonnene Weizen wurde am 22. März geſäet, er keimte am 27., die erſte Aehre bil⸗ dete ſich am 9. Mai, alſo nach 58 Tagen, fing an zu reifen am 6. Juni, den 76. Tag, und wurde am 20., den 90. Tag geſchnitten. In St. Anna wurde der Same am 30. März geſäet, keimte am 2. April, und am 30. Juni, nach 92 Tagen * war er vollkommen reif. Im Jahre 1839 wurden mehrere Verſuche, die ſehr be⸗ friedigend ausfielen, durch Herrn B. T. Young auf Barba⸗ does gemacht, von wo er den Samen von der Inſel Dominico erhielt. Herr Young jüefe die Weizenkörner mit einem Pflanz⸗ ſtock in zolltiefe Löcher und zwölf Soll von einander ent⸗ fernt am 15. Januar 1839, ungefähr 24 Meile von der Nordküſte und nur wenige Fuß über dem Meere erhaben. Er ſäete zwei Körner in jedes Loch. Es wäre beſſer gewe⸗ ſeu, wenn die einzeln geſäet worden Mm mas ‚hätte 7 die Hälfte der Samen erſpart, da jedes Korn keimte, und oft eine Pflanze die andere hinderte. Der Boden, worauf der Same geſäet wurde, war ein Juckerrohrfeld, das einen Monat früber mit jungem Zuckerrohr bepflanzt geweſen, zwiſchen wel⸗ chem man nun den Weizen geſäet hatte. Ungeachtet der vorherr⸗ ſchenden trocknen Witterung, der ſtarken Sonne und Windſtille, ſo nachtheilig für die Vegetation, gedieh der Weizen gut, und war am 15. des folgenden Aprils, 90 Tage nach der Ausſaat reif. Die Aehren waren im Durchſchnitt ſchwer und voll, und enthielten jede 50 — 60 Körner. Der Boden war ein guter Lehmboden und kein Dünger wurde angewendet. Dieſer Verſuch wiederlegt völlig die falſche Idee, daß Cerealien auf niedrigem, dem Meere gleich gelegenen Boden innerhalb der Tropen nicht gedeihen, und ferner hinſichtlich des Ertrages, zumal bei dem kur⸗ zen Zwiſchenraum vom Säen bis zur Reife, iſt der Weizen eine eben ſo ſchätzbare Pflanze, wie das Zuckerrohr, und verlangt nicht balb fo viel Arbeit als jenes. Herr Young hat ſeitdem noch viele, immer gleich befriedigende Verſuche angeſtellt, und bemüht fi eine Aetien⸗Geſellſchaft mit 20000 Actien zu 1 Pfd. Sterl. zur Beförderung der Weizenkultur in Weſtindien zuſammen zu bringen. WS Vincent gedeiht der Weizen gleich gut, ſowohl in niedrigen als höheren Gegenden. So erzeugten zwei, Ende Juni geſäete Körner zwölf Aehren, die am 10. Oktober reif waren. Eine große Menge Verſuche find auch auf andern Inſeln gemacht worden, von denen die 9tejultate noch nicht bekannt ſind, aber es ſteht zu erwarten, daß auch dieſe nicht fehlſchlagen werden. Ps. Chrysanthemum indicum Z. aus Samen zu erzielen, Gardener's Gazette 258. um vitin und guten Samen von Chrysanthemum indicum zu er ziel; , wählt man halbgefüllte Blumen und, be- feuchtet die Strablenbt So⸗ ublumen mittelſt eines feinen Pinſels. bald ſie Samen a i jeger L ſchützt man die Pflanzen, vorzüglich aber die Blumen, vor Feuchtigkeit, und giebt ihnen eine Tempera⸗ tur von 10—15˙R., unb zwar fo lange, bis die Samen völlig ihre Reife erhalten haben. Man ſäet die Samen fofort nach der Reife aus, und verpflanzt bie jungen Pflanzen recht oft in nabr- hafte Erde. Sie entwickeln bereits im erſten Jahre ihre Blü— then, und man erzielt vortreffliche Spielarten aus dergleichen Ausſaaten *). Pflanzen ⸗Catalogs⸗ Anzeige. Das ſehr reichhaltige Verzeichniß der Gewächshauspflan⸗ zen, Florblumen ausdauernder Stauden und gefüllter Dahlien von Heinrich Böckmann in Hamburg, Rabenſt. vor dem Dammthore, Compt. neuer Jungfernſtieg Nr. 3, iſt in portofreien Briefen daſelbſt zu erhalten Auch ſind dem Verleger der Allg. Gart. Zeit. (Nauk'ſche Buchhandlung) mehrere Exemplare zur Verfügung geſtellt, die an hieſige und auswärtige Pflanzenlieb⸗ haber auf portofreie Anfrage abgegeben werden können. ) In den italieniſchen Gärten werden häufig Samen von dieſer Lieblingspflanze, die im Herbſte unſere Gewächshäuſer und im ſüdlichen Europa die Gärten ſchmücken, gezogen. Wir ſind daher im Irrthum, wenn wir glauben, alle Varietäten wären indiſchen Urſprungs. Literariſche Anzeige. Bei E. 3. Fürft i in Nordhauſen iſt fo eben in 2. ar. er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu bekomme Neueſte Erfahrungen in der Ananas ⸗Treiberei. Eine Juſammenſtellung der zweckmäßigſten Methoden, die Ananas ungemein groß, ſchmackhaft, ſchnell und 3 mit dem geringſten Koſtenaufwande zu erziehen. Von John Taylor. Nebſt einem Anhange über die Gurkentreiberel in Ananasbee⸗ ten, um das ganze Jahr hindurch friſche Gurken zu haben. Nach der dritten Auflage aus dem Engliſchen. 12. 1842. Broch. 10 po^ — -8 1 — 36 Kr. warum ihr Genuß fo wenigen zu Theil wurde. Sp nern wird fie den reichlichſten Gewinn bringen. Nauckſche Buchhandlung. eculativen Gärt⸗ * - Hierbei das Bery nen cic. welche pnt baben find b ip für LC von Blumen: Sämereien, Pflanzen: Zwiebeln, Georgi: G. Görner in Luckau i. d. N. Zehnter Ber. ligemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In r r mit den e Gärtnern und — des In: und e beransgeßchen E von pg ee Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Alben Dietrich, * i Dr. der Philof vw Ane eV Sonnabend, ben 5. März. ueber T Anwendung des Mooſes um Melonen und Gurken in Miſtbeeten zu erziehen. siy e vom Herrn Krüger y T in Lübbenow bei Som. Schon öfter iſt in dieser Zeitschrift die Anwendung des Mooſes als Unterlage bei Topfpflanzen erwähnt worden. Ich babe daraus Nutzen gezogen, und es bei manchen Pflan- zen, als z. B. bei Begonia, Achimenes “coccinea Pers. (Cyrilla, pulchella Herit.) u. à. mit Vortheil ee, ſo daß ich es jetzt jeder anderen Art von Unterlage vorziehe, und es der Mühe werth halte, in idet Serm Verſuche im Großen damit anzuſtellen. Seit einigen Jahren bediene ich ar und zwar mit gue tem Erfolge, des Waldmooſes bei Anlagen der Miſtbeet-Trei⸗ berei, und zwar bei Melonen und Gurken. Meinen erſten Verſuch machte ich in einem kleinen, nur einfenſtrigen Miſt⸗ beete, -das ich mit Moos belegte, um Melonen darin zu zie⸗ ben. Der Ertrag ſowobl, als der Geſchmack der Melonen war ausgezeichnet, denn ich erbielt neun völlig ausgewachſene Früchte von der len Saen niteni ich te bau gewählt batte t ges 74 Im vergangenen Jahre am 2. März wurde ein Miſt⸗ beet mit Moos belegt und zu Gurken beſtimmt. Die Pflan⸗ zen waren im Ananashauſe in Töpfen, und zwar in. Moos gezogen, und ward das Miſtbeet damit bepflanzt. Gleich⸗ zeitig wurde die Anlage eines andern gewöhnlichen Miſtbee⸗ tes bewerkſtelligt, und Gurkenpflanzen in daſſelbe und die ihnen zuſagende Erde gepflanzt. Auf dem mit Moos angelegten Beete konnten die erſten ausgewachſenen Gurken am 28. April abgenommen werden; die auf dem gewöhnlichen Miſtbeete ge- zogenen aber erſt zehn Tage ſpäter. Die in Moos gezogenen Gurkenpflanzen brachten bis zum Spätherbſt eine Menge Früchte hervor, bis ſie der Froſt zerſtörte, diejenigen hingegen, welche in Erde gezogen, und eben ſo wie die erſten einem anhaltenden Regen ausgeſetzt waren, gingen viel frü- her ein. Auch war das Wachsthum bei dieſen bei weitem nicht ſo üppig, und die Ernte nicht ſo gig als bei ber erſt er⸗ wähnten Kultur⸗Methode. ^ Bei der Melonenzucht ergab ſich ein ähnliches Nefultat. Es wurden gleichzeitig zwei Miſtbeete, das eine mit Moos das andere mit Erde angelegt, und beide mit Melonenpflänzchen bepflanzt. Die in Moos gezogenen zeichneten ſich vor den anderen dadurch aus, daß ſie reichlicher Früchte anſetzten, und auch früher reiften. Im Geſchmack ſtanden ſie den in Erde gezogenen in keiner Weiſe nach. Das vergangene Jahr war wegen der naſſen Witterung der Melonenzucht ſehr ungünſtig, und die in Erde angebauten litten febr an Faulniß; dagegen hielten fiğ die auf Moosbeeten gezogenen äußerſt geſund, was daraus um ſo mehr hervorgeht, daß eine zweite Ernte Statt fand. = Die leeren Räume wurden wie in den gewöhnlichen Mif- Geten mit Salat bepflanzt, der ſich ebenfalls durch ſtarke auszeichnete. Die Anlage eines ſolchen Miftbeetes ijt die eines gewöhn⸗ lichen, und weicht nur darin ab, daß man ſtatt der Erde, welche man auf den friſchen Dünger bringt, Moos dazu an⸗ wendet. Es wird nämlich auf den friſchen Dünger eine vier Zo bebe be werjibriger Miftbeetdünger gebracht, das einer acht Zi 1 hohen Moosſchicht bedeckt, und mä- beobachten iſt dabei, daß die größte Hitze de Benes an cute un muß, ehe das Einpflanzen vor⸗ im Mooſe bei weitem eher den Verbrennen ausgefegt ub, als diejenigen, welhe in Erde ne woche. Ein Miſtbeet mit Moos bedeckt, hält im Rohr ober einem ähnlichen Material. Vergleich zu einem gewöhnlichen Erd-Miſtbeet viel länger die Wärme an ſich, und mag dies wohl der Grund ſein, daß die Pflanzen ſich länger im Wachsthum erhalten und üppiger bee getiren. Bemerkungen über ^^. Chimonanthus fragrans Lindl. [Calycanthus praecox L. Meratia fragrans Nees.] (Fam, Calycantheae.) Bon - Friedrich Otto. Was mögen wohl die Urſachen ſein, daß man dieſen ſchö⸗ nen japaniſchen Strauch ſo wenig in unſern Gärten verbreitet findet, da er ſich doch ſo leicht kultiviren und vervielfältigen laͤßt? Faſt möchte man auf die Vermuthung kommen, dieſer Strauch ſei unſern Gaͤrtnern und Pflanzenliebhabern fremd, oder doch wenigſtens nicht hinlänglich bekannt. Ich würde dieſer Pflanze kaum gedenken, wenn nicht gegenwärtig ein über neun Fuß hohes Exemplar in dem hieſigen Conſervato⸗ rium in voller Blüthe ſich befände, und die Blüthen einen angenehmen, den Veilchen nicht unähnlichen Geruch daſelbſt ver— breiteten. Die Pflanze hält ſowohl im Freien, als in Winterkäſten und Kellerräumen ohne beſondere Pflege aus. Wird ſie im Freien gezogen, ſo kann ſie entweder an einer Mauer in Spalierform, oder an einem andern ihr zuſagenden Ort kultivirt werden, und erhält ſie dann für den Winter eine trockene Bedeckung von Bei denjenigen Pflan⸗ zen, welche in Töpfen im kalten Gewächshauſe gezogen ſind, erſcheinen bereits mit Anfang des Februars, oft ſchon früher die erſten lange dauernden Blüthen. An den im freien Lande ſtehenden Individuen entwickeln ſich dieſe mit dem Beginn des Frühlings, und zwar an den blatt⸗ loſen Zweigen; dagegen iſt das Laub bei Exemplaren, welche in Kalthäuſern gezogen worden, an den oberen Spitzen der Aeſte ſehr oft, bis ſich neue Blätter bilden, bleibend, welches dem Strauch ein noch ſchöneres Anſehen giebt. Die Vermehrung wird durch Abſenker und Stecklinge, "tóc letztere von jungen Zweigen entnommen werden, be⸗ 19 werkſtelligt, die gleich in den erſten Jahren Blüthen entwickeln. In manchen Gärten kommt noch eine Varietät Ch. fragrans B grandiflorus mit großen hellgelben Blumen vor, die noch viel ſchöner ſind, als die der gewöhnlichen Form. Schon Kämpfer bemerkt in feinen Amoenitates exo- ticae pag. 878, daß die Pflanze in Japan als ein Zierſtrauch gezogen wird, deſſen Blumen im Februar, ehe ſich Blätter bilden, erſcheinen, die im Anfange einen veilchenähnlichen Geruch verbreiten, aber doch mit der Zeit unangenehm werden, wenn man ſie lange riecht. Lord Coventry war der erſte, welcher dieſe Pflanze im Jahre 1766 in England kultivirte, nachdem er ſie aus China eingeführt hatte. In mehreren Baumſchulen z. B. in Cöln, Flottbeck, Bollweiler, Metz u. ſ. w. ſind Pflanzen für ein Billiges zu erhalten. Im Jahre 1799 wurde die Pflanze als Calycanthus praecox in Curtis's Botanical Magazine tab. 466. abge⸗ bildet und beſchrieben, und im Jahre 1820 im Botanical Register t. 451. die Varietät grandiflorus, mit großen, gelben, rundlichen Blumen, deren innere Blätter hochroth, und deren äußere am Rande zuweilen gekräuſelt find. Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. * : (Fortſetzung.) 9. Morriſania Scharlach-Erdbeere. Morrisania Scarlet Strawberry. Dieſe Erdbeere wurde zu Ende des Jahres 1821 aus einer Sammlung des Gartenbau-Vereins zu New Yor? in Nordamerika, durch Dr. Hoſack hierher geſandt. Sie trägt gut und reift früh. Die Frucht iſt rund, wächſt in Büſcheln, ſehr klein, glänzend dunkelrot; die Samen nicht zablreich noch tief eingeſenkt, die Zwiſchenräume breit und rundlich; das Fleiſch weißlich, weich, ohne abgeloͤſtes Senz; Geſchmack er⸗ träglich. Der Kelch ausgebreitet mit vielen ſpitzen Lappen. Die Blattſtiele faſt aufrecht, ſtark behaart; die Blättchen klein, länglich oder eirund, mit ſpitzen Sägezähnen, die Oberſeite haarig und hellgrün. Die Ausläufer dünn, auf der Ober⸗ ſeite braun. Der Schaft halb ſo lang als die Blattſtiele, et⸗ was aufrecht; die Blumenſtiele ſehr kurz, die Blumen klein und früh, die Staubbeutel gewöhnlich unfruchtbar. Ihrer geringfügigen Eigenſchaften wegen wird ſie nicht kultivirt. 10. Scharlach⸗-Erdbeere von Lewisham. Lewisham Scarlet Strawberry. Stammt von Henry Bailey, Gärtner des Grafen Spencer zu Altorp in Northamptonſhire. Derſelbe erhielt ſie von John Wilmot aus Lewisham, in deſſen Garten ſie vor einigen Jahren aus von der Hudſon's Bay erhaltenen Samen, unter dem Namen Scharlach Trauben- oder Büſchel⸗ Erdbeere gezogen wurde. Sie trägt gut. Die Frucht iſt klein, rundlich, mit einem kurzen Halſe, von einem einförmigen, dunklen, glänzenden Pur- purroth, ſie wächſt in Büſcheln und iſt etwas haarig; die Samen ſind nicht tief liegend, mit flachen Zwiſchenräumen; das Fleiſch ſcharlach, feſt und dicht, Geſchmack nur ſehr mittelmäßig. Der Kelch iſt klein, haarig und zurückgeſchlagen. Die Blattſtiele mäßig lang, ſchwach, ſehr behaart; die Blättchen klein, ellip⸗ tiſch, concav oder flach, gelblich grün, ſcharf geſägt, bie Dber- fläche ſehr behaart. Die Ausläufer ſind ſchwach, zahlreich, etwas purpurfarben. Die Schafte kurz und gleichfalls ſehr behaart, mit lang verzweigten Blumenſtieleu; die Blüthen ſpät und klein, mit kleinen Staubgefäßen und abortirenden Staub⸗ beuteln. Dieſe Art gleicht der weiter unten co Hud⸗ ſon's Bay Scharlacherdbeere, nur ſind ihre Blättchen kleiner und haariger, ihre Oberfläche nicht ſo uneben, ihre Textur dünner und ihre Frucht viel kleiner. Ihre Eigenſchaften wür⸗ digen ſie keiner beſonderen Kultur. i Trauben» oder Büſchel⸗ Scharlach ⸗ erdbeer Clustred Scarlet Strawberry. eee. Rebe Wald» Ananas - Erdbeere: m Dieſe Erdbeere wurde zuerſt aus dem Garten des Herzogs von Buckingham zu Stowe, unter dem Namen Trauben Wald⸗ 76 Ananas» Erdbeere in die Gärten verbreitet; da fie aber weder als Wald-, noch als Ananas» Erdbeere betrachtet werden fann, mußte fie eine andere Benennung erhalten. Es ijt wahrſchein— lich, daß ſie durch die Marquiſe von Buckingham von Irland aus eingeführt worden iſt. Sie trägt gut, und reifen die Früchte ſpaͤter als bei vielen andern Scharlacherdbeeren. Die Frucht iſt ſtumpf coniſch, oder faſt rund, von mittlerer Größe, ſehr dunkel purpurroth an der Sonnenſeite, auf der entgegengeſetzten blaſſer; die Samen ſind von derſelben Farbe als die Frucht, unregelmäßig tief liegend, in Zwiſchenräumen, welche zuweilen flach, zuweilen ſtumpf erba- ben ſind; das Fleiſch iſt ſcharlachfarben, feſt und wohlſchmeckend. Der Kelch groß, ausgebreitet, zuweilen etwas zurückgeſchlagen. Die Blätter find dunkel, wenig behaart, mit hohen Blattſtielen; die Blättchen groß, febr flach, horizontal ausgebreitet, elliptiſch, an der Baſis zugeſpitzt, mit groben ſtumpfen Sägezähnen; die Dioberfläche haarig, gelblich grün. Die Ausläufer ſind zahlreich, dünn, auf der Oberſeite röthlich. Die Schafte ſind kürzer als die Blattſtiele, ſteif aufrecht, etwas behaart, äſtig; die Blumen- ſtiele ſchwach, von mittlerer Länge; die Blüthen ſind beſonders klein, mit kurzen und e hoanag Stänbgefäßen, und Öffnen fib fpät. Diefe Sorte i im Akußern der folgenden ähnlich, allein ihr fehlt die Süßigkeit, und ijt fie auch in anderer Beziehung nicht ausgezeichnet. Grimstone 12 Grimſtone Scharlach-Erdbeere. Scarlet Strawberry. Die Geſchichte dieſer Erdbeere, obgleich ſehr dunkel, macht es jedoch wahrſcheinlich, daß fie zufällig entweder in dem Garten von Will. Hanbury zu Shobden Court in Herefordſhire, oder im Garten des Grafen von Oxford zu Eywood, oder in dem A Tan zu és im Jahre 1817 ent- anden iſt. Sie iin kehr reichlich, die Zeit der 3if ihrer Seite ijt ſpäter als bei der alten € ger lacherdbeere⸗ Die Frucht ift ev- nen foh dure, tief liegend, mit unregelmaͤ⸗ en Zwiſe enräumen; das Feij it feit, blaß rzüg iche Süßigkeit Je Kelch iſt groß und zurückgeſchlagen. Die Blattſtiele find boch, ſteif, leicht behaart; die Blättchen groß, beinahe oval, ſehr coniſch, horizontal ausgebreitet, grob geſägt, die Oberfläche haarig, gelblich grün. Die Ausläufer ſind von mittlerer Größe, febr zahlreich und röthlich. Die Carte find jo lang als die Blattſtiele, etwas behaart, mit mäßig langen Blu- menſtielen; die Blumen find klein mit abortirenden Staubbeu⸗ teln. — Dieſe Sorte behalt die Blätter über Winter. Eine febr vorzügliche, der allgemeinen Kultur zu empfeh— lende Erdbeere, die, obgleich ſie im Habitus nicht ſo ſtark als die folgende Sorte iſt, mit der ſie viel Aehnlichkeit hat, ihre Früchte jedoch früher reift und alle anderen Arten an Süßig⸗ keit übertrifft. 13. Amerikaniſche Scharlach— Erdbeere American Scarlet Strawberry. > Synonyme. Schwarze amerikaniſche Erdbeere, neue ameri- kaniſche Scharlacherdbeere, neue Roſenbeer⸗, Thompſon's No⸗ ſenbeer⸗Erdbeere. Soll aus Nordamerika A Sie trägt ſehr gut, und reift ihre Früchte ſo lange nach allen andern Scharlach-Erd⸗ beeren, daß ſie ihren Beſitzern bis zu einer ſpäten Zeit eine Ernte aus dieſer Klaſſe der Erdbeeren zuſichert. Die Frucht it groß, coniſch und zugeſpitzt, mit einem Halſe, von einem tiefen reich glänzenden Blutroth, rauh, mit zahlreichen bräunlichen Samen, welche nicht tief liegen und ſcharfe Zwiſchenräume haben; das Fleiſch iſt dunkel ſcharlachfarben, feſt, mit einem Herzen; der Geſchmack ijt kräftig und angenehm. Der Kelch ift unregel⸗ mäßig zurückgeſchlagen. Die Blätter ſtehen ſehr hoch, ſind groß, länglich und dunkel; die Blattſtiele aufrecht, leicht behaart, ſehr ſtraff; die Blättchen ſind groß, etwas concav, horizontal aus⸗ gebreitet, oval, ihr Gewebe ift ſehr ſtark, grob und rund gefägt, die Oberfläche leicht behaart, von einem ſehr dunklen glänzenden Grün. Die Ausläufer find ſehr zahlreich, lichtgrün, th, wo ſie frei liegen. Die Schafte ſind kurz, etwas behaart, ſtark und aufrecht, mit ſehr lang verzweigten Blumenſtielen; die Blüthen klein und ſpät, mit unvollkommenen Staubgefäßen, die Staub⸗ beutel meiſt ohne Pollen. Die Blätter erhalten ſich über Win⸗ ter an der Pflanze. Dies iſt die höchſte und am meiſten ſich diskreten bon lad, Erdbeere; deswegen, und da die Schafte durch die Blätter mehr beſchattet werden, muß fie bei der Anpflanzung größeren Raum erhalten, als man . ſonſt wohl zu 11 geben pflegt. Die Sorte hat beachtungswerthe Vorzüge, und iſt deshalb der allgemeinen Kultur wertb. 14. Hudſon's Bai⸗Scharlach-Erdbeere. (Hudson's- Bay Scarlet Strawberry. Synonyme: „York River⸗, amerikaniſche, ſpäte Scharlach⸗, Hudſon's Ananas» (der Schottländer), Atkinſon's Scharlach⸗, Hopewood's Scharlach⸗, Sammt⸗Scharlach⸗Erdbeere. Wird ſeit mehr als 20 Jahren in den engliſchen Gärten kultivirt. Als amerikaniſche Scharlach-Erdbeere wurde fie in dem Garten des Sir Joſeph Banks zu Spring Grave gezogen, welcher um das Jahr 1816 einige neue Erdbeerſorten aus der Nachbarſchaft des Nork-Fluſſes von der Hudſon's Bai erhielt. — Nach den Nachrichten, welche Brown, Handelsgärtner zu Perth, über diefe Erdbeerſorte giebt, folk dieſelbe ihon 30—40 Jahre früber von Rhode Island in Amerika eingeführt und Hudſon's Ananas⸗Erdbeere genannt worden ſein. — Aus Privatgärten kam ſie auch als Atkinſon's und Hopewood's Scharlach-Erd⸗ beere, allein für diefe Benennung ſcheint die Autorität nicht zulänglich. Es iſt eine gut tragende, üppig wachſende, aber nicht früh reifende Sorte. Die Frucht iſt groß, mit einem Halſe, un⸗ regelmäßig geſtaltet, ſich der Eiform nähernd, von einem leb⸗ baften dunkel glänzenden Roth; die Samen ſind von ungleicher Größe, tiefliegend, mit erhabenen Zwischenräumen; das Fleiſch blaß ſcharlachroth, feſt, hohl, mit einem Herzen, von mittel⸗ mäßigem Geſchmack und vieler Saure. Der Kelch iſt mittel⸗ groß und zurückgeſchlagen. Die Blätter mäßig groß; Blatt⸗ ſtiele febr. ſtark und haarig; die Blättchen concat, ſtumpf ge⸗ fägt, oben gelblich grün, mit ſichtbaren Nerven. Die zahl⸗ reichen Ausläufer ſind braun und haarig. Die Schafte ſind von der halben Länge der Blattſtiele, verzweigt; bie Blumen- ſtiele kurz. Die Blüthen erſcheinen ſpät, ſind zahlreich und ſehr klein; die abe kaum ſichtbar, die Staubbeutel meiſt abortirend. Dies iſt mehr eine ſchlechte Erdbeere; man darf ſie erſt pflücken, wenn die Frucht eine dunkle Farbe angenommen hat und vollkommen. reif geworden ij, ſonſt berrſcht die Säure zu ſehr vor. Ihr Anſehen iſt lockend, und einige ihrer Früchte er⸗ hingen eine beträchtliche Größe. (Fortſetzung folgt.) idi * Briefliche Mittheilung über eine Reiſe in Peru. Vom Herrn von MW Mitgetheilt vom , Herrn J. R. Hayn zu Waldenburg in Schlefien. (Als Fortſetzung zu p. 342. ff. des vorjährigen Jahrgangs ).) Lima, den 16. Maͤrz 1841. In einer Kiſte werden Sie die Zwiebeln von Lagrimas de la Virgin **) empfangen. Dieſe Zwiebel wird jetzt noch mit 2 Pfd. Sterl. pro Stück in England bezahlt, und ich habe Auftrag dieſelben für London zu beſorgen. Ich ſende ſie aber Ihnen, und die Engländer können ſie ja einmal indirekt aus Deutſchland beziehen. Eidechſen, Fröſche, Schlangen und an- dere gute Weltbürger ſollen Sie auch nächſtens haben; ſo⸗ bald nur eine „anſtändige“ Ladung n „ge⸗ het ſie ab. Ihr Begehr nach Cereus senilis foll Cerita were den. Zwar hier nicht, doch wie ich glaube im Thale von Obe- rajillo, — einem Pueblo von 577 Einwohnern, die ſich hier Cbolos pennen, aber von den alten Indianern abſtammen, und die ſchönſte Race der Art, die mir bekannt iſt, ausmachen — werden dieſe Cereen zu finden ſein. In dieſer Gegend tritt die Samenreife in der Mitte Aprils ein und dauert b bis Juni. Was die Cacteen aus Chili betrifft, To glaube ich nicht, daß ſie neue Species geweſen ſind, denn es iſt mir erinnerlich, dieſelben ſchon in Ihrer Sammlung geſehen zu haben. Die Cactus von meiner erſten Reiſe nach krij fand ich ungefahr 6— 700 Fuß über dem Dorfe, da, wo fid ein Waſſerfall 6 — 800 Fuß boch berunterſtürzt. Der Gip⸗ „) Wenn auch nicht der ganze Inhalt dem Zweck der Gartenzei⸗ sung angehört, fo enthalten doch dieſe Skizzen fo viel Intereſ⸗ ſantes, daß wir nicht umhin können, das Ganze unſern Leſern mitzutheilen. „) Nach dem uns vorliegenden trocknen Exemplare der ſogenanu ten Lagrimas de la Virgin ift dies die [done Hymenocallis guianensis Herb. (Pane ratiüm guianense Ker.) oder eine ihr nahe ſtehende Art. Es fehlen die Blätter, um darnach die Pflanze beſtimmen zu konnen, da ſich die Arten Hinſichts der Blüthe ſehr nahe kommen. Herr Hayn ift im Beſitz febr ihöner, ſtarker und bluͤbbarer Exemplare, welche für den Preis von 3 Nihlr. das Stück, und 2 Fthlr. EP kleinere Lu x com find. (S. Allg. Gart, Zeit. Vol. X. p. 64; * 78 fel des Berges, aus welchem der Waſſerfall hervorkommt, war zu der Zeit alle Morgen mit Schnee bedeckt, und jetzt habe ich die Erfahrung gemacht, daß in Oberajillo ſelbſt Schnee fällt; doch friert es dort, wo die Cacteen ſtanden, nicht; der Schnee bleibt im ſchmelzenden Zuſtande, jo daß, wenn er auch in gro- ßer Fülle erſcheint, derſelbe doch nach wenigen Stunden wie⸗ der verſchwunden iſt. Dieſe Cacteen ſtanden auf einer finger⸗ dicken Schicht von Dammerde, die auf Granitblöcken auflag. Das Klima dort iſt ſehr feucht, und einige Pflanzen nehmen bier ganz den Charakter der Alpenpflanzen an. Ich fand hier unſere Gentiana und Sambucus. Was den Verluſt der Sa⸗ men anlangt, ſo ſein Sie getröſtet. Sie werden beſtimmt die⸗ ſelben in anderen Sendungen wiederfinden, denn ich kann beim Sammeln nicht immer wiſſen, ob Sie den Samen ſchon ha⸗ ben, ob er gut angekommen, u. ſ. w. Es findet ſich von dieſer oder jener Pflanzengattung auch einmal der Samen reifer als zu anderer Seit; ich muß alſo doppelt und dreifach davon Einſendungen machen. In dieſen Tagen gehe ich nach Cberillos, wo ich Kar⸗ toffelerndte halten werde. Da ich dieſelben noch im ſchlafen⸗ den Juſtande nehmen kann, jo iſt jetzt die befte Verſen⸗ dungszeit dazu da, und ich ſende Ihnen daher alle Sorten, die ich vor der Hand davon auftreiben kann; die Camote iſt ebenfalls nichts anderes als eine rübenartige Kartoffel, und zu den Solanaceen gehörig. Von einem andern Solanum, deſſen Sie in Ihrem Briefe erwähnen — Peppines, find in zwei Briefen von mir Samen beigefügt. Cacao wächſt nur jen⸗ ſeits des Cerro. Die Papa, deren Sie erwähnen, iſt die bier gewöhnliche Kartoffel, (die Papas amarillas, gelbe Kar⸗ toffel, finden Sie in der Kiſte) und Yuca haben Sie ſchon gorimat in Samen. Die Pflanze war beim Einſammeln des S trocken, ich werde aber ſuchen Ihnen lebende Erem- einzuſenden *); fie wird fib indef nicht wie die Papas und Camotes bei uns im Freien ziehen laſſen, denn ſie braucht zu ihrer Ausbildung — ſo daß man die Wurzeln eſſen kann — 9 Monate, und iſt am beſten vom Auguſt bis Oktober. Die k us Ni. - * š bie ich aber ſchon in Europa geſehen zu haben glaube. Melonen, beſonders die Waſſermelone, deren Zeit jetzt iſt, hat man meiſt hier nur, und die Spaniſche mit rothem Fleiſch und ſchwarzen Körnern. Die Bananen wachſen bier, fo wie ber Brodbaum nur in Guajaquil; von der Lucuma follen Sie Samen haben. Was die Palta und Cheremonien (Anona Cherimolia) anlangt, ſo bin ich jetzt mit deren Aufbewahrungsverſuchen beſchäftigt, damit — im Fall mir dies glückt — eure lüſternen europäiſchen Zungen, großſpre⸗ cheriſch genug, dereinſt fih rühmen konnen, peruaniſche Früchte gegeſſen zu haben! Vor der Hand aber machen Sie Ihren Appetit noch nicht rege; es könnte Ihnen ſchaden. Die Palta iſt die Frucht eines Baumes, welcher immer hoch hinaufgeht, und ich werde Ihnen einige Bäumchen ſenden; vielleicht glückt der Verſuch!“) Die Cheremonia aber wächſt dort, wo ihre Frucht am ſchön⸗ ſten und vollkommenſten — bei Huanuco ſtrauchartig, nicht in den Wäldern (denn es giebt bei Huanuco keine Wälder). Sie wird dort 30—40 Pfd. ſchwer. Um Huanuco habe ich weder Wald noch etwa ſonſt hohe Vegetation geſehen; kleine Sträucher einer Acacia (2) und die weiße Datura mit blauem Kelche, welche letztere hier ein wahres Teufels-Unkraut iſt, da fie alles befdet, und einzelne Gruppen von Opuntien, wie im Cerro, ſind die hervortretendſten Pflanzen dieſer Gegend. Pla⸗ tanos beſitzen Sie zwar, indeß werde ich Ihnen doch von den drei Arten, die man hier hat, und die ſich durch ihre Früchte unterſcheiden, Samen ſenden. Vor einigen Wochen habe ich (wahrſcheinlich eine Laurus- Art) eine Pflanze ähnlich der Palta geſehen, wovon man mit reife Früchte verſprochen hat, welche die Größe eines Gaͤnſeeies haben ſollen. Die Blume iſt der des gemeinen Cereus ähnlich. Sie empfangen Samen von einer kleinen ſehr hübſchen Kreſſe, mit der häufig eine Passiflora gemeinſchaftlich wächſt, wovon ebenfalls Samen erfolgt. Ebenſo von einer Passiflora, deren Früchte in Gemeinſchaft mit anderen, mit Rheinwein oder Waſſer gegeſſen werden; die Frucht wird hier Tumbo genannt. Außer dieſer ißt man noch, nicht die Kapſel, ſondern die Samen einer Passiflora, die man - Granadilla nennt.“) | s ) Kamen todt an, find aber bereits i üt mehreren Garten vorhanden. **) Beide Paſſifloren ſind aufgegangen, es können aber wegen ihrer Jugend die Arten bis n beſtimmt werden. 79 — — Wenn Sie glauben, daß ich das Thal des Rimac ſchon ausgebeutet habe, ſo irren Sie ſehr; es fehlen Ihnen beſon⸗ ders noch viele Sträucher, womit die dortige Montagna bee wachſen iſt. Den 15. Februar verließ ich Lima, in Geſellſchaft des Dr. Tſchudy, und ging mit dem Schiffe Feliz nach Huacho unter Segel. Es war eine von denjenigen Seereiſen, die man, wie alle ſolche, wo man von Windſtille geplagt iſt, un⸗ ter die langweiligſten rechnen muß. Wir brachten auf unge⸗ fähr 15 deutſche Meilen 2 Nächte und 1 Tag zu. Zweck mei⸗ ner Reife war die Unterſuchung der Küſte. Bei Huacho wie an der ganzen Küſte quillt, von der Sonne erweicht, aus den Klüften des Grünſteins Asphalt, doch nicht ſtark genug, um beſonders gewonnen zu werden. In einer Quebrada bei Huacho war der Urzuſtand der üppigen Natur noch ſo wohl erhalten, daß wir mit unſeren Thieren faſt gar nicht mehr fortkommen konnten, denn Gehölze aller Art und die Cana brava (Guadua angustifolia Kth.) waren jo in einander verwachſen, daß wir nur mit aller Mühe und Hülfe des Beiles uns einen Weg bahnen konnten. Nachdem wir fo ſtundenlang uns durchgekämpft, gelangten wir zu einem kleinem Pueblo von Indianern, bei denen wir aber nicht einmal Futter für unſere Thiere bekommen konnten, und die keinen andern Laut von ſich geben zu konnen ſchienen, als noxi. Es blieb uns demnach nichts anderes Nützlicheres zu thun übrig, als einige Stunden unter zwei großen Acacia Farnesiana? (bier Aromo genannt) Schutz gegen die Sonne zu ſuchen, die in der engen Quebrada recht kräftig wirkte, und uns dann wieder auf den Weg zu machen. Wir kamen nach Supe, und von da begab ich mich über Potevilcaan den Strand hinunter, wo ich durch den Fluß ſchwimmen mußte, nach der Colete di Bermejo. Hier erlegte ich eine neue Eidechſen-Art, und ſchoß einem Seehund, der auf einem Felſen am Strande lag, um ſeinen Morgenſchlummer zu halten, eine Ladung Entenſchrot auf ſeinen Pelz. Als er den Schuß bekam, machte er eine Bewegung, die ſicher die raſcheſte ſeines Lebens auf dem Trocknen war, richtete ſich auf, ſah ſich nach ſeinen Verfolgern um, und ſchien ſich bei deren Erblicken noch zu beſinnen, ob er einen Angriff auf dieſe machen ſolle, oder nicht. Indeß zog er doch vor, nach dem Felſenrand zu watſcheln, und fib ins Merr zu ſtürzen. Gerade als dies geſchah, ſchlug die Brandung an den Seifen, und doch theilte der Seehund bei feinem Herunter⸗ ſtürzen dieſelbe, theils vermöge feiner Größe, theils aber auch wegen ſeiner Geſchicklichkeit, ſo, daß der gewandteſte Hallore immer nur als ein Landhund gegen ihn erſcheinen dürfte *). Seine Länge — wenn ich dieſelbe nicht überſchätze, — konnte wohl von der Naſe bis zum Schwanzende 12—15 Fuß betragen, denn feine Höhe, von den Füßen an ſenkrecht bis zum Scheitel, rechnete ich auf 7—8 Fuß. Es war einer von der mäh⸗ nentragenden Art, ſeinen Kopf ſchätze ich auf 11 Fuß Durchmeſ⸗ fer, fein Auge auf 2 Zoll, und fein weißes Barthaar auf jeder Seite 3 Fuß; die Hauptfarbe deſſelben war dunkelbraun. Die Colete di Bermejo liegt ſehr romantiſch; auf der einen Seite die Ausſicht auf Chiva, auf der anderen hinteren Seite kahle Berge, rechts und links Sandſteppen, deren kleinſte drei Leguas lang iſt, fo daß das ſüße (Trink-) Waſſer eben jo weit, bis Bermejo ge- holt werden muß. Am Ende der Steppe nach Potevilca lie- gen 2 große, noch gut erhaltene indiſche Forts. (Fortſetzung folgt.) m Frühe Erbſen in Töpfen zu ziehen. Aus Gardeners Chronicle No. 3. Jauuar 1842. Um am erſten Mai junge Erbſen zu haben, hat ſich fol⸗ gende Methode als febr praktiſch erwieſen, und kann beſonders für ſolche Gärten empfohlen werden, in denen Weintreibereien vorhanden find. Späteſtens am 1. Februar müuͤſſen die jun- gen Erbſenpflanzen, die in Topfen oder Käſten dicht ausge- ſäet worden ſind, eine Höhe von vier Zoll erreicht haben, wo ſie in große Töpfe mit guter Erde, die jedoch nicht zu fett ſein darf, dünn verpflanzt werden. Gleichzeitig werden beliebig lange Weidenruthen in die Töpfe geſteckt, und diefe mit dünnen Bind- faden weitläuftig umwunden, was beffer ausſieht und bequemer zu bandhaben iſt, als Reiſig. Der beſte Standort für die Erb⸗ ſen iſt die Hinterwand in einem angetriebenen Weinquartier, wo ſie auf den Kanal geſetzt werden, jedoch ſo nahe dem Glaſe als es nur möglich iſt. An diefem Orte verbleiben fie fo lange, bis die Ernte vorüber ijt, das ijf vom 1. bis 15. Mai. Bei ſchönem Wetter laſſe man den jungen Erbſen viel Luft zukommen, und gieße ſie, ſobald ſich Knospen bilden, reichlich, anfänglich jedoch nur wenig. Beinahe jede ee „und iſt niemals ein frühe r eignet ſich zum Treiben, EL feint ſich „ ! „Landraßze“ vergleichend erin zu haben. nil s - 80 großer Unterſchied zwiſchen der frühen Miſtbeet⸗ und Thomp⸗ fonws früher Zwergerbſe bemerkt worden. — Die ſchönblühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet iei und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ e zu empfehlen iſt. 9. Edwards’s * Ragil Cara) Oncidium longifolium Lindi. Januar 1841. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Unter dem Namen Oncidium Cebolleta exiſtiren eine Menge verſchiedener Arten in den Gärten, von denen die obige wohl die ſchönſte ijt. Obgleich fie die Blätter von O, Cebolleta hat, fo ijt fie dennoch ganz verſchieden. Die Pflanze bat dichte Blüthenrispen von drei Fuß Länge, mit großen dunkel brillant⸗gelben Blumen. Die Blätter ſind oft drei Fuß lang, hangen herab oder legen ſich auf den Boden, an⸗ ftatt aufrecht zu ſtehen. In großer Menge wurde dieſe Art durch die Gartenbau- Geſellſchaft zu London von Mejico ein- geführt. Die Pflanze ea eine feuchte, warme Temperatur, eine e fole, worin Cattleya, Laelia und Stanhopea gedeihen. Sie wächſt gut zwiſchen Heideerde im Topfe, jedoch iſt es el „fie im Haufe auf Holzblöcken aufzuhängen. Man bedecke die Wurzeln mit Erde oder Sphagnum, und begieße ſie reichlich im wachſenden Juſtande. 3 Die zu dieſer Abtheilung ETS Arten ſind folgende: Oncidium brachyphyllum von Mejico, mit febr kurzen dicken Blättern und kleinen Blüthenrispen. — Benin von Guatemala, dem O. Cebolleta men reifen in nicht zu naſſen Herbſten recht gut. (Taf. 5.) Niphaea oblonga Lindl. (Didynamia Angiospermia. Obgleich diefe Pflanze hinſichtlich ihrer Schönheit nicht mit der eigentlichen Achimenes rosea, oder mit der A. lon- giflora, eingeführt durch die Londoner Gartenbau-Geſellſchaft von Guatemala, zu vergleichen iſt, ſo iſt ſie dennoch eine ſchöne Acquiſition aus demſelben Lande für die Gärten. Sie hat eine große Aehnlichkeit mit Ramondia pyrenaica, jedoch iit Form und Blüthe ganz verſchieden. In der Form nähert fie fid einigen ſtengelloſen Gesnera-Arten. In der Strul- tur ijt fie febr verſchieden von allen Gattungen dieſer Ord- nung, von Rytidophyllum, Gesnera, Gloxinia und Achi- menes durch den Mangel eines Discus, und von Mitraria und Conradia durch die radfürmige Blumenkrone. Conra- dia pumila mag vielleicht eine andere Art von Niphaea ſein. Die Pflanze verlangt, wie viele von Guatemala, die Tem⸗ peratur zwiſchen einem Warm- und einem Kalthauſe. Sie blüht im Herbſt und Winter, und geht nach der Blüthe ein, wo fie eine Zeit lang im Ruheſtand verbleibt. Sie vermehrt ſich leicht durch die ſich über und unter der Erde bildenden ſchuppigen Knöllchen; auch wächſt ſie durch Stecklinge. Die Blumen ſind weiß. Gesneraceae.) Lysimachia lobelioides Lindl. (Pentandria Monogynia. Primulaceae.) Nepal, Kamaon und andere Diſtrikte des nördlichen In- diens erzeugen dieſe niedliche Lysimachia, und wurde fie 1821 zuerſt von Dr. Wallich's Leuten gefunden wurde. Es ij eine harte Staude, und eignet ſie ſich zu Felſenpartieen oder ähnlichen Zwecken. Obgleich die Blüthen klein, weiß und we nig anziehend ſind, ſo haben ſie doch einen ſehr angenehmen Geruch. : Die Pflanze blüht vom Juli bis October und bie Sa⸗ Samen- pflanzen blühen ide im zweiten Jahre. en ir Siebel das s reis⸗Verzeichniß für das Jobe 1912 von gefauten me und dane Gugliiipen: Georghe, weiche zu haben find Bei | Friedrich Marx in Deſſau. Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Fn- und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. ih Albert Dietrich, Fr} Bi. VER WURDE BUV Ley gm x Sonnabend, den 12. Maͤrz. uU Einiges über die Verwendung der Verbenen auf Blumenſtücken. Vom Herrn J. von Warszewisz, Gärtner im Königl. botaniſchen Garten zu Berlin. Hierzu eine Abbildung Taf. I. Die Verbenen, von denen wir ſeit kurzer Zeit viele und ſehr ſchöne Varietäten beſitzen, zeichnen ſich bekanntlich durch den unübertrefflichen Glanz und Farben⸗Spiel ihrer Blumen aus; ſo daß ſie einem jeden Gartenfreunde nicht genug zu empfehlen ſind. In der That können denſelben, was das Feuer der Far⸗ ben und deren intenſive Stärke betrifft, wenig andere Blu⸗ men gleichgeſtellt werden, zumal wenn man gerade den Augen⸗ blick wahrnimmt, ſie bei hellem Sonnenlichte zu betrachten. Ein Vorſchlag zu ihrer Benutzung auf Blumenbeeten dürfte daher nicht unwillkommen ſein. Demgemäß erlaube ich mir die durch beiliegende Zeichnung erläuterte Idee hier mitzuteilen, bei welcher, neben der Rückſicht auf die verſchiedenen Arten der Verbenen, zugleich ein ſolches Arrangement getroffen iſt, daß die Farbe jeder einzelnen Art durch Gegenſatz noch mehr hervorgehoben wird, indem man die bellen mit den dunkeln wechſeln läßt. Fig. I. ſtellt ein Rondeaur von 72“ im Durchmeſſer vor, deffen äußerſte Umgrenzung Raſen bilden, die mit a be- zeichnet ſind, und die alle 8 Tage gemäht werden müſſen. Hierauf folgt ein 16“ breiter Gang, b, der zum Schutz ge- gen die Regenwürmer, und zur Abhaltung des durch ſie ſo häufig verurſachten Schmutzes in den Gängen, 8“ tief ausge— graben und mit feinem Schutte angefüllt wird, worüber man alsdann feinen gelben Sand ſtreut. Sub. c find die Verbe- nenbeete mit einer Einfaſſung von Buxbaum, der A^ hoch und eben ſo breit zu halten iſt. Bei d iſt wiederum ein Gang, der jedoch 20“ breit anzulegen iſt. Bei e befindet fih ein einfacher Kranz 16“ hoher und 6“ breit augein- ander gepflanzter Monatsroſen, die man zum Winter, nachdem zuvor die meiſten Blätter entfernt find, gehörig einſtutzt. f g und h find Dahlien-Reihen, von denen die erſte aus 20“ hohen, hellfarbigen mit ſchön geformten Blumen verſehenen Sorten beſteht, während die zweite Reihe von 25“ hohen, ebenfalls von den gedachten engliſchen Sorten, jedoch von dunkler Färbung zu wählen ſind. Die Dahlien der dritten ganz dunkelen Reihe endlich, haben eine Höhe von 32“. Zum Schluß, und als Mittelpunkt des Ganzen, erhebt ſich bei e ein Buſch von Siam, oer beffer von Rofen, die in Kro- nen, etwa 4“ hoch, find. Am geeignetſten erſcheint bierzu eine Mischung verſchiedener Monats- Noſen, welche une ausgeſetzt den ganzen Sommer hindurch blühen. Das dazu erforderliche Sortiment von Verbenen iſt zu Ende dieſes an⸗ gegeben. Die vorgeſetzten Ziffern in Vergleichung mit den Zah- len, auf den einzelnen Feldern der Zeichnung, ergeben ſodann, wohin jede Art zu pflanzen ijt. Für den Fall, daß ungünſtige Lokalitäten oder andere Ur⸗ ſachen die Ausführung der Anlage, dem Vorſtehenden gemäß, hindern ſollte, wird meines Erachtens, wenn z. B. nur ein Raum von 48% im Durchmeſſer gegeben ijt, am Zweckmäßig⸗ ſten folgendes Verfahren anzuwenden ſein. Man läßt nemlich den vorhin sub. d erwähnten Ring von Roſen, ſo wie die 3 Dahlienkränze f g und h alsdann gänzlich fort, dergeſtalt, daß die einzelnen Verbenenfelder c unmittelbar bis an das Mittelſtück heranrücken. In die Stelle des letztern bringt man nun einen eiſernen Korb, an deffen innerem Rande kleine und feine Schlingpflanzen befindlich find, als: Maurandia, Rho- dochiton, Tropaeolum pentaphyllum, T. peregrinum und mehrere dergleichen feinere ppm worauf Ros 82 fen, von 2“ hoch, nach der Mitte zu allmählig höher werdend, folgen, die allenfalls in verſchiedenen Farben wechſeln können. Fig. II. ſtellt die Form eines ſolchen Korbes, deſſen Di⸗ menſionen ſich aus dem beigezeichneten Maaßſtabe ergeben, vor. Die gebogenen, aufrecht ſtehenden Stäbe deſſelben, mit a be⸗ zeichnet, ſind kaum einen Finger dick und 2“ auseinander ſte⸗ hend. Bei einer etwa beliebten größeren Stärke muß ihre Ent⸗ fernung von einander auch größer gemacht werden, weil ſich das Ganze ſonſt nicht geſchmackvoll ausnehmen würde. An der Spitze der Krümmung dieſer Stäbe ijt ein Ring b an- gebracht, durch welchen der Rundreif c um den ganzen Korb gezogen wird. Der letztere iſt platt, und erhält eine Breite von 2 bis 21“ nebſt einer Stärke von £^. Nach unten zu befinden ſich ebenfalls Rundreife, von 2“ Breite und gleicher Stärke, wie vorhin erwähnt iſt, d und e, die vermittelſt Schrauben (ſiehe f) um die einzelnen Stäbe befeſtigt find. Am beſten iſt es, um die letztern (die Stäbe) in der gehöri— gen Entfernung zu halten, wenn man bei ihrem Aufreihen, zwiſchen jeden von ihnen auf den oberſten Rundreifen c zugleich einen kleinen Ning g ſtreift, der den nöthigen Widerſtand lei- ſtet. Der ganze Korb ruht auf einer Erderhebung von 6“ (ſiehe h). Ich ſelbſt habe einen ſolchen Korb bereits einmal anfertigen und aufſtellen laſſen, und kann verſichern, daß er ſich, mit Oelfarbe weiß angeſtrichen, gefüllt mit Roſen und umgeben von vielfarbigen Verbenen außerordentlich ſchön ausnahm. Für diejenigen, welche mit der Kultur der Verbenen nicht vertraut ſein ſollten, füge ich gleichzeitig Nachſtehendes bei. Man nimmt, und zwar ſchon wo möglich im Monat Juli Stecklinge davon, welche, falls man über kein Pflanzenhaus zu disponiren hat, den Winter hindurch ſich auch ganz gut an dem Fenſter einer temperirten Wohnſtube bei 3 bis 5˙ R. Wärme kultiviren laffen. Ende Februar können fie jedoch ſchon etwas mehr Wärme erhalten. Sobald nun die Pflanze bis Mitte März ziemlich angetrieben iſt, bringt man abermals Stecklinge davon in ein warmes Miſtbeet, und entzieht ihnen die erſten 6 — 8 Tage hindurch alle Luft, ſorgt auch dafür, daß ſie gegen zu ſtarke Sonnenſtrahlen geſchützt ſind, indem man erforderlichen Falls Schatten giebt. Sind dieſelben nach 6—g Tagen gehörig angewachſen, zu welchem Ende fie jeden Abend mit Flußwaſſer beſprengt werden müſſen; ſo werden täglich die Fenſter heruntergenommen. Anfangs, ſpäteſtens 83 Mitte Mai endlich verpflanzt man fie, ohngefähr 6 bis S^ aus⸗ einander, in das freie Land auf die dazu beſtimmten Orte, und verabſäumt es nicht, ſie noch täglich etwas zu beſpritzen bis fie vollkommen kraͤftig wachſen. Um eine reiche Blüthenfülle zu erzielen, ijf es nöthig, nur 3 — 4 Triebe an der Pflanze zu laſſen, die übrigen aber abzuſchneiden. Im entgegen⸗ gefegtén Falle werden die Schößlinge 12 bis 20“ lang, krie⸗ chen an der Erde fort, bilden viele Wurzeln und blühen nur an der Spitze, während ſelbige, auf erſtere Art behan⸗ delt, weit mehr Blumen erzeugen. Die dazu zu wäblende Erde beſteht, meiner Erfahrung nach, aus 2 Theilen Kuh- dung, einem Theile Lauberde und einem Theile Flußſand, mit welcher Miſchung man das betreffende Blumenſtück ſowohl, als das Miſtbeet, 12“ tief anfüllt. Zum Herbſte werden die Beete ſodann jedesmal wiederholt mit friſchem und reinem Kuh- dünger beſtreut und umgegraben. Die Monats-Nofen ſind den Winter hindurch gegen Näſſe zu ſchützen; gegen das ſo häufige Verſtocken wendet man am zweckmäßigſten Dachpfannen an, von denen das Waſſer bekanntlich leicht abfließt, und die man im Herbſte darüber deckt. Sobald Frot von 2 bis 4 N. eintritt, belegt man fie ald« dann außerdem noch mit einer 4“ hohen Decke, beſtehend aus Schutt oder Sand, und ſtreut bei ſtärkerem Froſte ſpäterhin noch etwas Laub darüber. Wenn endlich die Roſen gut ge⸗ deihen follen, fo hat man die Erde zuvor noch mit Kuhdün⸗ ger zu düngen und umzugraben.. Sum Schluſſe bemerke ich noch, daß Blumenſtuͤcke mit Verbenen fib am beſten von einem etwas erhöheten Stand- punkte ausnehmen, als z. B. von einer Terraſſe, von der Vortreppe eines Hauſes, oder von einem nicht mehr als 6 bis 8 über der Erde befindlichen Balkon u. f. w., und bei dem Scheine der Sonne, wie geſagt, alsdann wirklich einen unver⸗ gleichlich ſchönen Anblick gewähren, da ſie den Erdboden ganz dicht bekleiden, und bei einigermaßen aufmerkſamer Behandlung mit Blüthen überſäet ſind. Verzeichniß der anzuwendenden Verbena- Arten bei dergleichen Anlagen. 1. Verbena carnea magnifica. 9. — pallida coccinea. 3. — Conqueror. 4. — incisa superba. 5. Verbena Drummondii Kermesina. 6. — Mielindres. 7. — Hlendersonii. 8. — Hero. 9. — ignea superba, 10. — incisa grandiflora. 11. — pictor. 12. — Melindres latifolia. 13. — Tweediana major. 14. — incarnata. 15. — scarlet King. 16. — Tweediana fulgens. A7. — rosea elegans. 18. — insignis. 19. — Tweediana macrantha. 20. — rosea magnifica. 21. — Elfordensis. 22. — sanguinea grandiflora. 23.— Kermesina. 24. — fine scarlet. Das sets Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom errn Theodor Eduard Nietner, Käniglichem Hofgärtner in Schönhauſen. ; (Fortſetzung.) 15. Nairws Scharlach-Erdbeere. Nairn's Scarlet Strawberry. Wurde von John Nairn, Gärtner bei Thomas Jerkes Reynolds. zu Hackbridge in Surrey um das Jahr 1820 aus Samen gezogen. Es iſt eine gut tragende, fpit reifende Sorte. Die Frucht iſt unregelmäßig eiförmig, bisweilen mit einem kurzen Halſe, von mittler Größe, lebhaft glänzend dunkelroth; die Samen find ſehr tief liegend, mit ſcharfen Zwiſchenräumen; das Fleiſch it blaß ſcharlachroth, feſt, mit einem Herzen; der Geſchmack zwar nicht köstlich, doch angenehm, mit weniger Säure als bei 84 der vorigen. Der Kelch ift zurückgeſchlagen. Die Blätter find denen der Hudſonsbai⸗Erdbeere ſehr ähnlich, nur etwas dünner; etwas gleichen ſie denen der alten Scharlach⸗Erdbeere. Die Ausläufer ſind ſtark, zahlreich und braun. Die Schafte län⸗ ger als die Hälfte der Blattſtiele, ſteif und etwas haarig; die Blumenſtiele kurz; die Blumen ſehr klein, öffnen ſich ſpät. Dieſe Sorte kommt der vorigen ſehr nahe, allein die Blattſtiele find weniger behaart, die Blättchen beträchtlich brei- ter, von dünnerer Textur, die Samen nicht ſo zahlreich und tiefer liegend; die Frucht iſt von inm Farbe, regelmäßiger gebaut und recht hübſch. Scone Scarlet 16. Scone'ſche Scharlach-Erdbeere. ; Strawberry. Ein Sämling, der im Jahre 1813 im Garten des Grafen von Mansfield zu Scone, in Perthſhire, von Will. Beattin, ſeinem Gärtner, gezogen worden iſt. Die Erdbeere von Scone trägt ſehr reichlich, reift aber fpät. Die Frucht iſt rund, von mittler Größe, ohne Hals, auf der Oberſeite glänzend roth, blaſſer auf der untern, haarig; die Samen ſind dunkelbraun, tiefliegend, mit runden Zwiſchen⸗ räumen; das Fleiſch feſt, blaß fleiſchfarben; Geſchmack ſcharf, mit Ueberfluß von Säure. Der Kelch mittelgroß und zurück⸗ geſchlagen; die Blätter gleichen denen der Hudſonsbai⸗Scharlach⸗ erdbeere, allein ſie ſind breiter und haben eine etwas unebene Oberfläche; die Blattſtiele ſind lang und ziemlich tief gefurcht. Die Ausläufer ſind denen von Nr. 14 ähnlich. Die Schafte ſehr kurz, ſteif und haarig, mit kurzen Blumenſtielen; die Blu⸗ men ſind größer als jene der Hudſonsbai⸗Erdbeere, mit voll⸗ tommenen Staubbeuteln. Dieſe Erdbeere enthält mehr Säure, als irgend eine der aden und eignet ſich deshalb auch weniger zur allgemeinen bien ehr zur Vervollſtändigung großer Sammlungen. one ſche Scharlach-Erdbeere. Garnstone Scarlet Strawberry. t ihren Namen von dem Landſitze des hire, wo fie im Jahre 1819 | Gärtner, gezogen wurde. ber ſpät. Die Frucht iſt rund, kürzen Halſe, bei völliger Reife amen find roth, tief eingeſenkt, „Sit tragt ae tief liegend, mit runden Zwiſchenräumen; das Fleiſch ijt ſchar— lachroth, feſt, von angenehmem Geſchmack. Der Kelch iſt mäßig groß, ausgebreitet, zuweilen etwas zurückgebogen. Die Blatt⸗ fiele find aufrecht, ſteif, etwas behaart, röthlich; die Blättchen von mittler Größe, beinahe flach, horizontal ausgebreitet, grob geſägt, hellgrün. Die Ausläufer ſind zahlreich, groß und röth⸗ lich. Die Schafte kurz, ſehr haarig, äſtig, mit kurzen Blumen⸗ ſtielen; die Blumen ſind groß, mit vollkommenen Antheren, öffnen ſich ſpät. Im Aeußern gleicht fie der Erdbeere Nr. 14, allein die Blättchen ſind kleiner und haben eine ebene Oberfläche. In den Gärten von Herfordſhire wird dieſe Erdbeere ſehr geachtet, ſowohl ihres guten Geſchmacks, als ihres ſchönen Anſehens wegen. 18. Biſhop's Sämling-Scharlach-Erdbeere. Bis- hop's Seedling Scarlet Strawberry. Ein Sämling der Hudſonsbai⸗Erdbeere, gezogen im Jahre 1819 von Thomas Biſhop, Gärtner des Colonel Robert Smyth zu Methven Caſtle in Perthſhire. Trägt außerordentlich gut, reift aber ſpaͤt. Die Frucht iſt von mittler Größe, rund, mit einem Halſe, haarig, bei der Reife hell ſcharlachroth, die Bon liegen tief, aber gleichmäßig eingeſenkt, mit erhabenen Zwiſchenräumen; das Fleiſch iſt dicht, feit, blaß ſcharlachroth, von ziemlichem Geſchmack. Der Kelch iſt zurückgeſchlagen. Die Blätter ſtehen dicht, die Blattſtiele find kurz und faſt glatt. Die Blättchen find groß, kurz, licht⸗ grün, tief und grob geſägt. Ausläufer zahlreich, ſchwach und bräunlich. Die Schafte bemerkenswerth kurz, ſehr behaart, äſtig, mit kurzen Blumenſtielen; die Blumen ſind klein, öffnen ſich ſpät, und haben Staubgefäße mit unvollkommenen Antheren. Ihrem Aeußern nach ſcheint dieſe Erdbeere zwiſchen der alten Scharlach- und Hudſons⸗Erdbeere in der Mitte zu ſtehen; aber ſie iſt viel niedriger als die erſte und reift ſpäter; die Blättchen ſind auch kürzer und von ſtärkerer Textur. Ich finde, daß man dieſer Sorte bei weitem nicht denjeni⸗ gen Rang giebt, den ſie meiner Anſicht nach unter den guten Erdbeeren verdient. Eine ganz vorzügliche Eigenſchaft derſelben iſt ihre ſpäte Reife und große Tragbarkeit. Ihre Früchte ſind bei geeigneter Kultur mehr groß als klein zu nennen, ſehr blaßroth. Die ganze Pflanze hat in Folge ihrer haarigen Be- kleidung ein weißliches Anſehen. Bezüglich ihrer kurzen Schafte und Blumenſtiele mifen die Früchte Unterlagen haben, da fie 85 ſonſt leicht faulen und febr bald einen bittern Geſchmack an- nehmen. 19. Methvenſche Scharlach-Erdbeere. Methven Scarlet Strawberry. Synonyme: Methven Caſtle-, Southampton Scharlach⸗Erd⸗ beere. Sie wurde gleichfalls von Th. Biſhop aus dem von Nr. 14 erzogen. Sie trägt mäßig, reift allmählig und ijt erit ſpät nutzbar. Die Frucht it febr groß, herzförmig zuſammengedrückt, die erſten Früchte neigen hahnenkammförmig zu werden, die ſpätern coniſch, dunkel ſcharlachroth; die Samen blaßgelb, nicht tief eingeſenkt, regelmäßig und dichtſtehend, mit erhabenen Zwiſchen⸗ räumen; das Fleiſch iſt ſcharlachroth, ſehr wollig, geſchmacklos, mit einer großen Höhlung im Innern, der Kelch iſt groß und zurückgeſchlagen. Die Blätter ſind ſtark, die Blattſtiele etwas behaart; die Blättchen groß, dick, beinahe rund oder eiförmig, unregelmäßig concav, zuweilen conver, die Sägezähne tief, die Oberflache glänzend dunkelgrün. Die Ausläufer find febr kräf⸗ tig, hellgrün. Die Schafte find haarig, febr ſteif, kurz, mit ſehr ſtarken, langen, verzweigten Blumenſtielen; die Blumen find klein, entwickeln fi ſpät und haben Staubgefäße mit un- vollkommenen Antheren. Obgleich die größte von allen Scharlach⸗Erdbeeren, ijt fie entſchieden doch die ſchlechteſte dieſer Abtheilung. Im Aeußern bat ſie Aehnlichkeit mit Nr. 14. Um fie genießen zu können, muß man ſie pflücken, bevor ſie ganz reif iſt, dann allein iſt ſie erträglich. 20, Vernon's Scharlach-Erdbeere. Vernon’s Scarlet Strawberry. Synonyme: Whites Scharlach-Erdbeere. Wurde zuerſt von George White, Gärtner bei Benjamin Benyen zu Houpton⸗Hall in Shrapſhire, bezogen, der fie von George Brooke zu Cheſter erhalten hatte. Allein es iſt zu glauben, daß fie fion viele Jahre früher in dem Garten von Samuel Vernon zu Den-Baak vorhanden geweſen ijt. Es iſt eine gut tragende und früh reifende Sorte. Die Frucht iſt rund, mittelgroß, dunkelroth, haarig; die Samen liegen flach mit flachen Zwiſchenräumen; das Fleiſch ift blaß cochenillefarben, in der Mitte weiß, feft, und angenehm von Geſchmack. Der Kelch iſt bei den reifen Früchten umgebogen; die Blattſtiele find niedrig, etwas behaart; die Blättchen klein, eifoͤrmig, tief geſägt, glänzend dunkelgrün. Die Ausläufer find zahlreich, haarig, auf der Oberſeite braun; die Schafte ſehr kurz, mit langen, ſchwachen, ausgebreiteten Blumenfticien. Die Blumen find groß und öffnen ſich fpät. Der Wuchs dieſer Erdbeere iſt viel kleiner als der der alten Scharlach-Erdbeere; ihre Blätter ſind nicht ſo zahlreich, aber kürzer, ſtumpfer und dicker. Sie unterſcheidet ſich von der Scharlach⸗Erdbeere, welcher fie übrigens ſehr gleicht, durch tiefere und ſchärfere Sägezaͤhne, auch ijt die Oberflache der Blätter nicht ſo blaugrün, und ihre Textur iſt im Allgemeinen dicker. Sie iſt dieſer inſofern vorzuziehen, als ſie einen m Geſchmack hat und reichlicher trägt. (Fortſetzung folgt.) Brieſliche Mittheilung über eine Reiſe in Peru. Vom Herrn von W Wer: Mitgetheilt vom Herrn J. R. Hayn zu Waldenburg in Schleſien. S e ua ; a, den 20. Mär; 1841. Stellen Sie Sich vor, daß 1h ine Hacienda übernehmen foll, die eine Strecke von 40 Leg. Länge und 32 Leg. Breite einnimmt, in der Montagne von Huarras, ihrer Länge nach vom Marañon beſpült. Dort follen wie ich vernehme, Brot- fruchtbäume, China, Cacao und Caffee wachſen. Denken Sie Sich einen fo großen Flaͤchenraum, der ein Herzogthum an- ſtändigerweiſe ſein kann, iſt für die Bagatelle von 200 Pia⸗ ſter in Pacht gegeben. Auf dieſem Striche wohnen 400 In⸗ dianer, die es übel nehmen, wenn man fie Indianer nennt, ſich aber mit dem Ekelnamen, Cholos ſehr geehrt fühlen. Die Hacienda gehört einem Geiſtlichen, der ungefähr 18 Kinder, und eins davon mir zur Erziehung übergeben hat. Der Junge iſt — wer ſollte dies von einem Kinde ungeſetzlichen Urſprunges vermuthen — aber fo entſetzlich dumm, daß feine Dummheit wirklich Häuſer einrennen möchte. ; Seit einiger Zeit habe ich angefangen, zu den foflilen Sammlungen auch die Gebirgsarten, wie ſie in den einzelnen Quebraden vorkommen, zu ſammeln. Sie ſind für Sie beitimmt, .86 und ich werde Ihnen nicht nur für Sie, ſondern für andere Mineralogen Doubletten einſenden. Ich habe zwar für Euro- pa 4 Sammlungen beſtimmt, lege aber für mich in großem Format eine 5. an, der ich eine geographiſche Karte beizufü— gen gedenke. Das größte Uebel für die Ueberſiedelung fol- cher Sammlungen nach Europa, ijt die große Menge von vers ſchiedenen, theueren Frachten und Speeſen mancher Art, und in Europa iſt das Feldgeſchrei: „Billig“. Ich denke aber die Wiſſenſchaft ſelbſt iſt nicht billig, denn wäre ſie es, ſo würde die große Kraft derſelben, und die große Hochachtung dafür, bald verſchwinden. Sie wiſſen, daß es hier Sclaven giebt. Es kann der Sclave des Einen die Sclabin der Andern heirathen. Dies Letztere iſt indeß ſelten im chriſtlichem, wohk aber immer im naturhiſtoriſchen Sinne der Fall geweſen; die daraus entſtehen— den Kinder ſind dann das Eigenthum des Herrn, welcher Be⸗ figer der Mutter ijt, und dies wie bei dem lieben Vieh der Fall it, wie Ihr Herr Bruder fagen würde: „Nach römi— ſchem Rechte ganz billig“. In einem Haufe hier hat ein altes Weib 5— 6 Scla- vinnen einzig und allein zu dem Zwecke, der in Rückſicht auf das Obengeſagte hervorgeht, und ihre Speculation ift febr gut. Die Kinder werden nun, ſo lange ſie durch die Mutter ernährt werden müſſen, bei ihrer Erzeugerin gelaſſen, bis ſie von Nachkommen wieder verdrängt werden. Dann aber über⸗ nimmt der Herr die fernere Zucht und Bildung der kleinen Geſchöpfe, die unter Leitung der Mütter gewöhnlich ſchrecklich verzogen ſind. Von der Bedeutung des Wortes „Erziehung“ kann gar nicht die Rede ſein. Das ſpeculirende, vorerwähnte Weib treibt auf dieſe Weiſe einen Handel, der ihr reiche * rüchte trägt. Sind nun dieſe Kinder einigermaaßen herangewachſen, ſo müſſen ſie (oft noch ganz klein) aufwarten, bekommen viel Schläge, liegen des Nachts auf einem Schaaſſelle im Freien, oder in der Vorhalle des Hauſes, haben nichts weiter als ein baumwollenes end auf dem Leibe, und finden ihre Koſt in dem, was ihre Herrſchaft nicht genießen kann, oder mag. Im fünften Jahre bekommen die Mädchen ein ärmliches Kleid, die Knaben „ Inerpreſſibles !, „und man fängt an, ihnen Gebete einzuprügeln. Im zwölften J hre überſetzen diefe Kinder ſchon das Matrimonium mit aller Gewandtheit, und üben eben fo gut das Stehlen. Da dieſe beſtialiſchen Geſchöpfe nie gewa— ſchen werden, ſo iſt auch ein ſtets folgender Uebelgeruch ihr Begleiter, woher es auch hier zu Lande nicht wie in Deutich- land: „Er ſtinkt wie ein Bock“ ſondern — „wie ein Ne- ger“ heißt. Dieſe Menſchen beſitzen alle thieriſche Leidenſchaf⸗ ten im höchſten Grade, ſtreben auch leidenſchaftlich nach allen materiellen Genüſſen, haſſen jedoch alle geiſtige Vervollkomm⸗ nung, und damit hervorgehenden Annehmlichkeiten und Vor- züge des Menſchengeſchlechtes; Sie können ſich daher vorſtellen, daß dieſe Negerrace mit den ſchlechteſten Europäern verglichen, ein reiner Auswurf von menſchlichen Weſen ift! In der Res gel aber ſind die Neger zu dem Dienſt, wozu ſie angeprügelt worden ſind, unverbeſſerlich. Ich will Ihnen aber noch ein Beiſpiel von Schlechtigkeit unter dieſer Race anführen. Mein Negerjunge, 8 Jahr alt, hat von mir ſchon entſetzliche Schläge bekommen, weil er mir Briefe von einem ſchwarzen Frauen⸗ zimmer bringt, deren Inhalt mir ihren Wunſch ausdrückt, daß ich ſie zu beſonderer Verwendung von ihren Eltern wegneh⸗ men möchte u. ſ. w., womit ihre diaboliſchen Aeltern auch ganz. einverſtanden find. Glauben Sie, daß bem ohngeachtet mein Junge fortfährt, nicht allein andern Europäern, ſondern auch mir wiederholentlich dieſe Briefe zuzutragen? Ich glaube er würde dann erſt beſtimmt meinen Befehlen Folge leiſten, wenn er keinen Muskel mehr rühren könnte! In den Dächern der Häuſer lebt hier in den durch Wür⸗ mer erzeugten Löchern eine Schlange, von der ich 2 Erem- plare bekommen habe, die Tſchudy beſchrieben hat. Bei der Gelegenheit fällt mir eine Eigenthümlichkeit des Volkscharakters auf, nicht von den Schlangen, ſondern von Dr. Tſchudy, und ich darf ſagen auch von mir veranlaßt. Erſterer hat als Arzt Wunderdinge hier gethan, und Stau⸗ nen erregt, ich habe etliche Nivellemens für die Regierung, und zwar auf deren Erſuchen gemacht, ohne etwa anderes als Leute (wozu man mir incluſive Officier und Tambour, eine ganze Compagnie Soldaten zur Dispoſition ſtellte) zu der Arbeit zu verlangen, und dafür habe auch ich in den Zeitun⸗ gen öffentlich dankende Lobeserhebungen empfangen, indem man zu meiner Addreſſe das ſehr ſchmeichelhafte Epitheton ornans „muy intelligente huomo“ in Verbindung brachte. Obgleich man nun im Allgemeinen Fremde hier ſehr haßt, ſo ſucht man doch ſchon aus Eitelkeit dergleichen Männer, die etwas mehr, als das peruaniſche Publicum verſtehen, oder wovon daſſelbe 87 feine, wohl aber die Fremden, Begriffe haben, ſehr artig und zuvorkommend zu behandeln s ijf z. V. hier Befehl, daß Jeder von der Neife Sue rückkommende auf der Polizei erſcheinen muß; uns hat man aber geſtattet, nur unſere Bedienten zu ſchicken; ebenſo bekomme ich, ohne perſönliche Geſtellung meine Päſſe; ja man hat die achtungsvolle Behandlung gegen mich ſo weit getrieben, daß man einem Schiffe meiner Ausſchiffung wegen, wider die Ne- gel geſtattete, in den Hafen einzulaufen. Bei den Eidechſen die ich vor einiger Zeit ſammelte, fiel mir die Frage, ob wohl irgend ein Cabinet die Eidechſen-Ar⸗ ten des Rieſengebirges oder der Grafſchaft Glatz haben möge? Es ſind mir in dieſen Gegenden immer ſehr viele Eidechſen über den Weg gekommen, doch iſt mir damals nie eingefallen, dieſelben zu ſammeln. Jetzt möchte ich es gern thun, nun ich nicht kann. Das Sammeln dieſer Thiere iſt ſehr leicht und angenehm. Einen ſonnigen Tag benutzend, kann man viele bekommen, man muß fie nemlich ſchießen. Alle hier gefam- melten, habe ich geſchoſſen. Ich lade dazu nur den vierten Theil der gewöhnlichen Ladung, und daranf nur eine ſtarke Priſe feinſten Dunſt (Vogeldunſt). Hierdurch verletzt man dieſelben faſt gar nicht, man braucht nicht der Lunge durch ſchnelles Nachlaufen viel zuzumuthen, und bricht ihnen auch nicht ſo leicht den Schwanz ab, der ſehr zerbrechlich iſt. Aus dieſem Grunde habe ich ſtets einen Lauf meiner Flinte mit Dunſt für Eideckſen, den andern für Vögel und andere Thiere mit Schrot geladen. Wenn ich mich nicht irre, ſo habe ich Ihnen ſchon frü⸗ her einmal geſchrieben, wie ich glaube, daß die Cacteen am beſten auf Boden fortkommen, die ein noch nicht völlig zu Erde aufgelöſtes Geſtein ſind. Ich erinnere mich auch, daß Sie bei einigen Arten faſt nichts anderes als Mauerſchutt beim Verpflanzen in Anwendung bringen ließen. Dies iſt ganz recht, wenigſtens für einige Arten der hieſigen Küfte, Dieſſeits der Berge iſt der Boden, worin die Cacteen wach⸗ ſen, ſehr mager; jenſeits derſelben aber iſt er außerordentlich fett; das Geſtein dort iſt gänzlich aufgelöſt, und die demſelben beigemiſchte vegetabiliſche Erde bildet die beſte Gartenerde, feucht erhalten durch Strichregen und Gewitter, die man hier nicht kennt. Da wo dieſe Regen fehlen, zeigen ſich mehr die aufrecht ſtehenden Cacteen-Arten von bedeutendem Wuchſe, 15“ boch und 12 — 15" fimt; dagegen kommen die kriechenden Species mehr auf bem fetten mit Strichregen geſegneten Bo- den jenſeits der Berge vor. Vier Leguas unter Oberajillo kenne ich einen Cactus, den ich zwaͤr haben möchte, aber lei⸗ der nicht bekommen kann, denn er hangt von einer Felswand, die vielleicht 6— 800“ hoch ijt, herab, indem er über dem Wege 50 — 60“ wie ein Pendel hin und her wiegt; die Blume davon war groß, weiß. Sobald mir aber im Vorübergehen eine reife Frucht davon auf die Naſe fallen ſollte, werde ich ſie mit Dank aufheben und Ihnen zuſenden. (Fortſetzung folgt.) Auswahl blühender Pflanzen des Königl. botaniſchen Gartens zu Berlin, im März 1842. Amaryllideae. Collania urceolata Schult. Quito. Bromeliaceae. Billbergia iridifolia Lindl. Brasilia. Puya Altensteinii Lk. Kl. O-o. Caracas. K Orchideae. Sarcoglottis picta Kl. 3 variegata. Lindl.) India orient. — picta Kl. y inmaculata Caracas. — grandiflora Kl. Brasilia. Spiranthes bicolor Ker. Trinidad. — Lindleyana Kl. Caracas. Prescotia plantaginea Kl. — plantaginifolia Lindl. — lancifolia Lindl. Bletia acutipetala Hook. Ind. orient. Calanthe veratrifolia Rob. Br. Java. Maxillaria Barringtoniae Lindl. Jamaica. — Henchmanni Lindl. Mexico. Encyclia mexicana Lk. Mexico. Batemannia Colleyi Lindl. Demerara. Hartwegia purpurea Lindl. Mexico. Oncidium pumilum Lindl. Brasilia. — Cebolleta E eee — Papilio Lindl. — altissimum 8 Baueri Lindl. Columbia. (Spiranthes picta . Brasilia. 88 Oncidium luridum Lindl. Columb. et India orient. . carthaginense Swartz. Carthagena. Epidendrum fuscatum Swartz. Ind. orient. Catasetum tridentatum Hook. 8 Claveringi Lindl. In- dia occident. — Palmeae. Chamaedor Sele den es 1 pens 3 Chamaedorea Mexico. elatior Mart. Proteaceae. Hakea petrophylloides Mackay Cat. u. a. Isopogon Loudoni Baxton. Grevillea linearis Rob. Br. Manglesia cuneata Endl. (Grevillea Manglesii Hort. Anadenia Grah.) Banksia marginata Cav. — insularis Rob. Br. u. m. a. Begoniaceae. Begonia peltata H. B. Mexico. — hydrocotylefoha Hort. Angl. Mexico u. m. a. Asclepiadea Calotropis gigantea Rob. Br. ER L.) India orient. Gesneraceae Columnea Schiedeana Schlecht. Mexico. Gesnera Douglasii Lindl. Brasilia. Epacrideae. scd variabilis Lodd. campanulata Lodd. purpurascens Rob. Br. — . onosmaeflora Cunningh. (Lysinema ruscifolium Sieb.) impressa Labill. Lysinema pungens Rob. Br. (Epa- | cris rosea Lodd. on Cunninghami Rob. Br. Nova Hollandia. Compositeae. Schistocanpha bicolor Less Mexico. Papayaceae. 2 V Vasconell Bonplandiana Hort. Par. Brasilia? — Araliaceae. . Gilibertia palmata DC. (Gastonia palmata Roxb.) In- dia orient. Myrtaceae. Eucalyptus radiata Sieb. Nova Hollandia. Leguminosae. Chorizema cordatum Lindl. Manglesii Hort. Angl. Templetonia retusa Rob. Br. Dillwynia seriphioides Endl. — cinerascens Rob. Br. Hovea purpurea Sweet. — hirsuta Hort angl. Manglesii Lindl. Swan River. Hedysarum Lindleyi Mart. Mexico. Acacia genistaefolia Lk. Oxycedrus Sieb. pugioniformis Wendl. cordata Sweet. — lunata Sieb. umbrosa Cuuningh. — mollissima Willd. — verniciflua Cunningh. — . dodonaeifolia Desf. (viscosa | Wendl.) graveolens Cunningh. u. m. a. Nova Hollandia. Nova Hollandia. Rhamneae. Trymalium fragrans Hort. Kew. Swan River. Tropaeoleae. Tropaeolum tricolorum Sweet. Chili. ! Büttneriaceae. Lasiopetalum ferrugineum Smith. Nova Hollandia. Pittosporeae. Pittosporum cornifolium Cunningh. Nova Holland. iscolor Hort. angl. Nova Holland. Pol ygaleae. Comesperma gracile Baxt. Nova Holland. Anzeige. Es werden drei tüchtige, erfahrene Pflanzenkultivateurs geſucht; aber nur ſolche können bin melden im Königl. bota⸗ niſchen Garten bei Berlin. F. Otto. der Topf- und Land: Pflanzen, we Iche zu " baben find bei Appelius K Eichel in Erfurt N 12. ar Rd | 1842. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn: und herausgegeben 2 on ; a | $ 1 ; z } Friedrich Otto, Albert Dietrich, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philoſophie und Leh der Gd Lehranſtalt Sonnabend, den 19. März. ns Entſtehungsurſache derſelben einige Worte borausſchicken, da- mit die hier und da vorkommenden, aus der vorhandenen Lo⸗ kleinen Gewächshaus— Anlage zur Kultur und Auf- calität entſpringenden Unegeimifigitlen und Eigenthümlichkei⸗ ſtellung verſchiedener warmer Zierpflanzen, nebſt ten entſchuldigt werden möchten. Einrichtung eines Bades, welches ſowohl zu Kalt- Bereits feit- zwölf Jahren befchäftigte ich nich ir unb Warmwaffer-, als aud zu Dampf- und m ; ner Erholung mit der Kultur von Zierpflanzen in Töpfen. Douchebädern benutzt wird. g er Ein kleiner Garten mit ſonniger Lage und ein eigenes Haus, Herrn Heuchler, mit mehreren Zimmern nach Mittag unb Morgen, boten mir Architekten zu Freiberg in Sachſen. Gelegenheit, mich meiner Lieblingsneigung mit günſtigem Er⸗ Hierzu zwei Abbildungen Taf. II. u. III. folge bingeben zu kon Von jeher zogen mich aber ganz Bevor ich zur Beſchreibung der in der ueberſchrift ge⸗ beſonders unter den ſucculenten Pflanzen die Cacteen an. nannten Einrichtung vorſchreite, muß ich über die eigentliche Sowobl durch kleine Ankäufe, als durch wertbvolle Geſchenke, — 0 ſah ich meine kleine Sammlung von Jahr zu Jahr vermehrt, ſo daß ſie endlich in den zwei Fenſtern meines Arbeitszim⸗ mers nicht mehr untergebracht werden konnte. Nächſt den Cacteen kam ich aber auch auf den angegebenen Wegen zu mehreren anderen Zierpflanzen, denn ich liebe (als Topfpflan⸗ zen) vorzugsweiſe nur ſolche Formen, die ganz von unſerer gewöhnlichen Flora abweichen, und nun mußte darauf gedacht werden, meinen Pfleglingen ein mehr geeignetes Local, als ein bloßes Zimmer mit Fenſtern gewähren kann, einzurichten. Hätte ich ein foͤrmliches Gewächshaus bauen wollen, ſo würde ich hierdurch meinen ohnedies nur kleinen Garten, (man ſehe den beiliegenden Grundriß Taf. III., und die im Anhange gegebene ſchriftliche Erläuterung) zu ſehr verengt haben, und nebenbei wünſchte ich auch, ſo bequem als möglich aus meinem Arbeitszimmer in daſſelbe gelangen zu können. Im vergange— nen Jahre endlich nöthigten mich die mit jedem Winter ſich mehrenden Verluſte werthvoller Pflanzen zu einem Entſchluß, und nach mancherlei, in einem Zeitraume von ſechs Jahren gemachten und wieder verworfenen Plänen, brachte ich zuletzt denjenigen zur Ausführung, welchen ich zu veröffentlichen für nicht ganz uninterreſſant hielt. Vielleicht giebt er manchem Blumenfreunde einen nützlichen Fingerzeig bei ähnlicher Ein⸗ richtung. Der Seitenflügel meines Hauſes (Taf. III.) ſieht mit ſeiner Längenfronte gegen Mittag-Morgen. Das Erd⸗ geſchoß, in welchem die jetzt zu beſchreibende Anlage fih be- findet, liegt mit dem Fußboden um 23 Elle höher als der Garten, es führen mithin aus der Hausflur 7 Stufen in den— ſelben hinab. In dieſem Erdgeſchoſſe hatte ich, wie ſchon oben erwähnt, ein Arbeitszimmer A. mit zwei, und ein daranſtoßen⸗ des Cabinet B. mit einem Fenſter (Taf. II. Fig. 1.), welche Bade: ue fi ihrer Lage nach ganz zu bem beabfichtigten Zwecke, nehmlich zur Einrichtung eines Gewächshauſes eigne- wurde nun zurörderſt der zwiſchen beiden Fenſtern d durch einen ziemlich flach geſpannten Bogen es linken Fenſters mit dem rechten Schaft ü unden, die asit Spannweite "e winnen, war es noͤthig ood nod einen Vorbau A (Fig. 2.) von 13 Ellen Länge und 22 Ellen Breite zu errich— ten. Die Sohle dieſes Vorbaues wurde um + Elle tiefer als die des innern Raumes B gelaſſen, um äußerlich keine jo hohe Sockelmauer nöthig zu machen, und beide Räume A und B durch 2 Stufen a und b in Verbindung geſetzt. Auf der linken Seite des innern Raumes B iſt, wenn man aus der Haus— flur F durch die Thüre c eintritt, ein kleiner Raum C durch eine Glaswand abgeſchnitten, welcher im Winter zur Aufbewahrung von kälteren Pflanzen, im Sommer aber zu einem Arbeits- Cabinet benutzt wird. Dieſem Cabinet gegenüber, an der rech— ten Seite des Raumes B, befindet fi das ſpäter näher bee ſchriebene Bad und Waſſerreſervoir D. ` Die durch die beſchriebene Einrichtung gewonnenen Räume A und B bilden nun nur Einen Raum, wovon jedoch der Vorbau A noch 4 Ellen gegen Morgen hin verlängert iſt. In dieſem Vorbaue ſind auf der Sohle, nur um 6 Zoll über das Ziegelpflaſter erbobene Erdbeete d angelegt, welche im Win- ter mit Hyacinthen, Duc v. Toll, Tazetten u. f. w., im Som- mer aber mit anderen niedrigen blühenden Pflanzen beſetzt wer⸗ den. Das große Erdbeet C ijf vom Fußboden des Raumes B um 13 Elle, von dem des Vorbaues 4 hingegen 14 Elle erhöht. In daſſelbe werden im Winter diejenigen Cacteen in Töpfen eingegraben, welche während des Sommers in den f Glaskäſten des Gartens im freien Grunde gepflanzt waren. Im Sommer hingegen fülle ich die leeren Stellen mit Warm- haus⸗Pflanzen aus. Bei e erhebt fih aus der Mitte diez fes Beetes eine ſchwache eiſerne Säule, welche dem ſehr flach geſpannten Bogen mit ſeiner darüber befindlichen Laſt zur Stütze dient, und mit ſchön blühenden rankenden Pflanzen um- kleidet iſt. Ebenſo find die beiden hölzernen Säulen bei f und g, welche einen Unterzug tragen, auf dem die Hauptbalken des erſten Stockwerkes aufliegen, ganz mit Hedera Helix hi- bernica und einigen rankenden Cereen überzogen. Das ſchmale Erdbeet h, im Vorbaue links, ijf mit dem vorgenannten G von gleicher Höhe angelegt, und zur Zeit mit einem großen Fächer Cereus Ackermanni und zwei Exemplaren, im ganzen Glasdache hinrankender Passiflora princeps bepflanzt. Das in der Mitte des Raumes B befindliche große Erdbeet H hat, da es hohe Pflanzen aufnehmen muß, nur 6 Zoll Höhe vom Fußboden ab. Aus der Mitte dieſes Beetes erhebt ſich eine ſchöne Gruppe der Musa rosacea, im Vordergrund ſtehen einige Pothos und Arum- Arten, und noch mehrere andere 91 Pflanzen mit ſchönen Blattformen; den Hintergrund bilden einige dichte Bambusſträucher und größere Exemplare von Ficus elastica. Außer dieſen in Erdbeeten im freien Grunde eingepflanzten Exemplaren find noch eine Menge anderer Pflan— zen auf Conſolen, Poſtamenten und Blumentiſchen aufgeſtellt, und bringen mit ihren mannigfaltigen Geſtalten, Blattformen und Blumen einen reizenden Effekt hervor. Aus der Zeichnung des Durchſchnittes Fig: 3. ijt ferner erſichtlich, daß die ſenkrecht ſtehenden Fenſter im Vorbau A 23 Elle hoch ſind, und bis zum Boden herabreichen. Die oben liegenden find unter einem Winkel von 50° geſtellt und 4 Ellen lang. An dieſen Glasfenſtern werden übrigens theils des Nerguügens, theils des Schattens wegen, Reben von in der Nähe des Gewächshauſes und vor demſelben wachſenden Weinſtöcken hereingezogen, und vortreffliche Trauben erzielt. An dem Rahmſtück, da wo die ſtehenden und liegenden Fen⸗ fter zuſammenſtoßen, zieht fib auf eiſernen Trägern ein S Zoll breites Brett in den Vorbau herum, worauf mancherlei niez drige ſchön blühende Pflanzen gezogen werden. Noch iſt zu erwähnen, wie auch aus der Zeichnung erſichtlich wird, daß beide Giebelſeiten ebenfalls von Glaswänden erbaut ſind. Es gewährt daher einen ſehr angenehmen Eindruck, wenn man im Sommer durch die hellen Glasſcheiben des Vorbaues den gan⸗ zen Garten mit ſeiner ganzen Blumenfülle überſieht. Man könnte allerdings der Einrichtung vorwerfen, daß die ſchrägen Fenſter unter einem zu hohen Winkel angelegt find; allein ohne die Breite des Vorbaues zu vergrößern, wa⸗ ren die liegenden Fenſter wohl nicht anders zu ſtellen. Ue⸗ brigens entwickelt ſich im hohen Sommer unter dieſen Fen⸗ ſtern noch ſo viel Wärme, daß 2 Decken über die Glasfläche herabgelaſſen werden müſſen, welche ohnedies der Schloſſen wegen anzubringen waren, und im Früh- und Spätjahre bei niederem Sonnenſtande ijt bier der Einfallwinkel der Sonnen⸗ ſtrablen gerade vortheilhaft wirkender, weil letztere rechtwink⸗ liger auf die Glasfläche fallen. Eine ſchöne Verzierung erhält dieſes kleine Gewächsbaus durch das auf der rechten Seite des Raumes B angelegte Waſſerreſervoir und Bad D. Das Baſſin dieſes Bades iſt in den Boden ſo weit verſenkt, daß biervon nur 6 Zoll über den Fußboden hervorſtehen. Die vordere Wand deſſelben iſt mit gothiſchem Schnitzwerk verziert, um welches ſich ebenfalls en Helix hibernica ranket; die übrigen 1 Wände ſind gemauert. Aus der hinteren Wand dieſer Niſche ergießt ſich ein Waſſerſtrahl in eine gothiſch geformte Schaale, und aus dieſer träufelt das Waſſer in das Baſſin herab. In der Heitzküche E ijt zugleich das Haupt⸗Waſſerreſer⸗ voir i aufgeſtellt, welches nicht nur durch die Röhre k den Keſſel oder Kocher! zur Heitzung und zum Bade mit Waſſer fpeift, ſondern auch das Bad durch die Röhre m mit kaltem Waſſer verſieht. Die Röhre n führt das Waſſer in das go- thiſche Becken. — Mittelſt des Hahnes o wird durch beſon⸗ ders hierher geleitete Röhren p das Hauptreſervoir ſtets mit Waſſer verſorgt. Die Heitzung des Gewächshauſes geſchieht durch einen Warmwaſſerapparat won folgender Beſchaffenheit. Was zuerſt den Keſſel oder Kocher anlangt, Fig. 4. ABC, ſo war die Form deſſelben im gegenwärtigen Falle nicht nur vom Raume abhängig, in welchen derſelbe eingebaut werden mußte, ſondern auch von der Beſtimmung, daß auch im Sommer für das Bad eine hinlängliche Quantität warmes Waſſer vorräthig gehalten werden konnte. Er iſt daber von parallelepipediſcher Form, 1 Elle 9 Zoll lang, 1 Elle 6 Zoll boch und nur 12 Zoll breit. An der einen Stirnfläche Fig. 4. 4 befinden ſich 20 Joll in ſenkrechter Richtung unter einander die beiden Warm⸗ waſſerheitzungsröhren q und r, wovon die untere r ganz nahe am Boden des Kochers mündet, die obere q hingegen noch eine Raumhöbe von 6 Soll über ſich hat. Mit dieſem Raume beabſichtigte ich die Entwickelung von Dämpfen, um dieſelben beliebig durch die Dampfleitungsröhre s entweder frei in das Gewächshaus, oder unter die Beete, oder zum Dampfbade aus- ſtrömen zu laſſen. Auf der Deckelfläche des aus ſtarkem Ei⸗ ſenblech gefertigten, innerlich verzinnten Kochers befindet ſich eine runde Oeffnung t, von 4 Zoll Durchmeſſer, mit einer Umfaſſung von 4 Zoll Höhe. In dieſe Oeffnung iſt der Zu- ſpeiſer u eingeſetzt, damit fib das durch die Dampfentwickelung verloren gehende Waſſer immer wieder von ſelbſt erſetze. Von den Dampfleitungsröhren ijt übrigens die ins Gewächshaus mündende für gewöhnlich nur mit einem leicht abzuſtoßenden, Stöpſel verſchloſſen, damit bei unzeitigem Schließen der Ko- cher, welcher kein Sicherheitsventil hat, nicht zerſpringen kann. Am tiefſten Punkte des Kochers befindet ji bei v noch eine kleine Röhre zum Ablaſſen des Waſſers aus dem ganzen Appa⸗ rate, oder end; zur Verſorgung des Bades mit beißem Waſ⸗ ſer. Um übrigens den Waſſerſtand im Kocher bebat: zu 9 können, find die Röhren w und w' durch eine Glasröhre in Verbindung geſetzt. Von dem Kocher 1 Fig. 2. ab, sieben. fib die Heitzungs⸗ röhren x an den Glaswänden des Vorbaues A bis an den Punkt y, woſelbſt fie mit einem runden Knie in Verbindung gebracht find. Da übrigens bei y der entfernteſte Punkt vom Kocher ijt, fo mußte hier ein Luftventil aufgeſetzt wer- den, um die etwa darin ſich anſammelnde Luft entweichen faf- fen zu können. Die obere Röhre ijt vom Kocher ab ganz in. horizontaler Richtung bis zum Punkte y geführt, die niedere hingegen läuft zwar mit oberer in einem Abſtand von 6 Zoll parallel, ſenkt fib aber dann 5 Ellen von ihrem End- punkte am Kocher ſchnell herab, und vereinigt ſich hier mit bem unteren Röhrenſatz r Fig. 4. A. Die Röhren find von Jinkblech, 1 Linie ſtark und 22 Zoll im Durchmeſſer haltend, und haben eine Geſammtlänge von 402 Ellen. An paſſenden Stellen ſind ſie durch meſſingene Scheiben mittelſt eiſerner Schrauben an einander befeſtigt. Da die Feuerung unter dem Kocher nicht gut ſo tief gelegt werden konnte, um die Heitzungsröhren auf den tiefſten Punkt des Vorbaus hinzuziehen, fo mußte man ſie an den ſenkrecht ſtehenden Säulen der mit eiſernen Stüt⸗ zen befeſtigen. Das Dampfrohr, welches in das Gewächshaus mündet, theilt ſich hier in 2 Arme, wovon der linke unter das vordere Erdbeet G, der rechte unter das hintere H führt, und kann man ſo die Beete nach Belieben erwärmen. Um endlich den größten Theil der Wärme, welchen der außerhalb des Gez wächshauſes befindliche Ofen entwickelt, noch für daſſelbe gewin⸗ nen zu können, ijt folder in ein kleines Gewölbchen eingebaut, in welches man jedoch aus dem Heitzungsraume E durch eine dort angebrachte Thüre gelangen, und die daſelbſt befindlichen brem 2 reinigen, auch den Speiſe-Apparat beobachten kann. Die hier in dieſem Raume fi ſammelnde Wärme jtvómt durch eine Oeffnung am oberſten Punkte des Gewölbes in das Gewächshaus als warme Luft aus. Soll nun die mit dieſem Gewächshauſe verbundene Ba⸗ deeinrichtung in Wirkſamkeit treten, fo ijt: I. bei einem Kaltwaſſerbade nichts weiter zu beobachten, als ſo viel Waſſer aus dem er ga als ber menſch⸗ liche Körper Raum einnimm 2. Die Vorrichtung x einem Warmwaſſerbad beſteht id in ber beliebig zu nehmenden Menge heißen Waſſers, doch u = ijt bei gänzlicher Leerung des Kochers Sorge zu tragen, daß ſich kein Feuer mehr unter demſelben befinde, oder daß er ſo— gleich wieder gefüllt werde. 3. Zu einem Dampfbad muß zuvörderſt über das Waj- ſerbaſſin ein hölzerner Boden gelegt werden, welcher mit vie- len Rinnen und Löchern zum Abzug der ſich als Waſſer nie— dergeſchlagenen Dämpfe oder der Douche verſehen iſt. Hier— auf wird durch bie auf beiden kurzen Seiten der Niſche Der findlichen Thüren die vordere offene Seite geſchloſſen. Die Thüren ſind mit Glasfenſtern verſehen, welche auf der inneren Seite mit Drath verſtrickt ſein müſſen, damit die Glasſcheiben nicht unverſehens eingeſtoßen werden können. Beim Beginnen’ des Dampfbades, wird das Schieberventil, welches fi auf der linken Seite der Niſche befindet, und Dämpfe in das Bad bringen ſoll, geöffnet und gleichzeitig aber auch von hier aus das zweite Schieberventil, über der Rohrmündung, wel— ches die Dämpfe in das Gewächshaus leitet, geſchloſſen, da— mit die ganzen Dämpfe aus dem Kocher hineinſtrömen können. Um jedoch von dem heißen Strahl der Dämpfe nicht auf den Körper getroffen zu werden, wird ein kleines gekrümmtes Röh⸗ tagid an die Mündung des erſteren Schieberventils jo an- „daß die Dämpfe auf den Boden treffen, und von hier erſt etwas abgekühlt aufſteigen. Sobald die Dämpfe ei⸗ nen zu hohen Grad von Hitze in der geſchloſſenen Niſche er— reicht haben, und unerträglich werden, läßt man einen feinen Regen aus den über der Decke der Niſche angebrachten Douche herab, und ſchlägt ſofort die Dämpfe nieder. Au⸗ ßerdem ſchiebt man den in das Bad gehenden Schieber vom Dampfrohre zu, und öffnet den andern, aus welchem die Däm⸗ pfe entweder unter die Beete, oder frei in das Gewächshaus gehen. Uebrigens kann man zur Abkühlung ſogleich in das unter dem hölzernen Boden befindliche Baſſin ſteigen, und ſich hier nach Belieben abkühlen. Auf einem neben dem Bade aufgeſtellten Sopha vollendet man (da das Gewächshaus oh- nedies durch die Warmwaſſerröhre hinlänglich geheizt iſt) in wollene Decken eingehüllt, durch Schwitzen, das Dampfbad. 4. Das Douchebad beſteht in keiner anderen Vorrichtung als in einem 14 Ellen langen, 1 Elle breiten und 15 Zoll hohen Kaſten, welcher wie ſchon bemerkt, über der Decke der Niſche aufgeſtellt iſt, und mittelſt einer Druckpumpe aus dem Haupt⸗ waſſerreſervoir i gefüllt wird. In dieſem Kaſten befindet ſich ein Kegelventil mit einem Hebel, an deſſen einem Ende eine E. Schnur befeſtigt ijt, welche in bie Badeniſche leitet. Soll mit einem Strahl gedouchet werden, ſo wird an der Decke das er— forderliche Mundſtück an das Ventil angeſchraubt Was die Prinzipien betrifft, nach welchen dieſe Heitzung angelegt wurde, ſo muß ich bemerken, daß ich bier meiſtens nach eigner Einſicht verfahren bin; dabei habe ich aber alles dasjenige benutzt, was ſowohl in dieſer Zeitſchrift, als in der Ferſterſchen Allgemeinen Bauzeitung darüber zu finden war. Nächſtdem zog ich aus den Abhandlungen über Warmwaſſer⸗ heitzung mit Ventilation von Ch. Hood, ins Deutſche über⸗ tragen von D. Schmidt, und Thomas Tredgold's Grundſätzen der Dampfheitzung, 9 von M. Kühn, we⸗ ſentlichen Nutzen. Der Effect des vorbeſchriebenen Heitzungsapparates hat ſich aber zur Zeit ſo vortheilhaft erwieſen, daß nichts zu wün— ſchen übrig blieb. Die in beigefügter Tabelle zuſammengeſtell— ten Reſultate mögen diefe Behauptung rechtfertigen. Ein höherer Wärmegrad wurde jedoch allemal dann er⸗ langt, wenn die Dampfe vielleicht eine halbe Stunde lang in das Gewächshaus ausgeſtrömt waren. Ich nehme übrigens Gelegenheit, hierbei zu bemerken, daß auf manche Cacteen z. B. den Cereus azureus, Echinocactus recurvus und spiralis und dergleichen ähnliche Arten, die Dämpfe eine auf- ſerordentliche belebende Kraft äußerten, zumal wenn folde durch zu große Trockenheit während des Winters zu leiden anfingen. Ueberhaupt aber habe ich wahrgenommen, daß die Dämpfe auf alle Cacteen einen vortheilhaften Einfluß ge- habt, und dieſelben in ihrem Anſehen außerordentlich conſer— virt haben. Daß ein Uebermaaß derſelben jchädlich werden kann, will ich dabei nicht in Abrede ſtellen, doch iſt mir bei meiner Methode nicht ein einziges Exemplar verloren gegangen. Damit man nun mit Leichtigkeit Vergleichungen dieſes Apparates mit anderen ähnlichen anſtellen kann, will ich die verſchiedenen Dimenſionen, welche dabei in Berückſichtigung kommen, aufitellen. Der Raum des ganzen Gewächshauſes A mit feinem Vorbaue B und dem Bade D beträgt 4283 Cubikfuß, wofür jedoch die runde Summe 4300 anzunehmen wäre. Ferner find in dem Vorbau B 560 Quadratfuß reine Glasfläche, excl. des Holzes an Sparren, Rahmen u. f. w. Die Roͤh⸗ renlänge beträgt vom Kocher ab 81 laufende Fuß mit 51 Quadratfuß Oberfläche. Der Durchmeſſer der Röhre ijf 28 Zoll, die Dicke der Röhre 15 Linien, der Cubikinhalt der ; Röhre 34 Cubikfuß. Der Kocher hat einen Cubikinhalt von 5% Cubikfuß. Die Keſſelheitzflaͤche nach zum für Vermau⸗ erung der Züge 81 Fuß. emperatur des Zeit der Einfenerung Tampere TER Sn in dem Inantität des Brent und Beobachtung wäh⸗ in freier im Gewächs⸗ | entfernteften . Anmerkungen. rend 24 Stunden. Luft. hauſe. | Punkte der » | Röhre. 5 Uhr Nachmittags — 8*9 4- 5 R. + 3*9. Die Feuerung geſchah nach Bedürf⸗ Els : — 8°; + 5°, +15’. nig während 5 bis 7 Uhr. Die La⸗ ees — 81% É s 43° » . | den waren fámmtlid) geihloffen. $ un T kx pelo E pen : 35 Leipz. Pfund Stein i x : = = a + 80 kohlen, incl. 2 Pfund z : : D i3). + 80* - Fichtenholz zum Anfeuern. P : — 92. +1? : MU 10 : — 9 4-14? : +73 P. ons get + 11 + 32% Der Himmel war bedeckt. Von den Low. ai ge + 10? i + 25% ſchiefliegenden Fenſtern waren nur Ho. i „ + 19? 3 ohne Laden. Die Giebelſeiten 1 Mittags — e + 15? und untern Fenſtern ſind ſtets be⸗ Fo ; n cain d. 4r 11? deckt. Unmittelbar vor dem Einheit⸗ iA - E 7 d e + 5? | zen beobachtet. 94 Temperatur des | Zeit ber Einfeuerung Temperatur Temperatur Waſſers in dem SM pias e | und Beobachtung wäh- | in freier im Gewächs⸗ entfernteſten 3 75 Anmerkungen. rend 24 Stunden, Luft. hauſe. Punkte der Röhre. i 5 rd (—Á— — 6 R. + 7 R. + 7 57 eB. s 4 + 20° . 6 aba. — 69 TP EN z 10 Pfund trones Bu: 61 = o +8° Te chenholz, incl. 2 Pfund 7 ; er. Hie p Fichtenholz zum“ Basi pude +18 y +80: Anfenern. | 9 a — 7° 13° +78° ; | 180 ; — 7° +124° + 73° | a 5 fi — 8° + 9 : + 12° Der Himmel war trübe ohne Son: 98 z — 7° 4- 8$" + 10° nenſchein. Die Laden der ſchieflie⸗ igi, j | —5 8 = 8. genden Fenſter waren alle abge: 1 Mittags — 4. + 8°» + 7° nommen. 3 N — 5° Tu +5 Unmittelbar vor der Ginfenerung E. „. + 5 beobachtet. ! i Mit 12 Pfund Torf, oder 65 Stück, ſind bei ähnlicher Temperatur dieſelben Nefultate erlangt worden. Erläuterung zun n beiliegenden Grundplan (Taf. HL) natis kleinen Gartens. Im Jahre 1828 kam ich in den Beſitz meines Hauſes und des damit verbundenen Gartens, welcher damals aus ei— nem Gras- und einem beſonders eingezaͤunten, ſogenannten Krätzgärtchen beſtand. Im letzteren befanden ſich eine Menge zum Theil großer Obſtbäume, und unter dieſen vegetirten ſehr ſparſam einige gewöhnliche Staudengewächſe und Gemüſe. Um eine neue, dem Auge wohlgefällige und zweckmäßige Anlage beginnen zu können, mußte alles Vorhandene geopfert, und das ganze Grundſtück in Eins verbunden werden. Nur ein einziger großer Birnbaum, in einer € des Gartens, ent⸗ ging bierbei der Art. Die Lage des Gartens iſt vom Eingange aus dem Hofe C. ab, nach Morgen hin, um einige Ellen abfallend, derjenige Theil jedoch, welcher ſich an die Giebelſeite des Hauses an⸗ und Abendſeite wird N boben Gebäuden wer Alles Uebrige wird fib nun aus der folgenden Erklärung der Buchſtaben erſehen laſſen. iſt der Seitenflügel des Wohnhauſes. DE E ber Vorbau des Gewächshauſes. . ein kleiner Hof mit laufendem Waſſer. ein Waſchhaus. ein kleiner Pavillon. Glasbeete zur Einpflanzung der Cacteen während des Sommers. iba G. Glashäuschen für Camellien. H. Fontaine mit einem 5 Ellen hohen Waſſerſtrahl, Ein⸗ faſſung von Felsſtücken mit einem Kranz von Paeonia Hemerocallis und Iris-Arten. J. Laubenſitz mit einem dichten Dache von Fraxinus ex- celsior pendula. K. Desgleichen unter verſchiedenen Acer-Arten mit Schat⸗ ten in der Mittagszeit. L. Beet mit immerblühenden Rofen. M. Beeet mit Hortenſien. N. Beet mit Lepkoven. O. 1 ] p Bere mit Georginen. - Q. Hecke von verſchiedenen Nojenjorten. R. Beet mit niedrigen Staudengewächſen und 4 Ellen Ho- hen Roſenbäumen, an deren Stämmen rankende Sons nen gewächſe gezogen werden; die Einfaſſung ijt von niez drig gehaltenem Buxus. S. Partie mit Fuchſien, Einfaſſung 3 Elle hoch von Stei- nen, mit Phlox repens überzogen. T. Steinpartie mit verſchiedenen Farren, ein großes Er⸗ emplar Rheum palmatum etc. U. Stein partie mit Verbena chamaedrifolia Sm. (Me- lindres Gill.) überzogen. V. Platz zur Aufſtellung von Kübelgewaͤchſen, Orangerie, Myrten, Laurus, Acacia u. a. Arten. W. Partie mit Weymouthskiefern, Nobinien, dergl. und dem großen Birnbaum. X. Partie mit Steineinfaſſung, bepflanzt mit einem großen Exemplare von Populus balsamea und einigen Sträu⸗ chern der Syringa vulgaris fl. albo, Rubus odora- tus elc. d V. Partie mit 6 Sorten Flieder in großen Sträuchern. Z. Desgl. und einige große Thuja occidentalis. Von a-b ein Spalier von guten Johannisbeerſorten. c, d, e, f, g bis h. dichte Bepflanzung mit blühenden Straͤu⸗ chern. i Eine Lonicera tatarica rubra, überzogen bat. Weinſtöcke, wovon einzelne Reben ins Gewächshaus ge⸗ zogen werden. Ahorn und welche den Eingang — * — . m. 2 Exemplare Lonicera tatarica (sibirica). n. Ein großes Exemplar Robinia Pseudacacia inermis. o. Ein Exemplar Gleditschia triacanthos. p. J 2 große Exemplare von der Agave americana auf Poſtamenten. : r. 2 große Bäume von Thuja occidentalis. ein großes Exemplar Aristolochia Sipho am Spalier. Briefliche Mittheilung über eine Reiſe in Peru. Vom Herrn von W Mitgetheilt vom Herrn J. R. Hayn zu Waldenburg in Schleſien. (Fortſetzung.) ö : Lima, den 19. April 1841. Die kugelförmigen Cacteen, die Sie in der Kiſte finden werden, und wovon Sie voriges Jahr 3 Stück empfingen *) ſind in der Cebrade von Oberojillo bei 10,000 über dem Meere gefunden worden, und ſeit Ihrem letzten Schreiben werde ich namentlich auf kugelförmige Jagd machen, da ſie den Transport am beſten auszuhalten ſcheinen ). Uebrigens habe ich gefunden, daß dieſelben bei 2000“ M. H. ſehr dürf⸗ tig auf Granit, bei 8 — 10,000“ dagegen üppig erſchienen, bei 11,000“ indeß ein gedrungeneres, doch jon kümmerliches Aeußere zeigten; weiter hinauf kommen ſie nicht mehr vor. Eine Euphorbiacea (2) lebt noch weiter hinauf, dann erſcheint die Form, welche auch auf den Cordilleren ſich findet, und wovon ich einige Exemplare beifügen konnte. Was die beigelegten Zwiebeln anlangt, ſo kann ich dieſelben empfehlen; ſie hat eine hübſche rothe Blume, die gewiß unſere Gärten zieren wird. Sie lebt in Felsspalten, reich mit eingeſchwemmter Erde ange⸗ füllt, und treibt hier in der feuchten Jahreszeit Blumenſchafte von 2—3“ Länge mit 20 — 30 glockenförmigen Blumen. Dann finden Sie 3 Schmarotzerpflanzen, die beſonders an Bäu— men und Cactus wachſen und von denſelben herabhangen; ohn⸗ geachtet der größten Aufmerkſamkeit konnte ich aber doch keine Wurzeln entdecken; fie hängt. von den Zweigen der Bäume und Felſen oft 30 — 40^ herab. — Drei verſchiedene Far- ren, die mir reife Samen zu haben ſchienen, folgen bei. Den Sonnabend vor Oſtern kam ich von den Cordilleren zurück; den erſten Feiertag machte ich eine Tour von der Mün⸗ dung des Chillon aufwärts, übernachtete auf einer Aſſienda am Chillon, und ging oder kletterte vielmehr nach der Aſſiende *) Echinocactus us o. ) Der dieſen Brief begleitende Pflanzen T Trausport enthielt u. A. 2 große Cercen, die indeß total verfault ankamen, wovon die eine (wahrſcheinlich aus Felsſpalten gezogen) Ellen lange Wur⸗ zeln gehabt haben mußte, da die letzteren 3 doch noch am Stamme eine Dicke von 1 — 12^ halten 96 Gaje. Dort wurde der zweite Feiertag celebrirt. Die zahl⸗ reiche Familie des Aſſiendarius war verſammelt, und es wurde zu Tiſche gerufen, der unter einem Säulengange im Hofe auf⸗ geſchlagen war. Die Gerichte waren die des Landes; der Wein, aus Hamburg bezogener Bordeaux, war aber ohngeachtet des vielen Sprits, mit dem er verſetzt war, in Gährung, wie das liebe Peru ſelbſt. Ich mußte demohngeachtet mit einer Anzahl von achtzehn Damen, die das Trinken eben ſo gut als unſre Studenten verſtanden, poculiren, und entſetzlicher Weiſe beehrte mich Eine darunter — die beiläufig geſagt eine Dian- dria war — mit ihrer Gunſt dergeſtalt, daß ſie mich nicht für den bibliſchen Jofeph hielt, und fie repräſentirte gänzlich das Weib des Pharao, ihre eigenen Abſichten hegend. Seit mehreren Stunden nichts genoſſen, fühlte ich nun bald den Wein im Oberſtuͤbchen; die Damen verlangten zu tanzen, und man fuhr emſig im Weintrinken fort, und ſetzte darauf noch — Brantwein! Von hier aus zieht ſich nun ein Gedanken⸗ ſtrich von 10 Stunden in meinem Leben, und ich darf ſagen, daß ich bis zu meinem Wiederaufteben Nichts gewußt habe; wann wäre mir in Europa Aehnliches begegnet, da ich bisher ſtolz darauf war, in meinem Leben nur drei bis vier ſolcher Erinnerungen zu Zahlen! Suchen Sie den Ort auf, wo dieſe Denkwürdigkeiten geſchehen, am Chancaifluſſe, Departement Lima, auf der Weſtküſte von Süd-Amerika, anf der rechten Seite des Fluſſes, und Sie werden Cajo finden; ſollte es aber nicht angegeben ſein, ſo machen Sie für Ihren Freund ein Kreuz dahin. Die vorerwähnte Aſſienda treibt Vieh-, beſonders Schwei⸗ Wie in den meiſten Hauptſtädten, giebt es auch in Lima E welches ich heute beſuchte. Beim Eintritt in das 19 5 E kajan in Reih und Glied 4 keines⸗ i eg T wie Familien zuſammengehören, ſondern wahr⸗ id 2 lich wie H Sacke bergebrad Raum ein, ito 2 fames Auge bat. Unter dieſen Mineralien finden Sie, in Schränken mit Glasthüren verſchloſſen, ſchöne und intereſſante Alterthümer, be- ſtehend in problematiſchen Utenſilien der alten Ureinwohner, wovon die Mehrzahl aus Töpfergeſchirren beſteht, und aus ihren Gräbern genommen worden ij. Richtet man nun ben Blick von ben Alterthümern über die Mineralien hinweg, fo erblickt man eine Reihe ſehr gut gemalter Paſtellbilder (Bruſtbilder), Philoſophen darſtellend, und darüber wiederum die Gallerie ſämmtlicher Vice-Könige von Peru Bolivar und St. Martin nicht ausgenommen, Alle in Lebensgröße. Den Anfang dieſer merkwürdigen Galerie macht Columbus, welchem Pizarro folgt. Beide ſind gut gemalt, und ich möchte glauben, auch gut getroffen, denn auf ihren Geſichtern liegt ihr Charat- ter; am Ende dieſer Gallerie macht das Bild Bolivar's den Beſchluß. Unter den Götzenbildern zeichnen fih mehrere goldne und ſilberne in getriebener Arbeit aus, merkwürdig genug, mit Kupfer gelöthet. Der Hauptgötze, ohngefähr 8“ hoch, trägt eine Krone von Stein in Form der Tellus-Krone, mit Sil⸗ berdraht gebunden. Die kupfernen Götzen ſind hohl gegoſſen Ein Trinkbecher von Gold (angeblich 8 Unzen) iſt von getrie⸗ bener Arbeit, denn man kann keine Löthung entdecken; der Rand deſſelben ift ſtark, unb ijt jomit der Becher wahrſchein⸗ lich aus einem ſtarken Goldbleche getrieben. Unter den thö⸗ nernen Götzen finden ſich die fabelhafteſten Thier- und Men⸗ ſchengeſtalten, und bei Letzteren (nach unſeren Begriffen) ſolche obſcöne Verirrungen des alt= peruanifchen Künſtlergeſchmackes, daß davon „die chriſtliche Liebe ſchweiget ſtill.“ Ein anſto⸗ ßendes Jimmer enthält die ornithologiſche Sammlung, worunter inbeB viele europäiſche Arten fid) befinden, die unbenannt nur mit francia bezeichnet find. Die ganze Zahl der Gegenſtände dieſer Collection dürfte 200 Stück nicht überſteigen. Die entomologiſche Sammlung wird durch 18 Stück große Schmet⸗ terlinge und etliche 30 Käfer repräſentirt. Die Schränke ſind übrigens durch eiſerne Geländer ſehr gut geſchützt. Auf der andern Seite des Gebäudes iſt eine ziemlich zahlreiche Biblio⸗ thek aus allen Klöftern hier vereint, und man ijt noch mit deren Aufſtellung (Ordnung?) begriffen. Ich hoffe dereinſt von bier aus manches Intereſſante für uns Europäer zu er- langen. a (Fortſetzung folgt.) Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Di Inſp zu Berl Albert Dietrich, DAE P Dr. ber Sonnabend, den 26. März. Ueber ” ennt K. K. Gartenbau⸗ Geſelſchaft in Wien, über den Sujtanb der Gärtnerei daſelbſt und 1e in den K. K. Oeſtereichiſchen Staaten Zum Theil aus u. Bapieren der K. K. „ Geſellſchaft mmen und mitgetheilt, Herrn ser 5 : Kanzelliſten der K. K. Gartenbau: Gefellichaft. Eine Geſellſchaft hier in Wien zu bilden, welche die Beför⸗ derung des Gartenbaues im allgemeinſten Sinne, wie die Vered⸗ lung und Bildung des Geſchmackes in Garten -Anlagen und Pflan- zen⸗Sammlungen erſtrebt, iſt der Gegenſtand ſo mancher Ver⸗ ſuche geweſen, welche aber nie zur Ausführung kamen, ja nicht einmal bekannt wurden. Es war aber der Wunſch, eine ſol⸗ che Vereinigung ins Leben zu rufen, ein dem Gartenfreunde ſehr verzeihlicher, wenn man die Fortſchritte in Betrachtung zog, welche die Botanik und Gartenkultur in jenen Ländern machte, wo Vereine dieſer Art bereits beſtanden. — Gerade bier, wo die Gartenliebhaberei ſo allgemein ſich ausſprach, war nicht mehr das Bedürfniß einer Anregung, ſondern das einer Anleitung, einer Aneiferung, eines Zufammenfindens der Freunde der Gartenkunſt an einem Vereinigungs⸗Punkte dop⸗ 98 pelt fühlbar geworden; gerade hier war zu hoffen, daß eine Geſell⸗ ſchaft dieſer Art leichter zu Stande kommen würde als irgendwo anders — hier, wo die Pflanzenwelt als hohen Beſchützer ſich Seiner Majejtät unſeres Allergnädigſten Kaiſers erfreut, und alle Mitglieder des Allerhöchſten Kaiſerhauſes ihr als Beför⸗ derer und Sammler zugethan ſind. — Eine Anſtalt der Art, wenn fie gedeihliche Folgen gewärtigen will, muß fib aber in eine gefällige Form einkleiden, damit ſie nicht durch zu ſtrenge Anforderungen der Mehrzahl der Pflanzenliebhaber, denen es oft nur um Erholung in ihren Mußeſtunden zu thun ijt, ver- leidet wird. Wenn etwa vor Ablauf des verfloſſenen Jahrhunderts der Plan, welcher nun ausgeführt iſt, in Anregung gebracht worden wäre, als Wien ſammt ſeinen Umgebungen, außer den kaiſerlichen Conſervatorien, nur wenige Gewächshäuſer zählte, ſo würde dies ein Project geweſen ſein, an welches die Zeit mit ihren Bedürfniſſen und Ideen keinen Anſpruch gemacht hätte. Denn obgleich ſchon zu Anfang des verfloſſenen Jahr⸗ hunderts die kaiſerliche Favorite wegen ihren Pflanzen De- rühmt war; obgleich der fürſtlich Schwarzenbergiſche Garten von Fremden und Einheimiſchen bewundert wurde; obgleich weiland Ihre Majeſtät Maria Thereſia unvergeßlichen und Sr. Maj. des Kaiſers Joſephs II. glorreichen Andenkens, viel ſpäter mit den großen Bauten in Schönbrunn, mit den Expeditionen, welche in fernen Ländern Pflanzen aufſuch⸗ ten, den Grund der höhern Pflanzen- Kultur legte, fo nahm dennoch der großere Theil der gebildeten Bewohner Wiens, mit aller Bewunderung dafür, dennoch nie jenen thätigen An⸗ theil daran, welcher allein das empfundene Schöne ins Leben ruft. — Die Zwiſchenzeit von dieſer großen, heute noch ange⸗ ſtaunten Schöpfung bis vor drei Jahrzehnten war auch wenig geeignet, für die harmloſen Freuden und nützliche Beſchaͤftigung eines ruhigen Gemüthes. Denn gerade als die zweite Expe⸗ dition aus weiter Ferne zurückkehrte, zog das drobende Un- gewitter herauf, welches, von Frankreich aus, Europa — aber beſonders Deutſchland erſchütterte, und bis zum Abſchluß des Friedens der beit einer Reihe von Jahren Europa beglückt, Ger von Empfindungen höherer Art bewegt, und zu ſehr in die fib drängenden furchtbaren Ereigniſſe ver⸗ wickelt, um an vie bares Freuden der Pflanzenwelt den⸗ ken zu können. Anders war die Geflattung während diefer Zeit in Eng⸗ land. — Die — ewohner gehen mit Ruhe, manche ſo⸗ gar mit Vortheil dem Kampfe zu; während zwanzig Jahren mehr oder weniger von Europa ausgeſchloſſen, war die übrige Welt beinahe ſein Eigenthum; es durchkreuzte alle Meere, und ſeine Schiffe brachten die Ausbeute aller überſeeiſchen Länder des Erdbodens in ihre Heimath. — Mit den erſten Schiffen, welche der Friede aus der Themſe führte, erhielten die Be⸗ wohner des Continents die Abbildungen und Beſchreibungen neuer Pflanzen von nie geſehener Pracht und den wunderbar⸗ ſten Formen. Manche Reiſende, welche ſie lebend ſahen, ſpra⸗ chen mit Entzücken davon; aber eben ſo ſehr als die neuen Ankömmlinge, welche in bildlichen Darſtellungen und Beſchrei⸗ bungen einwanderten, hatten jene Pflanzenformen angeſprochen, welche die Botaniker aus Braſilien mitbrachten, die mit einer Expedition auf Allerhöchſten Befehl weiland Seiner Majeſtät des Kaiſers Franz dahin abgegangen waren. Die beſeligende Friedensruhe erlaubte den Blick auf Ge- genſtände zu heften, die mehr als alle Erzeugniſſe der Kunſt den Geiſt zu feſſeln im Stande ſind. Kein Wunder, daß die gebildeten Klaſſen alsbald lebhaft Antheil an dem Gartenbau zu nehmen anfingen, und da der Same ſchon lange ausgeſtreut war, begann er nun endlich zu keimen. — Eine Folge dieſer e waren Anlagen und Bauten zur Verſchönerung der Gärten, welche bis zu dieſem Augenblick im ſtets fortſchreiten⸗ ben Verhältniſſe entſtehen, und wer Wien und feine Umgebung vor dem Frieden gekannt hat, wird den Unterſchied von Gare tenbauten bemerkt haben, ſo wie geſtehen müſſen, daß Wien und deffen Umgebung jetzt ein von dem frühern vollkommen verſchie⸗ denes Bild darſtellt. Um den Antheil aller Stände an der Pflanzenkultur am deutlichſten auszuſprechen, genügt es ſchon zu ſagen, daß in dieſem Augenblicke Wien mit ſeiner nächſten Um- gebung ſicher über dreitauſend Glashaͤuſer aller Art zählt. Ebenſo wie in den reichen Ständen, hat ſich auch die Blumenliebhaberei in den minder bemittelten Klaſſen gemehrt; auf dem Lande ſogar findet der Reiſende kaum ein Haus, bei dem nicht ein kleines freundliches Gärtchen und an deſſen Fen⸗ ſtern nicht einige Blumentöpfe gepflegt würden, — kaum eine Hütte, vor welcher nicht einige Blumen zur Ziede ſtänden. Manche der wohlhabenden Bewohner des Oeſter. Kaiſer⸗ ſtaates haben Koſten und Mühe, verbunden mit Einſicht ver⸗ wendet, um neue Pflanzen, deren Schönheit alle frühern über⸗ traf, kommen zu laſſen; — und der Blumenliebhaber, der es ſich mit Eifer und Aufmerkſamkeit angelegen ſein läßt, gegen⸗ 99 wärtig die Glashäuſer in und bei Wien zu beſuchen, wird überraſcht fein, welche fremdartige Schäge er findet; früher waren die meiſten Häufer mit den unanſehnlichſten Pflanzen angefüllt, deren Blüthe die Mühe und Koſten der Kultur kaum belohnte, deren Sammlung zu Ende des achtzehnten Jahrhun⸗ derts gemacht zu ſein ſchien; und dennoch koſtet eine werth- volle Pflanze mit ſchöner Blüthe nicht mehr Mühe zur Er- haltung, zur Vermehrung, nicht mehr Raum in dem Hauſe, als eine ſchlechte, ja jetzt wohl kaum mehr Geld bei der er- ſten Anſchaffung. Man ſage nicht, daß die früheren Pflanzen-Sammlun— gen den Gartenbeſitzern großes Vergnügen brachten, aber ſie meinten, es könne nicht anders ſein; ſie glaubten überzeugt zu ſein, der Garten ſei das Vergnügen, welches man auf Koſten der Unannehmlichkeit des Glashauſes, das viel koſtet, und mei- ſtens kranke Pflanzen enthielt, erworben. — Denn welcher Gartenbeſitzer würde nicht lieber Pflanzen gewünſcht haben, welche im Winter ſein Glashaus, im Sommer ſeinen Garten ſchmücken, als ſolche, welche ein ungeſchickter Gaͤrtner unge⸗ ſchickt wählte, und noch ungeſchickter pflegte. — Aber einige Urſachen von dieſen Mängeln waren folgende. 1. Iſt das Feld des Gartenbaues mit ſeinen fortſchrei⸗ tenden Entdeckungen ſo ungeheuer ausgedehnt, daß ein Einzel⸗ ner mit dem beſten Willen dennoch weder an Geld, noch an Zeit, noch an Einſicht ausreicht, um es ganz mit dem beſten Er⸗ folg bebauen zu können. — Es waren daher auch alle Be⸗ ſtrebungen von Pflanzenliebhabern, wenn ſie auch noch ſo um⸗ faſſend und großartig ausſahen nichts als Bruchſtücke, welche, ſo erfreulich ſie auch an ſich ſein mochten, doch ganz unzu⸗ länglich blieben. Denn da damals durchaus kein Verkehr zwiſchen den Blumenfreunden war, da auch kein Katalog der in Wien und ſeinen Umgebungen kultivirten Pflanzen exiſtirte; fo traf es fib gewöhnlich, daß der Pflanzenliebhaber, welcher eine neue Gattung einführen wollte, oftmals gerade eine ſolche wählte, und aus fremden Ländern kommen ließ, welche ſchon bier war, oder gar in Oeſterreich heimiſch iſt. 2. War die Schwierigkeit, die hier erijtirenben Pflanzen mit Leichtigkeit ſehen zu können, ein Hinderniß. — So mancher Gartenbeſitzer öffnete fein Eigenthum zwar mit der liebreichſten Bereitwilligkeit der Schauluſt, der Wißbegierdez aber die Entfer⸗ nung, oft ſchlechtes Wetter und Wege, der Zweifel, ob gerade die Stunde, die man wählte, jene des erlaubten Eintritts fei; ja daß zuweilen ſelbſt das Auffinden des Gartens ſchwer hielt, alles dies waren Urſachen, daß trotz dem Wunſche der Befiger, ibre Pflanzen zu zeigen, manches darunter Seltene kaum bekannt war, und faſt immer nur von Einigen geſehen verblühte. — Mancher Pflanzenliebhaber hatte aber entgegengeſetzte Gefin- nungen, und verſchloß ſein Eigenthum, weil er die Einſamkeit liebte; ein anderer fürchtete, daß zu viele Menſchen kommen würden. Auch war oft der Juſtand der Localität oder der Pflanzen nicht von der Art, daß ein Beſuch hätte gerade er⸗ wünſcht ſein dürfen, obwohl man gerne das einzelne Schöne, was vorhanden war, zur Schau gebracht hätte. 3. Uebel berathen waren aber jene, welche mit dem be⸗ ſten Willen, doch ohne Kenntniſſe, eine Wahl vermeintlich ſchön⸗ blühender Pflanzen treffen wollten, um ihren Garten zu ſchmük⸗ ken, und fid) entweder einem Winkelgärtner anvertrauen muf- ten, oder einem redlichen, der ſeine Waare zu hoch ſchätzte. Dadurch mußte die Pflanzenliebhaberei herabgeſtimmt werden, und konnte aus dem gewöhnlichen Schlendrian von ſchlechten Kap- und Fettpflanzen, oder den gewöhnlichſten Neuholländer der Myrtaceen nicht fo leicht herausſchreiten, ja es mußte, beſſere Pflanzen anzuſchaffen, nur reichen Perſonen möglich bleiben. — Iſt nämlich die Concurrenz für Gegenſtände zu gering, ſo läßt ſich nur ein Herabſtimmen der Preiſe erwarten, und nach Waaren mit hohen Preiſen wird immer wenig Nachfrage ſein; ſo ging es auch damals beim Pflanzenverkebr, und es be⸗ durfte einer eigenen Einwirkung, oder vielmehr eines Aufbe⸗ bens der angeführten Hinderniſſe, um die Sache ius beſſere Geleiſe zu bringen. Durch die Errichtung der K. K. Gartenbau⸗Geſellſchaft wurden ſchon viele dieſer Mängel beſeitigt, und durch die fortſchreitenden Beſtrebungen derſelben werden hoffentlich die noch übrig gebliebenen Mängel nach und nach gehoben werden. Unter den erhabenen Auſpicien weiland Sr. K. K. Hoheit des durchlauchtigſten Herrn Erzherzogs Anton bildete ſich ein Verein, welcher durch Subscription im Mai 1827 die erſte Blumenausſtellung ins Leben rief, wozu Seine Durch⸗ laucht der bochſelige Herr Joſeph, Fürſt zu Schwarzenberg, eines der Glashäufer des fürſtlichen Gartens am Nennwege anzuweiſen geruhten. — Großen Antheil nahm ſowohl der Adel, als auch das gebildete Publikum an dieſer un. in den folgenden Jahren ſtattgehabten Blumen⸗ und Pflan m» Aus ~- 100 ſtellungen, bei welcher die Leiter derſelben, ich nenne hier beſonders die Freiherrn von Hügel und Pronay, welchen ſich andere hochgeſtellte, und mit vielen Kenntniſſen in Bota⸗ nik und Hortikultur ausgerüſtete Männer anſchloſſen, die jährlich mittelſt Subfeription zuſammengeſchoſſenen Gelder zum Ankauf von Pflanzen verwendeten, und dieſe angekaufte Pflanzen bei den Ausſtellungen als Preiſe vertheilten. Als fid im Jahre 1837 durch die Allerhöchſte Sane- tion Sr. Majeität des Kaiſers die K. K. Gartenbau- Gefell- ſchaft conſtituirt hatte, verlieh ihr Allerhöchſt Se. Majeſtät der Kaifer einen Theil des in der Vorſtadt Landſtraße gelez genen ſogenannten Harrach'ſchen Gartens, in welchem ſich groß— artige und prachtvolle Glashauſer befanden. Hier werden nun ſeit 1838 dieſe Ausſtellungen abgehalten, und ſie beurkunden von Seiten der Pflanzen- und Gartenbeſitzer die regſte Theil nahme, ſowohl an dieſen ſchönen und interreſſanten Schauſtel⸗ lungen, als an dem Inſtitute, welches ſolche veranſtaltet. — So z. B. ſetzen verſchiedene Mitglieder der K. K. Gartenbau⸗ Geſellſchaft noch über die von derſelben beſtimmten Preiſe, andere zur Concurrenz für Handelsgärtner aus, welche in den der Ausſtellungen mit „ Privatpreiſe be⸗ nannt werden. — Es ſind vom Jahre 1837 bis 1841 ver⸗ theilt worden: 5 große goldene, 21 kleine goldene, 89 große ſilberne und 18 kleine ſilberne Medalien in einem Geldwerth von 2445 Fl. 32 Kr. und Geldpreiſe in Dukaten beſtehend 745 Fl. 26 Kr., in Geſammtſumme 3190 Fl. 58 Kr. CM., und als Privatpreiſe wurden zum Vertheilen beſtimmt 418 Stück Du⸗ katen in Gold. Da es aber durch die nun ſtattfindenden zwei jährlichen Ausstellungen nicht möglich wäre, alle jene Fortſchritte in den verſchiedenen Kulturen der Pflanzen zu bemerken, welche hier und in der Umgebung ſich faſt von Tag zu Tag zeigen, fo war es ber K. K. Gartenbau⸗Geſellſchaft höchſt erwünſcht, daß mehrere Mitglieder der Geſellſchaft, an deren Spitze der erhabene Protector des K. K. Gartenbaues, Se. Durchlaucht ö etternich Winneburg fidt, ihre Glashäu⸗ Perioden dem Publikum öffneten, und da- hender Gewächſe gegen Entrichtung ei⸗ iſtalteten, deffen Ertrag für die K. K. Gartenbau Geſellſhaft beſimmt ijt. Ich erlaube mir hier einige Worte über diefe Privat- Ausſtellungen, in der Reihenfolge nach der Jahreszeit, in welcher ſie abgehalten werden, zu berichten. Der Präſident der K. K. Gartenbau-Geſellſchaft, Reichs⸗ freiherr Carl von Hügel, öffnet ſeine Glashäuſer zu Hietzing, worin ſich ein Meer von blühenden und gewiß der ſeltenſten Gewächſe befindet, den Blumenfreunden, welche um ſo mehr in Maſſe nach Hietzing wandern, um die Kinder Florens bee wundern zu können, als dieſe Ausſtellung alljährlich zu Ende Februar ſtattfindet, wo es dem Auge wohl thut, ſich bei dem die Gegend bedeckenden Schnee mit einem Mal in die bfü- henden Glashäuſer verſetzt zu ſehen. Seine Durchlaucht der Herr Fürſt von Metternich Win⸗ neburg geruhen alljährlich zu erlauben, daß in dem Salon der hochfürſtlichen Villa am Rennwege eine Blumen-Ausſtel⸗ lung zu erwähntem Zwecke veranſtaltet werden darf. Zu glei⸗ cher Zeit wird eine mit bem Blumen-Salon verbundene, von oben erleuchtetete Gallerie, welche mit höchſt werthvollen Sta- tuen geziert iſt, geöffnet. Das Ausſchuß⸗Mitglied, Herr Rudolph Edler von Arthaber veranſtaltet ebenfalls jedes Jahr eine Blumenſchau in den Glashäufern feines freundlichen Landſitzes in Döbling nächſt Wien für genannten Zweck, und auch hier wird ein dop⸗ pelter Hochgenuß dem Beſucher zu Theil, denn der Beſitzer erſchließt zugleich feine ſchöne Gallerie ausgezeichneter Gemälde der neuern Schule. Unſer, für das Oeſter. Gartenweſen ſtets thätiges Aus⸗ ſchuß⸗Mitglied, Herr Jakob Klier, ſtellt ein Moſaik⸗Ge⸗ mälde von Pelargonien und andern Pflanzen mit derſelben Abſicht auf. Freiherr von Hügel veranſtaltet noch eine zweite Aus⸗ ſtellung in ſeinem Garten von Dahlien und perennirenden Pflanzen. Wir gehen nun auf die Gärten über. — Die K. K. Pflan⸗ zen-Conſervatorien wurden fon am Eingange dieſer Mittheilung als großartig, auch ſchon unter den in früheren Zeiten beſtandenen Sammlungen erwähnt, beſuchen wir aber jetzt den K. K. Hof- pflanzen⸗Garten zu Schönbrunn, wie verändert finden wir ihn gegen früher. — Der große Zuwachs von Pflanzen erforderte die Vergrößerung der Loealitäten. Das ſchöne Palmenhaus, mit den Rieſen⸗Exemplaren von Palmen ift eine der aus⸗ gezeichnetſten Sammlungen in dieſer Familie, die große Orchi⸗ 101 deen⸗ und Cacteen-Sammlung, die der Neuholländer⸗ und Warmbaus-Pflanzen, beurkunden Allerhöchſt Seiner K. K. Majeſtät Vorliebe für Botanik und Hortikultur. Höchſt anmuthig und vielen Geſchmack zeigend, iſt die Anlage des Gartens um die Conſervatorien, und auch alles Uebrige zeigt von dem tiefen Wiſſen des K. K. Hofgärtners Herrn Heinrich Schott, welcher dieſem Garten vorſteht. Der Garten Sr. Durchlaucht des Herrn Fürſten von Metternich zeichnet ſich wegen ſeiner Anlage und Pflanzen⸗ ſammlung aus. — Ueber den Garten und die Pflanzenſamm⸗ lung des Herrn Baron von Hügel habe ich ſchon früher eine Mittheilung gemacht. — Der K. K. Univerſitätsgarten, be⸗ rühmt wegen ſeines ausgezeichneten Arboretum, hat unter des in der wiſſenſchaftlichen Welt fo berühmten Herrn Pro- feſſor von Endlicher's Direktion äußerſt zweckmäßige Umgeſtaltungen erhalten. — Die Sammlung von Rhododen- dron und indiſchen Azaleen in dem Garten des Herrn Nu- dolph Edlen von Arthaber iğ ausgezeichnet. — Die präd- tigen Glashäuſer mit einer ſchönen Pflanzen-Sammlung des Herrn Banquiers Johann Mayr zu Penzig nächſt Wien muß ich ebenfalls erwähnen. — Wir haben überhaupt ſo viele Gartenliebhaber, welche febr ſchöne Pflanzen- Sammlungen bes figen, und es möchte meinen Bericht zu ſehr verlängern, wenn ich dieſelben hier alle aufführen wollte; doch muß ich noch die Sammlung des Herrn Mühlbeck erwähnen, welche beſonders in Eriken außerordentlich reichhaltig iſt; auch Herr Beer, Gartenbeſitzer auf der Landſtraße, beſitzt eine febr ſchöne Samm⸗ lung von Orchideen. — Aber eines Gartens muß ich noch ge- denken, der zwar nicht mehr in der früheren Form beſteht, und nur noch die Rudera einer der ausgezeichnetſten Pflan⸗ zenſammlungen Wiens aufweiſt. Es iſt nämlich der Garten des Herrn Baron Sigismund von Pronay zu Hetzendorf, eines Mannes, der ſich um das Oeſter. Gartenweſen ſo ver⸗ dient gemacht hat, und vor einigen Jahren mit ſeinen Pflan⸗ zenſchätzen nach Frankfurt a M. überſiedelt iſt. Einen Theil dieſes Gartens durchſchneidet gegenwärtig die Wien-Raaber⸗ Eiſenbahn. An großartigen Garten- Anlagen im engliſchen Geſchmack nimmt der K. K. Garten zu Laxenburg den erſten Rang ein. Die reichbedachten Lieblingsſitze des regierenden Fürſten Aloys zu Liechtenſtein, mit einer üppigen Pflanzenwelt, Eisgrub in Mähren, und deſſen großartige Anlagen ſind ſchon zu einer wahrhaft europaͤiſchen Celebrität gelangt. — Der ehemalige fuͤrſtliche Raſuomofskyſche Garten, nunmehr Eigen- thum des regierenden Fürſten zu Plechtenitein, ijt wegen teiner herrlichen Situation und Anlage bekannt, und gehört zu den Meiſterwerken des Herrn Roſenthal, welcher ihn anlegte. — Der Garten Sr. Erlaucht des Herrn Grafen von Harrach zu Bruck an der Leythe, zeichnet ſich durch ſeine großartigen Anlagen aus. Ich muß noch erwähnen, daß alljährlich in dem K. K. Hofpflanzengarten zu Schönbrunn eine Ausſtellung von Hya⸗ einthen und Tulpen ſtattfindet. In frühern Jahren hatte der Maler der K. K. Porzellan-Manufaktur, Herr Hirſchler, eine Sammlung blühender Nelken alljährlich aufgeſtellt, welche wir nur leider ſchon feit mehreren Jahren vermiſſen. — Der Herr Regierungsrath Krebner ſtellte in früherer Zeit auch eine Sammlung von Nelken auf, welche mit jener des Herrn Hirſchel wetteiferte, fpiter war feine Pelargonien— Sammlung wie jene des Herrn Hofraths von Kernhofer eine der beſuchteſten. Der Herr Cenſor Rupprecht hatte einige Jahre vor Herrn Krebner, Pelargonien geſammelt und ausgeſtellt, aber bald damit aufgehört gegenwärtig jedoch ſtellt Herr Rupprecht eine fhöne Sammlung von phon themum auf. Am Schluſſe diefer Erinnerungen rufen wir noch jene ins Gedächtniß zurück, welche die Ausſtellungen blühender Ca⸗ mellien Sr. K. K. Hoheit des höͤchſtſeligen Erzherzogs Anton betrifft, die Er den Freunden der Blumiſtik bereitete — Er, der ſo viel für das Emporkommen der Blumiſtik und des Gartenbaues in Oeſterreich gethan hatte. Briefliche Mittheilung über eine Reife in Weru. Vom Herrn von W Mitgetheilt vom Herrn S. N. Hayn zu Waldenburg in Schlejien. (Fortſetzung) bier in ſogenannten Rios secos reife, fo kom- men mir 5 bekannte Formen aus den Verſteinerungen der Kohle vor; ich meine die Lepidodendron. Wie wäre es, wenn dieſe nichts anderes wären als Cactus? Die can 102 babe ich ſchon in Europa nicht für die äußere Rinde der Pflanze gehalten; hier aber möchte ich beſtimmt ſagen, es ſei nichts anderes, als ein von feiner Rinde gänzlich entblößter Cactus, wie man fie häufig in den Rios secos findet. Da diefe Pflanzen dort vielleicht 10 — 15 Jahre faſt ohne Wur- zelnahrung zugebracht haben, und daher abgeſtorben find, ſo iſt ihre dürre Haut endlich von den Saugröhrenbündeln (Holz⸗ oder Markaxe?) trocken, abgeſprungen, und zeigen ſo ganz die Form und Zeichnung der Knorria aus dem Haus— dorfer Grauweckenkalk ?). Die kugelförmigen Cacteen aus trot- kenen Gegenden haben immer ſehr ſtarke Stacheln, die, wenn ſie lange der Feuchtigkeit entbehren, oder dieſe überhaupt nur ſpärlich genießen, dann ſehr dicht neben einander, ſich zuweilen — je nach ihrer Bildung — verwirrend, zu ſtehen kommen, ſo daß, ſelbſt wenn auch der ſaftige, fleiſchige Theil der Pflanze gänzlich ausgefault oder ausgedorrt iſt, doch die mit einander dicht verbundenen Stacheln den aufrecht ſtehenden oder kugeli⸗ gen Körper der Pflanze in der Form wie zur Zeit ſeines Lebens vollſtändig erhalten, oft ſo feſt, daß pe einen langen Transport auszuhalten vermag. Der Melocactus ſteht immer auf e in gewöhnlich noch nicht reichlich zerſetztem Granit und in den trockenſten Gegenden in Cebraden, wo es ſelten im Jahre regnet, und gewöhnlich in der Region, wo der wirkliche Regen nur durch Winternebel erſetzt wird; dies ijt obngefähr 8 — 10 Leg. in die Flußcebrade hinein, wo man bie wenigſte Vegetation findet. Der Ackerbau dort wird daber nur durch Bewäſſerun⸗ gen erzwungen, worin man ſchon zur Zeit der Incas große Gewandheit bewieſen haben ſoll. Die kühnſten Waſſerleitun⸗ gen, die ich je geſehen, wurden hier von den alten Peruanern erbaut, um auch die kleinſten Ackerflächen zur Tragbarkeit zu Dieſe alten Peruaner haben Waſſerleitungen von 150 L. (ſoll dies Lachter oder Leguas bezeichnen?) Länge an⸗ gelegt, welche aber jetzt mebrentheils nicht mehr activ find, ſondern nur an den Abhängen in ihrer Bahn verfolgt werden können. In den Gegenden, wo der Fluß 4 — 8000 über dem Meere fein Bett bat, baben die ſeinen Lauf beſtimmen⸗ den Berge zu beiden Seiten auf ihren Häuptern piufig Schnee, * Sierüter w 0 i Bürger berühmter E but tologe 2. Prof. DeeS apet: zu Breslau am beiten urtheilen konnen. und an ſolchen Bergen ſieht man die alt-peruaniſchen Baue bis in den Schnee hinein, und dieſe beweiſen jetzt noch, daß ſie ſehr gut die „trockene Mauerung“, womit wir Bergleute jetziger Zeit uns ſo brüſten, verſtanden haben. — — Am Sonntag war große Oper, und geſtern ein großes Stiergefecht, welchem wohl 8 — 10,000 Menſchen bei- wohnten. Vier der ſchönſten Stiere wurden auf die grau- ſamſte Weiſe umgebracht. Die Matadores, wie wir ſie aus Bildern und Beſchreibungen kennen, glichen keinesweges dieſen. Es ſind zerlumpte Kerle, denen man dieſem Tage zu Ehren, beſſere Jacken angezogen, und man ſieht es ihnen an, wie wenig ſie in dieſelben hineingehören. Der Matador, ein dürrer Zambo trug eine roſafarbene, ſeidene Jacke nach dem Schnitte derjenigen der Basken, mit Silber beſetzt; kurze gelbſeidene Beinkleider, weiße Strümpfe und gelbe Schuhe. Die andern Kerle waren alle in weißen Jacken und ſolchen Modeſten; zwei Andere zu Pferde mit grünen Jacken und blauen Beinkleidern, das Hemd zwiſchen Beinkleid und Jacke heraushaͤngend, machten die Matadores zu Pferde; zwei Andere zu Pferde in blauen Jacken von et⸗ was militairiſchem Schnitte, mit rothem Kragen, dienten mit langen, mit ſilbernen Spitzen verſehenen Stöcken, als Polizei auf dem Kampfplatze; zwei andere, anftánbig gekleidete Maͤn⸗ ner, wahrſcheinlich Majores domi von Aſſienden, welche die Stiere zogen, nahmen nicht Theil am Kampfe, ſondern ſuchten nur die Thiere zu reizen. Der Kampfplatz iſt ein Kreis, in deſſen Mitte ein Kreuz von Baͤumen ſteht, welche 2“ von einander entfernt, dazu dienen, gegen die Wuth der Thiere Schutz zu finden. Das Erſte wurde vom Batallon del Comercio, welches zugleich die Wache auf der Galerie hatte, gegeben. Eine große Loge nahm den interimiſtiſchen Präſidenten, die Miniſter, Generale u. ſ. w. auf. uter derſelben ſaß eine ſtarke Wache von Polizeidie⸗ nern, Grenadieren del Comercio und bie Muſikbande. Ges genüber der Präſidenten-Loge iſt ein weites Thor und eine ſchmale Thür; auf der Wand daneben iſt ein wüthender Stier und ein ſtehender Matador zu Pferde, gemalt. Der Thuͤr gegenüber iſt abermals ein weites Thor, zu deſſen beiden Seiten Matadores zu Fuße ſtehen. Das erſtere Thor dient zum Einlaß der Stiere, das zweite zur Ausfahrt derſelben. Das Thor öffnet ſich nachdem herzklopfenden Harrens die verſammelte Menge der Zufchauer beinahe müde geworden — 103 und hinein ſpringt, ſchön behangen mit feidenen und ſammt— nen Decken, beſetzt mit halben und ganzen Piaſterſtücken, gold- und ſilbergeſtickt, ein großer ſchöner, ſeiner dräuenden Kraft ſich bewußter Stier. Er ſieht ſich wild um, und nach Momenten ſchauerlichen Schweigens — ſtürzt er ſich auf den Erſten der langen Rothmäntel (oben angegeben: Majores domi einer Aſſienda), der neckend ihm ſeine Zipfel in die Augen ſchlägt, ſeinem Stoße ausweichend. Nachdem der Stier 4—6mal den Kampf erneuert, verläßt er den erſten Angreifer und wendet ſich zu einem andern. Jetzt treten die Matadores zu Fuß auf, in ihrer Linken einen Stab von 3° Länge, an deffen Ende ein rothes Fähnchen hängt, in der Rechten einen ſtarken kurzen Degen haltend. Der Stier greift den Matador an; dieſer neckt ihn mit dem rothen Fähnchen, weicht zurück, und nimmt der Stier nun ſeinen Anlauf, ſo weicht der Matador aus, und giebt ihm einen Stich, der ſo gerichtet ſein ſoll, daß er zwiſchen Dies Spiel ging nun in der hier beſchriebenen Weiſe fo fort, bis 4 Stiere erlegt worden waren, was in der Zeit von 3—6 Uhr geſchehen war. Nur Ein Matador kam dabei ums Leben, und einem Pferde wurden die Eingeweide aus dem Leibe geriſſen, dennoch aber, obgleich ſie heraushingen, zum Kampfe geſpornt. Ueberall haben dieſe ſcheußlichen Kampfſpiele aufgehört, hier aber kommen ſie jetzt erſt recht in die Mode! Während meiner Abweſenheit von Hauſe hat eine Katze unter meinem Bett Junge geworfen, und daraus können Sie abnehmen, wie geſchützt mein Zimmer gegen Thiere iſt. Fenſteröffnungen ſind nach den Höfen hinaus in den Haͤuſern, aber Glasſcheiben darin ſind Ausnahmen, die zu machen nur der Luxus erlaubt, obgleich große Vorräthe von Glasſcheiben im Zollhauſe vorhanden: find, und auf Käu⸗ fer warten. (Fortſetzung folgt.) dem Bruſtbein und Gurgel dem Stiere ins Herz trifft . Die ſchön blühenden Pflanzen , Aber nicht Einen fab ich, dem dies gelungen wäre; alle Stiche fuhren in den Hals oder in die Schulter, und ge⸗ wöhnlich fiel dem Kerle der Degen aus der Hand, oder blieb im Halſe des Thieres ſtecken. Beim erſten Stiere ſtach ihm der Matador den Degen durch den Hals, worin die Waffe auch bis das Thier fiel, gleich wie in einer Scheide, ken blieb. Die Matadores zu Pferde haben Lanzen mit 4^ langen Stäben und breiten zweiſchneidigen Spitzen. Haben nun die zu Fuß genugſam die Thiere gepeinigt, ſo gehen die Leute zu Pferde darauf los, welche gewöhnlich den Stier ſo ver⸗ wunden, daß er daniederfällt, wonach denn in der Regel einer von den ermüdeten, oft lahmen Fußmatadoren dem Thiere auf den Rücken ſpringt, und ihm den Stiffang mit- telſt eines 6“ langen und 3“ breiten Dolches giebt. Igſt auf diefe Weiſe der Stier getödtet, jo öffnet fi das Ausfahrtsthor, und herein kommen 4 ſchön geputzte Pferde zum Poſtzug geſchirrt, von Spitz- und Stangenreitern ge⸗ führt. Während dieſer Seit ijt der Todte feines Schmuckes beraubt, mit dem Kopfe auf einen roth angeſtrichene Karren befeſtigt worden, und nun werden die Pferde vorgeſpannt und angetrieben, ſchnell zu laufen, und ſo gehts zum Ausgange binaus. Sogleich ſchließt fib darauf das Thor deſſelben, und wiederum ſtürzt ein thatkräftiger Stier auf den Kampfplatz. ſtek⸗ welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen ⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. ; 1. Curtis’s Botanical Magazine. (Taf. 3922.) Cereus coerulescens Salm. * [Cereus Oethiops Haw.] Cacteae.) Februar 1842. (Icosandria Monogynia. Im Juli 1841 erzeugte eine drei Fuß hohe und am ſtaͤrk⸗ ſten Theile drei Zoll im Durchmeſſer haltende Pflanze ihre wahr⸗ haft ſchönen Blumen, die bis jetzt keinem Schriftſteller bekannt geweſen zu ſein ſcheinen, und die in Hinſicht auf Größe und Zartheit denen von C. grandiflorus gleichen, wenn fie nicht noch ſchöner ſind; ſie ſind weiß mit grünlichem Anfluge. Betrachten wir die ſonderbaren Formen vieler dieſer Pflan⸗ zen, die Größe und Schönheit der Blumen bei den meiſten Arten, fo wundert es uns nicht, daß diefe Pflanzen-Familie der Liebling der Pflanzen⸗Kultivateurs heutigen Tages gewor⸗ den find, von denen, durch den ausgebreiteten Verkehr mit Süd- amerika, man möchte ſagen, beinahe monatlich neue Formen eingeführt werden. Vielleicht kein Theil der neuen Welt bie - 104 tet dem Auge ſolche Gacteenz Sammlungen dar, als wir ſie jetzt in Europa finden. Man ſagt, Großbritannien beſitze jetzt mehr Cedern vom Libanon, als der Berg Libanon ſelbſt; daf- ſelbe glauben wir von den Gacteen. Der große Continent, von den maͤßigen Theilen in Nordamerika bis zur ſüdlichſten Grenze von Chiloé hat unſere Gärten damit verſorgt. Frant- reich, Holland ') und Berlin kultiviren ſie im großen Maaß⸗ ſtabe, und es wäre ſonderbar, wenn durch die großen Han⸗ delsverbindungen Englands auch deſſen Cacteen⸗Sammlungen nicht bald obenan ſtänden. Wir glauben gewiß, daß ber Gar- ten zu Woburn⸗Abbey die ſchönſte Sammlung von Gacteen Dat, ſowohl der Zahl als der ſchönen Exemplare nach, wäh— rend die Sammlung des Prediger Williams zu Hendon die reichte an Melo- und Echinocacten ijf, und die des verſtor⸗ benen Lambert zu Boyton-Houſe, Wiltſhire, ſich durch Ce- reen und Opuntien auszeichnet. (Taf. 3923.) Myanthus deltoideus Lindl. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Ein Bewohner des britiſchen Guiana. Die Blumen ſind gelb und grün, mit purpurnen Fleckchen. — — ———— (Taf. 3924) Mimulus roseus; var. Maclainianus. ** (Didynamia Angiospermia. Personateae.) Dieſe Hybride übertrifft die bereits bekannten californi⸗ ſchen Arten, M. roseus und cardinalis, ſowohl an Shin- heit als Farbenpracht der Blumen, und wird ohne Zweifel ein Liebling der Blumiſten werden. Sie wurde nach Herrn Maclain, Floriſten zu Harolds-Croß bei Dublin, der fie aus Samen von M. roseus, befruchtet mit einer anderen Art erzog, genannt. Herr Maclain ſagt, ſie gedeiht am beſten 3 bes: cin, im Garten Sr. Durchlaucht des Herrn Fürften Salm⸗Reifferſcheid Dyck auf Dyck. Siehe pen neueſtes Berzeignif: Cacteae i in Horto Dyckensi cultae. ) Diefe Oflanze it bereits in dieſem Zahrgange * 3 Gartenzeitung pag. 6. nt und empfohlen. Die Redaction. in einer nahrhaften leichten Erde, in einem Unterſatznapf mit Waſſer und in einem Warmhauſe. Die Blumen ertragen nicht viel Sonnenſchein. (Taf. 3925.) Digitalis lutea L. var. œ fucata Lindl. [D. fucata Ehrh,; D. purpurascens y De Cand.] (Didynamia Angiospermia, Personateae.) Es ijt ohne Zweifel einem jeden Pflanzen =- Kultivateur, der Digitalis in ſeinem Garten kultivirt, bekannt, daß fie febr geneigt ſind, zu hybridiſiren. Obige Pflanze iſt eine große Sierbe der Blumenbeete; fie erreicht eine Höhe von 3—4 Fuß, und blüht eine lange Zeit während der Sommermonate. Die Blumen ſind gelb und etwas geröthet. Berichtigung. Für die Taf. 3904. (Siehe auch Allgemeine Garten⸗ zeitung IX. pag. 284.) Statt: als Arctostaphylos nitida abgebildete Pflanze, lies: A. discolor. Literariſche Anzeige. Bei F. A. Herbig in Berlin iſt erſchienen, und durch alle Buchhandlungen zu haben: Handbibliothek für Gärtner und Liebhaber der Gärtnerei, bearbeitet von dem Königl. Gar» ten⸗Direktor Lenné, den Königl. Hofgärtnern C. J. und G. A. Fintelmann, W. Legeler, und Th. Nietner, dem Kunſtgärtner P. F. Bouché und Dr. A. Dietrich. — Von dieſem überaus günſtig aufgenommenen Werke ſind voll⸗ ſtändig erſchienen: Mathematik, Zeichenkunſt, Phyſik und Chemie in ihrer Anwendung auf die geſammte praktiſche Gärtnerei, mit 15 Kpfrt. 2 Thlr. — Botanik 1. Thl. theo⸗ retiſche — 2. u. 3. Thl. praktiſche (Beſchreibung der Gewächle) 5. Thlr. 173 Sgr. — Küchengärtnerei 2 Theile. mit 2 Kpfrt. 31 Thlr. — Obſtbaumzucht 2 Theile mit 4 Kyfrt. 31 Thlr. — Blumenzucht 3 Theile 5$ Thlr. — Wild⸗ baumzucht 2 Thlr. Nauckſche Buchhandlung · Zehnter a. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In: und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl Preuß Gart Gartens zu Berlin. Albert Dietrich, E Dr. d ber Y *0HDIOPDIC und Lehrer an der à Derun. Sonnabend, den 2. April. * ^H Ueber Sareoglotti Vom Herrn Dr. Klotzſch. s Presl. Häufig ergeht es den Pflanzengattungen wie dem Talent, obgleich nicht überſehen, finden ſie erſt ſpät die ihnen gebüh⸗ rende Anerkennung. So bier. Die Gattung Sarcoglottis, welche von dem Profeſſor Presl in Prag *) aufgeſtellt wurde, iſt bisher nicht, wie fie es verdiente, gewürdigt worden. Selbſt " ENS, Haenkeanae l. pag. 95. po P der Profeſſor Lindley in London, welcher fib mehr als ir- gend Jemand mit der ſyſtematiſchen Bearbeitung der Orchi⸗ deen, wozu dieſe Gattung gehört, beſchaͤftigt, und durch ſeine Publikationen beweiſt, daß er es mit dem beſten Erfolge gethan, bat mehrere zu dieſer Gattung gehörende Arten nicht nur ha⸗ bituel gekannt, ſondern näher unterſucht, ohne ihr das ihr zuſtehende Gattungsgemeinrecht angedeihen zu laſſen. In einer kurzen Bemerkung über dieſen Gegenſtand “) ſpricht fih derſelbe dahin aus, daß Sarcoglottis nur als eine Sektion der hu Spiranthes zu brauchen fei, miter * vr e The € Ge and Species of orchideous ; Side acit 106 könne er keinen weſentlichen Unterſchied, der dieſe beiden Gat⸗ tungen zu trennen vermöge, finden; die Merkmale dieſer bei⸗ den Gattungen beruheten auf ſo geringen Abänderungen in der Form, Größe und Richtung der Blüthentheile, daß ſie noth⸗ wendig vereinigt bleiben müßten. Im hieſigen botaniſchen Garten hatte ich Gelegenheit die wohlriechende Sarcoglottis picta (Spiranthes picta Lindl., Neottia picta Sims), eine Varietät vorſtehender Art mit un- gefleckten Blättern, Sarcoglottis grandiflora (Spiranthes picta var. 8 Lindley, Neottia grandiflora Hooker) und Sarcoglottis rufescens Fischer) im lebenden Zuſtande zu unterſuchen, und als Ergebniß dieſer Unterſuchungen erlaube ich mir nachſtehende Gattungs-Diagnoſe zu übergeben. Sarcoglottis Presl. l c. Perigonii foliola exteriora lateralia majora, reflexa, labello supposita, in sac- cum ampullaceum antice rima solutum, ovario per totam longitudinem decurrentia, supremum cum interioribus arcte-adhaerens. Labellum apice dila- tatum, infra, rimam anticam cum pagina interiore sacci connatum, elongato- concaviusculum, columnam amplectens, basi liberum, sagittatum. Columna bre- vis. Anthera dorsalis, stipitata, bilocularis. Polli- nia 2, pedicellata, lineari-clavata, longitudinaliter profunde sulcata, glandulae communi affixa. Herbae epigaeae Americae tropicae; radicibus fasci- culatis, crassis, cylindricis, tomentosis; foliis radica- libus, magnis, multiflora; floribus magnis erectis basi torluosis, Vergleicht man hiermit bie Gattungs⸗Diagnoſe von Spi- ranthes, wie ich fie im erſten Bande der Icones plant. rar. horti Regii bot. Berol. p. 26 gegeben habe, fo ergeben fib, uer den von bem Profeſſor Lindley angedeuteten ge⸗ ringen man, auch noch einige weniger geringe Un⸗ terſchiede. lanceolatis; scapo vaginato; spica S0 d 3. B. die Pollenmaſſen der Gattung Spiran- thes figenb, die der Gattung Sarcoglottis geſtielt. Bei Spi- ranthes ingt die äußere wie die innere Blüthenhülle an der Spitze des Flrüchtknotens, hier iſt dies nur mit dem oberſten der äußeren und den beiden oberen der inneren Blü⸗ thenhülle der Fall, während die beiden unteren Theile der äußeren Blüthenhülle in Form eines aufgeblasenen Sackes, der oberwärts aufgeſchligt ift, mit der vordern Seite des Fruchtknotens bis zur Baſis zuſammenhangen, und das La⸗ bellum unterhalb des Schlitzes mit der inneren Fläche des Sackes verwachſen, an der Baſis in zwei freie, pfriemenförmige, etwas breit gedrückte Anhängſel ausläuft. Außerdem hat Spiranthes einen gedrehten Fruchtknoten, bei Sarcoglottis iſt dagegen nur das kurze Stielchen gedreht, welches den Fruchtknoten ſtützt. Rach meinem Dafürhalten Unterſchiede, wie ſie zur Charakteriſirung einer Orchideengat⸗ tung, die nun einmal von der Natur auf Merkmale der Ge⸗ ſchlechts- und deren Hülltheile beſchränkt iſt, gefunden werden können. Indem ich nun hinreichende Gründe für das Gattungs⸗ recht von Sarcoglottis herbeigebracht zu haben glaube, erlaube ich mir noch zu bemerken, daß die von dem Profeſſor Lind⸗ (ey zu feiner Sektion Sarcoglottis gezogenen Arten: Spi- ranthes bonariensis, hirta, villosa und longiflora bes ſtimmt nicht hierher gehören. Ob ſie bei Spiranthes verblei⸗ ben können, muß dem Erfolge einer genauern Unterſuchung dieſer genannten Arten anheimgeſtellt bleiben. Mir ſind von Sarcoglottis nur nachſtehende Arten bekannt: N cta. Foliis radicalibus oblongis, acu- minatis, basi attenuatis; scapo versus apicem flori- busque villosis; floribus odoratis, perigonii foliolis albis, acutis; labello revoluto, apice obtuso. « variegata. Foliis maculatis, roseo- costatis. Spiranthes (Sarcoglottis) picta & Lindley The Genera and Species of Orchideous plants p. 475. Neottia picta R. Brown Hort. Kew. 5. p. 199 Sims Botani- cal Magazine t. 1562. 8 immaculata. Foliis saturate - viridibus . busque albido - costatis. Diefe beiden Varietäten ſtammen aus Weſtindien und werden ſchon ſeit einer Reihe von Jahren im hieſigen botani⸗ ſchen Garten kultivirt. Der angenehme Geruch, den die Blü⸗ then verbreiten, und die Blüthezeit, welche ziemlich lange währt und zu einer Zeit fällt, wo im Allgemeinen nicht viel blühet, (vom Januar bis März) empfiehlt die Kultur dieſer beiden Varietäten gar ſehr. Die zweite Varietät ſcheint in England nicht bekannt zu ſein, ihr geſchieht wenigſtens in keinem Kata⸗ loge, noch in bem citirten Lindley'ſchen Werke Erwähnung; die von dem letzteren aufgeſtellte zweite Varietät gehört der folgenden geruchloſen, gelblich⸗grünblühenden Art an. 107 Sarcoglottis grandiflora. Foliis radicalibus spathu- latis, acutis, laete-viridibus; scapo versus apicem floribusque pubescentibus; perigonii foliolis flavido - viridibus, exterioribus inferioribusque falcatis, obtu- sis; labello deflexo, tridentato. Spiranthes picta 8 Lindley The Genera and Species of Orchideous plants p. 475. Spiranthes grandiflora Hooker Bot. Mag. t. 2730. Diefe Art wurde von Douglas in Braſilien, von N. Schom burgk in dem britiſchen Guiana und von Eduard Otto in der nächſten Umgebung von Caracas gefunden und lebend eingeführt. Sarcoglottis rufescens. Foliis radicalibus spathu- latis, acutis; scapo glabro; floribus villosis; perigo- nii foliolis angustis, sordide-albidis, dein rufescenti- bus, versus apicem glabris; labello patentissimo, acu- minato., Spiranthes rufescens Fischer Hortus Petropolitanus. Beim Trocknen werden die Blüthen dunkelbraun. Das Vaterland iſt nicht genau bekannt. Sarcoglottis speciosa Presl. Rel. Haenk. I. p.95. ijt in Peru zu Hauſe, und unterſcheidet ſich durch ein an der Spitze ausgerandetes Labellum. Ob die von dem Profeſſor Lindley Miscellaneous Matter of the Botanical Register 1842, p. 20. beſchrie⸗ bene Spiranthes (Sarcoglottis) cerina hierher gehört, iſt ſehr zweifelhaft; wahrſcheinlicher, daß fie zur Gattung Steno- rhynchus Richard gehört, denn erſtens ſagt er von feiner Pflanze, daß die Blätter erſt nach der Blüthe erſcheinen, was bei vielen, wenn nicht bei allen Arten von Stenorhynchus, nicht aber bei Sarcoglottis der Fall iſt; und zweitens er⸗ wähnt er in der beigegebenen Beſchreibung, daß die aus Gua⸗ temala ſtammende Spiranthes cerina zu der Sektion der Gattung Spiranthes gehöre, zu welcher die alte Neottia spe- ciosa Jacquin den Typus biete, und wozu Presl den Na- men Sarcoglottis verwendet habe. Da nun bekanntlich Ne- ottia speciosa die Grundſpecies für Stenorhynchus bildet, Sarcoglottis speciosa aber eine himmelweit verſchiedene Pflanze iſt, ſo kann man annehmen, daß dieſe Verwechſelungen von Namen und Kennzeichen einem Gedaͤchtnißfehler zuzuſchrei⸗ ben fib, und es jedenfalls Stenorhynchus cerina nicht Spiranthes cerina heißen fol. De Kultur der im hieſigen botaniſchen Garten befindlichen Sarcoglottis- Arten. Vom Herrn Eduard Otto. Der hieſige botaniſche Garten beſitzt die vier erſten der oben beſchriebenen Arten. Sie find ſämmtlich Land⸗Orchideen, und um ſie als ſchoͤne und kräftige Exemplare zu ziehen, wer⸗ den fie in nicht zu tiefe Näpfe gepflanzt, da fib ihre dicken, fleiſchigen Wurzeln mehr auf der Oberfläche der Erde aus- breiten, und ſelten tief in dieſelbe eindringen, weshalb auch die Näpfe von ziemlicher Dimenſion ſein müſſen. Ende De⸗ cembers ſchon zeigen ſich die Blüthenknospen, die dann volle zwei Monate zu ihrer Ausbildung bedürfen. Während dieſer Zeit verlangen fie viel Waſſer und Wärme. Haben die Pflan⸗ zen abgeblüht, ſo zeigen ſich ſchon neben den alten Stengeln, ehe dieſelben abſterben, junge Triebe, und es iſt nun die beſte Zeit ſie zu verpflanzen. Die Erde wird von den alten Wur⸗ zeln jo viel als möglich entfernt, und die Pflanzen dann in ei- ner Miſchung von 3 Heide- und 3 Lauberde, Sand und Lehm gepflanzt. Die Land⸗Orchideen gedeihen in einer ſolchen Mi⸗ ſchung beſſer als in reiner Heideerde, ſelbſt bei der Gattung Catasetum ijt fie der Heideerde vorzuziehen, ſobald fie nur mit Steinen untermiſcht und die Töpfe mit einer guten Un⸗ terlage von Scherben verſehen ſind, damit das Waſſer frei abfließen kann. Will man die Pflanzen vermehren, ſo geſchieht dies am beſten beim Verpflanzen durch Theilung des Wurzel⸗ ſtockes, da ſich an demſelben mehrere junge Triebe zu zeigen pflegen. Nach dem Verſetzen werden die Pflanzen nicht zu naß gehalten, ja, bevor ſie nicht zu wachſen anfangen, muß man ſie ganz trocken halten. So wie ſich indeſſen junge Triebe zeigen, werden ſie angefeuchtet, und je nachdem die Pflanze in ihrer Vegetation Fortſchritte macht, immer ſtärker und ſtär⸗ ker begoſſen. Mit dem Spritzen hat man fih jedoch fer vorz zuſehen, und darauf zu achten, daß ja kein Waſſer in den Blattachſeln ſtehen bleibt, weil dadurch leicht Bini er⸗ zeugt wird. Die Sarcoglottis be, die ich Be Caracus in der Quebrada Chacaito, 4000 Fuß über dem Meere fand, wächſt dort unter niedrigem Geſträuch, auf einem dicht an ei⸗ 108 nem Bache gelegenen Felſen, der keine drei Zoll hoch mit Erde bedeckt iſt. In ihrer Geſellſchaft wächſt die durch ihre bunten Blätter fo ſchöne Spiranthes Lindleyana Kl. Obgleich die Blüthen der Sarcoglottis-Arten fi twe- niger durch Farbenpracht auszeichnen, ſo beſitzen doch einige Arten, namentlich S. picta œ variegata und S. picta 8 immaculata, einen febr ſtarken, lieblichen, dem des 9tofenge- raniums ähnlichen Geruch, was ſchon hinreicht die Pflanzen zu empfehlen. Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom errn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. ; (Fortſetzung.) dk ' 91. Pitmaſtonſche ſchwarze Scharlah- Erdbeere Pitmaston Black Scarlet Strawberry, Synonyme: Frühe Pitmaſton'ſche ſchwarze Scharlach⸗Erd⸗ beere. Eine Samenpflanze, welche im Jahre 1818 in dem Gar⸗ ten von John Williams zu Pitmaſton, in der Nähe von Worceſter, aus dem Samen der alten ſchwarzen Erd- beere, welcher wahrſcheinlich durch den Pollen der in der Nähe derſelben geſtandenen Roſen⸗Erdbeere befruchtet worden war, gezogen worden iſt, da ſie mit dieſer ſehr große Aehnlichkeit bat. — Sie wurde urſprünglich als frühe ſchwarze Erd⸗ beere von Pitmaſton aufgenommen. Sie trägt ſehr reichlich, reift aber ſpäter als manche andere Scharlach⸗Erdbeere. Die Frucht iſt mäßig groß, läng⸗ lich, mit einem Halſe, dunkel purpurroth, etwas behaart; die Samen haben dieſelbe Farbe als die Früchte auf der nach außen gekehrten Seite, und find gelb auf der andern, fie liegen nicht tief; die Jwiſchenräume find mehr flach; das Fleiſch ijt fhar- lachroth gefärbt und hat ein kleines Herz; das Mark iſt zart, füß, mit einer angenehmen Säure gemiſcht, und hat etwas von dem Geſchmack der Roſenbeer⸗Erdbeere. Der Kelch ijt febr groß und ausgebreitet, zuweilen zurückgeſchlagen. Die Blátt- ſtiele ſind hoch, ſchwach, faſt glatt; die Blättchen klein, grob und unregelmäßig geſägt, glänzend hellgrün, ihre Ränder baa- rig. Die Ausläufer ſind zahlreich, röthlich auf der Oberſeite. Die Schafte ſind ſehr kurz, etwas haarig, ſteif, mit langen dünnen Blumenſtielen; die Blumen ſind groß, und die Blu⸗ menblätter färben ſich bei trockenem Wetter mit blaßroth. Im Aeußern gleicht dieſe Erdbeere der Roſen-Erdbeere, die Blätter ſind jedoch ſchwächer, glatter und nicht ſo blaugrün; die Frucht hängt wegen der Kürze der Schafte und wegen der Schwäche der Blumenſtiele zur Zeit der Reife nahe an der Erde. Nach Williams ſoll dieſe Sorte in leichtem Boden 3—4 Jahre ergiebig bleiben, auch ſollen die Früchte von alten Pflanzen vorzüglicher fein und höher vom Boden wachſen. 22. Herbſt⸗Scharlach-Erdbeere. Strawberry. Dieſe Erdbeere wurde von Thomas Andrew Knight in ſeinem Garten zu Downton im Jahre 1817 aus Samen von Knights großer Scharlach-Erdbeere, befruchtet mit dem Pollen der alten ſchwarzen Erdbeere, gezogen. Sie trägt gut. Die Frucht hat ungefähr die Größe der alten Scharlach ⸗ Erdbeere, ijf eiförmig, mit einem Halſe, von einförmigem, dunkelglänzendem Roth; die Samen find gelb, tief eingeſenkt, mit erhabenen Zwiſchenräumen, das Fleiſch dicht, fejt, blaß ſcharlachroth, von gutem Geſchmack. Der Kelch ift groß und ausgebreitet. Die Blattſtiele ſind haarig, die Blättchen klein, länglich, grob gefágt auf der Oberſeite etwas behaart, glänzend, hellgrün. Die Ausläufer ſind zahlreich, grünlich gelb. Die Schafte find febr kurz, ſteif, haarig, äſtig, mit langen Blumenſtielen, die Blumen ſind groß und ſpät. Der Hauptwerth dieſer Sorte beſteht in der Spätreife ihrer Frucht, denn dieſe reifen, wenn alle anderen, mit Aus⸗ nahme der Alpen⸗Erdbeeren, aufgehört haben zu tragen. Ihre Ergiebigkeit macht ſie ebenfalls der Kultur werth. Autumn Scarlet r Ei d «m T Narrow-leaved Scarlet Strawberry. Sit gleichfalls eine von Th. Andr. Knight erzielte Varietät, und aus derſelben Kreuzung als die vorige her⸗ vorgegangen. Sie trägt gut, reift aber fpäter als die meiſten diefer Klaſſe. Die Frucht iſt mittelgroß, coniſch, mit einem Halſe, = 109 haarig, bei der Reife einförmig hellſcharlachfarben; bie Sa⸗ men vorſpringend mit flachen Zwiſchenräumen; das Fleiſch feſt, dicht, blaß ſcharlach, mit einem ziemlich guten Geſchmack. Der Kelch iſt groß und zurückgebogen. Die Blattſtiele ſind von mittlerer Länge, ſchmächtig, mit langen Haaren dünn be⸗ deckt; die Blättchen ſehr lang, ſchmal, flach, zurückgebo⸗ gen, mit breiten groben Sägezähnen, die Oberfläche ift haa⸗ rig. Die Ausläufer ſind zahlreich, klein und hellgrün. Die Schafte find fer kurz, haarig, äſtig, mit kurzen Blumenſtie⸗ len; die Blumen groß und [pát. 94. Knight's große Scharlach-Erdbeere⸗ Knight's large Scarlet Strawberry. Synonyme. Knights Scharlach⸗, amerikaniſche Scharlach⸗, große ge behaart blättrige⸗, große Scharladh- Erdbeere. Dieſe Erdbeere war früher in mehreren Handels- und Pri- dat» Gärten unter der Benennung der Mutter der Down- ton Erdbeeren (female Parent of the Downton) be⸗ kannt. — Knight erhielt ſie einige Jahre früher von James Auguſtus Hunter, in Birmingham, in deſſen Garten die⸗ ſelbe als amerikaniſche Scharlach-Erdbeere eingeführt worden war. Da dieſe Bezeichnung aber ſchon eine früher beſchriebene Sorte erhalten hatte, war ein anderer Name nbtjig. — Urſprünglich wurde fie von Walter William Copper aus amerikaniſchem Samen gezogen. — Unter „Scharlach⸗Erdbeere von Bath“ erhielt fie der Garten der Geſellſchaft gleichfalls mehrere Male, allein dieſe Benen⸗ nung iſt entſchieden falſch. Die Frucht iſt entweder rundlich oder etwas coniſch, hell tochenilleroth, über mittelgroß; die Samen liegen tief, mit erhabenen Zwiſchenräumen; das Fleiſch iſt beinahe weiß, zart, von lieblichem Geſchmack. Die Blätter find dicht, ſehr groß; die Blattſtiele hoch, ſtark und ſehr weichhaarig; die Blättchen länglich, groß, zuweilen concav, zuweilen conber, zurückgebo⸗ gen mit groben Sägezähnen, ihre Obenſeite haarig, glänzend dunkelgrün. Die Ausläufer ſind ſtark, grün und zahlreich. Die Schafte haben die halbe Länge der Blattstiele, find auf- recht, mit nahe anliegenden weichen Haaren; die Blumenſtiele ſind kurz; die Blumen mittelgroß, mit ſchmalen Blumenblät⸗ tern, und öffnen fih ſpat. Die Blätter erhalten ſich ganz vollkommen während des Winters. Dieſe Erdbeere iſt zwar nicht ergiebig, aber ſie trägt erſt fpit im Jahre, und bringt ſchöne Früchte, welche jedoch ſo zart ſind, daß ſie nicht gut transportirt werden können. (Fortſetzung folgt.) Briefliche Mittheilung über eine Reiſe in Peru. Vom Herrn von Wm.. Mitgetheilt vom pn zu Waldenburg in Schleſien. (Fortſetzung.) Ich habe auf den geſtrigen Tag gut geſchlafen. — Frühſtücken Sie nun mit mir. Auf den Neifen im Innern iſt nicht immer Kaffe u. dgl. früh zu bekommen; Sie müſſen daher ſchon mit dem, was ſich darbietet, vorlieb nehmen. Es wird demzufolge gleich ein Chape aufgetragen werden, ein Gericht, welches in der Regel aus Kartoffeln, Fett, Fiſch, Käſe, Zwiebeln und Eiern beſteht. Darauf wird ein Beef⸗ ſteak von Schweinefleiſch, nebſt Kartoffeln, 2 Eiern und gebra⸗ tenen Platanos gegeſſen, und darauf eine gute Portion Cho⸗ colate, mit Waſſer abgekocht, getrunken. Sie müſſen hierbei aber wiſſen, daß das Ihr zweites, bei mir aber das erſte Frühſtück iſt, da ich zu letzterem Ihnen auch nur ein gutes Glas Waſſer bieten könnte! Die vorſtehende Kleinigkeit wird um 9 Uhr früh vertilgt und, im Sattel ſitzend, bis 3 oder 4 Uhr gemächlich verdaut. Dann folgt die zweite Auflage, beſtehend in Suppe, Fiſch, Hammelkeule mit Kartoffeln und Früchten zum Nachtiſch; gewöhnlich Apfelſinen, die frei⸗ lich manchmal noch nicht die rechte Reife haben, aber doch conſumirt werden. Dazwiſchen kommt dann und wann auch eine Palta, welche die Stelle des Salates recht gut vertritt; denn wie Sie wiſſen, ißt man dieſelbe mit Salz, Pfeffer, Eſſig und Oel, macht mit der Gabel in der Schaale einen Brei, und läßt dieſen vermittelt des Löffels feinen Gang paf- firen. Eben fo wird bie Cheremolia ausgelöffelt. Daß man hier nichts auf Wagen transportirt, wiſſen Sie; Alles auf Pferden, Maulthieren, oder Eſeln. Wenn die Weiber ihr Gras und Alfalfa zum Verkauf bringen, ha⸗ ben ſie die Gebunde auf beiden Seiten und über dem Thiere boch aufgethürmt, ſie ſelbſt aber gehen "s als ſon⸗ dern ſtehen hinten auf. Herrn J. N. $ 110 Sehr feíten find die Indianer zutraulich; wenigſtens zei⸗ gen ſie meiſten Falles das größte Mißtrauen. Heute jedoch, kamen zwei indianiſche Mädchen zu mir, von denen ich öfter Früchte, beſonders Tumbo kaufte. Anſtatt daß ſie mir aber heut die Samen der Mani *) bringen ſollten, kamen fie nur mit dem Kraute derſelben, welches für das Vieh als Futterkraut ſehr geſchätzt wird. Dieſe kleinen Mädchen wurden heut ſo zutraulich gegen mich, daß ſie mich beide auf meinen Knieen ſitzend, wie ihren Vater ſchmeichelten und liebkoſeten, und für kommenden Sonntag zum Chicha (Branntwein aus Urnis) einluden. Die Indianer riechen nicht ſo abſcheulich wie die Neger, obgleich ſie wenig für ihre Reinlichkeit beſorgt ſind. Ihre Haut wird höchſtens in 14 Tagen einmal ber Waſchung uns terworfen, wenn ſie ſich etwa im Meere das Blut nicht ab⸗ gekühlt haben. Die Race an der Küſte iſt nicht ſchön; es ſind kurze dicke Geſtalten — aber weiter hinauf im Gebirge, dort, wo kein Schnee fällt, wohl aber Strichregen, ſind ſie ſchlank und von ſchöner Geſichtsbildung, von hellerer Hautfarbe, roth- wangig und nicht plump⸗dick; auch lieben ſie größeren Klei⸗ deraufwand. Läuſe aber d bieje wie Jene, unb — ge- nießen fie. Es giebt hier eine Pflanze, der Beſchreibung nach einer Passiflora ähnlich, welche man Huaca nennt, und die hier wie eine Univerſal⸗Medizin gebraucht wird. Das Holz von dieſer Pflanze habe ich geſehen und gekoſtet; es hat einen ſehr bittern Geſchmack. Ihren Namen hat die Pflanze von einem Vogel, der beſonders den Schlangen nachgeben ſoll — erhal⸗ ten. Man ſagt, daß derſelbe nach dem Genuß der Schlangen die Blätter oder Früchte dieſes Strauches freſſe, und dies gab Veranlaſſung dieſe Pflanze officinel gegen Schlangenbiſſe wenden, und zwar mit Erfolg. Der Vogel freit „huac- cabals -ca,“ und oll eine Papageyen Art, wenigſtens der- ſelben ähnlich ſein; aber der Beſchreibung ſeiner Junge und ſeiner To "^. möchte ib ihn eher zu den Raubvögeln zählen. ) Mani nas Pr roo mit gelber Blüthe. Die Wurzel hat Knollen, welche geröstet einen nußartigen Geſchmack haben, ob: wohl ich ihn uo des beißenden Nachgeſchmacks nicht m; man mur ſtarken Genuß der Knollen vertreiben kann In der 1 et Daches deißt Mani Leid Ihren Wunſch nach Samen von der Palta habe ich mit Willen bis jetzt unbefriedigt gelaſſen, und zwar weil die Keim⸗ fähigkeit derſelben ſo groß iſt, daß ſich die Wurzeln ſchon in der Luft entwickeln; deshalb werden ſie hier zur Jierde auf Champagner⸗Gläſer, die mit Waſſer gefüllt find, geſetzt, und fie wachſen fo bis 2“ Höhe; ihrem Habitus nach gleicht die Pflanze dem Laurus. Die Weingärten bei Yea Acarci und Pisco (Depart. Lima) haben ein ganz anderes Anſehen wie bei ans. Der Wein bei uns wird in den Bergen, oft auch in den Gärten kurz, oder auch mehr oder weniger nach Kecht's Methode, gehalten; hier aber ſucht man zuförderſt die Rebe zu einem Stamme zu ziehen, 5 — 6“ boch; ſtutzt ihn ſodann ein, damit er eine Krone bilde; aus dieſer läßt man 3—4 Neben wie Aeſte auslaufen, welche jede nach 5 — 6 Länge wieder ein⸗ geſtutzt, eine Krone bildet. Das Tragholz wird bis auf 4 — 6 Augen zurück geſchnitten; diefe Stöcke ſtehen in den Uhingarten 10“ entfernt, und lehnen fij über Reifen. Zwi⸗ ſchen den Reihen der Stöcke werden Furchen gegraben, um zur Zeit der Bewaͤſſerung das Waſſer aufzunehmen und durchlaufen zu laſſen. Alle Weingärten ſind in regelmäßige Quartiere getheilt, welche aber niedriger als die durchlaufen⸗ den Wege, gelegen ſind. Man hat beſonders darauf Acht, daß die Quartiere geſchloſſen ſind, ſo daß, wenn man auf einem Wege ſteht, das Quartier einer grünen Decke gleicht. Der Weinſtock verliert in dieſem Monat (Zuny) ganzlich; und erſt Ende Auguſt fängt er an wiederum zu treiben, welches durch Bewaͤſſerung beſchleunigt wird. Die Zeit ber Blüthe iſt Ende Octobers, und im Februar tritt die Reife ein, die im März, wo die Frucht geerndtet wird, vollendet iſt. Im Juny bat der Wein feine Gährung überſtanden. Sobald die Traube ſich zu färben anfängt, bricht man wie bei uns das Holz aus, ſorgt jedoch dafür, daß dieſelbe befattet. fei, ba man annimmt, daß dem Rebenſafte die unmittelbare Einwirkung der Sonnenſtrahlen ſchade. Der größte Theil des Traubenſaftes wird zu Brannt⸗ wein benutzt, wozu die Apparate aus der älteſten Zeit ſtammen. Man tritt vor dem Preſſen die Trauben mit den Füßen klein, und nimmt ſo viel als möglich die Stengel dabei heraus. Aus der Preſſe läuft der Saft in ein gemauertes Gefäß, das unter freiem Himmel ſteht, und von dieſem in ein zwei⸗ tes, wo es die Gährung überſtehen muß. Dann wird der 111 Wein bon hieraus in Keſſel gelaſſen, die mit runden Hüten verſehen, mit fließendem Waſſer gekühlt werden, um die Dämpfe niederzuſchlagen. Dieſe laufen durch eine gerade Röhre, welche in einem gemauerten Behälter liegt, dem immerwährend fri⸗ ſches Waſſer zufließt. Das erhaltene Product wird hierauf abermals über die Blaſe getrieben, und giebt dann einen ſchwachen, aber waſſerhellen und wohlſchmeckenden Branntwein, wovon die ordinäre Sorte Pisco — die andere beſſere aber, von Muscatellen⸗Trauben, Italia heißt. Da bier Mangel an Holz iſt, ſo werden zum Aufbewahren und Verſenden die⸗ fer Branntweine keine Fäſſer, ſondern thönerne Krüge anges wendet. Ein folder Krug foll 12 Ctr. Branntwein enthal⸗ ten, aber er wiegt gewöhnlich nur mit dem Kruge ſo viel. Zwei ſolcher Krüge (Bodijas) machen eine Maulthierladung. In Yca werden jährlich angeblich bis 40,000 Bodijas ge⸗ fertigt, wovon man aber 111 $ Abgang und Bruch auf dem Wege rechnet. Außer in dieſen thönernen Krügen verſendet man den Branntwein, wie auch den Wein, in Schläuchen von Schweinshaut, wo dann indeß der Inhalt immer einen gerin⸗ geren Werth hat, weil er durch das Leder einen Beigeſchmack bekommt, und außerdem 83 ? Abgang durch Verdunſtung, oder 1 $ durch Zerplatzen der Schläuche hat. Der hieſige Wein ijt übrigens bei irgend guter Be- handlung ſehr wohlſchmeckend und würde bei vergrößerter Aufmerkſamkeit unter den feinen Qualitäten europäiſcher Weine nicht den letzten Rang einnehmen. Er hat ziemlich den Brod⸗ geſchmack des eſſentiellen Ungarweines, und eine angenehmere Süße als der Malaga. Der Herbe gleicht einem Xeres ohne Sprit, und beide haben ſtarkes Bouquet. Der im Lande erzeugte Wein befriedigt übrigens noch nicht das Bedürfniß; man fängt daher an den Anbau zu vergrößern, und die durch die Revolution zerſtörten Plantagen wieder herzuſtellen. Der Boden von Pisco und Aca iſt auf Kreide aufliegender Sand. Zum Klären des Weines ſchreitet man ſelten; in dieſem Falle jedoch bedient man ſich dazu hier nur der Eier oder der Hauſenblaſe. Die ausgepreßten Hülſen werden nicht weiter benutzt, obgleich ſie gewiß noch Branntwein liefern würden. ird fortgeſetzt.) —— Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» und Pflanzen: Gärten zu empfehlen iſt. 1. Curtis's Botanical Magazine. Februar 1842. (Taf. 3926.) Oncidium pubes Lindl. var. flavescens. * (Gynandria Monandria, Orchideae.) Dieſes niedliche Oncidium ijf ein Bewohner von Bras ſilien, wo es zuerſt durch Douglas und ſpäter durch Herrn Gardner auf dem Orgel-Gebirge gefunden wurde. Es blüht im October mit gelben, orange gefleckten Blumen. (Taf. 3927.) Arctostaphylos pungens Humb. Bonpl. et Kunth. (Decandria Monogyaia, Ericeae) Von dieſem niedlichen Strauch fandte Herr Blair Sa⸗ men aus Mexico ein, und blühten die aus dieſem erzogenen Pflanzen zum Erſtenmale im Februar 1841 im botaniſchen Garten zu Glasgow. A. v. Humboldt entdeckte ihn zuerſt in erhobenen Gegenden bei Moran und Villalpando. An⸗ drieur fand ihn in Oaxaca und Hartweg bei Zacate⸗ cas. Obgleich es keinem Zweifel unterliegt, daß die Pflanze der echte A. pungens Humb. et Kunth iſt, fo fragt es ſich doch, ob er von Arbutus tomentosa Pursh and Hooker Bot. Mag. t. 3330 verſchieden ſei. Die Hauptcharactere ſind die fehlenden Haare an den Stengeln und Blattſtielen, und die kleinen Blätter, die ſpitzer, ſtumpfer oder herzförmiger an der Baſis ſind. Die Pflanze iſt hart, und dürfte ziemlich gut im Freien aushalten. Die Blumen find klein und weiß, mit grünlich roſenrother Schattirung. (Die Berichtigung wegen A. nitida ſiehe in der vorher» gebenden Nummer.) 112 Literariſches. Monographia generum Aloés et Mesembrian- themi: Auctore Josepho Principe, de Salm- Reifferscheid - Dyck. Düsseldorpii in instituto pes Arenz et Comp. Fol. (Siehe Allg. Gartenz. 4. p. 30. und 5. p. 232.) Gewiß wird jeder Pflanzenfreund und Botaniker gleich uns die Fortſetzung dieſes ausgezeichneten Werkes mit Freude aufnehmen, da es das einzige iſt, was dieſe beiden Gattungen mit Gründlichkeit behandelt, und bei den Beſtimmungen der ſo ſchwierigen Arten derſelben als Leitfaden benutzt werden kann. Dieſe vierte Lieferung enthält 20 Aloés und 36 Me- semarianthema, ſowohl beſchrieben als abgebildet, und find die Beſchreibungen mit derſelben Gelehrſamkeit, die wir von jeher an den Arbeiten des Durchlauchtigſten Herrn Verfaſſers bewundert haben, abgefaßt; auch die Abbildungen laffen durch⸗ aus nichts zu wünſchen übrig, da ſie nicht allein ein getreues Bild der Pflanze geben, ſondern auch Analyſen der Blüthen⸗ theile enthalten, wobei eine Blume oder ein Kronenblatt, und ein Stückchen Blatt colorirt ſind, um die Färbung dieſer Theile zu zeigen, während das übrige zwar ſchwarz aber ſehr kenntlich ausgeführt iſt. Bei dieſer gelungenen Ausführung können wir unſer bereits früher gefälltes lobendes Urtheil nur wiederholen, und find überzeugt, daß Jeder, der das Werk ges ſehen hat, mit uns über die Brauchbarkeit und Vorzüglichkeit deſſelben übereinſtimmen wird. Die in dieſem Hefte abgebildeten Pflanzen ſind folgende: Aloë concinna, erecta, laetevirens, altilinea den- ticulata, translucens, abyssinica, soccotrina, purpuras- cens, spinulosa, ferox, Bayfıeldii, elongata, decipiens, nitida, trigona, intermedia, verrucosa, scaberrima, ob- tusifolia, mollis. Fasciculus quartus. themum nobile, Salmii, scalpatrum, fra- grans, grandiflorum, forme, lacerai, mutabile, gracile, anceps, asperum, com- pressum, patulum, blandum, noctiflorum, bicolorum, inaequale, atii: "tenuifolium, macrorhizum, brevifo- lium, micans, candens, hispidum, barbatum, echinatum, nitidum, spinuliferum, cordifolium, anatomicum, conca- vum, crassicaule, Tripolium, pomeridianum, calamiforme, capitatum, acinaci- Es wäre zu wünſchen, daß fib jeder Gärtner, der fib mit der Kultur der beiden Gattungen beſchäftigt, des obigen Werkes als Wegweiſer bediente, um ſeine Arten richtig zu benennen. Dadurch würde auch der Abſatz dieſes ſo billigen Prachtwerkes vermehrt, und ſowohl dem Herrn Verfaſſer als der Verlagshandlung wenigſtens ein kleiner Erſatz für ihre Mühe und Koſten gewährt werden, die ſie auf die Ausſtat⸗ tung deſſelben verwendet haben. A. D. Literariſche Anzeige. Bei C. G. Hendeß i » Cöslin ift en und durch alle Bud: andlungen zu beziehen "Bie erzieht man Levkoien⸗ Saamen efüllte Stöcke 1 Menge giebt, oran erkennt man ihn und verſchafft ſich davon Floren in höchſter Vollkommenheit, ur um MA ine $ en im freien sin Be und herausgegeben von de 2 ‚Sigennig bei Pyritz in Pommern, und mit den neueren ee über dieſen Gegenſtand bereichert einem Blumenfreunde⸗ Dtittr«wfle«gt gr. 12. broſch. Preis 15 Sgr. Alles was vieljährige Erfahrung, Liebe zu den lieblichen Kindern Flora's und der Wunſch, auch Andere an ſeinen Freu⸗ den Theil nehmen zu laſſen, erprobt und hervorgebracht, hat der Verfaſſer in dieſen Blättern niedergelegt. Nicht die dritte Auflage allein iſt ein Beweis der Brauchbarkeit dieſes Büchleins, ſondern faſt alle neuern Schrif⸗ ten über dieſen Gegenſtand haben aus Thieles Erfahrungen geſchöpft. Ein Blumenfreund hat dieſe neue Auflage mit den neueſten Erfahrungen bereichert. Dadurch iſt die ſchon viel⸗ fach anerkannte Brauchbarkeit des Thieleſchen Werkes um vieles erhöht worden, und kann daher dies Werk den Lev⸗ koienfreunden um fo mehr empfohlen werden, als es fid) trotz der darin gelieferten reichen Erfahrungen vor vielen andern dergleichen Broſchüren durch ſeine Billigkeit auszeichnet. Pa pier und Druck ſind ſauber und correct, der Preis billige als bei den erſten Auflagen. Nauckſche Buchhandlung Zehnter Iahrgang. 1842. ligemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Sonnabend, Albert Dietrich, Dr. d 51 ^ Noh rer der Philo ſophie une SEOEL a ben 9. April. Ueber die Vermehrungsweiſe der Dahlien (Georginen) durch Pfropfen in den Spalt. Vom f C. Melms, Nittergutsbeſitzer zu Sägebadenhau bei Greifswald. Die Vermehrung der Georginen durch Pfropfen auf an⸗ dere Georginenknollen, die keine Keimaugen bilden, iſt eine von dem engliſchen Gärtner Blache vor etwa 20 Jahren er⸗ fundene und durch den Baron v. Tchoudy veröffentlichte Me- thode, welche Louis Noiſette im Jahre 1825 ſchon um- ſtändlich beſchreibt, und durch eine Abbildung noch mehr zu verſinnlichen ſtrebt.) Allein diefe Vermehrungsweiſe fand bis vor wenigen Jahren nur ſelten Anwendung, wenigſtens wurde dieſelbe wohl für unpraktiſch gehalten, indem ich mich nicht entſinne, aus den erſten Handelsgärten Deutſchlands jemals eine auf diefe Weiſe vermehrte Pflanze erhalten zu haben; ja ſelbſt Boſſe ſpricht in der erſten Ausgabe feines vollitän- digen Handbuchs der Blumengärtnerei vom Jahre 1829 nicht *) Vollſtändiges Handbuch der Gartenkunſt u. f. w. von Louis Noiſette, aus dem Franzoſiſchen von G. C. L. Sie egwart € arb 1826. 114 einmal davon, erſt in der zweiten Ansgabe von 1840 erwähnt er derſelben. Im Jahre 1840 erhielt ich die erſten auf dieſe Weiſe vermehrten Pflanzen aus Erfurt, und von da an habe ich mich vielfältig mit dieſer Vermehrungsweiſe beſchäfti⸗ get, welche auf jeden Fall ſehr große Vorzüge beſitzt, und beſonders für die Handelsgärtner von außerordentlichem Nut⸗ zen ſein wird, weil das Vermehrungsgeſchäft dadurch beinahe ins Unendliche ſich treiben läßt. | Habe ich indeſſen die Vermehrung mit einer gefunden kräftigen Knolle vorzunehmen, ſo behandle ich unbedingt die aus der Keimkrone hervorſproſſenden Schößlinge als bloße Stecklinge, indem diefe Arbeit weit ſchneller fid) bewerkſtelli⸗ gen läßt, als das Pfropfen, dabei auch große Sicherheit ge- währt; vorzüglich, wenn man das Geſchäft in einem Warmhauſe vornehmen kann, in ſandige Heideerde ſtopft, und andere Bo- denwärme vermeidet, als die Temperatur des Hauſes an ſich ſchon gewährt. Die Einbuße wird hiernach kaum 2 bis 3$ betragen, beſonders bei Anwendung von Schatten, und öfterem Gebrauch der Spritze. Das Abnehmen der Stecklinge kann in der Regel 4 bis 5 Mal geſchehen, häufig aber noch weit öfter; beſonders, wenn man „bi, dem Abſchneiden der erſten Schößlinge die Vorſicht anwendet, das unterſte Schüppchen an der Knolle ſtehen zu lafen, wo denn ſicher noch einmal zwei Schößlinge aus dieſen gegenſtändig geſtellten Schuppen aus⸗ ſproſſen werden, wenn wirklich hier auch nur Ein Keimauge vorhanden geweſen wäre; was indeſſen nur äußerſt ſelten der Fall fein dürfte, da dieſelben bei der Dahlie in der Regel in einer Gruppe auftreten. Hat man dagegen has Vermehrungsgeſchäft mit ganz ſchwachen Herbſtknollen „ (die von im Juli bis September gemachten Stedlingen gewonnen wurden), und bae ber oft kaum in der Stärke einer mäßigen Stricknadel aus⸗ fprofien. werden; oder beabſichtiget man von Stecklingen noch iederhe t Stecklinge zu machen, ſo it jetzt das Pfrop⸗ icht ein er Geſchäft, iue gar eft einen Verluſt von 25 bis 505 nach ſich zieht. lichſt kleine Krolle aus, -— der Dicke einer Federſpule, welche dabei mit hinlänglichen Saugewurzeln verſehen iſt, denn offenbar wurde früher dadurch ſehr gefehlt, daß man die Knol- len zu ſtark nahm, weil man von der Anſicht ausging, dadurch das kraͤftigere Wachſen der ſpätern Pflanze mehr befördern zu wollen. Eine ſtarke Knolle hat aber den großen Nachtheil, daß ſie häufig zu einer unförmlichen Größe anſchwillt, dadurch die Bildung von jungen Knollen aus dem Edelreiſe ſelbſt hindert, und ſonach zum Untergange des Individuums im folgenden Jahre febr weſentlich beitraͤgt, indem bekanntlich die oft hohl gewordene zweijährige Knolle ſich ſchlechter conſerviren läßt, als eine einjährige. Nimmt man dagegen recht kleine Knol- len, ſo wird hiedurch ſchon das Edelreis gezwungen, aus dem untern in den Spalt gebrachten Theile neue kräftige Knollen zu bilden, die fi nun auch vollkommen gut durchwintern laf- ſen werden. Hat man ſich daher Knollen von der angegebenen Ei⸗ genſchaft verſchafft, ſo iſt das Verfahren folgendes. Das zu verwendende Edelreis wird etwa 2 Zoll unter einem Blatt- paare mit einem möglichſt ſcharfen Meſſer abgeſchnitten, dann keilförmig zugeſpitzt, ſo daß die gegenſtändigen Blätter ſeit— wärts zu ſtehen kommen, und der Schnitt gleich unterhalb ih- res Urſprunges anfängt. Die Unterlage wird ſo tief von oben nach unten aufgeſpalten, daß das Edelreis mit dem angegebe— nen Blattpaare etwa eine Linie tiefer in dieſelbe eingeſchoben werden kann, und nun die Wunde leicht mit einem Streifen Baſt verbunden. Nach dieſer Manipulation wird die ge⸗ pfropfte Knolle ungeſäumt, mit möglichſter Schonung der Cau» gewurzeln, in ein mit Heideerde angefülltes Töpfchen geſetzt, und zwar ſo tief, daß noch einige Linien hoch Erde auf die Pfropfſtelle kommt. Sind nun auf dieſe Weiſe einige Knol⸗ len gepfropft, ſo nehme man einen 8 bis 10 Joll weiten Blumentopf, deffen untere Oeffnung vrrſchloſſen wird, lege in denſelben einige Stückchen Dachziegel, und ſtelle auf dieſen die vorher gut angegoſſenen Töpfe mit den gepfropften Pflanzen neben und aufeinander, ſo viele als darin Raum haben werden. Zum ſichern Gedeihen der Pflanzen bleibt jetzt noch übrig, den großen Topf mit einer gut ſchließenden Glasplatte zu be⸗ decken, und ſtets, wenn auch nur wenig Waſſer darin zu erhalten, welches aber, wie ſich von ſelbſt verſteht, nicht bis an den Bo⸗ den der kleinen Töpfe reichen darf. Der große Topf trägt zur ſchnellen Verdunſtung des hineingegoſſenen Waſſers ver- EU möge der Poroſität ſeiner Maſſe außerordentlich viel bei, in⸗ dem daſſelbe durch die Capillarattraction bedeutend in den Sei⸗ tenflächen des Topfes emporſteigt, und dadurch an Oberfläche zunimmt, wovon bekanntlich die ſchnellere Verdunſtung abhängt. Stellt man jetzt noch den ſo vorgerichteten Topf in ein Warm⸗ haus, fo wird die allerſchwächſte Pflanze auch nicht einen Au⸗ genblich trauern, ſondern vielmehr ſicher fortwachſen, indem derſelben die zu ihrem Fortkommen erforderlichen Elemente, nämlich hinlängliche Feuchtigkeit, Wärme und eingeſchloſſene Luft im vollen Maaße gewährt werden, was ſich kaum auf eine andere Weiſe, wenigſtens nicht ſo leicht, bewerkſtelligen läßt. Nach etwa 14 Tage oder 3 Wochen wird jede Pflanze voll- kommen angewachſen ſein, ſo daß ſie nun ſicher ihren bisheri⸗ gen Behälter verlaſſen kann. Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 95. Hahnenkamm-Scharlach⸗Erdbeere. Cockscomb Scarlet Strawberry. Wurde im Jahre 1808. von John Wilmot zu Isle⸗ worth aus Samen von Kenn's Imperial gezogen. Mit Be⸗ zug auf ihren Urſprung, ſollte ſie eigentlich zur Klaſſe der Ananas Erdbeeren gezählt werden; allein ihre größere Berz wandſchaft mit der Scharlach⸗Erdbeere hat ihr dieſe Stelle hier angewieſen. tts Die Erdbeere trägt gut, reift aber ſpät; die Frucht iſt groß, zuſammengedrückt, mit einer Furche bis zur Spitze, welche ſich in Geſtalt einer einfachen Zähnung zeigt, wenn die Erdbeere keinen Hahnenkamm bildet; die frühen Beeren ſind ſehr groß und vollſtändig hahnenkammförmig, und zwar ſo ſehr, daß der Kelch durch die Frucht eingeſchloſſen wird, indem dieſe das Ende des Blumenſtiels rund umgiebt; ihre Farbe iſt bell ſcharlach; die Samen find blaß, leicht einge⸗ ſenkt, mit flachen Zwiſchenräumen; das Fleiſch ijt blaß ſchar⸗ lachroth, dicht, mit einem großen Herzen, gut von Geſchmack, aber ohne Saͤure. Der Kelch iſt ausgebreitet, die Blattſtiele ſind ſtark, beinahe glatt; die Blättchen ſehr groß, faſt rund, etwas zuſammengefalten, mit ſehr großen und groben Säge⸗ zaͤhnen, ihre Textur dicker als die der meiſten anderen Schar⸗ lach⸗-Erdbeeren, die Oberfläche derſelben rauh, glänzend dunkel⸗ grün. Die Ausläufer ſind ſtark und ihrer wenige. Die Schafte, von der halben Länge der Blattſtiele, ſind gewöhnlich ſo, als ob deren zwei verwachſen wären; die Blumenſtiele ſteif, weder lang, noch febr verzweigt; die Blumen groß und [pit. Eine merkwürdige Erdbeere hinſichtlich ihres Aeußern. Um zu ihrer Vollkommenheit zu gelangen, erfordert ſie einen febr reichen Boden. Sie nähert ſich zwar der folgenden Art, aber obgleich ihre Blätter dick ſind, ſo ſind ſie doch dünner und von mehr unebener Oberfläche, als bei jener. Ihre großen hahnenkammartigen Beeren, meſſen oft 3 Zoll bis zur Spitze. Sie wächſt nur im Freien, und trägt nicht unter Glas. 26. Wilmots ſpäte Scharlach-Erdbeere. Wilmot's late Scarlet Strawberry. Synonyme. Wilmots Scharlach-, Wilmots neue Schar⸗ lach⸗, Wilmots Sämlings⸗, Wilmots kaiſerliche Erdbeere, Große virginiſche⸗, ſpäte virginiſche Erdbeere. Wurde gleichfalls von John Wilmot zu Sslemortf um das Jahr 1815. gezogen. Sie trägt gut, und reift ihre Früchte ſpät genug, um denen der alten Scharlach⸗Erdbeeren zu folgen, fo daß es dadurch eine beſtändige Nachfolge giebt. Die Frucht iſt ſehr groß, ſtumpf, coniſch, unregelmäßig ge⸗ ſtaltet, glänzend hellroth; die Samen ſind klein, liegen tief, die Iwiſchenräume find erhaben; das Fleiſch weiß, in der Mitte hohl; der Geſchmack mittelmäßig; der Kelch ijf zurück⸗ geſchlagen. Die Blattſtiele find hoch, ſtark, etwas behaart; die Blättchen groß, beinahe rund oder oval, flach, tief geſägt, von dicker Tertur, die Oberfläche ohne Haare, glänzend dun⸗ kelgrün. Die Ausläufer ſind nicht zahlreich und braun auf der Oberſeite. Die Schafte haben die Länge der Blattſtiele, find etwas weichhaarig, ſteif zwiſchen den Blättern ſtehend; die Blu⸗ menſtiele find fer äſtig; die Blumen groß und ſpät. Die Frucht üt Häufig auf der einen Seite blaffer, als auf der andern. Im Allgemeinen gleicht diefe Sorte mehr einer kleinen Ananas» Erdbeere, als einer Scharlacherdbeere. Die Pflan⸗ Li 3e zen verlangen viel Raum auf den Beeten. Die Frucht iſt zart und wohlſchmeckend, muß aber, ſobald ſie gepflückt iſt, gegeſſen werden; ſie verträgt keinen Transport. Zweite Klaſſe. Schwarze Erdbeeren. 1. Alte ſchwarze Erdbeere. Old Black Strawberry. Synonyme. Schwarze Erdbeere, ſchwarze Erdbeere von Canterbury, ſchwarze Ananas - Erdbeere, türkiſche Ana⸗ nas⸗Erdbeere, Beacon's⸗ und Maulbeer-Erdbeere. Einige andere Namen, unter welchen dieſe Erdbeere auch vorkommt, gehören andern Sorten an, und ſind dieſelben des⸗ halb nicht verzeichnet. — Beacon's Erdbeere heißt ſie nach ihrem Kultivateur in Yorkihire, welcher fie, wie man ſagt, aus dem Samen gezogen haben ſoll. Dies kann nur in ſo fern wahr ſein, als der Same der alten ſchwarzen Erdbeeren dieſelben Pflanzen wiedergegeben hat; denn ſie iſt länger als 40 Jahre bekannt. Der Name Maulbeer⸗Erdbeere wurde ihr mit Be⸗ zug auf die ſchwarze Farbe ihrer Früchte beigelegt, die darin Aehnlichkeit mit der Maulbeere haben; allein die Be⸗ nennung gehört einer andern Sorte an. Traͤgt nur ſehr mittelmäßig, ausgenommen in gewiſſen Lagen. Die Frucht iſt ſpät, und bildet ſich dicht an der Erde. Die Beeren ſind von mittlerer Größe, coniſch, ver⸗ längert und zugeſpitzt, mit einem Halſe, ſehr dunkel purpur⸗ roth an der Sonnenſeite, wo auch die Samen dieſelbe Farbe haben, die andere Seite iſt blaſſer und die Samen gelb; die Zwiſchenraume zwiſchen den Samen find kaum bemerkbar; das Fleiſch ijt ſcharlachroth, feſt, mit einem Herzen, butterartig, von febr köſtlichem und hohem Wohlgeſchmack. Der Kelch iſt groß und zurückgeſchlagen. Die Blattſtiele find hoch, ſchwach, ſehr gerade, leicht behaart; die Blättchen ſind ſehr klein, läng⸗ lich oder oval, mit ſtumpfen Sägezähnen, von ſehr dünner Fertur, ihre Oberfläche ijt leicht behaart und glänzend hellgrün. Die Ausläufer find zahlreich, groß, rötplih an der Sonnen⸗ ſeite, ſie heben ſich zuerſt aufwärts und ſind nicht liegend. Die Schafte ſind febr kurz, ſteif, haarig, mit langen Blumen⸗ ſtielen, welche große Blumen tragen. Die Blatter dieſer und anderer Sorten derſelben Sule erhalten ſich ziemlich vollkommen während des Winters. Der fo febr ausgezeichnete und eigenthümliche Wohlge⸗ ſchmack berechtigt zu großer Aufmerkſamkeit auf dieſe Art, welche, bei zwar nur geringer Ergiebigkeit, ſich weit ausdehnend wächſt. Aus ihrem Samen und durch Befruchtung mit ihrem Blumenſtaube ſind viele der feinſten und beſten Sorten in den letzten Jahren gezogen. Man ſagt, daß alte Pflanzen dieſer Sorte, wenn ſie 3 bis 4 Jahre ungeſtört geſtanden, beffer tragen als junge. Die Pflanzen find zärtlich, und fter- ben leicht im Winter. : : (Fortſetzung folgt.) Summariſcher Ueberblick der Fortſchritte der Gaͤrtnerei und der laͤndlichen Verbeſſerungen im Allgemeinen in Großbritanien waͤhrend des Jahres 1841, mit vergleichenden gm aus fremden Laͤndern. Vom Herrn J. C. London. (Im Auszuge übertragen aus dem Gardener's Magazine. December 1841. vom Herrn Ed. Otto.) 1. Geſchichte und Statiſtik. Unter dieſer Rubrik findet man mehrere Notizen über öffentliche und Privat» Gärten in verſchiedenen Theilen des Landes. Dergleichen Notizen find nicht nur geſchichtlich ſchätz⸗ bar, da ſie den Zuſtand eines Gartens zur Zeit angeben, ſondern auch intereſſant und belehrend, weil dadurch Winke zur Nach⸗ ahmung und Beiſpiele von dem, was zu vermeiden iſt, gegeben werden. Ein Gärtner ſollte ſo viele Gärten beſuchen, als es ihm irgend möglich ijt, und dabei recht viele Beſchreibungen von Gärten leſen. 2. Gartenbau⸗Geſellſchaften. Dieſe fahren fort in ihren Bemühungen, ſowohl in der Hauptſtadt als in den Provinzen, um ihren Einfluß zu vermehren. Neue Statuten für die Horticultural Society find entwor⸗ fen und angenommen *) Eine Metropolitan-Blumen⸗Geſell⸗ ſchaft hat fi gebildet. Die Provinzial-Geſellſchaften beſchaͤf⸗ tigten fid hauptſaͤchlich mit der Verbeſſerung der Cottage *) Siehe Allgem. Gartenz. Jahrgang IX. p. 407. 117 Gardens ). Auch die Highland Society von Schottland richtet ihre Aufmerkſamkeit auf dieſen wichtigen Gegenſtand, und fellt Preiſe für die am beiten unterhaltenen Cottage Gar- dens. Die Ausſtellungen ſämmtlicher Geſellſchaften ſind hin⸗ laͤnglich im Laufe des Jahres in den Gartenzeitungen und Journalen erwähnt. 3. Hülfswiſſenſchaften zur Pflanzen ⸗Kultur. Die Garten- Journale find reich an Mittheilungen über dieſen Gegenſtand. So findet ſich im Gardener's Magazine „Lymburn's Bemerkungen zu Liebig's organiſcher Chemie“. Eine Analyſe deſſelben Werkes iſt im Gardener's Chro- nicle, eine im Quarterly Journal of Agriculture und eine im English Journal of Agriculture gegeben. Dr. Daub e— nys: „drei Lehren über Agrikultur“, und „Lymburn's Phi- loſophie über Dünger“ gehören zu demſelben Gegenſtand. Die Chemie erregt jetzt in der Gärtnerei und Landwirthſchaft be— ſondere Aufmerkſamkeit, und die Horticultural Society und die English Agricultural Society fangen an, eine Menge von Verſuchen über dieſen Gegenſtand zu machen, deren Er⸗ folg, ſowohl in wiſſenſchaftlicher als practiſcher Hinſicht, nicht unbedeutend fein wird. Der Herzog von Devonſhire zahlt jährlich die Summe von 56 L. Sterl., und einige Freunde der Wiſſenſchaft haben gleichfalls unterzeichnet, um die Kojten der Unterſuchung zu decken, die in der Chemie, beſonders in Be⸗ zug auf die Einwirkung des Bodens und des Düngers auf Gartenpflanzen angeſtellt werden ſollen. Der Vorſtand der Geſellſchaft hat einen Ausſchuß ernannt, um die Unterſuchun⸗ gen zu leiten und Bericht darüber zu erſtatten. 4. Experimental⸗Kultur. Die Anwendung von gepulverter Holzkohle, um Pflan⸗ zen, beſonders Stecklinge, darin zu ziehen, iſt mit Nutzen ge⸗ ſchehen, eben fo das Experiment, Samen in Schnee zu fäen. Stecklinge und Blätter wachſen in Holzkohle, die früher nie⸗ mals zum Wachſen gebracht werden konnten, und Samen keim⸗ ten in Schnee, die ſonſt erſt nach langer Zeit oder nie in Erde aufgingen. Es ſcheint ſchon lange der Gebrauch in Deutſchland, den Aurikelſamen in Sour: n. fien, was *) genes ve die kleinen Land⸗ und Fan Ed. Otto. dem natürlichen Standort der Pflanze nicht ganz entgegen iſt; daß jedoch Samen neuhollaͤndiſcher Pflanzen in Schnee kei⸗ men würden, ſchien kaum glaublich, und dennoch ſind Beweiſe des beſten Erfolges vorhanden. 5. Garten⸗Geräthſchaften u. ſ. w. Mehrere Verbeſſerungen der Gartengeräthſchaften wurden gemacht, und haben ſich theilweiſe als zweckmaͤßig bewährt. Eine neue Art glaſirter Blumentöpfe des Herrn Forſyth, die ſich beſonders zu Zimmertöpfen eignen, verdiente noch mehr erprobt zu werden. Herr Forſyth fagt, die Töpfe erfordern weniger Mühe um ſie zu reinigen, und da der Boden ganz durchlöchert ijt, fo bedürfen fie auch keiner Unterlage zur Mb- leitung des Waſſers. 6. Garten ⸗Architectur. Hier fehlt es nicht an neuen Heitzungs⸗Methoden und an Verbeſſerungen der alten. Corbett's Methode durch Cir— culation heißen Waſſers in offenen Rinnen zu heizen, hat ſich als practiſch bewährt, beſonders in Häufern und Beeten, wo die Röhren wagerecht laufen fónnen. Die Methode, durch Ventilatoren friſche erwaͤrmte Luft durch die heißen Waſſer⸗ röhren einzulaſſen, verſpricht viel Gutes. Die Errichtung von guten und practiſchen Fruchtzimmern fehlte bis jetzt, und find die Vortheile eines ſolchen ausführlich in ‘Gardeniers Chro- nicle angegeben *). 7. Landſchafts⸗Gärtnerei. In der Gardener's Gazette find Ueberſetzungen der be- ſten Stellen aus dem Werke des Fürſten ton Pückler⸗Mus⸗ kau über dieſen Gegenſtand mitgetheilt, und im Gardener’s Magazine bedeutende Auszüge der Landſchaftsgartnerei von Skell. Letzterer iſt unſtreitig der erſte unter Deutſchlands Landſchaftsgärtnern, ſowohl in practiſcher als theoretiſcher Hin⸗ ſicht. Es kann zwar nur wenig aus dieſem Werk in England Anwendung finden; dennoch ijt es wichtig, die Syſteme ande⸗ rer Autoren und Länder kennen zu lernen, um das Beſte dar⸗ aus entnehmen zu koͤnnen. - 8. Baumzucht. Einige ſchätzenswertbe Xaffüge über das Pfropfen ſind im Laufe des Jahres an den Tag gekommen, unter denen im * Siehe Allg. diet. Jahrgang IX. p. 380. 118 beſonders der des Herrn Cree von Biggar als practiſch auszeichnet. Große Fortſchritte ſind in der Anlegung von Baum- oder Strauchſammlungen, oder ſogenannten Arbore- ten in mehreren Theilen von England und Schottland ge- macht worden; eben ſo ſind hier und dort Pineten angelegt. Ein Gegenſtand, der, um noch mehr Intereſſe an Bäumen und Sträuchern zu erregen, in jeder Sammlung befördert werden müßte, it die Befeſtigung der Namen der Bäume an denſelben, die den Inhabern von Sammlungen als Inder ders ſelben dienen können. Die Herren Lucombe u. Comp. in Exeter, und die Herren Whitley und Osborn in Fulham haben dauernde Etiguets aus Eiſen und Blei, oder aus Blei allein bereitet, und ſenden ſie auf Verlangen mit den Pflan⸗ zen zu febr mäßigen Preiſen. Die kleinſten Blei- Etiquets find vier Zoll lang und zwei Zoll breit, worauf Name unb Vaterland des Baumes mit Stahltypen eingeprägt ſind. Die Buchſtaben ſind für viele Jahre unauslöſchbar, und koſtet das Hundert ſolcher Etiquets nur 12 Schilling Sterl. Dieſe Cti- quets haben Löcher an den Ecken, wodurch ſie ſich an kleinen, drei Zoll langen Pfählen, bie noch mit der Baumrinde verſehen, annageln laſſen. Dieſe oder ähnliche Methoden, die Bäume und Sträucher mit Namen zu verſehen, b ſolche, die nicht allgemein bekannt ſind, ferner alle Fruchtbäume, Wein⸗ ſtöcke und die ſelteneren Arten von Ananas, können nicht ge- nug allen Garten vorſtehern und Gärtnern anempfoblen werden. Nur richtige Namen an den Pflanzen erhalten den Werth derſelben unter den Gärtnern und Kultivateurs. Einige neue Bäume und Sträucher wurden im Garten der Horticultural Society erzogen ). Die Toting Nur- sery hat kürzlich über 20 neue oder doch ſeltene Arten von Geſträuchen eingeführt. 9. Blumenzucht. Eine große Menge neuer Pflanzen ſind im Laufe des Jahres | eingeführt, und die Mehrzahl derſelben im Botanical azine und Botanical Register abgebildet worden, wo⸗ durch ſie beta geworden ſind. 10. Gartenkunſt Horticulture), Ueber desen Gegenftand find fo viele intereſſante Schrif⸗ ten und Abba | gen Ems, daß es unmöglich ijt, fie J Das deme vnd id in biefer Zeitung tie werden, alle einzeln zu erwähnen. Die ſchätzbarſte ijt vielleicht eine Abhandlung über die Kultur des Weins. Die Wurzelvered⸗ lung zieht jetzt eines Jeden Aufmerkſamkeit auf ſich, und iſt eine Methode, die mehr verbreitet zu werden verdient. Die ſchädlichen Inſecten der Obſtbäume beſchäftigten den Kultivateur viel, und hierüber ſowohl, wie über die Krankhei⸗ ten des Weizens und anderer Getreide-Arten ſind ſchätzens⸗ werthe Abhandlungen veröffentlicht. Einige neue Fruchtvarietäten und Küchengewächſe find gleichfalls zu den bekannten hinzugekommen. Herr Cunning⸗ ham zu Edinburgh reifte in ſeinem Garten die Frucht der ſüßen Berberitze, die in den Handelsgärten als Berberis ro- tundifolia bekannt if. Sie wurde feher ausgezeichnet be- funden, ſie war ſo groß und ſo ſchön wie eine Black Ham- burgh- Weintraube; iğ dies der Fall, (o wird fie auch bald in unſeren Gärten ſein. Herr Herbert fand die Frucht von Fuchsia fulgens nicht allein genießbar, ſondern fogar ausge- zeichnet; daſſelbe gilt von den Knollen der Oxalis esculenta. 11. Landwirthſchaft. Hier erwähnen wir nur, daß eine neue Kleeart (Trifo- lium giganteum) von Affghaniſtan und eine neue Varietät der Luzerne von Candahar eingeführt wurden. Letztere iſt darum vorzuziehen, weil ſie früher kommt als die gewöhnliche; Trifolium giganteum ſcheint aber eine ſchätzbare Acquiſition zu ſein; in Irland lieferte ein engliſcher Morgen (acre) 37 Tonnen grünen Schnitt. 12. Ländliche Architectur (Rural Architecture). Es wird nur im Allgemeinen erwähnt, daß der Geſchmack an Architectur immer mehr zunimmt, daß aber die Wohn⸗ und wirthſchaftlichen Gebäude der Landbeſitzer immer noch viel zu wünſchen übrig laffen. 13. Königliche Gärten. Die Londoner Parks und die Wiederanſtellung der ar⸗ beitenden Klaſſe in denſelben ſind in den letzten Jahren mehr bedacht worden als früher. Im Jahre 1815, in welchem der Regents Park zuerſt angelegt wurde, führten nur einige Fahr⸗ wege durch denſelben, und kein Sitz für die ermüdeten Wan⸗ derer war vorhanden. Durch die öffentlich ausgeſprochene Meinung iſt es nun ſo weit gediehen, daß der größte Theil 119 des Parks dem Publikum geöffnet ijt, die Wege find mit Kies belegt, und Sitze, Bänke und andere Bequemlichkeiten fürs Publikum eingerichtet. Ein neuer Park „Victoria-Park“ im Oſt⸗Ende von London ijt projectirt, und follen dazu 990 Morgen (acres) Landes angekauft werden. Der Plan des Parks oder Platzes iſt im Report of the Woods and Fo- rests für 1841, und im Westminster Review für Novem⸗ ber publicirt. Ein anderer öffentlicher Park iſt im Süden von London projectirt, und noch ein anderer zwiſchen Lam- beth Park und Greenwich, ſo daß man in wenigen Jah⸗ ren in und um London eine hinlängliche Zahl neuer Plätze und Parks zur Geſundheit der Einwohner entſtanden ſehen wird. Green Park, St. James Park, Hyde Park und Kensington Gardens ſind alle mehr oder weniger verbeſſert, und zur Bequemlichkeit des Publikums eingerichtet. 14. Kirchhöfe. Dieſe entſtehen in den Vorſtädten von London überall. Die Kirchhöfe von Mancheſter, Liverpool und Glasgow ſind allen anzulegenden als Muſter anzuempfehlen, eben ſo die von Edinburgh und Leith, die ihre Verbeſſerung den Gärtnern, die als Oberaufſeher dabei angeſtellt find, zu danken haben. 15. Garten ⸗ Literatur. Die ſchätzenswerthen Bücher für Gärtner, die im Laufe des verfloſſenen Jahres publicirt wurden, ſind wohl die Aus⸗ wahl der phyſiologiſchen und Gartenbau-Schriften des ver- ſtorbenen Herrn Knight, und ein wohlfeiles und gutes Werk über Pflanzen⸗Phyſiologie. Der erſte Theil von Torrey und Gray's Flora von Nordamerika iſt vollſtändig erſchienen, und ift ein intereſſantes botaniſches Werk; es befinden fid) in demſelben einige hundert Arten von Pflanzen, die noch nicht in England eingeführt wurden. Unter den Garten-Journalen übt die neue Gardener's Chronicle einen großen Einfluß auf die Fortſchritte der Gartenkunſt aus; weniger Theilnahme erregt die Gardener's Gazette. Zu den botaniſchen Jour⸗ nalen iſt noch ein neues wohlfeiles Monatsjournal, der Phy⸗ tologiſt, hinzugekommen. — Downing's Theory and Pratice of Landscape- Gardening ijt ein Meiſterwerk feiner Art, zumal es in Nordamerika erſchienen ijt, wo die Landſchafts⸗ Gärtnerei noch in ihrer Kindheit ſich befindet. Von Madam Loudon's Practical Instructions in Gardening for Ladies ijt die zweite Auflage bereits nach einem Jahre erſchienen, eben fo von ihrem Companion to the Ladies’ Flower Garden. Ein Werk über Zier-Jwiebelgewächſe ijt erſchienen, und eins über Jierſtauden wird vorbereitet. Das Supple- ment to the Encyclopaedia of Plants ijt im letzten Juni erſchienen. Das wichtigſte in Frankreich erſchienene Werk iſt: Auguste de St. Hilaire Lecons de Botanique und in Deutſchland: Endlicher's Genera plantarum. 16. Gärtnerei und ländliche Verbeſſerungen in emden Ländern. In Doberan wurde vom 1 — 8. September die Sitzung der deutſchen Ackerbauer und Forſtbeſitzer abgehalten. Herr Booth aus Flottbeck hatte eine Sammlung von 100 (?) verſchie— denen Pinus und Abies lebend eingeſandt, begleitet von be- ſchreibenden Verzeichniſſen, von denen über 1000 vertheilt wurden. Ueber die Land- und Gartenbau-Geſellſchaft in In dien befindet ſich eine Abhandlung in Gardener's Chronicle, aus der man erſieht, daß der botaniſche Garten zu Seharam⸗ pore ſich als ein ſehr nützliches Inſtitut, ſowohl für Indien als für Europa, beweiſt. 17. Nekrolog. In England ſtarben im Laufe des vorigen Jahres Da⸗ niel Ellis, ein ausgezeichneter Pflanzen-Phyſiologe und Francis Bauer ). Auf bem Continent ſtarb der mit Recht berühmte De Candolle. | Nekrolog. Am 17. März um 15 Uhr Morgens ſtarb, nach einer langen und hoͤchſt ſchmerzhaften Krankheit, Seine Durchlaucht der Hochgeborne Herr Auguſt Longin, Fürſt von Lobko⸗ wicz, Herzog zu Raudnitz ic. (geboren am 15. März 1797); Großkreuz des Oeſter. kaiſerlichen Leopolds⸗Orden ꝛc.; K. K. wirklicher Geheimer Rath, Hofkammer⸗Praſident im Münz- und Bergweſen ꝛc.; Standesherr der jüngern Linie eines ural⸗ ten in Böhmen begüterten Geſchlechtes. Die Kaiſerlich Oeſterreichiſche Gartenbau⸗Geſellſchaft ver⸗ lor mit demſelben eines ihrer thätigſten Ausſchußß⸗ Mitglieder, und der Gartenbau einen treuen Beförderer. — Tief betrauert von Allen ſchied Er aus dieſer Welt. — Friede ſeiner Aſche! Max Peintner. *) Allg. Gartenz. IX p. 191. EE 120 Frühlings: Nusftelluugen von blühenden Gewächshaus- Pflanzen in Berlin. Schon ſeit einer Reihe von Jahren erfreuen wir uns in Berlin am Anfange des Frühjahrs, noch ehe ein milderer Himmel und ein wärmerer Sonnenſchein Gärten und Fluren belebt, an einer Ausſtellung blühender Pflanzen, die Herr Juſtizrath Meyer in ſeinem Gewächshauſe veranſtaltet, und die er dem blumenliebenden Publikum mit eigener Aufopferung zur freien Anſicht darbietet. Hierdurch iſt nicht allein die Theilnahme der Bewohner unſerer Reſidenz an dergleichen Ausſtellungen hervorgerufen, und das Verlangen danach ge- ſteigert, ſondern es fanden ſich auch andere Gartenbeſitzer da⸗ durch angeregt, ähnliche Aufſtellungen blühender Pflanzen zu arrangiren, um fid und ihren Mitbürgern ein vermehrtes Berz gnügen zu gewähren. Namentlich haben in dieſem Jahre mehrere Beſitzer von Privat- und Handels- Gärten ihre Pflan⸗ zenſchätze mit großer Liberalität dem Publikum zur Schau ge⸗ ſtellt, und dieſe mehrſeitigen Bemühungen pu für bie Folge immer erfreulichere Reſul ET Dieſe allgemeinen Andeutungen mögen genügen, a immer regere Leben und den Wetteifer im Felde des Gartenbaues am hieſigen Orte anzudeuten, und wollen wir hier nur diejenigen Ausſtel⸗ lungen erwähnen, die uns beſonders bemerkenswerth erſchienen, und die wir zu feben Gelegenheit hatten, ohne die übrigen für minder werthvoll zu halten. Herr Juſtizrath Meyer hat auch in dieſem Jahre ſein Gewächshaus auf eine Weiſe geſchmückt, die die gebührendſie Anerkennung verdient. Die berrlichften Hyacinthen, die ſchön⸗ ften Camellien und die prächtigſten neuen Rhododendren find mit vielen anderen blühenden Pflanzen zu einer höchſt ge- en Gruppe arrangirt, und füllen das ganze Gewächs⸗ n bis oben aus, fo daß kein Raum zu bemer⸗ ſtande, daß fie von COSME. Kultur zeigen, die ind zu Theil geworden ift. Es würde zu weit führen, wollten wir alles Vorbandene hier aufsäbten; aber ure fünnen wir es doch nicht, wenigſtens einige Sachen zu nennen, die beſonders unſere Aufmerkſamkeit auf fih zogen. Unter ben Rhododen⸗ dren beſonders waren mehrere Varietäten, die hier noch nicht geblüht haben, unter anderen: Rh. (tigrinum de Smith), augustum, eximium, Leodiense u. a. Von Camellien waren ausgezeichnet: C. japonica Fayrleyii, Schrymackersii, Parksii, lepidota, alba gran- dillora u. m. Neue blaue Hyaeinthen waren: Kotzebue, Kaisermantel, König der Niederlande (gefüllt), Prinz Albert von Sachsen Gotha, Mimosa, Fürst Metternich; rothe: La vivasite, Mademoiselle de Valiere, Königen der Niederlande. tubiflora und Lord Gray, dieſe beiden letzteren ſehr hellroth; weiße: Non plus ultra, la virginite (gefüllt), Paganini, Prince van Orange Veldmarschalk. Herr Kaufmann Weitphal, (Alexanderſtraße Nr. 22.) hat in feinem. Privatgarten eine febr interreſſante Juſammen⸗ ſtellung blühender Pflanzen veranſtaltet. Dieſelbe umfaßt au- ßer indiſchen Rhododendren, Camellien, Eriten, Hyacinthen und dergl. eine unzählige Menge Amaryllis- Varietäten, deren Farbenpracht wahrlich das Auge blendet. Die Berichterſtatter glauben kaum, daß jemals in einer Privatſammlung eine Muf- ſtellung in einem fo großen Maaßſtabe Statt gefunden hat. Der Kenner ſowohl, als der Liebhaber werden durch die Pracht dieſer Hybriden, bei Anſchauung derſelben volle Befriedigung finden. Auch der Kunj- und Handelsgärtner Herr J. C. ©. Limprecht (Koppenſtraße Nr. 20.), hat ſchon ſeit mehreren Wochen ein vortreffliches Hyacinthen-Sortiment aufgeſtellt, in welchem ſich vieles Neue auszeichnet. Auch eine fone Sammlung blühender Tulpen ijt ebenfalls daſelbſt zu ſehen. Herr Limprecht iſt der Erzieher der ſchönen neuen Tulpe, von ihm Duc de Berlin genannt, welche der Duc van Toll. noch vorzuziehen iſt, und derſelben vielen Abbruch thun dürfte. Dieſer Garten ijt außer der Hyacinthen- und Tulpen- Kultur auch noch durch die muſterhafte Ananas⸗Treiberei berühmt, und deſſen Beſuch namentlich denjenigen Gärtnern anzuempfehlen, die ſich mit der Zucht derſelben zu beſchäftigen gedenken. Die Redaktoren. arboreum tigrinum, os? 16. Zehnter Jahrgang. 1842. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jun- und er. herausgegeben von Friedrich Otto, Albert Dietrich, Königl. Preuß und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Phitoſpphie und Lehrer an der Gärtner: Lehranſtalt zu Berlin. Sonnabend, den 16. April. Bemerkungen C. Andersomi ſehr nahe, fo daß beide kaum von einander zu über unterſcheiden find, jedoch übertrifft es daſſelbe noch an Schönheit, das Blühen des Iouem punctatum, $O% durch die gefärbten Deckblätter. Der Stengel wird 3—4 Fuß hoch, hat zweizeilig geſtellte, lanzettfoͤrmige, faſt 5 Herrn d: D tto. zwei Fuß lange Blätter, und breite, anliegende Scheiden, die, Unter den zablreichen Orchideen, die bei uns in Kultur went vie BBR een Be 83 d ga io EIE mn TIT entfpringt aus ber Baſis des Stengels, wird ſo lang als die⸗ ſind, iſt dieſe Art eine derjenigen, welche den Liebhabern fer, über Daumens dick, iſt mit großen, bauchigen, grünen, blühender Pflanzen⸗Sammlungen nicht genug angeprieſen wer⸗ omui gz braun jdtettm, geſchloſſenen, ehh Sede den können, zumal ſie ſich leicht und in jedem Warmhauſe kul⸗ wien läßt. Das Cyrtopodium puncami M ſteht dem Ochideaceum t 12, welche en Mone Moe * > Agile im Bot, Rez t. 3507 und (a Ladigitdiecion llungen iſt. 122. umgeben, und trägt an ber Spitze eine zwei Fuß lange, weite Rigpe mit großen, zwei Zoll im Durchmeſſer haltenden Blu- men, die, eben ſo wie die Blumenſtiele, von großen gelbgrü⸗ en, lebhaft roth gefleckten Deckblättern unterſtützt ſind; die Blüthenhüllenblätter ſind gelb, innen hochroth gefleckt, die Kro⸗ nenlippe faſt orangefarben. Das ganze tropiſche Amerika ſcheint das Vaterland die⸗ fer Pflanze zu fein, denn Charles Mackenzin fand fie auf St. Domingo, Deppe und Schiede in Mejico auf Baſalt⸗ felſen bei Malpayo de Nautinge in der Terra Templada im April blühend. Gardener fand ſie in Braſilien, und in Herrn Dr. von Martius Herbarium befindet es ſich unter dem Namen Oncidium palmoph yllum. Ein feuchtes Warmhaus ijt hinreichend, diefe prächtige Orchidee ohne Schwierigkeiten zu kultiviren. Am beſten ge— deiht ſie in grober Heideerde, die mit etwas Lehm untermiſcht iſt. Sie hat ein ſehr ſtarkes Wurzelvermögen, weshalb man ſie in große, tiefe, mit einer Lage Scherben verſehene Töpfe pflanzen muß. Anfangs März zeigen ſich am unteren Ende der alten Stengel junge Triebe, aus deren Baſis der Blü⸗ thenſchaft ſogleich austreibt, und ſich in Zeit von 3— 4 Wo⸗ chen zu der oben angegebenen Größe ausbildet. Der Blü⸗ thenſchaft an einem, ſich im hieſigen botaniſchen Garten befind⸗ lichen Exemplare zeigte ſich in der erſten Woche des März, hat bis jetzt, völlig ausgewachſen, 41 Fuß erreicht, und in der Blüthenrispe befinden ſich gegen 300, theils auf⸗ geblühte, theils im Aufblühen begriffene Blumen, welche einen herrlichen Anblick gewähren. Sobald ſich die jungen Triebe zeigen, erfordern die Pflanzen viel Feuchtigkeit, die man ih⸗ nen im gleichen Maaße zukommen laſſen muß, bis die Blät⸗ ter und Stengel völlig ausgewachſen ſind. Aber dann, wann ein Stillſtand im Wuchſe oder auch ein Ruheſtand eintritt, was gewöhnlich Ende Juli oder Auguſt der Fall iſt, muß ih⸗ nen weniger Waſſer gegeben werden. Auch iſt dieſe Periode die beſte Zeit, die — zu verpflanzen, wenn ſie deſſen be⸗ dürftig ſein ſollte. Haben die € iui und die an denſelben befindlichen Blätter fi völlig ausgebildet, ſo fangen letztere auch ſchon wieder an, ganz allmählig eines nach dem anderen gelb zu werden und zu welken, ſo daß beinahe alle verſchwunden ſind, wenn die neuen Triebe ſich zeigen. Die Stengel hingegen balten ſich, obgleich blätterlos, dennoch mehrere Jahre, und ſind das einzige Unangenehme bei dieſer prachtvollen Pflanze. Briefliche Mittheilung über die As Blumen⸗ „Ausſtellung der k. k. rtenbau⸗Geſellſchaft zu Wien, im Lokale des Herrn Freiherrn Karl von Hügel, zu Hietzing, am 28. Feb. bis incl. 6. März ), Vom Herrn Max Peintner, Kanzeliſt der k. k. Gartenbau⸗Geſellſchaft zu Wien. Alljährlich wird den Blumenfreunden durch einzelne Mit⸗ glieder der k. k. Gartenbau⸗Geſellſchaft ein Genuß dargeboten, der gewiß alle Theilnahme verdient, da er einzig ſeiner Art genannt werden könnte. Die Blumen- Ausſtellungen, welche dieſelben in ihren Pflanzenhaͤuſern zu Gunſten der k. k. Gar⸗ tenbau⸗Geſellſchaft veranſtalten, haben fid bereits einen Ruf geſichert, welcher nicht nur ein allgemein gewürdigter, ſondern auch ein gefeierter iſt. — Ein ſolcher Hochgenuß wurde uns wieder durch die an Pracht und Merkwürdigkeiten ſeltener Art ausgeſtattete Ausſtellung in den Pflanzenhäuſern des Herrn Baron von Hügel zu Theil. Sind dergleichen Schauſtellungen ſchon immer von hohem Intereſſe für den Freund der Kunſt und Natur, um ſo mehr machen ſie einen freudigen Eindruck auf den Beſucher, wenn der Himmel noch mit eiſigen Wolken umgeben iſt, und des Winters Leichentuch die Fluren bedeckt, während in den Glas⸗ bäufern bei ſolchen Expoſitionen Frühling herrſcht. Wie wohl- fbuenb ijf es dann für das Auge, wenn es fih von dem die Gegend bedeckenden Schnee mit einem Male in die Reizes⸗ fülle einer üppigen Blüthenwelt verſetzt ſieht. Eleganz und Geſchmack, kurz, der oft bewährte treffliche Leni des berühmten Neifenden und Botanikers, athmete ) Der urſprüngliche von mir verfaßte ME) erſchien am 2. März in der „Wiener Allgemeinen ng”, und jch erlaube mir, denſelben den ht eden der „Berliner Gartens Zeitung“ mit einigen Debiktarionen bier ebenfalls mitzu⸗ theilen. : Mar. Peintner. 123 aus dieſer, fo wie auch aus deffen frühern Ausſtellungen her- vor, und bei der eben ſtattgehabten feſſelte ſchon das erſte Glas haus das ſchauende Auge durch die unzähligen Camel- lien⸗Blüthen, welche im heiterſten Farbenſpiel aus einem dun⸗ kelgrünen Blätterwall auftauchten. Zwei, am Spalier gezogene Camellia japonica alba plena, mit vielen Blüthen geſchmückt, zogen vor Allem bie Muf- merkſamkeit auf fi, vor welchen pyramidenförmig gezogene Bäu⸗ me der Camellia Presii Eclipse und variegata (letzteres Ori- ginal⸗Exemplar aus Japan), beide mit roth und weiß geſtreif— ten Blüthen, doch aber ſo gänzlich verſchieden, ſtanden. Eine Gruppe neuer Varietäten blühender Epaeris umgab eine Mar- morvaſe, in welcher ein ausgezeichnetes Exemplar der Yucca gracilis prangte, und über welche ſich eine ſchön blühende Epacris purpurascens neigte Vorn an den Fenſtern zog ſich eine an ſchmelzenden Farben reiche Guirlande von duf— tenden Hyaeinthen, blühenden Crocus und Roſen hin, wäh: rend wir unten eine Menge Neuholländer Pflanzen ſahen: Gre- villea Thelemanniana, mit zarten fabenfórmigen rothen Blu⸗ men, Lysinema argentea, überſäet mit weißen Blumen, und die ſchoͤne Proteaceae: Agnostus sinuata, wegen ihrer Seltenheit, ſtanden hier traulich beiſammen, wiewohl nie in der Natur: denn obgleich dieſe Pflanzenarten Neuholland ihr gemeinſchaftliches Vaterland nennen, fo wächſt dennoch erſtere im Weſten, die zweite im kälteren Süden, letztere auf den den Tropen nahe gelegenen Küſten. Beim Eintritt in das zweite Pflanzenhaus Grs man vor Allem ein großes, ſchön blühendes Exemplar von Camellia Woodsiana, mit trefflichen Roſa-Blüthen, unter großen weißen und rothen Camellien-Bäumen, und rechts zeigte ſich eine Gruppe ſeltener blühender Camellien. Baumartige, in voller Blüthe prangende Acacien mit Neuholländern und Cap⸗Pflanzen gemiſcht, ſchmückten dieſes Haus. Bevor wir aber aus demſelben in das dritte traten, mußten wir noch ein Rieſen⸗Exemplar einer von Blüthen ſtrotzenden weißen Camellia (20 Fuß hoch), am * gezogen und in einem Gefäße ſtehend, anſtaunen. Das dritte Haus enthält die Sni von Epa⸗ crideen, Acacien, Eriken und der ſeltenſten Cap- und Neu- bolländer⸗ Pflanzen. Vorn an den Fenſtern wand fib ein Blüthenband von Epacris hin, auf dem Fid einzelne Pflanzen wie Hovea pungens, mit ſchoͤnen blauen Blumen, Chori- zema Manglesii, Grevillea Caleyi, einige blühende Arten von Lasiopetalum, Pimelien, Dais cotinifolia, Trimalium elegans u. f. w. in ihrem Blüthenreichthum erhoben. — Die Reihe dieſer drei Glashäuſer ſchloß ein kleines Kabinet, in welchem verſchiedene Vorrichtungen von Pflanzentraͤgern und Blumentiſchen, geſchmackvoll verziert, ein eigenthümliches Ganze bildeten. Man trat nun in das vierte der herrlich gezierten Häus ſer, in welchen Camellien von den verſchiedenſten Formen und Farben im freien Grunde ſtehen, und eben in ſchönſter Blüͤthe waren. Die hintere Wand dieſes Hauſes iſt mit Spalierbäu⸗ men, welche in ſchönſter Blüthe ſtanden, bedeckt, und im Beete vor biejen ſtehen Büſche und hochſtaͤmmige Camellien mit in- diſchen Azaleen⸗Bäumchen gemiſcht, welche an geſchnitzte Stan- gen gebunden waren, auf deren Spitzen Blumen in ſeltenen Porzellain⸗Blumentöpfen ſtanden. Vorn an den Fenſtern ſte⸗ ben kleinere Camellien im freien Grunde, welche mit Blüͤthen bedeckt waren, wahrend die Stützen des Hauſes blühende Meaz cien und Kennedyen lieblich umſchlingen. Unter Drathbögen, an welchen Kennedyen emporklettern, denen blühende Acacien und Camellien eingeflochten ſind, tritt man einige Stufen hinab in ein kleines, nämlich in das fünfte Glashaus. Hier waren nun die jm und neueſten Pflanzen. mit blühenden pontiſchen und i und Epacris zwiſchen Moos und Tuffſteine, ſehr zierlich geſtellt Die neueſten Proteaceen: Dryandra plumosa, tenuifolia und calophylla, einige Papilionaceen: Zichya sp. H., Oxy- lobium capitatum, Chorizema varium, Kennedya are- naria nnd andere, vermiſcht mit Hyacinthen, verliehen dem Ganzen einen an Blüthenformen und dun entzücens den Reiz. Aus dieſem Hauſe treten wir in das bis ſtoßende ſechste, in welchem die ganze Collection der Pflanzen⸗Samm⸗ lung im verjüngten Maaßſtabe geſchaffen wird, und es erſchienen ſo die Formen, welche uns bis jetzt in ibrem verjüngten Zu⸗ ſtande großartige Bilder de tejpa, hier in ihrer Tugend auf's Neue. Aus dieſem Hauſe m der bug: einige E unter einem der ſchon bezeichneten Drathbogen hinauf in das erwähnte Camellien⸗Haus, an das ſich ein kleiner, mit Spie⸗ geln, Drapperien und chineſiſchen Möbeln. ausgeitatteter Sas lon an ſchließt, in welchem ſich eine ſehr ibne Borr ritu j 1 yes 124 fand, die mit Blumen in reicher Fülle geſchmückt war. Von dieſem Salon ſtellte ſich dem Beſchauenden eine herrliche, großartige Blumen-Gruppe dar, — deren Mittelpunkt eine prächtige chineſiſche Vaſe — und welche ein Bouquet bildete von 12 Fuß Höhe unb 8 Fuß Breite. Den Nefler dieſer Gruppe gaben die Spiegel des Salons zurück. Einige Stufen aus dieſem Salon in das ſiebente Glas- haus binabtretend, tedbnte man fih in einen andern Welttheil verſetzt; denn es iſt daſelbſt ein Wald von Camellien und Neubolländer⸗ Pflanzen, welche im freien Grunde emporwach⸗ jen. Akacien wölbten fib über den Mittelweg wie ein Blü⸗ thenbogen, während die Säulen und Stützen des Hauſes mit blühenden Schlingpflanzen umwunden waren. — Dieſer Wald von Neuholländer⸗ Pflanzen erinnerte uns an die Reiſen des geiſtreichen und edlen Beſitzers, welcher die vegetabiliſchen Ge⸗ bilde dieſer und anderer Jonen in ihrer bald lieblichen, bald grotesken Form ſah, und ſie aus der Ferne für die Wiſſen⸗ ſchaft und zu unſerm Vergnügen mitbrachte. Vor dem erſten Beete nächſt den Fenſtern gegen Süden, waren Gruppen von Protegceen, und vor denſelben ſchoͤnblü⸗ hende Hyacinthen angebracht. Das Rordbeet ijt meiſtens mit Camellien und Porteaceen beſetzt, welche erſtere in ſchönſter Blüthe ſtanden. An den Fenſtern fand ein prachtvolles Erem- plar- von Crinum amabile, umgeben von köͤſtlich blühenden Azaleen, [o wie auch der ganzen Länge nach eine Menge bluͤhender Camellien. ‚Ein großes Exemplar des Enkianthus latifolius zeichnete ſich wegen ſeiner vielen Blüthen aus. Trat man nun in die zweite Abtheilung dieſes Hauſes, den Cacteen gewidmet, jo ergögte fi der wahre Pflanzenken⸗ ner demnächſt an den ſeltenen und prachtvollen Coniferen als: A australis und orientalis; Dacrydium elatum, m und spicatum; Phyllocladus trachimenoi- ap ezoides. — Die Cacteen⸗Sammlung in zabl⸗ plaren zeichnete ſich auch ganz beſonders aus, und lühenden Aeschynanthus grandiflorus und Eu- ens, an deren einer Seite die Vim MN Ging man nun durch alle dieſe Glashäuſer zurück, von dort, wo man das erſte verlaſſen hatte, und wendete ſich rechts, ſo gelangte man durch ein Zelt und einen mit hochſtämmigen Camellien beſetzten Glasgang in das Orchideen-Haus. — In Baumſtämme gepflanzt und in Körbchen hangend ſehen wir eine Sammlung von mehr als zweihundert Arten der herrlich— ſten Epiphyten, der wunderbarſten Geſchöpfe der Pflanzenwelt. Ihre Formen, die Geſtalt ihrer Blüthen und ihre eigenthüm⸗ liche Lebensweiſe ſind der Art, daß ſie die Bewunderung des Beſchauers erregen müfjen und erregt haben, obwohl die Safe reszeit nicht die ihrer Blüthe iſt, und daher kaum ein Dutzend Exemplare blühten. — Cephalotus follicularis und Cnoo- phora elegans zogen daſelbſt Aller Bewunderung auf fid. Ging man nun in das letzte, in das zehnte Glashaus, welches größtentheils die allerſtärkſten neuholländiſchen Pflan⸗ zen enthält, ſo bewunderten wir die mit vielem Geſchmack ar⸗ rangirte Gruppe von Coniferen, die herrlichen Exemplare ber Araucaria imbricata, excelsa, Cunninghami, brasilien- sis, und vorn an den Fenſtern die verſchiedenen Arten Tan⸗ nen, Fichten und Föhren, die wohl alle für den Pflanzenken⸗ ner erwünſchte Erſcheinungen ſind. Dem Obergärtner Herrn Ludwig Abel gebührt alles Lob, die Bilder, welche er mit Pflanzen ſchafft, ſind ausge⸗ zeichnet; die verſchiedenartigen Vorrichtungen mit Blumen ge⸗ ſchmückt zeigen ſeinen Fleiß und feine Erfindung, die ohnedieß die K. K. Gartenbaugeſellſchaft dadurch gewürdiget hat, daß fie den Herrn Abel für eine zu der letzten Ausſtellung ein- geſendete Vorrichtung mit der fiene Shells -Medaille betheilte. Doch ich ſchließe eine Beſchreibung, welche der beſte Wille und ſelbſt mehr Fähigkeiten, als ich mir zutraue, dennoch nur als eine dürftige erſcheinen laſſen müſſen, wenn man das Ganze geſehen hat. Es konnte auch nicht unſere Abſicht ſein, ſo viele treffliche Bilder durch Worte wiedergeben zu wollen; mir bate ten blos die Abſicht, den fernen Gartenfreunden eine flüchtige Skizze eines Gemäldes zu geben, welches am meiſten geeig⸗ net iſt, den Aufſchwung dieſes Theiles des Gartenbaues in der Oeſterreichiſchen Monarchie zu verſinnlichen. — Dieſe Abs ſicht möge zur Entſchuldigung der ſchwachen Leitung dienen. Seine Majeſtät, unfer: Allergnädigſter Kaiſer geruhten die Ausſtellung in Augenſchein zu nehmen, und dem Beſitzer Allerhöchſt Ihre Zufriedenheit in den ne Bor: Mi ten auszudrucken. Ihre Majeſtät die Kaiſerin Mutter und alle übrigen hier anweſenden Mitglieder des Allerhöchſten Kai⸗ ſerhauſes beehrten die Ausſtellung mit ihrem hohen Beſuch. Tauſende von Beſuchern, welche dieſe prachtvolle, vielleicht in ihrer Art einzige Blumen⸗Ausſtellung geſehen, ſprechen heute noch mit Entzuͤcken davon, und wijen dem verehrten Beſitzer Dank für den ihnen bereiteten Hochgenuß. Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. * Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 2. Pitmaſtonſche ſchwarze Erdbeere. Pitmaston Black Strawberry. Synonyme. Späte ſchwarze Erdbeere von Pitmaſton. Wurde von John Williams zu Pitmaſton gezogen, und dem Garten der Geſellſchaft als ſpäte ſchwarze Erde beere von Pitmaſton, zum Unterſchiede der frühen ſchwarzen Erdbeere von Pitmaſton, welches eine Scharlach-Erdbeere iſt, überſandt. — Sie iſt aus dem Samen der alten ſchwar⸗ zen Erdbeere erzielt, mit der ſie auch gleiche Reifzeit hat. Sie trägt gut. Die Frucht ijt mittelgroß, eiförmig, mit ei⸗ nem Halſe, etwas haarig, von einem ſehr dunklen Purpurroth an der Sonnenſeite; die Samen ſind leicht eingeſenkt; das Fleiſch iſt dicht, ſcharlachroth, ſehr feſt, butterartig und von köſtlichem Geſchmack. Der Kelch ijf groß und zurückgeſchla⸗ gen. Die Blätter ſind denen von Nr. 1. dieſer Klaſſe ſehr ähnlich, aber weicher, die Oberſeiten nicht ſo ſtark gefurcht, von einem glänzenderen Grün und dünnerer Textur. Die Schafte find febr kurz, ſteif, baarig, äſtig, mit kurzen Blu⸗ menſtielen und Blumen wie bei der vorigen, die ſie an Er⸗ giebigkeit übertrifft, aber fie ij augenſcheinlich zarter und wächſt ſchwerer, doch hält ſie ſich im Winter beſſer als die Mutter. bi u n 3. Gibbs Sämling der ſchwarzen Erdbeere. Gibbs's Seedling Black Strawberry. Wurde von Thomas Gibbs, zu Ampthill in Bedford⸗ ſhire im Jahre 1818. aus dem Samen der alten ſchwarzen Erdbeere gezogen. Sie trägt nur mittelmäßig, iſt jedoch ergiebiger als die Mutterpflanze und reift ſpäter. Die Frucht iſt coniſch, klein, baarig, mit einem Halſe, zur Neifzeit dunkel purpurroth an der Sonnenſeite; die Samen ſind leicht eingeſenkt; das Fleiſch charlachfarben, feſt, von ſehr hohem Wohlgeſchmack. Der Kelch iſt groß und zurückgeſchlagen. Die Blattſtiele ſind niedrig, aufrecht, ſchwach, etwas haarig; die Blattchen find febr klein, elliptiſch oder länglich, mit feinen Saͤgezähnen und von ſehr dünner Textur, die Oberſeite haarig und ſehr ge⸗ furcht. Die Ausläufer ſind groß, zahlreich und bräunlich. Die Schafte ſehr kurz, ſteif, haarig, verzweigt, mit kurzen, in Büſcheln wachſenden Blumenſtielen; die Blumen ſind de⸗ nen von Nr. 1. dieſer Klaſſe ähnlich. Sie gleicht im Aeußern zwar der alten ſchwarzen Erd⸗ beere; allein ihre Frucht iſt beträchtlich kleiner, ihre Blätt⸗ chen länger und mehr gefurcht. Für den Liebhaber iſt ſie der Kultur werth. 4. Dowutonſche Erdbeere. Downton Strawberry. Synonyme. Knights enti ngë- Erdbeere, Knights- Erd⸗ beere, Sie fiel aus dem Samen, welcher durch Kreuzung von Knights großer Scharlacherdbeere, befruchtet mit dem Pollen der alten ſchwarzen Erdbeere, gefallen war. Der ihr gege⸗ bene Name bezieht ſich auf die Beſitzung des Präſdenten Knight. Trägt ſehr reichlich, kommt ſpat; da die Früchte aber nach einander reifen, hält fie eine beträchtliche Zeit vor. Die Frucht ijt groß, eiförmig, mit einem Halſe, etwas daunenhaa⸗ rig, die frühen Früchte werden in guten Lagen anſehnlich hahnenkammartig; reif ſind ſie ſehr dunkel purpurſcharlachroth auf der Sonnenſeite, auf der andern blaſſer, die Samen ſind wie die Frucht auf der Sonnenſeite gefärbt, gelb auf der andern und ein wenig eingeſenkt; das Fleiſch ij ſchar⸗ lachroth, feit, und ber Geſchmack febr ausgezeichnet, eto dürfen die Früchte nicht eher gepflückt werden, als bis ‚fie eine recht Dunkle Farbe erhalten haben; denn egen dart * 126 und weniger angenehm. Der Kelch iſt groß, ausgebreitet, zuweilen etwas zurückgeſchlagen. Die Blattſtiele ſind ſehr lang, oft röthlich, rauhhaarig, ausgebreitet; die Blättchen groß, von dünner Textur, elliptiſch, in der Jugend concav, ſpäter conver, mit breiten, groben Sägezähnen, die Oberfläche iſt glatt, glänzend lichtgrün und von gelblich grüner Farbe. Die Ausläufer zahlreich, ſehr behaart, lichtbraun auf der Oberſeite. Die Schafte ſind ſehr lang, aufrecht, zottig, ſteif, äſtig, mit kurzen gekrümmten Blumenſtielen, die Blumen mittler Größe. Die Blätter behalten ihr Grün und ihre Friſche während des ganzen Winters mehr als eine andere Erdbeere. Die Vorzüglichkeit und die ei igenthümiiche Kultur dieſer Erdbeere, werde ich ſpäter noch ſpeciell bemerken 5. Süße Segel Erdbeere. Sweet Cone Strawberry. Aus dem Samen der alten Ananas-Erdbeere, bet fet mit dem Pollen der alten ſchwarzen Erdbeere, gefallen. Sie trägt mittelmäßig und reift ſpät. Die Frucht iſt klein, coniſch, mit einem Halſe, behaart, reif von einförmig hellglänzender Scharlachfarbe. Die Samen find vorſtehend; das Fleiſch feft, von Dellerer Farbe als die Außenſeite, hohl mit einem kleinen Herzen, ſehr reich an Wohlgeſchmack, indem fie Süßigkeit und Säure wohl gemiſcht enthält. Der Kelch iſt groß und zurückgeſchlagen. Blattſtiele ſchwach, ſehr auf⸗ recht, etwas behaart; die Blättchen klein, oval oder länglich, grob geſägt, conber, Textur dick, Oberſeite glatt, glänzend lichtgrün. Ausläufer wenig, röthlich, zuerſt aufwärts mad ſend, wie bei Nr. 1. dieſer Klaſſe. Die Schafte von der Länge der Blattſtiele, ſchwach, aufrecht, behaart, äſtig, mit bus fteifen Blumenſtielen, unb Blumen von mäßiger Größe. > Eine e werthvolle Sorte, die aber in ihrer Kultur x über die en Richard T im í En Guiana 1841. Demerara, weil alsdann die Stürme auf dem Meere einzu⸗ treten pflegen und mit einem derſelben ſende ich die bis dahin geſammelten naturhiſtoriſchen Gegenſtände für die wiſſenſchaft⸗ lichen Anſtalten zu Berlin. Die Widerwärtigkeiten bei dergleichen Expeditionen laſſen ſich kaum beſchreiben. Das mit vieler Mühe Geſammelte geht zum großen Theil durch die feuchte Atmoſphäre und durch die heftig fallenden Regengüſſe verloren, zumal da unſere Expedition während der großen Regenzeit Statt fand. An vorherrſchenden Pflanzenfamilien fanden wir auf un⸗ ſerer Expedition Palmen, Papilionaceen, Mimoſen, Malva⸗ ceen, Labiaten, Bignoniaceen, beſonders aber eine Menge Mer lastomaceen. In Manari, einem Akawai-Dorfe, ſammelten wir allein auf einem Flächeninhalt von ungefähr 4 Quadrat⸗ meile zehn verſchiedene Arten. Die Zahl der Farrenkräuter läßt fid nicht überſehen; dagegen find die Mooſe ſeltener, und die Jahl der Arten nur gering. Jeder alte Baumſtamm ijt mit Orchideen belebt, und gleicht einem Blumenbeete. Die Vanille fanden wir an den Ufern des Fluſſes Barima in gro⸗ ßer Menge. Sie klimmt in einer ſchnurgeraden Richtung an den Baumſtämmen in die Höhe, ihre ſchönen Blätter ſyme⸗ triſch ausgebreitet, ſchlingt ſie ſich, wenn ſie die Zweige der Bäume erreicht, gleich einer Guirlande von Aſt zu Aſt, und ge⸗ währt alsdann, mit ihren gelben wohlriechenden Blumen und den oft fußlangen Kapſeln einen herrlichen Anblick. Nur äu⸗ ßerſt ſelten findet man reife Früchte, denn da dieſe ein gro⸗ ßer Leckerbiſſen der Affen ſind, ſo laſſen ſie dieſelben ſelten zur Reife gelangen. Eine andere Art fanden wir haufig am Fluſſe Eſſequibo in den Felſenſpalten. Von Bäumen fanden wir in den dichten Wäldern Pal⸗ men, Brownia, Bignonia, Carolinea, Clusia, Gustavia, Marcgravia, Dimorpha, Petrea, Myrtus, Sloanea, Ficus, Caryocar (Pekea Aubl.). In lichten Wäldern waren meh⸗ rere Arten von Acacia, Mimosa, Elaeodendron u. à. ; das gegen in offenen buſchigen Gegenden ſtanden Melastomeae; Lantana, Amaryllis, Crinum, Rhopala, Alstroemeria, Mikania u, m. An der Küſte wuchs Rhizophora Mangle; Avicennia tomentosa, Diplothemium. Einen äußerſt impoſanten Anblick gewähren die Menge außerordentlich ſtarker Schlingpflanzen, die ſich bis zum due perten Gipfel der Bäume hinauf winden, mit den Wurzeln wieder den Boden erreichen, ſich in einem Gewebe zuſammen 127 verflechten und nebſt dem übrigen Buſchwerk eine undurchdring⸗ liche Mauer bilden, die dem Reiſenden den Zutritt wehrt, wenn er nicht mit der Axt ſich Bahn zu verſchaffen weiß. Georg-Town, von wo Sie diefe Nachricht erhalten, liegt am öſtlichen Ufer des Demerara-Fluſſes und enthält 20,000 Einwohner, unter denen 16,000 Farbige. Der bei weitem größte Theil der Straßen iſt breit, und ſie durchſchneiden ſich im rechten Winkel. Die Häuſer liegen mehr oder weniger von einander entfernt, ſind meiſtens aus Holz, auf holländiſche Art, 2— 3 Stockwerke hoch erbaut und mit Gärten umgeben. Doch hat man hier ſo wenig Sinn für Gartenkultur, daß viele Gärten unbebaut liegen, und fih böchſtens einige Coros- und Areca-Palmen darin befinden; es möchten daher in Ge⸗ org-Town kaum zwanzig im guten Zuſtande befindliche Gär- ten zu finden ſein. Der größte Theil der Pflanzen, welche in denſelben kultivirt werden, find eingeführt. Hibiscus Rosa sinensis und H. speciosus ſind unſtreitig die ſchönſten Zier⸗ ſträucher derſelben; fie erreichen hier eine Höhe von 8— 10 Fuß, und ſind beſtändig mit hundert von ſchönen, großen, ro⸗ then Blumen bedeckt. Caesalpinia pulcherrima iſt hier heimiſch geworden, ſo daß ſie zu Hecken benutzt wird. Auch Sesbana grandiflora verdient die Erwähnung. Nerium Oleander, Punica Granatum, Volkameria japonica, Jas- minum u. a. erreichen eine bedeutende Höhe, und find das ganze Jahr hindurch in voller Blüthe, Einen unbeſchreiblichen Genuß gewährte es uns, als wir in den Gärten eine Menge Pflanzen gewahrten, welche auch bei uns zum Schmuck in unſeren Garten gezogen werden, und wo auch die Dahlien, Rofen und Anthemis artemisiaefolia nicht fehlten. Den Dahlien ſcheint indeß Boden und Klima nicht zuzuſagen, ſie waren klein und unanſehnlich, und kamen in kurzer Zeit mit einfachen Blüthen vor; auch Tagetes und Anthemis waren ebenfalls nur ſehr kümmerlich. Deſto üppi⸗ ger wachſen die Balſaminen, Gomphrena, Celosia, Mira- bilis Jalapa, Aster chinensis u. dergl.; gefüllte Balſaminen kamen aber nicht in den Gärten vor. Die Roſen ſahen wir nie ſchöner als hier, und ſie waren mit den prächtigſten Blu⸗ men bedeckt, die eine weit dunklere und grellere Farbe als gewöhnlich hatten, wie denn überhaupt alle farbigen Sommer⸗ blumen hier viel lebhafter erſcheinen. Außer dieſen hier an⸗ geführten Zierpflanzen ſind noch folgende in den Gärten zu inden und hier eingeführt worden: Beta vulgaris, Celosia cristata, Dianthus Caryophyllus und plumarius, Hoya carnosa, Lathyrus odoratus, Reseda odorata, Lupinus luteus, Tagetes patula unb erecta, Tropaeolum majus, mehrere Zinnia-Arten, Cosmos bipinnatus, Heliotropium peruvianum, Gardenia florida, Jasminum officinale unb fruticans, mehrere Arten Justicia, Nerium Oleander und splendens, Plumbago rosea, Salvia splendens, Tourne- fortia heliotropioides u. m. a. Unter den Küchengewächſen, die wir hier zu ſehen Geles genheit hatten, fehlte es nicht an ſchönen und wohlſchmeckenden Gurken, an Bohnen, Salat und Rettig, doch gedeihen die letz- teren weniger gut. An Früchten iſt die Colonie reich, und wir erwähnen nur der Ananas, die vorzüglich im Innern und auf den Feldern der Indianer ohne beſondere Pflege vortreff— lich gedeiht. Sie zeichnen ſich in Hinſicht ihrer Größe, ihrer Vollſaftigkeit und ihres Wohlgeſchmacks aus, ſo daß ſie ihren Namen als Königin der tropiſchen Früchte rechtfertigt; es wur- den uns oft Früchte von 10 — 12 Pfund (?) gebracht. Die Ananas, die in den Kolonien zwar eine bedeutende Größe er⸗ reicht, iſt jedoch nicht von beſonderem Geſchmack. Ferner werden die Früchte von der Passiflora laurifolia ihres aromatiſchen Geſchmackes wegen ſehr geſchätzt. Die Apfelſinen erreichen eine ziemliche Größe und ſind im Geſchmack vortrefflich. Mango, (Mangifera iudica L.) find ebenfalls ſehr ſchmack⸗ haft und man ſieht ganze Plantagen davon in Geſellſchaft von Musa paradisiaca und sapientum durch einanderwachſend, und gewähren ſie einen großartigen Anblick; ſie machen das Hauptnahrungsmittel der Neger aus. Der Persea gratis- sima konnten wir keinen Geſchmack abgewinnen. Die ſchön blühenden Pflanzen, : weiche im Botanical Magazine nn» im Botanical Register abgebilbet b, und deren Anzucht in den p Blumen» nb Pflanzen» Gärten gu empfehlen ift 2. Edwards's Botanical Register. : (Taf. 7.) Clerodendron splendens G. Don. (Didynamia Angiospermia. Verbenaceae ) Unter ben vielen Schlingpflanzen, dde bin Rc d Sierra Leone bewohnen, und von denen die wenigſten Februar 1842. : 128 Kultur befinden, ijt biefe eine der ausgezeichneteſten. Die Blätter ſind von einem herrlichen Saftgrün, und die Blumen | haben das prächtige Noth wie die von Euphorbia splen- dens. Die Pflanze wurde durch den eifrigen Sammler Herrn Whitfield eingeſandt, und blühte zuerſt in der Sammlung des Herrn Knight. Sie wächſt in einem ſtrengen Lehmboden unweit der Sierra Leone, und kommt daſelbſt in vielen Farben⸗ Nüancen vor Allein dieſe verſchiedenen Varietäten find ohne Zweifel eben ſo viele Arten, wie denn auch ſchon mehrere als ſolche bekannt find. ^ ^^ Die Pflanze verlangt, nach dem Klima von Sierra Leone zu urtheilen, viele Bodenwärme und eine feuchte Atmoſphäre; fo erreicht fie eine Höhe von 10 — 12 Fuß, im entgegenge⸗ ſetzten Falle kaum drei Fuß. (Taf. 8.) Anemone rivularis Buchan. (Polyandria Polygynia. Ranunculaceae.) Eine harte perennirende Pflanze von ungefähr 18 Zoll die. Sie verlangt dieſelbe Behandlung wie A. vitifolia, und leidet eben ſo leicht als dieſe von Feuchtigkeit und Kälte. Ihre Blüthezeit fällt vom Juni bis Auguſt, und vermehrt ſie ſich leicht durch Samen oder Theilung der Wurzeln. Herr Dr. Falconer führte fie zuerſt durch Samen von Seharun⸗ pur ein, ſie findet ſich jedoch auch in mehreren Theilen des nördlichen Indiens. Die Blumen find weiß, und die Staub- beutel violett. | (Taf. 9) Godetia albescens Bindi. = (Octandria Monogynia. Onagrariae.) E E Einnenes, aber eben nicht ſehr ſchönes Sommergewächs, — nur in Verbindung mit andern Arten gut aus⸗ Pflanze wurde vom Columbia- Fluß durch die i eingeführt. In der Kultur erreicht die⸗ on 14 Fuß und verlangt dieſelbe Behand⸗ Winter ſchmückt, lung wie andere harte Sommergewächſe. Die Kronenblätter ſind roſenroth, nach der Baſis zu weiß. i (Taf. 10.) Babingtonia Camphorosmae Lindl. [Baeckea Camphorosmae Endlicher.] Im; Auge des Gärtners ijt diefe Pflanze ein leidlich niedlicher Strauch, der das Gewächshaus iur Herbſt und dem Auge des Botanikers zeigt fie jedoch eine höchſt merkwürdige Erſcheinung. Sie iſt mit der Gat⸗ tung Baeckea ſehr nahe verwandt, unterſcheidet fi) aber von ihr beſonders durch den eigenthümlichen Umſtand, daß der Griffel unmittelbar aus dem Samenträger entſpringt, und durch eine Oeffnung am Scheitel des Fruchtknotens durchgeht. Die Gattung wurde zu Ehren des eifrigen Votanikers am St. John's College zu Cambridge, Herrn Babington, benannt. Es iſt ein Strauch von ſchlankem Wuchs, blüht reichlich im Sommer an den Enden ſeiner Zweige mit hübſchen wei⸗ ßen, äußerlich röthlichen Blumen. Er liebt eine Miſchung von fetter Heide- und Lauberde. Stecklinge von jungem Holze wachſen leicht unter einer Glocke. Madame Molloy führte dieſe Pflanze durch Samen vom Vaſſe⸗Fluſſe ein, woſelbſt fie nach ihrer Ausſage im ſumpfigen Boden wächſt, 6—8 Fuß Höhe erreicht, und im Sommer den durch die Sümpfe Reiſenden angenehmen =. ten gewährt. Literariſches. Iconographie descriptive des Cactées, ou essais systématiques et raisounés sur Fhis- toire naturelle, là classification et la cul- ture des Plantes de cette Famille. Livraison. Paris, Das erſte Heft dieſes neuen Werkes enthält zwei ſchöne, Premiere colorirte Abbildungen von Cacteen, nämlich: Echinocactus horizontalonius und hexaédrophorus. en ee e Pede 14 Tage en Wesen in Quarto; wo " zur mehreren Verſtandlichteit des Textes erforderlich‘ iR, oltek Kupfer oder 5 Der preis e d it 4 DW Alle 5 ee e und teuer nehmen m Gedruckt in der Ane rye Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Fn- und andere i herausgegeben T4 von Friedrich Otto, d Inſpektor des bot. id zu Berlin, Königl. Preuß. C Albert Dietrich, TR Oe sf [73 00917119311 Dr, ver Philoſoph zu Berlin, den 23. April. Sonnabend, Ueber die deutſchen Benennungen ber Zapfenbäume (Abietinae). Von Albert Dietrich. Obgleich die deutſchen Benennungen der Pflanzen in der ` Regel Feinen- großen Werth haben, zumal dann, wenn ſie bloße Ueberſetzungen des lateiniſchen Namens ſind, und daber nur in den Büchern figuriren, ſo ſind ſie doch von Wichtigkeit, ſobald das Volk ſie zur Bezeichnung derjenigen Pflanzen gebraucht, die ihm wegen allgemeiner Verbreitung und oft vielfacher ted- niſcher Anwendung bekannt ſind. Der Gewerbtreibende und Geſchäftsmann kümmert ſich nicht um die gelehrten lateiniſchen Benennnungen, ſondern er wählt für jeden Gegenſtand einen deutſchen Namen, der ſich dann durch Tradition von Mund zu Munde fortpflanzt, und ſo ein Volksnamen wird, den die Wiſſenſchaft weder verwerfen noch antaſten darf. Aber eben ſo wenig darf ſie allgemein bekannte Volksnamen willkührlich von einem Gegenſtand auf den andern übertragen, weil da⸗ durch eine Ramenverwirrung entſteht, die, wenn fie fortdauert, endlich nicht mehr zu löoͤſen ijt. Dieſer Fal findet ſich bei den Sapfenbäuen, — weni⸗ ge durch gelehrte Einmischung, als chſelung und — 130 Unkenntniß der Nichtgelehrten, fi im Munde des Volkes eine große Unbeſtimmtheit in den deutſchen Benennungen eingeſchli⸗ chen hat. Man hört nämlich im gewöhnlichen Leben und ſelbſt von Perſonen, denen doch die richtige Bezeichnung der Natur- körper nicht gleichgültig ſein ſollte, die einheimiſchen ſowohl, als die bei uns angebauten Zapfenbäume mit ſo verſchiedenen Na⸗ men belegen, daß es dem weniger Kundigen unmöglich wird, die richtige Benennung für jede Art auszumitteln, wenn er nicht mehrere, darüber Aufſchluß gebende Schriften nachzuſchla⸗ gen Gelegenheit hat. Denn beſonders die Namen Fichte und Tanne werden bald auf dieſe, bald auf jene Art, und oft auf ſolche, denen beide Namen nicht zukommen, angewendet, was einen übeln Einfluß auf die richtige Beſtimmung der Arten bat, zumal bei dieſen auch die wiſſenſchaftliche lateiniſche Bez nennung nicht gleichmäßig iſt, da, was ein Autor mit Abies bezeichnet, der andere Picea nennt, und ſo umgekehrt. Es ijt alfo ſelbſt dem Manne vom Fache nicht mehr möglich, wenn er die bloßen Namen Fichte oder Tanne, Abies oder Picea hört oder ließt, und keine Beſchreibung dabei hat, zu entſcheiden, was damit gemeint ſei. Wir halten es daher wohl der Mühe werth, zumal wir von dem Herrn Geh. Rath Link jetzt eine ſchätzbare wiſſenſchaftliche Arbeit über die Abie- tinae haben *), wodurch die lateiniſchen Benennungen feſtge⸗ ftellt, und die Synonpmie berichtigt wird, auch die deutſchen Benennungen zu berichtigen, und jeder Art den ihr zukom⸗ menden deutſchen Namen zu geben, damit man in den Stand geſetzt werde, dieſe majeſtätiſchen Bäume deutſch und lateiniſch richtig zu nennen. Es kann hier nur von denjenigen Arten die Rede ſein, die in Deutſchland wild wachſen oder daſelbſt im Freien ge— zogen werden; dieſe gehören zu den vier Gattungen: N Piuus. Picea. Abies. Larix nach den von Link gegebenen Beſtimmungen. Suchen wir nun für dieſe Gattungen die richtigen deut⸗ ſchen Namen, die in den forſtwiſſenſchaftlichen und ökonomi⸗ ſchen Schriften am ſicherſten zu finden find, da diefe fi durch richtige, ihrem Publikum bekannte Benennungen verſtändlich machen müſſen, ſich für: *) Abietinae horti regii botanici berean cultae, silae a Henr, Frid. 3 Horti re Halae 1841 Recen- ii botanici directore. Pinus = Kiefer Larix ae Der Name Kiefer für Pinus, und namentlich für bie unſere Wälder bildende P. sylvestris iſt der allein richtige, denn ſo wird ſie von allen Forſtmännern genannt. Leider hört man aber dafür nicht felten und namentlich bei uns, F ich te und Tanne gebrauchen, und Fichtenwald und Tannen-Wälder für Wälder von Pinus sylvestris findet man ſelbſt in gelebt» ten und aeſthetiſchen Schriften aufgeführt. Selbſt Willden ow überſetzt in feiner Species plantarum und in der Baumzucht den Namen Pinus mit Fichte, und Pinus sylvestris mit Gemeine Fichte, während er die eigentliche Fichte Tan⸗ nen⸗Fichte nennt, und Hayne in der dendrologiſchen Flora iſt ihm darin gefolgt. Erſterer ignorirt den Namen Kiefer gänzlich, obgleich fie in allen älteren forſtwiſſenſchaftlichen Chrif- ten unter dieſem Namen vorkommt. Im füdlihen Deutſchland kennt man freilich den Namen Kiefer weniger, ſondern man nennt P. sylvestris Föhre, aber Niemanden fällt es ein, Fichte oder Tanne dafür zu gebrauchen. Eine ebenfalls übliche Benennung iſt Kiehnbaum, allein ſo wie man unter Kiehn jedwede terpentinhaltige Holzart verſteht, fo muß man auch Kiehnbaum jede Kiehn gebende Baumart nennen, und es würde fi) daher die Benennung Kiehn bäume recht gut auf alle Nadelholzbäume, aber nicht auf einen einzelnen anwen⸗ den laſſen. Fichte nennt der Forſtmann den Nadelholzbaum in Deutſchland's Wäldern, bei dem die Nadeln einzeln und rings um den Zweig ſtehen, oder die Picea der Alten, Pinus Abies L., Pinus Picea der Forſtmänner, Picea excelsa Lam. Tanne (Edeltanne, Weißtanne) Hingegen ijt der Nadelholzbaum in Deutſchland's Wäldern, wo die Nadeln zwar auch einzeln, aber kammförmig in zwei Reihen ſtehen, die Abies der alten, Pinus Picea L., P. Abies der Forſtmän⸗ ner, Abies pectinata De Cand. Lerchenbaum oder Lärche iſt die bekannte Benennung für Pinus Larix L., Larix europaea De Cand. Für alle diefe Nadelholzbäume giebt es nun freilich eine Menge Provinzial-Namen, die zwar nur in einigen Diſtricten von Deutſchland gebraucht werden, die wir aber doch, ſo weit ſie uns bekannt ſind, unten aufführen wollen. 131 Es möge hier nun eine Ueberſicht der einheimiſchen, und der im hieſigen botaniſcheu Garten angebauten Arten, nach Link's ſyſtematiſcher Anordnug folgen, wobei wir ar die dort aufgeführte Synonymie mit angeben wollen. Pinus. 1. Pinus sylvestris L. P. Mughus Jacq. P. Rigensem Desf. Var. 1. P. s. subro- tundata. P. rotundata et P. uncinata Link olim. . P. s. brevifo- lia. — 3. P. s. humilis. P. humilis Link olim. P. Pumilio Lamb. P. s uligiuosa. P. uliginosa Wimm. — 5. P. s. sibirica. 2. Pinus Pumilio Willd. P. Mughus Scop. 3. Pinus Banksiana Lamb P. rupestris Michx. P. Hudsonis Lam. 4. Pinus nigricans Host. P. nigra Link olm. - austriaca Loud. - Pinaster Rochel. 3. Pinus uncinata DC. P. Mughus Pinet. Wo- burn. Kiefer. Er Kiefer, gemeine ara Kiehnföhre, Fah⸗ e, Fuhre, Forche, Ferge, Pep Forie, Förling, Fak⸗ kelföhre, Sleiffüre, Feuren— föhre, Forbe, gemeine Fichte, wilde Fichte, Krätzfichte, Kuh- fichte, Kiehnbaum, Kuhbaum, Pechbaum, Harzbaum, Wir⸗ belbanm, wilder Zirbelbaum, Bergzirbelbaum, Pinaſter, Grünholz, Kernholz, Feſten⸗ baum, Mädelbaum oder Mändelbaum, Spanholz, Da⸗ le, Thäle, Slaißholz, Ziegen⸗ holz, Tällen, Verge. Europa. Krummholz⸗ Kiefer. Knieholz, kleine Alpenkiefer, Zunderbaum, Spurtfuhre, Legfahre, Lockholz, Grünholz, Crein. Europa. Bank s' ſche Kiefer. Labrador⸗Kiefer. Nordamerika. Schwarze Kiefer. Oeſtreichiſche Kiefer. Oeſtreich. Haken ⸗Kiefer. Alpen. 6. Pinus Laricio Poir. . 7. Pinus maritima Lamb. S. Pinus halepensis Mill. 9. Piuus brutia Tenore, 10. Pinus Pinaster Ait. P. maritima DC. 11. Pinus Pinea L. 13. Pinus inops Aż. P. virginiana Mill. 13. Pinus resinosa 4it. P. rubra Michx. 14. Pinus variabilis E m La P. echinata Mill. 15. Pinus Taeda L. 16. Pinus rigida Du R. P. Taeda rigida Ait. 17. Pinus serotina Mıchz, 18. Pinus Teocote Schlecht. 19. Pinus ponderosa Loud, 20. Pinus palustris Ait. 21. Pinus longifolia Lamb. 22. Pinus ennariensis De Cand. Korſiſche Kiefer. Italien. Meerſtrands⸗Kiefer. Griechenland. Aleppoſche Kiefer. Italien und Syrien. Calabriſche Kiefer. Calabrien. Italieniſche Kiefer. Südliche Europa. Pinien -Kiefer Pinichenbaum, Piniolenbaum, eßbare Kiefer, genießbare Fichte, italieniſche Kiefer. Im ſüdlichen Europa ange: baut; Vaterland unbekannt. Jerſey⸗Kiefer. Nordamerika, von Nem- Fer- ſey bis Carolina. Rothe Kiefer. Norvay⸗Kiefer, Gelbe Kiez. fer, Harz⸗Kiefer. Canada. rker Kiefer. Nordamerika um New-Aork. Weihrauch: Kiefer. Dreinadelige Kiefer, weiße Kiefer. Nordamerika. Steife Kiefer. Nordamerika. Späte Kiefer. Nordamerika. Tebeote Kiefer. Mejico. Schwerholzige Kiefer. Nordmerikg. Sumpf ⸗Kiefer. Nordamerika. Langnadelige Kiefer. Nepal Canariſche Kiefer: Canariſche Inſeln. 23. Pinus Sabiniana Lamb. 24. Pinus Coulieri Lamb. 25. Pinus cembroides uccar. P. Llaveana Pin. Wob. 26. Pinus patula Schlecht. 27. Pinus leiophylla S chlecht. 28. Pinus Cembra L. 29. Pinus Strobus L. 30. Pinus excelsa Lamb. Picea. 1. Picea excelsa Lam. P. vulgaris Link. Abies excelsa DC. Pinus Abies L. Pinus Picea Du Roi. 2. Picea obovata Ledeb. 3. Picea alba Michx. Pinus alba Ait.. Pinus laxa Ehrh. Pinus canadensis Du Roi. 4. Picea nigra Link. Abies nigra Michx. Abies mariana Wangh. Pinus nigra Ait. Abies rubra Poir. Pinus rubra Lamb. Sabiniſche Kiefer. Nordamerika. Coulteriſche Kiefer. Californien. Zürbelartige Kiefer. Mejico. ee Kiefer. Meji uns Kiefer. Mejico. Zürbelnuß⸗Kiefer. Jürbel-Kiefer, Cember⸗ Kiefer - Wepmouths-Kiefer. Nordamerika. Bhotan⸗Kiefer. Nepal. Fichte. meine Fichte. Fichtenbaum, Rothfichte, Harz- fichte, Rothbaum, Schwarz⸗ tanne, Fichttanne, Feucht⸗ tanne, Harztanne, norwegi⸗ ſche Tanne, Pechtanne, Grü⸗ nenholz, Kiefer. Europa. Altaiſche Fichte. Altaigebirge. Weiße Fichte. Schlaffe Fichte. Nordamerika. Schwarze Fichte. Nordamerika. 9totbe Fichte. Neufoundland⸗ Fichte. Neu ⸗Schottland und Hud- ſonsbai. 132 Pınus americana rubra t Waugh. 6. Picea coerulea Link. Abies coerulea Wob. rubra violacea Loud. 7. Picea Morinda Link. Pinus Morinda Lawson. Abies Smithiana Wob. Pinus Khutrow Royle. Abies 8. Picea canadensis LA. Abies canadensis Michx. Pinus canadensis L. 9. Picea Douglassi Lk. Abies Douglassi Loud. 10. Picea taxifolia Li. Abies Douglassi taxifolia Loud. Abies. I. Abies pectinata DC. A. alba Mill. A. excelsa. Link olim. Pinus Picea L. Pinus Abies Du Roi. 2. Abies sibirien Ledeh. Picea Pichta Loud. 3. Abies Apollinis L. 4. Abies cephalonica Loud. 5. Abies balsamea Mill. Pinus balsamea L. 6. Abies Fraseri Pinet. Woburn. Pinus Fraseri Pursh. 7. Abies nobilis Wob, Pinus nobilis Dongl. S. Abies Webbiana Pi- net. Woburn. Picea Webbiana Loud. Pinus Webbiana Lamb. Pinus spectabilis Lamb. Blaue Fichte. Nordamerika. Himalaya ⸗Fichte. Himalaya- Gebirge. Schierlings- Fichte, Hemlods - Fichte. Nordamerika. Douglaſiſche Fichte. Nordamerika. Eibenblättrige Fichte. Nordamerika. Tanne. Edel⸗Tanne Weißtanne, Silbertanne, Tar- tanne, Taxblätterige Tanne, Tenne Maſtbaum-Tanne. Europa. Sibiriſche Tanne. Pechtanne. Sibirien. Apolloniſche Tanne. Griechenland. Cephaloniſche Tanne. Cephalonien. alſam⸗Tanne. Nordamerika. Fraſers Tanne. Nordamerika. Californiſche Tanne. Californien. Burpurzapfige Tanne Nepal. Larix. 4. Larix europaea DC. L. excelsa Link olim. Pinus Larix L. 2. Larix sibirica Ledeb. L. europaea sibirica Loud. 3. Larix puces . Woburn. R Pinus Sua Du Pinus pendula Link Enum. 4. Larix microcarpa inet. Woburn. L. americana Michx. Pinus micròcarpa Willd. Pinus laricina Du Roi. 133 Zerchenbaum oder Lärche. Europäischer ertenbanm. Weißer Lerchenbaum, Lärche oder Lärchenbaum, Leer⸗ baum, Lierbaum, Lerche, Lorchbaum, Lerchtanne, Schönbaum, Leertanne, Nothbaum. Europa. Sibiriſcher ech baum. Sibirien. Rother Lercheubaum. Nordamerika. Schwarzer Lerchenbaum. Nordamerika. Die rein ausländiſchen Gattungen könnten wir hier wohl übergehen; doch da die Zahl ihrer Arten nur gering iſt, wol⸗ len wir auch dieſe mit anführen, da der Gärtner zugleich durch dieſe Aufzählung eine Ueberſicht ſämmtlicher Abietinae oder Japfenbäume erhält, die in den deutſchen Gärten vorzu⸗ kommen pflegen. Larix Cedrus Mill. Abies Cedrus Rich. Pinus Cedrus L. 2. Cedrus Deodara Loud. Pinus Deodara Roxb. Cunninghamia. A Ser mem si- ensis Rich. Pinus rn Lamb. Belis jaculifolia Salisb. Es find noch: Cedrus. 1. Cedrus Libani Loud. eder. Libaniſche Geber. Ceder vom Libanon. Auf dem Libanon. Himalaya⸗Ceder. Auf dem Himalaya- Gebirge. Cunninghamie. Chineſiſche Cunninghamie. China. Araucaria. Araucarie. 1. Araucaria imbrica- Chileſiſche Arauearie. a Pavon. Chili i. A. Dombeyi Rich. Dombeya chilensis Lamb. Columbea quadrifaria Salisb. Pinus Araucaria Molin. 9. Araucaria brasi- liensis Lamb. A. imbricata Lk. en. Eutacta. 3. Eutacta excelsa Lk. Eutassa heterophylla Salisb. Araucaria excelsa Ait. Altingia excelsa Loud. Cupressus columnaris Braſiliſche Araucarie. Braſilien. acta. Norfolk Eutaeta. Norfolk's- Fichte. Auf der Inſel Norfolk. Forst. 2. Eutacta Cunningha- Moreton Eutaeta. Link. In der Moreton-Bay. Araucaria Cunninghami Sweet. Altingia Cunninghami Loud. Das ^ Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. Faogrtſetzung. Dritte Klaſſe. Ananas⸗ Erdbeere. Fragaria grandiflora. Pine Strawberry. 1. Boſtockſche Erdbeere. Bostock Strawberry. Synonyme. Roſtocks Erdbeere, Roſtock's Sämlings⸗ = Erd- beere, Roſtock's Ananas⸗Erdbeere, Roſtock's Scharlach⸗ 134 beere; Wellington's Erdbeere, Kegel-Erdbeere, Byram's Erdbeere, Caledoniſche Erdbeere, Vernan's Erdbeere, Mon⸗ tague's Erdbeere, ſproſſende Bath Erdbeere, Neue Bath Erdbeere, Whitley's Ananas-Erdbeere, Beattin's Sämlings⸗ Erdbeere, engliſche Kugelerdbeere, rothe Chilier Erdbeere, Devonſhire Erdbeere, Devonſhire Chilier Erdbeere, rothe Bath Erdbeere, neue Scharlach-Erdbeere. Sie wurde von George Dale, Gärtner von Francis Tamkinſon zu Boſtock in Cheshire gezogen, und im Jahre 1819., und auch noch ſpäter, von den Handels- und Markt⸗Gärtnern um London ſehr häufig angebaut. — Ent⸗ weder durch Zufall oder aus Abſicht, wurde der erſte Buchſtabe des Namens dieſer Erdbeere in ein R umgewandelt, und die Pflanze erhielt nun in ſo fern eine falſche Berühmtheit, da es ſchien, fie von Roſtock in Pommern (Pomerania) *) em⸗ pfangen zu haben. Die Menge der Namen, welche dieſe Erdbeere erhalten hat, rührt theils von Perſonen her, die ſie kultivirt haben, theils von den Orten, wo fie angebaut wird; viele Benen- nungen hat ſie aber auch irrthümlicher Weiſe erhalten. Die Boſtock Erdbeere iſt eine außerordentlich reichlich tragende und für dieſe Klaſſe früh reifende Sorte. Die Frucht iſt ſehr groß, etwas behaart, beinahe rund, mit einem kleinen Halſe; die größten Früchte find gegen die Baſis une regelmäßig angeſchwollen, und endigen in eine ſtumpfe Spitze, auf der Sonnenſeite find fie dunkel glänzend roth, auf der andern hell ſcharlach; die Samen ſind hervorſtehend, braun auf der einen, gelb auf der andern Seite der Frucht. Das Fleiſch ijt blaß ſcharlach, feit, grob, mit kleiner Höh- lung und Herzen, und ohne Geſchmack. Der Kelch groß, haarig, zurückgeſchlagen, zuweilen ausgebreitet. Die Blattſtiele find hoch, oft bräunlich, leicht behaart; die Blättchen klein, oval, etwas gefaltet, mit groben Sägezähnen, die Oberſeite mei⸗ ſtens glatt, glänzend grün. Die Ausläufer ſteigen, ſo lange ſie jung ſind, faſt eben ſo in die Höhe wie die Blattſtiele, ſpäter legen ſie ſich aber durch ihre eigene Schwere nieder; ſie ſind ſtark, zahlreich und röthlich auf der Oberſeite. Die Schafte ſind ſehr kurz und leicht behaart, ſehr äſtig und weit ) Der Verfaſſer des engliſchen Original- Auffages verwechſelt Pommern mit Mecklenburg. ; ausgebreitet; die Blumenſtiele find lang; die Blumen groß und ſpät. f Die außerordentliche Ergiebigkeit und die Geneigtheit, gute Erndten beim Treiben zu liefern, hat der Boſtock Erd— beere ſo viel Beifall verſchafft, daß ſie, trotz ihres geringen Wohlgeſchmacks, doch ſehr viel angebaut wird. Wegen der Kürze der Schafte legen ſich die Früchte, wenn ſie reif ſind, auf eine merkwürdige Weiſe rund um die Pflanze. 2. Bathſche Scharlach-Erdbeere. Bath Scarlet Strawberry. Synonyme. Bathſche Erdbeere, neue Bathſche Scharlach— Erdbeere, Liverpool-Erdbeere, goldene Tropfen⸗Erdbeere, Devonſhire⸗Erdbeere, North's und Milan's Sämlings⸗Erd⸗ beere, kaiſerliche Scharlach-Erdbeere, Austin's Erdbeere, carliniſche Ananas⸗Erdbeere, Surinamiſche Erdbeere (nach Einigen), ſcharlach⸗fleiſchig⸗caroliniſche Erdbeere, Chilier⸗ Erdbeere. Obgleich der Charakter dieſer Erdbeere hinlänglich be⸗ kannt iſt, wurde ſie doch unter eine große Menge Namen verſchickt, nicht felten ſurinamiſche⸗, Ananas ⸗, caroliniſche- und chileſiſche Erdbeere genannt, alles Benennungen, die andern bes ſtimmten Sorten angehören. Die Erdbeere von Bath trägt außerordentlich reichlich. Die Frucht iſt rundlich oder oval, mit einem kurzen Halſe, ſcharlachfarben und klein für dieſe Klaſſe. Die Samen liegen ſehr hervorſpringend auf der Haut und ſind lackirt dunkelroth; das Fleiſch zart, mit einem großen Herzen, blaß ſcharlachroth und ſehr grob, ohne Geſchmack. Kelch groß und ausgebreitet. Blattſtiele kurz, behaart. Die Blättchen find klein, breitlich oval, mit tiefen groben Sägezähnen. Oberſeite glatt, glänzend dunkelgrün. Ausläufer gelblich grün, jung ſehr behaart, zabl⸗ reich, braun auf der Oberſeite. Die Schafte ſehr kurz, mit ausgebreiteten Aeſten; Blumenſtiele lang, ſteif, behaart; die Blumen groß. : Obgleich diefe Erdbeere lange kultivirt worden ijt, hat ſie doch den neuern und beſſeren Sorten weichen müſſen. Duchesne erwähnt dieſer Erdbeere unter dem Namen Fragaria Bathonica. Fraisier ecarlate de Bath, und jagt unter Anderen von ihr: i Dieſer Erdbeerſtock ſcheint zwar Um erſten Anſcheine nach von dem Erdbeerſtock aus Chili febr verſchieden, allein wenn man denſelben genau betrachtet, Ane fo kommt man auf bie Ver⸗ muthung, daß er feinen Urſprung von demfelben habe. Im Frühling, wenn die herauskommenden Blätter, Stiele und die dicken und kurzen jungen Stöcke ihre voll- kommene Größe noch nicht erlangt haben, könnte man den einen für den andern halten, wenn nicht alle dieſe Theile viel weniger mit Haaren oder Wolle beſetzt wären. Poiteau und Turpin im Duhamel, erwähnen ohnge⸗ fähr daſſelbe von der Bathſchen Erdbeere, und geben pl. 54. eine ſehr getreue Abbildung von ihr. Barnet, der ſonſt die Abſtammung der verſchiedenen Erdbeeren febr ſpeciel nachweiſt, ſchweigt darüber, was in dieſer Beziehung die Erdbeere von Bath anbetrifft. Auffallend bleibt nur in ſeiner Beſchreibung dieſer Sorte der Satz, wenn er ſagt: „die Frucht ſei klein für dieſe Klaſſe“. Wenn übrigens nicht alle anderen von ihm angeführten Kennzeichen dieſe Erdbeere charakteriſirten, ſo würde ich glauben, daß bier eine andere ge— meint waͤre. Denn klein derdient die Bathſche Erdbeere wahr⸗ lich nicht genannt zu werden; im Gegentheil, ſie dürfte wohl zu den größern in der Klaſſe der Ananas-Erdbeeren gezählt werden. Was ihre Abſtammung anbetrifft, ſo ſchließe ich mich darin den Muthmaaßungen des Duchesne an. In Folge der Aehnlichkeit, welche die ganze Pflanze mit der Chilier Erd⸗ beere hat, wird fie von vielen unſerer Gärtner auch für die- ſelbe gehalten und als ſolche verkauft; häufiger aber noch als Ananas ⸗Erdbeere zu Markte gebracht. 3. Chineſiſche Erdbeere. Dieſe und die Erdbeere von Surinam, welche biernach folgt, ſind vielleicht die älteſten dieſer Klaſſe, und beide ſchon lange in unſeren Gärten gezogen. In einigen Gärten iſt dieſe Erdbeere unter North's Sämling, in andern als rothe Chi⸗ lier- und North's große Scharlach-Erdbeere bekannt; allein keiner von dieſen Namen kann als Synonyme dienen, indem ſie unbedingt andern Sorten angehören. Die Chineſiſche Erdbeere trägt außerordentlich ſtark, reift vor der alten Ananas- Erdbeere, und bringt ihre Früchte eine Zeit lang hinter einander hervor. Die Beeren ſind deutlich zuſammengedrückt, feſt, rund, mittlerer Größe, von einem lak⸗ kirten Blaßroth auf der Sonnenſeite; die Samen ſind braun Chinese Strawberry. die ſtarken und hervorragend; das Fleiſch ijt zart, blaßroth, mit einem großen Herzen, wollig, Geſchmack unbedeutend, Kelch groß und ausgebreitet. Die Blattſtiele ſind für eine Erdbeere dieſer Klaſſe nur ſchmächtig, behaart, niedrig, die Blättchen ſehr klein, oval, zuweilen länglich, concav, mit unregelmäßigen, feinen Så- gezähnen, glatt, ſehr glänzend, dunkelgrün. Die Ausläufer klein, zahlreich, lichtgrün, bräunlich, wo ſie frei liegen. Die Schafte kurz, behaart, mit ſehr lang verzweigten Blumenſtie⸗ len; die Blumen groß. Die Eigenſchaften einer guten Erd⸗ beere fehlen ihr. Wenn fie jedoch in großer Menge beifame« men ſtehen, und die Früchte reif ſind, geben ſie ſchon von wei⸗ tem einen angenehmen Geruch, der zwar Erwartungen erregt, welche durch den Geſchmack aber nicht befriedigt werden. Wenn gleich die Chineſiſche Erdbeere von mancher der neueren Sorten an Wohlgeſchmack übertroffen wird, ſo beſitzt ſie in anderer Beziehung wiederum Vorzüge, die jene nicht immer haben. Hierzu gehört große Tragbarkeit, Dauerhaftig⸗ keit der Pflanzen und der Frucht, und äußere Eleganz letzterer. Ich glaube die Chineſiſche Erdbeere jedem Kultivateur und Liebhaber empfehlen zu können. (Fortſetzung folgt.) Auszüge aus engliſchen Gartenſchriften. Bluͤthen des Rhododendrum arboreum gleich nach Weihnachten zu erzeugen ). (Aus Gardeners Chronicle Nr. 6. 1842.) Um Blüthen dieſes herrlichen Rhododendron ſchon in der Mitte des Winters, wo Blumen ſo ſehr ſelten ſind zu erhalten, iſt auf folgende Weiſe zu verfahren. Schon ſeit mehreren Jahren erziehe ich mehrere Varietaͤten von ſchönblü⸗ henden Rhododendren als Hochſtaͤmme, und finde, daß ihnen das Meſſer nichts ſchadet, und nur der Pflanze die gewünſchte Form giebt. Im November mit dieſer Operation beſchäftigt, wollte ich die abgeſchnittenen Zweige nicht fortwerfen, theils darum, um an ihnen den Samen der letztjährigen Blüthen reifen zu laſſen, theils aber auch, in der Hoffnung, daß ſich ) Obige Mittheilung wurde von Sir Charles Lemon, Bice Präſidenten, in einer der er Seren ereins vorgeleſen. 136 die angefegten Blüthenknospen entwickeln möchten. Einige die- fer Zweige felte ich in ein trockenes Warmhaus, wo ſie aber bald zu Grunde gingen. Andere wurden in den Schlamm von Gefäßen, worin Waſſerpflanzen, als Limnocharis Hum- boldtii wuchſen, geſteckt. Die Blätter fielen bald ab, die Zweige aber blieben einen Monat unverändert, und zu meinem Erſtaunen fand ich, daß die Samen ⸗Kapſeln anſchwollen und ſich auch die ſchlafenden Augen entwickelten, die bald eine Länge von fünf Joll erreichten. Ob die Stecklinge Wurzeln erzeugt haben, kann ich noch nicht entſcheiden, da ich ſie nicht ſtören wollte. Ein Steckling mit einer Blumenknospe wurde zu derſelben Zeit und in daſſelbe Gefäß geſteckt. Nach einem Monat fing die Knospe an zu ſchwellen, und vierzehn Tage ſpäter entfalteten fih die Blumen auf eine herrliche Weiſe. Da ſich die Pflanzen von Rhododendrum arboreum ſo febr durch das Beſchneiden verſchönern, fo will ich das Er- periment im Herbſte dieſes Jahres wiederholen und wünſche, daß ich darin einige Nachahmer finden möge, damit ſie an dem Vergnügen Theil nehmen können, die Blüthen dieſer Pflanzen, ſtatt im April, ſchon um Weihnachten zu bewundern. Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet oed und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: e Gärten zu empfehlen iſt. Edward GARE Register. Februar 1842. Taf’) Amaryllis Banksiaua Lindl. [A. grandiflora var. 2. Banksiana Herb. | E (Hexandria Monogynia, Amaryllideae.) Ki Eine durch Herrn Slater vom Kap eingeführte ſchöne A Iſt Herbert's Name richtig, ſo muß dieſe Art ſchon vor langer Zeit eingeführt worden ſein, indem ſich i erbarium ein Blatt unb eine Blüthe aus dem Dieſes Zwibehgenäcs gedeiht gut in einem Gewächs⸗ bauſe, in einer ſandigen nahrhaften Erde. Bei der Kultur bat man beſonders dara uf zu feben, daß es waͤhrend des Wachſens viel Nahrung erhält, und daß man ihm, ſobald ſchneller wachſen machen kann. es einzieht, einen waͤrmeren und trockenern Standort anweiſt. Die ſchönen hell purpurrothen Blumen erſcheinen im Herbſt. Die Vermehrung geſchieht durch Zwiebelbrut. Herbert theilt in ſeinem Werk über die Amarylli— deen Folgendes in Betreff der Kultur mit. „Ich glaube, daß die ſehr großen eingeführten Zwie⸗ beln dieſer und A. Banksiana multiflora über hundert Jahr alt ſind, da fie nur Einmal im Jahre treiben und ſie Nichts Um die Zwiebeln in einem kräftigen und geſunden Zuſtande zu erhalten, müſſen ſie ganz in der Erde zu ſtehen kommen, und nur der Hals darf her⸗ ausſehen. Iſt die ganze Zwiebel über der Erde, ſo zieht ſie in der Zeit der Ruhe zu viel Feuchtigkeit aus der Atmo⸗ ſphäre, die ihr febr nachtheilig ijt: Zwiebeln, die ſeit ihrer Jugend nie über der Erde fib befanden, waren am kräftig⸗ ſten. Ein nahrhafter leichter Boden und reichlich Waſſer im Winter, vollkommene Ruhe und trockene t im Sommer find nothwendig.“ de 12.) Cirrhopetalum Medusae Lindi. (Gynandria Monaudria. Orchideae.) Dieſe höchſt ſonderbare Orchidee ijt ein Bewohner von Sincapore, von wo fie durch die Herrn Loddiges einge- führt wurde. Sie gleicht etwas dem C. vaginatum, iſt je⸗ doch näher betrachtet hinlänglich verſchieden. Die Blumen ſind gelb und roth punktirt, ſie ſtehen in einem dichten Kopf an der Spitze des kurzen, mit trocken Scheiden umhüllten Schaftes; die beiden ſeitlichen äußern Blüthenhüllenblätter endi⸗ gen in febr lange, fabenfürmige hangende Spitzen, wodurch die Pflanze ein ſo ſonderbares Anſehen erhält. Hat es je eine Meduſe gegeben, ſo iſt dieſe Pflanze gewiß ein Muſter⸗ bild davon, ehe ihre herrlichen Haare in Schlangen verwan⸗ delt wurden, denn es fehlen ihr auch die Schuppen (Schilder) nicht, die ihre Geſtalt ſorgſam beſchützten. Um dieſes Gewächs zu kultiviren, iſt die Temperatur und feuchte Atmoſphäre eines Orchideen-Hauſes erforderlich. Sie kann an einen Block befeſtigt und im Hauſe an die Spar⸗ ren der Fenſter aufgehangen werden, doch muß man die Wur⸗ zeln in dieſem Falle reichlich mit Torf oder me, um⸗ geben, da ſie nie zu trocken werden darf. Zehnter Iahrgang. Allgemeine Gartenzeitung, Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn- und Auslandes, herausgegeben von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert Dietrich, : Dr, der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner⸗Lehranſtalt zu Berlin, Sonnabend, den 30. April. Die Berberitzen des Königl. botaniſchen Gartens zu Berlin, nebſt Bemerkungen über die Kultur derſelben. Von TFriedrich Otto. Die Berberis- Arten, von denen der größere Theil hier im freien Lande auszuhalten pflegt, wendet man in Gartenpartien nur da an, wo ſie eine ganze Gruppe bilden ſollen. Nicht nur in ihrem Blüͤthenſtande, fondern auch durch ihre Früchte (Trauben), welche, wenn auch die Sträucher ent aubt ſind, noch daran verbleiben, bringen ſie einen recht hübſchen Effect hervor, und iſt daher ihre Anpflanzung zu Gruppen wohl zu empfehlen. Unſere Gärten ſind in neuerer Zeit mit einer Menge Ar⸗ ten, wovon mehrere vielleicht nur als Uebergangsformen zu be⸗ trachten ſein dürften, bereichert worden; ihre eigentliche Stellung möchte jedoch nicht eher zu entſcheiden fein, bis nicht ſämmt⸗ liche Arten, die fid in den Gärten befinden, zuſammen bere eint und neben einander kultivirt werden. Nur alsdann wird es möglich, Arten und Abarten von einander zu unterſchei⸗ den, was nicht immer an trockenen, in Aa befindlichen Exemplaren zu erſehen iſt. 138 Ein großer Theil der jetzt bekannten Berberitzen kann im freien Lande kultivirt werden, und verlangen fie zu ihrem Fort- kommen einen ziemlich trockenen, ſonnigen Standort und einen nahrhaften mit Sand und Lehm vermiſchten Boden. Das ſicherſte Mittel bie zarten Arten gegen Winterkälte zu ſchützen, ijt die Anwendung von Rohrmatten, hölzernen Käften, oder irgend einer beliebigen trockenen Bedeckung, die jedwede Kälte abzu- halten im Stande iſt. Mehrere, z. B. Berberis dealbata, dulcis, heterophylla, virgata u. à. ſind jedoch, wie ſchon Standort und Vaterland bekundet, bei weitem zärtlicher als die nordamerikaniſchen Arten, daher es. beffer ijt, fie in froſt⸗ freien Räumen oder Gewächshäuſern zu überwintern, wo ſie alsdann im April ihre Blüthen entwickeln, und mancher all⸗ gemein anerkannten Zierpflanze nicht im geringſten nachſtehen. Die Mahonia-Arten vertragen, obgleich fie immergrüne Sträucher find, nnfere härteſten Winter unter einer nur mäßigen Bedeckung. Die Bedeckung iſt deshalb nöthig, damit das Laub nicht vom Froſt angegriffen und fleckig wird, was den Strauch, wenn er mit Blüthen geſchmückt erſcheint, nur beeinträchtigen würde. Es iſt daher die Erhaltung des Laubes bei den Mahonia- Arten Bedingung ihres ſchönen Anſehens, welches durch trockenes Deckmaterial, Käſten u. dgl. (ähnliche Bedeckungen, welche man bei den Rhododendren in Anwendung bringt) erlangt wird. Als im— mergrüne Sträucher dürfen fie nicht unter die übrigen gewöhnli⸗ chen Arten gepflanzt werden, vielmehr müſſen ſie, ohne Beimi⸗ ſchung irgend einer anderen Art, immer nur eine eigene Gruppe unter ſich bilden. Es giebt unter den übrigen Berberis-Arten mehrere, die als immergrüne Sträucher auftreten und wir nen⸗ nen hier nur Berberis dealbata, virgata, empetrifolia, welche in den Gewächshäuſern das Laub nicht wechſeln, und im Frühling mit Blüthen bedeckt ſind, doch können ſie auch nicht zwiſchen die übrigen Mahonia-Arten gepflanzt werden. Eigentlich eignet ſich Mahonia nervosa nicht einmal zwi⸗ ſchen die andern drei Arten der M. fascicularis, Aquifolium und repens. Hinſichts der Kultur würden die Berberis- Arten in 3 Hauptgruppen einzutheilen fein, und die erſte derſelben fol- gende Arten umfaſſen, als: Berberis canadensis, crenulata, emarginata, an Jacquini, macracantha, macro- carpa, mitis, sibirica, spathulata, vul- garis, mit fämmtlichen Varietäten. Die zweite Gruppe: cretica, dealbata, nepalensi Berberis aristata, cralaegina, dulcis, empetrifolia, s, virgata, rotundifolia. Die dritte Gruppe: Mahonia fascicularis, Aquifolium, repens und nervosa, Die Vermehrung geſchieht bekanntlich ſowohl durch Sa⸗ men, als vermittelſt Ableger; auch durch's Pfropfen auf B. vulgaris können die ſeltenen Arten vermehrt werden. Sehr reichlich blühen alljährlich die Mahonia - Arten und tragen ſehr viel Früchte, welche leicht keimen, zumal wenn die Samen ſofort nach der Reifezeit ausgeſäet werden. Alle von der Mahonia repens aus Samen gezogene Individuen gehen in Mahonia Aquifolium über, und noch iſt es hier nicht gelungen eine wirkliche M. repens aus dem Original⸗ Exemplar, welches ſich im Garten befindet, und einen Raſen und holzigen kriechenden Wurzelſtock bildet, zu erziehen. Dieſe Individuen bilden gleich von Jugend auf einen gerade auf⸗ wachſenden Stamm, und nehmen die au der M. Aqui- folium an. Es bleibt daher in Zweifel geſtellt, ob . re- pens eine eigene Art bildet, was auch ſchon längſt mehrere Botaniker zu vermuthen ſcheinen. Unter den vielen Varietäten der Berberis vulgaris be⸗ findet fid) eine Abart mit ſüßen Früchten, aus Oeſtereich ab- ſtammend, die wohl verdiente, mehr angebaut zu werden, da die Früchte gleich anderen ſehr gut zum Einmachen ſich eig⸗ nen Die aus den Kernen ſüßer Früchte gezogenen Individuen gehen in die gemeine Art, deren Früchte ſauer ſind, über. Der hieſige botaniſche Garten kultivirt außer einigen noch unbeſtimmten Arten von Mejico und Nordamerika 28 Arten. Mehrere fehlen demſelben indeſſen noch, die ſich zum Theil in den engliſchen Gärten vorfinden, von dort jedoch noch nicht erlangt werden konnten. . heterophylla, 1: Bérberiws e Berberis aristata De Cand. (Chitria Buch., angustifo- lia Roxb., sinensis Desf., floribunda Wall, petiolaris Wall.). India orient. — ariatica Roxb. (tinctoria Leh., ilicifolia Roxb. India orient. — canadensis Mill. Am. boreal. 139 Berberis crataegina De Cand. (B. ilicifolia Both.) Asia. — . crenulata Schrad. (Bigelovii Schrad., canaden- sis Bigel.) Amer. sept. — ceretica L. Creta. — dealbata Lindley. (B. glauca Hort.) Mejico. — declinata Schrad. Mejico. — ` dulcis D. Don. Magellan. — emarginata Willd. Sib. — empetrifolia Lam. Magellan, Chili. — heterophylla Juss. (B. ilicifolia Forst. tricus- pidata Smith.), Magellan. — Jacquini Schrad. Hab.? — macracantha Schrad. Am. Sept. — macrocarpa Schrad. Am. Sept.“ — nepalensis Spr. ? Nepal. — nitens Schrad. Am. Sept. — provincialis Andib. Gallia. — rotundifolia H. Angl. Chili? — sanguinolenta Schrad. (B. sinensis var. II. Vindob.) Hab.? — sibirica Pall. (B. altaica Pall, cretica Falk.) Sib. alt. — spathulata Schrad. (B. canadensis Lk.) Am. Sept. s: — virgata Pavon. Peru. — vulgaris L. cum Variet. H. Mahonia. fasciculata De Cand. (Berberis pinnata Lag. Bot. Reg. Bot. Mag. Tor. et Gray. B. fasci- cularis Pen. Cyc.) Nova Hisp. — Aquifolium Nutt. (B. Aquifolium Pursh. Bot. Reg. t. 1425.) Amer. Sept. — repens. G. Don. (B. Aquifolium Lind. Bot. Reg. t. 1176. B. repens Pen. Cyc. B. Aqui- folium var. repens Tor. et Gray.) Am. Sept. — nervosa G. Don. (B. nervosa Pursh, Mah. glumacea Pen. Cyc. Mahonia Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhaufen, (Fortſetzung.) 4. Geſchecktblättrige Ananas» Erdbeere. Variegated Pine Strawberry. Iſt wahrſcheinlich aus der chineſiſchen, nicht aber aus der ſurinamiſchen Erdbeere hervorgegangen. — Die Blätter dieſer Sorte find mit Weiß geſcheckt. Als fruchttragende Pflanze hat ſie keinen Werth, indem ſie ſehr weichlich iſt und ſchlecht trägt. Duchesne hat dieſe Erdbeeere auch ſchon ge⸗ kannt, und nennt ſie Fragaria Ananassa variegata. 5. Surinamſche Erdbeere. Surinam Strawberry. Synonyme: Rothe Ananas- Erdbeere, rothe ananasfrüchtige Erdbeere, Sutton's große Erdbeere, Obdacker's neue Ana⸗ nas⸗Erdbeere, rothe Chilier Erdbeere, Chineſiſche Erdbeere, Scharlach-Erdbeere von Devonſhire, North's Sämlings⸗ Erdbeere, 9fnana8- oder Aprikoſen-Erdbeere der Hollän⸗ der, Caroliniſche Erdbeere. Trägt außerordentlich reich und reift ſpät. Die Frucht iſt von einem glänzenden Hellroth an der Sonnenſeite, blaß an der entgegengeſetzten, iſt ſehr groß, unregelmäßig eiförmig oder rund, ohne Hals; die Samen ſind gelb und hervorragend; das Fleiſch feſt, blaßroth, mit großem Herzen, Geſchmack ſehr mittelmäßig. Der Kelch iſt ſehr groß und ausgebreitet. Die Blattſtiele hoch, bräunlich, wenn ſie frei liegen, mehr aufrecht, faſt glatt; die Blattchen groß, oval, größtentheils herabgebo⸗ gen, von Textur mäßig dick, die Sägezaͤhne groß und grob, Oberfläche glatt, glänzend dunkelgrün. Die Ausläufer gelb⸗ lich grün, braun auf der Oberſeite. Die Schafte ſind merk⸗ würdig kurz, ſteif, baarig, febr verzweigt und ausgebreitet; die Blumenſtiele lang; die Blumen ſehr groß. Die Frucht iſt durch die Blätter ganz verhüllt. Trok⸗ kenes Wetter hat einen ſehr günſtigen Einfluß auf dieſe Sorte, und die Früchte ſind bei weitem ai wenn d der Sonne gehörig ausgeſetzt geweſen find. f 140 Die chineſiſche und ſurinamiſche Erdbeere, werden ihrer Ergiebigkeit wegen ſehr häufig von den Marktgärtnern um London gezogen. Sie laſſen ſich ſehr gut verſchicken, und ſind ſelbſt 3 Tage nach dem Pflücken noch ohne beſondere Fehler. In manchen Sammlungen findet man ſie unter dem Namen caroliniſche Erdbeere. Die vorzüglichſten Unterſchiede zwiſchen ihnen ſind, daß die chineſiſche Erdbeere niedrige Blätter hat, die Frucht alfo bei der Reife ſichtbar ijt, bei der ſurinami⸗ ſchen dagegen ſind die Blätter hoch, und bedecken die Frucht, welche an kurzen Stielen wächſt. Die chineſiſche Erdbeere reift auch früher als die ſurinamiſche. Ich habe alle Urſach zu glauben, daß die hier von Bar— net beſchriebene ſurinamiſche Erdbeere keine andere iſt, als die carolkiniſche Erdbeere der Lamarck. no. 22, Frag. im Duham. Tom. 3. pag. 141. pl. 50 a und b; denn die beiden Sorten, welche der genannte Verfaſſer ſpäter unter weiße caroliniſche Erdbeere anführt, find der Beſchrei— bung nach deutlich verſchieden von der alten caroliniſchen Erd— beere, welche feit febr langer Zeit in den Gärten kultivirt wird. Gärten; Fragaria caroliniensis caroliniensis. 6. Holländiſche Erdbeere. Dutch Strawberry. Sie hält im Aeußern die Mitte zwiſchen der chineſiſchen und ſurinamſchen Erdbeere. Im Jahre 1822 wurde ſie der Geſellſchaft aus dem Garten des Sir Will. Rawley zu Teedering⸗Hall in Suffolk, mitgetheilt. Hier erhielt man fie bereits 40 Jahre früher, aus einem eingegangenen Garten in der Nachbarſchaft, von dem Gärtner Joſeph Godder. Die holländiſche Erdbeere trägt außerordentlich reichlich, und reift ſpäter als die chineſiſche oder ſurinamſche. Die Frucht iſt groß, rund, auf der Sonnenſeite glänzend roth, auf der entgegengeſetzten blaſſer; die Samen ſtehen aus einer polirt glatten Oberfläche hervor; das Fleiſch iſt blaßroth, wollig, in der Mitte hohl, mit einem Herzen und von mittelmäßigem Geſchmack. Der Kelch iſt groß und ausgebreitet. Die Blatt⸗ ſtiele find hoch, etwas behaart und etwas aufrecht; die Blätt⸗ chen klein, etwas concav, von dünner Textur, mit ſcharfen Så- gezähnen, die Oberſeite glatt, glänzend dunkelgrün Die Aus⸗ läufer klein, zahlreich, febr. lichtgrün. Die Schafte kurz, ſteif, haarig und febr —À— die Blumenſtiele lang; bie Blu- men groß. Poit. et Turp. Obgleich der Geſchmack der bolländiihen Erdbeere nicht beſonders iſt, iſt ſie für den Marktgärtner doch eine werth— volle Sorte, da ihre Ernten nicht allein — fondern aud fiber find. Ich kann mich dem Barnetſchen Urtheil über diefe Erdbeere nur theilweiſe anſchließen, indem ich ſie ſowohl ihrer Ergiebigkeit wegen, als auch wegen ihrer ſpäten Reife nicht genug rühmen und empfehlen kann. Die Frucht wird bei zweijährigen Pflanzen ſehr groß, und iſt in günfig warmer Lage dabei ſehr wohlſchmeckend. 7. Alte Ananas- oder Carolina-Erdbeere. Old Pine or Carolina Strawberry. Synonyme: Ananas, Carolina, Scharlah-Ananase, alte Scharlach-Ananas-, alte Carolina-, große Carolina», ſchwarze Carolina-, Miſſ Hunnings-, North's Sämlings-, Devonſhire-Scharlach-, Firniß⸗, Buben Down⸗, Blut- Ananas⸗, Hahnenkamm⸗Ananas-, Negnat's Favoritz, Pyne⸗ Hill⸗, Großblumige-, ſchwarze Ananas⸗, Borsdorfz, ſuri⸗ namſche oder ſcharlachfleiſchige-, vortreffliche, Shew's Scharlach-Erdbeere. i Ein alter Bewohner der engliſchen Gärten und nach Vers dienſt geprieſen, wenn ſie, wie ſie es verlangt, behandelt und richtig gezogen wird. In dieſem Falle trägt ſie gut, reift aber etwas ſpät. Die Frucht ijt groß, leicht behaart, mit einem Halſe von einförmiger glaͤnzender Scharlachfarbe, eiförmig-co⸗ niſch, gewöhnlich zuſammengedrückt, und wenn fie üppig wächſt, ſind die erſten Früchte hahnenkammförmig geſtaltet, doch hat man bemerkt, daß diefe übergroßen Beeren in allen Fällen weniger Geſchmack haben, als die gewöhnlich geſtalteten. Die Samen ſind leicht eingeſenkt; das Fleiſch iſt köſtlich und ſaf⸗ tig, von einem ſehr angenehmen Geſchmack, blaß ſcharlachroth; zuweilen haben die größten Früchte eine kleine Höhle in der Mitte, gewöhnlich aber ſind ſie dicht. Der Kelch iſt groß, ausgebreitet, zuweilen theilweiſe zurückgeſchlagen. Die Blatt ſtiele ſind hoch, mehr aufrecht, ſteif, zum Theil mit langen Haaren bedeckt; die Blättchen klein, beinahe oval, zuweilen faſt rund, horizontal ausgebreitet mit zugerundeten Sägezähnen; die Oberſeite beinahe glatt, glänzend dunkelgrün. Die Aus⸗ läufer find zahlreich, groß, roͤthlich, anfänglich in fajt aufrech⸗ ter Richtung aufſteigend, in derſelben Art wie die der Bo⸗ ſtock⸗Erdbeere. Die Schafte find halb fo lang als die Blatt- 141 ſtiele, mehr aufrecht, ſehr ſteif, leicht behaart, äſtig, mit (ane gen Blumenſtielen. Blumen groß und ſpät. Dieſe Art übertrifft alle übrigen Erdbeeren, obgleich ihr Geſchmack nicht ſo durchdringend und kräftig iſt, als der der alten ſchwarzen Erdbeere und ihrer Varietäten, noch fo aroz matiſch als der der Moſchus-Erdbeere; dennoch hat ſie einen ſo eigentümlichen Reiz für den Gaumen, daß fie in den erſten Rang der Erdbeeren geſtellt zu werden verdient. Bezüglich der oben angeführten Synonyme ijt zu bemerken, daß viele bere ſelben in ſo fern falſch ſind, als ſie anderen Sorten angehö— ren. Auch erhielt ſie der Garten der Geſellſchaft fälſchlich unter ſurinamſche Erdbeere, ſchwarze Ananas-Erdbeere, Shar- lah -Erdbeere von Bath, und neue Bathſche Erdbeere. Ueber den Urſprung der Ananas⸗Erdbeere ift man bere ſchiedener Meinung. Barnet erwaͤhnt dieſen Punkt gar nicht. Duchesne ſagt: „Wenn man dieſen Erdbeerſtock nicht aus dem Samen der Erdbeere von Chili hätte herkommen ſehen, ſo würde man ſchwerlich auf den Urſprung gerathen haben, indem er dieſem Stock, von welchem er berkommt, weniger ähn⸗ lich ijt, als der Scharlacherdbeere von Bath ꝛc. — Willde⸗ now und mehrere der neueren Botaniker führen die Ananas⸗ Erdbeere als diſtinete Species an, und geben ihr Surinam zum Vaterlande. De Candolle iſt dem Duchesne gefolgt, und zieht die Fragaria grandiflora oder die Ananas-Erd⸗ beere gleichfalls zur Erdbeere von Chili. Wer hat nun Recht? Poiteau unb Turpin im Duhamel Tom. III. planch. 56 geben eine ſehr gute Abbildung von der Ananas⸗Erdbeere. S. Glaſirte Ananas-Erdbeere. Glazed Pine Strawberry. Synonyme: Knotts Ananas- Erdbeere, Scharlach-Ananas⸗ Erdbeere. : Unter der Benennung: Glaſirte Ananas» Erdbeere, kam dieſe Sorte aus dem Garten des Vicomte Sydney zu Frog⸗ nat in Kent. — Thomas Moffat, der Gärtner dafelbft, erhielt ſie als eine werthvolle Sorte von James Grange's zu Kingsland. In der Umgegend von Mancheſter, wo ſie ſehr beliebt, iſt ſie unter dem Namen Knott's Ananas⸗Erd⸗ beere bekannt, und einige Jahre früher durch John Knott von Cheſter daſelbſt eingeführt. Derſelbe jagt, daß fie dem Garten des Lords Delamern zu Valn Royal gezogen wor⸗ den iſt. Die Geſellſchaft erhielt ſie durch William Smith aus der Nähe von Mancheſter. Aus einigen Handelsgaͤrten kam dieſe Erdbeere auch als chineſiſche, caroliniſche und rothe chileſiſche Erdbeere. Sie trägt gut und reift ſpät. Die Frucht iff von ver- änderlicher Geſtalt, die größten find haufig zuſammengedrückt, gewöhnlich aber find fie coniſch, mit einem Halſe, groß, ban- rig, von einem dunkel glänzenden Scharlachroth an der Son⸗ nenſeite, während die andere Seite blaſſer iſt. Die Samen ſind hervorſtehend, das Fleiſch blaß ſcharlach, feſt, mit einem großen Herzen; der Geſchmack gut, allein geringer als bei der alten Ananas-Erdbeere. Der Kelch groß und umgebogen. Die Blattſtiele ſind hoch, ausgebreitet oder aufrecht, roth, et⸗ was behaart; die Blattchen groß, oval, an den Enden zuge- ſpitzt, flach oder leicht gefaltet, mit tiefen und groben Säge— zähnen, die Oberſeite faſt glatt, glänzend hellgrün, Die Aus⸗ läufer ſtehen anfänglich aufgerichtet, legen ſich fpäter aber wies der nieder, wie die der alten Ananas- und Boſtock-Erdbeere, fie find groß, zahlreich und haben eine röthliche Farbe. Die Schafte find febr kurz, aufrecht, haarig, äſtig; die Blumen- ſtiele ſehr lang und die Blumen groß. Im Aeußern gleicht diefe Erdbeere der alten Ananas Erdbeere, aber die Blättchen ſind hier von mehr dünner Textur und zurückgebogen; ſie iſt an den rothen Blattſtielen leicht er⸗ kennbar. Sie foll fi gut treiben laſſen, und ift überhaupt eine recht brauchbare Sorte, wenn auch etwas geringer als die alte Ananas - Erdbeere. 9. Bullock's Blut⸗Erdbeere. Bullock's Blood Strawberry. Stammt aus der Sammlung des James Lee zu Ham⸗ merſmith. Sie trägt ſehr ſchwer und reift ſpät. Die Frucht iſt oval, groß, reif von einem einförmigen glänzenden Hellroth; die Samen find an der Außenfeite dunkelroth, an der andern gelb, und treten aus der gleichſam polirten Oberflache hervor; das Fleiſch iſt blaßroth, feſt und ſaftig, der Geſchmack ſehr unbedeutend. Der Kelch iſt von mittlerer Größe, ausgebrei⸗ tet oder zurückgeſchlagen. Die Blattſtiele find hoch, beinahe gerade, faſt glatt; die Blättchen groß, oval, flach, mit ſtumpf⸗ ſpitzigen Sägezaͤhnen, von dicker Textur, die Oberfeite glatt, glänzend dunkelgrün. Die Ausläufer find zahlreich, röthlich und groß. Die Schafte find fehr kurz, fteif, aufrecht, beinahe glatt, äſtig, mit langen Blumenſtielen; die Blumen klein. Dieſe Sorte iſt wenig zu empfehlen, indem die Frucht weder reichlich noch von guter Beſchaffenheit iſt. — Ihr Ur⸗ ſprung iſt nicht bekannt. (Fortſetzung folgt.) Auszug aus engliſchen Gartenſchriften. (Aus Gardener’s Chronicle Nr. 4. 1842.) Ueber Coniferae. (Als Fortſetzung der Coniferae im IX. Jahrgange der Gartenzeitung pag. 351.) Aſiatiſche Arten. In dieſer, wie in der vorhergehenden Section, finden wir wenige ſeltene und neue Arten, aber dennoch ſind einige be⸗ merkenswerth, denn es gehört hierber die Ceder vom Hima— laya, Abies Deodara, einer der nutzbarſten Waldbäume. Die⸗ ſer Tanne iſt ſchon ſo oft Erwähnung geſchehen, daß hier nur noch bemerkt zu werden braucht, daß es bis jetzt keine Varie⸗ täten derſelben giebt, und daß die etwa vorkommenden Ber- ſchiedenheiten nur durch verſchiedene Standorte und derglei⸗ chen herrühren. Section IV. 1. Abtheilung. Die robuſten zweinadeligen Kiefern, ähn⸗ lich der Pinus-Pinaster. 35. Pinus taurica, eine dichte, robuſte, zweinadelige Art, im Habitus der Pinus Pinaster ſehr ähnlich, jedoch mit harzigen Knospen. Sie unterſcheidet ſich von P. Pallasiana aus der Krimm in Form und Wuchs ihrer Aeſte, die bei erſteren mehr gipfelſtaͤndig, und daß alle Nadeln nach den En⸗ den derſelben gerichtet ſind. Bei alten Bäumen find die ume terſten Aeſte beinahe von gleicher Stärke als der Stamm. Bei der P. taurica ſtehen die Aeſte hingegen Horizontal, find zahlreicher gekrümmt, und ſtehen nicht fo gedrängt; auch ſte⸗ ben die Nadeln waagerecht, und die Zapfen ſind noch einmal groß. Die Art bildet große Wälder im weſtlichen Hoch⸗ lande der Krimm, auch erſtreckt ſie ſich bis an die Küſte, doch niemals überſchreitet ſie den nördlichen Abhang. Sie bildet einen ſchönen been Bun; und erreicht die Höhe von P. sylvestris. 2. Abtheilung. Die ſchlanken oder langnadeligen Kiefern. 36. Pinus sinensis oder chineſiſche Kiefer. Eine ſchöne Art mit hellgrünen, zu dreien, oft auch zu zweien ſitzenden Nadeln, denen der P. insignis nicht unähnlich. Sie iſt Dr. Royles P. Khasiya, von den Gebirgen gleichen Nas mens. Der Sammler des Herzogs von Devonſhire führte einige Zapfen von dem Himalaya⸗ Gebirge bei Aſſam ein, aus denen mehrere junge Pflanzen erzogen wurden, die aber nur in wenigen Sammlungen unter dem Namen P. Cavendishi- ana zu finden ſind. Dieſelbe Art iſt auch als P. nepalensis im Pinetum Woburniense verzeichnet, und unter denſelben Benennungen in Antoin's Monographie der Coniferen, Wien 1840, aufgenommen. Die P. nepalensis Don iſt nur eine Varietät der P. Pinaster, die häufig unter dieſem Namen in den Sammlungen gefunden wird, und P. Massoniana Lamb. iſt nichts anderes als die echte P. sinensis nach einem unvoll⸗ kommenen Exemplar gezeichnet. Sie erreicht in China und in den nördlichen Theilen von Indien dieſelbe Größe als P. syl- vestris in Europa. Da fie febr zart ijt, fo verlangt fie im Winter Schutz. 37. Pinus excelsa; die hohe Bhotan-Kiefer. Dieſe ſchöne Pinus gleicht ſehr der Weymouth, hat aber bei⸗ nahe noch einmal ſo lange Nadeln und große Zapfen. Man findet ſie in vielen Theilen des Himalaya in großer Menge, auf Bergen, 11,000 Fuß über dem Meere, wo ſie eine Höhe von 100 bis 120^ erreicht. Bei den Bergbewohnern ijt fie un⸗ ter den Namen Kual⸗, Chylla- oder Trauer-Kiefer bekannt, und in einigen Sammlungen in England als P. Dicksonii. Das Holz iſt weiß, gleich dem des P. Strobus; der Stamm iſt ſehr ſchlank und eignet ſich zu Maſten. Dieſe ausgezeich⸗ nete Art iſt vollkommen hart und eine der ſchönſten der Gattung. 38. Pinus longifolia. Dieſe Art iſt bekannt ge⸗ nug, und bedarf daher keiner weiteren Erwähnung. Es giebt aber zwei Varietäten davon, oder vielleicht zwei eigene Arten, die in letzterer Zeit ſtets mit einander verwechſelt worden. In dem Arboretum britannicum iſt eine gute Abbildung der echten P. longifolia gegeben, welche fi von der Chil ghoza⸗Kiefer, die mehr erhabene Schuppen und ſitzende Zapfen hat, ähnlich denen der P. Gerardiana, doch noch einmal ſo lang, unterſcheidet. Die Samen ſind ebenfalls länger als bei der echten P. longifolia; (von dieſem Zapfen befindet ſich eine gute Abbildung in Antoin's Monographie der Conife⸗ ^ 143 ren unter dem Namen P. longifolia). Die jungen Pflanzen der Cbilghoza find härter als die von P. longifolia und fie hat kürzere Nadeln, bie zu dreien ſtehen. Dr. Royle be- richtet: die Chilghoza, wenn ſie von der P. Gerardiana verſchieden ijt, ſteht der P. longifolia näher als diefe. P. longiflora wächſt auf der Südſeite des Himalaya-Gebir— ges in hohen und niederen Regionen. Ohne Zweifel giebt es von ihr einige Varietäten. Chilghoza nennt man ſie in Cabool und Afghaniſtan. Die Samen, welche Herr Griffith unter dem Namen Chilghoza einſandte, ſind identiſch mit de⸗ nen vom Dr. Falconer mit der Benennung Neoza ein⸗ geführten. 39. Pinus Gerardiana ober Neoza-Kiefer. Eine dreinadelige Art, lange mit P. longifolia verwechſelt, aber ſehr verſchieden von dieſer; die Nadeln find nicht halb jo lang, und die Zapfen doppelt jo groß. Sie wurde zuerſt durch Lord Auckland von Indien eingeführt. Die Samen machen bei den Bergbewohnern Indiens einen Handels- und Nahrungsartikel aus. Dr. Royle fagt, fie fei nur in den nördlichen und trocknen Gegenden Himalayas zu finden, auch kommen ſie bei Kunawur, 5000 bis 10,000 Fuß über dem Meere vor. Die jungen Pflanzen wachſen langſam, und ha⸗ ben ein ſehr gewöhnliches Anſehen, jedoch hängen die Spitzen der Triebe immer nach dem Boden zu. Dieſe Art iſt ganz hart, erreicht aber keine bedeutende Höhe. 3. Abtheilung. Die Silber- oder Pech⸗Tannen, (the Silver or Spruce Firs. 40. Abies Webbiana; die purpurzapfige Sil⸗ bertanne. Dies iſt eine der ſchönſten Tannen. Sie wächſt auf dem Himalaya⸗Gebirge, aber an niedrigeren Orten als P. excelsa; in Goſſainthaon und andern nördlichen Theilen Indiens. Kapitain Webb, der ſie zuerſt entdeckte, ſagt, daß man fie Oumar (purpurzapfig) nenne, und daß fie 80 — 90 Fuß hoch wachſe, mit einem 3 — 4 Fuß im Durchmeſſer hal- tenden Stamm, und daß ihr Holz in Textur und Geruch der Bermuda-Ceder (Juniperus bermudiana) oder dem Blei- ſtiftsholz gleich käme. Die Zapfen geben ausgepreßt eine rothe Farbe oder eine Art Indigo. In mehreren Sammlungen findet man dieſe Art unter dem Namen P. spectabilis, und auf dem Himalaya⸗Gebirge ift fie unter der Benennung Chil- row bekannt. Sie iſt hart, nur ſind ihr die — bl ſchädlich. Al. Abies Pindrow; Royle's Silber-Tanne. Dieſe gleicht der vorigen ſehr, unterſcheidet ſich aber durch folgende Kennzeichen. Die Nadeln find ſchmaler, länger, lini⸗ enförmig, ſcharf zweizähnig, und auf beiden Seiten beinahe gleich gefärbt; die Zapfen ſind kürzer und breiter, mit tra⸗ pezförmigen Schuppen und rund gekerbten Deckblättchen. Sie ift härter als A. Webbiana, und man findet fie von 80 — 100 Fuß Höhe in den Gebirgen von Choor und Kedarkanta, 10,000 — 12,000 Fuß über dem Meere. Ihre Eigenſchaften find dieſelben als bei A. Webbiana. Eine ausgezeichnete Abbildung befindet ſich in Royle's Illustrations t. 86. 42. Abies Pichta oder A. sibirica; die Pede oder ſibiriſche Silber- Zanne. Dieſe iſt eine bet nie drigſten dieſer Abtheilung, fie wacht nicht höher als 30 — 40 Fuß, und unterſcheidet ſich von den übrigen durch die dunk⸗ leren und gedrängt ſtehenden Nadeln, und mehr ſchmalen, länglichen Zapfen. in einer Höhe von 4000 Fuß. Sie iſt ganz Dart, doch lei⸗ det fie leicht vom ZJugwinde im Sommer. Das Holz ift hart und dauerhaft. N 43. Abies Brunoniana; die indiſche Schier⸗ lings-Tanne. Sie gleicht der gewöhnlichen Schierlings⸗ Tanne (Hemlock Spruce) febr, hat jedoch 2—3 Mal fo lange Nadeln, die auf der unteren Seite bläuliher find. Die Zapfen find gleichfalls größer, die Schuppen breiter. Nach Dr. Royle findet ſie ſich nur in Nepal, 'am nördlichen Ab⸗ pange von Sheopore, in Goſſainthan und Kamaon, wo man ſie Thanſhing nennt. Sie iſt die A. dumosa oder Buſch⸗ tanne von Lambert und A. decidua Wall. Sie iſt ganz hart, und foll in günftigen Lagen eine Que von 70— 80 Fuß erreichen. 44. Abies Khutrow; eg RER N indiſche Tanne. Eine indiſche Art, die der gewöhnlichen ſehr gleicht, fie hat jedoch ſtärkere Nadeln und große, längliche Zapfen, von denen ſich eine fer gute Abbildung im Pinetum Wo- burniense unter dem Namen A. Smithiana befindet. Sie erreicht eine bedeutende Höhe in den nördlichen. Theilen von Indien, z. B. in Kamaon und Sirmore und die Bergbewohner nennen ſie Khutrow, welchen Namen Dr. Noyle für bieje Species beibehalten hat. Sie iſt ganz hart. : 45. Abies Morinda; bie kleinzapfige indiſche Tanne. Es iſt dies eine andere Art aus n Ladies Sie bildet große Wälder auf dem Altai - — Die 144 Theilen Indiens, mit kleineren Zapfen und von ſchlankerem Wuchs als die vorhergehenden. Sie iſt vielleicht nur eine conſtante Varietät der letzteren und ebenfalls ganz hart. 46. Abies orientalis. Dieſe niedliche Art gleicht mehr den amerikaniſchen als den norwegiſchen Tannen, ſie iſt aber viel ſchlanker und hat nur halb fo lange Nadeln, die alle am ganzen Zweige dieſelbe Länge haben. Man findet ſie auf den bohen Bergen von Imeretia, wo ſie ganze Wälder zwiſchen den Guriel- und Adſhar⸗Gebirgen bildet. Sie ijf ganz hart und gewöhnlich neben den Kirchen angebauet. A. obovata Don ijt ohne Zweifel dieſelbe Art und keine Silbertanne, wie ſie von Ledebour beſchrieben iſt, oder eine Varietät der A. Smithiana (A. Khutrow). Die Zapfen gleichen ſich allerdings in der Form, aber ſind in der Größe verſchieden. ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet -— und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen- Garten zu empfehlen i iſt. 1. Curtis’s Botanical Magazine. (Taf. 3928) Pharbitis Learii Lindl. * IIpomoca Learii Paxt.] März 1842. (Pentandria Monogynia. Convolyulaceae.) Dieſe herrliche Schlingpflanze ijt ein Bewohner von Bue⸗ nos Ayres. Sie wurde durch den britiſchen Geſandten Herrn Mandeville daſelbſt eingeſandt, der ſomit Dank verdient, eine der ſchönſten und zierendſten Pflanzen für die Gewächs⸗ und Warmhäuſer eingeführt zu haben. ; Die Gattung Pharbitis ijt in neuerer Zeit durch Choiſy 1 ea getrennt worden, nämlich wegen der 3— 4 fächerigen Kapil mit zweiſamigen Fächern, und dahin hat man mehrere Arten gebracht, die bereits ſeit längerer Zeit in unſe⸗ ren Gärten als Zierpflanzen kultivirt werden, als I. Nil, hederacea, purpurea und andere. Auch dieſe Pflanze ge⸗ bört zu derſelben Gattung, und zeichnet fih durch die präch⸗ tigen, großen, dünne Blumen mit heilzothen Fal⸗ ten poctpeittaft aus. In dem Handelsgarten des Herrn Knight zu Chelſea, wurde ein 40 Fuß langes Exemplar dieſer Pflanze gezogen, mit nicht weniger als 60,000 Blumen, von denen ſich täglich 300 — 800 öffneten. (Der Pflanze iſt bereits im 9. Jahrgange der Allgem. Gartenz. p. 308. Erwähnung geſchehen. O.) (Taf. 3923.) Catasetum abruptum Hook. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Eine neue Art, die dem Catasetum luridum ziemlich nahe ſteht. Sie wurde von Braſilien an den Glasnevin bo⸗ taniſchen Garten bei Dublin eingeſandt, wo ſie im September 1841 zuerſt blühte. Die Blumen ſind groß und grün, und die Kronenlippe gelb mit braunpunktirtem Rande. Literariſche Anzeige. Bei Wilhelm Engelmann in Leipzig ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Grundzüge der Wissenschaftlichen Botanik nebst einer Methodologischen Einleitung als x Anleitung zum Studium der Pflanze von M. J. Schleiden, Dr, ausserordentl. Professor in Jena. Erster Theil: Methodologische Einleitung. Vegetabilische Stofflehre. Die Lehre von der Pflanzenzelle. Sr. 5, Broch. Rthlr. 1. 20 Sgr. Nauckſche Buchhandlung. Zehnter Iahrgang. 2 UU | E : Allgemeine m Eine Zeitſchrift für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Bofanifern des In und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. MS muta: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. e, De Li Und eveygPV E WU Dr. ber Phi il den 7. Mai. Sonnabend, nS Ueber die Ausſaat des Tropaeolum Moritzianum. Vom Herrn Reinecke, Kunſtgärtner in Verlin, Es find häufig Klagen darüber eingegangen, daß die Samen ron Tropaeolum Moritzianum, welche ich an Gat» tenliebhabern vertheilte, nicht immer baben keimen wollen, ſon⸗ dern faſt jeder Zeit verdarben. Dieſer Umſtand beſtimmt mich, meine Erfahrungen über das Keimen Vhs Samen tdi in der Kürze mitzutheilen. ] ER Anfangs März 1841 ſäete ich 20 Samen von T. Mo- ritzianum in einen flachen Topf mit ſandiger Heideerde an- gefüllt, und ſtellte denſelben dicht unter die oberen Fenſter eines Ananashauſes. Eine zweite Ausſaat von 10 Körnern wurde in ein neu erwärmtes Ananasbeet im Hauſe, und eine dritte von eben ſo viel Körnern in ein eben angelegtes Gur⸗ kenbeet veranſtaltet. Sämmtliche Samen waren im Jahre 1840 geerndtet. Nach Verlauf von 6— 8 Tagen waren die im Gurkenbeete ausgeſäeten Samen ſämmtlich aufgegangen, das gegen keimten die im Ananasbeete befindlichen erſt in 10 bis 14 Tagen, und diejenigen endlich, die in Topfen ausgefäet waren, keimten gar nicht, ſondern ſchlugen gänzlich fehl, und 146 ich fand, nach Verlauf von 14 Tagen, ſämmtliche 20 Körner in Verweſung übergegangen. Die Urſache des Mißlingens die— fer Ausſaat in Töpfe dürfte darin zu fuchen fein, daß bie Töpfe alle zwei Tage angefeuchtet werden mußten, was bei den im Beete ausgeſäeten Samen nicht nöthig war. Nach dieſen im vorigen Jahre gemachten Erfahrungen, füete ich im März d. J. die Samen von T. Moritzianum ins Gurkenbeet, wo ich ganz einfach mit dem Finger Rinnen machte, in welche die Samenkörner hineingelegt und mit Erde bedeckt wurden. Dieſelben gingen in derſelben kurzen Zeit auf, wie im vorigen Jahre, und die jungen Pflänzchen zeigten fid) bald über der Erde. Was nun die weitere Behandlung dieſer jungen Sämlinge anbelangt, ſo gebe ich hierüber folgende Nachweiſung. So⸗ bald die Pflanzen aufgegangen ſind, werden ſie einzeln in Töpfe, welche mit einer ſandigen Lauberde angefüllt ſind, gepflanzt. Mitte Mai werden ſie alsdann aus den Töpfen ins freie Land an der Mauer und unter dem vorſtehenden Giebel eines Gewächshauſes gebracht, wo ſie bald zu blühen beginnen, und den ganzen Sommer mit unausgeſetzter Kraft damit fort⸗ fahren, bis der Froſt endlich ihrem Daſein ein Ende macht. Hieraus ergiebt es ſich, daß es nicht immer an dem Samen liegt, wenn er verdirbt und nicht keimen will, ſondern nur an der Art und Weiſe, wie er bei der Ausſaat behandelt wird. Offendar ſind Ausſaaten in Töpfen, zumal bei harten Samen, für das Keimen derſelben dann dit verderblich, wenn die Töpfe in geſchloſſenen Beeten ſtehen und zu feucht gehalten werden Oft gehen ſchon in den erſten 48 Stunden die Samen in Verweſung über; dagegen keimen oft die älte⸗ ſten Samen, wenn nur noch Keimkraft vorhanden iſt, in freier Erde in warmen Beeten in kurzer Zeit. Außer der Beſchreibung des T. Moritzianum in der ipina Gartenzeitung Vol. VI. Nr. 31. findet ſich nod folgende interreſſante Nachricht über diefe fo febr ſchaͤtzenswerthe Pflanze im dritten Hefte der „Abbildungen ſeltener Pflanzen des Königl. botaniſchen Gartens zu Berlin“ p. 43. t. 17., die ich mir erlaube, hier mitzutheilen, da nicht jedem Leſer dieſes Werk zugänglich ſein dürfte. „Die Samen dieſer ſchönen klimmenden Zierpflanze erhielt der Berliner botaniſche Garten durch Herrn Moritz, welcher fie in Caracas ſammelte. Nach den von ihm darüber einge zogenen Erkundigungen, werden die Früchte daſelbſt unreif in Eſſig eingemacht, wie die Kapern verſpeißt. Sie blüht febr reichlich, jedoch immer etwas ſpät, ſo daß ſie damit erſt am Anfange des Auguſt beginnt, dann aber auch in voller Blüthe bleibt, bis ſie von den Nachtfröſten getödtet wird. Es iſt da— Der rathlich, die Samen fo zeitig als möglich im Frühling auszuſäen, und bie jungen Pflanzen, ſobald man von den Nacht— fröſten nichts mehr zu befürchten hat, ins freie Land zu brin= gen, dann hat man wenigſtens die Ausſicht noch reife Früchte zu erhalten, was bei einer zu fpäten Ausſaat niemals zu hoffen ſteht. Die Pflanze iſt zwar nur einjährig, aber ſie kann den⸗ noch, außer durch Samen, auch dadurch erhalten werden, daß man ſie durch Stecklinge vermehrt, dieſen einen Standort dicht unter den ſchrägliegenden Fenſtern anweißt, und ihnen möglichſt viel Licht verſchafft. Die im freien Lande an einem Spalier gezogenen Pflanzen wachſen ungemein üppig und überziehen in kurzer Zeit eine beträchtliche Fläche, blühen jedoch in dieſer Freiheit nicht ſo reichlich als diejenigen, deren Ernährung durch einen beſchränkteren Raum ſparſamer erfolgt. In einer nahr⸗ haften ſandigen Laub- oder Gartenerde gedeiht ſie am beſten. Auch Herr Eduard Otto berichtete in einem Schreiben aus Caracas noch Folgendes darüber: „Auf einer Excurſion in die Gebirge fand ich das ſchöne Tropaeolum Moritzianum, welches der Berliner botaniſche Garten kultivirt, in voller Blü— the, ſich über niedriges Geſträuch hinwegziehend. Der Standort war ſchattig und kühl, und ungefähr 6000 Fuß über dem Mee⸗ resſpiegel gelegen. Auch in dem Garten des Präfidenten der Res publik Venezuela, General Paez, fand ich es am Spalier gezo- gen, im Monat Februar mit tauſenden von Blüthen bedeckt *). " E Das > Ganze der er it. f. w. Herrn Euer ard Wtietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 10. Keen's Sämlings- Erdbeere. Strawberry. Synonyme: Keen's neue Saͤmlings⸗, Keen's neue Ananas», Keen's ſchwarze Ananas - Erdbeere. Keen’s Seedling’s ) Auch bei St. Francisco, einer früheren Miſſion im Bezirk Ara: gua, Venezuela, war es an fonnigen und — pan Orten, über Geſträuch rankend, häufig. "UBRO Otto. 147 Keine Erdbeere, welche neuerlich gezogen worden ift, hat ſo ſehr die Aufmerkſamkeit in Anſpruch genommen, als Keen's Sämlings⸗Erdbeere. Ruhm und Vortheil hat fie dem ge- bracht, welcher ſie mit glücklichem Erfolg gezogen hat! Sie iſt aus dem Samen von Keen's Kaiſerlicher Erdbeere hervor— gegangen. - Sie trägt febr ausgezeichnet, reift gleich nach ber Shar- lach⸗Erdbeere, und früher als irgend eine andere Ananas- Erdbeere. Die Frucht iſt ſehr groß, rund oder oval, einige der größten ſind hahnenkammförmig geſtaltet; wenn ſie reif find, haben fie an der Sonnenſeite eine febr dunkele Pur- pur⸗Scharlachfarbe, aber an der entgegengeſetzten Seite ſind ſie blaſſer und leicht behaart. Die Samen liegen flach auf der polirten Oberfläche der Frucht, welche gewöhnlich eine Furche an der Spitze hat; das Fleiſch ijt feft, dicht, fhar- lachroth, ohne irgend ein ſich löſendes Herz, von leidlichem Wohlgeſchmack. Der Kelch iſt von mittlerer Größe, haarig und umgebogen. Die Blattſtiele find hoch, leicht behaart; die Blättchen ſehr groß, rundlich, größtentheils flach, zurück⸗ gebogen, febr weiß, glänzend dunkelgrün, mit groben Så- gezähnen, welche groß und zugerundet ſind. Die Schafte ſind mäßig lang, zuweilen auch ſehr kurz, äſtig mit kur— zen, ſchwachen, büſchligen Blumenſtielen; Blumen mittelgroß, ſich früh öffnend. Dieſe Erdbeere iſt ein ausgezeichnetes Produckt, ſie be⸗ ſitzt ſowohl Schönheit, Größe, Feſtigkeit des Fleiſches, als Ergiebigkeit, und reift zu einer Zeit, wo die anderen Sor— ten weniger Früchte liefern. Obgleich fie im Geſchmack von verſchiedenen andern Erdbeeren übertroffen wird, hat ſie auf dem öffentlichen Markte durch ihre äußeren Eigenſchaften doch entſchieden den Vorzug. Die Blättchen ſind die größten die⸗ fer Abtheilung, einige von mittlerer Größe maaßen 43 Zoll übers Kreuz. Man treibt fie mit gutem Erfolg, ſowohl früh als ſpät, und ſie trägt ſehr reichlich. Kaiſerliche Erdbeere. Keen's wen Strawberry. Synonyme: Kaiſerliche-, ſchwarze Kaiſerliche, große Kai- ſerliche, ſchwarze- Kaiſerliche Ananas⸗, ſchwarze Isleworth⸗, Keen's ſchwarze⸗, Keen's großfrüchtige⸗, Isleworth's Ana- nas ⸗, große ſchwarze⸗, Keen's ſchwarze Ananas⸗, Me- ttarin⸗Erdbeere. HI eee 11. Keen's Wurde um das Jahr 1806 aus dem Samen der gro⸗ ßen weißen chilier (weißen caroliniſchen) Erdbeere gezogen. Dieſe iſt zwar keine frühe Erdbeere, allein ſie bringt doch regelmäßig eine erträgliche Ernte. Die Frucht iſt ſehr groß, rundlich, zuweilen ſtumpf zugeſpitzt, reif ſehr dunkel pur⸗ purroth an ber Sonnenſeite; die Samen treten aus ber Ober- fläche, welche glänzend iſt, hervor; das Fleiſch iſt nicht ſaf⸗ tig, aber ſehr feſt, grob, hohl im Innern, mit einem Her⸗ zen, der Geſchmack erträglich. Der Kelch iſt groß, theilweiſe ausgebreitet, umgebogen, zuweilen zurückgeſchlagen. Die Blatt⸗ fefe find von mäßiger Länge, ſteif, ausgebreitet und leicht behaart. Die Blaͤttchen ſind groß, rundlich, concav, von dicker Textur, ausgebreitet, mit groben, zugerundeten Säge⸗ zähnen, die Oberſeite glänzend, dunkelgrün. Der Ausläufer ſind zwar nur wenige, aber ſehr große. Die Schafte ſind ſo lang als die Blattſtiele, ſehr ſteif, haarig und ſehr äſtig, mit langen, ausgebreiteten ſteifen Blumenſtielen, die Blumen find mittelgroß, nicht gleichmäßig fruchtbar, beſonders find die letzteren abortirend. Dieſe Erdbeere geht in unſern Gärten auch unter den Namen „Rieſen-Erdbeere“ und erregt ihrer Größe wegen viel Aufſehen. Barnet meint zwar, ſie fei etwas zärtlich in ihrer Kultur, allein davon habe ich feine Beweiſe, ich finde vielmehr das Gegentheil; denn im gut zubereiteten und etwas lebmigen Boden wächſt ſie außerordentlich gut, und erhält ſich in demſelben ohne im Geringſten Schaden zu leiden. 12. Schwarze Prinzen-Erdbeere. Black Prince Strawberry. Synonyme. Wilmots ſchwarze kaiſerliche Erdbeere. Wurde von John Wilmot zu Isleworth im Jahre 1820 aus dem Samen von Keen's kaiſerlicher Erdbeere erzogen. — Sie trägt gut und reift als eine Ananas: Erdbeere früh. Die Frucht ijt mittelgroß, zuſammengedrückt⸗ſphäriſch, mit einer Furche an der Spitze, haarig, reif ganz und gar von einer febr dunkel-violetten Farbe; die Samen leicht eine geſenkt, die Außenſeite der Frucht ſehr glatt; das Fleiſch iſt dicht, ſehr feſt, durch und durch ſchwach ſcharlachfar⸗ big, mit einem kleinen Herzen, Geſchmack vorzüglicher als bei der vorigen, der Saft dunkel. Der Kelch ijt klein für eine Ananas = Erdbeere und aus iiit Die 2 148 ſind ſehr kurz, beinahe glatt; die Blättchen von mittle⸗ rer Größe, beinahe rund, conver, mit ſtumpfen Sägezähnen die Oberſeite iſt glatt, glänzend dunkelgrün. Die Ausläufer ſind zahlreich, lichtbraun auf der Oberſeite. Die Schafte ſind ſehr kurz, ſteif, haarig, ſehr verzweigt; die Blumenſtiele ſind lang und die Blumen ſehr klein. Sie iſt bezüglich ihrer eigenthümlichen dunkeln und glän⸗ zenden Oberfläche, wodurch fie fib von allen übrigen unter: ſcheidet, eine der ſonderbarſten Erdbeeren, welche bis jetzt aus Samen gezogen worden ſind. Wilmot verſichert, daß ſie eine der beſten Treiberdbeeren ſei, welche er kennt, ſie trägt viel und ſicher. — Im Aeußern nähert ſie fih Keen's kaiſerlicher Erdbeere; die Blättchen find jedoch von dickerer Textur, und ihre Oberfläche iſt mehr gefurcht und conver; die ganze Pflanze iſt überhaupt niedriger, die Frucht beträchtlich kleiner und nicht ſo grob. 13. Maulbeer⸗Erdbeere. Mulberry Strawberry. Synonyme Mähren⸗, Königs⸗, Akaia ſurinamiſche Erdbeere in einigen ſchottiſchen G Kirke verſichert, daß die . in ſeinem Garten zu Brompton vor 20 Jahren unter dem Namen der Mähren-⸗Erdbeere exiſtirte, daß fie fein Vater vom General Murray erhalten, der ſie aus einem fremden Lande einge⸗ führt hat. — Andr. Dickſon ſandte fie der Geſellſchaft aus ſeinem Garten zu Edinburgh als die Königs-Erdbeere, wohin fie als cherokeeſiſche Erdbeere aus einer Privat- Sammlung verpflanzt worden war. In einigen ſcottichen Gärten iſt ſie als Erdbeere von Surinam bekannt. Dieſe Sorte trägt ſchwer und reift ſpät. Die Frucht iſt mittelgroß, eirund mit einem kurzen Halſe, wenn fie reif it, ijt fie dunkel purpurroth an der Sonnenſeite; die Samen ſind leicht eingeſenkt; das Fleiſch iſt weich, grob, roth, mit einem langen Herzen, von Geſchmack mittelmäßig. Der Kelch ijt haarig, ſebr groß, umgebogen und über die halbe Frucht ſich ausbreitend. Die Blat find kurz, ausgebreitet und haarig, die Blättchen ſehr groß, länglich, im Allgemeinen concav, von dicker Tertur, mit groben Sägezähnen, die Oberſeite haarig und dunkel glänzend grün. Die Ausläufer find zahlreich, dick, röthlich auf der Oberſeite. Die Schafte kurz, ſteif, Daarig, veräſtelt mit ſehr langen Blumenſtielen und großen Blumen. — Ihre Blätter find beſonders kurz geſtielt und ausgebreitet. Dieſe Erdbeere iſt übrigens der Beachtung werth. (Fortſetzung folgt.) Auszüge aus engliſchen Gartenſchriften. Ueber die Erziehung der Coniferen aus Samen. Vom Herrn G. Gordon. (Aus Gardener's Magazine Nr. 6, 1842.) Nur die Fichten und Kiefern laſſen ſich im Großen durch Samen vermehren, der in ſehr reichlicher Menge von alten Exemplaren gewonnen wird, und gewöhnlich im Herbſt reift. Die Zapfen erfordern bis zu ihrer Reife eine Zeit von 15 bis 18 Monaten, müſſen am Anfange des Winters eingeſammelt, und dann bis Ende Maͤrz an einem kühlen, aber trockenen Orte aufbewahrt werden, um welche Zeit die Samen aus den Japfen zu entnehmen ſind, was öfters mit einigen Schwierig⸗ keiten verbunden iſt, da ſie leicht verwundbar ſind, und beſonders beim Dörren ſehr leicht vom Feuer leiden. Die Zapfen einiger Arten, z. B. von P. oocarpa, find fo hart, daß fie mehrere Wochen im Dörrofen liegen müſ⸗ ſen, ehe ſie ſich öffnen. Der ſicherſte Weg ſie zu öffnen iſt, ein Loch durch die Mitte zu bohren, welches vom Stiel⸗ ende aus geſchieht, und dann ein rundes Stück hartes Holz bineinzutreiben, welches die Zapfen zerſprengt. Hierauf entfernt man die Schuppen, hinter denen die Samen liegen, mit einem Meißel, mit welcher Operation ebenfalls von unten angefangen werden muß; dann kann man die Samen, ohne ſie zu ver⸗ letzen, mit Leichtigkeit herausnehmen. Dieſes Verfahren ift, wie ſich von ſelbſt verſteht, nur bei den ſeltenſten Arten anzu⸗ wenden, da ſich die Zapfen der gewöhnlichen Arten, namentlich die der Weymouths⸗Kiefer, Ceder, Lerche, Silbertanne u. a. leicht beim Trocknen von ſelbſt öffnen. Die nächſte Operation ijf das Ausſäen der Samen, wel- ches ſich auf folgende Weiſe am Beſten thun laͤßt. Sind die Samen neu oder felten, fo thut man wobl fie in Näpfe, mit trod- nem, ſandigem Lehm, ohne eine Beimiſchung, weder von Laub- oder Heideerde, noch von veraltetem Dünger 149 zu ſaͤen, da alle diefe Subſtanzen höchſt nachtheilig wirken, indem die jungen Pflanzen, wenn ſie aufgegangen ſind, leicht abſtocken, zumal bei feuchtem und kaltem Wetter. Iſt der Lehm ſehr fett, ſo miſche man etwas Sand darunter, jedoch ſo wenig als möglich, denn jemehr Sand ſich im Lehm befindet, deſto ſchwächer kommen die Pflanzen empor. Sind die Samen in einem zweifelhaften Sujtanbe, fo fe man fie in Näpfe mit ſehr trockenem Lehm, und ſtelle ſie an einen ſehr trocknen Stand⸗ ort, denn im entgegenſetzten Falle find fie ohne Rettung ver- loren. Mit Beginn des Frühjahrs bringe man die Näpfe in ein mäßig warmes, jedoch nicht feuchtes Beet, aus dem ſie aber entfernt werden müſſen, ehe die Pflänzchen über der Erde erſcheinen; fie werden nach und nach abgehärtet und wenig begoſſen. Viel hängt von dem Gebrauch des Waſſers in die— ſer Periode (wenn die Nahrungsſtoffe aus den Samen er⸗ ſchöpft find und die Pflanzen ſelbige durch ihre eigenen Wurzeln zu ſuchen haben) ab, ſpäter ſtocken ſie ſeltener, ausgenommen ſie werden übergoſſen. Sind die Pflanzen aufgegangen und ein wenig abgehärtet, ſo werden ſie einzeln in kleine Töpfe, in Lehm, Heide- und Lauberde verpflanzt, und in ein dichtes Beet geſtellt, um anzuwurzeln, jedoch nur wenig begoſſen, aber ihnen ſpäter reichlich Luft gegeben. Nachher verlangen ſie wenig Mühe und Sorgfalt. Die ſchnell wachſenden Arten müſſen öfters im Herbſt verpflanzt werden, damit ſie den Topf nicht zu ſehr auswurzeln, was, wenn ſie ins Freie ausgepflanzt werden ſollen, ſehr nachtheilig iſt. Vor dem dritten Jahre iſt es nicht anzurathen, die zarteren Arten ins Freie zu pflanzen, wo hingegen die gewöhnlicheren ſchon nach dem erſten Jahre ausgepflanzt werden können. Die gewöhnlichen Arten, als die ſchottiſche- und Silber⸗ Tanne, die Lerche, die Pinaſter und Weymouths⸗Kiefer, wie alle mit hartſchaligem Samen, und ſelbſt P. Deodara und die Ceder vom Libanon können mit Vortheil auf ein Beet im Freien auf folgende Weiſe ausgeſäet werden. Man wähle ein Stück Land mit ſandigem, friſchem Lehmboden, grabe daſſelbe Ende März um, ebene es gehörig und theile es in 4 Fuß breite Beete, worauf die Samen an einem trockenen Tage ziemlich dick ausgeſäet und 4—“ boch mit Erde bedeckt wer- den, was fih nach der Härte des Samens richtet. Nachdem die Samen gefäet find, wird die Erde mit dem flachen Spa⸗ ten leicht angedrückt, aber nur wenn der Boden ſandig und trocken fein ſollte. Die fo beſäeten Beete verlangen nun keine andere Sorgfalt, als daß man ſie von Unkraut rein hält, und Vögel, Mäufe und anderes plagende Ungeziefer durch die beſten Mittel abzuhalten ſucht. | Die Samen ber meijten Coniferen keimen im Freien ge⸗ ſäet, in Zeit von ſechs Wochen, und können bereits im zwei⸗ ten Jahre in die Baumſchulen verpflanzt werden. „ die Kultur der perſiſchen Melonen in Toͤpfen, an den Vorfenſtern in einem Wein-Treibhauſe. (Aus dem Floricultural Magazine. Februar 1842.) Daß ſich die perſiſchen Melonen mit größerer Leichtigkeit kultiviren laſſen, und weder eine fo trockene Atmoſphäre noch jo trockene Wärme verlangen, als viele glauben, beweißt fol- gende Methode: Die bei der Kultur angewendete Erde beſtand aus tor⸗ figem Lehm, mit einem Theil altem, gut verrottetem Mißbeet⸗ dünger. Die Töpfe bekamen erſt eine gute Unterlage von grob zerbrochenen Knochen, worauf etwas großſtückiger Torf '), und die für die Pflanzen beſtimmte Erde kommt. Die ange⸗ wendeten Töpfe waren 18 Zoll tief und hielten am Boden 11 und an der Oeffnung 18 Zoll im Durchmeſſer. Hölzerne üjten find jedoch den Töpfen vorzuziehen, indem in dieſen die Wurzeln nicht ſo ſtark durch die Sonne leiden, wenn man die Töpfe nicht mit ſtets feuchtzuhaltendem Mooſe umgeben ill. Ueber z= Die Samen werden früh ausgefäet, und die Pflanzen dann auf die gewöhnliche Weiſe behandelt, nur daß der Haupt⸗ trieb nicht eingeſtutzt werden darf, indem er die fruchttragenden Seitentriebe erzeugen muß. Die meiſten perſiſchen Melonen⸗ Arten tragen reichlich und zeigen eine große Menge Blüthen, die man jedoch nicht eher aufkommen laffen darf, bevor die Pflanze vollkommen ſtark iſt. Zwei Früchte an jeder Pflanze zur Reife kommen zu laſſen, iſt hinreichend, da fie gewöhnlich eine ziemliche Größe erreichen. Fangen die Früchte zu reifen an, ſo begieße man die Pflanzen öfters mit flüſſigem Dünger und beiprige fie des Abends von oben. Die Temperatur des *) Das Wort Torf bedeutet bier — 4 — 4 die in ihr befindlichen Raſenwurzeln zuſan 150 Hauses wurde dem Weine angemefjen und die Atmoſphäre beſtändig feucht gehalten, bis die Trauben. ſich zu faͤrben an⸗ fingen. Eine Hauptſache bei der Kultur der Melonen oder Gurken in Töpfen in einem Wein- oder Ananashauſe, iſt es, daß man ſo früh als möglich junge Pflanzen habe. Anfangs April müffen die Pflanzen fo fart fein, daß ſie zum letzten Male verpflanzt werden, denn geſchieht es ſpäter, ſo ſind ſie der rothen Spinne und anderem Ungeziefer leicht unterworfen. Ein anderer günftiger Umſtand beim frühen anfangen iſt, daß zur Zeit, wenn die Früchte reifen, die größte Sonnenwärme herrſcht. Viele, weniger zarte Varietäten laſſen fib mit Vortheil auf Miſtbeeten ziehen, beſonders die ſüße Melone von Ispa⸗ han, Gasgar und Salonica. Zartere Arten, als die geſtreifte Hooſainee, Melone von Keiſing und die Kurchaing gedeiben meiſtens nur in Topfen, oder wenn auf Miſtbeeten kultivirt, muß in denſelben eine Vorkehrung getroffen werden, um die Ranken einige Joll von der Erde abzuhalten, was am beſten fih durch Fäden oder Drath, die man ſechs Zoll von zeit zu beſchleunigen, können die Pflanzen in ein warmes und helles Gewächshaus geſtellt werden“. „Drei Pflanzen wurden im vergangenen Jahre mit har— ten californiſchen Sommergewächſen im freien Lande erzogen; ſie blühten ſchöner in Farbe, als die unter Glas, aber nicht reichlich; dies beweiſt, daß man fie auch im Freien wird ful- tiviren können, wo fie unſtreitig, wenn erſt häufiger berbrei- tet, eine der ſchönſten Zierpflanzen ſein wird.“ Der hieſige botaniſche Garten beſaß im vergangenen Som⸗ mer ein ſchönes Exemplar dieſer herrlichen Pflanze, die aber leider keinen Samen reifte. Die Handelsgärtner Herren Marnock und Manley zu Hackney bei London zeigen an, daß fie im Monat Mai d. J. Pflanzen dieſer ſchönen Martynia zu 21 Schilling Ster— ling (7 Thlr.) zur Verſendung vorräthig haben, und bitten um baldige Aufträge, indem nur ſehr wenige Pflanzen vor- handen ſind. Ed. Otto. einander entfernt im Beete zieht, bewerkſtelligen läßt. Auf „die ſchön blü üben den Pflanzen, dieſe Weiſe laſſen ſich ſelbſt die zarteſten perſiſchen Melonen gleich den gewöhnlichen Varietäten kultiviren. Martynia fragrans Lindley. P In dem mir vorliegendem Februar- Hefte des Floricul- tural- Magazine befindet fih eine Abbildung der Martynia fragrans, die unſtreitig die ſchönſte Art dieſer Gattung iſt. Die zu dieſer Abbildung gegebene Beſchreibung enthält neben den, ſchon früher über dieſe Zierpflanzen gegebenen Mitthei⸗ lungen *) noch Folgendes: „Dieſe wahrhaft ſchöne und äußerſt angenehm riechende Pflanze üt ein Bewohner von Mejico, und wurde 1840 durch Miß Harvey zu Hayle in Cornwall aus Samen erzogen, die ſie von einem ihrer Correſpondenten in Neal del Monte erhielt.“ „Mir enpfellen die Samen auf ein mäßig warmes Beet : auszufäen, die Pflanzen in eine nahrhafte Erde zu pflanzen, und da fie ſchnell wachſen, jo müſſen fie öfters aber behut⸗ fam verpflanzt und fo nahe als möglich dem Glaſe gehalten werden. Man begieße ſie mit Vorſi icht, und um die Blüthen⸗ *) Siehe Allgem. Gartenzeitung IX p. 140. welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. —— 1. Curtis’s SEN Magazine. (Taf. 3930.) Gastrochilus pulcherrima Walt. (Monandria Monogynia. Seitomineae.) Ein Bewohner von Rangoon in Oſtindien, wo ſie im Auguſt bluͤht. Die Blumen ſind ſehr zierlich, äußerlich weiß und innerhalb ſcharlachroth; ſie hat auf dem erſten Blick faſt das Anſehen einer Orchidee. Dr. Wallich, durch den ſie eingeführt wurde, ſtellt ſie bei Alpinia und Kaempferia. Sie verlangt viel Wärme und gedeiht vorzüglich im Orchi— deenhauſe. März 1842. (Taf. 3931.) Oreodaphne bullata Nees: - [Laurus bullata Burchell.] (Enneandria Monogynia, Laurineae.) l Es iſt diefe Pflanze ein Bewohner des —— Diſtrikts, am —(— der guten Hoffnung und die ein⸗ 151 zige der alten Gattung Laurus, die bis jetzt im ſüdlichen Afrika gefunden wurde. Sie wurde durch Herrn Bowie in den den Königl. Garten zu Kew unter der Benennung „Afrika— niſche Eiche“ eingeführt, und es iſt daher nicht unwahr— ſcheinlich, daß die ſogenannte Eiche des tropiſchen Afrikas auch eine Laurus-Art ſei. Ferner iſt dieſer Baum, denn als ſolcher bildet ſich die Pflanze aus, unter der Benennung Stink -hout (Stinkholz) bekannt. Burchell ſagt: „Gebälk und Fußböden aus Teakholz von Indien find nicht felten, je- doch das dazu am meiſten benutzte Holz ijt das Geel-hout (Gelbholz), eine Art Podocarpus, und das Stinkholz (Lau— rus bullata). Letzteres iſt vortrefflich und gleicht dem Ma⸗ hagoni, ſowohl an Farbe als an Qualität. Programm des Erfurter Garten bau- vereins zu einer alljährlich zu veranſtalkenden Georginen⸗Ausſtellung. Wir beabſichtigen, von jetzt ab jährlich eine Haupt-Ge⸗ orginen-Ausſtellung zu veranſtalten, einestheils, um die preis⸗ würdigen Blumen der in Deutſchland gezogenen Saͤmlinge zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, anderntheils aber, die Kuls tur dieſer Blume fo zu beleben, daß die deutſchen Preisblu— men, von denen ſchon jetzt mehrere keiner ausländiſchen Blume nachſtehen, den engliſchen Preisblumen, die bisher als die vor⸗ züglichſten allgemein anerkannt werden mußten, das Feld ihres Ruhms ffreitig machen koͤnnen, und dadurch zugleich dem deut- ſchen Vaterlande beträchtliche Summen zu erhalten, die jaͤhr⸗ lich für neue Preisblumen nach England auswandern. Für die geehrten Theilnehmer an unſerer Georginen⸗ Ausſtellung bringen wir demnächſt Folgendes zur geneigten Kenntnißnahme: 1) Die diesjährige — Austellung findet am 20. und 21. September zu Erfurt im Nathskeller⸗Lokale ſtatt. Sie beginnt am 20. Nachmittags 1 Uhr und dau⸗ ert bis 21. Nachmittags 5 Uhr. 2) An dieſer Ausſtellung konnen alle en teurs Deutſchlands Theil nehmen. 3) Alle Blumen, welche concurriren follen, müſſen bis ſpä⸗ teſtens den Abend zuvor eingegangen ſein. Blumen, welche am Tage der Ausſtellung noch eingehen, werden zwar ausgeſtellt, können aber nur dann die verdiente An⸗ erkennung finden, wenn das Preisrichter ie noch in Thätigkeit iſt. 4) Die Herſendungskoſten an Porto wird, wo es gewünscht wird, der Verein tragen, ſofern die Zahl der eingeſen— deten Blumen nicht mehr als 24 beträgt. Es ſteht in» deſſen jedem Einſender frei, mehr als 24 Blumen eine zuſenden, jedoch nur auf ſeine Koſten. 5) Auf Anerkennung von Seiten des Preisrichter-Comité können überhaupt nur ſolche Samenblumen Anſpruch ma⸗ chen, die den Anforderungen entſprechen, welche in neueſter Zeit an eine gute Blume gemacht werden. Die Anerkennung ſelbſt findet in 3 Klaſſen ſtatt, und zwar: A. Als Georginen erſten d - werden anerkannt: Blu⸗ men, welche von der Seite beſehen, eine Halbkugel bil— den und deren Blätter, von oben beſehen, ganz roſet— tenmäßig liegen; das Centrum darf nicht verwirrt, auch in der Regel nicht eingedrückt und jedes Blatt muß ge⸗ röhrt und rund ſein; eine ſolche Blume darf auch nicht hängend fein. B. Als Blumen zweiten Ranges werden ſolche anerkannt, welche den vorgedachten Bedingungen in ſo weit ent⸗ ſprechen, daß nur das eine oder andere daran mangel⸗ haft iſt. C. Als Blume dritten Ranges wird eine ſolche Georgine anerkannt, die mebrere Mängel der Blumen erſten Ran⸗ ges enthalt, jedoch durch ihr Farbenſpiel oder ihren Farbencontraſt noch als ausgezeichnete Blume betrachtet werden muß. Doch ſelbſt ſolche müjjem gut gefüllt und nicht zu flattrig fein. Die Jutheilung dieſer Preiſe kann jedoch nur ſolchen Blumen zu Theil werden, die bereits das zweite Jahr blühen, um bie Dódjt wahrſcheinliche Garantie ihrer Bes ſtändigkeit zu haben. Auch müſſen von jeder Wes Suet u ftens vier Blumen eingefendet werden: 152 6) Der Verein macht diejenigen Blumen in mehreren Gar⸗ tenſchriften öffentlich bekannt, welche nach vorſtehenden Be- dingungen preiswürdig gefunden werden. Zu Ende wird jedoch jedem gekrönten Sämling ein Name beigelegt werden, ſofern er nicht ſchon unter einem ſolchen eingeſendet worden iſt. Doch ſteht es jedem Ein⸗ ſender frei, für ſeine Sämlinge im Voraus Namen zu beſtimmen, welche im Fall ihrer Preiswürdigkeit denſel⸗ ben beigelegt werden ſollen. 7) Auch über Blumen einjähriger Georginen-Sämlinge wird das Preisrichter-Comité fein Urtheil abgeben, jedoch nur in ſo weit, als dem Einſender diejenigen Blumen nam⸗ haft gemacht werden, welche ſich zur Preisbewerbung bei der nächſten Jahres-Ausſtellung zu qualificiren ſcheinen; auch werden ſie zu dieſer Ausſtellung in einem beſonders geführten Regiſter vollſtändig beſchrieben, im voraus no— tirt, und bewähren ſie ſich alsdann wiederholt, ſo wird dies bei der wirklichen Preis-Zuerkennung noch beſon⸗ ders erwähnt werden. Von ſolchen einjährigen un. brauchen nur 1 oder 2 Blumen eingeſendet zu 8) Jeder Einſender hat die r abzugeben, daß die zur Concurrenz eingeſendeten Blumen weder durch Tauſch noch Handel jon in mehrere Hände gelangt ſind. 9) Jede zur Concurrenz eingeſendete Blume muß nume⸗ rirt, in einem nach dieſen Nummern aufgeſtellten Ver⸗ zeichniſſe genau und vollſtändig beſchrieben und ausdrück⸗ lich angegeben werden, ob die Blume zum erſten Male blüht oder ſchon mehrere Jahre aeblübt, und im letztern Falle fib beſtändig gezeigt bat. Dieſes Verzeichniß iſt in duplo itp d! wovon dem Einſender, wenn eine Preis-Juerkennung oder bine ſichtlich der einjährigen Georginen eine künftige Concur⸗ renz ausgeſprochen wird, das Haupteremplar, mit dem Ausſpruche der Preisrichter verſehen, zurückgeſendet wird. 10) Auch Schmuckblumen können eingeſendet werden, jedoch müſſen von den Preisblümen genau getrennt und mit einer vollſtändigen und genauen Charakteriſtik und mit Angabe ihres Erzeugers verſehen ſein; auch gilt da— bei als Regel, daß fih jede Schmuckpflanze durch Neu- heit, Farbe, Bau, Stand, Größe und Kultur auszeichne. Einestheils ſollen dieſe Schmuckpflanzen dazu dienen um zu ſehen, wie weit unſere deutſchen Sämlinge dieſen noch nachſtehen, anderntheils aber, ob ſich ſolche bei den verſchiedenen Cultivateurs gleich gut gehalten haben, und endlich, ob ſie auch ſtets unter den richtigen Namen an die Herren Cultivateurs gelangt ſind. 11) Das Preisrichter-Comité wird hauptſächlich aus dem 1 t2 Blumen-Ausſchuſſe des hieſigen Gartenbau-Vereins, aus den nicht zum Gartenbau-Verein gehörigen einheimiſchen und auswärtigen Georginen-Cultivateurs und aus dem jedesmaligen Vorſtande des Vereins gebildet werden, und ſoll nicht unter 15 Perſonen beſtehen. Der Blumen-Ausſchuß des hieſigen Gartenbau-Vereins bildet zugleich das Preisrichter-Comits für alle neuge⸗ zogenen Hybriden aller übrigen Blumengattungen. Derſelbe wird von dem Vorſtande des Vereins re— gelmäßig am letzten Dienſtage jeden Monats verſammelt, zu welchen Tagen während des ganzen Jahres Blumen neuer Hybriden, jedoch unter genauer und vollſtändiger Beſchreibung, an den Verein eingeſendet werden konnen, welche ſodann vom Vorſtande dieſem Ausſchuſſe, an deſ⸗ fen Beratbungen er ohnedies ſtets Theil nimmt, vorge⸗ legt werden. Werden ſolche Hybriden preiswürdig befunden, fo wird dies nicht nur dem Einſender mittelſt eines Certi- ficats eröffnet, ſondern es wird die Preis⸗Juerkennung unter ſpecieller Beschreibung der Blume in mehreren Gar- tenzeitungen von Seiten des Vereins öffentlich bekannt gemacht Erfurt, den 5. April 1842. Der Gartenbau-Verein zu Erfurt. — en ——— Ton Mies Zeitfhrirt erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in ver wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich ij, follen : oder tzſchnitte beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs if 4 Thlr. lungen auf die ſe Zeitſchrift an. Verlag der Nauckſchen Buchhandlung. Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtäntter nehmen Veſtel⸗ Gedruckt in der Naudkſchen Bugtruderei. Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift „für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Ans und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, eee Dietrich, "n hev (53 ehrer an ocr D ^ QUA s T. der Philo ohe und Sonnabend, den 14. Mai. Ueber ein e für bie Gärten neues Tropaeolum, welches im biefigen botanischen Garten blüht, und einige Bemerkungen über diefe Gattung. Von den Herausgebern. Die neuere Zeit, die uns aus vielen in den Gärten be- liebten Gattungen neue, als Zierpflanzen zu empfehlende Mr- ten zuführte, hat uns auch aus der kleinen Familie der Tro- paeoleae dreifach oder wohl vierfach mehr Species gebracht, als wir je zuvor gekannt haben. Wenn auch frühere Reiſende in entfernten Welttheilen, namentlich in den an Pflanzenſchätzen vielleicht unerſchöpflichen Ländern Südamerikas reichliche Ent⸗ deckungen machten, und zahlreiche Pflanzen ſammelten, ſo blie⸗ ben dieſelben doch größtentheils in den Herbarien verborgen und nur ſelten wurden ſie lebend in die Gärten eingeführt. Bei den neueren botaniſchen Reifen ijf es dagegen mit Hauptzweck, die botaniſchen und Privat⸗Garten mit keimfähigen Samen und lebenden Pflanzen zu bereichern, weshalb auch jetzt in den⸗ ſelben in einem Jahre mehr Neues eingeführt wird, als frü⸗ ber kaum in zwei Decennien. Wenden wir das Geſagte auf 154 die Gattung Tropaeolum an, fo finden wir in Link's Enu- meratio altera von 1821. nur die beiden längſt bekannten Arten Tr. majus und minus aufgeführt, während wir jetzt allein hier im botaniſchen Garten außer dieſen beiden Arten noch ſechs andere fultibiren, die fi bald um das Doppelte vermehren dürften, da in den engliſchen Gärten wirklich ſchon mehr als 12 Arten in Kultur find. Das Vaterland der mei- ſten Tropaeoleae ijt bekanntlich vorzugsweiſe Peru und Chili, und nur wenige Arten finden ſich in anderen Länderſtrichen Südamerikas, wie z. B. das ſchöne Tr. Moritziauum Kl. aus Caracas ſtammt. Außer den von uns öfter in dieſen Blättern erwähn⸗ ten Arten, die der hieſige botaniſche Garten kultivirt, blüht in dieſem Jahre hier eine, bisher hier noch nicht geſehene Art, fie iit im Poeppig und Endlicher's Nova genera et species plantarum als Tropaeolum polyphyllum myriophyllum beſchrieben und abgebildet und ſoll nach dieſen Naturforſchern nur Varietät von Tr. polyphyl- lum Cav. ſein, eine Behauptung, welche wir freilich nicht mit Beſtimmtheit beſtreiten wollen, jedoch auch nicht un⸗ bedingt beipflichten können, da das Tr. polyphyllum Cav. Blatt. uns allerdings eine verſchiedene Art zu ſein ſcheint, wie dies auch ein Exemplar im hieſigen Königl. Herbarium zeigt. Doch nach einem Exemplare mögen wir kein entſcheidendes Urtbeil fällen, und wollen uns lieber auf Pöppigs und Endlichers Beſtimmung verlaſſen, da dieſen ohne Zweifel mehrere Exemplare zu Gebote jtanden, wodurch ſie veranlaßt wurden, in der vor— liegenden Pflanze nur eine Varietät zu ſehen. Wir führen deshalb dieſelbe auch unter obigem Namen auf, und wollen ſie durch eine Beſchreibung den Gartenfreunden kenntlich ma⸗ chen, da ſie eben ſo gut als die übrigen Arten als Zierpflanze zu empfehlen iſt. Tropaeolum polyphyllum myriophyllum. Tr. ramis teretibus exstipulatis; foliis palmato- quinque ad septempartitis, laciniis linearibus integris vel bi- partitis, in orbem dispositis; calycis laciniis triangu- laribus, viridibus, basi subcoloratis, calcare subulato recto, bee, corollam subaequarte, petalis spa- thulatis emarginatis superioribus breviter uuguicula- tis, inferioribus parum. minoribus, ungue angustissimo longiusculo. nude; stigmate tripartito, laciniis duabus minoribus. nu FEE, ; Baſis an " Bondi, Tr. polyphyllum var. A. myriophyllum. Poeppig et End- licher, Nova genera et spec. plant. I. p, 23. t. 37. Habitat in Chili 2. Die Stengel, bon denen gewöhnlich mehrere aus einer Wurzel kommen, find dünn, geſtreckt oder lang fortkletternd und fi um die gezogenen Fäden und Dräthe windend, ſtiel⸗ rund- eckig, etwas gefurcht, mit dünnen, ſtielrunden, fadenför⸗ migen Aeſten, wie die ganze Pflanze glatt, kahl und hellgrün. Die Nebenblätter fehlen. Die Blätter wechſelweiſe ſtehend, geſtielt, handförmig-fünf- bis ſiebentheilig, mit bis zum Grunde gehenden, ſchildförmig und im Kreiſe geſtellten, linienförmigen, bis einen Zoll langen oder auch längeren, 1 — 4 Linien brei- ten, ſtumpfen, ſpitzlichen oder ſelbſt ſehr ſpitzen Einſchnitten, von denen die letztern oder die rückwärtsgerichteten oft tiefer oder ſeichter zweiſpaltig find; bie Blattſtiele febr dünn und faz denförmig, verſchieden gedreht, und um andere Gegenſtände oder in Ermangelung derſelben, um die eigenen Aeſte oder den Stengel fich windend. Die Blumen ſtehen einzeln in den Ach⸗ ſeln der Blätter, ſind lang geſtielt, mit dem Sporn anderthalb Zoll; die Blumenſtiele dünn, fadenförmig, länger als das weit glockenförmig, mit fünf bis zur ſpitzen, grünen, an der Baz ſis etwas gelb gefärbten Einſchnitten, der Sporn doppelt jo lang als die Einſchnitte und faſt jo lang als die Bluz menkrone, ſchmutzig gelb gefärbt, aus einer ſackförmigen, wei- ten Baſis in eine gerade pfriemenförmige Spitze ausgehend. Die Blumenkrone ſchön und lebhaft dunkel goldgelb; die beiz den oberen Kronenblätter die größeren, umgekehrt-eirund⸗ſpa⸗ telförmig, ſchwach ausgerandet, allmählig in einen kurzen Na- gel übergehend, am Rande ein wenig gekerbt; die unteren drei Kronenblätter etwas kleiner als die oberen, aber ziemlich von derſelben Geſtalt, ſpatelförmig, ausgerandet, zuweilen mit. einem oder dem andern Kerbezahn neben der Ausrandung, plotzlich in den ziemlich langen, ſehr ſchmalen, am Rande nicht gefranzten Nagel verſchmälert. Die Staubgefäße halb ſo lang als die Blumenkrone, zwei die längeren, vier etwas kürzer, und zwei die kürzeſten; die Staubfäden ſtielrund, gelblich-weiß, mit pfriemenförmiger, einwärts gekrümmter Spitze; die Staub⸗ beutel länglich, ſtumpf, an der Baſis fait herzförmig, orange⸗ farben. Der Fruchtknoten rundlich- dreieckig; der Griffel fo lang als die mittleren Staubgefäße; die Narbe dreitheilig, mit ſpitzen, pfriemenförmigen Einſchnitten, von denen die beiden nebeneinanderſtehenden kleiner find, der dritte abftebenbe aber ſtaͤrker und größer ijt. Das eigentliche Tropaeolum polyphyllum Cav. IV. p. 65. t. 395. wird von Poeppig und Endlicher im ge— nannten Werke als Tr. polyphyllum 8 brevicaule aufge- führt, und iſt auch ein Blatt davon abgebildet. Es zeichnet fib von der obigen Pflanze durch die breiteren lanzettförmigen oder länglichen Blättchen aus. Nach dem im Königlichen Her⸗ burium befindlichen Exemplare ſcheint auch in Verhaͤltniß der Blüthentheile einiger Unterſchied ſtattzufinden, und auch der Sporn dünner zu ſein. Bei dieſer Gelegenheit erlauben wir uns noch einige Be⸗ merkungen zu Tropacolum peregrinum. Es wird unter dieſem Namen im hieſigen botaniſchen Garten eine Pflanze ful- tivirt, die unzweifelhaft das Tr. aduncum Smith iſt; (Tr. peregrinum Jacq. Hort. Schoenbr. t. 98. und aller Aus toren mit Ausſchluß Linnés); denn Linnés- Tr. peregri- num (Tr. Smithii De Cand.) hat, wie Smith angiebt, einen geraden Sporn, während unſere Pflanze einen hakenför⸗ mig gekrümmten Sporn hat. Iſt nun Smith's Beobachtung richtig, ſo darf unſer Tr. peregrinum nicht länger dieſen Na— men führen, ſondern muß künftig als Tr. aduncum bezeich⸗ net werden. Was die Kultur des Tr. polyphyllum betrifft, ſo iſt dieſelbe nicht von der des Tr. pentaphyllum, tricolor und brachyceras verſchieden. Die ausgezeichnet ſchöne Pflanze hat wie jene eine Knolle, und ſterben die Stengel nach der Blüthenzeit a. Die Knollen werden fo lange in einem trof: kenen Zuſtande erhalten, bis man ſie anzutreiben gedenkt, wel⸗ ches bald früher, bald ſpäter geſchehen kann, je nachdem man ſie entweder für den Frühlingsſchmuck oder für das freie Land, an das Spalier oder dergleichen Orte anzuwenden gedenkt. Un⸗ fere Pflanzen zieren jetzt das Gewächshaus mit ihren bochgel— ben Blüthen, und wurden die Knollen bereits im November v. J., zur Zeit als wir fie erhielten, eingepflanzt, worauf fie bald neue Triebe entwickelten. Dieſes noch ſeltene und hoch im Preiſe ſtehende Tropaeolum wurde durch Herrn Brid- ges zuerſt in England eingeführt, er entdeckte es bei Valpar⸗ aiſo in Chili, wo es ſchon im Dezember bis Februar blüht. * . Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Näumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard 5 Königlichem Hofgärtner in Schönhau (Fortſetzung.) 14. Weiße caroliniſche Erdbeeren. White Carolina Strawberries. Von dieſen Erdbeeren giebt es zwei beſtimmt unterſchie⸗ dene Varietäten, welche früher jedoch von den Kultivateurs nicht beachtet worden zu ſein ſcheinen, indem ich gefunden habe, daß die Namen ohne Unterſchied der einen wie der anderen Sorte beigelegt werden. In dieſer Beziehung gebe ich hier die Sy⸗ nonyme welche beiden gemein ſind. Synonyme: Caroliniſche⸗, weiße caroliniſche-, weiße Ange nas⸗, große rothe Ananas⸗, weiße Bath'ſche⸗, große weiße-, chilier-, weiße chilier-, große weiße chilier⸗, große blaſſe chilier⸗, große fleiſchfarbene chilier-, kegelförmige-, tugel- runde-, coniſche weiße caroliniſche Erdbeere. Ich ſchlage vor die Benennung „weiße caroliniſche Erdbeere“ für dieſe Sorte in ſo fern anzunehmen, als ſie ihren Charakter genugſam bezeichnet, und der Benennung, Erd⸗ beere von Chili vorzuziehen iſt; wodurch ich zugleich die Ir⸗ rungen, welche zwiſchen dieſer und der nächſtfolgenden Klaſſe entſtehen können, zu vermeiden hoffe, wenn nämlich dieſe Be⸗ nennung für beide beibehalten würde. | Ueber ben Urſprung der weißen caroliniſchen Erdbeeren habe ich keine Nachricht, ich weiß nur, daß ſie ſeit langer Zeit in unſern Gärten einheimiſch ſind, und ihre Größe, ſo wie andere Eigenthümlichkeiten welche beiden gemein ſind, ihnen eine Verwandſchaft zugeführt haben, die weder von dem Ge⸗ ſchmack noch von anderen Eigenſchaften abgeleitet werden konnte. 15. Runde weiße caroliniſche Erdbeere. Round white Carolina Strawberry. Eine reichlich tragende, aber ſpät reifende Sorte. Die Frucht ijt groß, unregelmäßig eirund, zuweilen rundlich, mit einer Neigung einen Hals zu bilden, an der Sonnenſeite von bräunlicher, an der anderen von weißer Farbe; die Sa⸗ 156 men find tief eingefenft mit erhabenen Zwiſchenräumen; das Fleiſch iſt weich, weiß, wollig, mit einem großen Herzen; der Geſchmack unbedeutend. Der Kelch iſt groß und umgebogen. Die Blattſtiele find febr lang, leicht behaart; die Blättchen groß, fajt oval, flach, von dicker Textur, mit febr. groben und ſtumpfen Sägezähnen, die Oberſeite ijt glatt und glänzend dun- kelgrün. Die Ausläufer groß, hellgrün. Die Schafte ſehr kurz, ſteif, baarig, ſehr Wig; bie en lang und die Blumen groß. 16. Niedrige weiße carolinifhe Erdbeere. Dwarf white Carolina Strawberry. Eine ziemlich gut tragende Sorte, die ungefähr gleichzei⸗ tig mit der alten Ananas» Erdbeere reift. Die Frucht ijt groß unregelmäßig eiförmig, bräunlich an der Sonnenſeite, weiß an der andern, haarig; die Samen kaum eingeſenkt, ſcheinen fere vorragend, dunkler als die Frucht; das Fleiſch ijt weiß, weich, wollig, mit einem großen Herzen; Geſchmack unbedeutend. Der Kelch iſt ſehr groß nnd umgebogen. Die Blattſtiele ſind kurz, ſtämmig, baarig; bie Blättchen groß, länglich, an den Enden ſtumpf zugefpigt, mit vu | Sägezähnen, bie Dber- ite glatt, glänzend dunkelgrün. Die Ausläufer ſtark, grün⸗ lich gelb. Die Schafte ſind bemerkenswerth kurz, ſehr haa⸗ rig, meiſtentheils mit 3 Hauptäſten, welche lange Blumenſtiele mit großen Blumen tragen. Dies iſt die ſchlechteſte von den beiden Varietäten der weißen caroliniſchen Erdbeere. Sie iſt dadurch leicht zu un⸗ terſcheiden, daß fie dicht über der Erde wählt, und vorſtehende Samen hat, dahingegen die erſte hochſtehendes Blätterwerk und die Frucht eingeſenkte Samen hat. Vierte Klaſſe. Chilier Erdbeeren. Chili Strawberries. Fragaria chiloensis Willd. Frag. chilensis Molina *). L Die wahre chilier Erdbeere. True Chili Strawberry. Synonyme: rv von Patagonien, Greenwell's-, Greens wels franzöſiſche⸗, Greenwell's neue Rieſen⸗Erdbeere. *) Diefe Erdbeere wird von E "neris fälſchlich Fragaria chiloensis genannt, da ſie do heißen muß, in⸗ dem ihr Vaterland nicht die ie Inſeln, fondern Chili if. Dieſe Erdbeere ſtammt aus Süd-Amerika und ijt in den europäiſchen Gärten ſeit ungefähr 100 Jahren einhei⸗ miſch. Ihre Staubfäden ſind gemeiniglich abortiv; nur ſelten haben die Antheren Pollen genug, das Stigma zu bes fruchten. In dieſer Beziehung, und weil die chilier Erd— beere hauptſächlich nach der Zeit blüht, wo die andern Sor⸗ ten dieſen Act bereits vollzogen haben, hat fie auch feine Ge- legenheit von jenen befruchtet zu werden. Allein durch eine nur kleine Aufmerkſamkeit, iſt man im Stande dieſem Uebel dadurch abzuhelfen, daß man ihre Blüthen mit denen einiger, fib ſpät entwickelnder Sorten, z. B. mit denen der Nofenerd- beere oder mit andern, welche in dieſer Abſicht in einer nörd- lichen Lage zurückgebalten worden ſind, befruchtet. In einigen Gärten wird dieſe Sorte Erdbeere von Patagonien genannt, in den Gärten von Nord-Eng⸗ land dagegen, ijt fie unter der Benennung von Greens well's Erdbeere bekannt, indem fie ein gewiſſer Greens well vor einigen Jahren aus Frankreich dahin gebracht, und an Will. Falle zu Gateshead bei Neweaſtle am Tyen ges geben hat, welcher fie unter dem Namen Greenwell's fran- zo ſiſche. oder Greenwell 8 neue — kulti⸗ tivirt. Die Frucht reift ſpät, iſt beſonders groß, amg geſtaltet, gewöhnlich eiförmig oder ſtumpf coniſch, reif ift fie von einförmiger ſchwach-lackirter bräunlich rother Farbe; die Samen ſind dunkelbraun und vortretend, das Fleiſch nach Außen leicht röthlich gefärbt, im übrigen weiß, ſehr feſt, im Innern hohl mit einem kleinen Herzen; der Geſchmack iſt mittelmäßig, aber herbe mit einem reichen Antheil von Säure. Der Kelch iſt ſehr groß und umgebogen. Die Blattſtiele ſind hoch, aufrecht, ſteif und ſehr dicht mit Haaren bedeckt; die Blättchen find klein, faſt oval, concav, mit febr ſtumpfen Säs gezähnen, die Oberſeite iſt leicht behaart, glänzend lichtgrün. Die Unterſeite ſehr weichhaarig; Textur dick. Die Ausläufer ſind febr. ſtark und dick, die Zwiſchenräͤume der aus ihnen hervor⸗ tretenden Pflaͤnzchen febr lang. Die Schafte ſind kurz, ſtark, febr zottig, vieläftig, die Zweige breiten ſich horizontal aus und tragen lange ſteife Blumenſtiele; die Blumen ſind nicht febr groß und öffnen ſich fpät im Sommer. Das Laub ſtirbt bei dieſer Sorte größtentheils im Winter ab, wogegen die folgenden SE welche aus ihr entitanden find, ihre Blät⸗ ter behalt 157 Man fagt, daß die chilier Erdbeere nicht allein nur ei- nen Lehmboden liebe und auf ſolchen eine ganz erträgliche Ernte liefere, ſondern auch, daß wenn man ſie eine laͤngere Zeit auf ihrem Standort ſtehen läßt, ſie weit ergiebiger ſei. So weit Barnet über die chilier Erdbeere, dem ich Folgendes hinzufüge. (Fortſetzung folgt.) „Auszüge aus engliſchen Gartenſchriften. Ueber die Art und Weiſe Thunbergien zu ziehen. Aus dem Gardeners Magazine. Januar 1842, Unter günjtigen Umſtaͤnden und durch eine zweckmäßig Kultur erhält manche Pflanze, die im Freien gezogen wird, einen ihrem Naturell viel ähnlichern Character, der aber von dem Anſehen derjenigen Exemplare ganz verſchieden iſt, die ſtets in Töpfen zu bleiben genöthigt ſind, da bei dieſen die Wurzeln fi nicht nach Belieben ausdehnen können, und die Pflanzen daher ſchwächlich bleiben. Es iſt wahrhaft überra— ſchend, den Grad der Vollkommenheit fo mancher der Kalt- und Warmhauspflanzen zu ſehen, den ſie in den letzten Jahren erreicht haben. Auch die Thunbergien ſind hierin nicht zurückgeblieben, indem ſie durch die Kultur nicht allein zur größeren Vollkommenheit, ſondern auch zur Erzeugung fo mancher neuen Varietät angeregt wurden, und unſtreitig gebe ren ſie jetzt, wenn ſie zweckmäßig kultivirt werden, zu den ſchönſten Warmhauspflanzen, welche reichlich mit dunkelgrü⸗ nen Blättern und ſchönen weißen oder orangefarbenen Blu⸗ men bedeckt ſind. Da die Samen der ſämmtlichen Thunbergia-Arten leicht reifen, fo können die Pflanzen auch alljährlich aus Samen er- zogen werden. Dieſe werden Anfangs Februar in kleine Töpfe mit guter leichter Erde geſäet und in ein warmes Beet, z. B. bei Gurken geſtellt. Haben die Pflänzchen vier Zoll Höbe erreicht, werden ſie einzeln in Töpfen gepflanzt, und zwar in eine Miſchung von leichtem torfigen Lehm, ſchwarzer Heide- und alter Miſtbeet⸗Erde zu gleichen Theilen. Sind die Töpfe mit den Wurzeln angefüllt, ſo werden die Pflanzen abermals umgepflanzt, und eingeſtutzt, damit ſie Nebenzweige bilden, und dieſes Verfahren wird ſo lange wiederholt, bis ſich neue Sei⸗ tenzweige bilden, worauf die Pflanzen in ein Warmhaus ge⸗ ſtellt werden, um zu treiben. Will man ſie am Spalier oder auf ähnliche Weiſe ziehen, fo macht fid nichts ſchöner, als fol- gende Vorrichtung. Acht, ſechs Fuß lange, grün angeſtrichene Blumenſtäbe, werden an der inneren Wand des Topfes ber. umgeſteckt, und ein anderer, ſieben Fuß langer in die Mitte. An den oberen Enden der acht Stäbe wird ein Drathreifen befeſtigt, und von jedem der Stäbe wird eine Drathſchnur nach der Spitze des in der Mitte ſtehenden Stabes gezogen, was dem ganzen Geſtell das Anſehen einer Kuppel giebt. An je⸗ dem Stäbchen wird ein Zweig der eingeſetzten Pflanze gelei⸗ tet, und häufig eingeſtutzt, damit das ganze Geſtell gleichmaͤ⸗ ßig bekleidet wird, was jedoch am ſchnellſten geſchieht, wenn man alle Blüthenknospen, ſobald ſie erſcheinen, abſchneidet, bis die Pflanze gehörig getrieben hat. Ein öfteres Begießen mit flüffigem Dünger ijf febr zweckmäßig. Die Töpfe müjfen, wie ſich von ſelbſt verſteht, eine gute Unterlage von Scherben ha⸗ ben, damit das Waſſer frei ablaufen kann. Außerordentliches Erzeugniß von Ananas. Aus dem Gardeners Magazine. Januar 1842, Zwei Früchte zweier Schößlinge von ein und derſelben Pflanze wogen, die eine 6 Pfund 26 Loth, die andere 6 Pfund 18 Loth. Die Pflanze, welche dieſe beiden Früchte erzeugte trug im September vorher (ein Jahr früher) eine ausgezeich⸗ net ſchöne Frucht. Seit mehreren Jahren iſt die Methode, Ananas von Schößlingen zu ziehen, mit dem beſten Erfolge angewendet worden. Die Envillen wogen ſtets über 6 Pfund, Providence waren größer und gewöhnlich Zwillinge. «^ Empfehlenswerthe Pflanzen- Varietäten. Fuchsia Prince Albert (Browu's). (Abgebildet im Floricultural Magazine. edit 1842.) Schon oft haben wir Gelegenheit gehabt, auf Hr vollkommnung aufmerkſam zu machen, bie bei den Zierblumen durch Befruchtung veranlaßt worden ijt. Die Nofen, Pelar⸗ gonien, Calceolarien, Dahlien, Fuchſien und zahlreiche andere Gattungen ſind einer ſolchen Vervollkommnung unterworfen ge⸗ 158 weſen, fo daß in vielen Fällen alle Spuren ihrer urſprüngli⸗ chen Charaktere erloſchen find, und ſich bis ins Unendliche vers edelt und verſchönert haben. Die eigentlichen Arten der obi- gen Gattung bringen beinahe alle eine große Menge ſchöner Blüthen hervor, und zeichnen ſich durch einen ſchlanken Wuchs aus, was ſie in beſtändiger Gunſt der Blumenfreunde er⸗ hält. Fuchsia globosa kann als erſte Form angeſehen werden, von welcher eine Menge anderer Varietäten ausgin« gen, die durch ſpätere Einführung der F. fulgens ſich fort⸗ während vermehrt und vervollkommnet haben. So ſchön auch die älteren Arten find, [o lag doch nicht das Zierliche in ih- rem Habitus, was in dem der F. globosa liegt, und eigne- ten fie fib daher weniger zur Topfkultur. F. fulgens zeich⸗ net ſich beſonders durch die prächtigen großen Blätter und durch die ganz abweichende Form und Stellung ihrer Blumen aus. Dieſe beiden ſo verſchiedenen Charaktere gaben mit ein⸗ ander vereint uns eine große Menge neuer Formen, bie bere möge ihrer Schönheit nichts mehr zu wünſchen übrig laſſen, aber ohne Zweifel werden uns noch durch Vermiſchung der F. corymbiflora, nn. cordifolia u. a., ganz neue Formen erwachſen. gym Alle in den letzten ER 05 En beſitzen mehr oder weniger gute Eigenſchaften, werden aber durch die oben erwähnte neue Varietät ſämmtlich übertroffen. Ihr ſchö⸗ nes dunkelgrünes Laub, der gedrängte niedrige Wuchs, die ver⸗ ſchwenderiſche Weiſe, in welcher die Bluͤthen fidh in jeder Blatt- achſel, bis zur äußerſten Spitze hin, bilden, und ſogar ſelbſt eine Vermehrung der Pflanze verhindern, das ſchöne Farbenſpiel und die Größe jeder einzelnen, beinahe 22 Zoll im Durchmeſſer haltenden Blume, ſind Vorzüge, durch die ſie vor allen ande⸗ ren obenan ſteht. Sie wurde vom Herrn Brown, Handels- gärtner zu Bedford, Hampſtead- road, im vergangenen Som- mer aus Samen von der F. globosa Atkinsonii, welche mit F. fulgens befruchtet worden, erzeugt, und ijt fie die ſchoͤnſte von den beinahe 3000 s zu gleicher Seit erzeugten Varietäten. L emor Broughtonii, Abgebildet im Florie tural Magazine. März 1842) Gine ſebr zarte f te Varietät, die, obſchon im Jahre 1837 aus nordaneritaniſten Samen erzogen, dennoch ziemlich ſelten zu ſein ſcheint, und mit vollem Recht als eine ſchöne Zierpflanze empfohlen werden kann. Neuer Verbena- Sämling genannt: The Queen. William Joung, Handelsgärtner zu Peckham bei Lon- don bietet diefe fhöne Verbena zu 73 Schilling St. an. Sie hat den Habitus von V. Tweediana, Blüthen find aber vom reinſten Weiß und äußerſt wohlrie— chend. Sie erhielt auf drei verſchiedenen Ausſtellungen den erſten Preis. die ſechön blühenden Pflanzen, welche im : Botanical Magazine und im Botanical Begister | site find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: in und Planzen- Gärten zu empfehlen iz. 1. Curtis’s Botanical Magazine, März 1842. (Taf. 3932.) Oxalis lasiopetala Zuecar. (Decandria Pentagynia. Oxalideae.) Die Oxalis-Xrten find ſowohl im ſüdlichen Afrika als in Süd-Amerika ſehr zahlreich. Dieſe Art ſtammt aus der Nachbarſchaft von Buenos Ayres und Monte Video her. Sie wurde von dem Herrn Tweedie durch Samen in den Glas⸗ nevin botaniſchen Garten zu Dublin eingeführt. Sie blüht leicht in einem Gewächshauſe, und ihre ſchönen rothen Blumen machen fie zu einer ſehr empfehlenswerthen Pflanze. Profeſſor Juccarini zählt in ſeiner 1825 erſchienenen Monographie der amerikaniſchen Oxalis Arten, 77 Arten auf, zu denen ſeitdem 30 neue hinzugekommen find, fo daß bis jetzt Südamerika allein 107 —. aufzuweiſen hat. : blüht gleich voll, die 159 (Taf. 3933.) Acacia platyptera Lindi. (Polygamia Monoecia. Leguminoseae.) Eine ausgezeichnet ſchöne Acacie vom Schwanenpluffe, bie ſich durch leichtes, ſehr reichliches Blühen auszeichnet und eine Zierde der Gewächshäuſer im Frühjahr ijt. Die Phyllo⸗ dien laufen an beiden Seiten der Aeſte herunter, wodurch ſie gleichſam wie bei A. alata geflügelt werden. Die gelben fus gelrunden Blüthenköpfe ſtehen einzeln, aber ſehr dicht. — © © Edward's Botanical Register. März 1842. (Taf. 133 Maxillaria cruenta Lindl * '[M. Skinneri hortorum. nec Bateman. ] (Gynandria Monandria. Orchideae.) Herr Skinner fand dieſe ſchöne Maxillaria in Guate⸗ mala und ſandte ſie als eine Varietät der M. aromatica ein, mit der fie viel Aehnlichkeit hat, fi aber durch breitere Blät⸗ ter, durch eine viermal größere Blume, durch eine ganz ver- ſchieden geformte Lippe mit einem dunkel karminrothen Fleck an ihrer Baſis und einige andere Charaktere unterſcheidet. Die Behandlung dieſer Orchidee iſt ganz dieſelbe, wie die der M. aromatica. Sie gedeiht wie dieſe in einem kälteren Otchideenhauſe, worin die mejicaniſchen und die aus Guate- mala kommenden Arten kultivirt werden, fehe gut. Sobald fie ihre überirdiſchen Knollen ausgebildet hat, verlangt fie ei- nige Monate Ruhe, aber um fo mehr Waſſer und Wärme, ſobald fie zu treiben anfängt. Sie blüht im Winter und Frühling. vi af, 14.) .. Cynoglossum auchusoides Lindl. (Pentandria Monogynia, — Boragineae.) Eine barte Staude, die gut in einem nahrhaften Gar- tenboden gedeiht und reichlich im Juli und Auguſt blüht, jedoch erſt im zweiten Jahre ihrer Wachsthums Periode. Sie wurde durch die oſtindiſche Geſellſchaft entweder aus Kaſchmir, oder aus Thibet durch Samen eingeführt. Ihrer wenig anſehnlichen, aus dem Rothen ins Blaue übergehenden Blumen wegen, konnen wir diefe Art eben nicht als Zierpflanze empfehlen und eignet fie ſich nur für botani- ſche Pflanzenſammlungen. (Taf. 15.) Stylidium Brunonianum Benth. (Gynandria Diandria, Stylideae.) Eine der ſchönſten Arten dieſer merkwürdigen Gattung vom Schwanenfluſſe, ausgezeichnet durch die Schönheit ihrer lebhaft roſenrothen Blumen, die an der Spitze der Pflanze in. einem langen, dichten Blüthenſtrauß ſtehen, und durch die un⸗ ter demſelben befindlichen 3 — 4, aus vielen linienförmigen Blättern beſtehenden Blattquirlen. Im wilden Zuſtande erſcheint die Pflanze im zweiten Jahre etwas anders als im kultivirten. Es ſcheint als wenn der Bluͤthenſtiel ganz abſtirbt und nichts als bie wurzelſtändi⸗ gen Blätter zurückbleiben. Im zweiten Jahre ſterben dieſe Blätter ab, der mittlere Stengel verlängert ſich und endigt in kleine ſpitze Schuppen. Iſt dieſer Stengel ungefähr einen Zoll gewachſen, ſo bildet ſich eine andere Roſette von gewöhn⸗ lichen Blättern, aus deren Mitte ein neuer Blumenſtiel treibt. Im dritten und nächſten Jahre wiederholt ſich dieſes. Nichts von dieſer Erſcheinung iſt bis jetzt in den Gärten wahrgenom⸗ men worden. Die Pflanze ijt eine niedliche Perenne fürs kalte Gewächs⸗ haus und verlangt einen leichten, ſandigen Boden. Im Win⸗ ter muß ihr ein luftiger und heller Standort gegeben werden und i» wenig Waſſer als moglich. Die Vermehrung geſchieht durch Samen. (Taf. 16.) Gesnera zebrina Pat. * (Didynamia Angio*permia. Sowohl in Hinfiht der Blätter als ber Blüthen zeich⸗ net fid) dieje Pflanze vortheilhaft aus. Die Blätter find weich, Gesneraceae.) 160 breit, und längs ben Hauptnerven purpurfarbig, woher ihr Ramen. Die Blumen ſind anderthalb Zoll lang, hängen an langen, ſchlanken Blumenſtielen, und ſind von der brillanteſten Scharlachfarbe, mit Gelb und Karminroth gezeichnet. Obne Zweifel iſt dieſe ſchöne Zierpflanze in den wärm⸗ ſten Theilen Südamerikas zu Hauſe, allein mit Beſtimmtheit läßt ſich ihr Vaterland und der natürliche Standort nicht angeben. Im Warmhauſe läßt ſie ſich ohne Schwierigkeit kultiviren, wo ſie im Sommer und Herbſt waͤhrend mehrere Monate blüht. Sie liebt einen fetten Boden und vermehrt fih leicht durch Stecklinge. (Dieſe Pflanze, welche zuerſt in Paxton Magazin of Botany Vol. VIII. n. 96. beſchrieben iſt, kann man bereits in mehreren Handelsgaͤrten, als bei Herrn L. Jacob Mas koy in Lüttich, Hinrich Böckmann in Hamburg, James Booth und Söhne in Flottbeck bei Hamburg, für einen nicht zu hoben Preis erhalten. O.) (Taf. 17.) Cypripedium barbatum Lindl. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Es liegt in dem Charakter der indiſchen Frauenſchub⸗ Arten ſo etwas Eigenthümliches, daß man lange Zeit hoffte, hinreichende Charaktere zu finden, ſie von ihren Gefährten zu trennen, aber die genaueſte Unterſuchung hat nichts Genügendes aufgefunden. Ju den indiſchen Formen von denen dieſe Art wohl als Typus angeſehen werden kann, haben die beifjeren Theile von Südamerika einerſeits das ſonderbare C. Lindleyanum, eine haarige Pflanze mit in Rispen ſtehenden Blüthen gegeben und das kaum weniger ſonderbare C. palmifolium, welches das An⸗ ſehen einer Sobralia hat, deren Blüthen in langen Rispen fteben. Die obige Art iſt ein Bewohner von Malacca, wo ſie Cuming auf dem Berge Ophir fand. Die Kultur s E der von C. insigne unb venustum. (Taf. 18.) Saussurea pulchella De Cand. * [Heterotrichum pulchellum Fisch., Theodorea pulchella Cassini, Serratula pulchella Bot. Mag., S. dissecta Ledeb.] (Syngenesia 3 Compositae: Cynareae.) Für Sammlungen harter Perennen ijt diefe im Anſehen einer Liatris nicht unähnliche Pflanze nicht ohne Interreſſe. Sie wird 1— 2 Fuß boch und blüht während des Herbſtes. Die Blüthenköpfe ſind roth. Sie wurde auf Wieſen unweit des Baikal-Sees und in Davurien nahe der Stadt Nertſchinsk gefunden. Sie ijf ganz hart und verlangt dieſelbe Behandlung wie die zarteren Arten der Centaureen, Stubbedien u. a. Literariſche Anzeige. Bei E. TS Fürft in Nordhauſen erſchien fo eben und iſt durch alle Buchhandlungen (in Berlin durch die Nauckſche Buchhandlung) zu bekommen: Für Blumiſten! Die Cultur der Georginen, Nelken und Hortenſien in ihrem ganzen Umfange. Nach Parton, Pirolle, v. Neider, Gerhard, Röſſig, Boſſe ıc., von Erdmann v. Gluthorſt. 8. Broch. 1842. 171 Sgr. — 1 Fl. 3 Kr. Der Herr Verfaſſer theilt hierin nicht allein ſeine eigenen Er⸗ fahrungen mit, ſondern giebt auch zugleich die der geachtetſten Blu⸗ miſten an. Kenner vom Fach, die das Manuſcript geleſen haben, ertheilten iy das beſte Lob, daher denn auch ber Verleger jede Anpreiſung unterläßt. Nauckſche Buchhandlung. Von dieſer geitfheift ericeimen alle 14 Tage zwei Bogen in Quartos wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich ift, Holzſchnitte beigegeben werden. lungen auf diefe Zeitſchriſt an. Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Verlag der Nauckſchen Buchband Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben um pi oce eni Otto, Königl. Preuß. Gurten: Diveftor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. von Albert Dietrich, Dr. der Phil LI Sonnabend, den 21. Mai. r Ueber die großartige Hyaeinthen und Tulpen: Zucht in Berlin, Nach den Berichten der fid) damit beſchäftigenden Kultivateurs, mitgetheilt von á Albert Dietrich. Welcher Gartenfreund hätte nicht ſchon feit einer Reihe von Jahren von der [o ausgedehnten Hyacinthen⸗ und Gul» penzucht Berlins gehört, oder ſich durch eigene Anſchauung von der Größe derſelben überzeugt; wer hätte aber auch nicht ver⸗ wundernd gefragt, wozu dieſe ungeheuere Menge von zwei Pflanzenarten gezogen werde, und ob es wohl möglich ſei, die⸗ ſelbe abzuſetzen. Viele auswärtige Gärtner, die dieſe weit aus⸗ gebreiteten Hyacinthen⸗ und Tulpen⸗Felder nicht geſehen haben, halten die ganze Sache für eine, durch den Speculationsgeiſt der Zeit hervorgebrachte Uebertreibung, und doch iſt ſie es nicht, ſondern es werden noch bei weitem mehr Hyacinthen und Tulpen in Berlin kultivirt, als die öffentlichen Blätter melden. Selbſt berühmte Hyacinthen⸗Kultivateure aus Hol- land waren durch die Anzeigen, daß Millionen von Hyacin⸗ then, Hunderttauſende von Tulpen in Einem Local in Blüͤthe ſtänden, angelockt, dieſes Wunder zu ſehen, und ecce bei ihrer Ankunft, daß es nicht übertrieben DR: 'ergropert N 162 Sie waren, wie jeder Andere, erſtaunt, über das, was hier geleiſtet wurde, und geſtanden offen ein, daß ihnen eine ſo großartige Hyacinthen⸗ und Tulpen⸗Zucht in Holland unbe⸗ kannt ſei. Ungeachtet dieſer Gegenſtand nun wirklich Epoche in der Geſchichte der Gärtnerei macht; ſo haben deſſelben doch bis jetzt nur die politiſchen Zeitungen und die belletriſtiſchen Jour⸗ nale erwähnt; dagegen die fid) mit Gartenwiſſenſchaften beſchaf⸗ tigenden Jeitſchriften über ihn geſchwiegen, und fid mit ein⸗ fachen Anzeigen der Thatſachen begnügt, ohne in die Details der Kultur und des ausgebreiteten Handels damit näher einzugehen. Wir glauben daher, daß es unſern Leſern an⸗ genehm ſein werde, einige ausführlichere Mittheilungen über dieſe großartigen Kulturen zu erhalten; weshalb wir uns die Mitwirkung eines unſerer ausgezeichnetſten Hyacinten = und Tulpen⸗Kultivateurs, des Kunſtgärtners Herrn J. F. Moewes (Fruchtſtraße Nr. 13) erbeten haben, der die größten Anlagen in dieſer Hinſicht beſitzt, und der uns zu dieſem Zwecke auf das freundlichſte entgegengekommen iſt. Die unten folgenden Angaben über Anlage und Behandlung der Hpacinthen- und Tulpen⸗Beete, lo wie über den Abſitz d. der Soden haket wir deſſen gefälli B sm ; Es gewährt wirft den großartigſten Anblick, den man ſich nur denken kann, wenn man ein Feld von 2000 Qua⸗ dratruthen erblickt, welches aus dicht neben einander liegenden, mit blühenden Hyaeinthen und Tulpen geſchmückten Beeten He- ſteht, und dies nur an Einem Orte, bei dem gedachten Herrn Moewes. Außerdem befindet ſich auf jeder Seite dieſes Gar⸗ tens noch das Lokal zweier anderer Kunſtgärtner, von faſt der⸗ ſelben Große und ebenfalls dicht mit blühenden Hypacinthen⸗ und Tulpen⸗Feldern bedeckt, von welchem jedoch das eine durch die zwiſchen durchführende Frankfurter Eiſenbahnanlage von dem Woewes ſchen Grundſtück getrennt iſt. Dies ſind jedoch nur die drei größeren Etabliſſements, die ſich vorzugsweiſe mit is Kultur beſchäftigen, aber auch die zahlreichen, angrenzen⸗ und in der Nähe umherliegenden Gärten enthalten eben⸗ » größere: oder kleinere Hyacinthen- und Tulpen⸗Felder, die zerſtreut zwiſchen den Gemüſebeeten umherliegen. Tritt man auf den Balkon è neu erbauten ſchönen Hauſes des Herrn Moewes, ſo tam wan fi imtli cherlie Hyacinthen und der brennendrothen und gelben Tulpenbeete, mit dem beginnenden herrlichen Grün der angrenzenden Ge⸗ müſefelder angenehm kontraſtirt. Es läßt fi zugleich daraus erſehen, welche ungeheure Menge von Hyaeinthen und Tulpen in Berlin gezogen werden. Herr Moewes rechnet, daß er allein an 2 Millionen Zwiebeln, verſteht fih mit Einſchluß der jungen, noch nicht blühbaren, in der Erde hat, von denen er jährlich wenigſtens 600,000 Stück verkauft, die nicht allein in alle Provinzen des preußiſchen Staates gehen, ſondern auch nach allen Gegenden von Deutſchland, ſo wie nach Polen, Ruf- land, Dänemark, Schweden und Frankreich verſandt werden. Was das Legen der Zwiebeln betrifft, fo geſchieht dies in den Monaten Oktober und November, und hat Herr Moe— wes mit acht Leuten vollkommen während dieſer beiden Mo⸗ nate damit zu thun; ſo daß erſt mit dem Anfange des Dezembers das Gefchäft beendigt wird. Es verſteht fih von ſelbſt, daß jede Sorte auf ein beſonderes Beet gelegt wird; die Beete haben eine Breite von 4 Fuß, und kommen darin die Zwiebeln in S— 12 Reihen zu ſtehen. Die Erde des Beetes wird 2 gewöhnliche Spatenſtiche breit und ebenfalls zwei Spatenſtiche tief herausge⸗ nommen, und der übrige Theil dann auseinandergebreitet, (ſo daß das Beet eine Tiefe von 3 Joll erhält), geebnet, und mit einer Schnur die Linien zu den Reihen gezogen Zwei Leute werden nun damit beſchäftigt, in der mit der Schnur gezogenen Furche die Zwiebeln oberflächlich aufzu— legen, und zwar jo, daß die größten 5 Soll von einander zu liegen kommen, die kleineren in geringeren Zwiſchenräumen, und iſt für die kleinſten eine Entfernung von Einem Zoll hin⸗ reichend. Sind die Zwiebeln alle hingelegt, ſo werden ſie 2 Zoll tief gebracht, und zwar die großeren ordentlich einge⸗ graben, die kleineren jedoch nur eingedrückt. Die jungen Brut zwiebeln, die nur erſt die Stärke einer Haſelnuß erreicht ha⸗ ben, oder noch kleiner ſind, werden auf ein ebenfalls 3 Zoll vertieftes Beet ohne Ordnung ausgeſäet. Wenn nun das Beet auf dieſe Weiſe angelegt iſt, wird mit dem nächſtfolgen⸗ den angefangen; es werden von deſſen Erde wieder 2 Spatenſtiche tief herausgenommen, auf das ſchon fertige Beet geworfen, und gehörig ausgebreitet und geebnet, ſo daß nun die Zwiebeln fünf Zoll tief zu liegen kommen. In dieſer Art werden nun alle Beete behandelt, bis man wieder auf der andern Seite des Gartens berumkommt, wo man denn beim letzten Beet die ausgegrabene Erde des zuerſt zubereiteten zum Auffüllen as nimmt. Wenn nun bis zum Anfange Dezembers das Legen ganz beendet ijt, werden die Beete mit langem Pferdedünger 3—4 Zoll hoch bedeckt. Die Legung der Tulpen geſchieht ganz in derſelben Weiſe, wie die der Hyacinthen, doch genügt eine ſchwächere Dünger⸗ lage vollkommen. — Neben den Hyacinthen- und Tulpen-Bee⸗ ten findet man auch mehrere Beete mit Crocus und mit Taz⸗ zetten; beide Pflanzen werden ganz nach derſelben Methode gelegt und behandelt; doch iſt hier zu bemerken, daß die Cro⸗ cus nur drei Zoll tief zu liegen brauchen, und auch eine we⸗ niger reichliche Düngung verlangen, wogegen aber die Tazzet⸗ ten etwas ſtärker als die Hyacinthen gedeckt ſein müſſen. früher oder ſpäter zur Blüthe zu bringen ſind. Die ganz frü⸗ ben Sorten, wozu Aimable Rosette, Gellert, Homerus, La bien aimée, Henri le grand gehören, müſſen bereits Anfang Decembers herausgenommen und in ein warmes Zimmer an das Fenſter geſtellt werden, wo man dann zu Neujahr ſchon die erſten Blumen haben kann. Die übrigen frühen Sorten dür⸗ fen erſt im Januar und Februar in ein warmes Zimmer ge⸗ ſtellt werden, dann hat man aber auch die Hoffnung, daß alle gut gerathen und ſchöne Blumen liefern. Die Marſeiller Taz⸗ zettte darf ſchon im September gepflanzt und dann ſogleich ins Zimmer geſetzt werden. Die Sorten nun, die nicht allein von Hyacinthen, ſon⸗ Die Abnahme der Deckung aller dieſer verſchiedenen Swi dern auch von Tulpen, Tazzetten, Crocus und andern Zwiebel⸗ beln geſchieht nun im Monat März, ſobald der Froſt die Erde verlaſſen hat; worauf dann die Triebe ſich zu entwickeln an⸗ fangen, und bald, wenn die Witterung nur einigermaaßen gün⸗ ſtig iſt, ſich über der Erde zeigen, und auf das herrlichſte ihre Blumen entwickeln. Wie bekannt, blühen die Erocus zus erſt, dann die Hyacinthen, und wenn dieſe im Abblühen be- griffen find, kommen die Tazzetten, Narciſſen und Tulpen. Das Herausnehmen der Zwiebeln aus der Erde fängt nun am Anfange des Juni an, wozu Herr Moewes in ſei⸗ nem Revier, mit acht Leuten, vier Wochen beſchäftigt ijt. So⸗ bald die Zwiebeln aus der Erde genommen ſind, werden ſie auf die Boden geſchafft, und ſobald fie alle oben find, beginnt das Sortiren und Putzen, wozu wiederum ungefähr fes Wo- chen gehören; ſo daß alſo bis zur Mitte Auguſts ſaͤmmt⸗ liche Arbeiten beendigt ſind, und der Verkauf beginnen kann. Alle die verkauften Zwiebeln eignen ſich ganz außeror⸗ dentlich gut zur Zucht in Töpfen, um während des Winters eine Hyacinthenflor im Zimmer zu erhalten. Zu dieſem Bez huf legt man (wie auch Herr Moewes in einer gedruckten Anweiſung zur Zucht der Hpacinthen in Zimmern angiebt) die Zwiebeln im Oktober in Töpfe, ſtellt dieſe in den Keller oder in ein kaltes Zimmer, oder wenn es die Gelegenheit erz laubt, ſo grabe man ſie im Garten dergeſtalt ein, daß ſie un⸗ gefähr 3 —4 Zoll hoch mit Erde bedeckt werden, und lege dann etwas Laub oder langen Pferdedünger auf, ſo daß die Erde im Topfe, ſelbſt bei mehreren Kältegraden, nicht gefrieren kann, und die Töpfe überdem zu jeder beliebigen Zeit heraus⸗ genommen werden können. Die Zeit der Herausnahme rich⸗ tet ſich nach der Beſchaffenheit der Sorten, ob ſie nämlich gewächſen in den Berliner Gärten gezogen werden, ſind ſehr zahl⸗ reich. Nach dem uns vorliegenden Catalog des Herrn Moewes zieht er allein 357 Sorten Hyaeinthen, 100 verſchiedene Tul- pen und auch von andern Zwiebelgewaͤchſen nicht unbedeutende Quantitäten. Um nur einen kleinen Begriff von dem unge⸗ heuren Abſatz zu geben, den die Zwiebeln haben, wollen wir einige ausgezeichnet ſchöne Sorten anführen, die derſelbe in großen Quantitäten verkauft, z. B. von la bien aimée 40,000, von Henri le grand: 30,000, von Acteur, Gellert und L'ami de coeur: von jeder 20,000 u. ſ. w.; ferner von Tulpen, von der einfachen Duc van Tol 30,000, von der gefüllten 20,000, von Tournesol und Duc von Neukirch von jeder 10,000. Und dieſe ungeheuren Maſſen nur aus Einer Gärtnerei. Wenn wir nun bedenken, daß Berlin gegen 400 Kunſtgärtner ſowohl als Handelsgärtner hat, von denen die Hälfte wenigſtens, wenn auch größtentheils nur in einem weit geringern Maaßſtabe, ſich auch mit der Anzucht der Zwiebel⸗ gewächſe beſchäftigt, fo kann, man fib eine Vorſtellung von der ungeheuern Anzahl von Zwiebeln machen, die von Ber⸗ lin aus in den Handel gebracht werden, und die Zwiebelzucht in Berlin wirklich großartig nennen. . Bemerkungen über die Kultur der Trillium- (Dreiblatt:) Arten. Bon Friedrich Otto. Unter ve 6 hübſchblühenden e unſere B imengärten find unſtreitig auch die Trill für * 164 Arten zu zählen. So febr fie ſich auch durch ihre merkwür⸗ dige Form und durch ihre ſchönen Blumen auszeichnen, ſo erſcheinen ſie in unſeren Gärten doch immer nur als einzelne In⸗ dividuen, aber nicht in ſolcher Menge, um einzelne Blumengrup⸗ pen damit zu ſchmücken, obgleich die Kultur von ſo leichter Art iſt, daß ſie überall und in jedem Garten gezogen werden könnten. — In J. C. Loudon's Hort. britan. und deſſen Supplement ſind 15 Arten aufgeführt, welche in den bri⸗ tiſchen Gärten vorkommen ſollen; indeſſen bleibt es zweifelhaft, ob ſie ſich wirklich daſelbſt in Kultur befinden, obgleich ſie auf eine leichte Art aus Nordametita zu beziehen fein dürf⸗ ten. Wie in vielen, fo auch in den britiſchen Gärten, ter» den die alten Pflanzen durch Einführung neuer, oft weniger intereſſanter und ſchöner, nur gar zu haufig verdrängt, und viele ältere Pflanzen find feit einem Viertel» Jahrhundert ver⸗ loren gegangen, die früher den Schmuck unſerer Gärten aus⸗ machten. C. Sprengel führt in feinem Systema vegetabi- lium 14, J. H. Schultes im Syst. veg. Vol. VII. Pars 2, 17, Steudel im Nomenclator botanicus (1841) ſogar 21 ra auf *). — - In den neuſten nordamerikaniſchen enkatalogen der ärten finden ſich nur 6—8 Arten i 15 ang diefe nicht immer unter richtiger Benen⸗ nung, fo daß man nicht immer erhalt, was verlangt wird. — Der hieſige botaniſche Garten kultivirt nur 7 Arten, nämlich Trillium sessile L., erythocarpum Michx. (pictum Pursh.), pusillum Michx. (pumilum Pursh.), cernuum L. erectum L., (rhomboideum Michx.) pendulum W., grandiflorum Salisb. i Die Kultur diefer Pflanzen ijt febr einfach. Sie ges . biben im freien Lande ohne Bedeckung in ſchattigen Par- tien, in einem aus Moor⸗ und ſumpfiger Heide⸗Erde mit ; einem Theil Flußſand vermiſchten Boden febr freudig, blühen br h im April und Mai reichlich, und find eine wahre Zierde des Gartens. Der knollige Wurzelſtock vermehrt ſich, ſo weit meine Erfahrungen bei den hier in Kultur befind⸗ lichen Arten ausreichen, durch die ſich bildenden Seitenau ſo daß nach Jahren die Pflanze, wenn ſie nicht auseinander genommen wird, ein n ſtaudigen blühenden Buſch bildet. Die Samen reifen im 3 " und keimen im nächſten Sabre nad) *) Trillium cernuum, sessile temile e und erectum famen bereits in den adem 1758 und ew die eutopäiſchen Garten. der Ausſaat, wenn ſie nämlich ſogleich nach der Reife aus⸗ geſäet werden. Die Ausſaat kann ſowohl in das freie Land auf einem ſchattigen Moorbeete, oder auch in Töpfe bewerk⸗ ſtelligt werden. Die aus Samen erzogenen ſtärkeren Pflan⸗ zen blühen bereits im dritten Jahre. Aus dem hier Angeführten folgt, daß durchaus keine Schwierigkeiten vorhanden ſind, welche der Kultur dieſer aus⸗ gezeichneten Pflanzenfamilie im Wege ſtänden. Es lohnt da⸗ her wohl der Mühe, die beſſeren Arten mehr für unſere Gär⸗ ten anzuziehen, als bisher geſchah, um damit unſere Früh⸗ lingsblumen⸗Gruppen ſchmücken zu können. Auszüge aus engliſchen Gartenſchriften. Oel von Negundo fraxinifolia Nutt. (Acer Ne- gundo L.) gewonnen. Mitgetheilt vom Herrn Manetti zu Monza. (Aus dem Gardeners Magazine. Jauuar 1842.) Der Abbé Ambroſio Longoni in Monza, früher Profeſſor der Philoſophie ze., der auch ein Manual über die Erd⸗Piſtazie (Arachis hypogaea) geſchrieben hat, und jetzt kein Mittel ſcheut, ſich um die Wiſſenſchaft verdient zu machen, hat neulich einen ſehr ölhaltigen Samen entdeckt. In dem Garten vor feinem Haufe wuchs eine Negundo fraxi- niſolia von ungefahr ſechs Fuß Durchmeſſer. Als er dieſen reich mit Früchten bedeckten Baum betrachtete meinte er, daß die große Fruchtbarkeit des Baumes nicht vergeblich von der Vorſehung geſchaffen ſei, und verſuchte, ob die Samen viel⸗ leicht öliger Beſchaffenheit ſeien. Von acht Scheffel Früchten wurde ein Scheffel reiner Samen gewonnen; dieſer wog un⸗ gefähr 96 Pfund, und lieferte 48 Pfund 16 Loth liges Pulver. Aus einem Pfunde dieſes Pulvers wurden nicht weniger als 50 Denari Oel gewonnen, ohne den Verluſt zu rechnen, der während des Preſſens erfolgt, was ein Nefuls tat von 17,3 Procent giebt. Mithin liefert ein Sack oder 96 Pfund reiner Samen 7 Pfund 10 Loth Oel. Das Oel taugt zwar nicht zum Eſſen, da es ſtark nach der Rinde ſchmeckt; jedoch eignet es ſich ſehr gut zum bren⸗ nen. Es giebt freilich ein rötheres Licht als Olivenöl oder an⸗ dere Oelarten, hat aber vor allen anderen den Vorzug, daß es weniger blakt. 165 Dieſe Entdeckung dürfte namentlich für die Lombardei ſpäter von großem Nutzen werden, indem dieſer Baum da⸗ ſelbſt vortrefflich gedeiht *). Ueber . Brugmansia floribunda ). (Aus dem Gardeners Chronicle Nr. 10.) Dieſe fo empfehlenswerthe Art ijf ein kleiner immergrü⸗ ner Strauch von 1— 2 Fuß Höhe, mit ſchönen Blättern, der ſich leicht veräſtelt und eine Menge dunkel orangefarbener Blumen trägt, die ſich mehrere Wochen erhalten. Sie iſt im Vergleich zu B. sanguinea durch ihre kleinen Blumen aus- gezeichnet, weshalb ſie auch in der Handelsgärtnerei zu Clap⸗ ton den Namen B. parviflora erhalten hat. Die Blüthen figen aber nicht wie bei den übrigen einzeln, ſondern in Ris- pen beiſammen, in welcher ſie ſich nach und nach entfalten. Sie wurde aus Südamerika durch die Herren Young einge⸗ führt, in deren Warmhäuſern ſie reichlich im Monat Juni und Juli v. J. blühte. Der Kelch iſt beinahe ſo lang als die Blumenkrone, und hat dieſelbe ſchoͤne Farbe. Sie gedeiht am beſten in einer nahrhaften lehmigen Heideerde. Stecklinge vom jungen Holze unter einer Glocke auf einem mäßig war⸗ men Beete ſchlagen bald Wurzeln. Ueber Achimenes longiflora. (Aus dem Gardeners Chronicle Nr. 10.) In den Verhandlungen der Gartenbau⸗Geſellſchaft zu London, 1842. Pars IV. Vol. II. Series 2., unter anderen Mittheilungen eine Abbildung und einige kurze Notizen über diefe ſchöne, neue Jierpflanze ““). ) Auch im nördlichen Deutſchland ſowohl als in allen Part- und Geholz⸗ Anlagen it dieſer Nordamerikaniſche Baum häufig zu — et _ nie "e: und tragen die älteren Stämme a 3t tc bereits in een Pflanzenkatalogen aufgeführt, wie z. B. dem von J. Makoy in am " 8 Fr. i" pes hieſige botaniſche Garten und ug noo cam Beſitz dieſer fhönen Achimenes. freuen. befindet fih- Wer nur ein Warmbaus ober ein warmes Miſtbeet hat, die Pflanze darin anzutreiben, damit ſie im Sommer ihre Blüthenknospen bildet, kann ſich im Herbſt, ſowohl im Zim⸗ mer als im kalten Gewächs hauſe, ihrer ſchönen Blüthen er- Sie läßt ſich eben ſo leicht im Zimmer kultiviren, als die alte bekannte Achimenes coceinea (Trevirana coc- cinea), und ijt ſomit eine febr ſchätzbare Acquiſition. 1 Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhaufen, Gortſezung.) Manches iſt über die Abkunft der Erdberre von Chili geſagt, manches über ihren ſpecifiſchen Charakter, viel aber über die Größe ihrer Früchte geſchrieben worden. Es dürf⸗ daher willkommen fein Hier Alles zuſammengeſtellt zu ſehen, was auf dieſen Giganten unter den Erdbeeren Bezug hat, und werde ich das Wichtigſte von dem was Barnet übergangen, der Reihe nach anführen, daſſelbe iſt: Name, Vaterland, Ge⸗ ſchlechts⸗Charakter, das Hiſtoriſche ihrer Einwanderung und Verbreitung in Europa, Stand der chilier Erdbeeren in den Syſtemen derjenigen Autoren, welche über dieſe Art geſchrie⸗ ben haben, ſo wie endlich ihre ſpecifiſche Kennzeichen. 1. Name. Mehrere Botaniker nennen die hier in Rede ſtehende Erdbeere (wie ich auch ſchon oben bemerkt habe) Fra- garia chiloensis, was aber in fofern falſch iſt, als ſie nicht von den Chiloe-Inſeln oder dem Archipelagus de los Nuayte- cas oder de los Chonos, einer Inſelgruppe, welche zwar zu Chili gehört, jedoch von ihm getrennt liegt, herſtammt, ſondern in letzterem ſelbſt gefunden worden iſt; daher auch nur die Benennung chilensis die allein richtige für ſie iſt. Duches ne giebt ihr den von Frezier (ſiehe unten) aus Chili mitgebrachten und nur in der Endung veränderten Namen Fruitiller, abgeleitet von Frutilla. oder Frutillar, 166 pie fie in ihrem Vaterlande genannt wird, und welches im Spaniſchen eine kleine Frucht bezeichnet. Die in England gangbaren Benennungen ſind bereits oben vermerkt. 2. Vaterland. Chili. 3. Geſchlechts-Character. Die chilier Erdbeere ge- hört, fo viel davon bekannt iſt, den diöciſchen Pflanzen an, und hierin liegt der Grund zu ihrer bei uns naturlichen Un⸗ fruchtbarkeit. 4. Hiſtoriſcher Theil der Einwanderung, und ihre Verbreitung in Europa. Bei dieſem Abſchnitte habe ich Poiteau und Turpin mit ihrem raiſonnirenden Urtheil im Duhamel tom. III. pag. 151. beſonders benutzt. Der Anfang der Geſchichte dieſer Erdbeere, ſagen ſie, iſt dergeſtalt in ein Dunkel gehüllt, daß es uns nicht möglich war, daſſelbe aufzuklären. ; Die alten Botaniker haben die chilier Erdbeere nicht ge- kannt, indem Tournefort in ſeinen Inſtitutionen ſelbige nicht erwähnt. Europa ver et fie M. Frezier, Officier der Marine, welt ber, ui duchesne, üderraſcht von der h eas Tert Conception, am Füße der Eordilleren kultivirt fand, 5 lebende Pflanzen dieſer prächtigen Erdbeere mit nach Frankreich brachte, dieſelben jedoch mit ſeinem Supercargo um den Preis von etwas ſüßem Waſſer fie zu begießen, theilen mußte. Von 3 Pflanzen, die zu Marſeille an's Land gelangten, wurde eine dem Miniſter Pelletier de Souzy, die andere dem Pro- feſſor A. de Juſſien gegeben, und die dritte von Frezier nach Breſt gebracht, auch ſie wurde auf der ganzen weſtlichen Seite mit größerem Erfolge 1 als in dem N Europa beere $ Europa brachte. Was aus denen geworden ijt, die Souzy und der Profeſſor Juſſieu erhalten nicht. Ihre Unfruchtbarkeit war aber gewiß man ſie vernachläſſigte und verloren gehen ließ; e, welche nach Breſt gebracht wurde, hat nati irt und merkwürdiger Weiſe vermehrt. Hier nun "c der Geſchichte dieſer Erd⸗ beere an. Die nach Breſt gekommene Pflanze war nämlich weiblichen Geſchlechts, und hatte man nie ein männliches Fn- „die er nahe bei der Stadt : Dies geſchah im Jahre 17125 po Frezier diefe Erd» — — dividuum der chilier Erdbeere in Europa geſehen ). Wie war es alſo möglich, daß dieſelbe Früchte hat erzeugen fone nen? hat ſie ohne fremde Befruchtung getragen? iſt ſie etwa unfruchtbar geblieben, bis es dem Zufall oder dem Verſuche gelungen iſt, ſie künſtlich zu befruchten? Wenn es durchaus nothwendig geweſen iſt, durch andere Staubgefäße befruchtet zu werden, als durch die eigenen, welche in der That unfähig zu ſein ſcheinen, dieſen Act zu erfüllen, iſt es etwa die männliche oder Königl. Capron (Moſchuserdbeere) geweſen, welche in dieſer Function gewirkt hat? oder war es die virginiſche Erd⸗ beere? Wurden diefe beiden Arten dazumal zu Breſt kulti⸗ virt? Hatten die Engländer oder die Holländer die chilier Erdbeere nicht etwa auch zu derſelben Zeit als wir, oder noch früher erhalten? hatten ſie ſie nicht früher als wir befruch⸗ tet, und hatten ſie davon nicht ſchon die Race (metis) erhal⸗ ten, die wir caroliniſche Erdbeere nennen? (welche Abart ſchon feit 1771 zur Befruchtung der chilier Erdbeere in Breſt diente, und welche die Bretagner engliſche Erdbeere nannten; wahrſcheinlich, weil ſie ſie aus dieſem Lande erhalten hatten). a Pie find burd bie Tradition und durch die lieu Vorſtellungen, welche man in Frank⸗ reich in der ier Erdbeere hatte, erweckt worden. Fre- zier ſelbſt, war weder Botaniker noch Kultivateur, und hat keine zuverläſſige Nachrichten über feine Erdbeeren hinterlaſ⸗ ſen. Nichts deſto weniger hofften wir, daß ſich in Breſt noch einige Traditionen über die Einwanderung der chilier Erdbeere erhalten haben würden, und wir baten deshalb unſern al⸗ ten Freund Laurent, Director des botaniſchen Gartens dieſer Stadt, die nöthigen Nachforſchungen zur Aufklärung dieſes Gegenſtandes anzuſtellen; allein ſeine Forſchungen ſind in ſofern nutzlos geblieben, als es um das Jahr 1712 we⸗ der Gelehrte noch Liebhaber der Wiſſenſchaften zu Breſt gab. — ns *) um dem Serus der chilier Erdbeere wo möglich näher zu fom- men, hatte Herr Dr. Klotzſch, Cuſtos des Königl. Herbarii zu Schöneberg, die Güte, die in demſelben vorhandene Erdbeerarten mit mir durchzuſehen. Wir fanden darunter ein Original- Exemplar der Fragaria chilensis, welche Herr Dr. Kloß ſch a meinen Wunſch die Gefälligkeit hatte, zu unterſuchen, wo ſich ergab, daß bei ihm zwar Stempel eee und auch . gefaͤße im Umkreiſe der Blüthen ſtanden, diefe aber bei näherer Unterſuchung keinen Pollen enthielten, folglich unfruchtbar ſind, xe pes das Bere t als ein — anzu⸗ ehen i 167 Die Kultur befand fib damals in einem kläglichen Zuftande und ohne alle Prinzipien. Deshalb beſchäftigte ſich auch nie⸗ mand damit, die vorgefallenen Begebenheiten forgfältig zu conſtatiren, um über die Fortſchritte der Horticultur Re- chenſchaft abzulegen. Allein der Krieg mit den Amerikanern im Jahre 1778, gab dem Lande eine andere Geſtalt, und ſtellte es mit den übrigen Provinzen des Reiches ziemlich auf eine gleiche Stufe Alles was unſer Freund hatte er⸗ fahren können it, daß Frezier ſchon mehrere Jahre zubor feine chilier Erdbeere nicht befruchtete. Dies ijf nun das Ne- ſultat der Nachforſchungen für die dem Jahre 1771 verbere gegangene Zeit. In dieſem Jahre kam Laurent ſelbſt erſt nach Breſt, um daſelbſt die Direction des botaniſchen Gar⸗ tens zu übernehmen. Damals lebte Frezier noch, und un⸗ ſer Freund hatte Gelegenheit, ihn mehrere M al zu ſehen. In jener Zeit wurde die chilier Erdbeere in verſchiedenen Går- ten kultivirt, beſonders in denen des Schifftapitains Pelm ar und de Beauchenes; aber man untermiſchte ſie auch ſchon dazumal, um fie zu befruchten, mit caroliniſchen Erdbeerarten 2c. Lamark und Noiſette erwähnen im Weſentlichen daſ⸗ ſelbe, was Poiteau und Turpin im Duhamel über die Ges ſchichte der chilier Erdbeeren anführen; denn beide haben aus Duchesne geſchöpft. T Wie es ſich nun pee mit Ped. Geſchlecht dieſer Erd⸗ beere in ihrem Vaterlande verhält, iſt zur Seit noch nicht genügend erwieſen. Freilich ſollte man glauben dürfen, daß nach der zuvor gegebenen Bemerkung, bezüglich des Original- Exemplars der Frag. chilensis, welche fid im Königl. Her- barium zu Berlin befindet, die Pflanze eingeſchlechtig ſeiz allein ijt es anderſeits auch nicht möglich, daß durch eine Reihe von Jahren, binnen welchen ſich dieſes Exemplar zwiſchen Pa⸗ pier aufbewahrt befindet, die befruchtenden Theilchen (pollen) ſo ſehr verloren gegangen ſind, daß keine ſichtbare Spur mehr von ihnen übrig geblieben iſt? und daß die Pflanzen in ih⸗ rem Vaterlande dennoch hermaphroditiſch wären? Freilich wol- len ſolche Vermuthungen nicht viel ſagen; allein ſobald das Gegentheil davon nicht apodictiſch erwieſen ijt, bleiben dieſel⸗ ben in ſofern immer noch Arte als fe dem Bereiche der miete angehören. Duchesne, an einer Stel ier Naturgeſchichte der — iğ ungefähr derſelben Anſicht, und fagt bei Be- ſchreibung der Blätter unter anderen: In der Mitte der Blume zeigt ſich ein großer Fuß, der mit vielen wohlgebildeten, gut beſchaffenen und der Fruchtbarkeit fähigen Stempeln beſetzt if. Unten rings herum ſtehen auf dem Kelch mehr als 40 Staub⸗ fäden, mit ſehr kurzen Stielen und weißrothen Kölblein, die ohne Staub und folglich unfähig ſind, die Stempel zu befruch⸗ en. Es haben alſo die Blumen, welche Zwitterblumen zu ſein ſcheinen, in der That nur Ein Geſchlecht. Es mag nun das männliche Geſchlecht durch die Veränderung der Länder geſchwächt worden fein, oder es mögen die Reiſenden, denen wir diefe Erdbeeren zu verdanken haben, nur Pflanzen mit ſchö⸗ nen Früchten ausgeſucht, die unfruchtbaren aber, oder die männ⸗ lichen aus Unwiſſenheit, daß die Fruchtbarkeit von dieſen abe hange verachtet haben; ſo findet man in n Europa nur weibliche oder unvollkommene Zwitter. An einem anderen Orte im Duchesne, wo von der künſt⸗ lichen Befruchtung der chilier Erdbeere mittelſt Beſtaͤubung des männlichen Caprons (Capron mäle) Fragaria elatior mascula, die Rede iſt, und wo ſich der Verfaſſer auf die Größe der daraus hervorgegangenen Früchte bezieht, heißt es: Die Früchte gelangten zu einer beträchtlichen Größe, die der Größe der Blätter vollkommen entſprach, indeſſen doch kleiner als in Chili, dem Vaterlande dieſes Erdbeerſtocks. Frezier, welcher ſie daſelbſt im Ueberfluß geſehen hat, ſagt, daß man ſie ſo groß wie Hühnereier hat, daß ſie ge⸗ wohnlich aber ſo groß als Wallnüſſe ſind. In Frankreich ſcheinen diefe Erdbeeren von ihrer Größe verloren zu haben. Indeſſen hat Nouettes-Grou, welcher dieſelben ſchon ſeit mehreren Jahren zu Cherbourg zieht, 1764 unter anderen einige erhalten, welche 73 Zoll im Umfang hatten. In einem Auszuge eines Briefes, welchen Duchesne von Frezier aus Breſt erhalten hat, ſagt derſelbe in der Erzählung feiner Neife auf dem Südmeere, daß er die chilier Erdbeere in Chili keineswegs wildwachſend angetroffen, ſon⸗ dern nur in der umliegenden Gegend der Stadt Conception oder Pento, 36° 45“ öſtlicher Länge, auf ganzen un kultivirt gefunden habe m. f. w. Noiſette, in ſeinem Jürdii Fruitier, führt 2 Sorten ber chilier Erdbeere an. Die erſtere, welche die unſrige ijt, nennt er Fraisier du Chili à fleurs dioique, die andere Fraisier du Chili à fleurs hermaphrodites (1). Von dieſer letzteren ſagt er pag. 329: Seit ungefähr 12 Juhren kultiviren wir in unſerem Etabliſſement eine Erdbee emt 168 von Chili, welche vor den vorhergehenden nicht allein den Vor⸗ zug hat, da alle ihre Blüthen hermaphroditiſch ſind, mithin ohne fremde Beihülfe Früchte tragen, ſondern die hinſichtlich des Bodens auch nichts weniger als ſchwierig zu erziehen iſt, die ſich leicht vermehrt, und bei der man nicht Gefahr läuft, ſämmtliche Pflanzen auf einmal zu verlieren, wie dies bei der vorhergebenden der Fall iſt. Wenn die hier von Noiſette beſchriebene hermaphrodi⸗ tiſche chilier Erdbeer-Pflanze nicht etwa das Produkt einer künſtlichen Kreuzung iſt, vielmehr eine Pflanze aus Chili, in welcher fih der Gefchlehts- Typus erhalten hat; nun jo wäre ja die Sache erledigt. Aber! Aber! darüber ſchweigt Noiſette ganz und gar, ſagt eben ſo wenig, von woher er ſeine Pflanze bezogen hat, als er dieſelbe beſchreibt. Weshalb that er das aber? da er als Schriftſteller doch ſehr gut weiß, welches Dunkel über das Geſchlecht der chilier Erdbeere immer noch ſchwebt. Die Engländer kennen auch mehr als eine chilier Erdbeere, z. B. die gelbe chilier, die Wilandt's Superb; aber ſie ſind auch ſo aufrichtig zu bekennen, daß beide Sorten durch Kreuzung, erſtere von der alten chilier- mit der Roſenerdbeere, letztere von der alten dilier= mit Doweka's Erdbeere hervor⸗ gegangen ſind. Es wäre daher für den Botaniker ſowohl, als für den Erdbeerzüchter gleich wünſchenswerth, das Wahre über die von Noifette angeführten chilier Erdbeeren zu erfahren. (Fortſetzung folgt.) Vorläufige Berichtigung P — einer in den Gärten allgemein verbreiteten Pflanze. Seit einer Reihe von Jahren wird in den deutſchen Gär⸗ ten unter dem Namen Ipomoea hederacea eine ſtark wu⸗ chernde und ſich üppig windende Pflanze kultivirt, und zum Detoriren von Lauben, Wänden u. dergl häufig in Anwen⸗ dung gebracht. Der Kunſt⸗ und Handelsgärtner Herr F. A. Daag richtet mir darüber, daß er dieſe Pflanze vor fünf JNA aus Bein, von wo fie aus den engliſchen Gär⸗ ten eingeführt wurde, bezogen habe. Auch in mehreren Gär⸗ ten iſt ſie unter dieſer Benennung eingeführt und kultivirt worden. Im März erhielt ich von einem meiner Freunde ein aufgelegtes, getrocknetes, in Blüthe geſtandenes Exemplar, welches von ei⸗ ner Pflanze, die im Zimmer gezogen worden und reichlich -gez blüht hatte, geſammelt war. Es ergab ſich bald, was man ſchon längſt an der nicht blühenden Pflanze bei näherer Anſchauung hätte bemerken können, daß es keine Convolvu- lacea ſei. Es iſt, was man allerdings nicht vermuthen konnte, ein klimmendes Senecio, welche einſtweilen als Sene- mikanioides bezeichnet werden ſoll. Da der blühende Zweig und die Blüthen ſelbſt nur aus Fragmenten beſtand, ſo war es unmöglich, die Pflanze näher zu beſchreiben. In dem hie⸗ ſigen ſo reichhaltigen Herbarium ſcheint die Pflanze nicht vorzu⸗ kommen. Das Vaterland iſt unbekannt. Oro. Literariſche Anzeige. Bei F. Volckmar in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu finden: Taſchenbuch der Botanik — r von Dr. W. L. Petermann. Mit 300 Abbildungen. 16. gebunden. 500 Seiten. 2 Thlr. Allen Freunden der Botanik, Gärtnern, Forſtmännern, Apothekern, Aerzten und Studirenden empfehlen wir mit beſter Ueberzeugung obiges Buch, welches ſämmtliche Materien, die ins Bereich der theoretiſchen Botanik gehören, klar, bündig und gründlich erſchöpft. Die Lehre von den Pflanzen: theilen, deren Benennungen und inneren Bau, das Leben der Pflanzen, bie künſtlichen und natürlichen Syſteme, die weſentlichſten Grundſätze über die Erziehung der Pflanzen, dieſes und was ſonſt noch in dieſes Gebiet der Botanik gehört, findet man in obigem Werke eben jo lebensvoll und deutlich, als wiſſenſchaftlich getreu dargeſtellt. argeſte Nauckſche Buchhandlung. en diefer Zeitfheift encemen ae 14 Tage zwei Bogen Holzſchnitte en in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändtichkeit des Textes erforderlich if, ſollen Kupfer oder werden. Der Preis des — ift 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Veſtel⸗ deigegeden lungen auf dieſe e an. Verlag der Nauckſchen Buchhandlung. Gedruckt in der Nauckſchen — 22. Zehnter nmz. 1842. Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanifern des In» und beg , herausgegeben - Friedrich Otto, t Albert dietrich, AR: Königl Preuß G ktor und Inſpektor des bot. ER zu Berlin. Dr. der Philoſoph Sonnabend, den 28. Mai. Nachricht : Cereus spinulosus De Cand. von einem zum Erſtenmale blühenden Cereus. C. ramosissimus, scandens; ramis 4-5 angularibus, si- nubus latis subconcavis, costis acutiusculis, demum obtusis, subevanescentibus, areolis remotis, rubi- Die nur des Abends oder des Nachts blühenden Gereen ginoso-velutinis, aculeis octo: duobus infimis longi- entwickeln ihre Blumen ſo ſelten, daß es jederzeit als eine oribus setaceis, ceteris cum centrali unico brevissi- freudige Erſcheinung angefeben wird, wenn ſie wirklich zur mis subulatis. mor ommen, zum! nr An qr i — is Bee, BR C. spinulosus De Cand. Revue de la Famille des Cac- teſten und größten Blumen von ihren Gattungsgenoſſen ha⸗ : Pfeif. Enum. Cact 5 Efusd Hé ben. Auch der in Rede jtebenbe Cereus gehört den zur e ee, 117. Pteif. Enum. P. 115. Ejusd. Be- Nachtzeit blühenden Arten an, und dürfte an Schönheit keinem ne m der F 121. nachſtehen; es iſt der: Habitat in Mejico. Von den Herausgebern. 170 Der Stamm veraͤſtelt ſich ſehr reichlich und klettert an den Wänden des Gewächshauſes weit umher, an der Baſis hat er ungefähr einen Zoll im Durchmeſſer und die Kanten an dem⸗ ſelben ſind nur wenig ausgedrückt. Die Aeſte ſind lang und ſchlank, höchſtens einen halben Zoll im Durchmeſſer, 4 - 5fantig (nur die jüngſten Aeſtchen find vielkantig), lebhaft grün, mit breiten, ſeicht vertieften Buchten, und mehr oder weniger ſpitz⸗ lichen Kanten, die jedoch immer ſtumpfer werden. Auf dieſen Kanten befinden fib in Entfernungen von 1— 1 Zoll die Knoten, welche ungefähr die Größe einer kleinen Linſe ha⸗ ben und ſtark gewölbt ſind; bekleidet ſind dieſelben mit ei⸗ ner kurzen, etwas ſteifen, in der Jugend ziemlich lebhaft roth⸗ braunen Wolle, die jedoch im Alter von dieſer lebbaften Får- bung etwas verliert und eine graubraunes Anſehen erhält, aus derſelben entſpringen acht Stacheln, ſieben am Rande und eis ner in der Mitte, der mittlere und die fünf oberen ſind eine gute Linie lang, ziemlich ſtark und pfriemenförmig, gelblich⸗ weiß oder faſt weiß, die beiden unteren ſind faſt noch einmal ſo lang, viel dünner und borſtenförmiger, weißer und dicht an die Kante anliegend, während die übrigen mehr abſtehen. Die Blumen entſpringen an den Seiten der er Aeſte, im Durchmeſſer. Die Kelchröhre iſt vier Zoll lang, an der Baſis, ſo weit ſie mit dem Fruchtknoten verwachſen iſt, etwas verdickt, und dicht mit auf Erhabenheiten ſtehenden Knoten beſetzt, die einen Büſchel kurzer, rother und einen Stern von 8 — 10 weißen und weißlichen Stacheln von verſchiedeuer Länge und Stärke tragen, von denen die längſten drei Linien lang ſind; der übrige Theil des Kelches iſt ziemlich ſtielrund, beinahe von gleichem Durchmeſſer, von der Stärke eines mittelmäßigen Fin⸗ gers, nur nach oben etwas weiter werdend, ſehr hell und bei⸗ nahe weißlich⸗grün, mit einem roͤthlichen Schein, von mehre⸗ ren ſehr ſtumpfen, lebhaft grünen Längskanten durchzogen, die unten dichter ſtehen, neben der Blume aber etwas ausein⸗ ander treten; ſie ſind ebenfalls mit Knötchen beſetzt, die aber etwas entfernter ſtehen, übrigens ebenfalls ein rotes Filzbüſchelchen und einen Stern von ein wenig längeren Sta- die obern, fi der Blume mehr nähernden Kndt⸗ eine grünen, blattartigen Schuppen geſtützt, je näher fie der Blume treten, und die die binter ihnen fejende“ Fitz und Stachelbüſchel endlich ganz verlieren. Kelchblätter ſind ungefähr 24 vorhanden, die in einzeln oder et, einen halben Fuß doppelter Reihe (teen, linien⸗lanzettförmig, ſehr fein zugeſpitzt und etwas vertieft ſind; die der äußern Reihe ſind hell, aber etwas trüb rothbraun, ſchmaler als die übrigen, nur halb ſo lang, oder noch kürzer als jene, 3— 13 Zoll lang, abſtehend oder faſt zurückgeſchlagen; die der innern Reihe find eben fo lang, oder wenig kürzer als die Kronenblätter, entweder ganz und gar, oder nur unterhalb von der Färbung der übrigen, und dann nach oben zu mehr oder weniger weiß werdend, und die Tertur der Kronenblätter annehmend; ſie ſind ebenfalls ganz abſtebend. Kronenblätter find auch ungefähr 24 vor⸗ handen, die ebenfalls in zwei Reihen jteben unb fih ziemlich ausbreiten; ſie find fat 3 Zoll lang, umgekehrt⸗lanzettförmig, unter der Spitze faſt fünf Linien breit, dann aber ſehr fein zugeſpitzt, ſchön weiß und nach der Baſis zu febr zart roſen⸗ roth angelaufen, was der ganzen Blume ein äußerſt liebliches Anſehen giebt. Die Staubgefäße ſind beinahe ſo lang als die Kronenblätter, mit weißen Staubfäden und gelben Staubbeu⸗ teln. Der Griffel iſt von der Länge der Staubgefäße, mit den zwölf linienföͤrmigen Narbeneinſchnitten weiß. Nach der Eintheilung Sr. Durchlaucht des Herrn Für- ſten von Salm⸗Reifferſcheid⸗Dyck gehört dieſer Cereus in die Abtheilung ,, Radicantes «, Unterabtheilung: Extensi. (Siehe deſſen Cact. in hort. Dyckensi cultae p. 35.) Dieſer Cereus befindet fih fon feit einer Reihe von Jahren in der hieſigen Sammlung, ohne jemals Blüthen ent⸗ wickelt zu haben. Erſt in dieſem Jahre, und zwar jetzt im Mai erſchienen an einem Exemplar an einer der Sonne ſtark ausgeſetzten- Wand des Warmhauſes, eine Menge Blüthen. Es ſcheint daraus hervorzugehen, daß alle diejenigen Cereen, welche zu der Abtheilung der Radicantes gehören, einen ähn⸗ lichen Standort lieben, wenn ſie Blüthen entwickeln ſollen, wie uns mehrere Beiſpiele gezeigt haben, denn z. B. Cereus nyc- licalus, inermis, pentagonus, radicans und triqueter ha- ben ſammtlich ihre Blüthen nur an fonnigen Wänden ausge bildet. Läßt ſich die Rückwand des Gewächshauſes von Lehm erbauen oder mit Baumrinde bekleiden, ſo iſt der Erfolg um fo ſicherer, da diefe Cereus-Arten Luftwurzeln erzeugen, die ſich an den Wänden und an der Borke anſaugen und anklam⸗ mern, welches ungemein viel zu ihrem Gedeihen beiträgt, zus mal wenn ſie beim Eintritt des Frühlings Waſſer erhalten und öfters beſpritzt werden, was namentlich alsdann von guten Folgen war, wenn die Pflanzen den Winter hindurch mehr f 171 trocken als feucht gehalten wurden. Sie wachſen alsdann kräf⸗ tiger, und bilden mit wenigen Ausnahmen eine Menge Blü⸗ thenknospen. Die febr zarten Blüthen find wie bei vielen ähnlichen Gereen von febr kurzer Dauer; fie öffnen fid) gegen Abend und find am andern Morgen ganz früh bereits geſchloſſen und verblüht. Sie ſind reichlich halb fo groß als die des C. grandiflorus, und ohne allen Geruch. 4 Herr Coulter führte diefen Cereus aus Mejico in Europa ein. Neife- Skizzen über die Gärtnereien in Böhmen und einem Theil von Deutſchland unb Frankreich. Vom Herrn Franz Joſeht, Dber: Gärtner des Herrn Grafen von Thun Hohenſtein zu Teſchen in Böhmen. Der vorzüglichſte Zweck meiner Reiſe durch einen Theil des mittleren Europa war, die Gärtnereien des Auslandes kennen zu lernen, und einſt in meinem Vaterlande als ein tüd- tiger Gartner auftreten und nützlich fein. zu konnen. Die Mez ſultate dieſer Neife in Rückſicht der von mir beſuchten Gärten erlaube ich mir hier in dieſer Zeitſchrift mitzutheilen, und habe ich Alles notirt, was mir in gärtneriſcher Beziehung wichtig war. Am 18. Juli 1838 verließ ich meinen Geburtsort Tup⸗ padel im Czaslauer Kreiſe in Böhmen gelegen, und Sr. Durch⸗ laucht des Fürſten Vinzenz von Auerſperg gehörig. Die erſte Gärtnerei, welche ich beſuchte, war die des Herrn Hein⸗ rich von Coteck zu Neuhof, welche in früherer Zeit durch die daſelbſt befindlichen Baumſchulen, Orangerien und Anlagen berühmt war. Eine Lindenallee führte nach dem Luſtſchloſſe Huſſa, dem Lieblings-Aufenthalt des Grafen. Es liegt er⸗ baben auf einem Hügel und iſt von allen Seiten mit Garten⸗ anlagen umgeben, welche mit Blumengruppen zierlich ausge⸗ ſchmückt ſind. Die Ausſicht vom Schloſſe herab dominirt die ganze Gegend und iſt überaus reizend. Von da ging ich wei⸗ ter nach Prag und beſuchte ſofort die dortigen Gärten. Der K. K. Hofgarten nahe der Burg iſt zum Theil im franzöͤſiſchen, zum Theil im englischen Styl angelegt, und verſchafft dem Publikum einen angenehmen Spatziergang. Es £ befindet fid) daſelbſt ein vortrefflicher Obſtgarten und ein Fei» genhaus, welches ſehr ſtarke Exemplare von Feigenbäumen einſchließt. Die Gewächshäufer enthalten mehrere neuhollän⸗ diſche Pflanzen, capiſche Eriten und Pelargonien, Azaleen, Ana⸗ nas u. dergl. Die Leitung des Ganzen ſteht unter dem m Hofgärtner Schicht. Der zweite Kaiſerl. Garten iſt der K. K. botaniſche Garten am Smichow vor dem Augeſer Thor, am linken Ufer des Moldaufluſſes gelegen. Er iſt eine alte Anlage, hat aber ſeit einigen Jahren durch die thätige Leitung des Herrn Profeſſor Koſteletzky, eine angenehme und zweckmäßige Geſtalt ange⸗ nommen. In demjenigen Theil des Gartens, welcher mit un⸗ regelmäßigen Wegen durchzogen iſt, ſind die Pflanzen nach dem natürlichen Syſtem, in dem mit geraden Wegen angelegten, nach dem Linnéiſchen Syſtem geordnet. Die Pflanzenhäufer und deren Heitzungen ſind nach der älteren Methode conſtruirt. Außer den Staudengewächſen, Bäumen und Sträuchern ent- hält der Garten mehrere hübſche Warmhauspflanzen, Neuhol⸗ länder, Grifen u. dergl. Der botaniſche Gärtner Herr Böhm iſt Vorſteher des Gartens. ; Der dritte große Garten ijt der K. Ständiſche Gar. ten, welcher eine halbe Stunde von Prag entfernt und nahe bei dem Dorfe Bubenctſch liegt. Dieſe Gartenanlage iſt ſehr ausgebreitet und für das Publikum beſtimmt; der Park ent. hält ſchöne Blumengruppen, Nafenpläge und eine bedeutende Baumſchule von verſchiedenen Obſt⸗ und Waldbaͤumen und Schmuckſträͤuchern. Die daſelbſt befindlichen Pflanzen beſtehen in Eriken, Camellien, Azaleen, Pelargonien, Calceolarien, Cac⸗ teen, und mehreren Neuholländern und Warmhauspflanzen. Herr Braul ijt zur Zeit der K. Staͤndiſche Parkgärtner. Von Privatgärten verdienen vorzugsweiſe erwähnt zu werden: 1. Der Gräflich Selniſche Garten auf der Neu⸗ ſtadt. Er ijt von großem Umfange; die Gewächshäuſer find zweckmäßig eingerichtet und mit Waſſerheitzungen verſe⸗ ben. Die Pflanzenſammlung iſt eine der reichſten in Böhmen, und enthält das Neueſte und Seltenſte. Er übt einen gro- ßen Einfluß auf die übrigen Gärten und Gartenanlagen aus. Die Eriken⸗Sammlung ijt beſonders zu erwähnen, außerdem die Camellien, Pelargonien, indiſchen Azaleen, Cacteen, Epa⸗ cris, Liliaceen, Proteaceen u. dergl. m. De ae i Birnbaum führt die Oberaufſicht. ae 172 2. Der Fürſtlich Kinskiſche Garten vor bem Au— geſer Thor wurde vor zwölf Jahren angelegt. Beim Eingang in den Garten erfreut ſich das Auge an einen ſehr ſchönen Raſenplatz, gruppirt mit blühendem niedrigen Gehölz und Blu- menrabatten, welche letztere den ganzen Sommer hindurch ges ſchmückt erhalten werden. Im Hintergrunde des Gartens bez findet ſich das fürſtliche Sommerpalais, welches mit einer Reihe von Orangenbaͤumen und andern Pflanzengruppen für den Sommer verziert wird. Vom Schloſſe aus gelangt man zu den übrigen Gartenanlagen, die ſich auf einer bedeutenden Höhe befinden, und in denen ein der Natur treu nachgebilde— ter Waſſerfall angebracht worden, der mit Lycium und aue dern kleinen Sträuchern umpflanzt ijt, und fib in einen Teich ergießt. Von der Höhe erblickt man die ſchönen und ſehr zweckmäßig erbauten Gewächshäuſer, die ebenfalls mit vie— len ſeltenen und ſchönblühenden Pflanzen ausgeſtattet ſind. Vor der Fronte derſelben genießt man die ſchöne Ausſicht nach der ſüdlichen und öftlihen Seite der Stadt. Der Weg führt zu einem anderen größeren Waſſerbecken und weiter zu einer Felſenpartie, nn. mit nr umgeben ijt, umb von wo man ebenfalls S und Umgegend überſieht. Links erſteigt — und gelangt an eine mit Ahorn bepflanzte Fläche, von welcher man die Hauptausſicht über die Stadt genießt. In heißen und trockenen Sommern leidet dieſe An- pflanzung immer bedeutend, da die Pflanzen noch zu jung ſind, um ſich ſelbſt beſchützen und beſchatten zu können. Herr Wünt⸗ fher ijt fürſtlicher Hofgaͤrtner daſelbſt. 3. Der Gráf(id Wratislawiſche Garten liegt un weit des botaniſchen Gartens am Smichow und war früher febr berühmt; er wird vermöge der dazu ausgeſetzten Fonds erhalten, enthält manche hübſche Strauch- und Blumenpartieen in der Nähe des Schloffes, und dient für das Publikum zur 3 Nebſt einer Pfirſichtreiberei werden in den daſelbſt che n Gewaͤchshauſern exotiſche Pflanzen unterhalten. Die und ie Aufſicht über den Garten führt Herr Jung. 43 Gräflich Klammiſche Garten, eine Stunde von Prag bor den Augeſer Thore gelegen, zeichnet fid) durch ſeine Größe aus. Es ſcheint kein Geſchmack darin vorherr⸗ fhend zu fein, obgleich es nicht an Mitteln fehlt. Außer ei- | | Salisburgia adiantifolia ijt mir die Pflanzenhäuſer enthalten nur 5. Der Gräflich Waldſteinſche Garten befindet ſich auf der Kleinſeite. Die Anlage iſt klein, wird aber ſauber ges halten. Ein Teich mit einer Inſel wird durch Blumengrup— pen von Dahlien und andern perennirenden Pflanzen geſchmückt. Wegen der darin befindlichen Waſſerkünſte iſt der Garten während des Sommers jeden Sonntag dem Publikum geöff— net. Die darin erbaute fünjt(iGe Felſenpartie foll beträcht⸗ liche Summen gekoſtet haben; an derſelben befindet ſich ein Taubenhaus, welches verſchiedene Sorten Tauben enthält. Die Pflanzenhäuſer ſind mit capiſchen und neuholländiſchen Pflan⸗ zen, Camellien u. dergl. angefüllt. Der Gärtner Herr Die— trich iſt Aufſeher des Gartens. 6. Der Fürſtlich Lobkowitziſche Garten liegt auf der Kleinſeite unter dem Laurenzer Berge. Der untere Theil deſſelben ijf im modernen Style angelegt, der obere mit Obſt⸗ bäumen und Castanea vesca bepflanzt. Von der Anhöhe binab genießt man eine ſchöne Ausſicht. Außer febr far- ken neuholländiſchen Pflanzen-Exemplaren wird eine reiche Alpenpflanzen⸗Collection kultivirt. Herr Skalnick ijt Muf- — des Gartens. : 7. Der Gräflich Kinskiſche Garten in der Hyber— ner e iſt im modernen Style angelegt und gruppirt mit Dahlien, Hortenſien und mehreren anderen Sommergewächſen. Das Pflanzenhaus iſt angefüllt mit Camellien, Acacien, Pe⸗ largonien und ähnlichen Gewächſen. Herr Jiraſck führt die Leitung des Ganzen. 8. Der Gräflich Kanaliſche Garten, früher be⸗ rühmt durch deſſen Beſitzer, den Grafen Kanal, worin auch Vorträge über Forſtbotanik gehalten wurden; nach deſſen Tode wurde der Garten verkauft. Er iſt jetzt zum geſelligen Muf- enthalt fuͤr das Publikum beſtimmt. In den Pflanzenhäuſern werden Zierpflanzen unterhalten. Außerdem giebt es noch viele Pflanzen⸗Liebhaber, welche buͤbſche Gärten und Pflanzenſammlungen unterhalten, die ich der Kürze wegen zu übergehen mir erlaube. Was die Handelsgärten betrifft, fo befinden ſich außer den unter 1, 2, 7 und S angegebenen, wo ebenfalls Pflanzen- handel getrieben wird, noch mehrere in Prag, von denen nament⸗ lich die Etabliſſements der Herren Barroch auf der Hyberner Gaſſe und Herrn Neubert am Smichow zu erwähnen find. Die Küchengärten jo wie die meiſten Gemüsegarten be⸗ finden fid) in der Vorſtadt Carolinenthal. Obwohl das rauhe * nur ſelten mag dies bei der Kultur berückſichtigt werden. 173 Klima es nicht zuläßt, frühe Gemüſe im Freien hervorzubrin⸗ gen, fo bemühen ſich doch bie Gärtner fo viel als möglich, dieſelben zeitig zu erziehen. (Fortſetzung folgt.) Auszug aus englifchen Gartenſchriften. Kultur des Spargels im Norden von Spanien. (Aus Gardener's Chronicle Nr. 12. 1842.) Nachſtehende Notizen über die Spargelkultur in Epa- nien werden von der Gartenbau-Geſellſchaft zu London mit⸗ getheilt; dieſelben waren von dem Capitain Churchill ge— ſammelt, der ſich unter General Evans bei der Belagerung von St. Sebaſtian befand, und ſich ſo viel als die Zeit er— laubte, mit der Naturgeſchichte und dem Gartenbau von Guipuscoa bekannt machte. Kapitain Churchill ſagt, der Guipuscoa - Spargel Hält 3—6 Zoll (?) im Umfange, und wird, um eine jo große Vollkommenheit zu erreichen, auf folgende Art kultivirt. Der Spargel iſt, wie bekannt, auf verſchiedenen Theilen der Küſten von Europa einheimiſch, wo er vom Treibſande überſchüttet und von den Meeresfluthen überſchwemmt wird. Sand und Salzwaſſer iſt daher zu feinem Gedeihen nöfhig, aber Der Spargel von St Sebaſtian wird von der Mündung des Urumea Fluſſes, auf einem Strich Landes, ungefähr drei Fuß über dem höchſten Waſſerſtande kultivirt. Der Boden beſteht aus angetriebenem Sande, aus 9tejten von Sand- ſteinhügeln, die fiğ ganz in der Nähe befinden. Man legt Beete von fünf Fuß Breite ohne jedwede Vorbereitung an, nur daß fie gegraben und geebnet werden. Im März wer⸗ den die Samen in Rinnen zwei Fuß von einander entfernt und ungefähr zwei Zoll tief ausgeſäet. Die Rinnen oder Reihen laufen beſtändig von Often nach Weſten, vermuthlich damit die Pflanzen den Boden während der Sonnenhitze beſchatten. Sind die Sämlinge ungefähr ſechs Zoll hoch, ſo werden ſie ausgedünnt, aus einander zu ſtehen kommen. Die Beete werden täglich einmal begoſſen, damit die Pflanzen wahrend ihrer Wachsthums⸗ geſtochen. nicht wundern. damit die Pflanzen einen Fuß periode reichlich Feuchtigkeit einſaugen können. Dies = die Kultur im erſten Jahre. Im Monat März des zweiten Jahres werden die Beete 3—4 Zoll hoch mit friſchem flüſſigen Dünger aus den Las trinen der Stadt übergoſſen. Es bleibt dieſer Dünger wäh⸗ rend des Sommers darauf, und wird im Herbſt flach unter- graben. Dieſes Düngungsmittel und der bedeutende Raum, den man den Pflanzen geſtattet, muß allerdings einen großen Einfluß auf dieſe ausüben, das Wachsthum befördern und die Erzeugung gigantiſcher Triebe bewirken. Im Frühlinge des dritten Jahres wird der Spargel Ohne Zweifel iſt die Kraft deſſelben durch die Düngung, welche im Frühling des zweiten Jahres ſtattgefun⸗ den hat, erhöht worden, denn ſobald er zu treiben beginnt, kommt die Wurzel mit dem unerſchöpflichen Boden in nä⸗ here Verbindung. Bevor der Spargel geſtochen wird, wers den die Beete mit trockenem Laube, ungefähr acht Zoll hoch bedeckt, und die ſogenannten Stangen nicht eher geſtochen, als bis fie aus dem Laube hervorkommen. Das Laub wird ſodann da, wo die Stangen erſcheinen, etwas entfernt, und nur die beſten und ſchönſten werden zum Verſpeiſen ausgewählt, die durch das Laub hinlänglich gebleicht, und durch den ungemein reichen Boden fleiſchig und zart geworden find. Im Herbſt des dritten Jahres nach dem Stechen wird das Laub gänzlich fortgenommen, die Beete wie vorher gedüngt, welches alljähr⸗ lich wiederholt wird, und nach welcher Operation die Beete durch die Springfluth unter Waſſer geſetzt werden. Vergleicht man dieſe Behandlungsmethode des Spargels mit der unſrigen, ſo darf man ſich über die Verſchiedenheit Die Spanier benutzen einen leichten, ſandigen Boden, wir ſind mit jedem andern zufrieden; ſie bewäſſern denſelben, wir verlaſſen uns auf den Regen. Sie kennen den Werth und die Kraft des Seewaſſers, welches dieſe Küſtenpflanze liebt, wir bemühen uns nicht, in dieſer Hinſicht der Natur nachzuahmen. Die Beete düngen ſie mit dem allerkräftigſten Dünger, wir begnügen uns mit dem Dünger aus abgetriebenen Beeten ). : ^ ) Die Spargelkultur der Berliner Gärtner feint ohne Zweifel faſt die beſte in Deutſchland su fein, welches in dem leichten Sandboden und in dem reihlihen Dün- ger, welcher dazu verwendet wird, ſeinen Grant hat. . 174 Das M Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 5. Stand der chilier Erdbeere in dem Syſteme der Autoren, welche in gärtneriſcher Beziehung über dieſe Gattung geſchrieben haben. Duchesne, als der älteſte Schriftſteller, welcher über die Eintheilung der Erdbeeren geſchrieben hat, ſtellte die dis lier Erdbeere in die vierte Abtheilung der zweiten Hauptart; erſtere nennt er Quamio, letztere Caperonier. (Siehe oben.) Poiteau, im Bon Jardinier, bringt die Erdbeeren, wie wir wiſſen, in 6 Abtheilungen, die letztere derſelben nennt er chilier Erdbeere, wozu die chilier Erdbere die Haupt⸗ form liefert. Bei Barnet, welcher die n wie be- reits ben, in 7 Klaſſen theilt, ſteht die bilier Erdbeere in der vierten, welche er bilier Erdbeere nennt. 6. Specifiſche Kennzeichen ). — Eine zweijährige Pflanze entwickelt gewöhnlich 2 oder 3 ſteife Stempel von un⸗ gleicher Stärke, wovon der ſtärkſte nach und nach 6— 8, oder auch mehr Blüthen bringt. Jeder derſelben ſetzt felten metr Der Boden iſt — des Sandes nach unten hin friſch und feucht, ſo daß die Pflanzen an Feuchtigkeit iemals Man⸗ gel leiden. Der Geschmack iſt dottreffich und die Stärke der Stangen nicht unbedeutend. Der Verfaſſer jenes Berichtes ſagt, daß man in London den ſchlechteſten ge x Europa ziehe, ba fie klein, dünn, grün und barſch find, und im Ge: ſchmackt dem Holze am nächſten kommen, welches er ich be: kann. Kommt wirklich einmal guter Spargel vor, ſo glaubt man, es fei eine andere Art, und fei von Wien, Ker- Un oder Hamburg eingeführt. Nur an der Kultur liegt es, um gutem, ſtarken und ſchmackhaften Spargel zu erzielen, und warum ſollte dies nicht an der Seeküſte von England fo gut wie in Spanien möglich fein? D-o ) Inſofern dieſelden bei Auführung der Art nach Barnet bereits gegeben ſind, ergänze ich hier nur noch dr "oda von bem, was Poiteau über dieſen peo als 2 Früchte an, viele nur eine. Alle Blüten find, was bie Botaniker bermaphroditiſch nennen, weiblich, d. h. die weibli⸗ chen Geſchlechtstheile haben fie vollkommen, die männlichen unvollkommen. Die, welche fi zuerſt öffnen, haben 8 Blu- menblätter und 16 Kelchausſchnitte, und die letzteren endlich 6 Blumenblaͤtter mit einem zwölftheiligen Kelch. Die Blüthen find weiß, 17 — 18 Linien im Durchmeſſer haltend. Nach dem Abfallen der Blumenblätter, ſagt Duchesne, legen ſich die Kelchausſchnitte über den Fuß der Frucht. Wenn dieſe größer wird, ſo müſſen ſie nachgeben und ſich öffnen, bleiben aber allemal auf der Frucht liegen, ohne ſich von derſelben zu entfernen oder ſich auf den Stiel zurück zu legen. — Die Staubgefäße find zahlreich, in mehrere Reihen ges ſtellt und überall divergirend; fie haben gelbe Fäden, find ziem» lich dick, ſehr kurz, und endigen ſich in eine kleine, flache, uns regelmäßige Anthere, der man das Unvermögen der Zeugung anſieht. Der Fruchtboden iſt groß, oval oder abgerundet, oft unregelmäßig, außerordentlich weich, bedeckt mit ſehr kleinen Ovarien, jedes mit einem kleinen gelben Griffel verſehen, der in einer verſtümmelten Narbe ſich endigt. Die Form und Größe der Frucht anlangend, wechſelt beides ſehr. Unter einer gewiſſen Anzahl, welche uns im Jahre 1812 von Breſt geſchickt wurden, und wovon wir einige für unſere Zeichnung (Siehe pl. 58. Poiteau und Turpin in Du⸗ hamel) ausgewählt hatten, befanden fih eirunde, dreieckige, glatte und lappige, kurz alle Formen, wie ſie auch die Erdbeere von Montreuil annimmt. Diejenigen, welche eirund waren, hatten die Größe eines kleinen Hühnereies, und zeigte uns die der Sendung beigelegte Nachricht zugleich an, daß, da das letzte Jahr kalt geweſen, die Früchte ihre gewöhnliche Größe nicht erreicht hätten; ſie waren ſehr glänzend, vollſtändig geſund und gut erhalten, auf der Schattenſeite weißlich gelb, auf der Sonnenſeite öfter ſehr lebhaft zinnoberroth. 2. Wilmots prächtige Erdbeere. . Wilmot's Superb S: rawberry. Wurde durch Jobn Wilmot zu Isleworth 1821 aus dem Samen der wahren chilier Erdbeere, befruchtet mit dem Pollen der Roſenerdbeere, gezogen. — Dieſe Sorte trägt reid» lich, reift ſpäter als die alte Ananas- Erdbeere, und gewäbrt dadurch auf längere Zeit eine Ernte. Die erſten Früchte find 175 " febr groß, unregelmäßig zugerundet, eiförmig oder breit, zu⸗ weilen hahnenkammförmig, die übrigen Früchte dagegen find unveränderlich rund, alle aber haarig, blaß ſcharlachroth, wie polirt; die Samen find hervorſtehend, braun; das Fleiſch ſehr feſt, blaß ſcharlachroth nach außen, innen weißlich, mit einer kleinen Höhle im Centrum und mit einem Herzen. Geſchmack ſehr gut, butterartig und kräftig, mit Säure gemiſcht. Der Kelch iſt ſehr groß, ungebogen und theilweiſe ausgebreitet. Die Blattſtiele ſind hoch, haarig, aber ſtark; die Blättchen klein, faſt rund, mit kleinen ſtumpfen Saͤgezaͤhnen, von dicker Textur, die Oberfläche ſehr weich, glänzend dunkelgrün. Die Ausläufer find zahlreich, ſehr ſtark, dick und haarig. Die Schafte haben die Länge der Blattſtiele, ſind ſteif, ſehr haa⸗ rig, aufrecht, febr ájtig ober getheilt; die Blumenſtiele ſehr lang, daher erſcheint der Blüthenſtrauß groß, und iſt folglich, bevor die Früchte ſchwellen, bedeutend über die Blätter erha- ben, wird aber fpäter durch das Gewicht der Früchte berab⸗ 5 gezogen. Die Blumen ſind groß und haben fruchtbare Antheren. Die Frucht ijt febr ſchön und von außerordentliche Größe; eine derſelben maß 63 Soll im Umfange. Die Kreuzung hat dieſer Erdbeere aber das verliehen, was der Mutter fehlt nämlich Schönheit, Ergiebigkeit, Farbe und Geſchmack; ſelbſt ſtärker und kräftiger iſt ſie, als die chilier Erdbeere, aus der fie hervorgegangen ijt. 3. Gelbe chilier Erdbeere. Yellow Chili Strawberry. Dieſe Varietaͤt wurde in dem Garten von John Wil⸗ liams zu Pitmaſton, aus dem Samen der alten chilier Erd- beere, befruchtet mit dem Pollen der Downtonſchen Erdbeere gezogen. Es iſt eine reichlich tragenden Sorte, welche aber ſpät reift. Die Frucht iſt ſehr groß, unregelmäßig eiförmig, oft zuſammengedrückt und zuweilen hahnenkammförmig, braun an der Sonnen», gelb an der anderen Seite. Die Samen ſind braun, flach eingeſenkt, mit flachen Zwiſchenräumen; das Fleiſch febr feit, butterartig, gelblich, mit einem Herzen; Ge» ſchmack ſehr kräftig, mit etwas Saure. Der Kelch ift groß und ungebogen. Die Blattſtiele ſind hoch und haarig; die ätichen von mittlerer Größe, breitlich⸗elliptiſch, mit kleinen zugerundeten, ſtumpf zugeſpitzten Saͤgezaͤhnen, jedoch nicht fo dick als bei der vorigen Sorte, die Oberfläche it glatt, leicht behaart, dunkelgrün, weniger runzlich und nicht fo ſehr gefchröpft (eupped) als bei der alten chilier Erdbeere. Die Ausläufer find (für dieſe Klaffe) von mittlerer Größe, wachſen anfänglich aufrecht, und legen ſich nachher nieder, wie die der Boſtock⸗ und alten Ananas-Erdbeere; ihre Oberfeite ijt braͤunlich. Die Schafte ſind ſehr kurz, ſteif, etwas aufrecht, die Blumenſtiele lang und äſtig; die Blumen größer als bei der alten chilier Erdbeere; die Antheren groß und im Ueberfluß mit Blumen- ſtaub verſehen. (Fortſetzung folgt.) „Die ſchönblühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Begister abgebildet — und deren Anzucht in den ip Blumen: nd Pflanzen- Gärten zu empfehlen 1. Curtis’s Botanical Magazine. April 1842. (Taf. 3934 ) Gloxinia speciosa; var. macrophylla, variegata. (Didynamia Angiospermia, Gesneraceae.) Dieſe ausgezeichnete Varietät der bekannten Gloxinia speciosa erhielten die Handelsgärtner Weitch, bei Exeter in England, durch ihre Sammler vom Orgel Gebirge in Braſilien. Sie entwickelte ihre erſten ſchönen Blumen im September; dieſe ſind jedoch nicht die einzige Zierde der Pflanze, ſondern auch die großen, neben den Nerven mit weißlich grünen Steeifen gezierten Blätter. (Es ijt dies eine febr empfehlenswerthe Spielart. O.) (Taf. 3935 ) Calocasia odorata Hooker. * [Caladium odoratum Roxb. Caladium Lindl. Calocasia Brongn.] (Monoecia Polyandria. Aroideae.) Eine Pflanze, bie fid weniger durch Farbenpracht, als durch ſchöne Blätter, einen baumartigen Habitus und berr- lichen Geruch empfiehlt. Sie iſt ein Bewohner von Peg u, wurde zuerſt von Nor burgb beſchrieben, und durch Lord d 176 Caernarvon zu Higbelere in England eingeführt. Der Saft der Pflanze iſt ungemein ätzend, und ob die Wurzeln, gleich mehreren anderen Arten dieſer Gattung, als C. Anti- quorum (Caladium Calocasia), C. esculanta, gegeſſen werden, iſt nicht zu ſagen. Es iſt längſt bekannt, daß Pflanzen dieſer Familie zu gewiſſen Zeiten während des Blühens einen beträchtlichen Wäͤrmegrad ausdünſten. Lamark ſcheint dieſe Entdeckung zuerſt im Jahre 1777 an Arum italicum gemacht zu bae ben. Spätere Beobachtungen wurden von Desfontaines, Gmelin, Bory de St. Vincent, Herbert, ak de Sauſſure und Schultes angeſtellt und veröffentlicht. Adolph Brongniart in dem dritten Theil der Nouvelles Annales du museum d’hist. naturelle hat die genaueſten Unterſuchungen, und zwar mit dieſer Art angeſtellt. Sie wurden 1834 an einer fön entwickelten Pflanze, die wäh⸗ rend eines Monats Blüthenkolben brachte, gemacht. Die erſten Blüthenſtänder fingen ſich am 4. März zu entfalten an, aber erft am 6. entfiel der Pollen den Anthe⸗ ren und die Vermehrung der Temperatur an den Dither eratur der Luft von 23°, während die des Blüthenkolbens, dicht an den fruchtbaren Staubge⸗ füßen 26°, bei den abortirenden Staubgefäßen aber 30° war, alſo eine Differenz von 7 Graden. Die Wärme verminderte ſich allmählig, und am Abend war ihre Temperatur gleich mit der im Hauſe. Es iſt merkwürdig, daß andere Aroideen, die in dieſer Hinſicht unterſucht wurden, ihre Wärme nie wiederholten, fo- baͤld ſie entflohen war, was bei dieſer Art aber nicht der Fall iſt, ſondern regelmäßig um zwei Uhr Nachmittag ver⸗ mehrt ſich die Temperatur, welches Phänomen ſich vier Tage lang bis zum Verblühen wiederholt. * Eine zweite Blumenſcheide öffnete fi bald nachher, und wurde mit refer Aufmerkſamkeit behandelt, um den Fort- gang genau zu beobachten. Ein ſehr genaues Thermometer wurde an den empfindlichſten Theilen des Kolbens angebracht. Die Wurzeln wurden durch Flanell vor dem Einfluß der ſie umgebenden Atmoſphaͤre geſchützt, und die Sonnenſtrahlen durch Papier von dem Blüthenſtande abgehalten. Ein anderes Thermometer zeigte die Temperatur des Hauſes. Während ſechs Tagen fand eine merkliche Zunabme der Wärme ſtatt, die ihr Maximum ungefähr vier Uhr Nachmittags erreichte, und dann allmählig bis Abend abnahm. Der größte Unter⸗ ſchied zwiſchen der Temperatur des Blüthenſtandes und der des Hauſes war 11°, und wie bei den erſteren wieder in der Nähe der abortirenden Staubgefäße *). (Taf: 3936.) Hibiscus Cameroni Knowles et Weste. * (Monadelphia Polyandria. Malvaceae.) Herrn Cameron, Curator des botaniſchen Gartens zu Birmingham, glückte es dieſe ſchöne Art aus Samen, die er durch die Miſſionaire von Madagaskar erhalten hatte, zu erziehen. Sie blüht leicht und lange, ſowohl im Gewächshauſe als während des Sommers im Freien, auch läßt ſie ſich leicht durch Steck⸗ linge. 2 die bald, nachdem fie angewachſen ſind, blü⸗ hen. Die ſind b. (Eine Kor empfehlenswerthe Zierpflanze. O.) ) Bei einer im vorigen Jahre ſtattgefundenen Reparatur eines Warmhauſes im hieſigen botaniſchen Garten wurde eine alte ſtarke Pflanze von Colocasia adorata Hooker fortgeworfen. Die bei dieſem Bau beſchäftigten Zimmerleute, Maurer und Tagelöhner ſchnitten einen Theil des Stammes in Scheiben und genoſſen den⸗ felben zu ihrem Frühſtück⸗ In febr kurzer Zeit erfolgten aufgelau: fene Lippen und Zunge, verbunden mit einem heftigen Brennen, ſowohl im Munde als im Magen, wie es wohl nach dem Genuß der Früchte von Capsicum ſtattzufinden pflegt. Vermittelſt kalten Waſſers ſuchten ſie ſich Linderung zu verſchaffen, was aber nicht ausreichen wollte, da ſich das Brennen ſogleich wieder erneuerte. Bald darauf ae Uebelkeit und endlich, je nach⸗ dem der eine mehr oder weniger davon gegeſſen, heftiges Er- brechen. Die Uebelkeit Piet $$ ohne Unterbrechung die übrige Zeit des Tages an. Scherzweiſe hatte man dieſe Leute zum Genuß dieſer Aroidee verleitet, und da der Geſchmack eben nicht unangenehm war, verſpeiſten ſie es mit 3 Wohl gefallen. O — o. Von dieſer Zeitſchrift erſchel ven Holzſchnitte beigrgeben werden. Der Preis des Jahrgangs if 4 Thir. lungen auf diefe Zeitſchrift an. cc "affe 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtandlichkeit des Textes erſorderlich ift, follen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtämter nehmen BVeſtel⸗ Verlag der Nauckſchen Budbanblung. Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. eier ahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In . mit den n Gärtnern und Botanikern des „In: und I AM, : ia i eeen i Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. von Albert Dietrich, ee Dr, der Ph d Leh „der Philoſophtie und Lehr Li 1 * 1 „ . Sonnabend, den 4. Juni. i f Bemerkungen N | über die frautartigen Paconien, namentlich über zwei ſchöne Varietäten der Paeonia tenuifolia. i mU - 1 j den Herausgebern. Wer kennt und liebt nicht die Paeonien, namentlich die gefüllten; ſie ſind ein Gemeingut für Alle, und nicht allein der Reiche bringt ſie in ſeinen Gartenanlagen an, ſondern auch der arme Landmann ſchmückt ſein beſcheidenes Hausgärtchen damit, und für beide Zwecke ſind ſie gleich gut geeignet. In der Regel iſt es aber nur die gewöhnliche gefüllte Paeonia officinalis, die man angebaut findet, und andere Arten be⸗ merkt man gar ſelten darunter. Es ſchien uns daher wohl an der Zeit, auf die außerdem noch vorhandenen zahlreichen Arten und Abarten dieſer Gattung aufmerkſam zu machen, da ‚Nie alle von gleicher Schönheit ſind, und durch ihre großen, meiſt brennend rothen Blumen die Anpflanzungen aufs herr⸗ lichſte zieren. Das hier Geſagte läßt fi auch auf zwei noch wenig bekannte Varietäten der Paeonia tenuifolia anwenden, die im Jahre 1835 zu uns eingeführt wurden, und von de⸗ 178 nen bie eine einfache roſenrothe, die andere gefüllte purpurro⸗ the Blumen hat. Beide verdanken wir dem Kaiſerlich Ruſ⸗ ſiſchen botaniſchen Garten zu St. Petersburg, aus welchem wir ſchon ſo manche Seltenheit erhielten, und ſind ſie auch bereits in einer Correſpondenz-Nachricht aus genanntem Orte, im zwei⸗ ten Jahrgange unſerer Gartenzeitung p. 371, erwähnt. Schon ſeit mehreren Jahren blühen beide bei uns reichlich, nament⸗ lich die gefüllte rothe, die beſonders neben der P. Mutan und deren Varietäten einen herrlichen Anblick gewahrt, und daher allgemein angepflanzt, und für den Blumenſchmuck benutzt zu werden verdient. Von den in den Garten tullitten Arten giebt Sr. Durch⸗ laucht der Herr Fürſt von Salm-Neifferfheid-Dyd in feinem Hortus Dyckensis eine ſyſtematiſche Ueberſicht, auf welche wir hier verweiſen wollen, und wobei wir nur noch bemer⸗ ken, daß nach derſelben, mit Einſchluß der einzigen ſtrauchartigen P. Mutan, 30 Paeonia- Arten mit zahlreichen Varietäten in den Gärten zu finden find. Unter dieſen iff nur eine, die P. al- biflora, weiß blühend, und dann giebt es auch eine Varietät der P. officinalis mit weißen Blumen, die übrigen ſind alle heller oder dunkler roth, = meiſt von einer intenſiven Färbung. Sie haben im normal Juſtan e eine fünf- oder zehnblätte⸗ rige große W ib t eine große Anzahl von Staub- gefäßen, bie fih oft alle, zuweilen nur zum Theil in Kronenblät⸗ ter umwandeln, und die Blume mehr oder weniger füllen. Die Zahl der Stempel varürt von 2 — 7, und ſind dieſelben ſtets vorhanden, ſelbſt bei den gefüllteſten Blumen, wo keine Spur von Staubgefaͤßen mehr zu ſehen ij. Es ließen fib alfo ge- rade in dieſer Gattung vielleicht dadurch, daß die Narben der gefüllten Blumen mit dem Blumenſtaube der einfachen künſt⸗ lich befruchtet würden, neue Formen erziehen; ja es mögen manche Sorten in unſeren Gärten auf dieſe Weiſe entſtanden ſein, da ſich bei einigen wenigſtens kein Vaterland nachweiſen läßt. Das Vaterland der Paconien ijf das mittlere, ſüdliche und öſt⸗ ar Europa, fo wie das angrenzende Aſien, wo fie in waldigen gegend n vorkommen. Die P. tenuifolia, die wir hier ut alen ihrer prächtigen. Blumen, ſondern auch ihres zierlichen Laubes wegen, = er pea wächſt i in det Ukraine, in We I SE. Pall. (P. laciniata Willd., bie fih nur durch die breiteren (länglich-linienförmigen) Blatt- einſchnitte unterſcheidet, und von einigen Autoren, als von Pal⸗ las, Willdenow und neuerdings von Ledebour, als eigene Art angeſehen wird, während ſie Andere, wie z. B. Fürſt von Salm nur als Varietät erklären. Dieſer ſagt ausdrück⸗ lich, es ſei ein Baſtard zwiſchen P. auomola und P. te- nuifolia, was wir jedoch dahin geſtellt ſein laſſen; aber jeden⸗ falls ſind wir der Meinung, daß es keine wirkliche Species, ſon⸗ dern nur eine Varietät iſt. Auch die P. anomala ſteht der P. tenuifolia nahe, unterſcheidet [fib jedoch durch die aus- einanderſtehenden kahlen Kapſeln und durch die lanzettförmigen Blatteinſchnitte. Gehen wir nun die Abweichungen der P. te- nuifolia durch, ſo ergeben ſich folgende Formen. 1. P. tenuifol. vulgaris; mit nur eine halbe Linie breiten Blatteinſchnitten und einfachen, purpurrothen Blumen; 2. P. t. hortensis, mit längeren, eine Linie breiten Blatteinſchnitten und gleichen Blu— men; ſie iſt die alte tenuifolia der Gärten. 3. P. t. latifolia Sabine, hat faſt zwei Linien breite Blatteinſchnitte und macht ſich beſonders durch ein heller-grünes Laub kenntlich; die Blu⸗ men ſind wie bei den vorigen; 4. P. t. laciniata (P. hy- brida Pall, P. laciniata Willd.), charakteriſirt ſich, wie et» wähnt, durch die breiteren Blatteinſchnitte, die nahe an drei Linien breit fi wb, aber auch noch außerdem durch die hangen⸗ den Blumen, die bei den übrigen Varietäten aufrecht ſi ind; 5. P. t. insignis Sabine, dieſe hat noch breitere Blattein⸗ ſchnitte, über drei Linien breit, dabei nur kurz, und deshalb ſogleich zu erkennen; die Blumen ſind wie bei den vori⸗ gen; 6. P. t. flore pleno, dieſe ſchöne Varietät iſt nicht allein die ſchönſte von P. tenuifolia, ſondern vielleicht die ſchönſte der ganzen Gattung, und eine wahre Prachtpflanze; das Laub ſchon iſt ſehr zierlich, mit feinen, kaußd eine halbe Linie breiten Einſchnitten, und die ganze Pflanze wird nicht über zwei Fuß hoch, die Blumen ſitzen dicht auf dem Laube, ſtehen aufrecht, ſind groß, lebhaft purpurroth und dicht und ſehr voll gefüllt. 7. P. t. flore roseo simplex, hat ganz das Anſehen der P. t. vulgaris, daſſelbe feine Laub, was je⸗ doch viel hellgrüner iſt, und zarte roſenrothe Blumen. Dieſe beiden letzten Varietäten find entweder in dem ſüdöſtlichen Rußland oder gar in China erzogen worden, wenigſtens dürfte die gefüllte gewiß von dort herſtammen. Wenn gleich nun die Paeonien fhor häufig als Zier⸗ Pflanzen angewendet werden, fe geſchieht dies dennoch für m- 179 fere Park- und Ziergärten lange nod nicht in dem Maaße, als fie es wohl verdienen. Freilich haben auch die Paeonien ihre Schattenſeite, und diefe befteht in der großen Hinfällig⸗ keit der Blumen, vorzugsweiſe der einfachen, zumal wenn waͤh⸗ rend der Blüthezeit trockenes und heißes Wetter einfällt. Al lein die Dauer der Blumen läßt fi dadurch bedeutend verfän- gern, daß bie Paeonien an ſolchen Orten gepflanzt werden, wo fie nicht den ganzen Tag hindurch der Sonne ausgeſetzt ſind. Auf Raſenplätzen als Gruppirungen fie anbringen zu wollen, ijt daher wegen der Kurze der Blüthezeit nicht anzurathen; dagegen werden ſie den Effekt nicht verfehlen, wenn ur fie am Saume der Strauchpartien in einiger Entfi Hauptgange anzupflanzen ſucht. Der Nachtheil, welcher daraus erwächſt, wenn ſie einzeln als Gruppen gepflanzt werden, iſt der, daß nach der Blüthe ſolche Gruppen blumenleer erſcheinen, und das Laub eben nicht durch feine längere Dauer den beſten Anblick ge» währt, vielmehr das Auge beleidigt. Andere Sachen dazwi⸗ ſchen pflanzen zu wollen, ijf ebenfalls nicht anzuempfehlen, da ein gutes Gedeihen der zwiſchen den SDaeonien gepflanzten an⸗ deren Gewächſe nicht zu gewärtigen ftebt, befonders dann, wenn fie ſehr nahe geſetzt und mit dieſen eine dichte Gruppe bilden ſollen. Auf Rabatten, wo ſie in größerer Entfernung von einander ge⸗ pflanzt werden können, und wo man fih durch das Pflanzen ande- rer blühender Sträucher, Stauden oder Sommergewächſe zu hel⸗ fen vermag, iſt unſeres Erachtens der beſſere Standort für dieſe ſchönen Schmuckpflanzen. Die verſchiedenen Arten und Varietäten der Paeonien laſſen ſich in Hinſicht des Erſcheinens, der Dauer und des Gefülltſeins der Blumen, in drei verſchiedenen Klaſſen brin⸗ gen, nämlich: a. in frühe einfach blühende, b. in frühe gefüllt blühende, und c. in ſpäte gefüllt blühende. . Zur erſten Klaſſe würden zu rechnen ſein: P. Russi, subternata, décora, erecta, pubens, sessiliflora, splen- dens, mollis, arietina, villosa, humilis, multifida, para- doxa, peregrina, lobata, officinalis; l 1 te- nuifolia laciniata, und die anderen ; einfachen Varietäten. P. Russi ift eine der am früheſten blù- benden, und hat gewöhnlich bereits abgeblüht, wenn die übri⸗ gen ſich zu entwickeln anfangen; ſie iſt übrigens für zu ſtarke Kälte empfindlich, erfriert leicht und bedarf daher für den Win- id A 1 ter einer guten Bedeckung. P. tenuifolia hortensis bluͤbt von allen Varietäten der P. tenuifolia am reichlichſten, we⸗ nigſtens weit reichlicher als P. t. laciniata; auch die P. t. flore roseo simplex blüht im Allgemeinen nur ſparſam, al⸗ lein die Blume iſt auch deſto ſchöner. Zur zweiten Klaſſe würde man rechnen können: P. co- rallina flore pleno, und die vielen und mannigfachen Varie⸗ täten von P. officinalis, ferner die bereits erwähnte prächtige gefüllte Varietät der P. tenuifolia und auch P. Mutan. Zur dritten Klaſſe endlich ſind zu rechnen: P. albiflora mit den vielen Spielarten, worunter vorzüglich P. albiflora Whitleyi, fragrans, rubescens, Humei u. m, a. Die legs tere macht den Beſchluß in Hinſicht der Blüthezeit. Reiſe⸗Skizzen über die Gärtnereien in Böhmen und einem Tbeil von Deutſchland > Frankreich. — gran; aiii Ober⸗Gärtner des He Teſchen in Böh (Borifefüng) Von Böhmen aus führte mich der Weg nach Baiern, wo ich, ungeachtet des rauhen Klimas dieſes Landes, die Pflan⸗ zenkultur in einem außerordentlich guten Zuſtande fand, ſo wie ein reges Streben, die Gärtnerei immer mehr zu vervollkomm⸗ nen. In Regensburg, welches ich zuerſt betrat, ſind eigentlich nur zwei größere Gärten, welche erwähnt zu werden verdienen. 1. Der Fürſtlich Taxiſche Garten. Derſelbe ift im engliſchen Style angelegt, und beſitzt vor dem Schloſſe eine ſehr angenehme Partie, die mit Dahlien, ſo wie mit andern pe⸗ rennirenden und Sommergewächſen geſchmackvoll geziert ijt. Der eigentliche, hinter dem Schloſſe gelegene Garten enthält zahlreiche Obſtbäume, und in ihm befinden ſich auch die Pflan⸗ zenhäuſer. Dieſe ſind nicht zahlreich, aber zur Kultur der Pflanzen zweckmäßig eingerichtet, und es finden ſich in ihnen reichliche Sammlungen von Camellien, Pelargonien und ande⸗ ren Pflanzen, unter denen auch mehrere Neuholländer. Ungeach⸗ tet die Heitzung auf die gewöhnliche Weiſe durch Kanalwärm⸗ bervorgebracht wird, ſo ſind die Pflanzen doch alle ſehr gut erhalten. Die Leitung des Gartens hat Herr Zimmermann. 180 2. Der botaniſche Garten. Iſt im Ganzen nur klein, aber gut gehalten, und enthält zwar nicht ſehr viele, aber gwed- mäßig ausgewählte und vorzüglich kultivirte Pflanzen. Pflan⸗ zenhäuſer ſind ebenfalls nur in geringer Anzahl vorhanden, aber dieſelben ſind gut gebaut, und die Pflanzen darin friſch und geſund. Der botaniſche Gärtner ijt Herr Meyer *). Von Regensburg ging ich nach München. Dieſe ſchöne Stadt liegt zwar in einer Ebene und iſt von allen Seiten weit von Gebirgen entfernt, allein es herrſcht auch hier, ſelbſt zu manchen Zeiten des Sommers, eine rauhe, unangenehme Luft, die den Pflanzenkulturen keinesweges zuträglich iſt. Auch tritt der Winter früh ein, und hält länger an, als man es der ſüdlichen Lage nach vermuthen ſollte. Dennoch ſteht bier die Gärtnerei auf einer hohen Stufe der Vollkommenheit, da der König von Baiern nicht allein ein großer Pflanzenliebha⸗ ber iff, ſondern auch keine Koſten ſcheut, um die Gärtnerei zu heben und allgemein zu fördern. Dieſe Liebe zur Blu⸗ menzucht pflanzt ſich auf den Bürger fort, und man ſieht faſt kein Haus, deſſen Fenſter nicht auf geſchmackvolle Weiſe mit Blumen geſchmückt wären. Hieraus ergiebt ſich auch, daß es nicht an öffentlichen Gärten fehlt, in welchen Pflanzen⸗ und Blumen⸗Jucht auf eine Weiſe getrieben wird, und führe ich nur die folgenden als die vorzüglicheren an. 1. Der botaniſche Garten. Derſelbe liegt vor dem Karlsthor, hat zum Eingange ein ſchönes Portal, und iſt im engliſchen Styl angelegt. Er iſt für den Eintritt des Publikums jeden Tag offen, dennoch wird er auch äußerlich ſehr gut ge⸗ halten, und ſieht ſtets rein und ſauber aus. Es befinden ſich in demſelben zahlreiche Collectionen von Sträuchern, Stauden und anderen Gewächſen, und mannigfache ſeltene Pflanzen. Die Gewächs haͤuſer find von bedeutender Größe, mit ſtehen⸗ den Fenſtern verſehen und werden durch Kanal⸗Heitzung er⸗ wärmt. Unter den zahlreichen ſeltenen Pflanzen, die fie ent- halten, befinden ſich vorzüglich ſchöne und poh Exemplare mew und neubolländiſchen Gewächſen. tens iſt e Seitz **). G im botaniſchen Garten zu Slgenetur if - Herr Lucas, und Herr Meyer if mier been er der init naden und Anlagen in Regensburg. - 2 u O A d r botanifer Gürmer ix Minden, 5 Die Redaction, ur Der ee 2. Der Hofgarten. Er beſteht aus Alleen von Lin⸗ den und Roßkaſtanien, welche in den heißen Tagen dem darin wandernden Publikum einen kühlen und angenehmen Schatten gewähren. Auf der äußern Seite wird er durch einige Ro⸗ ſenbosgets und durch mit italieniſchen Landſchaften und Darſtel⸗ lungen aus der baierſchen Geſchichte bemalten Arcaden begränzt. 3. Der öffentliche engliſche Garten. Dies iſt der ſchönſte engliſche Garten, den ich je geſehen habe. Er wird von einem Arm der Iſar durchzogen und in mehrere Inſeln ges theilt, und dieſer Fluß, der mannigfache Krümmungen macht, bildet endlich einen ſchönen See. Die zahlreichen Baums, Strauch- und Blumengruppen gewähren einen unbeſchreiblich angenehmen Anblick. Außerdem beſitzt der Garten, der dem Publikum zum freien Spatziergange offen ſteht, viele reizende Ausſichten, unter denen ſich die von dem am See ieh Tempel beſonders auszeichnet. 4. Der Biederſteiner Garten. Er gehört der Mut⸗ ter des Königs, und man muß die Verbindung, die er mit dem engliſchen Garten hat, bewundern, indem er mit dieſem in Eins verfloſſen ſcheint, obgleich er durch einen mit Buchen, Pappeln und Weiden bepflanzten Kanal von ihm geſchieden iſt. In demſelben befindet ſich ein Teich, der ihn in geſchmackvol⸗ len Krümmungen durchzieht, und deſſen Ufer mit reizenden Pflanzungen verziert ſind. Auch enthält derſelbe einen Win⸗ tergarten, mit zweckmäßig conſtruirten Gewächshäuſern, die reichlich mit Pflanzen geſchückt ſind. Dieſer Garten ſteht un⸗ ter der Leitung des Herrn Hofgärtner Heiter. 5. Der Nymphenburger Garten. Diefer liegt eine Stunde von München, und zu ihm führt von hier aus eine ſchöne Lindenalle. Der am Schloſſe liegende Garten gewährt eine herrliche Ausſicht über die umliegende mit Dörfern ges ſchmückte Landſchaft und über den im Garten ſelbſt liegen⸗ den See, deſſen Ufer mit herrlichen Anpflanzungen geziert ſind. Pflanzenhäuſer befinden ſich in dieſem Garten in großer An⸗ zahl, mit ſtehenden Fenſtern conſtruirt, und theils zur Waſſer⸗ beitzung theils zur Kanal⸗Heitzung eingerichtet. Sie enthalten außer einer ſchönen Orangerie und zahlreichen anderen Plans zen, ausgezeichnete große Palmen, von denen ich nur Walli- chia caryotoides, Areca alba, Caryota,urens, Chamae- dorea „elatior, Phoenix sylvestris und paludosa, Cocos flexuosa, Arenga. n ee iie Gartens ijt Ven Lang. this] el e 181 6. Der Königl. Küchengarten zu München. Von dieſem Garten kann ich nicht viel ſagen, da ich ihn im Juli fab; jedoch wurde mir allgemein verſichert, daß die Fruchttrei⸗ berei mit dem beſten Erfolg betrieben wird. Die Treibkäſten ſind meiſtentheils von Holz und gut gebaut. Herr Effner iit Hof-Küchengärtner. 4 Noch muß ich bemerken, daß auch in Nymphenburg ein Küchengarten iſt, der zwar nicht ſehr groß iſt, deſſen Häuſer und Sommerkäſten aber ebenfalls gut gebaut find. Hof⸗Kuͤchen⸗ gärtner in demſelben ijt Herr Klein. Eben fo befindet ſich in Nymphenburg auch eine Baumſchule, welche jedoch meiſten⸗ theils nur Obſtbäume enthält. Herr Biſchoff bat die Di- rektion deſſelben. p Von Privatgärten in München ſah ich nur den des Herrn Baron von Eichenthal, der ungeachtet er nicht groß iſt, doch einige gute Sachen enthält. Herr Pleſch iſt der Kunſt⸗ gärtner darin. In Augsburg, wohin mich mein Weg zunäcit führte, bemerkte ich an der weſtlichen Seite einige hübſche engliſche Anlagen, die zur Erholung des Publikums dienen ſollen. Von größeren Gärten habe ich daſelbſt nichts geſehen. Von Baiern aus beſuchte ich Württemberg und hier zuerſt Ulm, wo mir indeß, außer einer kleinen Anlage, nichts von Bedeu⸗ tung im Fache der Gärtnerei vorgekommen iſt. In der Haupt⸗ ſtadt dieſes Reiches, in Stuttgardt, fand ich dagegen recht hübſche Gartenanlagen, von denen ich einige näher erwähnen will. 1. Der botaniſche Garten. Derſelbe ijt groß, im engliſchen Style angelegt, fürs Publikum offen, und in ihm führt eine Allee ſtarker Lindenbäume nach dem Luſtſchloſſe No- ſenſtein. Er enthält eine große Zahl von Pflanzenhäuſer, und unter dieſen ein bedeutendes Orangeriehaus. Die Häußer ſind zur Kanalheitzung eingerichtet und überhaupt etwas veraltet, man ſoll aber mit dem Plan umgehen, neue Häuſer in der Nähe des Schloſſes zu bauen. Herr Boſch iſt der Director des Gartens. hd 2. Der Hof-Küchengarten. Dies iſt ebenfalls ein großer Garten, deſſen Häuſer und Treibkaſten zweckmäßig ge "—- find, und in dem die Treibereien gut gedeihen ſollen. Von Privat- und Handelsgärten ſind beſonders die Stibfffenents der Herren Herz und Walter ju erwähnen, in denen ſich ſehr zweckmäßig gebaute Pflanzenhauſer befinden, die mit zahlreichen ausländiſchen Pflanzen, namentlich mit Neus bolländern gefüllt ſind. Auch die Etabliſſements der Herren Schickler, Meyer, ten manches Werthvolle. Aus bem Württembergiſchen kam ich nach dem Großber⸗ zogthum Baden, wo die Gärtnerei auf einer hohen Stufe zu ſtehen ſcheint, indem ich auf meinem ganzen Wege, und beſon⸗ ders je näher ich Karlsrube kam, eine Menge kleiner, mit Pflanzen und Blumen reichlich geſchmückter Gärten ſah, die einen wirklich lachenden Anblick gewährten. Eine ſchnurgerade Pappelallee, die den Wanderer eine Stunde weit, bis zum Eintritt in die Stadt begleitet, erhöhte den angenehmen Ein⸗ druck. In der Stadt ſelbſt ſind alle Fenſter mit Blumen geſchmückt, welche zeigen, daß es hier eine Menge Pflanzenlieb⸗ haber giebt. Es würde zu weit führen, wollte ich alle Går- ten hier anführen, deshalb erwähne ich nur: 1. den botaniſchen Garten. Er ijt mit ſaͤmmtlichen Anlagen und Gewächshäuſern von bedeutendem Umfange, und enthält außer den eigentlichen botaniſchen Pflanzen ſtarke Sammlungen von Orangenbäumen, Camellien, Pelargonien u. dergl., die meiſtens in den Häufern, welche mit gewöhnlicher Kanalheitzung verſehen ſind, im freien Grunde ſtehen. Un⸗ Lindler ſind zu erwähnen und enthal⸗ ter den übrigen Pflanzen waren die Protegceen und die Neu⸗ bolländiſchen Bäume und Sträucher beſonders ausgezeichnet, eben fo eine. [bone Cunninghamig sinensis, zum Baum ene porgewachſen, deſſen Stamm einen Durchmeſſer von vier Zoll hatte. Bedeutende Colleetionen von Annuellen und Perennien feblten nicht; blühende Sträucher waren in angenehmen Grup⸗ pirungen überall angepflanzt, und in den Partien waren viele ſchöne und ſtarke Exemplare, z. B. von Quercus Pri- nos und nigra, Magnolia macrophylla, Aripetala und glauca, Taxodium: distichum, Gingko biloba, Pinus Cembra u.a. Auch befindet ſich ein Monument zu Ehren des Dichters Hebel im Garten. Der Juſpektor des Gar» tens it Herr Held.“ 2. Den Hof⸗ Rübengarten Sir, der unter der en des Herrn Hartweg ſteht, ijt nicht unbedeutend, er enthält. zweckmäßige Häuſer und, Käſten, ſowohl zur Gemüſe⸗ als Frucht⸗Treiberei, die beide mit ſehr gutem Erfolge be⸗ trieben werden. Eine Ananas Freiberei it ebenfalls vore banden. 3 BA e pot v. 182 Auszug aus engliſchen Gartenſchriften. Ueber das Erziehen der Farrenkraͤuter aus Samen *). (Aus Gardeners Chroniele Nr. 9. 1342.) Zuerſt verſchaffe man fib eine Anzahl kleiner acht⸗ eckiger Glasglocken, die nach der Größe des Topfes, in dem man ſäen will, ungefähr 6 Zoll, oder mehr oder weniger im Durchmeſſer halten. Die Seiten der Glocken müſſen bod genug ſein, damit der Topf darunter ſtehen kann, ohne das Glas zu berühren. Wenn Glocken und Töpfe vorhanden ſind, werden letztere halb mit Scherben und dann mit fein⸗ geſiebter Heideerde angefüllt, die Erde gut geebnet und mit einer recht feinen Brauſe angegoſſen. Ehe die Samen aus⸗ geſäet werden, lege man ſie kurze Zeit zuvor mit dem Pa⸗ pier, worin ſie ſich befinden, auf einem warmen Kanal, um ſie zu trocknen Iſt dies geſchehen, während welcher Zeit die Namen haben geſchrieben werden können, ſäe man die Samen aus, aber durchaus nicht zu dick, und ſtelle die Töpfe an einen ſchattigen Ort auf ein ebenes Brett oder eine Steinplatte, damit nicht etwa Wirmer in die Töpfe tommen, und bedecke dieſelben mit den € t Die Seit des Keimens ift febr berieben, wenige Ar⸗ ten gebrauchen ſechs Wochen, andere ſelbſt noch mehr, und ſollte während dieſer Zeit die Erde in den Töpfen trocken ſcheinen, ſo ſpritze man ſie mit einer feinen Brauſe leicht an. Von Zeit zu Zeit muß die Oberfläche der Erde in den Topfen mit einer Loupe genau beſehen werden, ob ſich viek leicht Schimmel oder kleine Algen zeigen, die ein ſicheres Zeichen ſind, daß die Erde zu feucht ijt Die Glocken müſ⸗ fen in dieſem Falle auf eine kurze Seit abgehoben und die Töpfe in volles Licht gebracht werden; vergehen aber die Algen dennoch nicht, ſo muß mit einem Federmeſſer die Erde an der id ein wenig d werden, damit fib die = E - — eines Farrnkrauts iſt in pra Negel enfürmi, einer ſchwachen Bucht an der einen Seite, wo dann der z me ſich zu bilden se jt Sind LN er 34 Herr Henderſon zu M ibtom giebt die folgende Methode, Far⸗ n an, die er feit Jahren mit Wedel des Sämlings fo weit herangewachſen, daß die Stelle der Buchten unterſchieden werden kann, ſo ſind die Pflanzen im Stande, nach und nach mehr Luft zu ertragen, und die Glocken werden abgenommen. Man ſetze die Töpfe an einen helleren Ort, jedoch nicht in die volle Sonne, ſobald ſie noch mit den Glocken bedeckt find. Sind die Samen zu dick ge- ſäet worden, ſo muß vermittelſt eines feinen Meſſers ein Theil der jungen Pflanzen ausgehoben werden, die man in andere Töpfe einpflanzt, und die in der Regel beſſer gedei⸗ hen, als die im Samentopfe zurückgebliebenen, weshalb es meiſt beffer ijt, die Sämlinge fo früh als möglich zu vers pflanzen, da ſie in friſcher Erde beſſer wurzeln, als in der alten. Haben die Sämlinge ihre Wedel völlig ausgebildet, [o koͤnnen die Glocken abgehoben und die Töpfe an einen ſchat⸗ tigen Ort geſetzt werden, wo man ihnen mehr Wajer ge- ben kann. Sobald ſie den vierten Wedel bilden, iſt es Zeit, ſie einzeln oder zu mehreren in andere Töpfe zu pflanzen. Viele Farren wachſen ſehr langſam, und erfordern acht Monate, ehe ſie den erſten vollkommenen Wedel bilden, und vorzüglich für — pes wachſenden find Glasglocken er- forderlich. ; 4 mnogramma, mehrere Arten von Nephrodium und Pteris ens eben fo gut ohne Glok⸗ ken. Bei Samen, aus dem Vaterlande eingeführt, ſollten ſtets Glocken angewendet werden, da von. dieſen der ſichere Erfolg abhängt. Eine Hauptſache bei dem erfolgreichen Erziehen der Farren aus Samen unter Glocken iſt die richtige Anwen⸗ dung des Waſſers. Die jungen Pflänzchen in ihrer erſten Periode ſind ſo zart, daß ein wenig zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit ihnen ſchadet. Hat das Waſſer keinen freien Abzug durch die Erde, ſo bilden ſich ſogleich Algen, die den Sämlingen ſtets verderblich find. Ein Medium zwiſchen zu feucht und zu trocken muß daher genau beobachtet werden, das ſich aber beſſer durch den Augenſchein er kennen, als beſchrei⸗ ben laßt. Eben fo ſchädlich find Würmer, bie häufig in die Töpfe kommen, und oft die ganze Ausſaat zerſtören. Das ein⸗ zige Mittel, die in den Töpfen befindlichen Würmer zu entfernen, it, daß man die Töpfe auf einen heißen Kanal oder an einen ähnlichen Ort fett, wo, wenn die Wärme von unten in die Erde dringt, I und en nen fuen: 183 t Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) Fünfte Klaſſe. HZochſtaͤmmige- oder Moſchus- Erdbeeren. Hautbois Strawberries. Fragaria elatior Willd. Das Geſchlecht dieſer Abtheilung der Erdbeeren hat zu fo vielen Meinungs⸗Verſchiedenheiten, ja ich möchte fagen Faz beln Veranlaſſung gegeben, daß ich das, was das Urtheil im Allgemeinen darüber anbetrifft, dann, was die Sorten ſpeciell angeht, zuerſt erwähnen werde. i Duchesne fagt von der Moſchus- oder Muscateller-Erd- beere, welche die Franzoſen, wie ich ſchon an einem früheren Orte erwähnt habe, Capiton, Capron. ꝛc. nennen, Folgendes. Die Geſchlechtstheile der Blüthen, die in allen Erdbeer- ſtöcken zuſammenſtehen (die chilier Erdbeere ausgenommen), ſind auf gewiſſe Weiſe bei dem Capiton in verſchiedenen In⸗ dividuen, und auch in denen davon herkommenden Pflanzen getrennt. Es giebt männliche und weibliche, wie ich die⸗ ſes hier kurz darſtellen werde. Die Capitons, männliche und weibliche, ſind ſich ſo ähnlich in ihren Blättern, Ausläufern, Stengeln und ſelbſt in mehreren Theilen ihrer Bluͤthen, daß man fie ohne genaue Unterſuchung ihrer Geſchlechtstheile nicht von einander unterſcheiden kann; wenigſtens habe ich bis jetzt nichts Unäbnliches an ihnen erkannt, wenn es nicht dieſes iſt, daß der männliche etwas ſtaͤrker und haariger ijt. Aber alle diefe Theile zeigen etwas Unäbnliches mit andern Erdbeerſtöcken. Ich will dieſes deutlich auseinan⸗ der ſetzen Man muß nur bemerken, wenn man noch niemals ein wildes Individuum von Capiton geſehen, ſo kann man es nur mit der kultivirten Garten⸗Erdbeere oder mit andern, wie ſie gemeiniglich in unſern Gärten anzutreffen find, vergleichen. In dieſem Zuſtande find feine Blätter noch einmal ſo groß, und die Stiele viel höher; feine Ausläufer und ſelbſt feine Wurzeln find ſtärker, fo daß der Stock im Ganzen ge⸗ nommen viel ſtärker ifl, als irgend ein anderer Erdbeerſtock. Die grüne Farbe iſt beinahe die nämliche, als die vom Wald⸗ erdbeerſtock, aber der untere Theil des Blattes ijt nicht fo weiß; alle dieſe Theile ſind ſehr haarig. Die Haare, welche die Blattſtiele bedecken, ſind bisweilen ſo hart und ſo rauh, daß es die Hand durchs Gefühl wahrnimmt. Außerdem habe ich bemerkt, daß ich an dem Capiton niemals Blätter geſehen habe, deren Stiele Anhängſel gehabt, und daß ich im Gegentheil oft welche abgepflückt, welche in vier oder fünf Theile getheilt waren. Die Capitons blühen beinahe zur nämlichen Zeit wie die andern Erdbeeren, aber die Früchte der weiblichen Individuen brauchen längere Zeit zur Reife. Die jungen Pflanzen, be⸗ ſonders die aus Samen entſtandenen, ſchienen langſamer zu bluͤhen. Ich habe deren geſehen, die bis in das vierte Jahr gewartet haben, der größte Theil bis in das dritte. Oft erſcheint ihre erſte Blüthe dieſer Urſache wegen nur im Herbſte; aber außerdem trägt es ſich ſehr häufig zu, daß die Capitons, beſonders die männlichen, zum zweiten Mal in die⸗ ſer Jahreszeit blühen. — Die Abtheilungen des Kelches ſtehen längs dem Stiele der Blumenblätter gerade in die Höhe, wenn die Frucht groß wird, ſtatt daß fie platt bleiben ſollten, wie an der erſteren. Ich habe fie nie über die Gebühr wachſen ſehen. Ihre An- zahl überſteigt ſelten ſechs, und ich habe viele Kelche geſehen die nur vier Ausſchnitte hatten. Die Blumenblätter ſcheinen in ihrer Anzahl eben fo regulair zu fein, und ich habe nie Zwiſchenblätter geſehen, außer in dieſem Jahre an zwei Blü⸗ then, deren Stock aus Samen entſtanden war. Außer den fünf gewöhnlichen Blumenblättern batten fie noch fünf andere kleinere gerade ſtehende, ſo daß fie eine zweite höhere Ord- nung bildeten, und deren Stiele ſehr verlängert an der Seite der äußern Blumenblätter in der Aushöhlung des zweiten Randes ihren Urſprung hatten, welche deswegen einige Staub⸗ füben weniger trugen. Die Blumenblätter des Capiton find regelmäßig, hohl, abgerundet und beinahe noch einmal jo groß als alle vorbeſchriebenen Erdbeerſtöcke (das find die von Nr. I bis incl. Nr. 6 des Duches ne). Die Blüthe it daher im Ganzen genommen viel größer. = (Fortſetzung folgt.) í 184 ‚Die ſchönblühenden Pflanzen, welche im Botanical Te ae und im Botanical Register abgebildet sor und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ nd Pflanzen⸗Gärten zu 5 — U 1. Curtiss Botanical Magazine. April 1842. - (Taf. 3937.) Catasetum Wailesii 170. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Diefes pidi merfwirdige Catasetum wurde zu Ehren des Herrn G. Wailes zu Neweaſtle, eines ſehr eifrigen Freun⸗ des der Gartenkunſt und Botanik gezogen, in deſſen nicht unbe⸗ deutender Sammlung ſie blüht. Herr Wailes erhielt dieſe Art durch Herrn G. U. Skinner von Honduras. . (1%. 3938.) Martiana Zuee. [Oxalis urbica St. Hill, Oxalis bipunctata Grah.] Diele se Drake iſt ein Bewohner der Argentine Republik und von Südbraſilien. Sie ſteht der O. lastope- tala in mancher N ſehr nahe. Die Blumen ſind roth. (Taf. 3939.) Acacia diptera 5 erioptera Grah. * (Polygamia Monoecia, Leguminosese.) £ erm J. Drummond verdanken wir die Einfüh⸗ E dieſer ſchönen Art, da er Samen davon vom Schwanen⸗ fh an ben botanischen Garten zu Glasgow ſandte. Sie m der unter t. 3933. abgebildeten A. platyptera febr werfübeibet ſich aber beſonders durch die weniger glei- m Ceka womit ſie beſetzt * Die Blü⸗ feiner nn in der ſechst welche Literariſche Anzeige. Bei Joh. Leonh. Schrag in Nürnberg iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Nichard's, A., Grundriß der Botanik und der Pflanzenphyſiologie, nach der ſechsten franz. Original-Ausgabe frei bearbeitet von Dr. M. B. Kittel. Dritte, vermehrte und verbeſſerte Auflage. Mit 16 Stein⸗ drucktafeln. Nürnberg, 1840. 71 Druckbogen in gr. 8. a 2 Thlr. 15 ſgr. oder 4 fl. 12 kr. m Werke, wie Richard's Elementen der Botanik und der iorsembofeegi, 3 jha fat allen Univerſitäten Frankreichs und er Niederlande Leitfaden bei ben: Vorträgen über die Natur- i und in w l entgehen, als es ei ſeinem er PM. und anerkennende Beurtheilung mehrſeitig gefunden batte u nd felbft in mehreren Lehrbüchern augenfällig benutzt wor- en i Die gegenwärtige dritte deutſche Auflage dieſes Handbuches iſt lane der ant erſchienenen en franzöfifhen Driginal- Auflage Lg ZI ix eines Aae mes 090 hören, t ieſe Auflage möglichſt aut die e Höhe unſerer natur⸗ IA Wiſſenſchaft zu erhebe ichard ſelbſt hatte der amende und phyſiologiſchen 1 n Yu uflage fo umgearbeitet und die ultate sed rbeiten über AUR. Thel der T iR un mit Auswahl benutzt, daß man fein s eine tite 1 erſicht der weſentlichen Beiftingen derselben in Nea Zeit un und es wohl als Leitfaden bei dem erſten botaniſchen er dece werden darf. Ueberdies enthält daf ſelbe nicht nur ſchäßbare 3tefultate eigener anatomifiher Unterſuchun⸗ gen, ſondern ſeine Ueberſicht der P raktere elity, bei 5 ot ründlichen Kenntniß ber Pflanzenfamilien E Verfaſſer FE } mmer e für diej i e De Selten nuung der natürlichen lofiificationsme tbobe des ME — Aufgabe ihrer wiſſenſchaftlichen Thä⸗ tigkeit gemacht haben : Vergleicht man übrigens nr gegenwärtige Auflage mit der zwei: ten, und [elo auch mit dem — i ee genauer, ſo wird man bald den een n Antheil erkennen, welchen der Ueberſetzer an dem Werke hat, aß es den billigen Anforderungen der Leh⸗ rer und — e Bedürfniſſen der Lernenden in hinreichen⸗ dem Maaße entſpre in = erk, da ^ ften Gif sain yä 5 erhielt, 1 7 Wifi fenfhaft und der t, indem ſie ſich dienen. ; — 5 Holz Tto cw Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. tungen auf dieje an-. deinen alle 14 Tage zwei Bogen in | Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Tertes erforderlich if, ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Verlag der Nauen Push = Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Zehnter Iahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Serge mit den tüchtigſten Bi, und Betanikern des In⸗ und Auslandes, ausgegeben Albert Dietrich, A Dr.? Der Philo ſophi € uno Lehrer An der n Otto, erte $ — RONS Sonnabend, den 11. Juni. Ueber gehalten, als dies im Anfange der Fall war, und bie z. B. i & * 5 ſo geprieſenen Gilia capitata und tricolor, Phacelia tana- us 3 3 die Gattun 8 Trolli cetifolia und hastata, Eutoca viscida und multiflora, Col- und lomia grandiflora und linearis u. a. verſchwinden in den Gärten immer mehr, und werden eben ſo leicht vergeſſen wer⸗ den als viele ihrer Vorgänger, die auch einſt in den Gärten Aufſehen erregten. Dagegen werden längſt bekannte, ſelbſt ihre Anwendung als Blumenſchmuck. Von den Herausgebern. Nachdem ein großer Theil der in neueſter Zeit aus an⸗ dern Welttheilen, namentlich der von der Nordweſtküſte von Amerika eingeführten Pflanzen den Reiz der Neuheit verloren haben, werden fie auch nicht mehr für fo ausgezeichnet ſchön einheimiſche Pflanzen, die entweder früher ſchon als Zierpflan⸗ zen beliebt waren, wieder bervorgeſucht, oder man wählt aus den alten Bürgern der botaniſchen Gärten ſchöne Gattungen und Arten aus, um ſie in die Blumengärten zu verſetzen. Dieſe Bemerkung gilt zum Theil auch der Gattung Trollius; es denn man ſieht den einheimiſchen Tr. europaeus nicht al⸗ lein als Schmuckpflanze in den Gärten gezogen, ſondern der⸗ ſelbe wird auch abgeſchnitten in großen Maſſen auf die Blumenmärkte gebracht, und von den Blumenliebhabern gern und häufig gekauft. Dies veranlaßt uns, auf die andern in botaniſchen Gärten kultivirten Trollius-Arten aufmerkſam zu machen, von denen mehrere weit ſchöner find als der T. eu- ropaeus, und auch die übrigen zeichnen ſich bei gleicher Schön⸗ heit durch die abweichende und eigenthümliche Form aus, weshalb fie ſämmtlich verdienen, in Schmuck⸗ und Blumen» Garten ges zogen zu werden. Die Gattung Trollius gehört, wie bekannt, zur Familie der Ranunculaceae, und zeichnet fi) durch die großen, gelben in ei- ner Kugelform zuſammengeneigten Blumen aus, weshalb ſie auch den deutſchen Namen „Kugelblume“ führt. Die perennirende Wur⸗ zel treibt mehrere Wurzelblätter und Stengel, die höher oder nie— driger, einfacher oder aͤſtiger find. Die Blätter, von denen die wurzelſtaͤndigen langgeſtielt find, find bis zur Baſis handförmig⸗ fünftheilig, mit verſchieden eingeſchnittenen und geſägten Lappen. Die Blumen ſtehen einzeln an der Spitze der langen Aeſte, haben die Größe einer kleinen welſchen Nuß und meiſt eine Kugelform; fie beſtehen aus 5 — 15 fhòn gelben, äußerlich zuweilen gerötheten Kelchblättern, welche die übrigen Blüthentheile ganz umhüllen, nämlich die 5 — 10 kleinen, den Honiggefäßen ähnlichen, einlippigen, an der Baſis roͤhrigen Kronenblätter, die zahlreichen Staubgefäße und die weniger zahlreichen Stem⸗ pel, aus denen nachher eben ſo viele ſitzende, vielſamige, mit den bleibenden Griffeln gekrönte Kapſeln werden. Die Zahl der Arten iſt nicht groß, und fie wachſen größtentheils im nördlichen Aſien, eine (oder vielleicht einige) in Europa, und eine in Nordamerika. Sie können bei uns alle im Freien gezogen werden, und die Wurzeln halten in der Erde die trengiten Winter, meiſt ohne, oder nur mit geringer Bedek⸗ | aus, weshalb ſie um ſo mehr zur Anzucht zu empfehlen n ds: = d > jest bekannten Arten find folgende. (geld, lo. Ffroneniitióm ee und Por — fo fang as die Mfg: Es ijt die gewöhn⸗ hen ſparrig auseinander, ſiederſpaltig eingeſchnitten, liche Form, wie ſie auf unſeren Wieſen vorkommt; eine Abbildung davon befindet ſich in Dietrich's Flora borussica t. 40. 8) Tr. europaeus altissimus; ſcheint nichts wei⸗ ter als eine größere Form des T. europaeus zu fein, we⸗ nigſtens zeigt er außer dem größeren Wuchs und den mehr ſparrig auseinander ſtehenden Lappen der Blatteinſchnitte, die auch etwas länger und ſchmaler zugeſpitzt find, kein unterſchei⸗ dendes Merkmal; auch die Blumen haben dieſelbe Größe und Färbung. Trollius europaeus humilis (Tr. minimus Wende- roth) wird hier nicht kultivirt, weshalb wir auch feine wei⸗ tere Auseinanderſetzung deſſelben geben können Was im Gar— ten als Tr. tauricus gezogen wird, iſt dieſe var. humilis nicht, ſondern die gewöhnliche Form von Tr. europaeus. 2. Trollius aconitifolius Hort. Es ijt dies freilich eine Gartenpflanze, deren Vaterland nicht anzugeben iſt, und die deshalb als eine Varietät von Tr. europaeus angeſehen wird, wofür wir ſie jedoch, ihrer ganz abweichenden Bildung wegen, nicht erklären können. Sie wird 2— 3 Fuß hoch. Die Blätter ſind kaum halb ſo groß als bei Tr. europaeus, die Lappen der Blatteinſchnitte fte- find linienförmig, 1 — 2 Linien breit, und die Einſchnittchen ganz oder mit einem oder anderm Zahn verſehen. Die Blumen ſind nur halb ſo groß als die des Tr. europaeus, dunkler gelb, weniger kugelig, haben ungefähr 10 viel ſchmalere Kelchblaͤt⸗ ter und fünf Kronenblättchen, die nur eben ſo lang als die Staubfäden (Filamenta) ſind. 3. Trollius napellifolius Roeper. Auch dieſe Pflanze wird gewöhnlich nur als eine Varie⸗ tät von Tr. europaeus angeſehen, zumal von derſelben ebene falls kein Vaterland ausgemittelt ij; denn ob Tr. napelli- folius Hegetsw., die auf den Schweizer Alpen wächſt, dieſelbe Pflanze ſei, iſt nicht zu beſtimmen, beſonders da Gaudin nur den Tr. europaeus und nicht einmal eine Varietät deſſelben aufführt. Es iſt alſo ebenfalls eine Gartenpflanze, die wir jedoch als eigene Art anſehen, da ſie mehr als Tr. cauca- sicus vom Tr. europaeus verſchieden ijt. Der S Singit wird 2—3 Fuß hoch. Die Lappen ber Blatteinſchnitte find dop- pelt⸗fiederſpaltig und bie Einſchnittchen ganz oder etwas ge- ſägt. Die Blumen ſind ſo groß wie bei Tr. europaeus und von derſelben Farbe. Die Kronenblättchen ſind nicht länger 187 als die Staubfäden. Herr von Roepert hat dieſe Pflanze in der botaniſchen Zeitung von 1820 p. 103. beſchrieben, und hält den Tr. medius Wender. davon nicht verſchieden; al⸗ lein dieſer iſt nach den von Wenderoth ſelbſt herſtammen⸗ den Pflanzen im hieſigen botaniſchen Garten eine ganz andere Pflanze. 4. Trollius medius Wendero Dieſer von Wenderoth in der "E Seitung bon 1818 p. 578 zuerſt beſchriebene Trollius ijt ohne Zweifel eine eben jo gute Art als die übrigen; wer dies nicht aner⸗ kennen wollte, müßte auch den Tr. caucasicus und die ähn⸗ lichen als Varietät anſehen, und die ganze Gattung dann auf drei Arten, auf Tr. europaeus, asiaticus und americanus reduziren, wozu ſich wohl Niemand verſtehen würde. Er iſt übrigens, wie die beiden vorhergehenden, ein Gartenbewohner, deſſen eigentliche Herkunft oder Abſtammung unbekannt iſt. Die Wurzelblätter haben einen Durchmeſſer von 7 — 8 Zoll, und find wie auch die übrigen Blätter eben fo getheilt, wie bei den vorigen Arten; die Lappen der Einſchnitte ſind aber keinesweges ſo ſehr ſchmal, und wenn gleich mehr eingeſchnitten, als beim Tr. europaeus, doch nicht eigentlich fiederſpaltig. Der Sten⸗ gel wird gegen 2 Fuß hoch oder noch höher. Die Blumen find ſo groß oder ein wenig größer als bei Tr. europaeus, et⸗ was geſättigter gelb, aber bei uns wenigſtens nicht, wie Herr Wenderoth angiebt, äußerlich meiſt purpurroth gefärbt. Die Kronenblättchen haben die tà der Staubgefäße (Stamina). 5. Trollius hybridu deroth Diefen Trollius bat us > Sof Wenderoth in der Allgemeinen Gartenzeitung Vol. V. p. 353 als eine neue gute Art beſchrieben, und empfiehlt ihn als eine ſchöne, harte Gartenpflanze. Wir kennen denſelben nicht; nach der Beſchrei⸗ bung des Herrn Wenderoth hält derſelbe die Mitte zwiſchen Tr. europaeus und asiaticus und die Blume ſoll faſt die erhöhte Färbung der Blume des Tr. asiaticus haben. Die Kronenblättchen follen länger als die Staubgefäße fein. 6 Trollius asiaticus L One Zweifel ijt dieſer der ſchönſte und prächtigſte von allen übrigen, erreicht eine bedeutende Höhe, hat ſehr fchöne grüne Blätter, die gerade fo wie beim Tr. medius eingeſchnit⸗ tem find, aber viele prächtigere Blumen. Dieſelben haben näm⸗ lich eine hochgelbe, faſt pomeranzengelbe Farbe, die äußerlich an einigen Stellen beinahe ins Purpurrothe übergeht. Sie beſtehen aus 10 Kelh- und 10 Kronenblättern, von denen die letzteren die Staubgefäße überragen und balb ſo lang als die erſteren find. Die Blumen find übrigens größer, und faſt noch einmal fo groß als bei dem Tr. europaeus. Er wächſt im mittleren und füdlihen Rußland, in Sibirien, am Altai und in Davurien wild. 7. Trollius caucasicus Steven’ Dieſer hat fajt das Anſehen eines kleinblumigen Tr. eu- ropaeus, unterſcheidet ſich aber von demſelben, wie auch die folgenden, durch die ſich oben mehr öffnenden Blumen, die bei vollkommener Expanſion keine genaue Kugelform mehr bilden. Die Blätter ſind von denen des Tr. europaeus nicht ver⸗ ſchieden, die Blumen jedoch kleiner, heller gelb, beſtehen aus 7— 10 Kelch- und Kronenblättern, von denen die letzteren faſt ſo lang als die ae find. Er waͤchſt überall am Kaukaſus. | S. Trollius altaicus C. 4. Meyer. 9. Trollius patulus Salisb. 10. Trollius Ledebourii Reichenb. Dieſe drei Arten kennen wir nicht, doch verdienen fie ge⸗ wiß, eben ſo wohl als die übrigen Arten, in den Gärten gezo⸗ gen zu werden. Daß ſie alle bei uns ausdauern, iſt unzwei⸗ felhaft, da der erſte aus dem Altai-Gebirge, der zweite vom 1 und der dritte vom Baikal iſt. 11. Trollius americanus Mühlenbg. = der ffeinjte von allen und wird nicht über 2 Fuß hoch. Er unterſcheidet ſich durch die kleineren, beinahe offenen Blumen, die eine weniger (done gelbe Farbe haben, wächſt aber viel gedrängter und buſchiger, als alle übrigen, und ſieht deshalb auch immer reichlicher mit Blüthen geſchmückt aus, weshalb er denn als Gartenpflanze eben fo gut als die übrigen zu empfehlen iſt. Das Vaterland ijt Penfplvanien. Außer dieſen Arten werden noch einige angeführt, die uns jedoch ganzlich unbekannt find, nämlich: Tr. pumilus Don, Tr. emarginatus G. Don, Tr. chinensis Bunge. Auch Herr Tauſch führt in der botaniſchen Zeitung 1839. p. 172 und 173. bei einer Auseinanderſetzung der in den Gär- ten vorhandenen Arten, außer Tr. caucasicus und tauricus, bie von den unſrigen verſchieden ſcheinen, auch eine Tr. au- reus und grandiflorus auf, die ſich jedoch wohl unter den von Ledebour in der Flora rossica beſchriebenen Arten finden möchten. — Der Trollius lilacinus Bunge, der eben- 188 falls auf bem 9títai » Gebirge wächſt, ijt in der Flora rossica als eigene Gattung Hegemone beſchrieben, aber bei uns noch nicht eingeführt. Was nun die Anwendung der Trollius-Arten für die Gärten anlangt, ſo können ſie zur Ausſchmückung der Blumen⸗ gärten nicht genug empfohlen werden, da fie mit ihren präch⸗ tigen, faf goldgelben Blumen einen großen Effect hervorbrin⸗ gen. Auf Rabatten ſowohl, als zu Blumengruppen auf Na- ſenplätzen, in einem etwas feuchten nahrhaften Boden gedeihen ſie ungemein kräftig, erreichen eine ziemliche Höhe und blühen febr reichlich. Die Schönheit folder Gruppen wird noch da- durch erhöht, wenn man zwiſchen dem Tr. europaeus und den nahe ſtehenden Arten den Tr. asiaticus pflanzt. Der Tr. americanus erſcheint mit ſeinen Blüthen viel früher als die übrigen Arten und eignet fih daher, den Rand folder Grup- pen damit einzufaſſen. Um den Effekt einer ſolchen noch mehr zu heben, können noch mehrere von anderen ſich dazu eignen⸗ den Ranunculaceen, welche gleichzeitig mit den Trollius-Arten blüben, angebracht werden, deren Wahl dem Gärtner überlaf- ſen bleibt. Die Vermehrung geſchieht wie bei den meiſten Ranunculaceae durch ns des Wurzelſtockes oder An⸗ zucht aus ag "Were Skizzen über die Gärtnereien in Böhmen und einem Are von ae und e Vom Herrn Franz Joſeht, Ober- Gärtner des Herrn Grafen von Thun Hohenſtein zu Tetichen in Böhmen (Fortſetzung.) In Frankreich angekommen, war Straßburg der erſte rt, der ich beſuchte; ich fand aber dort in Hinſicht der Gärtnerei nur wenig Erhebliches zu bemerken. Der daſelbſt befindliche aniſche Garten iſt, wenn gleich gut gehalten, dennoch nur die Pflanzencollection nur gering. Die Gewächs⸗ nach dem alten Geſchmack gebaut. ollwiller, im oberrheiniſchen Departe⸗ Soulz gelegen, und den Herrn Ge⸗ ig, eines der großartigſten Etabliſ⸗ t ee n Kanne auf dem Feſtlande. Ihre ausgebreiteten Baumſchulen ſind in ihrer Art das Größte, was ich je geſehen habe, und enthalten ſie nicht allein eine ſtarke Collection von Obſtbäumen der mannigfaltigſten Sorten, ſo wie auch alle Arten von Weinreben, die man nur wünſchen kann, ſondern auch eine ſtarke Sammlung nordame⸗ rikaniſcher Bäume, Sträucher und Stauden, ſo daß auch bei dem größten Abſatz, der Vorrath der verſchiedenen Sorten nicht erſchöpft werden kann. Ferner haben ſie in einem ihnen gehörigen Walde einen Platz zur Erziehung von Waldbäumen und ſchönblühen⸗ den Sträuchern angelegt. Aber auch außer den im Freien wachſenden Bäumen und Sträuchern beſitzen ſie einen großen Theil der vorkommenden Gewächshauspflanzen, mit denen ſie ebenfalls einen Handel nach allen Staaten hin treiben. Die Ge⸗ wächshaͤuſer find in großer Anzahl vorhanden, febr zweckmäßig eingerichtet, und gröͤßtentheils mit Waſſerheitzung verſehen. Der ausgezeichneten Pflanzen waren ſo viele vorhanden, daß es zu weit führen würde, dieſelben aufzuführen, deshalb begnüge ich mich, nur noch zu erwähnen, daß von neuholländiſchen Bäumen und Sträuchern, namentlich aus den Familien der Myrta- ceen und Proteaceen die herrlichſten Exemplare daſelbſt vor⸗ handen find, eben fo prächtige Exemplare von Cedrus Li- bani, Cunninghamia sinensis und andern ſeltenen Coniferen, daß die Camellien⸗Sammlung die reichſte iſt, die es nur ge⸗ ben kann, und daß die Dahlien und indiſchen Rhododendren in ſolcher Anzahl und Mannigfaltigkeit vorhanden ſind, wie ſie ſo leicht nirgend weiter zu finden ſein dürften. Auf meiner weiteren Reife nach Paris fab ich nichts Erhebliches, jedoch verdient der ſchöne Garten in Waeſſering ſchon ſeiner herrlichen Lage wegen erwähnt zu werden, eben ſo um Nancy die ſchönen Promenaden, die jedoch im franzö⸗ ſiſchen Style angelegt find. Paris, ſo wie der größte Fe von Frankreich, beſitzt ein gelindes, zur Pflanzenkultur geeignetes Klima, dennoch fin⸗ det man daſelbſt im Verhältniß nicht ſo viele Gärten, wie in Deutſchland. Da aber der Franzoſe ein Freund alles Luxus iſt, ſo liebt er auch die Blumen, und trachtet wenig⸗ ſtens danach, ſeine Fenſter mit blühenden Pflanzen zu ſchmük⸗ ken. Uebrigens ſteht die Pflanzenkultur in Paris auf einer boben Stufe, und da Frankreich auch noch überſeeiſche Be⸗ ſizungen in Afrika und Amerika hat, fe fehlt es auch an neuen Pflanzen nicht. Um ihre Fortſchritte in der Kultur zu ſehen, darf man ſich nur die Mühe geben, die Blumen⸗ 189 gärten zu beſuchen, unter welchen ſich der am Quai aux fleurs unweit des Palais de justice durch ſeine Größe und durch Reichthum an ſeltenen Pflanzen auszeichnet. Baumſchulen findet man ebenfalls in großer Menge, denn einige Stunden um Paris herum ſieht man überall kleine und große Terrains, die zur Obſtkultur und zu verſchiedenen anderen ausländiſchen Gehölzen und Strauchparthieen verwen⸗ det find, beſonders werden Stachel-, Johannis- und Him- beeren- Sträucher in Feldern in Menge kultivirt und in der Reifezeit den Spaziergängern mit den Aeſten verkauft. Am aus⸗ gezeichneteſten ſind die Baumſchulen von Vitry und Mon treuil. Die Küchengärten find den deutſchen unbedingt vorzuzie— ben, denn es wird in ihnen die Gemuͤſe- und Fruchtkultur mit großer Umſicht und Sorgfalt getrieben. Die Pflanzen ſtehen theils unter Glas-Glocken, theils in Miſtbeeten, welche im Winter durch einen ſtarken Umſchlag von Dünger vor der Kälte geſchützt werden, und ſo kann man z. B. Erdbeeren das ganze Jahr hindurch haben, ſo wie ſehr frühen Blumen⸗ kohl, Salat, Artiſchocken und andere feine Gemüſe von aus⸗ gezeichneter Güte. Man bemerkt ganze Gemüſefelder, wo jede einzelne Pflanze mit einer Glas⸗Glocke bedeckt iſt. Melonen, Gurken und Kürbis werden mit beſonders gutem Erfolg gezo⸗ gen, und von letzteren ſah ich eine Frucht, die 200 Pfund wog. Auch die Ananaskultur ijt hier auf der höchſten Stufe, und beſonders in Verſailles, Meudon, bei den Herren von Roth- ſchild und Gautier ausgezeichnet. Englische Anlagen und Gärten find freilich nicht zahlreich vorhanden, da die Franzoſen noch immer ihren alten Geſchmack für franzöſiſche Gartenanlagen befigen. Wenn man aber bes denkt, daß die engliſchen Gärten in Frankreich meiſt von Ar⸗ cbitekten angelegt ſind, und ihnen daher ſchöne und reizende Partieen und Gruppirungen, die ein erfahrener Gartner mit Leichtigkeit und Geſchmack angebracht hätte, fehlen, jo ijt es den Franzoſen nicht zu verargen, daß ſie Gärten vorziehen, die ihnen im Sommer angenehme Spaziergänge gewähren, und wo fie im Schatten Schuß vor der brennenden Sonnenbige haben. Erſtaunlich iſt es, wenn man an einem Sommertage die Menge Menſchen ſieht, die dann die Gärten, namentlich die Tuillerien und Verſailles beſuchen, und fib an den dorti⸗ gen Gartennalagen erfreuen. Um über das Ganze der Pariſer Gärtnerei einen gehö⸗ rigen Ueberblick zu geben, werde ich die verſchiedenen Anlagen in einer gewiſſen Ordnung folgen laſſen, und dieſelben folgen⸗ dermaaßen eintheilen. 1. Eigentliche Königliche Gärten. 9. Staats-Gärten. 3. Privat⸗Gärten. 4. Fleuriſten, die ſich mit warmen und kalten Pflanzen verſchiedener Gattungen beſchäftigen. 5. Fleuriſten, die nur Eine Gattung kultiviren. 6. Pepinieriſten. 7. Küchengärtner. N Eigentliche Königliche Gärten. Zu dieſen ſind nur die beiden folgenden Parkanlagen als die wichtigſten zu rechnen: A. Park Monceau. Er iſt in der Stadt zwiſchen der Barriere d’etoile und Monceau gelegen, und wurde in den Jahren von 1780 bis 1790 von dem damaligen Herzog von Orleans, dem Vater des jetzigen Königs angelegt; er iſt ein ſchöner lieblicher Park, obſchon ihm eigentliche Naturſchön⸗ heiten fehlen. Das Schloß iſt mit Platanen und Ahorn umpflanzt, an der Nordſeite hat man ein ſchönes Parterre vor ſich, von welchem man eine maleriſche Ausſicht über den Bach genießt, bis endlich weiter hinten einige Lerchenbaͤume und Trauerweiden dieſelbe begrenzen. Eine andere reizende Ausſicht hat man auf einen kleinen See, der mit Acer, Li- riodendron, Populus, Tilia, Cytisus, Syringa umpflanzt iſt, und an deſſen Ufern ſich auf einer kleinen Anhöhe eine Tempel⸗Nuine befindet. Außerdem beſitzt dieſer Park einige intereſſante Partieen, und zeigt, daß er von einem Sachver⸗ ſtändigen angelegt iğ. Durch ein reichliches Dahlien⸗Sorti⸗ ment wird im Sommer der Garten ſehr geziert. Auch an guten, nach der neuern Methode conſtruirten Geſpächshäuſern fehlt es nicht, die mit Camellien, Neuhollaͤndern, ſchönen Rofen u. dergl. gefüllt find, und die ganze Hinterwand des einen Hauſes iſt mit Rosa Banksiae bekleidet, was einen ſehr angenehmen Anblick eme Herr Fhin ijt Hofgärt- ner des Gartens. i ; B. Park Reuillu Er Haupttheil dieſen ſchönen Parks, welcher der Lieblingsaufenthalt des jetzigen Königs iſt, 190 wurde unter der Reſtauration angelegt, und beſteht aus den Schlöſſern zu Neuilly und Villier; der übrige Theil wurde durch den König als er noch Herzog von Orleans war an= gelegt, und liegt der Park nur eine halbe Stunde von der Barriere d’etoile. Dieſer Park befigt manche ſchöne Partien und Ausſich⸗ ten nach der Seine, die dicht daneben vorbei fließt, und einen Arm zur Verſchönerung deſſelben abgiebt, über welchen mehrere Brücken führen, und deſſen Ufer mit Weiden bepflanzt ſind. So angenehm dieſer Park iſt, jo hätte er doch ungemein veis zender angelegt werden konnen, und beſonders die Waſſerpar⸗ tien konnten um vieles ſchöner fein. Vor dem Schloſſe brei- tet fib ein großes Parterre aus, welches mit Weiden, Pla- tanen und Pappeln bepflanzt iſt; geht man den Weg hin⸗ unter nach der Seine, ſo hat man links eine wunderſchöne Ausſicht über den Spiegel des Waſſers und nach der Brücke zu. Wendet man fib rechts und geht am Ufer der Seine ent- lang, ſo kommt man zu einer kleinen, mitten im Waſſer ſte⸗ benden Mühle, die zum Schöpfen des Waſſers für die höher gelegenen Theile des Gartens beſtimmt iſt. Sie iſt ſehr nied— lich gebaut und im Innern ſind zugleich Badezimmer ange⸗ bracht. Von dieſer Mühle hat man rechts hinunter eine herr⸗ liche Ausſicht, und im Vordergrunde hoch über den Wafer- ſpiegel iſt eine ſchoͤne Kettenbrücke geſchlagen, von welcher aus man verſchiedene Gruppen von Pappeln, Weiden und an⸗ deren niederen Sträuchern ſieht; weiter nach unten erblickt man noch eine Kettenbrücke, die jedoch nur wenig über die Seine erhaben iſt. Endlich iſt die Ausſicht durch eine kleine Inſel, welche mit Pappeln bepflanzt it, geichloffen. Auf dem jenfeiti- gen Ufer, das einer großen Inſel, welche durch die beiden Arme der Seine gebildet ijt, befindet fib eine ausgebreitete Raſen⸗ ue mit mannigfaltigen Gruppirungen; geht man auf dieſer > immer den Fluß entlang, fo kommt man beinahe am des Gartens über eine Schiffbrücke nach der kleinen In⸗ von da aus hat man wieder eine — cei über und war derſelbe auch! — blübenden Sträuchern, Standen und einjäßrigen Pflanzen eſchm Im Sommer iſt auch eine kleine Orangerie vor dem Schloſſe aufgeſtellt, und das Parterre mit noch anderen Glas hauspflanzen verziert. Gewächshäuſer find nicht viele vorhanden, aber ſie enthalten manche ſchöne und neue Gewächſe, und waren darin beſonders folgende Pflanzen wegen ihrer Stärke zu erwähnen: cea, Pandanus odoratissimus, Caryota urens, Cycas revoluta, Strelitzia augusta. Der Hofgärtner Herr Jac ques bat Pandanus, Strelitzia und Caryota im Jahre 1820 ſelbſt aus Samen gezogen, und man muß daher ihre Größe bewundern, welche fie feit dieſer Zeit erreicht haben, was eine gute Kultur beweift. Die Hinterwände der Gewächs⸗ bäufer ſind ganz mit Hibiscus Rosa sinensis überzogen, welche der zahlreichen Blumen wegen, mit denen die Pflanze geſchmückt ijt, einen herrlichen Anblick gewähren. (Fortſetzung folgt.) Bambusa arundina- — — Das Erdbeeren ⸗ Treiben ). (Aus dem bee des Garten- und Blumenbau⸗Vereins für Hamburg 3c. entlehnt.) Die Erdbeere it unſtreitig eine der beliebteſten Früchte in unſerer Gegend; dafür zeugen unſere geſegneten Vierlanden, die ihren Wohlſtand wohl größtentheils dieſer fojtlien aroz matiſchen Frucht verdanken, indem ihre fleißigen Bewohner nicht allein Hamburg, Altona und deren nächſte Umgegenden, ſondern ſelbſt die mehrere Meilen weit entlegenen Städte und Orte in der Runde mit derſelben in überaus reichlichem Maaße verſehen. Die Zeit der Erdbeeren-Leſe iſt daher für die ganze weite Umgegend gewiſſermaaßen ein ländliches Feſt, das man bei ſchönem Wetter an Ort und Stelle zu begehen pflegt; dann wimmeln die freundlichen, auch dem Auslande wohlbekannten Vierlanden von Beſuchern, und Alles labt ſich an der herrlichen Frucht, die dort auf unabſebbaren Feldern von Vem betrieb- ſamen Völkchen mit dem ausdauerndſten Fleiße gezogen wird. So wie dieſe Zeit aber vorüber iſt, und die Feld⸗Erdbeere ibre Gabe nicht mehr beut, dann wird von dieſer herrlichen E *) Gin denſelben Gegenſtand behandelnder je ) von Knight 51. befindet fid in der Allgemeinen Senn Tx. P- Die Redaction. 191 Frucht Alles eben jo jtill, wie nod zu Beginn des Frühlings vor der natürlichen Epoche ihrer Reife. Und warum wird in unſerer Gegend ſo wenig die Kunſt geübt, die Leſe der Erdbeeren bedeutend zu verfrühen und zu verſpäten? Warum ſieht man in unſern ſämmtlichen Handels⸗ Gärten, denn von einigen Privat-Gärten wollen wir nicht reden, durchaus keine Erdbeeren-Treibereien? Irrige Anſich⸗ ten müſſen über die Koſtſpieligkeit oder Nutzbringung derſel⸗ ben obwalten, denen wir durch gegenwärtige Zeilen mindeſtens entgegenzuwirken ſuchen wollen. Die nächſte Veranlaſſung der⸗ ſelben iſt ein längerer intereſſanter Aufſatz des rühmlich be⸗ kannten Herrn Poiteau in dem Juni-Heft der Pariſer Hor- ticultur-Annalen über „die Kultur der Erdbere der Alpen oder der vier Jahreszeiten“, welche auch in einigen unſerer Privat» Gärten im Freien mit Glück gezogen wird, wo fie bis ſpät in den Herbſt ihre Früchte darbietet. Aus dieſem Auf— fag, den wir im kurzen, dem hier zugemeſſenen Raum entſpre⸗ chenden Auszuge folgen laſſen werden, wird man die geringe Koſtſpieligkeit der Erdbeeren-Treiberei entnehmen können, in⸗ dem jeder unſerer Gärtner ein Haus oder Kaſten zum Antrei- ben von Rofen, Hyacinthen, Syringen xc. beſitzt, in welchem er leicht den Erdbeertöpfen einen Platz auf den oberſten Bor- ten, dicht unter den Fenſtern anweiſen kann, wo ſie keine an⸗ dere Sorgfalt erheiſchen, als forgfáltig begoſſen, gelüftet (nae mentlich in der Blüthezeit) und vom Ungeziefer rein gehalten zu werden. Daß die Erdbeeren-Treiberei unter ſolchen Um⸗ ſtänden auch gewinnbringend fein mng, läßt ſich nachweiſen. Seit etwa 2 bis 3 Jahren haben wir in unſern verſchiedenen Blumen und Fruchthandlungen angetriebene oder verfrühte Erdbeeren bemerkt; es waren bisher ſtets nur wenige Töpfe und diefe ſtammten aus den Vierlanden ber, wo ſich bereits einige von ihren Bewohnern Treibkaſten haben bauen laſſen. Dieſe Erdbeerentöpfe wurden, wie wir uns erkundigt, je nach der Früchtezahl mit 8 bis 24 Schillingen und darüber bezahlt. Wenn wir nun bier auch nur das Minimum gelten laffen wol- len, jo dürfte das Erdbeeren-Treiben in Betracht der gerin- gen Koſten und Mühen noch ein lueratives Geſchäft für un- ſere Gärtner ſein, zumal ſelbſt, wenn erſt eine häufigere An⸗ zucht dieſer Frucht den Preis billiger fellt und die Wohlha⸗ benderen veranlaßt, ſo viele Töpfe oder eine ſo anſehnliche Zahl von Beeren zu kaufen, um ihre Tafeln mit einer gane zen gefüllten Schüſſel von Erdbeeren zu zieren. Uebrigens figes Begießen erfordern, dies aber theils wegen der Stellung werden noch in manchen Handelsgärten viele veraltete, von neues ren und durch die Mode verdrängten, manchmal nicht febr ſchöne Pflanzen angetrieben, die theils in Auctionen, theils auf den Straßenkarren zu Spottpreiſen verſchleudert werden müje ſen; dieſe Pflanzen könnten immerhin den Erdbeerentöpfen den Platz einräumen. Den Gärtnern bliebe es natürlich vorbehal— ten, zu ergründen, welche Sorte von Erdbeeren zum Treiben am geeignetſten und nutzbringendſten für ſie ſei. In Paris wird die erwähnte Alpen-Erdbeere zum Treiben benutzt, in hieſigen Privat- Gärten dagegen die engliſchen Sorten, nament- lich die herrlich duftenden und ſchmackhaften Roseberry und Keen's seedling; es giebt aber einige ſechszig Sorten von engliſchen Erdbeeren, die in den Flottbecker Baumſchulen des Herrn John Booth anzutreffen ſind. Nachdem wir dieſe kurzen Bemerkungen vorausgeſchickt, denen wir im Intereſſe unſerer fleißigen Gärtner einige Berückſichtigung wünſchen, wol⸗ len wir zu dem beregten Aufſatze des Herrn Poiteau über- gehen, indem wir das Treiben der Erdbeeren in einem Warm⸗ hauſe, als das für unſere Gegend geeignetſte und am wenig⸗ ſten koſtſpielige vorangehen, das Treiben unter Miſtbeeten im freien Lande folgen laſſen werden „Die Vegetation der Alpen-Erdbeere geht beim Trei⸗ ben in einem Treibhauſe raſcher von Statten, als auf Miſt⸗ beeten, man hat mindeſtens drei Leſen. Man muß alſo, nach⸗ dem man den Platz berechnet, den man den Erdbeertöpfen ein- zuräumen gedenkt, im Auguſt und September drei oder vier Mal mehr junge aus den Ausläufern hervorgegangene Pflan⸗ zen in Töpfe ſetzen, als jener Platz zur Zeit des Heitzens faſſen kann. Die Erde muß ſanft, leicht und fruchtbar fein. Die Töpfe werden nun vorläufig in Halbſchatten zurückgeſetzt und gehörig feucht gehalten, um das Faſſen der Wurzeln und den Wachsthum zu begünſtigen; ſowohl Ausläufer als Blumen werden gleich beim Erſcheinen abgekniffen. Gegen Ende No⸗ vembers oder im December werden die Töpfe ins Haus ge- bracht, wo ſie unter Einwirkung der den andern Pflanzen be⸗ ſtimmten Wärme überaus raſch wachſen, blühen und reichlich Früchte anſetzen. Da die fünf- bis ſechszölligen Töpfe, in welchen ſich die Erdbeeren in leichter Erde befinden, ein haͤu⸗ der Töpfe oft ſchwierig, theils wegen häufig unvorſichtiger Be⸗ netzung der Blatter, Blumen und Früchte nachtheilig iſt, ſo thut man am beſten, Näpfe unter die Töpfe zu ſetzen und 192 | jene fortwährend mit Waſſer angefüllt zu halten, wodurch das Begießen der Töpfe von oben unnütz wird. Vor einem an⸗ dern Uebelſtande, nämlich vor den Blattläuſen find die Erd- beeren oft ſchwer in einer Jahreszeit zu bewahren, wo man in dem Treibhauſe nicht Luft geben kann. Kann man die Erdbeeren allein in einem beſondern, dazu geeigneten Kaſten treiben, ſo iſt weit weniger von den Blattläuſen zu befürchten. Wenn nun die zuerſt ins Treibhaus gebrachten Töpfe nur noch wenig Früchte liefern, dann bringt man neue hinein und er⸗ ſetzt dieſe, wenn ſie ausgetragen, wieder durch andere neue. Auch -diefe abgetriebenen Pflanzen find ſpäterhin noch dienlich. Wenn man ſie nämlich beim Verlaſſen des Treibhauſes aus dem Topfe nimmt, Blätter und etwanige Blüthenſtengel ab⸗ ſchneidet und fie mit dem ganzen Ballen verpflanzt, fo werden ſie noch im Herbſte eine gute Leſe bringen, eine weit beſſere aber im nächſten Frühjahre, wenn man nochmaliges Blühen in demſelben Jahre verhindert. — Das Treiben der Erdbee— ren im freien Lande ijt weit koſtſpieliger, denn es find natür- lich Miſtbeete und fortwährend friſcher Pferdedünger dazu er- forderlich. Dieſes Treiben erheiſcht einen leichten, fruchtbaren und warmen Boden, der in Beete getbeilt wird, die unter den Miſtbeetfenſtern der vollen Sonne ausgeſetzt ſein müſſen. Wird dieſe Stelle vielleicht noch von andern Pflanzen während des Herbſtes in Anſpruch genommen, fo pflanzt man die Ausläu⸗ fer⸗Pflanzen vorläufig anderswo ein, pflegt ſie gehörig und - fest fie dann im November, wenn beregte Stelle frei gewor- den, mit den Ballen in jene Beete, über welche die Kaſten geſchlagen werden ſollen. Dieſe Beete macht man 4 Fuß breit und trennt ſie durch einen 18 Zoll breiten Steig; in 5 Rei⸗ ben, jede 9 Soll von einander, fegt man die Pflanzen in Zwi- ſchenräumen von 15 Joll. Pflanzt man im November, ſo muß man gleich d die Kaſten mit ihren Fenſtern darüber bringen, um das Auwachſen in dieſer ſpäten Jahreszeit zu begünſtigen; pflanzt aber fon im August, dann muß die Pflanze die volle Ein⸗ ig der Luft und natürlichen Wärme bis zum Augenblick 5 genießen. ies Kalten n vorne 8 bis 9 Ton ferne noch zu nahe dem Glaſe fei. Mit dem Treiben kann man im Januar beginnen, um Früchte im März zu haben. Dann gräbt man auf 18 Zoll Tiefe die Erde aus den Stei⸗ gen, und erſetzt ſie durch friſchen Dünger bis zur Höhe des Kaſtens; indem man ihn recht feſt ſtampft, erhitzt er ſich bald und theilt feine Warme den Beeten mit. In den erſten 14 Tagen giebt man keine Luft, noch während die Witterung kalt iſt, aber in den folgenden 14 Tagen muß der Dünger durch neuen erfegt werden, was bis in den April alle 14 Tage ge- ſchebhen muß; jede Nacht und ſelbſt bei Tage, wenn das Wet- ter ſchlecht und keine Sonne iſt, deckt man mit Strohmatten. Giebt es ſchöne Tage im Februar, dann lüftet man etwas, ſchließt aber die Fenſter frühzeitig wieder. Unter ſolcher Bes handlung ſchießt die Alpen-Erdbeere freudig empor; bei mil⸗ dem, ſchönem Wetter nimmt man die Fenſter nach einander ab und ſieht nach; dann nimmt man den Pflanzen ihre Ausläu⸗ läufer, ftit bie Erde um, ſäubert fie vom Unkraut und ent⸗ fernt die abgeſtorbenen oder beſchädigten Blätter. Selten braucht man vor Ende März zu gießen, was aber geſchehen muß, wenn es nöthig iſt. So lange die Erdbeere im Miſtbeet gepflegt wird, iſt die Entfernung der Ausläufer gleich bei ih⸗ rem Erſcheinen von der erſten Nothwendigkeit: im April muß man keinen einzigen ſehen. Beim Vorſchreiten der Jahreszeit giebt man mehr Luft, was im Mai, wo die Witterung ſchon milder ijt, auch bei Nacht geſchehen muß. Am ſtärkſten ijt die Leſe der alſo getriebenen Erdbeeren vom 15. April bis Ende Mai. — Dies ſind die vorzüglichſten Momente dieſer Kultur; es giebt allerdings noch viele untergeordnete Details, die zu beobachten ſind, namentlich was das Luftgeben, das Beſchatten zur Vermeidung eines Sonnenſtichs ꝛc. anbelangt; allein deſſen bedarf es hier für kundige Gärtner nicht. Ob⸗ gleich die Erdbeere in ſchwerer Erde ziemlich gut fortkommt, ſo ſagt ſie ihr doch beim Treiben durchaus nicht zu, denn ſie wird gelb und die Frucht wird um circa 14 Tage zurückgehal⸗ ten. Das Treiben der Erdbeere in Töpfen giebt auf einmal mehr Früchte, allein nicht ſo lange; das Treiben im freien Lande unter Glas giebt größere Früchte und für längere Zeit.“ — 4 an Von dieſer tf n Holfänitte & : ms n keinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich ift, follen Kupfer ds Der Preis des Jahrgangs it 4 bít, Alle Buchhandlungen, Zeitungserreditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Gedruckt in der Nauen Buhoruderei. Zehnter Jahrgang. Eine ACHT für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Serora mit den 1 Sues. unb Botanikern des Jun: und eee sgegeben à Eriedrich Otto, ; Gartens zu Berlin. TR Preuß 4 91. y Albert Dietrich, D bo ſophie und r. der J Phnoſophie und e 3 Auf OCHR, Sonnabend, den 18. Juni. Put Ueber die Kultur der Stanhopeen Königl. botaniſchen Garten zu Berlin. Vom Herrn Eduard Otto. unter der großen Menge von Orchideen gehören die Stan⸗ hopeen ohne Zweifel zu den ſchönſten und zugleich zu den ſonder⸗ barſten Arten. Ihre lederartigen, glänzend dunkelgrünen Blätter, und die böchſt eigenthümliche Form ihrer großen, oft ſchön ge- färbten, zarten und ſehr angenehm riechenden Blumen baben ſie zu Lieblingen der Orchideen⸗Kultivateurs gemacht, und der Verſuch, die Methode, wie ſie hier kultivirt werden, mitzutheilen, möchte deshalb manchem derſelben eine willkommene Gabe ſein. s Die bis jetzt bekannten Arten ſtammen theils aus Braſi⸗ lien, theils aus den Guianas, Mejico und Weſtindien, und laffen ſie ſich beinahe alle in einer gleich warmen und gleich feuchten Atmosphäre kultiviren; woraus wohl zu folgern ift, daß, wenn auch aus verſchiedenen Ländern ſtammend, ſie dennoch in jedem unter gleichen klimatiſchen Verhältniſſen wachſen. Nur die Stanhopea saccata aus Mejico leidet zuweilen auf ihren Blättern von Inſekten (Schildlauſen) und er eine etwas kühlere Atmoſphäre zu verlangen. yae In ihrem Vaterlande wachſen die Stanhopeen in febr ſchattigen, feuchten und heißen Gebirgsgegenden, und oft hatte ich Gelegenheit, ſie bei Caracas und in anderen Gegenden von Venezuela an Baumſtämmen zu finden, an Stellen, wohin Sonnenblicke unmöglich dringen konnten. Ihre Blüthezeit fällt im Vaterlande in die Monate Juni, Juli und Auguſt, nach welcher Zeit ſie neue Blätter und Knollen treiben, dann aber, wann in den Tropenländern die Regen aufgehört ha⸗ ben, in einen Ruheſtand verfallen. In der Kultur beobach⸗ ten dieſe Pflanzen ziemlich genau dieſelbe Lebensweiſe, ſie blü⸗ hen auch hier vom Juni bis Auguſt, treiben dann neue Blätter, und ſtehen während unſerer kälteſten Wintermonate im Wachs⸗ thum ſtill. Schon feit mehreren Jahren werden dieſe ſchoͤne Orhi- deen im hieſigen Garten mit gutem Erfolg kultivirt. Es iſt bei dieſen, wie bei einigen anderen Gattungen, ein Haupt⸗ charakter, daß ſie ihre Blüthenſtiele mit 2— 5 Blumen dicht über den Wurzeln aus der Baſis der Knollen bilden, und dieſe nach unten wachſen, weshalb man ſtets dafür Sorge tragen muß, daß die Knospen frei nach außen wachſen können. Früher wurden die Stanhopeen Mes in Töpfen kultivirt, in denen ſie zwar üppig wuchſen, jedoch nie Blüthen entfalte⸗ ten, bis man zuletzt fand, daß die Blüthenſtiele ſämmtlich in den Topf gegangen und auf dem Boden verkommen waren. Es wurden nun runde oder ovale Käſten aus 1 Fuß langen, 1— 2 Zoll dicken und etwa eben ſo breiten Korkſtücken ſo zuſammengeſetzt, daß jedes die Wand des Kaſtens bildende Stück Kork 1 Zoll von dem andern dazu benutzten entfernt iſt, und die Blüthenſtengel durch die Zwiſchenräume wachſen können. Bei Anwendung die⸗ fer Methode haben ſie alljährlich reichlich geblüht. Es ijt je- doch keinesweges nothwendig, daß dieſe Käſten aus Kork ge⸗ arbeitet werden, eine Art Geſtell (wie im 9. Jahrgange der Algen. Garten. p. 366. beſchrieben), gleich den aus Drath : Körben, verrichten dieſelben Dienſte. Auch kann man fei in Töpfen kultiviren, nur müſſen fie dann fo einge- pflanzt werden, daß fie 6— 10 Zoll über dem Rande des Topfes zu ſtehen kommen »), damit die Blüthen nach außer⸗ treiben konnen. Von allen dieſen Methoden habe ich bis jetzt den Kork am zweckmäßigſten gefunden, indem er nicht nur ſehr — t cg weil auch * ſich feſt darin 194 einſaugen und ihn förmlich durchweben. Daß die in ſolchen Körben oder Geflechten kultivirten Stanhopeen an die Spar⸗ ren der Fenſter aufgehangen werden müſſen, braucht wohl nicht erwähnt zu werden; an anderen Standorten bleiben ſie in ih⸗ rem Wachsthum zurück. Die Pflanzen werden in die mit Moos ausgelegten Körbe, in grobe Heideerde⸗Stücke, die mit einigen Scherben unters miſcht ſind, gepflanzt, und an den ſchattigſten Ort des Orchideen⸗ hauſes aufgehangen. Während des Wachſens, d. i. vom Sep⸗ tember bis Dezember, müſſen ſie tüchtig feucht gehalten wer⸗ den, und zwar durch häufiges Beſpritzen der Körbe von außen, weniger durch Begießen von oben, indem die Wurzeln leicht vom Waſſer leiden. Haben ſich die Blätter ausgebildet und ſcheint ein Ruheſtand einzutreten, ſo laſſe man auch mit dem Begießen und Spritzen nach, und halte ſie einige Monate beinahe ganz trocken. Anfangs April zeigen die Pflanzen ſchon wieder neuen Trieb, wo man dann allmäh⸗ lig mit reichlicherem Begießen beginnen kann, damit ſie Nah⸗ rung genug erhalten, um Blüthenknospen zu bilden. Die Ent⸗ wickelung der Knospen geht ziemlich ſchnell vor ſich, und ſon⸗ derbar genug, daß alle bis jetzt hier in Blüthe geſtandenen Arten ihre Blumen des Morgens zwiſchen S und 9 Uhr gänzlich öffneten, und das Aufſpringen der Knospen ſelbſt ein kleines Geräuſch verurſachte. Der hieſige botaniſche Garten kultivirt gegenwärtig folgende Arten, von denen vielleicht einige nur Abarten ſein möchten, und beinahe eben jo viel unbeftimmte, die bis jetzt noch niji geblüht haben. Erſtere ſind in ſyſtematiſcher Reihefolge ge⸗ ordnet folgende: Stanhopea insignis Hook. Brasil. - - lutea 4 - - major - grandiflora odorata Lindl. Demerara. — eburnea Lindl. Rio Janeiro. - quadricornis Lindl. Spanish ues - saccata h. Berol. Mejico. - Wardü Lindl. (Humboldtii h. Berol) Ca- racas. - expansa Lk. Mejico. - oculata Lindl. Brasil. Mejico. - Lindleyi Zucc. Mejico. ~ - elegans? Hort. 195 Reiſe⸗Skizzen über die Gärtnereien in Böhmen und einem Theil von Deutſchland und Frankreich. Vom Herrn Franz Joſeht, Ober- Gärtner des Herrn Grafen von Thun Hohenſtein zu Tetſchen in Böhmen, (Fortſetzung.) 2. Staat3- Gärten. Um eine leichtere Ueberſicht derſelben zu geben, find fie am zweckmäßigſten in engliſche und franzöſiſche Gärten ein- zutheilen. I. Engliſche Gartenanlagen. A. Der Park des kleinen Trianon bei Ders ſailles. Das kleine Trianon iſt ein Schloß, welches durch Alleen mit dem großen Trianon in Verbindung geſetzt ijt. Umgeben iſt daſſelbe von einem engliſchen Park, der zwar von keinem großen Umfange ijt, aber manche reizende Laub⸗ und Nadelholz- Partien hat. Auch wird derſelbe von einem Kanal durchzogen, der ſeinen Urſprung von einem künſtlichen Felſen bat, aus welchem das Waſſer mit Heftigkeit herausſtrömt, und fid dann in einen kleinen Teich ergießt, der zur Verſchönerung des Gartens viel beitraͤgt. Unter dem Felſen ſind mehrere Gänge angebracht, und über denſelben führt eine leichte höl⸗ zerne Brücke; bepflanzt iſt er mit Juniperus und Pinus, und am vorderen Theil, wo der Waſſerfall iſt, ſind mehrere Fel⸗ ſenſtücke mit Himbeeren und wilden Roſen bepflanzt. Die zweite ſchöne Partie bildet der Temple d'amour, von wel⸗ chem man die Ausſicht nach den Hauptpunkten des Gar⸗ tens hat. B. Engliſche Anlage zu Meudon. Das Schloß Meudon mit dem Garten liegt zwei Stunden von Pa⸗ ris auf einer bedeutenden Anhöhe, von deren Teraſſe man eine überaus ſchöne Ausſicht nach Paris, nach der Seine, Boulogne und nach der ganzen Umgebung hat. Der Garten iſt meiſtens mit gewöhnlichen Waldbäumen bepflanzt, und auch im Innern ſind keine ſehr ſchöne Partien. Die Leitung des Gartens hat Herr Gabriel, welcher in einer beſondern Abtheilung vorzüglich ſchöne Ananas und andere Früchte zieht. Er kultivirt die Ananaspflanzen in Miſtbeeten im freien Lande, im Herbſt verpflanzt er ſie in Töpfe und ſtellt dieſe wieder in die Beete, oder wenn er Platz hat auch in die Häu⸗ fer. Die Beete werden mit ſtarken Laubumſätzen und auch mit Waſſerheitzung erwärmt. Es war am erſten December, als ich die Ananastreiberei beſuchte, und ich fand daſelbſt ſchöͤne Früchte von 5 bis 7 Pfund ſchwer; ja eine Frucht von der Guayana-Ananas wog 10 Pfund. Auch ſah ich daſelbſt ſchöne Weintrauben vom Herbſt, ſo wie mehrere Frucht⸗Exemplare von Musa Cavendishii. Die Orangerie ſah ſehr geſund aus. Die Pfirſichbäume waren, wie die Weinreben, nach Kecht'ſcher Me⸗ thode gezogen; die Hauptzweige find durch Oculiren veredelt. Sie ſtehen ſehr geſund, und ſollen auch reichlich tragen. II. Franzöſiſche Gartenanlagen. A. Der Jardin des plantes oder der botanie ſche Garten. Dieſer Garten wurde im Jahre 1626 unter Ludwig XIII. zur Kultur mediziniſcher Pflanzen beſtimmt, und hat ſich ſeit dieſer Zeit ſo vergrößert, daß er jetzt eine der erſten Stellen unter den wiſſenſchaftlichen Inſtituten dieſer Art einnimmt. Er enthält, außer ſeiner vorzüglichen Pflan⸗ zenſammlung, auch eine der beſten Menagerien lebender Thiere, und ein ſehr vollſtändiges naturhiſtoriſches Muſeum. Für ihn ſind immer mehrere Gelehrte und Gärtner auf Reiſen, beſonders in den franzöſiſchen Kolonien, von welchen er ſtets mit neuen und ſeltenen Pflanzen bereichert wird. Um eine beſſere Ueber⸗ ſicht ſeiner Anlagen geben zu können, will ich nach einander erwähnen: a, den Garten, b, die école de Botanique und c, die Pflanzenhäuſer a. Die Gartenanlage. Die eine Hälfte des Gartens beſteht aus drei geraden Alleen von Aesculus und Tilia und regelmäßig eingetheilten Beeten, die andere iſt von engliſchen Wegen durchzogen. Die erſte Hälfte zerfällt in fünf Abtheilungen, welche mit leichten eiſernen Gittern, welche die freie Einſicht verſtatten, verſehen ſind, zu ihnen führen zwei mit Catalpa syringaefolia und Cercis Siliquastrum bepflanzte Seitenalleen, welche die Hauptalleen mit einander in Verbindung ſetzen. Die erſte Abtheilung enthält die école de botanique, die zweite die officinellen Pflanzen, die dritte diejenigen Bäume und Straͤucher, die fih zu den verſchiede⸗ nen Formen im franzöſiſchen Geſchmack am beſten ziehen laſſen, woraus man fid hoͤchſt ſonderbare Modelle entnehmen kann, die vierte die Obſtbäume, am Spalier, in Pyramiden 196 und Zwergform gezogen, und bie fünfte ijt als Reſerve-Gar⸗ ten für Standen- und Sommer-Gewächſe da, um die Blu- menbeete im Garten in ſtets vollem Flor zu erhalten. Die zweite Hälfte des Gartens iſt für die Menagerie beſtimmt, und mit engliſchen Wegen durchzogen. Dieſer Theil ijt für bie Er- haltung und Bequemlichkeit der Thiere febr zweckmäßig ange- legt. Der ſchönſte Theil des Gartens ift eine Hügelreibe, bie treu der Natur nachgebildet ijt, und auf deren böchſtem Punkte ſich ein chineſiſcher Pavillon befindet, welcher eine über— aus ſchöne Ausſicht nach dem Garten und nach Paris darbietet. Im Garten befinden ſich ſehr ſtarke Exemplare ſeltener Bäume, unter denen beſonders ein Exemplar von Cedrus Libani zu be⸗ merken iji, das im Jahre 1731 von Bernhard von Juſ⸗ fieu gepflanzt wurde, und deſſen Stamm jetzt 31 Fuß im Durchmeſſer hält; die Höhe iſt nicht ſo bedeutend, da im Jahre 1789 der Gipfel durch einen unvorſichtigen Büchſenſchuß at» geſchoſſen wurde. Von anderen Bäumen waren beſonders be— merkenswerth? Pinus resinosa, rigida, Picea rubra, Arau- caria imbricata, Gingko biloba, Photinia serrulata, Mes- es; japonica, Acacia Julibrissin, Aucuba japonica u. a. b. Ecole de Botanique. Enthält eine der voll⸗ ndigften Sammlung lebender Pflanzen, die man fi) nur ben ken kann, und möchte in dieſer Vollſtändigkeit vielleicht von keinem andern botaniſchen Garten übertroffen werden. Sämmt⸗ liche Pflanzen, unter denen auch die um Paris wildwachſen⸗ den, ſo wie die in den warmen und kalten Häuſern, ſind nach dem natürlichen Syſtem geordnet, und ſtehen jedem Pflanzen- liebhaber zur Anſicht und zum Studium offen, wenn er ſich von dem Profeſſor und Adminiſtrator des Gartens, Herrn Mirbel, die Erlaubniß erbittet. Herr Pepin ift Jardinier en chef. * e. Die Pflanzen häuſer. Deren giebt es zweierlei, eiſerne und hölzerne. Die eiſernen Pflanzenhäufer erfreuen — Eo! allein Bene ihre en, —— fi u“ überall ; ichtet, we für das dere Klima. Sie beitehen pe mei großen I von denen ber eine für eftimn loe an den rechten n (liegen fió noch niedrige und mit conteren Fenſtern verſehene Häuser ; ein warme, das andere temperirte und y obere Theil des Pavillons Saftpflanzen enthält. Der ganz iſt mit Drath überzogen, damit bei etwanigem Hagelwetter die Fenſter nicht leiden. Die erforderliche Wärme wird durch Dampfheitzung hervorgebracht. Auch die von Holz gebauten Häuſer ſind ſehr zweckmäßig eingerichtet, und mit Kanal- und Ofenheitzung verſehen. Die Zahl der Pflanzen in dieſen Häu⸗ ſern iſt außerordentlich groß, und neue und ſchöne Exemplare nicht ſelten; dieſelben aber aufzuführen, würde den Raum über⸗ ſchreiten; es möge daher nur im Allgemeinen erwähnt werden, daß gewiß keine ſeltene Gewächshauspflanze fehlte, aber viele da waren, die in andern Gärten wohl nicht zu finden ſein möchten. B. Jardin des Tuilleries. Dieſer Garten enthält zwei, 10 Fuß hohe Terraſſen, bie von dem Schloſſe aus abge⸗ hen, die eine auf der Südſeite, die andere auf der Nordſeite, und eine große Ebene von 367 Ruthen Länge und 156 Nu- then Breite einſchließen. Die Teraſſen ſind mit Baum⸗ alleen bepflanzt und mit Ruhebänken verſehen. Die Teraſſe auf der Südſeite iſt etwas höher, beſſer bepflanzt und viel angenehmer, indem man von dort aus die Seine, mehrere Brücken, das Palais Bourbon und andere Merkwürdigkeiten ſehen kann. Der Garten im Innern iſt in zwei Abtheilungen getheilt, die eine bildet das vor dem Schloſſe befindliche Par⸗ terre, die andere ein Wäldchen, welches dem Publikum einen angenehmen Spatziergang darbietet. Die Blumenbeete und das ganze Raſenparterre ift durch eiſerne Gitter abgeſchloſſen. Das Parterre enthält drei Baſſins, in denen ſich Fontainen befinden, die an Sonn- und Feſttagen ſpringen, außerdem iſt es mit mehreren Marmorſtatuen und im Sommer mit Alleen von Orangebäumen verziert. Die Bäume des Wäldchens beſtehen aus Aesculus und Acer, die ſechs Ellen weit von einander gepflanzt find. Beinahe durch die Mitte des Waͤldchens führt eine Hauptallee, und vom Schloſſe genießt man eine herr⸗ liche Ausſicht nach dem Obelisk, den Champs Elysées und nach dem Arc de triomphe de l'étoile, der die Aus⸗ ſicht ſchließt. C. Jardin du Luxembourg. Der Garten ſelbſt liegt auf der ſüdlichen Seite des Schloſſes, und befindet ſich vor demſelben ein um drei Fuß tiefer als der Garten gelegenes Parterre, mit einer Roſenhecke umgeben, die auf eine Mauer gepflanzt ij. Sym Parterre liegt ein achteckiges Baſſin, und der übrige Theil beſteht aus Raſenplätzen, von eiſernen Gittern umſchloſſen und mit Blumenrabatten ge⸗ 197 jómüdt. Die Wege find im Sommer mit Drangeriebäus men eingefaßt. Der hintere Theil des Parterres endigt ſich in Form eines Hufeiſens bis zu der ſteinernen Treppe, die nach der ſchönen Allee von Aesculus führt, und die ihr Ende nahe beim Obſervatorium, welches ſchon außerhalb des Gartens liegt, erreicht. Auf der rechten Seite der Allee be— findet fi eine Obſtbaumſchule und ein berühmtes Nofenfor- timent, und eben ſo ein geräumiges Quartier zur Anzucht von Dahlien. Auf der linken Seite der Allee find einige gwed- mäßig conſtruirte Pflanzenhäuſer, in denen ſich recht hübſche Pflanzen befinden. Herr Hardy iſt Direktor dieſes Gartens. D. Anlage zu St. Cloud. Sie iſt zwei Stunden von Paris entfernt, enthält ein großes Schloß und einen mit Baffins und Cascaden verzierten Garten, der dem Pu- blikum zum Spatziergange geöffnet iſt. Er liegt an einem bedeutenden Abhange und gewährt eine ſchöne Ausſicht, be— ſonders von einem am oberſten Theil des Gartens gelege— nen Luſthauſe, von welchem aus man weit und breit die ganze Gegend überſehen kann. Dicht neben dem Garten fließt die Seine, und deshalb, und wegen der ſchönen Cascaden und Waſſerkünſte wird derſelbe dem Verſailler Garten vorgezogen. Blumengruppen und eine Orangerie zieren die nächſte Umge— bung des Schloſſes. Das Orangeriehaus befindet d in eis nem Flügel deſſelben, in einem Saale. E. Die Anlagen zu Verſailles. In dieſen wide tigen und bewunderungswerthen, durch Ludwig XIV. erſchaf⸗ fenen Anlagen kann man Alles finden, was Kunſt und Natur hervorzubringen vermögen. Das Schloß liegt auf einem Hü- gel und unterhalb deſſelben fangen die Gärten an. Vor dem Schloſſe breitet ſich ein großes Parterre aus, welches von regelmäßigen Wegen und Beeten gebildet iſt, und mehrere Baſſins und Statuen enthält. Die Beete find mit ſchön Wü- henden Sträuchern, Stauden und Sommergewächſen bepflanzt. Von dem Parterre aus führen mehrere Treppen zu einem prächtigen Blumenparterre, das mit einer terraſſenartigen Mauer umgeben iſt, auf welche Juniperus und Taxus gepflanzt, und in mannigfaltige Formen, als Kugeln, Pyramiden u. ſ. w. geſchnitten ſind. In der Mitte des Blumengartens befindet ſich ein rundes Baſſin, in welchem Apollo, umgeben von Muſen und Fröſchen thront, die das Waſſer in Bogen⸗ ſorm über den Kopf des Apollo werfen. Das Parterre ent- wickelt fid: dann zu einer ſchönen Nafenflähe bis zum Kanal bin, und endigt ſich am Ende des Gartens mit der ſogenann⸗ ten Königlichen Allee. Auf der rechten Seite des Schloſſes erweitert ſich das Parterre, und ein breiter Weg, der mit Hecken und Büſchen eingefaßt iſt, führt zu einem freien Platz mit einem Baſſin, in deſſen Mitte Neptun ſteht; die größte Waſſerkunſt im Garten, da das Waſſer über 50 Fuß boch ſpringt. Auf der linken Seite des Schloffes fällt das Parterre gleich ab, und unter dieſem Abhange iſt das große Orangeriehaus erbaut, welches die zahlreichſte Orange⸗ rie von Frankreich enthält, die im Sommer vor dem Oran⸗ geriehauſe in großem Quarré aufgeſtellt iſt. Zu beiden Seiten der Parterres erweitert ſich ein junges und buſchiges Wäldchen bis zum Hauptkanal, und daneben ſind noch meh⸗ rere Parterres in verſchiedenen Formen angebracht. Weiter⸗ hin iſt auch ein Waſſerfall, der von einer ſechs Fuß hohen Terraſſe kommt; dann zieht ſich der Garten auf jeder Seite bis zum Felſengarten fort, wo fid) eine ſchoͤne Promenade befindet. Auf der rechten Seite liegt das große Trianon, welches ebenfalls von Ludwig XIV. erbaut wurde, einen ſchat⸗ tigen Wald vorſtellt, und für ſich einen eigenen Garten bildet, indem er durch Mauern von dem vorigen geſchieden iſt; er enthält ſehr ſtarke Bäume. In Verſailles befindet ſich auch der Königliche Küchengarten, welches der größte und der am beſten eingerichteſte von allen iſt, die ich auf meiner Reiſe geſehen habe. Er iſt von allen Seiten mit hohen Mauern umſchloſſen, und durch verſchiedene Terraſſen in zwei Abthei⸗ lungen getheilt. Die erſte Abtheilung enthält die Ananas ⸗ Wein⸗ und andere Treibereien. Die Ananashäuſer ſind in großer Anzahl vorhanden, und theils mit der Mauer in die Erde vertieft, theils über derſelben erhaben, ſehr elegant und zweckmäßig conſtruirt, und mit Waſſerheitzung verſehen, welche durch kupferne, viereckige Röhren von 5 Zoll im Durchmeſſer bewirkt wird. Der Keſſel iſt klein und hat die Form einer Halb⸗ kugel. Die Pflanzen ſind ſehr geſund, und ich ſah einige Früchte von 10—12 Pfund. Die Früchte werden nur für das Kö⸗ nigliche Haus gezogen, eben ſo die andern Fruchtarten, die man hier in den verſchiedenen Häuſern treibt. In der zwei⸗ ten Abtheilung befinden ſich die Obſtbäume und Gemüſe, die alle ſtets in großer Menge vorhanden find. Herr Grifon hat die ius des Gartens. Gr. Schluß folgt.) 198 Pflanzen⸗Ausſtellung hut ue Gartenbau = Gefellfihaft zu Chiswick bei London. Am 14. Mai fand die erſte diesjährige Pflanzen-Aus⸗ ſtellung im Garten der Geſellſchaft Statt. Es iſt ſchwer zu entſcheiden, ob die natürliche Schönheit der Blumen, das ges ſchmackvolle Arrangement derſelben, die Umſicht, mit der ſie kul⸗ tibirt werden, oder das Intereſſe, welches die Geſellſchaft bei der Beſchauung ablegt, befriedigender oder merkwürdiger iſt. Der vorhergegangene Regen hatte jede Pflanze zur höchſten Voll- kommenheit gebracht. Der Tag war ſchön und nicht zu heiß, die Gänge des Gartens weder ſtaubig noch feucht, und die Vegetation prangte in dem ſchönen, eigenthümlichen Grün des Frühlings. Die prächtige Wistaria sinensis, die ſchönſte aller harten Schlingpflanzen, war völlig überladen mit ihren fo eben aufgebrochenen und angenehm riechenden Blumen *). Die Pflanzen im großen Conſervatorium waren noch üppiger als die im Freien, und viele derſelben in herrlicher Blüthen⸗ fülle. Die Sammlung der exotiſchen Pflanzen auf der Aus- ſtellung ging ins Unendliche, die Verſchiedenheit, der Contraſt und anderſeits wieder die Harmonie in ihren Farben war der Gegenſtand der Bewunderung. Die Beſucher waren zahlreich und ausgewählt, und dennoch war das Lokal nicht überfüllt. Die drei Militair-Muſik⸗Corps leiſteten wie immer das Sb» rige, und geſellten ſich zu ihnen die lieblichen Töne einer Nach⸗ tigal, die kaum 50 Schritte vom Hauptzelte fih aufhielt. Ihre Majeſtät die Königin, Prinz Albert, der Herzog von Des vonſhire (Präſident der Geſellſchaft), und viele andere ausge⸗ zeichnete Perſonen beehrten die Ausſtellung mit ihrer Gegen⸗ wart. Die Zahl der übrigen Beſucher betrug 5900, welche ſaͤmmtlich höchſt befriedigt den Garten verließen. Keine Stö⸗ > Unordnung fiel vor **). | Die Gegenſtände der Austellung waren fo zahlreich nud ſo Ri, daß bier nur eine allgemeine Ueberſicht gegeben werden kann * Die Azaleen zogen die meiſte Aufmerkſamkeit auf ) Die Wistaria sinensis im Garten der Oefellfaft zu Ehis⸗ wick bedeckt eine über 100 Fuß lange Man **) Was bei bei den ſtrengen Geſetzen der e die jeder Eng⸗ länder pflichtmäßig befolgt, kaum anders zu erwarten war. in die neuen Verordnungen der Geſellſchaft pro 1842 in der Allg Gartenz. Jol. IX. p. Der Ueberfetzer. ^) Fünf eng gedruckte Spaten in (feit Folio fnd mit der Aufzählung der aufgeſtellten Pausen, Blumen und Früchte in Gardener's ſtnd, daß fie eine Front bilden. fi, die Exemplare waren auch ſchöner als je. Sie werden nach vier verſchiedenen Methoden gezogen; nach der erſten und ſeltſamſten bleiben die Pflanzen beſonders niedrig und buſchig, und die Aeſte hangen über den Rand des Topfes, namentlich bei A. lateritia und variegata; bei der andern ſind ſie gleichfalls ſehr niedrig, aber ausgebreitet, und während jene nur 1— 11 Fuß im Durchmeſſer hatten, hielten diefe 4 — 5 Fuß, und jab man auf dieſe Weiſe meiſt die weiße A. indica und die ſchöne A. phoenicea gezogen; nach der dritten hatten fie ihren nas türlichen Habitus, nur werden die Zweige ſo an den Haupt⸗ ſtamm gezogen daß die Blüthen eine Maſſe bilden; nach der vierten bilden fie Hochſtämme von 1—3 Fuß. Die Crem- plare nach der erſten Methode waren aus Stecklingen gezogen und ſehr oft eingeſtutzt, ſowohl während des Wachſens als im Winter; die Zweige zieht man mit den Spitzen nach un⸗ en. Die Pflanzen behandelt man nach der zweiten Me⸗ thode auf gleiche Weiſe, nur ſind es üppiger wachſende Ar⸗ ten und wurden ſie in einem Hauſe dicht unter dem Glaſe gehalten. Die dritte Art, die am wenigſten gefallen kann, zeigte gerade den Gegenſatz von dem, was die Kunſt bei den andern hervor hatte, da die Zweige aufgebunden werden, ein Beweis, wie unzweckmäßig es iſt, eine Pflanze aufzubinden, nachdem ſie ſich ausgebildet hat; mehrere Blumen werden dadurch nach innen gekehrt oder drücken ſich gegen an⸗ dere. Die nach der vierten Methode gezogenen brachten einen wirklich ſchöͤnen Effect hervor, indem alle Zweige jo geleitet Ein Exemplar von einer A. lateritia erſchien bewunderungswürdig; die Blumen ſtanden ſo dicht neben einander, daß man kaum hätte glauben ſollen, daß ſie eriſtiren könnten; die Pflanze war 4 Fuß, und der Stamm allein 1 Fuß hoch. Nach den unzähligen und herrlichen Azaleen verdienen 2 Chronicle angefüllt. Leider kann Berlin fid) noch keiner großarti⸗ gen Frühlings⸗Ausſtellung rühmen, nur einzelne Privat⸗Gär⸗ ten haben in dieſem Jahre dergleichen verſucht. Die Schön⸗ heit der capiſchen und neuholländiſchen Leguminoſen, namentlich der Acacien, ferner die der Azaleen, Rhododendren, ſo wie ſelbſt noch die der Camellien, die von Anfang April bis Ende Mai blühen, iſt hier im Allgemeinen weniger bekannt, da e Se dermann freien Eintritt in die Privatgärten haben kann. Die Zeit iſt hoffentlich nicht mehr fern, wo die Berliner Gärtner übereinkommen werden, im Fr Ausfellung zu ver- anftalten, wozu gewiß jeder Pflanzenliebhaber mit in das Seinige beitragen wird. Der Ueberſetzer. 199 die Cacteen und Eriken den erſten Rang, aber dennoch müſſen zuerſt die Schlingpflanzen ausführlicher erwähnt wer⸗ den. Gar oft iſt in der neueſten Zeit die Aufmerkſamkeit auf die Schlingpflanzen geleitet worden, und es iſt erfreulich, daß es nicht umſonſt geſchab, und man eingeſehen hat, daß fib ſo ſchöne Arten unter dieſen Pflanzen finden. Die Möglichkeit, daß ſich ſelbſt ſtark rankende und üppig wachſende Schlingpflanzen in Töpfen an Spalieren, nicht höher als 4—5 Fuß ziehen laffen, hat fih vollkommen bewährt, und es iff augenſcheinlich, daß auf dieſe Weiſe erzogene Pflanzen die erſte Beachtung des Kultivateurs verdienen. Die gewöhnlichen Spaliere hatten eine durchaus ebene Oberfläche, mit ovalem oder irregulärem Um- kreis, einige dehnten ſich nach unten aus, ſo daß ſie den Topf bedeckten; mehrere ſind vollkommen rund bis auf die untere Seite, andere von cylindriſcher Form, aber niedrig und mit der daran gezogenen Pflanze ſo dicht bewachſen und ſo natürlich verwachſen, daß man eher einen niedrigen Buſch als eine am Spalier gezogene Pflanze zu ſehen glaubte. Bei dieſer Kultur iſt das nothwendige Erforderniß, die Triebe der Pflanze ſo dicht zu leiten, daß ſie beinahe das Spalier verſtecken, und auf der Außenſeite eine ſo glatte Fläche von Blättern und Blumen als möglich bilden. Die beſte Methode, bei welcher keine beſondere Form des Spaliers zum Grunde liegt, iſt die Pflanze dünn bis nach der Spitze des Spaliers zu leiten, die Haupt⸗ triebe nach dem Topfe zurückzuführen, und dieſe dann durch die lichteren Stellen abermals nach oben zu ziehen. Das erſte Holz reift ſo beſſer, und obgleich 2— 4 Jahre vergehen, ehe man ein vollkommenes Reſultat erlangt, fo wird man am Ende dennoch höchſt befriedigt. Die hohen Spaliere ſind aber auf jede Weiſe zu verwerfen. Am ausgezeichnetſten von allen war eine Zichya (Kennedia) glabrata. Sie war 3 Fuß hoch und eben ſo breit, an einem flachen Spalier gezogen und hatte auf jeden Quadratzoll einen Blüthenbüſchel. Eine Pflanze von Ken- nedia monophylla, vier Fuß boch und ziemlich gleich breit, an einem flachen Spalier, hatte dieſes ſo dicht bewachſen, daß man nicht durchſehen konnte, und ihre dunkelgrünen Blätter wie die herrlichen blauen Blumen gewährten einen bewunderns⸗ würdigen Anblick *). Außer dieſen find noch ain dreißig, ) Der Kürze wegen find 5 in der Ueberſetzung die im Origi⸗ Namen der Gärtner, von denen die Gegen⸗ ſtände eingeſendet ;» ͤ³ Sehe weg⸗ gelaſſen. Der Ueberſetzer. auf ähnliche Weiſe gezogene Schlingpflanzen, ſowohl dem Kalt⸗ als Warmhauſe angehörig, angeführt. Die Orchideen waren in dieſem Jahre nicht fo zahle reich als früher, aber dennoch fanden fid) mehrere ſehr feltene Arten vor; es waren nur 22 Töpfe eingekommen. Warm⸗ hauspflanzen waren zahlreich und Kalthauspflanzen mehr als jemals vorhanden, unter letzteren beſonders ausgezeichnet kul⸗ tibirt und in voller Blüthe waren Lechenaultia biloba und Verbenen und Pelargonien fehl⸗ ten nicht, und erhielten die einzelnen Sammlungen ihre wohl⸗ verdienten Preiſe. Diejenigen, welche Neuigkeiten ſuchten, gin⸗ gen nach dem kleinen Zelte, welches zur Aufnahme für neue Sämlinge beſtimmt war. Dieſes Zelt war ſtets überfüllt, ein Beweis, welches Intereſſe an neuen Erzeugniſſen der Blu⸗ menzucht genommen wird. Nur zwei Pelargonien erhielten unter den vielen den Preis, nämlich Symmetry vom Herrn Garth, eine herrliche Blume, und Gaines's Amulet. Eine Calceolarien-Sammlung wurde allgemein bewundert und ihr der Preis zuerkannt. Stiefmütterchen und Roſen fehl⸗ ten ebenfalls nicht. Das Fruchtzelt war nicht ſo angefüllt, als es hätte ſein können, aber in Betracht der Jahreszeit zeichneten ſich die Früchte doch aus. Aus dem Garten des Herzogs von Devonſhire fab man vorzügliche Weintrauben, Nectarinen, ſehr gute Kirſchen, Stachelbeeren und eine große der Musa Cavendishii. Gut conſervirte Aepfel und Birnen fehlten nicht, eben ſo wenig neue Kartoffeln und mehrere Kohl⸗ und Rübenarten. Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im . Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet aes und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» nd Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen ift. Chorizema Henchmanni. 2. Edward’s Botanical Register. April 1842. (Taf. 19.) Achimenes longiflora De Cand. * (Didynamia Angiospermia. Gesneraceae.) Weder eine Regierung noch ein Verein ijt bis jezt im Stande geweſen, eine ſo große Menge berlier und fellener I Z 00 eium einzuführen, als bie Gartenbau- Gefellihaft in Lon- don, welches fie theils durch ihre Correſpondenten, theils durch ihre eigene Sammler, unter denen Forbes, Parker, Dou— glas und Hartweg obenan ſtehen, bewerkſtelligen konnte. Die jetzt in Kultur befindlichen ein⸗ und mehrjährigen Pflanzen, die harten Straucharten, ſowohl die immergrünen als die die Blätter abwerfenden, die Schlingpflanzen, die Kalt⸗ und Warmhaus-Pflanzen, find größtentheils aus der reichen Quelle des Geſellſchafts-Gartens ausgegangen, unb nun, nach zwanzigjähriger Einführung von Neuheiten, ijt diefe Achi- menes eine jo ſchöne, daß ſie vielleicht nur von Wistaria (Glycine) sinensis übertroffen wird. Schöner als die ſchön⸗ ſten unſer Warmhaus⸗Perennien, prachtvoller im Blühen als die prachtvollſte der Gloxinien, blüht fie mit Ausſchluß nur weniger Monate das ganze Jahr hindurch, iſt mithin ein un⸗ ſchätzbares Geſchenk an Jederman, der ein Warmhaus beſitzt. Herr Fortune giebt in den Schriften der Horticultural- Society folgende Nachricht in Betreff ihrer Geſchichte und Be— handlung. „Herr Hartweg fand ſie in Guatemala wild wach⸗ ſend, von wo ſie mit neuen Gesnerien und Orchideen ein⸗ geſandt wurde. Die W kamen im Zuſtande an, denn fie waren in indien Lehm und zu einer Zeit verpackt worden, wo ſich die Pflanze im Ruhezuſtand befand. Es hängt viel von der Zeit ab, in welcher Pflanzen zum Verſen⸗ den geſammelt werden, um ſie im guten Zuſtande nach Europa zu bringen. Die Wurzeln wurden geſammelt, als die Periode des Wachſens vorüber war, und zugleich mit trockenem Lehm umgeben, was = während der Reiſe im lebenden Juſtande erhielt.“ „Die Stengel der A. longiflora find zweierlei Art, der eine kriecht auf dem Boden und unter der Erde, und iſt E i und einer 5 Mur. die wee j fi. ebenfalls baarig, en uch wohl zu 3—4 im Quirl, glich, zugeſpitzt, geſägt, oberhalb länglich, un- ie Blumen erſcheinen einzeln in den Ach⸗ den jungen und mitunter auch tehalb Soll im Durchmeſſer, unterhalb gelblich -blau -violett und innerhalb purpur- oder dunkelblau ins Lila ſchillernd.“ Die Pflanze läßt ſich febr leicht kultiviren und blüht gewöhnlich vom Auguſt an. Sie gedeiht in jedem guten Bo⸗ den und läßt ſich leicht vermehren. Im Frühjahr, wenn die Pflanzen zu treiben anfangen, iſt es die beſte Zeit ſie durch Abnehmen der ſchuppigen Wurzeln zu vermehren. Stecklinge wachſen in wenigen Tagen. Nach der Blüthezeit ſterben die Stengel ab, und die Wurzeln bedürfen nun keiner weiteren Pflege, als daß ſie an einem forſtfreien und trockenen Orte überwintert werden. Sobald ſie neues Leben zeigen, werden ſie ausgepflanzt, durch Theilung der Wurzeln vermehrt und warm geſtellt. Wer Achimenes coccinea zu fultiviven verſteht, kann auch auf einen glücklichen Erfolg bei dieſer Art rechnen. (Dieſe wahrhaft ſchöne Zierpflanze blüht jetzt zum Er⸗ ſtenmale im hieſigen botaniſchen Garten und verdient allgemein empfohlen zu werden. O.) (Taf. 20.) Thuja filiformis Lodd. (Monoecia Bolyandris, Coniferae.) Ein | fibóner, o ganz harter Baum, mit langen, feinen, han⸗ genden Zweigen. Das ſchönſte Exemplar in England und wohl in Europa befindet ſich in dem Arboretum des Königl. Pflan⸗ zengartens zu Kew. Daſſelbe ijt bereits 8 — 10 Fuß hoch, und hat ohne zu leiden und ohne Bedeckung im Freien aus⸗ gehalten. Sie laßt fih leicht durch Stecklinge vermehren. (Taf. 21.) Trichosma suavis Lindl. Bean coronaria Bot. Reg. Pe eee, K. nandria Monandria. Orc! Herr Beh n, Sammler des ide von Devonſhire, führte dieſe neue Pflanze von Oſtindien ein. Sie bewohnt den Chirra-Diſtriet der Khooſeen, wo fie auf hohen, dicht belaubten Bäumen wächſt. Die Blumen haben einen ſehr an⸗ genehmen Geruch, und die Einwohner ſchmücken häufig ihr Haar mit denſelben, wodurch Herr Gibſon zu der Entdeckung 0 raa gelangte. Die SER din mit d LI —— Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mii Den tüchtigſten Gärtnern und Botanifern des In⸗ und Fe ee i herausgegeben "n Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten: Direftor unb Snfpeftor des bot. Gartens zu Berlin, von Albert Dietrich, D Phi es r. der Phil loſovhi e und Leh Berlin. Sonnabend, den 25. Juni. Bericht über die Pflanzen⸗Ausſtellung in Berlin am 19. Juni 1842. Von Albert Dietrich. An dem oben genannten Tage beging der Verein zur Beförderung des Gartenbaues ſeinen 20. Stiftungstag, bei welcher Gelegenheit er, wie gewöhnlich, in dem Feſtlokal eine Pflanzen- und Frucht - Ausſtellung veranſtaltet hatte. Dieſe jährlichen Ausſtellungen find. jederzeit als ein Vergnü⸗ gen zu betrachten, welchem die Blumenfreunde Berlins und der Umgegend mit Erwartung entgegenſehen, und zwar nicht bloß für diejenigen, die ſich an der Beſchauung der aufgeſtell⸗ ten Gegenſtände erfreuen, ſondern auch zugleich mit für die In⸗ tereſſenten, die ibre Beiträge dazu liefern, und dabei die Ge⸗ nugthuung erlangen, zu ſehen, wie ihre Bemühungen, ibr Fleiß und ihre Betriebſamkeit die verdiente Anerkennung finden. Deshalb iſt es auch ſehr zweckmäßig eingerichtet, daß zwar die Anordnung des Ganzen zweien tüchtigen und erfahrenen: Pflan⸗ zen⸗Kultivateuren übertragen ijt, daß aber doch jedem Beitra⸗ genden ein eigener Raum angewieſen wird, wo er das, was er liefert, nach eigenem Willen und ganz nach feinem Geſchmack zuſammenſtellen kann. Hierdurch wird das Einſeitige in der 202 Aufſtellung vermieden, und jede Pflanzengruppe bietet einen verſchiedenen Anblick dar, ſelbſt dann, wenn die dazu gewählten Pflanzen mit denen der übrigen Partien einige Uebereinſtimmung zeigen. Aber auch dieſe Uebereinſtimmung in der Wahl der aus⸗ geſtellten Pflanzen findet man nur ſelten, da der eine dieſe, der andere jene Gewächſe liefert, und darum gewährt ſchon jede Gruppe einen eigenen, herrlichen Anblick, und um fo mehr das Ganze, da es als ein Blumengarten anzuſehen iſt, der aus vielen ſchönen einzelnen Partien beſteht. Die Leitung des Ganzen hatten die Herren Hofgärtner Hempel unb Mayer übernommen, die durch ihren feinen Ge- ſchmack nicht allein dem Arrangement einen wahrhaft poetiſchen An- ſtrich zu geben vermocht hatten, ſondern die auch bei der Auf⸗ ſtellung der größern Pflanzengruppen, bei der zweckmäßigen Anbringung der vielen einzeln eingegangenen Gegenſtände, bei der ſchicklichen Stellung der zahlreichen Bouquets, Blumen⸗ vaſen und anderer gärtneriſchen Kunſtproducte, ſo wie endlich auch bei der Anordnung der Frucht⸗Büffets ihren Schön⸗ heitsſinn bekundeten. Das Lokal war daſſelbe wie in den früheren Jahren, nämlich die beiden Säle der Königl. Akademie der Künſte und Wiſſenſchaften, welche durch ein Veſtibul von einander — find. Im Veſtibul waren die Wände mit Eſtraden, auf denen die Pflanzen ſtanden, verſehen; in der Mitte befand ſich die große Fruchttafel; und noch eine andere un⸗ ter dem mittleren großen Fenſter. Die Früchte gewähr⸗ ten ihres guten Aeußern wegen einen angenehmen Anblick, und waren auch bei näherer Betrachtung größtentheils zu lo⸗ ben. Sie waren meiſt aus den Königl. Fruchttreibereien in néfouci von den Herren Hofgärtnern Sello und Nietner, und von den Herren Handelsgärtnern Nicolas und Schäfer gezogen. Unter denſelben befanden ſich Feigen, Melonen, Apriko⸗ $e, Pfirſich, Pflaumen, Erdbeeren und Wein, alle von vor⸗ züglicher Güte. Weniger zu loben waren die Ananas, die wir Tenit um dieſe Zeit ſchon beſſer geſehen haben, und die ja Körbe mit Kirſchen hätten unſerer Meinung nach ; Außerdem war aber noch ein Korb ſchöner reifer früh n Kartoffeln da, die der Gärtner des Herrn Dechant — geliefert hatte, manches € Ur nic erpflanzen waren aus dem Königl. Schloß⸗ g eingegangen, die wirklich einen herr⸗ australis, lichen Anblick gewährten, da ſich unter ihnen Töpfe mit 2 bis 300 Früchten befanden, darunter war die Scarlet crim- son und die Vierländer⸗Erdbeere. Auf dem Büffet ſtand auch in einer Vaſe ein rieſenartiges Grasbouget, von dem Zögling der Gärtner⸗Lehr⸗Anſtalt, Wagener, zuſammenge⸗ ſtellt, dem wir unſern Beifall nicht verſagen können, wies wohl wir bedauern müſſen, daß es nicht mehr ganz friſch war, und ein etwas todtes Anſehen hatte. Vor dem Büffet war eine Gruppe mit Cactus vom Herrn Kunſtgärtner Als lardt aufgeſtellt, unter denen ſich ein Ungeheuer von einem Echinocactus helophorus Lem. und eine lieblich blübende Echinopsis oxygona, ſo wie mehrere andere hübſche Arten befanden. Am Eingange vor der Fruchttafel ſtand vom Herrn Lehmann, Gärtner des Herrn Baron von Bredow auf Wagnitz, ein Piedeſtal mit einer künſtlichen Blumenvaſe an der Alles aus Pflanzentheilen gebildet war, und def ſen Anfertigung eine unendliche Mühe gemacht haben muß. Das Piedeſtal war mit Moos bekleidet, die Vaſe ſelbſt aus zierlich aneinander gereiheten Blättchen verſchiedener Craſſula⸗ ceen mit Bügeln und Ringen ebenfalls von Pflanzentheilen et Die erften Gruppen blühender Gewächſe rechts vom Eins jl waren aus den verſchiedenen Königl. Gärten in Pots⸗ dam und aus der Landes-Baumſchule eingefandt. Ungeachtet des ſtürmiſchen Wetters am Transporttage hatten die Pflan⸗ zen doch durchaus nicht gelitten, ſondern ſtanden in vollſter Pracht da. Es waren eine Menge ſehr ſchöner Schmuckpflan⸗ zen darunter, von denen wir nur die prächtigen capiſchen Po- Iygala, die neuholländiſchen Myrtaceae, Fuchsia fulgens, Lantana multiflora, Fabiana imbricata, Carmichaelia Scutellaria elegans?, Verbena venosa und die herrlichen Pelargonien anführen. Die Pflanzengruppe links vom Eingange war aus dem Inſtituts-Garten der Gärtner⸗Lehranſtalt in Schöneberg. Man bemerkte darunter beſonders ausgezeichnet ſchöne Exemplare von blühendem Rhododendron ponticum, ſchöne blühende Cars teen, febr brillante Georginen, hochſtämmige Noſen, Salvia patens, Swainsopia galegifolia var. rosea unb eed fe penetertfe blühende Pflanzen. Von der Pfaueninſel waren Genfls zahlreiche (din Pflanzen eingefandt, die zugleich in einer geſchmackvollen Gruppe geordnet waren. Unter derſelben befanden ſich ſehr ſchöne —- Fuchsia corymbiflora unb fulgens, Rhododendren, Calce⸗ vlarien, Diplacus puniceus, Syphocampylos bicolor, Ra- mondia pyrenaica, Lantana multiflora u. a,, außerdem aber noch eine große Jahl abgeſchnittener 9tofen e Varietäten, die bei den Roſenkennern allgemeinen Beifall fanden. Eine andere Gruppe war die des Herrn D. Bouché, bei welcher ſich ſchöne große Exemplare von Acanthus mollis, hybride Cacteen u. a. blühende Pflanzen befan⸗ den. Auch hatte derſelbe ein Frucht-Exemplar von Coffea arabica zur Stelle gebracht, welches mit unzaͤhligen halbrei⸗ fen und reiſen Früchten geſchmückt war. ö Herr Limprecht hatte hier ebenfalls eine Pflanzen⸗ gruppe aufgeſtellt, bei der fid neben vielen anderen hübſchen OS auch ſehr ſchöne Pelargonien befanden. dem waren in dieſem Saale noch manche andere — zu ſehen, z. B. auf einem Tiſche eine Vaſe und zwei Schalen mit Blumen, die durch ihre Schönheit und ge⸗ ſchmackpolle Zuſammenſtellung allgemeinen Beifall erhielten; fie waren von Emil Bouché, Zögling der Gärtner-Lehran⸗ ſtalt, geordnet. Einen Korb mit ſchönen 9tofen, ein Roſenbouquet aus 22 Roſenſorten beſtehend, einen ſchönen Blumenkorb und Aehnliches ſah man noch außerdem. Noch müſſen wir zweier rieſenartiger hochſtämmiger Roſen gedenken, die an den Wän⸗ den befanden, und deren Stämme die ungeheure Höhe von 22 Fuß hatten, die eine war weiß und die andere roth; ſie waren aus dem Königl. Schloßgarten von Charlottenburg. Am Fuße der einen Nofe befand fi ein hohes dreieckiges Geſtell mit dicht blühender Hoya carnosa überzogen, wel⸗ ches Herr Teichmann eingeſendet hatte. In dem Saale zur Linken, wo die Königl. Akademie der Künſte ihre Sitzungen hält, war im Hintergrunde eine präch⸗ tige Pflanzengruppe aufgeſtellt, größtentbeils aus Hortenſien beſtehend, die teraſſenartig und dicht über und neben einander ſtanden. Hinter denſelben zeigten ſich große Exemplare von neuholländiſchen Myrtaceen, capiſchen Polygaleen, Lorbeern und Orangen, und binter dieſen wieder einige Palmen und Dra- Laenen. Am Fuße der Hortenſien fah man kleine hübſche Farrenkräuter, welche durch ihr ſchönes Grün mit den Hor- tenſien einen angenehmen Contraſt bildeten, und viel lieblicher ausſahen, als die Reſeda⸗Töpfe, die man in früheren Jahren dazu verwendete. Dennoch ſchien uns die Gruppe faſt zu ge⸗ drängt, und wir glauben, daß fie fib noch ſchoͤnex aus- genommen haben würde, wenn zwiſchen den Hortenſien nur grüne Pflanzen fid gezeigt hätten, doch ijt dies natürlich nur eine Anſicht, die wir Anderen nicht aufdringen wollen. Vor dieſer Pflanzengruppe war die Hüfte Sr. Majeſtät des Könige, geſchmückt mit einem Lorbeerkranze, aufgeſtellt, und dieſelbe auf eine ſehr geſchmackvolle Weiſe mit den lieb⸗ lichſten Pflanzen umgeben, von denen wir nur die ſchönen blü⸗ benden Cacteen, Pelargonien, Rofen, Salvia patens, Sollya heterophylla, Pimelea decussata erwähnen, und vor dieſen allen prangte ein Exemplar von Combretum purpureum, wel- ches feiner ſchönen rothen Blumen wegen die allgemeine Bes wunderung auf fib zog; es war aus dem Königl. Schloßgar⸗ ten von Monbijou durch Herrn Hofgärtner Mayer eingeſendet. Zur Rechten dieſer Gruppen ſah man zuerſt ein rieſen⸗ artiges Blumenbouquet, vom Herrn Kunſt⸗ und Handelsgärt⸗ ner Touſſaint, dem die Schönheit und geſchmackvolle Zu⸗ ſammenſtellung nicht abzuſprechen war. Dann folgte vom Herrn Kunſtgärtner Cra ß eine Gruppe ſchöner Pflanzen, aus welcher wir beſonders einen prächtigen, ſehr dicht gezogenen Epheu, ſehr ſchöne Roſen, und ein Sor⸗ timent von Phlox Drummondi rühmend hervorheben. Neben demſelben hatte Herr Kunſtgärtner Kratz eben⸗ falls eine Auswahl ſchönblühender Pflanzen zuſammengeſtellt, von welchen die Rofen, Cacteen, mme ae laurifolia ausgezeichnet waren. Aus dem Monbijou⸗Garten vom en. Sabre Mayer war angrenzend eine Gruppe arrangirt, in der man ſehr ſchöne blühende Pflanzen erblickte, als z. B. Crinum Ca- reyanum, Billbergia pyramidalis, Rosa Lamark und an=- dere Noſen, verſchiedene Pelargonien, unter denen beſonders eins, welches den Namen Oliver Twist führte, auffallend ſchön und von einem ganz eigenthümlichen Roth wa. Den Schluß auf dieſer Seite machte eine Zuſammenſtel⸗ lung von nützlichen und ſchädlichen Pflanzen, von dem Uni⸗ verſitätsgärtner Herrn Sauer. Es fanden fid darin beſon⸗ ders efficinelle und einige Giftpflanzen. Auf der entgegengeſetzten Seite links von der Sie Sr. Majeſtät bemerkte man eine schöne Aufſtellung von Pflan⸗ zen des Herrn Kunſtgärtner Bergemann, unter denen fi viele Seltenheiten befanden, wir erwähnen nur Mimulus gut- tatus var., Banden ee Clintonia pulchella, Di- placus [ p polymorphum, Sta- — chys grandiflora und zahlreiche — Seiten, Fuchſien, Petunien, Verbenen, Pelargonien u. a. Dicht daneben hatte der Gärtner des Herrn Geh. Ober⸗ Hofbuchdrucker Decker, Herr Reinecke, eine prachtvolle, und vielleicht die ſchönſte Collection von Pflanzen herbeigebracht, und dieſelben auf eine höchſt ſinnige Weiſe geordnet. Es waren faſt nur ſchöne oder feltene Pflanzen, bie kunſtgemäß um ein Waſſergefäß von reichlich blühender Nymphaea coerulea ge- ordnet waren, und heben wir davon beſonders hervor: On- cidium Papilio, Clivea nobilis, Ornithogalum latifolium, Aristolochia brasiliensis, Scutellaria splendens, Stachys grandiflora und speciosa, Fuchsia corymbiflora, Chandleri, Youeli u. a., Angelonia salicariaefolia, Mimulus Wilsonii, Gesnera lateritia, Gloxinia speciosa var. digitaliflora, Youngeana, candida, hybrida rubra, Pernettia mucronata, Thunbergia aurantiaca, Barkeriana, leucantha, alata, Abu- tilon striatum, Geum chiloense, Coleonema pulchrum, Phlox Nuttalli und lilacina, Mirbelia reticulata, Portulaca Thellussonii, grandiflora, Gilliesii, Dyckia remotiflora, Anagallis Parkeri und Philippia, Diplacus puniceus, glu- tinosus, zahlreiche Rhododendren, Verbenen, Eriken, zurückge⸗ baltene Hyacinthen, Azaleen, Camellien und und mehrere andere intereſſante Sachen. Am Ende des Saales hatte Herr Kaufmann Weſtphal ein ſchönes Sortiment von Pflanzen zuſammengeſtellt, unter denen fi beſonders die ſchönen Amaryllideen auszeichneten. Ehe wir in den Sitzungsſaal für die Mitglieder der Königl. Akademie der Wiſſenſchaften gelangten, traten wir in ein Vorzimmer ein, welches ebenfalls verſchiedene kunſtvolle Zuſammenſtellungen von Pflanzen enthielt. Zuerſt bemerkten wir hier einen Moostiſch mit eingelegten Blumen decorirt, und auf demſelben eine Blumenvaſe, in welchem ſich ein ſchö⸗ nes Blumenbouquet befand. Dieſer Tiſch war vom Herrn Otto, Gehülfen bei dem Herrn Kunſtgärtner George, gefertigt. Ferner befand ſich daſelbſt eine Vaſe mit einem geſchmackvoll geordneten Denn von in⸗ md ausländiſchen Gräſern und 85 | Ein prachtvol⸗ les — von zahlreichen Spielarten der Anemone hor- tensis in dn Reo mannigfaltigften Farben hatte Herr Graf in Frankfurt a. d. O. eingegangen. Noch ſahen wir ein Blumenbeet mit Theeroſen, welches ebenfalls im . Grade zierlich geordnet war. Im Saale ſelbſt war rechts eine Collection ſchöner Pflan⸗ zen aus dem Königl. Schloßgarten von Charlottenburg, unter denen zahlreiche blühende Fuchſien, Rhododendren, capiſche Po⸗ lygaleen und Pelargonien ſich befanden, unter den letzteren eine ſchöne Varietät, dem P. zonale ähnlich, mit hochrothen Blumen, die als Smith's Scarlett Royal bezeichnet war. ` Neben dieſer Gruppe ftanb ein Fruchttiſch, vom Herrn Hofgärtner Nietner aus Schönhauſen, mit herrlichen Pflau⸗ men, Erdbeeren und frühen getriebenen Kartoffeln. Von bem» ſelben waren auch noch eingegangen: ſehr ſchöne Eriken, Pelar⸗ gonien, Calceolarien u. m. An dieſen reihte ſich ein Pflanzen-Bosquet vom Herrn Kunftgärtner Ohm an, in welchem fib ſchön blühende Cero- pegia elegans, Syphocampylos bicolor, Lobelia Richard- sonii, Escallonia rubra, Epacris heteromalla, verschiedene Hermannien und Pimeleen befanden. Daneben hatte Herr Kunſtgärtner Mathieu eine zwar nur kleine, aber ausgeſuchte Gruppe von Pflanzen aufgeſtellt, unter denen die e Achimenes longiflora und eine ſehr zarte Boronia, B. viminea und serrulata die erſte Stelle einnahmen, dann befand ſich aber noch dabei Leycesteria ſormosa, Maxillaria Deppei, Gladiolus ramosus, Sol- lya heterophylla, Verbenen, Pelargonien, Pimelien u. m. Aus dem Garten Sr. Excellenz des Herrn Kriegsmi⸗ niſters v. Boyen waren ebenfalls ſchöne Pflanzen eingegan⸗ gen, unter denen wir nur Boronia serrulata und Bur- chellia capensis bemerken. Auf der linken Seite hatte Herr Hofgärtner Braſch eine ſchoͤne Collection blühender Pelargonien-Varietäten ges ordnet, zwiſchen denen fi zahlreiche andere Prachtpflanzen be⸗ fanden, von denen wir nur Acropera Loddigesii und Ery- thrina laurifolia als ausgezeichnet hervorheben. Den übrigen Raum an dieſer Seite hatten die bade Hüncher und Kubhfeld mit blühenden Pflanzen beſetzt, un» ter denen die Pelargonien und Fuchſien beſonders ſchön waren. Aber beſonders zu rühmen war ein Cacteen⸗Sortiment von denſelben, in welchem ſich zablreiche Arten aus allen Gat⸗ tungen befanden, ——— ee ziert waren. i Der botaniſche Garten hatte aus feinem Reichthum große Schätze geſpendet, welche die ganze Hinterwand des Saales dicht bedeckten. Wir übergehen hier die große Zahl neuholländer und capiſcher Zierpflanzen, die mit ihrem mannigfaltigen Blü- thenſchmuck das Auge ergötzten, und wenden uns nur zu den ſelteneren Gegenſtänden, bie beſonders dem Kenner Freude mah- ten. Zuerſt waren es die herrlichen tropiſchen Orchideen, die unſere Aufmerkſamkeit feſſelten, als Stanhopea grandiflora odoräta, Catasetum tridentatum var. chloranthum, On- cidium sanguineum, Cirrhaea saccata, Epidendrum vi- rescens, Odontoglossum Ehrenbergii, Cyrtopodium flavum u. a., zwiſchen denſelben ſtanden einige den deutſchen Gauen entſproſſene Arten, von denen es deshalb fo bemerkens⸗ werth iſt, ſie hier in Blüthenpracht zu ſehen, weil ſie viel ſchwie⸗ riger als die tropiſchen zu kultiviren find, es waren Ophrys apifera und arachnitis, ſo wie Himantoglossum hircinum. Von andern ſeltenen Pflanzen waren befonders bemerkbar: Achi- menes longiflora, Scutellaria splendens und macrautha, Alstroemeria Hookeriana und Barcklayana, Wistaria chi- nensis, Erythrostemon speciosus, (eine neue prächtige Qe- guminoſe), Callistemon fulgens, eine neue Varietät, Ange- lonia minor, Pavetta caflra, Sprekelia glauca, Campa- nula ande am monadelphum, Claviga ornata, Statice nb vieles and tmm uns ver: bietet, anzuzeigen. Von einzelnen Gegenſtänden, die hin und wieder — waren, und unſere Aufmerkſamkeit noch in Anſpruch nahmen, erwähnen wir nur, mehrere blühende Citrus chinensis vom Herrn Handelsgärtner Nicolas, die ſchönen Lorbeeren und Orangen des Herrn J. P. Bouché, ſehr ſchöne Pimelea decussata vom Herrn Rönnenkamp aus dem Logengarten, Boronia serrulata vom Herrn Juſtizrath Meyer, Fuchsia corymbiflora u. a. vom Herrn Hofgärtner Sello, Fabiana imbricata, Carmichaelia australis und Scutellaria elegans? vom Herrn Hofgärtner Fintelmann aus Potsdam, prächtig blühende Callistemon vom Herrn P. F. Bouché, ſchöne capiſche Polygaleen vom Herrn Krausnick, und vorzügliche -Rofen und Pelargonien vom Herrn Schenker, Gärtner Ihrer Durchlaucht, der Frau Fürſtin von Liegnitz. Außerdem gab es noch recht hübſche Blumenbouquets, Blumenkörbe in Rahmen u. dal, alles zierlich und nett. Deer Gartenverein hatte wie im vorigen Jahre, Preiſe für Apotheker Graf. die vorzüuglichſten Leiſtungen ausgeſetzt, und es PUDA: im en deren 13 vertheilt, welche ande ; er⸗ hielten Fi.iür die ſchönſten blauen Weintrauben, Herr aue Nicolas. Für vollkommene reife frühe Kartoffeln, der Gärtner des Herrn Buchhändler Duncker. Für die geſchmackvollſte Aufſtellung von Topfpflanzen, Herr Reinecke, Gärtner des Herrn Geh. Ober-Hofbuchdrucker Decker; Herr Kaufmann Weſtphal und Herr Kunſtgärtner Bergemann. Für ein Fruchtexemplar von Coffea arabica, ini Da vid Boude. Für die Decoration der Büſte Sr. Majeſtät des Königs, Herr David Bouchs im Inſtitut-Garten zu Schöneberg. Für eine Bafe und zwei Schaalen mit abgeſchnitten Blu- men, der Zögling der Gärtner-Lehranſtalt, Emil Bouh é. Für ein Bouquet von Anemone hortensis, Herr A gärtner dy au jt. $ Für eine Vaſe mit abgeſchnittenen Gräſern, und für eine desgleichen mit feinen Blumen, Herr von Wars zewicz, Gärtner im botaniſchen Garten. Für vier kleine Ane mit Miniatur-Bouquets, Herr A ee n Ot m bol hts (anle . FT ASA S Für eine aus Y Vaſe, Herr 8 Gärtner bei Herrn; Baron von Bre⸗ dow auf Wagnitz. Für einen Blumentiſch, Herr Otto, bei Dem, Kunft- gärtner George. Werfen wir nun einen Blick auf bie diesjährigen Leiſtun⸗ gen im Vergleich zu den früheren, ſo müſſen wir bekennen, daß ſich dieſelben außerordentlich vervollkommnet haben, nicht etwa durch die Anweſenheit großer Seltenheiten und Novitäten, denn dieſe waren allerdings nur ſparſam vorhanden, ſondern durch den höchſt vollkommnen Kulturzuſtand, in bem fi ſaͤmmtliche ausge⸗ ſtellte Gewächſe befanden. Hierin fab. man die Fortſchritte, den immer reger werdenden Eifer, das ſchon Vorhandene immer jd» ner und vollkommener zu ziehen, ſo wie das Beſtreben, das Gezogene auf eine geſchmackvolle Weiſe in Anwendung zu brine gen. Dies bezeugten nicht allein die zierlich geordneten Blue mengruppen, ſondern ſelbſt die zahlreichen Bouquets und Arran⸗ gements von abgeſchnittenen Blumen und manches von lebenden Pflanzen gebildete Kunſtprodukt. Möge dies immerhin von dem ſtreng der Wiſſenſchaft Lebenden nur als eine Spielerei be- trachtet werden, der bloße Laie und Liebhaber erfreut ſich doch daran, und es läßt in ihm eine angenehme Erinnerung zurück. Zu dieſer Erhebung und Vervollkommnung in der Gärtnerei trägt nun freilich die Concurrenz viel bei, und auch der Umſtand, daß der Verein ſelbſt ein Augenmerk auf das richtet, was zur Aus⸗ ſtellung gebracht wird, und diejenigen Gegenſtände mit Lob unb Preis belohnt, die ihm die würdigſten erſcheinen. Denn wenn auch den Wenigſten der pecunäre Gewinn ein Neizmittel ift, fo iſt es wohl keinem gleichgültig ob ſeine Bemühungen auch aner⸗ kannt werden, und die Juerkennuug des Preifes zeigt es eben, daß man die Leiſtungen zu ſchätzen gewuſt hat, und der Preis felbit ijt nur eine Bethätigung des Anerkenntniſſes. Wie mäch⸗ tig das Beſtreben, nur Ausgezeichnetes und das möglichſt Beſte zu leiſten, die Theilnehmer beſeelt, ſieht man daraus, daß die ganz gewöhnlichen Pflanzen immer mehr und mehr von der Ausſtellung verſchwinden, und daß man nur ſolche Sachen bemerkt, die Mühe und Sorgfalt bei der Kultur erfordern. Reſeda und Hahnenkaͤmme, ſonſt Haupt = Decorationspflanzen, fehlten diesmal faſt ganz, und nur in einer Gruppe ſah man ungefähr ein halbes Dutzend Töpfe jeder Art ſtehen, und in eine andere batte ſich ſogar nur ein einzelner Hahnenkamm⸗ Topf verirrt, der ſich aber ſehr verſteckt hielt und nicht gern geſeben werden wollte. : Noch müſſen wir eines Mangels gedenken, der diesmal beſonders recht auffallend war; es war das gänzliche Fehlen des Gemüſes. Denn außer den beiden Schaalen mit Kartof- feln war auch keine Spur von Gemüſe zu ſehen, obgleich, wie wir hören, ein Preis, und zwar ein guter Preis für bie Auf- ſtelung des beſten ausgeſetzt war. Woher kommt dies? Berlin, we — der I und in der —.— ſo Mens Si bemühte , tim gutes m ijina und zu kulti⸗ ire pr Sal wine ihm gewiß nicht fehlen. Die Kultur des Rhabarbers als Nährpflanze in à England. (Annales de la société royale d'Horticulture de Paris.) (Aus dem Archiv des Garten: und Blumenbau⸗Vereins für Hamburg ꝛc. entlehnt.) Schon ſeit einer Reihe von Jahren hat die Cultur des Rhabarbers, ſowohl als medieiniſche wie als nährende Pflanze, in England eine große Ausdehnung gewonnen. Sowohl die Saftigkeit als die leichte Säure der Blattſtiele dieſer Pflanze eigneten dieſelben dazu, Torten und treffliche Con⸗ fituren daraus zu machen. Nicht allein in London, ſondern auch in den übrigen Städten Englands wird der Rhabarber in bedeutender Maſſe verkauft. Die Blattſtiele des Rhabar⸗ bers verwendet man grün oder gebleicht, um damit, gleich⸗ ſam als Beigabe, Torten oder Kuchen zu garniren, wie man es wohl mit Johannisbeeren oder Aepfeln zu thun pflegt. Von allen bekannten Rhabarbern, die alle ausdauernd find, giebt es, nach Loudon, Abererombie, Knight, Mawe und Lindley, fünf Sorten, die wegen ihrer Blattſtiele be⸗ ſonders in England eultivirt werden: 1) Rhabarber von Buck, Rheum undulatum, aus China ſtammend und im Jahre 1734 eingeführt; 2) gewöhnlicher Rhabarber, Rheum Rha- ponticum, aus Aſien ſtammend und cultivirt feit 1573; 3) Rhabarber von Elford, eine Varietät des R. undula- tum, vom Herrn Wm. Buck in Elford aus Samen erzielt; 4) Rheum bybridum, aus Aſien herſtammend und cultivirt fit 1778; 5) Türkiſcher Rhabarber, Rheum palınatum. Einige halten dieſen Letztern von vorzüglichem Geſchmack, An⸗ dere beſtreiten dieß. Obwohl der aus Nepal ſtammende Rba- barber, R. australe, ſeit 1823 in England cultivirt wird, ſo ſetzen ihn oben erwähnte engliſche Autoritäten nicht unter diejenigen Species, deren Blattſtiele zu der oben angegebenen Verwendung bei Confituren oder Torten gut und geeignet ſind; dieſe Erfahrung hat man auch in Frankreich gemacht. „Schon lange,“ bemerkt Herr Poiteau, der Verfaſſer die⸗ ſes Artikels in den Annalen, „habe ich gefunden, daß die Blattſtiele des R. Rhaponticum in rohem Zuſtande eine große Herbheit und widerſtehende Schärfe befigen, und ich muß mich darüber wundern, daß die Engländer dieſe Pflanze cultiviren, um deren Blattſtiele zu Torten zu verwenden, falls ſie nicht * 207 im Kochen dieſes Unangenehme verlieren. Als die ſchätzens⸗ wertheſte Varietät ſehen ſie den Rhabarber von Elfort an, den Herr Buck, Gärtner des Herrn Fulke-Graville Howard zu Elford bei Litchfield in Staffordſhire, aus Sa⸗ men gewonnen. Dieſe Varietät iſt ſehr frühzeitig und kann leicht getrieben werden, ſei es nun in einem Warmhauſe, in Champignon⸗Kaſten oder unter umgekehrten Töpfen im Gar- ten, in der Weiſe des Crambe. Dieſe Varietät beſitzt die beſondere Eigenſchaft, ihre glänzende Scharlachfarbe zu con⸗ ſerviren, obwohl ſie in der tiefſten Finſterniß angetrieben iſt, eine Eigenſchaft, welche vermuthlich kein anderes Küchenge— wächs beſitzt. Wenn man dieſen Rhabarber im November in große Töpfe und in ein Warmhaus fegt, fo kann man ſchon zu Weihnachten deſſen Blattſtiele leſen; erneuert man hierauf nach und nach ſowohl die Pflanzen als die Töpfe, ſo wird die Leſe bis zum März bineindauern. Setzt man endlich weite Töpfe auf die Wurzeln derjenigen Pflanzen, die ſich im Februar im Garten befinden, und bedeckt dieſelben mit warmem Dünger, ſo wird die Leſe vom März bis dahin dauern, daß dieſelbe Varietät im Freien ſchon ergiebig wird, was einen Monat vor allen andern Varietäten der Fall iſt. Alle Rhabarber⸗Sorten können aus Samen und durch Wur⸗ zeltheilung vermehrt werden. Im erſtern Falle muß man im Frühjabr in tiefen und leichten Boden ſäen, und wenn die Pflänzchen aufgegangen, dieſelben dergeſtalt lichten, daß ſie 7 bis 8 Zoll von einander ſtehen; bei der Vermehrung durch Wurzeltheilung muß man natürlich Sorge tragen, daß fió ein Auge an der jedesmaligen Krone befinde. Will man eine Anpflanzung machen, ſo muß der Boden leicht, etwas ſandig ſein, gut gedüngt, 3 Fuß oder ſo tief der Unterboden es ge⸗ ſtattet, rijolt und eine gute Lage verrotteten Düngers ein⸗ gegraben werden; hierauf pflanzt man in 3 Fuß von ein⸗ ander entfernten Reihen und zu 2 Fuß in den Neihen für R. Rhapontieum und pahnatum, und zu 5 Fuß auf 3, ſelbſt, wie Lindley ſagt, zu 8 Fuß auf 4 für R. hy- bridum. Dieſe Kultur erheiſcht keine andere Sorgfalt, als daß man das Erdreich mittelſt einer dreizähnigen Harke rein von Unkraut halte, und mit einer Lage guten verwitterten Düngers verſebe, der im Herbſt jo tief als möglich eingegra⸗ ben wird; eine ſolche Anpflanzung iſt mehrere Jahre lang ergiebig. Einige Kultivatoren geſtatten nie, daß ihre Pflan⸗ zen blühen; andere ſchneiden die Blüthenzweige ab, em ” Frühjahr zur abgeblüht, um zu verhindern, daß die Pflanzen ſich nicht durch Samentragen erſchöpfen; erſtere Methode dürfte vorzu⸗ ziehen ſein, da die Blüthenſtengel nicht wie die Blätter als Organe angeſehen werden können, welche den Wurzeln Nah» rung zuführen ſollen. Die Vortheile, welche aus dem Blei⸗ chen (blanchiment) der Blattſtiele des Rhabarbers hervor⸗ gehen, ſind von T. Hare (Hort. Trans. Vol. II.) angege⸗ ben worden. Die beiden hauptſächlichſten dieſer Vorzüge ſind, daß Ausſehen und Geſchmack vervollkommnet, und Zucker bei der Zubereitung erſpart wird, weil die gebleichten Blattſtiele weniger herbe ſind, als diejenigen, welche im Freien unter voller Einwirkung des Lichtes wachſen. Die Blattſtiele N nen gebleicht werden, indem man die Erde über die Wurze häuft, oder indem man umgekehrte Töpfe über dieſelbe fegt, wie man es wohl beim Seekohl zu thun pflegt. Der Spaz barber fann in allen den Weiſen getrieben werden, wie es mit dem Spargel und dem Crambe der Fall iſt, und jeder tüchtige Gärtner wird leicht die Mittel finden, um zu dieſem Ziele zu gelangen. Der rühmlichſt bekannte Knight hat den Rhabarber in Töpfen getrieben. Ueber ſein dabei angewen⸗ detes Verfahren ſpricht er ſich alſo aus: „Die Wurzel je⸗ der ausdauernden krautartigen Pflanze enthält während des Winters in ſich die ganze organiſche Materie, welche ſie im ; Blattwerks und ihres Blüthenſtengels verwendet, "ib fie erheiſcht weder Nahrung noch Licht, um im Stande zu ſein, ſie hervorzubringen; ſie bedarf nur der Wärme und des Waſſers, und wenn die Wurzel ganz herausgenommen wird, ſobald ihre Blaͤtter ab⸗ geſtorben ſind, ſo wird ſie nach der Umpflanzung eben ſo kräftig fortwachſen, als wenn ſie an ihrem erſten Stand⸗ punkte geblieben wäre. Dieſe Umſtände haben mich im ver⸗ floſſenen Winter veranlaßt, die Wurzeln mehrerer Pflanzen des gewöhnlichen Rhabarbers, die ich im vorhergegangenen Frühjahre in Abtheilungen aufgezogen hatte, herauszunehmen und ſie in tiefe und weite Töpfe zu ſetzen, und zwar derge⸗ itat, daß diefe ganz damit angefüllt waren; in die Zwiſchen⸗ räume der Wurzeln, deren Krone ein Joll unter der ober⸗ ſten Erdſchicht war, brachte ich etwas ſandigen loam. Nad- dem auf diefe Töpfe andere von gleicher Größe ur | geſtellt waren, brachte ich fie im einen Weinkaſten, ſtellte fie jo, daß nicht das mindeſte Licht ſie traf, und A fie reichlich * Qu kurzer Zeit wuchſen fie raſch und kräftig empor eee 208 und ich erzielte drei Leſen von jedem Topfe; die beiden er- ſten waren ſo reichlich, daß die Blattſtiele auf der Oberfläche des Topfes dicht an einander gedrängt waren.“ Die geeig⸗ netſte Zeit für die Leſe der Blattſtiele, welche durch vorſich⸗ tiges Abbrechen derſelben, oder durch Anwendung des Mef- ſers jtattfindet, ijt, wenn die Blätter fib. zur Hälfte entwickelt baben; die Leſe iſt jedoch anſehnlicher, wenn man dieſe ganz auswachſen läßt. Zur Samen» Gewinnung läßt man einen oder zwei Blüthenſtengel in die Höhe ſchießen; der Same wird im Juli und Auguſt reif. f Die ſchönblühenden Pflanzen, i : welche im Botanical Magazine un) im Botanical Register s tine foy und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ e Gärten zu 1 iſt. 2. Edward's April 1842. Botanical Register. (Taf. 22.) ~ ae rosea e 3 8 mi 5H HH Hine 3 Gine feine niedliche y eee erc bie durch Herrn Lee zu Hammerſmith von Mejico eingeführt wurde. Sie un- terſcheidet ſich von der E. gibbiflora durch den kurzen ger drängten Blüthenſtand und durch die gelben Blumen mit ro⸗ then Bracteen. Es iſt die zweite beſchriebene Art mit gel⸗ ben Blumen. Die Behandlung iſt dieſelbe, wie bei ähnlichen mm Pflanzen. . ann ge (Taf. 23.) ng — - — Clethra quercifolia Lindl. * 84e. tinifolia Schlecht] ange Monogynia, Ericeae.) mage, in der men von Xalapa in > immergrüne Strauch, mit angenehm duf⸗ ge (Taf. 94.) Mina lobata Llave. (Pentandria Monogynia. Es it zu bewundern, daß diefe ſonderbare und ſchöne Pflanze erſt jetzt Europa erreicht hat, da ſie doch von den Mejicanern als Zierpflanze angebaut wird, und mithin wohl nicht ſelten iſt. Es iſt eine einjährige Pflanze und dürfte, wenn die wenigen, im vorigen Jahre noch reif geſammelten Samen nicht keimen ſollten, wieder verloren gehen. | Denkt man fid die Blüthen der Pflanze fort, jo haͤlt man ſie für eine gewöhnliche Ipomoea, aber entfernt man die Blätter, ſo verliert ſie alle Aehnlichkeit mit den Convol⸗ vulaceen. Die Blumen ſtehen in einſeitswendigen, und wie bei den Boraginen eingerollten Trauben, und die Blumen⸗ krone hat außerdem eine ganz ungewöhnliche Form und eigen- thümliche Färbung, vom ſchönſten Roth durchs Orange ins Blaßgelbe übergehend. Die Pflanze iſt von La Llave beſchrieben und zu Eh⸗ Don Francisco Zavier Mina, eines mejicani» 115 Miniſters, benannt. Convolvulaceae,) Literariſche Anzeige. An jetzige Vollendung von B 8 3 Panone der Siumengar tne Tel Es gereicht re zum beſonderen Vergnü⸗ gen „den zahlreichen How ^ ber neuen febr vermehrten unb verbefferten Auflage NI TETTA Handbuches der Blumengärtnerei, oder genaue Beſchreibung faſt aller in Deutſchland bekannt ge⸗ — Zierpflanzen, mit Einſchluß derjenigen Sträucher und üglicheren Zierbäume, welche zu Luſt⸗Anlagen dienen, nebst gründlicher Anleitung zu deren Cultur, und einer Ein⸗ leitung über alle Zweige der Blumengärtnerei. Mit beſon⸗ derer Rückſicht auf Jimmer⸗Blumenzucht, theils nach eigenen vieljäbrigen Erfahrungen, theils nach den Angaben der ausgezeichneteſten Panen neter bearbeitet J. F. W. Voff hiermit 2 gen Kap fe eben Dar brit 4 +E " [ Band " [4 Qi Thlr.) die — verlaſſen — und e Gange (133 sn in gr. 8. P 3 3blr) vol (händig durch alle Buchband- lungen — erhalt . ee Baier und Sinti rige e t Wert, welches als Das n l " iit. "ia araubide unb und reihe iaig aige iegenen Blumen: und — THE wird xe xad —— o neget a, Sr der (rd tenbefiger, Sunfgárimer menfreunde fid unentbehrlich bewähren. ee Per 1 in Hannover. Zehnter Iahrgang. emeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. 24 K Ar HA,» ger i "—— O mE WER "T In Verbind srir Otto, Königl Preuß Bart 3 e Albert Dietrich, D 4 " r, bet Phitoſophie und Lehrer à * Sonnab end, den 2. Juli. Briefliche Mittheilungen über die Blumen ⸗Ausſtellungen in Wien. Vom ; Herrn Mar Peintuer. K. K. Gartenbau⸗Geſellſchaſts⸗Kanzeliſten. gis Jene prachtvolle, in ihrer Art einzig geſtaltete Blumen⸗ Ausſtellung in den Pflanzenhäuſern des Herrn Baron von Hügel, von welcher ich Ihnen früher“) geſchrieben babe, endete am 2. März d. J., und am 27. deſſelben Monats genehmig⸗ ) Siehe Allgem. Gartenz. X. pag. 97. ten Seine Durchlaucht der Herr Geheime Haus⸗Hof⸗ unb Staats - Kanzler Fürſt von Metternich⸗Winneburg, als Protektor der K. K. Gartenbau⸗Geſellſchaft, in der hoch⸗ fürſtlichen Villa am Rennwege eine Blumen⸗Ausſtellung zu Gunſten der K. K. Gartenbau- Geſellſchaft zu veranſtalten. Der ſchöne, mit Säulen unb Statuen gezierte Salon der hochfürſtlichen Villa, ijt ganz dazu geeignet, ein prachtvolles Gemälde von Blumen aufzunehmen, beſonders da die Sta⸗ tuen, welche nach Antiken geformt ſind, dazu beitragen, dem Pflanzen⸗Bild einen eigenen Reiz zu verleihen, was auch ſchon gleich am Eingange durch eine Statue des Apollos, welche in einer Gruppe neuholländiſcher Pflanzen ſtand, erkannt wurde. 210 Zwei Niefengruppen blühender Camellien, welche mit ei- nem Gürtel duftender Hyacinthen umſchlungen waren, ſtanden in der Mitte des Salons, und erſchloſſen die ſchönſten Varie⸗ täten einer ausgezeichneten Sammlung. An der Hinterwand des Salons ſtanden Vaſen aus Carara-Marmor, in welchen Blüthenmaſſen indiſcher Azaleen und Roſen geſetzt waren. Vorn an den Fenſtern ſahen wir in Marmor -Vaſen pracht⸗ volle Bouquets von Azalea indica, Vandesiana u. Smithi. Die Seitenwand bedeckten üppig blühende Acacien, und zwiſchen dieſen ſtanden die Statuen des „lauſchenden Fauns“ und „ruhenden Merkurs“, nach Antiken geformt. In einer prächtigen, aus ruſſiſchem Marmor gearbeiteten Vaſe, prangte das prachtvoll blühende Rhododendron Metternichianum, umgeben mit blühenden Epacris und Grifen; und zum herr⸗ lichſten Bilde geſtaltet, ſahen wir rechts eine Gruppe von in⸗ diſchen und pontiſchen Rhododendren. Die an dieſen Blumenſalon anſtoßende Gallerie von mar⸗ mornen Statuen, von den ausgezeichnetſten Künſtlern verfer- tigt, war durch die Huld des fürſtlichen Eigenthümers wäh⸗ rend der Blumen⸗Ausſtellung ebenfalls geöffnet, und ſo, wie im erſten Salon ſich die Natur im reizenden Bilde verſinn⸗ lichte, ſo fanden im andern Kunſt und Geſchmack einen wür⸗ digen Tempel. Am 24. März veranſtaltete Herr Rudolph von Art⸗ haber, Ausſchuß-Mitglied der K. K. Gartenbau- Geſellſchaft, auf ſeinem freundlichen Landſitze am Tüllnerhoff zu Döbling nahe bei Wien, die dritte Blumen⸗Ausſtellung zu Gunſten der K. K. Gartenbau⸗Geſellſchaft. Eine Gruppe blühender Rhododendren vom zarten Nofa bis zum dunkeln Purpur erfreute unſer Auge bei dieſer Aus⸗ ſtellung ſogleich beim Eintritt in das Pflanzenhaus, dieſer Gruppe zur rechten Seite ſtellte ſich uns eine Wand blühen⸗ 12 Azaleen entgegen, als wäre ſie von Moſaik gebildet, und deo aus dunkelgrünem Blättergrund viele an ſchmel⸗ zenden Farben reiche Camellien empor. den ſten. Von Camelin T Es des Blumiſten Auge auf ſich: reticulata, Palmer's perfection, Frederic le grand, Prinz Coburg, Gilliesii, Chandleri elegans u. a. m. In einem zweiten Glashauſe ſahen wir Camellien von verſchiedenen Formen im freien Grunde, die zum Theil mit Blü— then bedeckt waren, unter welchen beſonders eine am Spalier gezogene Camellia rubricaulis und Chandleri elegans ſich auszeichneten. Vorn an den Fenſtern war ein reichgedrängter Blumenflor von Epacris. Durch die freundliche Bereitwil- ligkeit des Herrn von Arthaber ward dem Beſucher der Ausſtellung noch ein zweiter Genuß bereitet, denn wahrend dieſer Zeit war die daſelbſt befindliche und dem Herrn von Arthaber gehörende, ausgezeichnete Gemälde Samm- lung geöffnet, und wir ergötzten daher bei dieſer Expoſition unſer Auge zugleich an der Blumenpracht und an Kunſtſchätzen. Sowohl dem fürſtl. von Metternichſchen Obergärtner Herrn C. Stiegler, als auch dem Obergärtner des Herrn von Arthaber, Herrn Gatterer, welche bei den beiden Ausſtellungen im Arrangement der Pflanzen ihren Geſchmack bewieſen, gebührt das Lob, daß ſie zugleich auch in dem üp⸗ pigen Kultur-Zuſtand der Pflanzen ihre Kenntniſſe darge- than hab en. Die eilfte Blumen⸗, Pflanzen⸗, Obſt⸗ und Gemüſe⸗Ausſtellung der K. K. Gartenbau: Geſellſchaft. Dieſe Ausſtellung hat im Local der Geſellſchaft vom 26. bis 29. April d. J. ſtattgefunden. Die ungünſtige Witterung im Monat April, welche nad» theilig auf die Blumen⸗ und Pflanzenwelt einwirkte, hätte uns vor der Erpofition leicht vermuthen laffen können, daß bie Ein- ſendung von blübenden Pflanzen nicht ſo zahlreich als ſonſt ſein werde. — Um ſo mehr waren wir daher überraſcht, in der frühern Vermuthung uns getäuſcht zu ſehen, denn da die Witterung in der letzten Woche des April-Monats fib gün- ſtiger geſtaltete, als zu Anfange deſſelben, fo erſchloſſen die meiſten Pflanzen, welche in der Vegetation noch zurück wa⸗ ren, ihre Blüthen. Wir ergötzten unſer Auge an der Farbenpracht der Blu⸗ men aus allen Zonen der Erde, die wir in dieſer Aus⸗ ſtellung ſahen. Eine Gruppe ſchöner und ſeltener Acacien, in voller Blüthe, aus Samen gewonnen, welchen Herr 211 Baron von Hügel auf feinen Neifen einſammelte, unb wo⸗ runter ſich mehrere befanden, die noch nicht benannt waren, zogen zuerſt den Blick auf ſich. Andere blühende Gewächſe ſchloſſen ſich zu beiden Seiten dieſer Gruppe an, unter wel⸗ chen ſich beſonders Camellia Teutonia, die Herr Grüne— berg Sohn, Handelsgärtner in Frankfurt a. M., einſendete, auszeichnete; dieſe Camellia blühte wie Rosa pomponia, auf einem und demſelben Stamme, ohne veredelt worden zu ſein. In der zweiten Abtheilung ſahen wir in dichten und herrlichen Gruppen Azaleen und Rhododendren; ſchöne Sämlinge von erſtern aus dem Garten des Herrn von Arthaber, und die letztern von dem Handelsgärtner Herrn Held zeichneten fih durch ihren Blüthenreichthum aus. Beſonders erfreute uns aber eine Sammlung blühender Orchideen, aus dem Garten des Herrn Baron von Hügel, die wir in vielen Exemplaren bewunderten. Die Zahl der eingeſendeten Pflanzen, ausſchließlich der blühenden und nicht blühenden Decorations-Pflanzen, belief ſich auf 1176, und die des Obſtes und Gemüſes auf 14. Die Preiſe, welche den zur Ausſtellung gebrachten Pflan⸗ zen zuerkannt wurden, ſind folgende. Für Blumen und Pflanzen. Der erſte Preis (eine große goldene Medaille) für die ſeltenſte und ſchönſte Pflanze, deren Vaterland außer Europa, und deren Einführung ſehr neu iſt, wurde einer Cunoniacae aus dem Garten des Herrn Carl Freiherrn von Hügel zuerkannt. Das Accessit (eine große ſilberne Medaille) erhielt Aralia crassifolia, ebenfalls aus dem Garten des Herrn Frei⸗ herrn von Hügel. Ehrenvoll erwähnt wurden: Berberis trifoliata, Ce- phalothus follicularis, Thysanotus purpureus, Oxylo- bium nova spec., Pomaderris nova spec., Trymalium elegans, Spadostyles Hügelii, Myrtus melastomoides, Kennedia arenaria, Boronia crenulata, Abutilon stri- atum, Quercus spec. (Kashmir), Petrophila formosa. Saͤmmtliche Pflanzen aus dem Garten des Herrn Freiherrn von Hügel. Der für die Handelsgärtner beſtimmte erſte Preis . wegen Mangels an Concurrenz nicht vertheilt. Den zweiten Preis (für Gartenliebhaber und für Han⸗ delsgärtner) die große goldene Medaille, und für letztere noch überdies ein Geldpreis von 30 Fl. in Gold, für die ſchöͤnſte Sammlung aus der Familie der Orchideen von wenigſtens 25 Stücken in 12 Arten, worunter wenigſtens 12 blühen, er⸗ rang die Sammlung aus dem Garten des Herrn Freiherrn von Hügel. Den dritten Preis (eine ſilberne Medaille für die ſchönſte blühende Pflanze aus irgend einer Familie, deren Bluͤthezeit um mehrere Monate vorgerückt oder zurückgehalten worden, konnte wegen Mangels an Concurrenz nicht vertheilt werden. Der vierte Preis (zwei große ſilberne Medaillen) für die ſchönſte, üppigſt blühende Europaeiſche oder außereuropä⸗ iſche Zierpflanze, welche im Freien ausdauert, und deren Ein- führung in den Gärten neu iſt, oder deren Kultur beſondere Schwierigkeiten darbietet, wurde ebenfalls wegen Mangels an Concurrenz nicht vertheilt. Den fünften Preis (zwei große ſilberne Medaillen für Gartenliebhaber und Handelsgärtner) für die ſchönſte Samm⸗ lung von blühenden Pflanzen aus der Familie der Rhodora⸗ ceen, erhielten die Herrn Rudolph von Arthaber und der Herr Handelsgärtner Held. Der ſechste Preis (zwei große ſilberne Medaillen) für | eine im Inlande erzeugte Hybridität aus einer beliebigen Fa⸗ milie, mit beſonderer Berückſichtigung der Schönheit und Schwierigkeit, wurde einer Sammlung von Viola tricolor, welche Herr F. Mühlbeck gezogen, in Ermanglung einer ein⸗ zelnen preiswürdigen Pflanze, zugewieſen. Unter den Handelsgärtnern wurde derſelbe bem Rhodo- dendron- Sämlinge, welchen Herr Franz Frühauf jun. einſendete, zuerkannt. Den ſiebenten Preis erhielt eine Sammlung pon ſechs aus inländiſchen Samen gezogenen, weſentlich von einander ver⸗ ſchiedenen Verbenen aus dem Garten des Herrn Grafen von Breuner. Den achten Preis (die kleine e Medaille und 4 ſilberne Medaillen) erhielten: 1. Die Camellia Teutonia, dem Herrn F. Grüne berg Sohn in Frankfurt a. M. gehörend, in Berückſic ti der im vorzüglichen Blüthenſtande angelangten Pflanze. 2. Testudinaria Elephantipes, aus dem Garten, Sr. Durchlaucht des Herrn Fürften von Metternich. 21 3. Die Cineraria grandis aus bem Garten des Herru Freiherrn von Hügel. 4. Die Sammlung von Eriken des Herrn F. Mühlbeck. 5. Die Sammlung von Eriken aus dem Garten des Herrn Baron von Puthon. Einer beſondern Erwähnung wurden für würdig gehalten: 1. Die Sammlung inländiſcher Orchideen aus dem Gar- ten der K. K. Thereſianiſchen Nitter- Akademie, 2. Die Camellia Francofurtensis aus dem Garten Sr. Durchlaucht des Herrn Fürſten von Metternich, und 3. Die Amaryllis Gravinae des Herrn Handelsgärt— ner i Von den Privatpreifen konnte der von der Frau Gräfin von Zichy⸗Ferraris für die ſchönſte, durch Seltenheit oder ausgezeichneten Blüthenſtand fih am meiſten auszeichnende Schlingpflanze beſtimmte Preis (10 Fl. in Gold) nur dem vom Herrn F. Grüneberg von Frankfurt a. M. eingefendete Tro- pacolum tricolorum zugewieſen werden, die übrigen Preiſe blieben wegen Mangels an Concurrenz untertbeilt. Von den eingeſendeten Vorrichtungen für Pflanzen in Topfen oder abgeſchnittenen Blumen erhielt Herr L. Abel, Obergärtner des Herrn Baron von Hügel, für das zier⸗ lich geordnete Blumen⸗Gerüſte, einen Preis von 5 Fl. in Gold. Für Obſt. Für vorzüglich aufbewahrtes Obſt erhielt den erſten Preis (4 Fl. in Gold) Herr Weſtmaun, den zweiten Preis (2 Fl. in Gold) Herr Pech und den dritten Preis (2 Fl. in Gold) Herr Preger. Für Gemüſe. Der erſte Preis, (eine kleine goldene Medaille) für eine getriebene eßbare Melone, blieb wegen Mangels an Concur- renz unvertheilt Der zweite Preis (eine ſilberne Medaille) wurde dem Banat a aus dem Garten des Herrn Grafen von Frieß N den TT Preis (eine filberne Madaille) wurde ri bl (Crambe maritima) aus dem Gar. fen von Breuner gekrönt. triebenen Wirſigkol aus en Garten des Herrn Grafen von Breuner zugeſtanden. eis (eine ſilberne Medaille wurde dem ges 2 Den fünften Preis (eine ſilberne Medaille) für ein orbe den Auslöserbſen erhielt Herr Metznetter, und den ſechsten Preis (eine ſilberne Medaille) für getriebene Gurken Herr Frühauf sen. Der ſiebente Preis (eine ſilberne Medaille) für getrie- bene Garten-Erdbeeren, konnte wegen Mangels an Concurrenz nicht vertheilt werden. Die Pflanzen, welche in dem Garten der K. K. Garten⸗ bau- Geſellſchaft kultivirt, und der Ausſtellung beigefügt wur⸗ den, verdienen rühmlichſt erwähnt zu werden, beſonders aber zog die ungewöhnlich reich blühende Clematis azurea gran- diflora die Bewunderung auf ſich. Am dritten Tage der Ausſtellung fand die Pflanzen ⸗ Verlooſung Statt, und es wurden zu derſelben aus den von den Handelsgärtnern eingeſendeten Pflanzen für etwa 1000 Fl. CM. angekauft. Reiſe⸗Skizzen über die - Gärtnereien in Böhmen und einem Theil von Deutſchland und Frankreich. Vom Herrn Franz Joſeht, Ober-Gärtner des Herrn Grafen von Thun Hohenſtein zu Tetſchen in Vöhmen. (Schluß.) 9. Privat⸗Gärten. Dieſe findet man in Paris nicht häufig, denn es fehlt der wahre Sinn dafür, und ſind die Deutſchen hierin viel weiter vorgeſchritten. Die vorzüglichſten, welche ich ſah, ſind folgende. A. Der Garten des Herrn Baron von Nothſchild zu Boulogne. Eine nicht große, aber treu der Natur nach— gebildete Anlage im landſchaftlichen Style, der viele reizende Par⸗ tien hat. Vor dem ſchönen Schloß breitet ſich eine gut er⸗ haltene Naſenflaͤche aus, die von blühenden Sträuchern begranzt wird, und auf welcher fib verſchiedene Coniferen-Arten und zierliche Blumengruppen befinden. An der einen Seite des Schloſſes find die Gewächshäuser erbaut, welche eine gute Orangerie, Granatbäume und verſchiedene Neuholländer enthal⸗ ten. Auf der andern Seite befinden ſich die Ananashäuſer, die ſehr zweckmäßig conſtruirt und mit Waſſerheitzung verfeben 213 ſind. Die darin gezogenen Ananas ſind vorzüglich, und es werden darin auch Pflaumen, Erdbeeren und Wein gezo— gen. Ein anderer Garten des Herrn von Rothſchild bes findet fi auch zu Syrainz er ijt nur klein, aber bie enge liſchen Anlagen find febr geſchmackvoll. Er enthält ebenfalls reichliche Ananas-, Weins, Pflaumen-, Kirſchen- und Erd- beertreibereien, weswegen er auch beſonders berühmt iſt. B. Der Garten des Herrn Abbé Berlefe, rue de larcade Nr. 21. Derſelbe ijt nur klein, eben fo das Ge- wächshaus, welches nur 40 Fuß lang iſt, aber in demſelben wird die ſtärkſte Camellien⸗Sammlung kultivirt, welche fid auf 627 Sorten beläuft. Die Camellien ſind alle nach ihrer Größe in verhältnißmäßige viereckige Kübel gepflanzt, und ſtehen ſehr geſund. Der Herr Abbé giebt ſeit 1839 eine Iconographie du genre de Camellia heraus. (Bereits erſchienen.) C. Der Garten des Herrn Pyrol, rue de Vauri- gard Nr. 72. Ein ebenfalls nur kleiner Garten, der aber durch die ſtarke Dahlien-, Tulpen- und Roſen-Sammlung, die der Beſitzer nur zu ſeinem Vergnügen zieht, berühmt iſt. Herr Pyrol iſt auch Verfaſſer verſchiedener Werke über Gartenkunde. Außerdem giebt es noch in der Umgebung von Paris, namentlich bei Meudon, Neuillp, Vincent Montmorency und Engben verſchiedene ſchöne Gärten und Anlagen, die alle recht hübſche Zierpflanzen enthalten. 4. Fleuriſten, die ſich mit warmen und kalten Pflanzen verſchiedener Gattungen beſchäftigen. Die Jahl derſelben iſt zwar ſehr groß, allein der Kürze wegen werde ich nur die bedeutendſten aufführen. A. Der Garten des Herrn Soulange-Bodin in Ries bei Fromont. Dieſer vormals Königliche Garten, welchen der Beſitzer zum Geſchenk erhielt, liegt 6 Stunden von Paris auf einer Anhöhe des linken Seine-Ufers und hat einen gro- ßen Umfang. Ein Theil deſſelben iſt im engliſchen Style an⸗ gelegt und der andere enthält Baumſchulen. Von der Anhöhe deſſelben genießt man eine reizende Ausſicht nach der Seine und der ganzen Umgebung von Paris. In der Anlage ſtanden ſtarke Exemplare von Sophora japonica, Cedrus Libani, Quercus Castanea. Die Baumſchulen find wirklich große artig, und enthalten viele fhine und feltene Bäume und Sträu— cher, beſonders Abietinen, die auf Picea excelsa veredelt wer⸗ den, welches im Monat April geſchieht, wenn die jungen Triebe noch zart ſind. Die Pflanzenhauſer, von denen die meiſten Fenſter auf beiden Seiten haben, ſind ſehr zahlreich vorhanden, und werden außer den Warmhaus-Käſten, die als lein Waſſerheitzung haben, ſaͤmmtlich mit Kanalheitzung erwärmt. Es werden darin ſtarke Sortimente von Camellien, Rhodo⸗ dendren, Azalea indica, Erica, Epacris, Grevillea, Pro- tea u. a., fo wie zahlreiche Orangenbaäume und viele warme Pflanzen kultivirt. Die Camellien befinden fib im Sommer⸗ käſten, und auf den Winter wird nur ein Umſatz von Laub gemacht, bei kaltem anhaltenden Winter werden die Käſten aber ganz mit Laub bedeckt, und ſo bleiben ſie den ganzen Winter darin. Bei der Blumen -Ausſtellung hat der Gärtner des Gartens, Herr Kettler, für feinen Fleiß eine ſilberne Mes daille erhalten. B. Das Etabliſſement der franzöſiſchen, bollän⸗ diſchen und engliſchen Geſellſchaft, Boulevard mont parnasse Nr. 37. Dieſes Etabliſſement hat die ſchönſten und für die Pflanzenkulturen am zweckmäßigſten eingerichteten Pflan⸗ zenhäuſer, die in den Handelsgärten in Paris exiſtiren, aufs zuweiſen, die jedoch alle mit gewöhnlicher Heitzung eingerichtet ſind. Daſſelbe wurde vor ſieben Jahren errichtet, um alle übrigen Handelsgärtner zu unterdrücken, oder ſich über die⸗ ſelben emporzuſchwingen, welches jedoch nicht gelungen iſt. Es werden übrigens alle nur mogliche Warm- und Kalthaus⸗Pflan⸗ zen kultivirt, und die Camellien, Roſen, Eriken, Pelargonien, S(cacien, Azaleen, Proteen, Dahlien find ausgezeichnet. Herr Fabert iſt der Direktor des Gartens. C. Der Garten der Herren Gebrüder Cels, Chaus- sée du main Nr. 17. Dieſer Handelsgarten iſt einer von den älteſten in Paris, hat fne und gut conſtruirte Häufer, welche auch mit gewöhnlicher Heitzung verſehen ſſnd. Er iſt durch die in Paris ſtärkſte Cacteen⸗Sammlung berühmt, und werden darin auch viele Orchideen, Camellien Rho- dendrum arboreum mit 80 Varietäten und eine zahlreiche Menge der ſeltenſten Warm- und Kalthaus⸗Pflanzen kultivirt, womit ein ſehr ſtarker Handel getrieben wird. D. Das Etabliſſement des Herrn Loth, rue fon- taine du roi. Ungeachtet daſſelbe nur einen kleinen Umfang bat, und auch die Häuſer nicht fer elegant gebaut find, ents bält es doch eine ſchöne Collection ſeltener nin: mit des nen ein ausgebreiteter Handel getrieben wird. 214 5. Fleuriften, bie nur Eine Gattung kultiviren. Von dieſen giebt es eine große Menge in und bei Paz ris, von denen ich nur die vorzüglicheren anführe. A. Der Handelsgarten des Herrn Paillet, du petit bongueer Nr. 7. Die Pflanzenhäuſer dieſes ai tens find mit ihrem Mauerwerk in die Erde geſenkt und mit gewöhnlicher Heitzung eingerichtet. Kultivirt wird in denſelben mit ſehr gutem Erfolg eine ſtarke Collection Camel- lien, Azalea indica, Rhododendren und Rofen. Die Pflan⸗ zen bezieht Herr Paillet von ſichern Häufern, und man kann ihm in Hinſicht des Handels volles Zutrauen ſchenken. B. Herr Fian, Faubourg du Temple rue de trois couronnes Nr. 12. Schon der Eingang in dieſes Etab⸗ fifement ift ſehr einladend, und Reinheit wahrnimmt. Vor den Pflanzenhäuſern breitet ſich ein Roſengarten mit gefälligen Weges durchzogen, und mit anderen Blumengruppen geſchmückt, aus. Bei dem Eintritt in die ſehr zweckmäßig conſtruirten Pflanzenhäuſer bemerkt man einen treu der Natur nachgeahmten Felſen, der mit verſchiede⸗ nen Pflanzen verziert iſt, und eine Brücke vorſtellt, und am Fuße deſſelben iſt ein e Dalin: angebracht, worin fih mehrere Waſſerpflanzen befinden. Im Hintergrunde des Felſen erwei⸗ tert ſich eine Serre mit blühenden Pflanzen, namentlich mit Tulpen und Hyacinthen, im freien Lande gezogen, geſchmückt. Die Serren ſind in zwei Abtheilungen getheilt. Die Beete find mit Camellien bepflanzt, und bie Hinterwände mit Camellien und Orangen, am Spalier gezogen, decorirt. Von da kommt man in einen Wintergarten, welcher erſt im Jahre 1839 an⸗ gelegt wurde, und der mit Camellien, Azaleen, Acacien, Nho- dodendren, Amaryllideen, Tulpen, Hyacinthen und Magnolien bepflanzt iſt, und in deſſen Mitte ſich ein Baſſin in Form eines kleinen Teiches befindet, welches mit kleinen Felſenmaſſen ——— ift, in deren Fugen zierliche Pflanzen wachen. C. Herr Martin, rue Bourguignonnes. Derſelbe zieht u feinem Etabliſſement die ſtärkſte Collection Eriken in 1 ſich jedoch nur auf 160 Arten beläuft, aber in zahl⸗ mplaren beſteht. Er erhielt bei der Blumen - Ausftel- reichen lung 1839 eine geßdene Medaille als Belohnung ſeiner Be⸗ mübung. Die Häufer io nur niedrige Käſten mit gewöhn⸗ indem man überall Ordnung 1200 Varietäten, und durch das der Pelargonien, welches an 400 Sorten enthält. Von den letzteren ſah ich bei ihm 1000 Sämlinge, von denen ſich manche neue Spielarten erwarten laſſen. Die gut conſtruirten Pflanzenhäuſer ſind theilweiſe mit Waſſerheitzung verſehen. Auch zieht derſelbe, wie auch der vorige, einige andere hübſche Topfpflanzen, die ſich zum Handel eignen. E. Herr Temponet, rue de la muette Nr. 16. Der Inhaber des Etabliſſements iſt Gärtner der Königl. Kam⸗ mer geweſen, und kultivirt jetzt vorzugsweiſe Camellien, uns ter denen ſich die ſtärkſten Exemplare in Paris befinden, da er dieſe Kultur ſchon über 30 Jahre betreibt. Ich fand die⸗ ſelben in einem ſehr guten Zuſtande und reichlich mit Bluͤthen⸗ knospen begabt, auf einer C. alba plena zählte ich allein 2000 Knospen. Die Häufer find theils mit Waſſer- theils mit gewöhnlicher Heitzung eingerichtet. Ein kleines Gewächs⸗ haus enthält 200 kleine Orangen-Bäume. F. Herr Mathieu, rue de Buffon Nr. 20. Der- ſelbe zieht vorzugsweiſe Camellien, aber nur gewöhnliche Sor⸗ ten, die fi leicht und billig verkaufen laffen; fie ſtanden blús hend oder reichlich mit Knospen geſchmückt da. Ferner tul- tivirt er eine kleine Topforangerie und in Menge Gardenia florida, welche ſehr guten Abſatz finden. ſelbe mehrere andere Pflanzen, Gärtner auf dem Blumenmarkt. G. Etablissement hollandois d’horticul- ture, rue de Vaugirard Nr. 125, von Herrn Ryfko⸗ gel. In dieſem kleinen Etabliſſement, welches auch nur we⸗ nige Häuſer enthält, befindet ſich eine ſtarke Collection von Azalea indica, welche ſich auf 100 Varietäteu beläuft. Au⸗ ßer mehreren anderen Pflanzen, als Dahlien, Roſen, Rhodo⸗ dendren u a. ijt es beſonders die Hyacinthenkultur, womit ſich Herr Ryfkogel beſchäftigt. Er bezieht die Zwiebeln aus Holland. Eine Spielerei, welche ich hier ſah, will ich we⸗ nigſtens als Curioſum erwähnen. Auf einer Waſſerwaſe ſtand ein mit Erde gefüllter Napf, in dieſem war eine Narciſſe und eine Hyacinthe eingepflanzt, erſtere wuchs frei nach oben, letz⸗ tere nach unten ins Waſſer hinein, worin ſie ſich im blühen⸗ den Zuſtande friſch und geſund befand. H. Herr Jacquin, rue grand Charron Nr. 20. Derſelbe hat beſonders eine ſtarke Dahlien⸗Collection, auper- dem kultivirt er aber auch Camellien, Pelargonien und Cal⸗ Auch zieht der⸗ und iſt einer der beliebteſten 215 ceolarien, die alle in niedrigen Käften ſtehen. Der große Garten ijt im landſchaftlichen Styl und zum Theil in Quarrées getheilt, auf denen Pflanzen zur Samenerlangung gezogen werden, da der Beſitzer eine Samenhandlung und dazu einen Laden auf dem Quai de la Messagerie hält. J. Herr Durand, rue de Buffon Nr. 1. Hier werden Camellien, Rofen, Orangerie in Töpfen und kleinen Kübeln, Metrosideros und Calceolaria in Menge kultivirt, und beſonders auf die Blumenmärkte geliefert. : K. Herr Noiſette, rue de Faubourg St. Jacques Nr. 51. Dieſes in früherer Zeit in großem Rufe ſtehende Etabliſſement hat in neuerer Zeit ſeinen alten Glanz verlo⸗ ren. Die Pflanzenhäuſer find veraltet, und den darin gezo- genen Pflanzen, unter denen fh die prächtigiten Exemplare von ſeltenen Palmen befinden, als: Latania rubra, Phoenix dactilifera, Areca rubra, Cycas revoluta und circina- lis, wird wenig Sorgfalt geſchenkt, und aller Fleiß nur auf die Baumſchulen verwendet. Doch will ein Neffe des Herrn Noifette, der das Geſchäft jetzt übernommen hat, daſſelbe von neuem heben, zu welchem Ende er ſchon neue Pflanzenhäuſer zu bauen angefangen hat. L. Herr Bertin, und M. Herr Sisley zu Verſailles, ſind zwei bekannte Handelsgärtner, die fid beſonders mit der Kultur der Ca- mellien, Rhododendron und Azaleen beſchäftigen. Auch hat der erſtere eine Baumſchule 6. Pepinieriſten. Von dieſen findet man in Paris ebenfalls ſehr viele, was man ſchon daran ſieht, daß große Felder mit jungen Obſt⸗ und Waldbäumen beſetzt find. Doch um nicht zu weite läufig zu werden, will ich nur die beiden vorzüglichern an- führen. A. Herr Jamin, rue de Buffon Nr. 19. Dieſer bat in feiner Baumſchule die ſtärkſte Obſtbaum-Collection von ganz Paris, und in ſeinem Katalog findet man bei jeder Sorte die Güte und Beſchaffenheit der Frucht angegeben. B. Herr Perl, Montreuil, Barrière du Throne. Seine Baumſchulen ſind im guten Ruf, wegen der mannigfaltigen und verſchiedenen Sorten von Objtbäumen, unter denen fid) die Pfirſichbäume vor allen andern auszeichnen, da ſie eine bedeutende Höhe und ein hohes Alter erreichen. 7. Küchengarten. Dieſelben ſind natürlich in großer Menge vorhanden, und in der Gemüſetreiberei den Deutſchen weit vor, indem das Klima milder iſt, und das Gemüſe dort den ganzen Winter hin⸗ durch getrieben werden kann. Die meiſten findet man in der Faubourg St. Antoine, Faubourg du Temple und bei St. Denis, zwei Stunden von Paris, welche ſich durch die Melonen», Salate, Artiſchocken- und Kürbis-Kultur aus⸗ zeichnen. Auch Ananas-Kultivateure giebt es hier viele, die große Geſchäfte ſowohl im In- als Auslande machen. Einer der größten Ananas-Kultivateurs iſt Herr Sontir, an der Barriere St. Jacques Nr. 41; derſelbe ijt ſehr in Ruf, hat die ſtärkſte Collection die in Paris exiſtirt, und in der ſich nicht weniger als 52 Varietäten befinden. Seine Häuſer ſind theils mit ihrem Mauerwerk in die Erde verſenkt, theils über dieſelbe erhaben, viele darunter von beiden Seiten mit Fenſtern, und alle, wie auch die Miſtbeete mit Waſſerheitzung verſehen. Die Röhren find von Zink und drei Soll im Durchmeſſer. Die Pflanzen ſind kräftig und geſund. Auch Musa Cavendishii wird in den Häuſern im freien Grunde gezogen, die ebenfalls in gutem Zuſtande war. Ehe ich Paris verließ bekam ich noch eine Blumen⸗ und Fruchtausſtellung zu ſehen, welche jedoch keine der vor⸗ züglicheren war, nur die Früchte waren ausgezeichnet. Das Arrangement war auch eben nicht ſehr lobenswerth. Von blühenden Pflanzen verdienen bemerkt zu werden: Bruns wi- gia Josephinae, Belladonna blanda, Gladiolus purpur- reus, Amaryllis purpurea, Protea spathulata, Grevillea Manglesii, Primula praenitens flore albo pleno, Fuch- sia fulgens, Potentilla Hopwoodiana, Cyrtopodium ebenum und mexicanum, Peristeria Barkeri, Petunia argentea, gepfropft auf Nicotiana glauca 3t. | Ueber den Anbau des Meerkohls. (Floral Cabinet.) (Aus dem Archiv des Garten- und Blumenbau⸗ Verelus nid Hamburg 3c. entlehnt.) Man hat verſchiedene Methoden, den eot anzu⸗ bauen, von denen, wenn man ihn nicht vor der Mitte Fe⸗ 216 bruar oder Anfangs März verſpeiſen will, folgende bie eins fachſte und vortheilhafteſte it. Nachdem man den Kohl in Reihen auf einen Raum von wenigſtens zwanzig Fuß ins Gevierte gepflanzt hat, lockert man die Oberfläche des Beetes mittelſt einer Furke auf, und bedeckt denfelben 24 bis 3 Fuß hoch mit Laub, welches man im Anfang November an einem trocknen Tage zu dieſem Zweck ſammeln läßt. Hierdurch fällt das Bedecken der Pflanzen mit Töpfen, wie es ſonſt gewöhnlich geſchieht, fort, und man ent⸗ geht allen damit verbundenen Unbequemlichkeiten, indem man ſich um das Beet gar nicht weiter zu kümmern braucht, bis der Kohl für die Küche geſchnitten werden ſoll. Man erſpart das mühſame Nachſuchen, dem man nicht entgehen kann, wenn die Pflanzen mit Töpfen bedeckt, und vermittelſt Düngers getrieben werden. Die Blätter des Kohls ſteigen dabei ganz gerade in die Hohe, und bilden einen dichten Stock von 2 Zoll Durchmeſ⸗ fer, und find vollkommen weiß und rein, wogegen fie, ſobald die Pflanzen mit Dünger behandelt werden, beſonders wenn eine etwas ſtarke Wärme ſtattfindet, nur einen locker zuſam⸗ menhängenden Körper bilden und fih fehe ausbreiten, wes- balb man genetbigt it, fie für den Seng einzeln abzu⸗ nehmen. An andern Stellen des Gartens kann man etwas ſpäter daſſelbe Verfahren eintreten laſſen, und dies ſo einrichten, daß man bis zum Mai hin den Kohl ununterbrochen ernten kann, wo dann der Spargel an ſeine Stelle tritt. Bedarf man des Kohls vor der Mitte des Februars, ſo muß man ihn ent⸗ weder mit Dünger in offenen Beeten treiben, oder ihn bets ausnehmen und in Miſtbeeten, Kellern 3c. ziehen, wo man ihn ſchon zu Weihnachten hervorbringen kann; jedoch iſt der auf ſolche Weiſe getriebene immer von geringer Qualität, in⸗ dem die ptm dabei febr geſchwächt werden. Die ſehön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen: Gärten zu empfehlen iğ — 1. Curtis's Botanical Magazine. Mai 1842. (Taf. 3940.) Gesnera zebrina Paxton. (Didynamia Angiospermia, Gesneriaceae.) Bereits in Nr. 20. des diesjährigen Jahrganges der Allgemeinen Gartenzeitung erwähnt. Die Redaction. (Taf. 3941) Lantana Sellowiaua Lk. et O-o. 3 lanceolata. [Lippia montevidensis Spreng. ] (Didynamia Angiospermia, Verbeuaceae ) Dieſe Pflanze wurde aus Samen, den Herr Tweedie aus Monte Video einſandte, gezogen. Es zeigte ſich bald, daß es nur eine Varietät der L. Sellowiana war. Die Blumen ſind lilafarben. Dieſe Art ſowohl, als viele andere dieſer Gattung find als Zierpflanzen im freien Lande wäh- rend des Sommers zu empfehlen. (Wie die Engländer dieſe Pflanze als eine Varietät der L. Sellowiana ausgeben können, iſt uns unbegreiflich, da ſie in jeder Hinſicht von dieſer abweicht Sie ſcheint uns neu, da wir keine kennen, die eine ſo eigenthümliche Blattbildung bat. Das Nähere über dieſe Pflanze behalten wir uns bei einer Reviſion unſerer im vorigen Jahrgange der Allgem. Gartenz. gegebenen Ueberſicht der Lantanen vor. Die Nedaction. Von dieser Zeitfäriit erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen im Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen RR oder e beigegeben werden. lungen auf ur crit an. Der Preis des Jahrgangs it 4 Thir. Alle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Verlag der Raudigen Buchhandlung. Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. P ES rini pro 1812 der beiten unb ſchönſten Berliner Blumen: Zwiebeln, Friedrich Moewes in Berlin, Fruchtſtraße Nr. 13. A — oem gama zu gemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, r des bot en su Berlin, ftoníial. Preuß. G Königl. pi B. nb Inſpekto Albert ‚Dietrich, ooh And Lehrer Li R; Dr, der PY Sonnabend, den 9. Juli. Ueber die verſchiedenen Arten der Ausläufer bei den Pflanzen, : ober: was verſteht man unter Stolo, Flagellum und Sarmentum? Von Albert Dietrich. Wie es denn im Allgemeinen die Praktiker mit den theo⸗ retiſchen Beſtimmungen nicht ſehr genau nehmen, ſo macht es in der Regel der Gärtner mit der Deutung der Pflanzenor⸗ gane, und ijf z. B. felten damit im Reinen, was Kelch und Blume, Aehre oder Nispe, Stachel oder Dorn iſt. Sobald dies auf ſeine Kulturen keinen weiteren Einfluß ausübt, iſt es auch höchſt gleichgültig, ob ihm ein Kelch oder eine Blu⸗ menkrone duftet, ob er Aehren oder Rispen zum Strauß zu⸗ ſammenbindet, oder ob ein Stachel oder Dorn ihn ſticht. Wenn aber die falſche Auslegung eines Organs zu einer unangemeſſenen Kultur und Behandlung führen konnte, da iſt es nöthig, daß die Wiſſenſchaft einſchreite, und die richti⸗ gen Ausdrücke und die damit zu verbindenden Begriffe für die in Verwirrung gerathenen Gegenſtände feſtſtellt. 218 Das Geſagte findet Anwendung auf das, was im Allge— meinen bei den Pflanzen Ausläufer genannt wird. Unter dieſem Namen begreift man Alles, was aus dem unteren Theil des Hauptſtammes, oder aus dem Stock, Mittelſtock ( Cau- dex) der Pflanze, über oder unter der Erde wagerecht fort- läuft, und nennt deshalb dieſe Auswüchſe der Erdbeeren eben ſo gut Ausläufer, als die mancher Hieracien oder die von Cynodon Dactylon, und doch find dies alles gar verſchie— dene Dinge, die der Gärtner, will er nicht alle Kenntniß von der Kultur feiner Pflanzen hintenanſetzen, durchaus nicht tere wechſeln darf. Freilich iſt er bei dieſer Namenverſchmelzung ſehr zu entſchuldigen, denn die Herren Botaniker machen es in ihren Schriften meiſt nicht beffer, und miſchen entweder al- les unter einander, ohne ſelbſt recht zu wiſſen, was ſie wol⸗ len, oder geben den verſchiedenen Arten der Ausläufer ver— ſchiedene Deutungen und Namen, ſo, daß das, was der eine Schriftſteller als Sarmentum bezeichnet, der andere Fla- gellum nennt, und jo umgekehrt, oder gar, daß er daſſelbe Organ bei der einen Pflanze Stolo, bei der anderen Sarmen- tum oder Flagellum tauft. Selbſt der ſo beſtimmte und conſequente Linné ijt hier im Höchſten Grade unſicher und unbeſtimmt, denn er ſchreibt z. B. dem Hieracium Pilosella: Stolones reptantes, dem Gnaphalium dioicum: Sarmenta procumbentia zu, und doch find beide Ausläufer nicht im geringſten von einander verſchieden; dagegen ſagt er aber wie⸗ der von Viola odorata, fie habe Stolones reptantes, unb wer möchte wohl die Ausläufer dieſer Pflanze mit denen von Hieracium Pilosella für eins und daſſelbe halten? Ferner ſchreibt er der Saxifraga sarmentosa: Sarmenta, der Fra- garia vesca aber Flagella zu; wie ſind aber wohl beide von einander unterſchieden? Daß bei fo ſchwankender Anſicht des d i Meiſters die Nachfolger ebenfalls ſchwanken mußten, B di wohl denken, ES Beifpiele bay finden ñ$ überall, t mit einander «inis pus uns alfo weiter in ate zu miſchen, wollen wir die verſchiedenen Ar- läufer näher betrachten, und eine Auseinander⸗ T den, weil wir es für wichtig halten, daß der Gärtner die Pflanze eigentlich treibt, und daß er ſie darnach kann. Wir folgen hierin vornehmlich Link's Auseinar da er faſt der einzige iſt, der eine Unter Ausläufer im Allgemeinen würde man alle dieje nigen Auswüchſe oder Seitentriebe aus dem unteren Theil des Stammes oder dem Mittelſtock (Caudex) zu verſtehen haben, die nicht aus Knospen entſtehen, oder wenigſtens aus Knos— pen ohne Stützblatter. Es verſteht fih. von ſelbſt, daß bie ſogenannten Loden oder die jungen Stämme die aus der Baſis der Pflanze entſpringen, nicht hierher zu rechnen ſind, denn dieſes ſind wirkliche Stämme, und vom Baue des Mut⸗ terſtammes nicht verſchieden. Dagegen gehören zu den Mus- läufern: 1. Wurzelläufer, Flagellum. Ein niederliegender mit Blättern beſetzter, zuweilen wurzelnder Stamm, der unter günſtigen Umſtänden ſich ſelbſt zum Stamme ausbilden kann, wie wir dies an Hieracium praealtum und an einigen bete wandten Arten ſehen. Beiſpiele davon ſind: Ajuga reptans, Gnaphalium dioicum, Hieracium Pilosella, Auricula, collina, pratense, praealtum u. a. — Ein Stengel nun, der Wurzelläufer macht, heißt Caulis flagelliferus. d 2. Wurzelranke, Sarmentum. Iſt ebenfalls ein niederliegender Stamm, der in feinem Verlauf nicht beblättert ijt, ſondern erſt in einer gewiſſen Entfernung feſtwurzelt, und an dieſer Stelle ein Büſchel von Blättern treibt, zwiſchen de⸗ nen neue aufrechte Stämme hervorkommen. Dahin gehören Fragaria vesca und andere Arten, Saxifraga sarmentosa u. a. — Ein Stengel der Wurzelranken treibt, heißt Caulis sarmentosus. Auch Viola odorata und einige andere Viola- Arten haben nur Wurzelranken und keineswegs Stolonen, des⸗ gleichen die Semperviva, weil hier ganz derſelbe Wuchs iſt, wie bei der Erdbeere. Doch könnte man die Wurzelknospen von Sempervivum wohl als Soboles bezeichnen, da diefer Name, der häufig für Stolo gebraucht wird, doch nicht weis ` ter anzuwenden iſt. 3. Wurzelſproſſe, Stolo. Ein unter ed Erde ent⸗ ſpringender blattloſer Stamm, der dann entweder durch den Boden nach der Oberfläche zu wächſt, und aus der Spitze neue Pflanzen treibt, oder unter der Erde fortläuft und aus den Gelenken Wurzelfaſern und neue Pflanzen nach oben treibt, wie Carex arenaria, Cynodon Dactylon, Triticum repens, Aristolochia Clematitis, Asclepias syriaca, Sam- bucus Ebulus, Oxalis tetraphylla und zahlloſe andere Pflanzen, denen man font eine riechende Wurzel zuſchrieb. Im letzteren Falle ijt der Stolo als ein unterirdiſcher Cen» 219 gel (Caulis subterraneus) anzuſehen, der blätter- und blü— ^ Auszüge aus engliſchen Gartenſchriften. thentragende Aeſte über der Erde treibt, oder auch als ein kriechender Wurzelſtock, der Stengel nach oben hervorbringt. Eine Pflanze nun, die Wurzelſproſſen treibt, heißt Planta stolonifera, Für den Kultivateur ijt hier zu bemerken, (was ich der gefälligen Mittheilung meines Herrn Mitarbeiters ver— danke), daß der Stolo der Theil iſt, wodurch ſich die Pflanze vermehrt, und daß die alte Pflanze gewöhnlich eingeht, wenn ſie Stolonen gemacht hat. Es dürfen dieſe Stolonen, die dann natürlich oft das ihnen angewieſene Beet überſchreiten, nicht weggenommen werden, wenn man die Pflanze nicht verlieren will, und manche Pflanze iſt durch das von unkundigen Leu⸗ ten verübte unvorſichtige Abſtechen der Stolonen im hieſigen Garten ſchon zu Grunde gegangen, und hat neu beſchafft wer» den müſſen. Wiederholen wir nun kurz das Geſagte, ſo ergiebt ſich daraus: unterirdiſche Ausläufer ſind Stolones, überirdiſche entweder Flagella oder Sarmenta, erſteres dann, wenn ſie ſelbſt neue Stämme werden können, letzteres, wenn aus ihnen die neuen Stämme erſt erwachſen. Noch iſt zu bemerken, daß die Ausläufer über der Erde als Flagella und Sarmenta ſtets grün find, und nur zuwei⸗ len roth oder braun überlaufen erſcheinen, daß dagegen die Ausläufer unter der Erde, oder die Stolones niemals eine grüne Farbe haben, ſondern ſtets heller oder dunkeler braun und oft faſt ungefärbt ſind, und nur da erſt die grüne Fär⸗ bung erhalten, wo ſie aus der Erde hervortreten. Die Wur⸗ zelläufer von Sempervivum ſtehen eigentlich in der Mitte zwiſchen Sarmentum und Stolo, weshalb, wie ſchon ange⸗ deutet iſt, es ganz gut wäre, ihnen einen eigenen Namen, wie Wurzeltrieb, Soboles, zu geben; ſie entſpringen zwar ſtets über der Erde am Stock, zwiſchen den abgeſtorbenen Blättern, wachſen dann aber ſo dicht auf der Oberfläche der Erde fort, daß ſie oft von Erde bedeckt ſind, bis ſie mit der Spitze wieder hervorkommen, und eine blaͤtterige Wurzelknospe, die meiſt gleich feſt wurzelt, treiben. Die Farbe der Wur⸗ zeltriebe ändert, je nachdem ſie frei oder von Erde bedeckt find, im erſteren Falle erſcheinen fie grün, wenn auch oft ganz oder ſtellenweiſe geröthet, im letzteren haben fie jedoch beinahe die braune Färbung des Wurzelſtocks. Methode, vier Früchte von einer und derſelben Ananas: Pflanze in vier auf einander folgenden Jahren zu erziehen. Vom Herrn G. Dale ). (Aus dem Cardener's Magazine. März 1842.) Die Ananas „Black Antigua“, welche im Juli 1830 in der Verſammlung der Gartenbau-Geſellſchaft zu Durham ausgeſtellt war, und der die goldene Medaille der Geſellſchaft ertheilt wurde, kam aus dem Garten des Herrn E. D. Shaf— toe zu Whitworth. Dieſelbe Pflanze hatte bereits in vier auf einander folgenden Jahren eine reife Frucht hervorgebracht. Das Gewicht der Früchte betrug im Mai 1827, fünf Pfund; im September 1828, fünf Pfund 14 Loth; im Au⸗ guſt 1829, vier Pfund 30 Loth, und im Juli 1830, fünf Pfund. | Die Kulturmethode, um Ananas Pflanzen auf diefe Art zu erziehen, ijt folgende. Wenn die erſte Frucht gefchnitten wor⸗ den, und die Schoͤßlinge jo wie die alte üppig fort⸗ wachſen, ſo entferne man alle dieſe Schößlinge bis auf einen oder zwei, je nachdem die Pflanzen kräftig und geſund ſtehen. Sollten die Wurzeln ſich ſehr verfilzt haben, ſo entferne man einige der unteren Blätter, damit die Pflanzen neue Wurzeln in den mit friſcher fetter Erde angefüllten Töpfen bilden kön⸗ nen, gebe denfelben ein mäßig warmes Lohbeet und eine feuchte Atmofphäre, und halte fie dem Glaſe fo nabe, als nur immer möglich. Machen ſie tüchtig Wurzeln, ſo gebe man ihnen reich⸗ lich Waſſer, und ſollte die Erde ſehr ausgeſogen ſein, ſo be⸗ gieße man ſie zuweilen mit flüſſigem Dünger, und geſtatte den⸗ ſelben, mit dem einen oder dem anderen Schößling fortzuwach⸗ fen, bis diefe Schößlinge ſtark genug find, eine gute Frucht zu erzeugen. Jetzt, nachdem die Pflanze zuſammengebunden ift, nehme man fie behutſam aus dem Topfe, entferne von dem alten Ballen ſo viel von der alten Erde als e ai, * ) Herr G. Dale w tin — —— - i "SAI bei William Ruſſel zu Brancepetht⸗ Castle Der eberfetger ee ELA doch die friſchen Wurzeln zu befhädigen, und fege fie dann ſo tief als möglich in den Topf, in welchen zuvor eine kleine Lage von altem Compoſt hinein gelegt worden iſt. Die Töpfe müſſen nicht ganz angefüllt werden, um dies ſpäter nach Bedarf thun zu können. Hierdurch erhalten diefe Pflanzen eine theil⸗ weiſe Störung, machen neue Wurzeln, und erzeugen gewöhn— lich Früchte. Der Erfolg des nächſten Jahres hängt meiſtens von der Geſundheit und der Behandlung der Pflanzen ab, und da diez ſelben tief eingepflanzt ſind, ſo hat man ſich noch beſonders mit der Wärme des Lobbeetes vorzuſehen. Bemerkungen über Schlingpflanzen. (Aus dem Floricultural Magazine. April 1842.) Die Kultur der Schlingpflanzen, obgleich noch weit von der Vollkommenheit entfernt, den dieſe Gewächſe verdienen, ijt dennoch ein Gegenſtand, dem, s der Quod Menge der in letzter Zeit binzugekommenen N, mehr Intereſſe geſchenkt wird. Sie tönnen zur Bekleidung elegant geformter Geſtelle, der Säulen und des Gebälts der Gewächshäuſer bes nutzt werden; ferner zieht man ſie in geſchmackvollen Feſtons, oder läßt fie nach eigenem Gefallen an einen Gegenſtand, an ei⸗ nen Baum oder an Mauerwerk hinaufranken, auch verleihen ſie ſowohl dem Pallaſte als der ärmlichen Hütte ein freundliches Aeußere, und nur zu oft müffen fie trauliche Lauben vor dem Eindringen brennender Sonnenſtrahlen ſchützen, daher man we⸗ nige andere Pflanzengruppen mit ähnlichen Gefühlen der Dant- barkeit betrachten ſollte, als eben dieſe. — Dbgfeid zu allen dieſen, wie zu noch vielen anderen Zwek⸗ ken ſich die Schling- oder Rankenpflanzen am beſten eignen, fo giebt es unter ihnen doch eigene Arten, die vor anderen wie⸗ der einen Vorzug haben. So eignen ſich z. B. die Kalt⸗ und en der Gattung Passiflora, wegen ihres ſchnel⸗ gi Doc: bejer zur Bekleidung von Spalie⸗ uben, als zur Topf⸗Kultur. Je mehr Raum den Wurzeln und Ranken gegeben wird, je üppiger werden fie, und deſto uhleriber find ihr e Blühen. Zu gleichen Zwecken eignen nia, Bignonia, Ibs Jasminum, Mandevilla, Co- baea, Thunbergia unb viele andere. Eine andere Abthei- lung, bie einen weniger üppigen Habitus als die genannten hat, eignet fid) bejer zur Topf-Kultur, wo fie unter günjtigen Umſtänden ſich gleich ſchön durch ihren Wachsthum und durch ihre Blumenfülle auszeichnet. Hierher gehören beſonders die Gattungen Batatas, Ceropegia, Echites, Hoya, Ipomoea, Gloriosa, Jasminum, Philibertia, Stephonotus, Thunber- gia, Brachycoma, Hardenbergia, Kennedia, Loasa, Ma- nettia, Marianthus, Solanum, Sollya, Tropaeolum, Zi- chia u. m. a. Eine dritte Gruppe bilden diejenigen einjährigen und immerdauernden Gewächshaus⸗Arten, die am beſten gedeihen, wenn ſie im Sommer ins Freie gepflanzt werden, als: Cobaea, Eecremocarpus (Calampelis), Loasa, Lophospermum, Maurandia, Solanum, Tropaeolum u. f. w., denen fid zu allen Kulturzwecken die halbharten und harten einjährigen ans ſchließen, als: Adlumia, Lathyrus, Tropaeolum, Thunbergia. Unter den harten holzigen Schlingpflanzen, ſowohl ime mergrünen als die Blätter abwerfenden, giebt es viele ſehr ſchätzbare Arten. Ihre Blüthen find gewöhnlich weniger an- ziehend, als die der oben genannten, aber ihre Hauptſchönheit beſteht darin, daß ſie dauernde Schirme bilden, und unanſehn⸗ liche Stellen verſtecken, hierher gehören: Clematis, Caprifo- lium, Hedera, Lonicera, Rubus, Rosa, Jasminum, Aris- tolochia, Bignonia, Tecoma, Vitis und Wistaria. Ein Haupterforderniß, um üppige und reichblühende Exem⸗ plare zu erziehen, iſt das Beſchneiden und Anheften derſelben, namentlich bei den zuerſt genannten. Man leite zu dieſem Zwecke die Hauptranken an den Balken u. ſ. w. der Häuſer entlang, und von dieſen erlaube man den Nebenranken herab⸗ zuhangen, da in den meiſten Fällen dieſe die Blüthen erzeu⸗ gen, um derentwillen die Pflanzen kultivirt werden, und durch deren Verluſt der größte Theil der Schönheit derſel⸗ ben verloren geht. Mit geringer Aufmerkſamkeit beim Ausdünnen der Ranken, wo ſie zu dick ſein ſollten, verliert die Pflanze keineswegs ein ordentliches Anſehen, ſondern im Ge⸗ gentheil gewinnt ſie nur dadurch. Das Beſchneiden darf da⸗ her weiter nichts ſein, als alte Ranken durch junge geſunde er⸗ ſetzen zu laſſen, wenn jene unanſehnlich und erſchöpft worden ſind. Ein anderer wichtiger Punkt iſt, den Pflanzen einen gehörigen Raum zu ihren Wurzeln zu geben, jedoch auch nicht einen zu nahrhaften Boden, da die Einwirkung eines ſolchen gewöhnlich der Erzeugung der Blüthen ſchadet. 221 Die Behandlung ber in Töpfen zu ziehenden Arten rid- tet ſich natürlich nach der Art der Pflanze; diejenigen, die eis nen ungewöhnlich ſtarken Wuchs haben, müſſen in nahrhaftem Boden kultivirt und oft umgepflanzt werden, damit es den Wurzeln nicht an Raum fehle; ſolche von zarterem Charakter verlangen natürlich weniger nahrhafte Erde und weniger Topf- raum. Es iſt nicht nöthig, in die näheren Details ihrer Kul⸗ tur einzugehen, da dieſe im Allgemeinen mit der der Kalt- und Warmhaus-Pflanzen übereinſtimmt. Auf zeitiges Beſchatten und Ausſetzen an der freien Luft muß mit Vorſicht Rückſicht genommen werden. Sie den heißen Sonnenſtrahlen auszu— ſetzen, würde ſich nur als verderblich zeigen, nicht minder, wenn man ſie der freien Luft exponirte, daher dieſe Punkte von Wichtigkeit ſind. Was die Spaliere und dergleichen Vorrichtungen betrifft, an denen die Schlingpflanzen gezogen werden follen, fo läßt fi Diets über wenig Beſtimmtes ſagen. Steifheit und Einförmigkeit ſollte fo viel als möglich vermieden werden, die einfachſte und na- türlichſte Form wird immer die erfreulichſten Reſultate liefern. Die Bogen- oder beffer bie cylindriſchen Formen find für ſtark⸗ wachſende Pflanzen vorzuziehen, wo hingegen für zartere ein flaches Spalier ſich am beſten eignet. | Den beiten Effect machen Schlingpflanzen in einem Blu⸗ mengarten, wenn man fie auspflanzt und nach Belieben auf ei⸗ nen gut gewählten Zweig eines Baumes fid ausbreiten läßt. Auf dieſe Weiſe erſcheinen ſie weder gezwungen noch ſteif, und beleidigen das Auge nicht. Was auch für Spalierformen ge⸗ wählt werden mögen, ſo muß bei allen Sorge getragen wer⸗ den, ſie mit einer ſo unſcheinbaren Farbe, als nur möglich zu überziehen, denn nichts zeigt von einem ſchlechteren Geſchmack, als wenn die Stütze einer Pflanze ſich mehr hervorhebt, als die Pflanze ſelbſt; mithin ſind alle helle Farben zu verwerfen. Ueber die Kultur der Nardosmia fragrans Reicheub. (Tussilago fragraus Vill.) (Aus dem Gardener's Magazine. März 1842.) Seit mehr als dreißig Jahren ift diefe jo angenehm riechende Pflanze ein Bewohner der Gärten, jedoch findet man ſie ſelten mit der Aufmerkſamkeit kultivirt, welche ſie ih⸗ res ſchönen Geruchs wegen wohl verdient, zudem blüht fie, in einer Zeit, wo wenig andere wohlriechende Pflanzen das Gewächshaus zieren. Es ijt zu bewundern, daß Handelsgaͤrt⸗ ner und Floriſten derſelben nicht ſchon làngft mehr Aufmerk- ſamkeit geſchenkt haben. Die Pflanze gedeiht an jedem frofte freien Standorte. Der dem Heliotropium ähnliche Geruch, den ſie durch jeden Raum verbreitet, in welchem ſich auch nur Ein blühendes Exemplar davon befindet, erſetzt hinreichend das eben nicht ſehr ſchöne Anſehen derſelben. Bei einer gewöhnlichen Kultur blüht die Pflanze nur ſparſam, und mag dies aller⸗ dings mit ein Grund ſein, daß ſie ſo ſelten gefunden wird. Dennoch kann man wohl ſagen, daß keine Pflanze mehr beliebt iſt, als dieſe, beſonders bei Damen, die ſie ſowohl in Töpfen als in Bouquets außerordentlich gern haben. Um einen ſteten Vorrath von blühenden Exemplaren zu erhalten, iſt es "i nöthig, einem nad Süden gelegenen Wall zu errichten, ſich ungefähr in einem Winkel von 45° abdacht. Mitte Loa beſteckt man dieſen Erdwall mit Pflanzen, 6 Zoll von einan⸗ der entfernt, und bedeckt dieſe dann wenigſtens 6 Soll hoch mit gewöhnlicher guter Gartenerde. Eine fernere Aufmerkſamkeit iſt dann weiter nicht nöthig, bis zu Ende October, wo man be⸗ merken wird, daß beinahe jede Pflanze eine üppig ſchwellende Blüthenknospe gebildet hat. Nun kann man hinreichenden Vor⸗ rath davon, um zu jederzeit Blumen zu haben, nach und nach einpflanzen. Ein Theil derſelben läßt ſich in einem kalten Kaſten oft bis Ende März zurückhalten, wo dann andere Pflanzen dieſe erſetzen werden. Eine ſolche, im Juni angelegte Pflan- zung liefert noch reichlich blühbare Pflanzen im zweiten Jahre, muß aber dann erneuert werden, indem die blühbaren Exem⸗ plare weniger und ſchwächer werden, ſobald der Boden aus- gezehrt ijt. Eine leichte Laubbedeckung ſchuͤtzt die Pflanzen in einem gewöhnlichen Winter hinreichend vor der Kälte, wo ſie dann im ripia: ihre Blüthen entfalten '). .*) Diefe Pflanze it zwar für unfere Gärten nicht neu, vielmehr längſt bekannt; allein die Kultur⸗Methode, welche hier ange⸗ geben iſt, verdient beachtet zu E um fie - Blu · menflor geeignet zu — O -o 5 . Das $ vt. Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Näumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom ertt Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) Die Blüthen der männlichen Individuen ſind noch viel größer als die der weiblichen, aber ihr vorzüglicher Unterſchied liegt im Geſchlecht. Die Staubfäden der einen ſowohl, als der andern dieſer Blüthen ſind regelmäßig geordnet. In den männlichen Bluthen haben fie ungefähr die Länge von 2 Drit- theilen der Blumenblätter, ſind groß und ſteif, ſo daß ſie ihre beſtimmte Richtung, die ich bereits an ihrem Orte beſchrieben habe, viel länger erhalten, als an andern Erdbeerſtöcken. In den weiblichen Blüthen haben dieſe Staubfäden nicht dieſelbe Länge, find eben jo groß als Andere, und unten enben fie fi kurz Staubbeutel in 5 | fie mir in dem grünen Erdbeerſtock geſchienen haben. Bei den weiblichen Individuen ſind dieſe Staubbeutel nicht ausgebil⸗ det und enthalten daher keinen Blumenſtaub. Das Gefäß des Blumenſtaubes iſt ſelbſt ſo flach, daß es ſeine Geſtalt gänzlich verliert, und man unterſcheidet kaum noch die Staubfäden. Der Boden des Eierſtocks im Gegentheil iſt ſehr dick, ſehr dachigt in den weiblichen Individuen, und ſehr klein und flach in den männlichen; das Verhältniß gegen einander iſt eni ſtens vierfach. Die Eierſtöcke und die Piſtillen, die auf d eben, ſcheinen bei beiden einander ähnlich zu fein; aber lichen ſind ſchlechterdings unfruchtbar, ſie vertrocknen sit ihrem Boden, ohne in der Größe zuzunehmen. Es begeg⸗ net ſowohl dem Boden als dem Eierſtocke der weiblichen In⸗ dividuen, b nicht befruchtet worden ſind; anſtatt daß, wenn die P es durch den Blumenſtaub der männlichen geworden ſind, ruchtung, die fid) dem Eierſtocke und dem Boden, welcher | heil, ſie wachſen und wie ge⸗ aus d esch reibung die Neigung des Gez fleis der Gaprons, d die ie fie allem Anſcheine nach zum Zwit⸗ a n Blüthen ſind febr bi gr? als die in Adern Erdbeerſtöcken, und ſo wie terzuſtande haben, aber daß ſie in der Wirklichkeit entweder weiblich oder männlich ſind. Sie ſind alſo, wenn es erlaubt iſt ſich ſo auszudrücken, entweder männliche oder weibliche Zwitter. Sie entſtehen in gleicher Menge aus den Samen- körnern des männlichen Caprons, und es befindet fih kein vollkommener Zwitter unter ihnen; wenigſtens habe ich noch keinen vollkommenen unter einer großen Anzahl angetroffen. — Aus Samen hervorgegangene Pflanzen verriethen keine große Verſchiedenheit, nur die Früchte wichen zuweilen in der Form von einander ab; es gab deren runde und längliche. — Auch unter den männlichen Individuen hat ſich einige Verſchiedenheit gefunden, indem einige einen viel ſtärkeren Keld- boden hatten als andere. Ich habe ſogar zwei Individuen, die ganz verſchieden waren, von dieſen geſehen, die um die Zeit der Befruchtung eine Art von Vergrößerung zeigten, als wären ſie vollkommene Hermaphroditen, aber die Anfänge der Früchte ſind um den vierten oder fünften Theil ihrer gewöhn⸗ lichen Größe kleiner geblieben, und hatten weder Zartheit noch Geſchmack, noch Farbe. Die Eierſtöcke die ſie hatten, waren ſchlechterdings leer und unfruchtbar. ! — Was Duchesne von dem natürlichen Vaterlande des Caprons ſagt, gründet ſich nur auf Vermuthungen, und über⸗ gehe ich dies hier. Poiteau unb Turpin im Duhamel Tom. III. pag. 125. geben bei Aufführung des männlichen Caprons Capron mäle, Fragaria elatior, mascula, floribus sterilibus, fol⸗ gende allgemeine Bemerkung über dieſe Sorte. Die Caprons bilden eine in ſich abgeſchloſſene leicht zu erkennende Abtheilung in der Familie der Erdbeeren. Sie vermiſchen ſich weder mit den gewöhnlichen, noch mit den ame⸗ rikaniſchen, wiewohl Duchesne der Meinung iſt, daß der männliche und der koͤnigl. Sapton den Erdbeerſtock aus Chili befruchte. Es iſt eine auffallende Erſcheinung, daß das Vaterland dieſer Pflanze immer ein noch zu löſendes Problem ijt, fo- wohl für die über Gärtnerei und Ackerbau ſchreibenden Schrift ſteller, als auch für die Botaniker. Und ungeachtet der über dieſen Gegenſtand von Linne ausgeſprochenen Anſichten, hält man Amerika dennoch für das Vaterland des Caprons. Will⸗ denow in ſeiner Spec. plant. ſchließt ſich gleichfalls der all⸗ gemeinen Meinung an, ſetzt jedoch pinter Amerika, als Va⸗ terland dieſer Erdbeere, ein Fragezeichen. Es ſcheint uns + 223 nicht ſchwierig, dieſen Gegenſtand ins Klare zu ſtellen, fo- bald man ihn nur mit größerem Ernſte behandelt. Was uns daher anbetrifft, ſo ſind wir überzeugt, daß der Capron nicht nur in Frankreich wild wächſt, ſondern auch in mehreren ande⸗ ren Gegenden von Europa vorkommt. — Vor länger als 25 Jahren, daß wir in der Gegend von Paris herbariſirten, fanden wir den Capron fortwährend im Gehölz von Meudon, und zwar an Stellen, die gewiß nie bewohnt noch kultivirt worden ſind. Dieſe Gegenden ſind ſehr kühl; die Baͤume da⸗ ſelbſt ſind groß und erzeugen einen fortwährend dichten Schatten, - berge in dieſer Provinz gefunden habe. 3. In dem Herbario des Vaillant exiſtiren noch einige Proben von männlichen und weiblichen Pflanzen des Caprons, welche er ſelbſt bei Meudon, Satary und am Ende des großen Kanals von Verſailles ge⸗ ſammelt hat. 4. Der Capron iſt die nämliche Pflanze als die Fragaria magna des Thuillier (Flor. des envir. de Paris, éd. 2.). — | Fortſetzung folgt.) —— welcher für die Blüthezeit ungünſtig ijt; denn der Erdbeerſtock Nhabarber als Frühgemüſe zu ziehen. blüht daſelbſt nur wenig, und niemals haben wir ihn frucht⸗ tragend geſehen. Allein dieſer Umſtand beweiſt eben nichts Beſonderes, denn alle kleinen Pflanzen, beſonders aber die Erdbeeren blühen nicht mehr und verſchwinden ganz und gar, je nachdem die Bäume, welche ſie decken, ſich ver— dichten und ihnen die Luft und das Licht nehmen. Ich habe 12 Pflanzen des Capron, die unter dieſem dichten Holze ohne Zweifel nie geblüht haben würden, herausgenommen und in den botaniſchen Garten zu Paris gepflanzt. Das Jahr darauf brachten ſie unzählige Blumen; 9 von ihnen waren männliche und die andern 3 weibliche Pflanzen; dieſe letztern haben die Früchte geliefert, welche wir ſpäter unter dem Artikel Capron commun beſchreiben werden. Man findet den männlichen und weiblichen Capron in dem Park von St. Cloud, jedoch ſind die männlichen Indivi⸗ duen wenigſtens 20 mal mehr vorhanden, als die weiblichen. Der Ort, wo ſie hier wachſen, berechtigt zu der Annahme, daß die Pflanzen weder kultivirt, noch aus einem andern Gar⸗ ten eingeführt worden ſind Auf dieſe Thatſachen gründen wir nun unſere Meinung, daß der Capron keine Pflanze bloß amerikaniſchen Urſprungs iſt, ſondern auch in verſchiedenen Gegenden von Europa vorkommt. Nachſtehende Beweiſe mögen unſere Behauptung unter⸗ ſtützen. : 1. Linné ſagt mit Beſtimmtheit, daß der Capron auf den Wieſen in Schweden wächſt. 2. Der Verfaſſer der Flore d'Auvergne kannte dieſe Erdbeere febr gut, und ſagt von ihr, daß er ſie auf den Wieſen und an den Ständern der Wein⸗ (Kurze Notiz aus Gardener's Chronicle.) Man bedecke recht zeitig im Frühjahr die Rhabarber⸗ Stauden mit Zuckerhut-Formen, wodurch die Blätter nicht nur ſchneller emporwachſen, ſondern auch die genießbaren Blatt⸗ ſtiele bedeutend länger werden, und einen doppelt größeren Ertrag liefern, als wenn ſie frei wachſen; auch iſt ihr Ge⸗ ſchmack viel zarter und angenehmer. ——— Die 9 lan same: Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: und Pflanzen: Gärten zu empfehlen iſt. Mai 1842. 1. Curtiss Botanical Magazine. (Taf. 3942.) Catasetum globiflorum Hooker. (Gynandria Monandria. Orehidese.) Eine beſtimmte und febr charakteriſtiſche Art dieſer ſehr variirenden Galtung. Der botaniſche Garten der Univerſität zu Glasgow erhielt dieſe Art vom Dr. Gogarty aus Bras ſilien. Der Habitus ift wie der der übrigen Cataſeten, aber die Blumen ſtellen eine Kugelform dar, die Blüthenhüllen⸗ blätter haben zwar eine hellgrüne Grundfarbe, ſind aber faſt ganz und gar purpur⸗ braun überlaufen, b die Kronenlippe 224 ift bellgrün, aber nach der Spitze zu, beſonders innerhalb, dicht braun punktirt. N (Taf. 3943.) Gloxinia speciosa; var. Menziesii. * (Didynamia Angiospermia; Gesneriaceae.) Eine ſehr empfeblenswerthe Varietät dieſer fo fehönen und beliebten Gattung. Die Blumenkronenröhre iſt milchweiß mit einem purpurrothen Anflug, der Saum iſt blaſſer als ge⸗ wöhnlich bei dieſen Pflanzen der Fall iſt, während der bei⸗ nahe weiße Schlund ſchön purpurroth gefleckt ijt. (Dieſe ſchöne Varietät wird ſchon ſeit mehreren Jahren ſowohl hier als in andern Gärten kultivirt, und iſt ohne Zweifel eine der ausgezeichnetſten. Die Kultur iſt ganz die⸗ ſelbe wie bei der Stammart. O.) (Taf. 3944.) | ^» Alstroemeria Psittacina var. Erembouldti. * (Hexandria Monogynia. Amaryllideae.) Herbert giebt folgenden Aufſchluß über diefe feit 1837 unter dem Namen Alstroemeria Erembouldti bekannte Art. Alstr. Erembouldti ſoll in Deutſchland aus Samen von A. Psittacina und pulchra oder Hookeriana gezogen fein, und ich fehe keinen Grund, darin Zweifel zu ſetzen. Die Alſtrömerien mit dem Pollen einer anderen Art befruchtet, er⸗ zeugen oft ſehr ſtarke Samenkapſeln, die aber in der Regel teer find, oder nur 1—2 Samen enthalten. A. Erem- bouldti ijt keine febr üppig wachſende Art, viele ſtarke Knol⸗ len wurden ausgepflanzt, vegetirten jedoch nie.“ „(Die Kultur ijt nicht von A. psittacina, Pelegrina u. a. jeden; die Pflanze blüht aber nie fo reichlich als erſtere. F Ob diefe Varietät wirklich in deutſchen Gärten gezogen wurde, will ich zwar nicht in Abrede ſtellen, allein auch nicht mit Gewißheit behaupten. Wir erhielten diefe Art aus den engli⸗ ſchen Gärten. O.) (Taf. 3945.) Maxillaria cucullata Lindl. (Gynandria Monogynia. Orchideae.) Sie foll durch Herrn Henchmann von Südamerika eingeführt ſein, und blühte im Herbſt vorigen Jahres zum Erſtenmale. Die nicht ſehr großen Blumen ſind von einer grünlich ⸗chocoladenbraunen Farbe. Anzeige neuer käuflicher Pflanzen. (Gardener's Chronicle 1842. Nr. 18.) Bei dem Hani | Herrn Veitch und Sohn zu Exeter in England ſind für beigeſetzte Preiſe zu haben: Gloxinia speciosa var. macrophylla variegata, eingeführt von Braſilien und abgebildet im Botanical Magazine April tab. 3934. zu 40 Sh. Sterling bie Pflanze (14 Thaler.) Begonia coccinea von Braſilien, mit einer Blüthenfarbe vom ſchönſten Vermillon, zu 21 Sh. (7 Thaler). Cycnoches maculata var. (Orchidee) zu 54 Sh. Stigmatophyllum aristatum, 42 Sh. Primula denticulata, vom Himalaya-Gebirge, 101 Sh. Triptilion spinosum (barte Perenne), zu 42 Sh. Ein neues Pelargonium, Fair Maid of Devon (Veitch's). Die Blumen ſind groß, von ſchönſter Form; die oberen Kronenblätter carmoiſin mit einem begränzten weißen Rande, die unteren fleiſchfarben mit weiß in der Mitte. 63 Sh. die Pflanze. alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich ift, follen Kupfer oder Der Preis des Jahrgangs ift 4 Thir, Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Gedruckt in der Naucdſchen Buchdruckerei. es i iil Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In : und Auslandes, herausgegeben Friedrieh Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert Dietrich, UHPIPPUIE Dr. der Y und Lehrer an LJ ben 16. Juli. Sonnabend, Die Orchideen⸗ Sammlung im Königl. botaniſchen Garten zu Berlin. Mitgetheilt vom Herrn Eduard Otto. Als mein Vater im fünften Jahrgange der Allgemeinen Gartenzeitung pag. 227. diejenigen exotiſchen Orchideen aufzählte, welche damals der biefige botaniſche Garten kultivirte, beſtand die Sammlung aus ungefähr 60 Gattungen und 165 Ar⸗ ten, welches freilich nur eine kleine Sammlung genannt werden kann, wenn man bedenkt, daß bis jetzt über 2000 Arten befanrıt find, von denen auch ein großer Theil in unſern Welttheil einge- führt, beſchrieben und abgebildet iſt ). Auch jetzt ijt die hieſige Sammlung, im Verhältniß zu jener Zahl und den Arten, welche ſich in den reicher ausgeſtatteten Gärten befinden und kultivirt werden, von nicht febr großer Bedeutung, da es ſelten gelingt, auf direkten Wegen Sendungen aus Oft- und Weft- Indien und dem ſüdlichen Amerika zu erhalten, wie es wohl in England bei der inc Vorliebe für as Pflanzen- Familie und den vielen Reis *) Siehe Ylgem. b. 226 ſenden für jene Länder zu geſchehen pflegt. Käuflih dazu zu gelangen, iſt für ein einzelnes Inſtitut, wie das hieſige, wo nur auf das Ganze, nicht aber auf einzelne Familien Rückſicht genom⸗ men werden darf, viel zu koſtbar. Auch iſt die Liebhaberei für dieſe Pflanzengruppe noch nicht allgemein geworden, und nur we⸗ nige Gärten unſers Vaterlandes beſchäftigen ſich mit der Kultur dieſer ſeltſamen zum Theil auch prächtigen Pflanzen. Wäre dies der Fall, ſo würde durch gegenſeitiges Uebereinkommen Hinſichts der Beſchaffung und des Ankaufs, wodurch ein Austauſch Statt finden könnte, die Zahl binnen kurzer Zeit ſich bedeutend ver⸗ mehren. Geht man die Preiscataloge der verſchiedenen Han⸗ delsgärten des Continents und der engliſchen Gärten durch, ſo wird man durch die hohen Preiſe der uns fehlenden Gat⸗ tungen und Arten abgeſchreckt, und dennoch kann es nicht an⸗ ders ſein, wenn man in Erwähnung zieht, wie viel Mühe und Koſten dadurch erwachſen, ſie von ihren Standorten aus in unſere Gewächshäuſer einzubürgern. Tauſende gehen durch den Transport verloren, und lange währt es, ehe die hier lebend angekommenen Pflanzen von Nenem fid) kräftig ausbilden, und mit zahlbaren, billigen Preiſen in den Handel kommen. Daber bleibt es für ein einzelnes Juſtitut f ſowohl „ als für den Lieb⸗ haber bis jetzt noch etwas ſehr k eme nur irgend voll ſtändige Orchideen⸗Sammlung zu etinm In bem neueſten Verzeichniß der Herren Loddiges zu Hackney bei London werden 1685 beſtimmte Arten und Va⸗ rietäten aufgeführt, die daſelbſt kultivirt werden; eine Sabl, welche ſich wobl kein anderer Garten rühmen darf zu beſitzen. Wie viele Arten befinden ſich aber nicht noch in anderen Gärten Englands, Belgiens, Frankreichs und Deutſchlands zerſtreut, und es iſt daher auffallend, wie viel ſeit dem letzten Decennium Hinſichts der Einführung und Kultur der Orchideen geſchehen ijt. Ueber die Kultur derſelben iſt ſchon oft in dieſen Blättern geſprochen worden; allein ſie hat noch immer nicht feſten Fuß ge⸗ faßt, obgleich fih nicht leugnen läßt, daß ſchon bedeutende Fort- durch dieſe Winke ſichtbar geworden ſind. So viel felit ſich n als Ei heraus, daß die Orchideen zu nmen entſprechen, jo muß es aus zwei Abtheilun⸗ mit id cine für die aus dem heißen Klima, und Meeresſpiegel vorkommen. Werden diejenigen Arten, die eine mittlere Temperatur von 10 — 12? R. lieben, zu warm ge⸗ halten, ſo treiben ſie zu viel, werden ſchwächlich, und blühen wenig oder gar nicht. Auch hier dient uns Standort und Vaterland zur Richtſchnur, und da beides in der Regel bei Abbildungen und Beſchreibungen angegeben wird, ſo iſt es dem Gärtner ein Leichtes, ſeine Kultur danach zu regeln. Ofen⸗ oder Kanal-Wärme wirkt ſehr ungünſtig auf das Ge⸗ deihen dieſer Pflanzen, dahingegen Waſſer⸗ oder Dampf- Heit- zung die Vegetation ungemein begünſtigt. Letztere iſt nament⸗ lich auch für diejenigen Arten, welche eine Zeitlang in Ruhe⸗ ſtand treten und ganz einziehen (d. h. ſie verlieren ihre Blät⸗ ter, und es erhalten ſich nur die Knollen und knollenartigen Stengel, wie bei den meiſten Maxillaria-, Catasetum-, Cyc- noches- u. d. Arten) vortheilhaft, da dieſe in einer ſolchen feucht⸗warmen Atmoſphäre, die durch eine Wajfer- ober Dampf- Heitzung erzeugt wird, nie zu trocken werden. Aber nicht nur die blätterabwerfenden und ganz einziehenden Arten, ſondern alle übrigen ohne Ausnahme verlangen einige Zeit einen Ruheſtand, der ihnen dadurch gegeben wird, daß man ſie nur ſehr wenig oder gar begießt, und an den kühlſten Ort im Hauſe ſtellt. Die Verſetzung in den Ruheſtand iſt ein Hauptgegenſtand bei der Kultur dieſer, wie aller Pflanzen, denn von ihm hängt das kräftige Wachsthum ſowohl als das Blühen ab. Außer den nachſtehend angeführten Arten beſitzt der hie⸗ ſige Garten noch viele, die bis jetzt nicht geblüht haben, als mehrere Species der Gattungen Maxillaria, Epidendrum, Cattleya, Oncidium, Chloraea (eine Gattung von Chili) u. a, welche aber, da fie ohne Blüthen nicht zu beſtimmen, noch als dubiös anzuſehen, und deshalb hier nicht aufgeführt ſind. Da der botaniſche Garten « gern durch ſeine Doubletten die ihm noch fehlenden Arten eintauschen möchte, fo foll gleich⸗ zeitig das Verzeichniß dazu dienen, den Orchideen⸗Liebhabern Gelegenheit zu geben, mit ihm in Verbindung zu treten. Es iſt freilich, wie ganz natürlich, nicht jede Art in Vermehrung, dennoch aber ein nicht geringer Theil derſelben. Trib. I. — Maelaridene Sect. A. Pleurothallese; Pleurotballis ruscifolia R. Br. — Grobyi Lindl. Jamaica, Demerara. 227 Pleurothallis picta Lindl. Guiana. prolifera Herb. Brasil. racemiflora Lindl. Jamaica. saurocephala Lodd. Mejico. bilamellata Kl. Caracas. triangularis Kl. Caracas. semipellucida Kl. Caracas. stigmatoglossa Kl. Caracas. pulchella Lindl. Caracas, Quito. pellucida Kl. Caracas. mexicana h. Angl. Mejico. pendula Kl. Caracas. monopbylla Kl. Caracas. minutiflora Hoffmsg. Rio Janeiro. BEN pedunculata Kl. Caracas Octomeria graminifolia R. Br. Ind. cid. Loddigesii Lindl. Ind. occid. Stelis ophioglossoides Sw. Jamaica. micrantha Sw. Jamaica. grandiflora: Lodd. Guiana. ciliaris Lk. Kl. et O-o. Caracas. angustifolia Kth. Nova Granada. Fun Loddigesii Lindl. Mejico. Microstylis versicolor Lindl India Orient. bistionantha Lk, Kl. et O-o. Caracas. Parthonis Kl. ; Liparis elata Lindi. (L. bituberculata Lindl.) Brasil. foliosa Lindl. -Nova Hollan pendula Lindl. Bengal. Coelia Bauerana Lindl. Ind. orient. ee Hyebenus h. Ane e amatus? Pholidota imbricata Lindl. Ind. orient. pallida Lindl. Ind. orient. Coelogyne cristata Lindl. Ind. orient. fimbriata Lindl. China. Sect. 9. Dendrobiae. eg falcatum Lindl. Sierra Leone. > aximum Lindl. Sierra Leone. Bebop en" Core liiis Spreng. Ind. orient. (Ani- sopetalum Careyanum Hook.) saltatorium Lindl Sierra Leone. cocoinum Lindl. Sierra Leone. recurvum Lindl. (Tribachia pee Lindl.) Sierra Leone — — — Cirrhopetalum Thouarsii Lindl. Eria Aporum anceps Lindl. (Dendrobium Sw.) Ind. orient. Polystachya lut ola Hook. 8 Bot. Reg. Ceylon. Scelochilus Ottonis Kl. Manilla. flava Lindl. (E. pubescens Lindl.) Nepal. stellata Lindl. Ind. orient. : densiflora Lindl. Java. Caracas. Dendrobium aggregatum Humb. Peru. Epiden plicatile Lindl. Ins. Philipp. — multicaule h. Angl. Ceylon. — pulchellum Roxb. Sylhet. moschatum Wall. Ind. orient. cupreum Herb. India orient. Calceolaria Hook. Ind, orient. nobile Lindl. China, moniliforme Sw. China. aemulum R. Br. Nova Hollandia. speciosum Sm. Nova Hollandia. crumenatum Sw. Java. cruentum Hort. China, Trib. II. "y fairen endrum cochleatum b. Ind. o — folium 15 occid. "e Ind. occid. fragrans Sw. Jamaica. variegatum Grab. Rio Janeiro. basilare Kl. Caracas. gracile Lindl. Mejico articulatum Kl. Caracas. Linkii KL Mejico. grandiceps hort. Dresd. cepiforme h. Woburn. Mejic». papillosum Batem. Ind. occid. oncidioides Lindl. Amer. austr. ochraceum Lindl. Guatemala. aurantiacum Batem. Honduras. Pierardi Roxb. (D. cucullatum R. Br.) Ind. orient odoratissimum Lindl. (Macradenia lutes- cens.) Ind. occid. um Batem. Honduras. — 228 F pygmaeum Hook. Brasil. umbellatum Sw. Jamaica. fuscatum Sw. Jamaica. virescens Lodd. Dominica. nocturnum L. India occid. longiflorum Humb. Kth. Nov. Granada. — nutans Sw. Ind. occid. — Harrisoniae Lindl. Brasil. — spec. an Harrisoniae? Caracas. — elongatum Jacq. Caracas. == crassifolium Lindl. Jamaica. — ellipticum Grah. Rio Janeiro. — armeniacum Lindl. Brasil. — Parkinsoniae h. Angl. Patria? equitans Lindl. non Forst. Mejico. Encyclia mexicana h. Berol. Mejico. Hartwegia purpurea Lindl. Mejico. Brassavola cucullata R. Br. Ind. occid. — Martiana Lindl. Brasil. — tuberculata Hook. Brasil. — nodosa Lindl Ind. occid. — cordata Lindl. Brasil. — cuspidata R. Br. Ind. occid. — Perrinü Lindi. Rio Janeiro. glauca Lindl. Mejico Laelia autumnalis Lindl. Mejico. — albida Lindl. Mejico. — furfuracea Lindl. Mejico. — anceps Lindl. Mejico. — — Parkeriana Lindl. Mejico. grandiflora Lindl. Real del Monte. Schomburgkia crispa Lindl. Guiana. marginata Lindl. Guiana. Catileya crispa Lindl. Rio Janeiro. labiata Lindl. Brasil. Mossiae Hook. La Guayra Loddigesii Lindl. Brasil. Brasil. il. Bletia florida R. Br. Ind. occid. — patula Hook. Ind. occid. — verecunda R. Br. Ind. occid. — — pallida R. Br. — Shepherdii Hook. Jamaica. — reflexa Lindl. Mejico. — campanulata La Llave. — Parkinsonii Bot. Mag. —` hyacinthina R. Br. Pesomeria tetragona Thouars, Mauritius. Phajus S Lour. (Limodorum Tankervilliae it.) India orient. — maculatus Lindl. (Bletia Woodfordii Hook.) Ind. orient. Mejico. Trib. III. Vandeae. Nanodes discolor Lindl. Brasil. Palmaglossum crassiſolium Kl. Aspasia variegata Lindl. Ind. occid. Ornithidium coccineum Salisb. Ind. occid. — album Hook. Ins. Trinit. Sophronitis cernua Lindl. Brasil. : Lin Brasil — Warreana Lindl. Brasil. — Loddigesii Lindl. Brasil. — viridi-purpurea Lodd. Brasil. — Russelliana Lindl. Brasil. — tristis Lindl. Mejico. — ſusco-lutea Lindl. Brasil. — saccata h. Woburn. Brasil. Maxillaria densa Lindl. Mejico. — geminata Kl. Mejico. — Henchmanni Hook. Demerara. minor Lindl. Demerara. — rufescens Lindl. Ins. Trinit. — pallens h. Angl. Demerara. — Parkeri Hook. Demerara. — tetragona Lindl. Brasil. a ß striata. Brasil. parvula Hook. Brasil. — Harrisoniae Lindl. Brasil. — atropurpurea Lindl. Brasil. — ignea Kl. Mejico — viridis Lindl. (M. raue Hoſſinsg.) Brasil. — moneceras Kl. Mejico. * — — 229 Maxillaria Deppei Lodd. Mejico. concolor h. Berol. Mejico. — Barringtoniae Lodd. Jamaica. — aromatica Grah. Mejico. grandiflora h. Berol. — picta Hook. Brasil. — slapelioides Lindl Brasil. — Rollinsonii Lindl. Brasil. — racemosa Hook. Rio Janeiro. — aureo-fulva Hook. Am. austr. — Colleyi Batem. Demerara. — pallidiflora Hook. Ins. St. Vincent. — decolor Lindl. Jamaica. Mejico. — squalens Hook. (Xylobiam) Brasil. — Warreana Lodd. Brasil. — breviscapa Pöpp. Endl. Peru. Bifrenaria aurantiaca Lindl. Brasil. Te Egertoni Lindl. Honduras. obtusum Lindl. Demerara. Trichopilia tortilis Lindl. Mejico. Dicrypta Baueri Lindl. (Heterotaxis crassifolia Lindl.) Jamaica. — iridifolia Batem. Ins. Trinit. Govenia superba La Llave. Mejico. — liliacea Lindl. Caracas. Batemannia Colleyi Lindl. Demerara. Cycnoches chlorochilon Kl. La Guayra. — Loddigesii Lindl. Surinam. Myanthus barbatus Lindl. Demerara. Catasetum luridum Lindl. (Anguloa lurida Lk.) Brasil. tridentatum Hook. India occid. B Claveringi Lindl. India occid. y floribundum Hook. - - — recurvatum Lk. Kl. et O-o. Caracas. — EKussellianum h. Woburn. Guatemala semiapertum Hook. Brasil. E viridis Lindl. Guiana. Cyclosia maculata Kl. (Mormodes pardina œ maculata Bot. Mag. 3819.) "Venezuela. — maculata ĝ concolor h. Berol. (Mormodes pardina 2 unicolor Bot. Mag.) — insignis Hook. Brasil. — a major B pallida - MAE grandiflora 8 odorata Lindl Demerara, — — Rio Janeiro. Amer. merid. Stanhopea eburnea Lindl. — quadricornis Lindl. — saccata Kl. Mejico. — Wardii Lindl. La Guayra. — oculata Lindl. Brasil. — Lindleyi Zuce. Mejico. — expansa Lk. Mejico. Gongora atropurpurea Hook. Demerara. — — picta. Demerara. Coryanthes maculata Hook. Guiana. Peristeria elata Hook. Amer. merid. — Barkeri Lindl. Mejico. Cymbidium sinense Willd. China. — ensiſolium Sw. China. — xiphiifolium Lindl. China. — aloifolium Sw. China. — atropurpureum h. Bruxell. China. — pendulum Sw. orient. — pumilum? Hort. - zn — triste Willd. Ceylon. pe — diurnum Sw. Caracas. Grobya olivacea Lindl. Brasil. Acropera Loddigesii Lindl. Mejico. — — maculata. Mejico. d — purpurea. Mejico. Grammatophyllum multiflorum Lindl Manilla. Geodorum dilatatum R. Br. Sylhet. Sobralia Elisabethae Schomb. Guiana. Eulophia guineensis Ker. Afr. occid. — macrostachya Lindl. Ceylon. Galeandra gracilis Lindl. (Eulophia) Sierra Leone. Chysis aurea Lindl. Venezuela. Zygopetalum Mackaii Hook. Brasil. — — 5 crinitum Lindl. mont — intermedium h. Angl. Brasil. — stenochilum Lindl. Brasil. — maxillare Lindl. Brasil. — stapelioides Kl. Brasil. Cyriopodium Andersonii R. Br. Ind. occid. cupreum Brasil. — Willmorei Knowl. et Weste, Chili. — punctatum Lindl. Ind. occid. dis cruentum Hort. Ind. occid. 2 oleucum Lindl. Ind. occid. = venustum Hort. Ind. occid, Cyrtopera Woodfordii Lindl. enten lie, Sims.) — flava Lindl. Ind. occid. Lissochilus altissimus Lindl. Prom. b. Aa — speciosus R. Br. - — streptopetalus Lindl - - - Notylia incurva Lindl. Demerara. — sagittifera Lk. Kl. et O-o. Masdevallia fenestrata Lodd. Brasil. Cryptochilus sanguinea Wall. Sylhet. . m. secunda Humb. et Kth. Ins. Trinit. recurva Lindi. (Gomeza. recurva R. Br.) ` Brasil. Barkeri Hook. Brasil. : dachi chlorantha Kl. Caracas. Gomeza densiflora Hoffmsg. Rio Janeiro. Oncidium erispum Lodd. Brasil. — viviperinum Lindl. Paraguay. — flesuosum Sims. Brasil. — deltoidum Lindl. — carthagenense Sw. (angeineum Moe Ind. occid. — ç khridum Lindl. ded. — — auritum Kl. Caracas. — Lanceanum Lindl. Surinam. — Cavendishii Hook. Oaxaca. — ampliatum Lindl. Columbia. — Harrisonianum Lindl. Brasil. hians Lindl. Brasil. Papilio Lindl Ind. occid. — var. pallida. Insleayi Bark. Mejico. ornithorhynchum Humb. Mejico. divaricatum Lindl. Brasil. Caracas. occid. merid. - Guiana. am h. Angl Mejico. Fernandezia el mes elegana Hook.) bins Ins. Trinit. Sarcanthus rostratus Lindl. - Fernandezia acuta Lindl. Ius. Trinit. Dichaea graminoides Lindl. Guiana. Cyrtochilum maculatum Lindl. Mejico. ecornutum Lindl. — PONAM Lindl. Mejico. Miltonia spectabilis Lindl. Brasil. Odontoglossum Ehrenbergii Lk. Kl. et O- o. Brassia maculata R. Br. Jamaica. — Lanceana Lindi: Surinam. — caudata Lindl. Ind. occid. Vanda multiflora Lindl. China, Renanthera coccinea Lour. China. Saccolabium papillosum Lindl. China. India orient. Mejico. Mejico. Oeceoclades maculata Lindl. (Angraecum maculatum Lindl.) Aérides odoratum Lour. Ind. occid. Angraecum distichum Lindl. Sierra Leone. Brasil. — subulatum h. Angl Sierra Leone. Trichocentrum fuscum Lindl. Mejico. Calanthe veratrifolia R. Br. Ind. orient. — sylvatica Lindl. Sylhet. — densiflora Lind. Sylhet. Trib. IV. Ophrydeae. Habenaria leptoceras Hook. Rio Janeiro. Bonatea speciosa Willd. Prom. b. Spei. Trib. V. Arethuseae. Pterostylis nutans R. Br. Nova Hollandia. Vanilla aromatica Sw. Amer. trop. — planifolia Andr. Ind. occid. — sativa Lindl. Mejico. — Pompona Schied. Mejico. — angustifolia Sw. Caracas. Trib. VL. Neotteae. Divis. 1. Cranichidae. Prescotia plantaginea Lindl. Brasil. — plantaginaefolia Kl. Brasil. — lancifolia Lindl. Brasil. di colorans Lindl. Brasil. Divis. 3. Spirantheae. Spiranthes bicolor Lindl Brasil. — elata Rich. Ind. occid. — Lindleyana Kl. Caracas. A 231 Stenorrhynchus speciosum Rich. Ind. occid. Sauroglossum elatum Lindl. Brasil. Pelexia spiranthoides Lindl. Jamaica. — falcata Spr. Brasil. Sarcoglottis grandiflora Kl. Caracas. picta æ variegata Kl. Ind. occid. immaculata Kl. Ind. occid. Brasil? — A rufescens Fisch. Divis. 4. Physurideae. Physurus grandiflorus Kl. Caracas. Haemaria discolor Lindl. (Goodyera discolor Ker.) China. Goodyera procera Hook. Nepal. Trib. VII. Cypripedium venustum Wall. Nepal. — insigne Wall. Nepal. Cypripedeae. Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) : Ich komme nun auf bie von Barnet beſchriebenen Sor⸗ ten zurück. : 1. Gemeine Mofhus- Erdbeere. Common Hautbois. Synonyme: Hochſtämmige⸗ oder Mofhus- Erdbeere, alte Moſchus⸗, Original Moſchus⸗ Diöciſche Moſchus⸗, Bal⸗ fam- Erdbeere. Trägt männliche und weibliche Blumen auf verſchiedenen Pflanzen. Ungeachtet dieſe Sorte der Original⸗Typus dieſer Klaſſe iſt, von welcher die veredelten Varietäten herrühren, fo ift ihre Anzucht doch fo unbortheilhaft, daß fie mit Recht aus- gerottet werden ſollte; und würde dies wahrſcheinlich auch ſchon geſchehen fein, wenn man es nicht für nótpig Sake hätte, eine Anzahl männlich blühender Pflanzen, als einen we⸗ ſentlichen Theil eines Moſchus-Erdbeerbeetes zu erhalten. Die Blattſtiele find von mäßiger Länge, ſehr haarig; die Blättchen von mittlerer Größe, oval, ſehr tief und ſcharf ger fügt, von dünner Textur. Die Schafte hoch, aufrecht; die Blumenſtiele kurz, büſchelförmig; der Kelch iſt ſehr klein, und die Blumen klein. Die ſogenannten männlichen Blumen brin- gen zuweilen auch eine kleine unvollkommene Frucht mit her⸗ vorſtehenden Samen hervor; dahingegen die weiblichen eine kleine ſphäriſche Frucht, ähnlich aber ſchlechter als bie der kug⸗ lichen Moſchus⸗Erdbeere. Die männlichen Pflanzen behalten ihre Blätter zuweilen, allein die veredelten Varietäten verlie- ren dieſelben, und behalten nur wenig kurze und junge Blätter zum Schutz ihrer Wurzeln während des Winters. Es iſt zwar immer gebräuchlich geweſen und ſtreng em⸗ pfohlen, jedwede Anpflanzung von Moſchus-⸗Erdbeeren mit männlichen Pflanzen dieſer Art zu verſehen; allein da dieſel⸗ ben eine ſo große Anzahl von Ausläufern hervorbringen, welche durch ihre Zunahme das Beet unfruchtbar machen; ſo dürfte es vielleicht beſſer ſein, eine beſondere und angrenzende Pflan⸗ zung von männlichen Individuen anzulegen, denen man durch⸗ aus keine Gemeinſchaft mit den übrigen Pflanzen geſtat⸗ tete; oder fie in Töpfe zu pflanzen, und wenn fie biù- ben, dahin zu ftellen, wo man ben größten Vortheil von ihnen erwarten kann. Doch glaube ich, daß jeder Beiſtand dieſer Sorte unnöthig iſt; indem alle Sorten der Moſchus⸗ Erdbeeren im Garten der Geſellſchaft während des letzten Som⸗ mers außerordentlich gut getragen haben; ſelbſt die kugligen Mo⸗ ſchus⸗Erdbeeren nicht ausgenommen, welche ſonſt gern eine Verwandtſchaft dieſer Art zu den männlichen Pflanzen zeigt. — Wahrſcheinlich wurde fie durch den Pollen anderer Sorten mit her- maphroditen Blumen und vollkommenen Staubgefäßen befruchtet. Poiteau, der im Duhamel pl. 48. eine ſehr wohlge⸗ lungene Abbildung des männlichen Caprons, Capron male, Fragaria elatior, mascula, floribus sterilibus, unb pl. 49. ein eben fo treues Bild des weiblichen oder nad ihm gemei⸗ nen Caprons, Capron commun, Fragaria elatior com- munis, floribus foemineis, giebt, ſagt als Fortſetzung deſ⸗ fen, was das Allgemeine der Moſchus⸗ Erdbeeren anbetrifft: Dem ſei wie ihm wolle, es iſt allein die Blume, durch die ſich der männliche Capron von en v ud viduen mit Gewißheit unterſcheidet. — j 232 Der männliche Capron wird viel ſtärker und größer als die andern,. die dunkelgelben Staubfäden find groß, von un⸗ gleicher Höhe und ganz vollkommen; ſie nähern ſich nach und nach, und bilden über den Ovarien einen Bogen, auf welche ſie ihren Pollen ausſchütten, allein ohne Erfolg. Die Ova- rien find zur Befruchtung unfähig, und ungeachtet der au- ßerordentlichen Menge Aura seminalis, welcher ſie ein— ſchließt, genießen ſie dennoch nichts von ſeinem Einfluß; ſie vertrocknen und vergehen ohne an Wachsthum zugenommen zu haben. In Folge deſſen entwickelt ſich auch nicht der Fruchtboden, welcher die Erdbeeren eigentlich hervorbringen foll, und dies iſt der Grund der Unfruchtbarkeit dieſer Pflanze. Wenn man ihre Ovarien und Griffel näber unterſucht, findet man durchaus keinen hervorſtebenden Fehler der Bil dung. Sie erſcheinen allerdings viel kleiner und weniger zahlreich als jene bei dem königl. Capron, welche immer fruchtbar find; auch ſind ſie dabei viel kleiner als die des weiblichen Ca⸗ prong; allein ihre Zahl und Größe ift dabei nicht fo zu berückſich⸗ tigen, als wie bie in ihnen liegenden eigentlichen und uneigentli⸗ chen Kräfte zur Befruchtung. Die Urſache dieſer bleibenden Un⸗ fruchtbarkeit fam man alſo unter dieſen Umſtänden in nichts anderem „als in der Organiſation der Theile, welche das Piſtill Der männliche Capron iſt hinſichtlich der Befruchtung des weiblichen Individuums dieſer Art eine durchaus nöthige Pflanze der Gärten. Allein da mehrere Gärtner die eigen⸗ thümliche Beſchaffenheit derſelben nicht kennen, iſt er von ih⸗ nen auch wenig geachtet und aus den Pflanzungen verbannt. Von dem gemeinen oder weiblichen Capron redend, ſagt Poiteau: Dieieſer ijt der ältejte oder am längſten kultivirte der Går- ten. Das weibliche Individuum ijt die primitive Art der Wil der und wahrſcheinlich die Stammpflanze aller anderen Varie⸗ täten, und ſelbſt des königl. Caprons. end itter und Stengel, obgleich ſehr ſtark, erheben ſich d etwas weniger als die bei dem männlichen Ca⸗ pron. lung der Stengel iſt kürzer, und der Blu⸗ ſelben ſind ganz regelmäßig, haben ab⸗ welche breiter als länger und con⸗ e befindet ſich ein dicker gel⸗ ; ber bender zuſammen das Piſtill bildet. Um dieſen Knopf bemerkt man mehrere kleine Fäden von un⸗ gleicher Lange, gelblich wie die Griffel, die ſich in kleinen braunen Köpfen endigen. Dies ſind die unvollkommenen und unfruchtbaren Staubfäden. Dieſelben können die Ovarien, welche ſie umgeben, alſo nicht befruchten; allein die Natur hat dafür andere Blumen geſchaffen, die vermittelſt vollkommener Antheren beſtimmt ſind, die Befruchtung jener Ovarien zu vollziehen. Denn weil die Geſchlechter in 2 verſchiedene In⸗ dividuen vertheilt ſind, wachſen ſie immer nahe beiſammen, damit die Befruchtung ſtattfinden, und die Art ſich fortpflan⸗ zen kann. — Nachdem die Befruchtung vollzogen iſt, zeigt ſich die Frucht, dieſelbe ijt coniſch, nahe am Kelche etwas eingezogen, mit vielen gelben und rothen Samen bedeckt, die zum Theil hervorſtehen oder etwas eingeſenkt ſind. Wenn die Frucht ihre Größe erlangt hat, verlieren ſich die Samen aus der Nähe des Kelchs, welcher ſich alsdann zurücklegt; reifend nehmen ſie eine matt⸗ rothe Farbe an, die zuletzt in ein dunkel Nothbraun über- geht. Das Fleiſch ift weiß- gelblich, zuweilen röthlich, ſchmel⸗ zend, wäßrig, wohlriechend, und mehr oder weniger erhaben. Der Geſchmack und Geruch iſt bei den verſchiedenen Varietä⸗ ten des Caprons ſo verſchieden, daß es ſchwer iſt, zu beſtim⸗ men, welcher von ihnen darin der Vorzug zu geben ijt. — Anzeige. Der Unterzeichnete, welcher im Jahre 1837, durch den Herrn Profeſſor Lehmann veranlaßt, von Hamburg nach der Weſtküſte von Auſtralien ſich einſchiffte, um naturhiſtoriſche Gegenſtände zu ſammeln, zeigt allen denen, welche ſich für ſeine Neiſe⸗Unternehmung intereſſirt haben, hierdurch an, daß er mit den geſammelten Naturalien glücklich in Hamburg ange⸗ kommen iſt. Obgleich eine frühere, meinem Commiſſionair in Perth übergebene Sendung nicht nach Hamburg kam, ſo iſt meine Sammlung doch noch außerordentlich reich an neuen und fels tenen, auf dem Continente von Europa nie geſehenen natur⸗ hiſtoriſchen Gegenſtänden aus allen Klaſſen, worüber das Nå- here ſeiner Zeit sur öffentlichen Kunde gebracht werden wird. L. Preiß. S ai "— Sabrgang. Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Ju: und n herausgegeben , Friedrich Otto, Königl. Preuß. G des bot. Gartens zu Berlin. von Albert Dietrich, Mhita Dr, der Phtloſophie UND SEY Sonnabend, den 23. Juli. Einiges über Anpflanzung von zarten Zierſträuchern. | Von Friedrich Otto. Nicht nur für die im Freien ausdauernden Staudenge⸗ wächfe regt ſich der Sinn in mehreren unſerer Gärten, ſon⸗ dern man fängt auch an, ſich mit den neuen, oder zum Theil wenig verbreiteten ſchönblühenden, oder im Habitus ſich aus⸗ — Arten zu befreunben, fie immer mehr unb mehr kennen zu lernen, und in den Gärten zu kultiviren. Oft wird es indeffen dem Gartenliebhaber ſchwer, aus der großen Zahl der in den Katalogen der Handelsgärtner aufgeführten Arten die richtige Wahl zu treffen. Deshalb will ich es verſuchen, zus mal da in neuerer Zeit fo mancher ſchön fió geſtaltende Strauch eingeführt worden, eine Ueberſich der empfeblenswerthejten zu geben, welche in den Gärten angebaut zu werden verdienen, und ſich auch als siis bewährten; verſteht fib, mit Aus⸗ flug der Bäume und fümmenben Holzpflanzen. Freilich ijt wohl einer und der andere gegen allzugroße Kälte empfindlich, allein durch irgend eine zweckmäßige Bedeckung, . Lage und Boden Hält er doch recht gut im Freien aus, u 231 es it nicht nöthig, ibn üngfiió in Töpfen und im Gewächs⸗ hauſe als Kalthauspflanze zu ziehen. Der ſtreng anhaltende Winter 1837 ijt uns zwar nod immer im friſchen Andenken, und ſind die Verluſte, welche da⸗ durch herbeigeführt worden, noch nicht verſchmerzt, auch die Lücken bei weitem nicht ausgefüllt, die dadurch verurſacht ſind, denn man vermißt noch manchen ſchönen Baum und Strauch, der früher unſere Gärten ſchmückte. Indeſſen iſt ſeit jener Zeit auch manches neu eingeführt worden, was man früher nicht kannte, oder was als Seltenheit gerühmt wurde. Der eifrige Gärtner wird ſich durch dergleichen, in der Natur lie⸗ gende Zufälle nicht abſchrecken laſſen, vielmehr mit verdoppeltem Eifer und mit Sorgfalt das wieder anzupflanzen verſuchen, was ihm durch ein unglückliches Natur-Ereigniß zerſtört wurde. Intereſſant dürfte es ſein, die jetzigen Sammlungen von Bäumen und Sträuchern mit denen zu vergleichen, welche in Willdenow's „Wilder Baumzucht“ 1811, und in Haynes „Dendrologiſcher Flora der Umgegend und der Gärten Ber⸗ lins“ 1822 aufgeführt ſind. Es wäre ein ſehr verdienſtvol⸗ les Unternehmen, eine neue Zuſammenſtellung aller der hier und in der Umgegend Berlins in den Gärten vorkommenden Bäume und Sträucher auf Grund dieſer beiden Werke zu veranlaſſen. Die Materialien ſind leicht zu beſchaffen. Als Aushülfe dient uns zur Zeit Loudon's Arboretum britan- nicum und deſſen Hortus lignosus Londinensis, ſo wie mehrere andere engliſche Werke. Die Aufſtellung eines lebenden, gut eingerichteten Arbo- retum (wie ungefähr dasjenige, welches der Wiener botaniſche Garten enthält) ſcheint ein Bedürfniß unſerer Zeit zu fein, und doch iſt keine Ausſicht vorhanden, daß je eine ſolche An⸗ i lage ins eben treten dürfte. Alles iff in den Gärten und in einigen Baumſchulen zerſtreut, und fo kommt es denn, daß bon dem einmal Vorhandenen auch vieles wieder verloren geht. Es gehörte eine ſolche Anlage einſt zu meiner Lieblingsidee, Mes hat es fiets an ben nöthigen Mitteln und an einen pin- "i train gefehlt. Daß eine ſolche Anlage ſowohl u als für bie Forſtwiſſenſchaft von der äu⸗ Tem dürfte, ijt wohl leicht begreiflich. e enthält mehrere Sträucher, welche nur m angebaut zu finden find, und die als Decke ertragen, empfohlen werden können. Die mit einem“ bezeichneten Arten verlangen beſonderen Schutz, beſtehend aus einer leichten, jedoch trockenen Bedeckung. . mucronatum C. A. M. verticillatum C. A. M. Adenocarpus cebennensis De Cand. * telonensis De Cand. * e R pedunculata Pall. Aralia japonica Thunb. * Arbutus procera Dougl. * Asimia parviflora De Cand. * — triloba Don * Borya retusa Willd. * Brunichia cirrhosa Gärtn. “ ` Caragana jubata Poir. — mollis Spreng. pygmaea De Cand. n TE intermedius Pursh. — microphyllus Michx. — ovatus Desf. Cornus capitata Wall, * GE acuminata Lindl. * affinis Lindl. * — buxifolia Wall. * — frigida Wall. * ES Lindleyi Steud. * — microphylla Wall. * — rotundifolia Wall. * — tomentosa Lindl. * Crataegus mexicana Mocc. * Cytisus albus Lk. * ` — calycinus Bieb. melden Viv. Deutzia canescens Siebold. * — . scabra Thunb. * Ephedra altissima Desf. — — fragilis Desf. Escallonia rubra Pers, * Fothergilla alnifolia L. Garrya elliptica Dougl. * - Gaultheria Shallon Pursh. “ Genista aetnensis „ A Genista Lobelii De Cand. -— . monosperma Lam. * — Salzmanni De Cand. — scariosa Viv. — sphaerocarpa Lam. — u. g. Gordonia Lasianthus L. “ — pubescens Lam. “ Halimodendron argenteum Fisch. Helianthemum venustum Hort. Hippophaé salicifolia G. Don. * Hypericum elatum Ait. -— nepalense Chois. * — oblongifolium Chois. Itea virginica L. * Leycesteria formosa Wall. *. Lonicera Ledebourii Eschsch. — u. d. Lowea- berberifolia Lindl. (Rosa Pall.) Lycium chilense. Miers. Maclura aurantiaca Nutt, * Magnolia cordata Michx. Pr obovata Thunb. — pyramidalis Bartr. — u. a. Malachodendron ovatum Cav. * Marlea begoniaefolia Roxb. * Pentstemon Scouleri Dougl. * — Gordonianus Lindi. hirsutus Nutt. = laxus Schrad. — mexicanus Lindl. * — speciosus Schrad. — tomentosus Don. Zeyheri Schrad. — u. à. Potentilla Salesovii Steph. Rubus leucodermis Dougl. — nulkanus Dougl. — spectabilis Pursh. Schizandra coccinea Michx. * — ariaefolia Smith. bella Sims. * — crataegifolia Lk. SB lineata Bernh. — nutans Boyle * -= _ vacdnifolia Don. * E Stewartia Malachodendron L. * Symphoricarpos wontana H. B. * und mehrere andere. Chatswort h. (Uebertragen aus dem Engliſchen, vom Herrn Eduard Otto ). Referent, der ſich Argus nennt, ſagt: „Ich habe in meinem Leben beinahe alle Reſidenzen in England geſehen, jedoch keine von allen Abteien, Höfen, Schlöſſern, Priorien, Parks, Hallen oder Paläſten ſtehen ſo feſt in meinem Ge⸗ dächtniß als Chatsworth. Nirgends findet man ſo viel zu bewundern, nirgends jo wenig zu -tadeln als in- Chats- worth. Keinen Ort findet man mehr durch die Natur begünſtigt und zugleich der Kunſt verſchuldet als Chats⸗ worth. In keinem Theil daſelbſt ekelt einem der übermä⸗ ßige Reichthum an, noch ſchmerzt einem die Armuth. Nichts ijt übertrieben, aber auch nichts zeigt Spuren von Erſparniß oder Geiz, überall iſt die Arbeit und das Material gut. Man findet keinen erkünſtelten Stein, noch nachgemachten Marmor oder Holz und dergleichen, alles iſt echt; nichts zeugt von Arroganz oder Dünkel, was man ſieht, iſt die natürliche Folge des Standes, des großen Reichthums und des Geſchmacks des Beſitzers. Das Wohnhaus empfiehlt ſich keinesweges als ein Pallaſt, ſondern als ein confortabeler Wohnſitz eines britiſchen Pairs, wo die Gemächer nicht der Liebe des Gepränges ge⸗ opfert ſind, wo der Glanz auf keine Weiſe den Anſtand, der im Ganzen vorherrſcht, widerſtreitet. Die innerhalb der Mau⸗ ern befindlichen Kunſtſchätze gehören der alten und neuen Zeit an, wie die Gamäldegallerien, die Schätze der Bildhauerkunſt, die Bibliotheken, die Moſaik⸗Pflaſterung, das Eichen⸗Jimmer (oak room) bie egyptiſchen Alterthümer und mehreres Andere es beweiſen. In der Liebhaberei fit iun Künſte hat der Her- 9 Schon oft it Chats worth, der ee Sitz des Herzogs von Devonſhire, theils von Reiſenden, theils in Ueberſetzungen aus engliſchen 1 berührungsweiſe in der Allgem. artenz. worden. Die Gärten von Chatsworth 236 zog nicht wenige Nebenbuhler, aber in der Kunſt dieſe Genüſſe mit den Natur⸗ Schönheiten finnig und geſchmackvoll zu vereinen, ſteht er obenan, oder beſſer allein da. Zu Althorpe findet man Bücher, zu Dropmore ein herrliches Pinetum, zu Highelere find herrliche Parks, der Herzog von Northum⸗ berland beſitzt ſchöne tropiſche Pflanzen, der Herzog von Southerland iſt ſtolz auf ſeine Gemälde, der Herzog von Rutland auf ſein Silberzeug und Lord Weſtminſter auf ſein prachtvolles Haus; zu Chatsworth aber finden wir dieſes Alles, und noch mehr vereinigt. Der Hauptgegenſtand jedoch, der die Aufmerksamkeit des Leſers auf fid ziehen foll, find die Gärten und deren Inhalt von denen wir beſonders die Waſſerkünſte, die Terraſſen, das große Conſervatorium oder Palmenhaus, die Schutzmauer (Conservativ- Wall) und das Orchideen-Haus einzeln be⸗ trachten müſſen Zuerſt zu den Waſſerkünſten, und namentlich zu der jets d'eau oder der aufrechten Fontaine. Unter allen Geſtalten, die das Waſſer zu bilden gezwungen werden kann, iſt dieſe unter den gewöhnlichen Umſtänden die ſchlechteſte, zumal wenn ihre Höhe nur 20 — 30 Fuß beträgt und das Waſſer in groz ßen ſchweren Maſſen zurückfällt. Schön ijt fie aber, ſobald ſehen. die Fontaine 60, 70 bis 90 Fuß hoch ſteigt, wie es die zu Chatsworth thut. Beim Sonnenſchein, und in einer Entfer⸗ nung von L engliſchen Meile bietet diefe Fontaine ein herrli⸗ ches Schauſpiel dar. Die trauernde Weide, ein Baum von Metall, aus deſſen Aeſten durch Röhren Waſſer ſprudelt, was beſonders das Publikum ergötzt, gehört freilich zu den Spie⸗ lereien. Die große Cascade verdient unter den Waſſer⸗ künſten beſondere Beachtung. Sie beſteht aus einer beinahe unendlichen Menge breiter Stufen, auf deren oberſter ſich ein Waſſerreſervoir befindet, aus dem das Waſſer in Strömen her⸗ auskommt und die Stufen v— was ein großartiges hone hervorbringt. Wenden gie unà zunäcjt nun zu dem großen Sonferta- r die ibn umgebenden (dite Bäume þer- 'ajejt Mises Anblick 2 Dieſes Con⸗ bald man ſich dem Hauſe nähert, ſpannt ſich ein maſſiver Bo⸗ gen von ganz eigenem Charakter über den Weg. Wenn man dieſen Bogen paſſirt, gelangt man auf einen großen freien Platz, in der Form eines Parallelograms, das in dem Ges hölz uralter Bäume ausgehauen worden ij. Dieſer Platz ijt von hohen Teraſſen oder beſſer Rampen umgeben, die eine ebene Fläche unterſtützen, auf der das wunderbare Gebäude in ſeiner ganzen Größe ſich erhebt. Aber das große Gewächs⸗ haus, wie ſoll man es beſchreiben? Seine äußere Anſicht hat etwas Erhabenes und Uebernatürliches. Kein ermüdeter Mu⸗ ſelmann am geheiligten Pförtchen von Mekka, kein chriſtlicher Pilger am Fuße des heiligen Grabes, weder Beckford beim Anblick der St. Peterskirche, noch Kapitain Harris, als er 300 wilde Elephanten im ſüdlichen Afrika ſah, noch Bruce an ben Quellen des Nils, können erfreuter und mehr übers raſcht geweſen fein, als man es wird, ſobald fih die Portale des großen Conſervatoriums, einen zu empfangen, öffnen. Ehe wir jedoch eintreten, noch einen Blick von Außen. Man darf nicht glauben, wenn man ſich ein gewöhnliches Gewächs⸗ haus, ſelbſt eines nach der neueſten Conſtruction, um ſo viel⸗ mal 8 putt, Je wunderbare Gebäude vor ſich zu Die der Kuppel (ridge) und des gefurch⸗ ten Daches aden roaf); die Verglaſung mit weißem Glaſe, die große Treppe des Gebäudes giebt ihm ein Anſehen, das nicht leicht wieder gefunden wird. Es herrſcht im Ganzen ein großer Luxus, eine Freundlichkeit und eine Wohlgefälligkeit, und alles ſtimmt mit dem Zweck, für den es geſchaffen, volle kommen überein. Im Jahre 1836, wo der Plan zu »dieſem Hause pros jectirt war, hatte die Eifendabn-Manie ihren Zenith erreicht, und der Preis des Eiſens war ſo ungemein hoch, daß zu dem Gebälk, wie zu den Rahmen der Fenſter Holz gewählt wurde, obgleich Eiſen, beſonders bei dem Gebälk vorzuziehen geweſen wäre, und ein noch leichteres Anſehen hervorgebracht hätte. Der Effekt, den das Innere hervorbringt, iſt unendlich groß, aber dennoch nicht ganz befriedigend, welcher Umſtand allein den hölzernen Balken, die einen 70 Fuß hoben Bogen zu tras gen haben, und folglich febr ſtark fein müſſen, zuzuſchreiben ijt. Die Balken erzeugen eine gewiſſe Schwere, die ein fol ches Gebäude nicht haben dürfte. Obgleich es unbillig wäre, die für Gewächſe beſtimmten Gebäude nach den architektoni⸗ ſchen Geſetzen zu beurtheilen, fo giebt es dennoch gewiſſe Eis genſchaften des Styls und der Form, die nie übertreten wer⸗ 237 den dürfen, wenn der Effekt nicht verloren gehen ſoll. Das Innere des Conſervatoriums iſt nach dem Charakter einer gothiſchen Kathredale gebaut, mit der der Raum, die Seiten— flügel, wie auch die Form der Bogen und des Daches große Aehnlichkeit haben, aber der unbedingte Charakter des gothi⸗ ſchen Styles iſt Leichtigkeit und Eleganz, verbunden mit Gr» habenheit, und daper vertragen fid) die ſchweren Balken in dem inneren Raume des Haufes zum angenommenen Sthyle nicht. Die Balken ſind mit Drathgitterwerk bekleidet, und werden zum Theil durch Schlingpflanzen bedeckt, aber nicht ganz, und deshalb ſind ſie auch für das Auge ein Anſtoß. Abgeſehen davon, kann man jedoch nicht anders, als dem edlen Beſitzer dieſes rieſenhaften Gebäudes, für die unſchätzbare Gabe, die er der botaniſchen Welt durch die Errichtung deſſelben ge— macht bat, danken. Er belohnt die unendliche Mühſeligkeit der botaniſchen Sammler, denn man findet ihre geſammelten Schätze, Pflanzen und Früchte aus allen Theilen der Erde bier vereinigt. Ein und daſſelbe Dach beſchützt eine Auswahl aus dem Pflanzenreiche, von Weſt- bis nach Oſtindien, von Peru bis China. Kann die Einbildung eine lieblichere An⸗ fit malen, als die, welche die Vereinigung fo ſchöner Pflan⸗ zenformen zur Zeit erzeugen» wird, und dieſe Seit ijt. nit mehr fern, denn alle Pflanzen ſtehen nach ihren Bedürfniſſen da ihnen reichliche Nahrung für ihre Wurzeln und Raum für ihre Aeſte zu Gebote ſteht, und deshalb ſind die alten be⸗ kannten Bewohner der kleineren Gewächshäuſer hier auch förmlich methamorphoſirt. Vor einem Jahre war die innere Anſicht des Hauſes noch wenig anziehend, da die Mehrzahl der Pflanzen zu klein war und ſich kaum vom Verpflanzen erholt hatte. Die beiden Rieſeneremplare von Palmen, Phoenix dactylifera und Sa- bal Blackburniana, wurden mit großen Koſten und Mühe von Lord Tankerville erſtanden und herangeſchafft; ſie ſtehen in der Mitte des Hauſes und waren, bis ſie ſich von der Reiſe erholt hatten, durch große Schirme von Leinewand gegen Sonne und Licht geſchützt. Dieſe beiden Palmen ſind wohl die größten, die England aufzuweiſen hat, und ſie al⸗ lein fon verleihen dem- Haufe großen Reiz. Es giebt je⸗ doch außer ihnen noch mehrere Gegenſtaͤnde der Bewunde⸗ rung in dieſem Pflanzenpallaſte: als ein herrliches Aquarium deren Seitenwände von einem pittoresken Kalkſteinfelſen (un⸗ ter dem Namen tufa in Derbyſhire bekannt) gebildet find. In einem kälterem Theile, — denn hier giebt es mehrere * Klimate — iſt ein großer Orangenhain, der ſeine Wirkung nicht verfehlt; aber nichts ijt ſchöner als die Allee von Musa- oder Piſang⸗Bäumen. Eine dichte Gruppe der Musa Ca- vendishii nimmt die eine Ecke des Hauſes ein, und die Stämme ſind mit Blüthen und Früchten in allen Graden der Reife bedeckt. Die zahlreichen Seitamineen ſtehen ganz für ſich, und werden bald die noch vorhandenen Lücken decken. Zu der Gallerie, welche um das Haus läuft, gelangt man auf eine ſteinerne Treppe, die auf einer Grundlage von künſtlichen Felſen ruht, und mit Farrn, Aroideen und anderen Epiphyten bedeckt iſt. In die Welt der Keſſel und Röhren, der Feuer und Kohlen, die ſich unter der Erde befindet, wollen wir nicht hinabſteigen. Die Meilenlänge der eiſernen Röhren zur Erheitzung, zur Leitung des Waſſers und der Luft iſt erſtaunend und in jeder Beziehung nu eingerichtet *). ) In dem Archiv des Garten⸗ und Blumenbau⸗Vereins für Hamburg von 1841, befindet ſich ebenfalls eine Schilderung von Chatsworth, namentlich von dem großen Palmen⸗ hauſe daſelbſt, die viele intereſſante Notizen enthält, und die wir hier im Auszuge mittheilen wollen. „Die ganze Länge des inneren Raumes iſt 273 Fuß, die ganze Breite 122 Fuß, die d des von us a e ſchloſſenen Raumes 72 Fuß, bie Breite vo die Fenſter, auf jeder Seite 25 Fuß. Gin gerade, un: fid. ter Weg durchſchneidet der ganzen Länge mad) von einem Ein⸗ gange bis zum andern das Haus, ſo daß der Herzog auf ſei⸗ nen Spatzierfahrten aus dem Park mitten durch Palmenan⸗ pflanzungen wieder in den Park fährt. Ein ſchmalerer Quer⸗ weg, der mit allen Arten Musa in herrlichen Exemplaren als Allee bepflanzt iſt, durchſchneidet das Haus in der Breite, wo⸗ durch vier große Beete gebildet ſind, die ſich von den ag der einen Seite bis zu denen der anderen erſtrecken. vier Erdbeeten ſtehen die Pflanzen alle im freien Onine. N ten und die Länge des ganzen Hauſes ert ben ſind auf die Länge, zwei und zwei auf die Breite des Hauſes vertheilt. Die zur Erheizung verwendeten eiſernen ungeheure Länge von 30,000 Fuß eder li deuiſche Meilen, eine kaum glaubliche, doch nicht minder wahre Thatſache. utis fade Neihe Rohren aas at " — dem und den devi oett des Hauses, das, — Ei aufgeführt, freilich noch leichter fein, aber gar nicht zu erheipen 238 Der Weg, auf dem man das große Conſervatorium ere eicht, führt durch daſſelbe, ſo daß diejenigen, welche reitend und fahrend ihn verfolgen, ohne Hinderniß einen Blick ins Conſervatorium werfen können. Vom Hauſe weiter führt die⸗ fer Weg ins Arboretum, das fih jetzt noch in feiner Kind- heit befindet. Die Coniferen find geſchmackvoll angepflanzt und man findet die ſchönſten Exemplare von Abies nobilis und A. Douglasii, die gegen 25 Fuß hoch ſind. Nicht min⸗ der ausgezeichnet ſchön und groß ijf die Araucaria imbricata. Ein gefällig angelegter Bach belebt durch fein Niefeln über Felſen das ruhige Arboretum. Aus dem Pinetum, das ſich dem Arboretum anſchließt, kommt man auf den amerikani⸗ ſchen Boden, d. h. in die Gegend der Rhododendren und Azaleen, die ihres Gleichen ſuchen. Als Herr Parton, der Vorſteher dieſer Gärten, dieſe übernahm, fand er zwei Rhododendren vor, und jetzt zählt man über 40,000 Stück. Unter den vielen gelungenen Verſuchen, von denen Chats⸗ worth der Schauplatz iſt, gehört auch die Anlegung der Conser- vativ- Mauer, welcher beſonders erwähnt zu werden verdient, da ſie ein neues Feld in der Gartenkunſt bildet. Der Na⸗ me dieſer Mauer iſt ſehr Misa gewählt, da ‚fie wirk⸗ lich ein nee für alle ihr 1 ſeltenen Gewächſe iſt, verſehen ſowohl mit Heitztanälen, als mit Vorhängen von m zum Schutz gegen kaltes Wetter. Viele Pflanzen, die weder im Freien noch in eingeſchloſſenen Räumen der Gewächshäuſer gedeihen wollen, befinden fib in dieſer Mauer völlig wohl und vegetiren üppig. Mehrere Ab⸗ theilungen derſelben find mit Fuchſien beſetzt, von denen ei- nige Exemplare bereits 15 Fuß Ausbreitung haben. Nichts war ſchöner als eine Brugmansia sanguinea mit Tauſenden von Blumen bedeckt. Die Mauer endet an der Morgenſeite des Wohnhauſes, einem großem Orangen- Haufe. gegenüber, das MS ber Facade des Wohnhauſes ausmacht, und defz ſchoͤnſte Zierde mehrere Rhododendron arboreum und sine oße Araucaria excelsa ijt. de. pie Ginrihrung ter Seipung- if uglió fo cf un auch mur zwei oder vier derſelben benutzt wer- mw ber Neda — nw 4 Kor gleichen. Beim Durchwandern des großen Parks findet man in demſelben eine Menge verſchiedener Gegenſtande, die von nicht geringem Intereſſe find; aber es würde zu weit führen, tell. ten wir alles ausführlich erwähnen. Ehe wir jedoch Chatsworth verlaſſen, wenden wir uns nach den Küchengärten, die neben den unabſehbaren Treibhaͤu⸗ ſern auch die Hauptſammlung der Orchideen enthalten. Auch die Cacteen befinden ſich hier und nehmen ein langes, ſchma⸗ les, gegen Oſten gelegenes Haus ein. Die Sammlung iſt ſchön, aber doch nicht mit der zu Woburn-Abbey zu ver⸗ Die Orchideen find in drei oder mehreren Häufern zerſtreut. Leider giebt es bis jetzt noch kein vollſtändiges Vorbild eines Epiphyten⸗Hauſes, und die Kultivateurs ſind noch immer genöthigt, ohne Ende zu experimentiren. Große Fortſchritte ſind dennoch ſchon gemacht, und es leidet keinen Zweifel, daß in wenigen Jahren Epiphyten⸗Häuſer eben fo praktiſch erbaut werden, als jetzt die Ananas» und Wein⸗Treib⸗ häuſer. Die Sammlung der Orchideen zu Chatsworth iſt ungemein groß und wird nur an Jahl und ſeltenen Arten durch die der Herren Gebrüder Loddiges übertroffen. Sie iſt namentlich reich an oſtindiſchen Arten, was beſonders Herrn Gibſon zu danken ijt, der mehrere Jahre hindurch vom Her- zog unterhalten wurde, um die Schätze dieſer herrlichen Familie in den Wäldern von Nepal zu erforſchen. Er ſoll beinahe ein ganzes Schiff mit den Reſultaten ſeiner Bemühungen be⸗ frachtet haben, wie denn auch viele herrliche Arten, die er ent⸗ deckte, ſeinen Eifer und Fleiß beſtätigen. Zu der ſchönen Gattung Dendrobium hat er eine große Menge Arten ent⸗ deckt und lebend eingeführt, und es wird bezweifelt, ob Den- drobium Dalhousianum, D. Devonianum, D. Paxteri und sulcatum von irgend einer anderen Orchidee an Schön⸗ heit übertroffen werden. Unter den Magnaten der Sammlung gehört das D. speciosum, früher in der Sammlung des Herrn J. T. Huntley, das dieſer große Beförderer der Gar⸗ tenkunſt, um es zur Blüthe zu bringen, zu feinen mehrmonat⸗ lichen Studien machte). Der Habitus der Pflanze ijt aus- gezeichnet, aber die Schönheit der Blüthe iſt übertrieben worden, und ſie kann nur in die zweite Klaſſe geſtellt werden. Eine an⸗ ) Das Dendrobium speciosum. blüht ungemein ſchwer, wie auc mehrere andere Arten dieſer Gattung. Garten befit ein großes, kräftiges Gre 239 bere, beſonders durch ihren Habitus imponivende Pflanze ijt das Angraecum eburneum, die ſchönſte aller bis jetzt be- kannten oſtindiſchen Epiphyten. In der Ausbeute ſolcher Pflan⸗ zen, (der wahren Luftpflanzen) ſcheinen die Bemühungen des Herrn Gibſon nicht ſehr belohnend geweſen zu ſein, obgleich durch ihn einige Sarcanthus und Saccolabium eingeführt worden ſind. Es ſcheint, daß man nach den Inſeln der in⸗ diſchen Seen gehen muß, um ſchöne Epiphten zu finden, und nach dem Continente für Dendrobien. Möchten doch Schiff⸗ capitains noch mehr ihr Augenmerk auf dergleichen Pflanzen richten, denn bis jetzt beſitzen wir noch nicht den zehnten Theil der bekannten Epiphyten. Herrn Cuming verdanken wir die Einführung der herrlichen Phalaenopsis amabilis und Aérides quinquevulnera. Erſtere blüht fid) in der Regel zu Tode, welche Eigenſchaft mehreren Arten eigen iſt, wenn ſie nicht im Blühen geſtört werden. Die alten Blüthenſtiele trei- ben neue, und dieſe wieder andere, ſo daß die Pflanzen keine Kraft haben, neue Blätter zu treiben, wenn die Blumenſtiele nicht entfernt werden. hen mag, ſchadet es in ſofern nicht, da ſich die Pflanze durch Samen fortpflanzt, was bis jetzt in der Kultur noch nicht gelungen iſt ). Eine große Menge ſchöner, großer Pracht⸗ eremplave; beſonders von Stanhopea, Coryanthes u. d. machen die Sammlung von Chatsworth berühmt.“ Den Schluß dieſer Beſchreibung macht eine ausführliche Mittheilung über die ſo vortheilhaft veränderte Umgebung Chatsworth's, über die Verlegung eines ganzen Dorfes, tbe village of Edenson u. dergl. m., die hier jedoch nicht ſeine Stelle findet, und jedem Reiſenden zu beſuchen frei ſteht. BR Zur Kultur der Columnea Schiedeana. (Aus dem Gardener's Chroniele) Dieſe ſchoͤne Zierpflanze der Warmbäufer blüht während der meiſtem Monate im Jahre“) Wird die Pflanze in ei⸗ 0 Nur sehe wenige Arten haben (dy bier burdy Samen vermehrt, und es nur A distichum, Pelexia falcata, 2 elata umb eimige ähnliche „wenn fie fid) ec aus ſäeten. Ed. Otto. n" m im hieſigen botaniſchen Garten blüht biefe fdóne dtd feit i Sommer i ei Im Vaterlande, wo dies auch geſche⸗ nem Topfe mit ziemlich nahrhafter Erde kultivirt, und die Zweige an einem Spalier geleitet, damit ſie eine aufrechte Richtung erhalten, fo gedeiht fie febr üppig und die Blüthen erreichen eine bedeutende Größe. Die Herren Rolliſon überwintern diefe Pflanze in einer verbältnigmäßig trockenen Atmoſphäre, deren Temperatur zwiſchen der eines Warm- und Kalthauſes ijt, mit gutem Erfolg in der Abſicht, die Pflan- zen im Sommer und Herbſte in Blüthe zu haben. Noch bef ſer iſt das Gedeihen derſelben, wenn ſie in einem aus Holz⸗ ſtücken angefertigten Körbchen, angefüllt mit Sphagnum, altem Holz und grober Heideerde gepflanzt und im Haufe aufgehan⸗ gen wird, wie es bei den Orchideen zu geſcheben pflegt. Die Zweige hängen, auf dieſe Weiſe behandelt, über den Korb herab, und gewähren mit ihren vielen bunten Blüthen einen intereſſanten Anblick. Keine Pflanze vermehrt ſich leichter durch Stecklinge als dieſe, un fo wird fie bald in jeder Samm⸗ [ung anzutreſſen fein, Das r Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche 3 der meiſten kultivirten qe. Vom £ a Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. H d (Fortſetzung.) 2. Kuglige Moſchus⸗Erdbeere. Globe Hautbois. Synonyme: Dieſelben wie bei der vorigen. | Dieſe Sorte trägt zu allen Zeiten, aber mäßig, und le fit keine beſonderen guten Eigenſchaften, welche die andere nicht auch hätten. — Die Frucht iſt beinahe ſphäriſch, klein, wird dunkel purpurroth, wenn ſie reif iſt; die Samen ſind hervor⸗ ſtehend; das Fleiſch ift grünlich, feſt, mit einem lösbaren Her⸗ zen; Geſchmack gut, mit dem dieſer Kaffe eigenen Aroma. Der Kelch ift zurückgeſchlagen und ſehr klein. Die Blattſtiele find ſehr boch, ſtark, aufrecht und haarig. Die Blättchen find klein, länglich, horizontal ausgebreitet, an den menm mit unregelmäßigen kleinen Sägezähnen, die Oberfläche i glänzend gelblich grün. Die Ausläufer ſind klein, zablrei lichtbraun auf der Oberſeite. Die Schafte find länger. als die Blattſtiele, ſehr haarig und aufrecht; die Blumenſtiele ſind ſchwach, haarig, nicht ſo ſehr äſtig; die Blumen klein mit un⸗ vollkommenen Staubgefäßen. 3. Schwarze Moſchus⸗Erdbeere. Black Hautbois. Synonyme: Neue Moſchus⸗Erdbeere. Dieſe Sorte kam als neue Moſchus-Erdbeere aus dem Königl. Garten zu Windſor, wo, wie John Aiton berichtet, ſie um das Jahr 1815 aus dem Samen der coniſchen Mo⸗ aes rs gezogen worden war. In den öffentlichen Gär⸗ ten um London, wo ſie gebaut wird, führt ſie die Namen alte Moſchus⸗Erdbeere, gemeine (und ſchlechtweg) Moſchus⸗ Erdbeere. Im allgemeinen Anſehen und in den Blättern gleicht ſie der vorigen oder kugligen Moſchus-Erdbeere, nur daß die Blättchen wenig concab zwiſchen den Nerven find. Die Frucht iſt coniſch, jedoch länger als bei der folgenden oder coniſchen Moſchus⸗Erdbeere, von einer ſehr dunkel ſchmutzigen Pur- purfarbe, wenn ſie reif iſt; die Samen liegen nur flach einge⸗ ſenkt; Geſchmack kräftig und das Fleiſch bi Der Kelch ij klein und zurückgeſchlagen. Die Schafte * viel Schafte kürzer als die Blätter; Blumenſtiele äſtig, die Blumen find ſehr klein, ähnlich denen der vorigen Sorte. Die ſchwarze Moſchus⸗Erdbeere trägt nicht allein gut und früher als die andern, ſie bringt gelegentlich auch noch einige Früchte im Herbſt. Es iſt eine ſchätzbare Varietät. 4. Sproffendes oder coniſche Moſchus⸗Erdbeere. i Prolific or conical Hautbois. Synonyme: Doppelt tragende=, hermaphroditiſche⸗, Hudſons⸗ Bai⸗Moſchus⸗Erdbeere, Balſam⸗Moſchus⸗Erdbeere, Re- Hs 3 cÁ— Sacombe's⸗, Sir Jofeph Banks Moſchus⸗ " E: MR ton Syring Grove, fónial. '40 men Moſchus⸗Erdbeere von Sacombe, erhielt fie James Lee zu Hammerſmith vor einigen Jahren aus dem früheren Gar⸗ ten der Geſellſchaft zu Kenſington, dem ſie als eine veredelte Varietät aus dem Garten des George Baswall zu Sa— combe in Herfordſhire mitgetheilt worden war. Weshalb fie Hudſons-Bai⸗Moſchus-Erdbeere genannt wird, habe ich nicht mit Gewißheit erfahren können. Miller ſagt, dieſe Sorte ſtammt aus Nordamerika, allein ich glaube vielmehr, daß die Pflanze ein Produkt der Kultur dieſſeits des atlantiſchen Oceans ſei. Es iſt gewiß die beſte von allen bekannten Moſchus⸗ Erdbeeren. Die Frucht iſt groß, coniſch, kürzer und ſtumpfer, als die vorhergehenden; die Farbe iſt dunkel, allein nicht ſo febr, als bei der ſchwarzen Moſchus-Erdbeere, Die Samen liegen flach eingeſenkt; das Fleiſch iſt dicht, grünlich, und von hohem Wohlgeſchmack. Der Kelch iſt klein und zurückgeſchla⸗ gen. Die Blattſtiele ſind hoch, aufrecht, ſchmächtig, haarig; die Blättchen find von mittlerer Größe, leicht gefaltet, unte» gelmäßig länglich, mit groben Sägezähnen und von dünner Textur, ihre Oberfeite ijt gefurcht und haarig. Die Ausläu⸗ fer ſind klein, zahlreich, bräunlich auf der Oberſeite. Die find kürzer als die Blattſtiele, die Blumenſtiele find äſtig, die beſondern kürzer als bei der vorigen; die Blumen, die größten der jetzt bekannten dieſer Klaſſe, haben zahlreiche Staubfäden. Es ijt eine außerordentlich ergiebige Sorte, bie gewöhn⸗ lich eine zweite Ernte bringt, indem ſie im Auguſt und Sep⸗ tember blüht, und die Frucht im Oktober oder wohl noch fpi: ter reift, wenn die Jahreszeit günſtig iſt; die Herbſtfrüchte find größer als die Sommerfrüchte und dennoch ſehr wohlſchmek⸗ kend. Dieſe Art ſoll beſſer als irgend eine andere zum er ben fein. Poiteau im Duhamel Tom. IH. pag. 131 ee ; die ſproſſende oder coniſche Mofhus= Erdbeere unter bem Na⸗ men Capron Royal. Fragaria elatior regalis, floribus hermaphroditis, giebt pl. 50 ein ſehr gutes Bild von ihr, und er ſagt von derſelben, daß ſie zur Zeit des Duhamel noch nicht bekannt geweſen ſei. Alles was wir von ihrer Ge⸗ ſchichte wiſſen, fügt er pinu, it, daß fie von Brüſſel nach Spi kam. Gert fe) Zehnter Jahrgang. 2 P 7 y vH i # [3 47 D . > EIN 36 gemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. SUM BEN e des aer und Auslandes, Hep n "pm l Sriebtich Otto, König! Preuß (5 zu B Alben Diariet, Sonnabend, den 30. Juli Ueber die sweefmähigere Cineichtung der „Plansen- Verkaufs⸗ fatales i j Von md Albert Dieteid. Wohl jeder Kuftivateur, der t nicht eine ganz ausgezeich- | nete Kenntniß der botaniſchen Literatur bat, oder dem wenig⸗ fens myn eine, gute Bibliothek zu Gebote ſteht, und der fib | an Pflanzen aus den e der Handelsgärtner auswählt, wird gewiß fon oft über dieſe nichts ſagenden Stamen- - Verzeichnijle geklagt haben, da er nie weiß, was er aus dieſem Chaos von Namen ſich auswählen ſoll. Er verfährt dabei, wie der Glücksspieler, und zeichnet ſich diejenigen Namen an, die ibm etwas zu versprechen ſchei⸗ nen, und kann dann zufrieden ſein, wenn er nicht total fehl⸗ gegriffen bat, und wenigſtens einige Sachen erhält, die für ihn ein Intereſſe haben, und die er bis dahin noch nicht be⸗ fibt. Dieſes Glück wird ihm aber nur felten zu Theil, fon- dern er erhält bei einer solchen Sendung nach bloßem Namen⸗ flanzen, oft über die Hälfte folder Dinge, 1 d kiltivirte, aub die ifi mui unter 44 (s ! anderen Namen bekannt waren, oder auch ſolche, die er nicht zu haben wünſcht, und die er gar nicht zu kultiviren beabſich⸗ tigt. Hat er nun einmal oder öfter ſolche Erfahrungen ge⸗ macht, ſo wird er ſich hüten, ſein Geld ferner für Sachen wegzugeben, die ihm größtentheils unnütz ſind, und er kauft deshalb lieber gar nichts, aus Beſorgniß, daß er wieder nur Unbrauchbares erhalte. Dieſer Uebelſtand wäre aber durch eine zweckmäßigere Einrichtung der Pflanzen-⸗Verkaufs⸗Kata⸗ loge leicht abzuhelfen, und würden die Herrn Handelsgärtner, wenn fie fi zu derſelben entſchließen könnten, ein gewiß bef- ſeres Geſchäft machen, und von ihren Abnehmern weniger mit Klagen über getäuſchte Erwartungen beläſtigt werden. Denn wenn ſie auch bei der jetzigen Einrichtung ihrer Kataloge oft eine Menge Pflanzen verkaufen, die der Unkundige nimmt, weil ihm die Namen, unter denen dieſelben aufgeführt ſind, neu erſcheinen, ſo dürfen ſie doch wiederholentlich darauf nicht rechnen, denn wer ſein Geld einmal vergebens hingegeben hat, ſcheut neue Opfer, gleich wie das einmal gebrannte Kind das Feuer. Der Käufer würde gern die für ihn neuen Sachen etwas höher bezahlen, wäre er ſicher, auch wirklich Neues zu erhalten. Es liegt alſo im a der Verkäufer, hinzuwirken, daß alles, was ſo genau und RR foie ps in ihren Katalogen ber zeichnet wird, wodurch fie an Zutrauen beim Publikum ge⸗ winnen; denn abſichtlich wird wohl keiner täuſchen wollen, und wer es verſuchte, würde bald allen Kredit verlieren. Um nun die Kataloge ſo einzurichten, daß ſie für den Käufer die größtmöglichſte Beſtimmtheit haben, iſt es durch⸗ aus nöthig, von der einmal üblichen Form ganz abzugehen und ihnen eine durchaus neue Geſtalt zu geben. Nach dem jet üblichen Gebrauch find die Pflanzen alphabetiſch aufge führt, in der Regel ohne alle Autorität, oft falſch geſchrieben, mit ganz fehlender oder nur mangelhafter Bezeichnung ihrer Natur und der Kultur, die ſie verlangen. Wir haben eine große Anzahl von Katalogen, ſowohl aus größeren als klei⸗ neren l: järtnereien durchgeſehen, und alle, ſowohl ein- beni ig, Mew. leiden wenigstens an einem der ge * und zugleich die Abpülfe derfeben jabetifhe Ordnung betrifft, fo ig te, len genauer betrachtet, führt 11775 n ry ir > " ? 5 è . r , K mos 1125. j * PTP P E €. er.» " 1 ; P à T * * i i » — — ſie mehrere Uebelſtände mit ſich, die viel unangenehmer ſind, als jene ſcheinbare Ueberſichtlichkeit. Wer ſich Pflanzen aus einem Katalog auswählt, ſieht doch denſelben ganz durch, und es ift ihm gleich, in welcher Ordnung die Pflanzen aufe geführt find, aber er weiß nicht, wenn ihm der gewählte Namen uns bekannt iſt, ob die Pflanze eine Lilie oder ein Cactus, ein Gras oder eine Palme, ob ſie Kraut oder Baum, oder ob ſie ein Zwiebelgewächs oder eine Waſſerpflanze iſt, überhaupt nicht zu was für eine Gruppe fie gehört, da man nur felten bei den Namen eine aufklarende Notiz findet. Ferner kommt es nicht ſelten vor, daß in einem Katalog eine Pflanze fich zwei⸗ mal aufgeführt findet, wie wir denn in einem Katalog Vale- - rianella olitoria und Fedia Locusta aufgeführt gefunden haben, ferner I—omoea purpurea und Convolvulus major, obgleich letztere weiter nichts als Ipomoea purpurea ift, dann Caiophora lateritia und Loasa lateritia, Calampe- lis scabra und Eccremocarpus scaber u. dergl. m., ohne daß darauf hingewieſen wird, daß die eine zur anderen ge⸗ hort. Daher ift es viel zweckmäßiger, die Pflanzen in einer ſy⸗ ſtematiſchen Ordnung aufzuführen, da eben dadurch die verwand⸗ ten neben einander zu ſtehen en kommen, und es viel weniger dann vorkommen wird, daß Pflanzen zweimal aufgeführt werden, was bei einer alphabetiſchen Ordnung, wenn auch nur aus Verſehen, fo leicht geſchehen kann. Daß dieſe ſyſtematiſche Ordnung nur eine natürliche, d. h. eine nach natürlichen Fa⸗ milien ſein darf, verſteht ſich von ſelbſt, denn nur dieſe läßt eine Ahndung von der zu erhaltenden Pflanze zu. Freilich werden die Herren Handelsgärtner ſich ſehr gegen dieſen Plan ſträuben, und ihn für ſich viel zu umſtändlich halten, auch wohl einwenden, daß ihnen von allen Pflanzen die Familie nicht bekannt ſei. Allein es kommt nur auf die erſte Durch⸗ führung an, und nur die Anfertigung des erſten Katalogs nach Familien würde Schwierigkeiten machen, die folgenden würden ſich leichter zuſammenſtellen laſſen, als es nach der ge⸗ bräuchlichen Methode möglich war. Was den Einwand be⸗ trifft, daß dem Gärtner von verſchiedenen Pflanzen die Fa⸗ milien nicht bekannt ſeien, iſt ganz nichtig, denn er darf nur ein ſyſtematiſches Werk zur Hand nehmen, und darin die Pflanze nachſchlagen. Aber der Fehler vieler unſerer Herren Gärtner iſt der, daß fie fid nicht gewöhnen konnen ober wol len, 1 Werke aA | pone und daher kommt es auch, daß die Namen ch fehlerhaft geſchrieben 24 ſind, was wegfallen würde, wenn dieſelben aus gedruck. ten botaniſchen Werken ercerpirt würden. Daß es überhaupt nicht ſo ſchwierig iſt, die Pflanzen ſyſtematiſch aufzuführen, zeigt ſich ja darin, daß in manchen Katalogen ſchon verſchie⸗ dene Pflanzenfamilien geſondert ſind, wie Cacteen, Amarylli⸗ deen, Orchideen u. ſ. w., und daß dies weit überſichtlicher iſt, als wenn ſie mit anderen Pflanzen in einer alphabetiſchen Ordnung; zwiſchengeſtellt ſind, wie Jeder recht gut weiß, der dieſen Familien beſondere Aufmerkſamkeit ſchenkt. In frühe⸗ ren Zeiten, wo eine gleiche : ziemlich allgemein. angenommene Nomenclatur herrſchte, mögen alphabetiſche Kataloge ganz zweck⸗ mäßig geweſen ſein, jetzt aber, wo eine Pflanze oft zwei, drei und mehrere Namen hat, die alle eine gleiche Autorität: genie- ßen, find alphabetiſche Verzeichniſſe nicht mehr zu empfehlen. Ein anderer Mangel, der mit wenigen Ausnahmen bee merkbar wird, iſt die fehlende Autorität bei jeder Pflanze, d. h. die Angabe des Autors, der die Art zuerſt ſo, wie ge⸗ ſchrieben ſteht, genannt hat. Unter der großen Zahl von Ka⸗ talogen, die uns aus Deutſchland, England, Frankreich und Belgien, ja ſelbſt aus Nordamerika vorliegen, finden ſich nur zwei, wo wenigſtens bei bekannten Pflanzen die Autoren bei⸗ ſtehen, bei den zweifelhaften aber ebenfalls fehlen, und nur wenige, wo doch bei den Cacteen ſich die Autorennamen be⸗ finden; die große Mehrzahl hat aber keine Spur davon. Dies iſt jedoch der größte aller Uebelſtände, denn wie häufig kommt es vor, daß mehreren verſchiedenen Pflanzen von verschiedenen Autoren ein, und derſelbe Namen gegeben wurde, wie ſoll man nun wiſſen, welche Art gemeint ſei, wenn der Autor nicht ge⸗ nannt wird. Um nur einige, uns gerade in Erinnerung kom⸗ mende Beiſpiele anzuführen, ſo giebt es von Cineraria ſieben berſchiedene Arten, die den Trivialnamen alpina führen, von Hieracium vielleicht zehn, die murorum heißen, und bon Artemisia wohl eben ſo viele, die rupestris genannt werden, und ſolcher Beiſpiele würden fich eine Menge finden, wollte man beſonders danach ſuchen. Deshalb ijf es zur Verſtaͤndi⸗ gung allemal nöthig, bei jeder Pflanzenart den Autor mit an⸗ zugeben, und wo man ſelbſt eine Pflanze benennt, wenigſtens Nobis oder Mihi dabei zu ſetzen, wenn man anderen berz ſtändlich werden will. Auch darf der Name nur ſo abbrevirt werden, daß er noch verſtändlich bleibt, und z. B. ein bloßes W. genügt nicht, da man darunter Wahlenberg, Wallich, Wall- roth, Willdenow und viele andere verſtehen kann, eben fo we⸗ als nig ein bloßes Sch, wie man es jo haufig findet, denn bate unter wären, um nur einige der gebräuchlichſten anzuführen, Schleicher, Schrader, Schrank, Schreber, Schultes, Schultz u. a. zu verſtehen. Hier werden nun die Gärtner wieder erinnern: wo ſollen wir den Autor herbekommen? denn in der Regel wiſſen wir ibn nicht. Allerdings mag dies wohl hin und wieder vorkommen, und dann iſt es natürlich beſſer keine Autorität hinzuzuſetzen, als eine falſche. Allein die Schuld liegt immer in dem Treiben der Gärtner, von Anfang an einen Gegenſtand ohne Autorität in die Welt bineingeſchickt zu ha⸗ ben, und deshalb pflanzen ſich denn oft auch die widerſinnig⸗ ſten und fehlerhafteſten Namen von Katalog zu Katolog fort, und werden nicht ſelten zur Bezeichnung ganz bekannter Pflan⸗ zen gebraucht. Es iſt wirklich empörend, unter was für vielen Namen die allbekannte Ipomoea purpurea in einigen Kata- logen ſteht, da finden wir ſie als Convolvulus major, als Ipomoea variabilis, superba, formosa, carnea, lobata, triloba, Michauxii, violacea, bicolor u. dergl. aufgeführt, und die Gärtner, die einige, z. B. die I. violacea edt ba- ben, müſſen fie erſt durch den Beiſatz vera bezeichnen. Hieran ſchließt ſich nun auch das Fehlen der gleichbedeutenden Be⸗ nennungen oder Synonyme. Der Raum eines Katalogs iſt zu beſchränkt, um bei jeder Art noch Synonyme anzuführen, aber wenn eine Pflanze eine wichtige zweite Benennung hat, ſo muß ſie durchaus mit daſtehen. Geſchähe dies, ſo würden nicht in einem Katalog Ipomoea purpurea zwei oder meh⸗ rere Male unter verſchiedenen Namen aufgeführt ſein, Fedia und Valerianella nicht unter zwei Rubriken ſtehen. Aber diefe Uebelſtände rühren größtentheils von der Vernachläſſi⸗ gung der botaniſchen Literatur her, die ſich am Auffallendſten in der fehlerhaften Schreibart der Namen zeigt, beſonders bei unſern lieben Landsleuten. Es giebt Kataloge von deut⸗ ſchen Handelsgärten, wo nicht zehn richtig geſchriebene Namen ſich hinter einander finden; da ſteht Schortia californica ein Namen der nie exiſtirt hat; Cynoglossum fructatum ſtatt C. furcatum, Nemophylla jtatt peni» christata jtatt cristata, Siptorbii jtatt Sibthorpii, Mirabelia, Mirabelie ſtatt Mirbelia, Charicis Neesii, En Choricis (beides deut und lateiniſch, alſo kein Druckfehler) ſtatt Charieis, und in demſelben Katalog unter einer anderen Nummer dieſelbe Pflanze - Kaulfussia Solche Beh fint; kd noch viele fa 244 der Namen, die Verwechſelungen von i und y rügen, fo wür⸗ den in manchen Katalogen mehr fehlerhafte als richtige Na⸗ men vorkommen. Zum Theil hat dieſe Namen-Metamor⸗ phoſe auch ihren Grund in der tadelnswerthen Methode man⸗ cher Gärtnereien, die Pflanzen nicht gehörig zu etiquettiren, und die Benennungen gleichſam nur durch Tradition von Mund zu Mund fortzupflanzen, wobei es dann natürlich un⸗ vermeidlich iſt, daß die heilloſeſten Verwirrungen entſtehen. Tadelnswürdig iſt es ferner, unter einer Gattung Arten und Varietäten oder Hybriditäten unter einander zu miſchen, wie dies faſt in allen Katalogen, beſonders bei Pelargonium, Calceolaria und Verbena geſchieht. Hierdurch wird der Abnehmer jederzeit irre geführt, da er oft für Arten Varie⸗ täten erhält, und er jene doch nur zu haben beabſichtigt. Um dies zu vermeiden, darf nur der Namen der Varietät etwas eingerückt werden, wodurch dieſer Uebelſtand ſogleich vermie⸗ den wird. Was wir nun noch an der jetzigen Beſchaffenheit der Kataloge auszuſetzen haben, iſt, daß ſie uns mit der Natur der Pflanze, wenig bekannt machen. Denn wenn es auch anerkannt zu wer⸗ den verdient, ſobald es angedeutet iſt, ob die Pflanze im Freien oder im kalten und warmen Haufe kultivirt werden muß, ob es ein Sommergewaͤchs, eine Staude oder eine Holz- pflanze iſt, ſo genügt dieſe Andeutung dem Abnehmer doch nicht. Deshalb iſt die Eintheilung der Kataloge in Rubriken nach dem Standort der Pflanzen auch nicht empfehlenswerth, da manche Pflanzen auf verſchiedene Weiſe zu kultiviren ſind, und deshalb mehrere Male angeführt werden müßten, und weil auch dadurch die Beſchaffenheit der Pflanze nicht weiter i klar wird, was doch jeder gern wiſſen mochte, ehe er ſich diez ſelbe anſchafft Alles dieſes ließe fib durch Jeichen ober Buch⸗ ben andeuten, welche nicht viel Plag einnehmen, ſo daß eine kleine Suite in der Regel doch binreichen würde, eine Pflanze iin man einen zweckmäßigen, belebrenden Katalog en, d den ue klar udcultte, was er » er⸗ f bird gehe iib mit ihren Arten konnen zur ihrem Wuchſe und ihrer Kulturmethode viel zu bei jeder Art der Namengeber, oder im Fall es ein Garten⸗ namen iſt, der Garten Hortus oder der Gärtner Hortula- nus (alſo Hortorum s. Hortulanorum) beigeſetzt werden, unb wenn ein wichtiges Synonym zu einer Art da ijt, darf auch dieſes nicht fehlen. Die Natur der Pflanze wird nun zwar durch die vier bekannten Kalenderzeichen O & A 5 ſchon angedeutet, doch genügen diefe nicht, und es darf nie- mals vergeſſen werden, noch anzugeben, ob eine Pflanze ein immergrüner Halbſtrauch, Strauch oder Baum, oder einer mit abfallendem Laube, ob es eine immergrüne oder abſterbende Perenne, ein kletterndes, windendes oder kriechendes, ein Zwie⸗ bela, Knollen- oder anderes Gewächs fei, ob es im Freien ausdaure oder in welcher Kultur im Hauſe es genommen wer⸗ den muß, und endlich, ob es im Waſſer, in der Erde oder auf anderen Pflanzen wachſe. Wie dies aber nun alles an⸗ zudeuten fei, darüber wird man freilich noch nachſinnen müſ⸗ ſen. Loudon im Hortus britannicus will eine Menge Zeichen einführen, und ſchlägt deren nicht weniger als 42 vor, um die Natur der Pflanze anzudeuten. Doch iſt dies zu viel und abgeſehen davon, daß es ſchwer werden möchte, dieſelben zu behalten, möchte es noch ſchwerer ſein, beſonders an klei⸗ nen Orten, dieſelben in den Druckereien zu erhalten, denn ei⸗ nes Katalogs wegen, den ſie vielleicht jährlich zu drucken ha⸗ ben, werden ſie nicht an 30 — 40 neue Zeichen gießen laſſen, die ſie ſonſt nicht weiter gebrauchen können. Es bleibt uns Deutſchen alſo nichts anderes übrig, als die verſchiedene Be⸗ ſchaffenheit der Pflanze, und die Localität, worin ſie gedeiht, mit Buchſtaben anzugeben, deren Wahl jedem Herausgeber ei⸗ nes Katalogs überlaſſen bleiben muß, und der nur nöthig hat, zur Erklärung derſelben einen Schlüſſel dazu in einer Note ſeinem Kataloge beizufügen. Vielleicht könnte man durch zehn oder zwölf Zeichen alles andeuten, was man wollte, und dieſe ließen ſich auch zur Noth überall beſchaffen, es käme nur ei; auf deren Erfindung an ). Mögen dieſe Vorſchläge zur Verbeſſerung der Verkaufs⸗ Kataloge von manchen Seiten auch verworfen werden, von ) Vielleicht verfolgen wir dieſen Gegenſtand noch ferner, und ſollte es uns gelingen, für die verſchiedenen Zuſtände der Pan zen, zweckmäßige und leicht faßliche Zeichen zu finden, fo wer den wir nicht unterlaſſen, fie. "je Leſern mitzutheilen, bis dahin, oder bis ein anderer ſih an dieſen Gegenſand Y wagt, mögen Buchſtaben genügen. 345 anderen ijt ihre Beherzigung doch zu erwarten, und vielleicht findet ſich bald Jemand, der die gemachten Vorſchläge noch verbeſſert, und uns mit einem nichts zu wünſchen übrig laſſen⸗ den Verkaufs-Katalog überraſcht. Sollten ſie aber auch keine Billigung finden, ſo mögen ſie wenigſtens ſo viel Gutes wir— ken, daß die Herren Gärtner die dieſes leſen, wenigſtens auf die unkorrekte Schreibart in ihren Katalogen aufmerkſam wer⸗ den, und dieſe nach Kräften zu beſſern ſich beſtreben. von den oben gegebenen Andeutungen auch die botaniſchen Gärten bei Anfertigung ihrer Kataloge, Notiz zu nehmen ha⸗ ben, möge ihrer eigenen Einſicht überlaſſen bleiben; uns dünkt, daß fie mit gutem Beiſpiele vorangehen müßten, und zu der ihnen als gelehrten Inſtituten ſchon eigenen korrekten Schreibart, auch ihren Katalogen eine faßlichere Einrichtung geben könnten. Auszüge aus belgischen Gartenfcb tiftew, Nachricht über die Reiſe des Herrn Wr een aus Karlsruh. i Die Gartenbau-Geſellſchaft zu London hat Nachrichten von ihrem Reiſenden Herrn Hartweg bis zum 25. Januar, um welche Zeit er bei Riobamba, vom Fuße des Chimborazo ungefähr 6 Leguas entfernt, war. Zugleich hatte er die gleich⸗ falls mit Schnee bedeckten Gebirge Tunguragua und Casqui⸗ razo vor ſich. Nachdem er die Anden durchſucht hatte, ge⸗ dachte er in Popayan einzudringen. In vollem Maaße empfand er die Schwierigkeiten, mit denen man in Gudyaquil reißt, € größtentheils durch die ſchlechten Wege entſtehen, die in allen Richtungen von Gebirgsflüſſen unterbrochen ſind, von denen er bei Loxa in einem Tage 65 zu paſſiren hatte. Man nannte die Wege gut, wenn der Schlamm nur bis an die Knöchel der Maulthiere ging. Bei Lora fand er eine große Anzahl ihm neu ſcheinender Epipbyten, unter ihnen eine Catt- leya von großer Schönheit, mehrere prächtige Oncidia, die echte Cyrtochila Humb. und die berühmte Wachspalme, von der die wachsartige Abſonderung unter das Talg gethan u und zu Kerzen benutzt wird. Seine Sammlungen aus dieſer Ge- gend enthalten ſeltene Gegenſtände, unter anderen die Thi- baudia, und wahrſcheinlich auch die Macleania und Caven- dishia, viele Zwiebeln, 80 —90 Arten Sämereien, und zwi⸗ Ob —€— Weißes, ſchen 200 — 300 trockene Pflanzenarten. Sämmtliche Gegen⸗ finde wurden am 1. Januar von Guayaquil. nach Panama befördert, und ſind auf dem Wege nach England. Bei Cuenca fand er einige herrliche Berberis- Arten, mit kleinen Blättern und großen Blüthen, eine ſtrauchartige Lobelia, und ein rieſenhaftes Tropaeolum mit blaßgelben Blumen und ſehr großen Samen. Die Pflanzen erklimmen die Gipfel der höchſten Bäume. Eine neue Gesnera zeichnet fih eben- falls aus. Kultur e. ber Govenia lagenophora. (Aus dem Cardener's Chronicle.) Dieſe ſehr große Orchidee gedeiht als Sumpfpflanze be⸗ handelt in ſandiger Heideerde ſehr gut. Ein ziemlich großer Topf wurde zwei Joll hoch mit Scherben, darauf eine Lage mooriger Heideerde und mit gleichen Theilen Heideerde und ſcharfen Sand angefüllt, ſo daß die Oberfläche beinahe aus reinem Sand beſtand. Die Pflanze wurde an einen hellen und kühlen Ort im Hauſe geſtellt, und während des Wachſens ſehr naß gehalten. Sie blüht gewöhnlich im April oder Mai. Ihre Wurzeln laufen auf der Oberfläche der Erde, und ſchei⸗ nen ſich der Luft und Feuchtigkeit zu erfreuen. Nachdem ſie abgeblüht hatte, wurde ſie in ein kaltes Haus re t bag Oktober * trocken 1 "s . Sad pá onen ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der f kultivirten Sorten. 4 €— — pens 9rietner, nn Schönhaufen, 5. Sop flache Mofus- Erdbeere e T3 Large flat Hautbois. uH Bathſche⸗, Salter's⸗ fitis ofa», Lon der's⸗, Weymouth „Noſchus- Erdbeere rs de ping” Dieſe Sorte ſcheint bis jetzt in den Gärten um London weniger bekannt zu ſein, als in denen um Bath. Sie wurde zuerſt von Samuel Young, aus ſeinem Garten zu For⸗ mofa Plaen, bei Maidenhead, in Berkſhire, mitgetheilt, wel⸗ cher fie im Jahre 1809 von Lowder zu Lansdown Vres- cent⸗Bath erhielt, der fie aus dem Garten von Warwick⸗ Caſtle bezogen hatte. ` Sie wurde auch unter „ſproſſende Mofchus= Erdbeere” ein- gefandt, allein dieſer Name verdient weit eher der — henden Sorte beigelegt zu werden. Die Frucht iſt rundlich, niedergedrückt, lichtroth und blaß auf der Unterſeite, groß, das Fleiſch iſt grünlich, ohne Herz, ſaftig, aber obgleich ſchmackhaft, doch nicht von ſo hohem Wohl⸗ geſchmack als die andere; der Same liegt leicht eingeſenkt. Der Kelch iſt zurückgeſchlagen. Die Blattſtiele ſind kurz, ſteif, aufrecht, haarig, die Blättchen find febr groß, unregelmäßig eiförmig, mit rundlichen Sägezähnen, ihre Textur ijf dick, die Oberſeite leicht behaart, glänzend gelblich grün, die Zwiſchen⸗ räume der Nerven etwas flach. Die Ausläufer klein, zahl⸗ reich bräunlich auf der Oberſeite. Die Schafte beinahe fo lang wie die Blätter; die Blumenſtiele regelmäßig! verzweigt, ſehr kurz, fart; die Blumen zwar groß, allein doch kleiner als bei der coniſchen oder ſproſſenden Moſchus⸗ Erdbeere. Dieſe Erdbeere trägt gut, kam aber in dem Garten zu Chiswick ſpäter zur Reife als die andern Sorten. Zu For⸗ mofa, wo der Boden den Erdbeeren ganz beſonders günjtig - ift, trägt diefe Sorte nicht nur reichlicher als irgend eine der an- dern Moſchus⸗Erdbeeren, ſondern ſie reift auch früher als die derſelben. Der Kelch iſt leicht in die Frucht geſenkt, wodurch ſie leicht zu erkennen und von den andern zu unterſcheid In milden Jahren bringt fie noch einige Herbſtfrüchte. Hiermit ſchließt nun Barnet feine Beſchreibung der Erd- Ma: Was die 6. und 7. Klaſſe feiner. Eintheilung be- ift, fo pror ich auf das, was bereits zu Anfang feiner Eintheilungsmethode über dieſen Punkt geſagt worden ijt, daß es um Bare an Gelegenheit fehlte, den Arten diefer beiden ilunger diefelbe Aufmerkſamkeit zu ſchenken als Sechste Klaſſe. Die grünen Erdbeeren. The Green Strawberries. Fragaria collina Ehrh., Fragaria viridis Duch. Dieſe Klaſſe der Erdbeeren iſt von Barnet, wie er zu Anfang der Beſchreibung ſeiner Eintheilung ſelbſt ſagt, nur unvollſtändig beobachtet, und der ihr beigelegte Charakter fo unbeſtimmt gegeben, daß aus ihm durchaus nichts Befriedigendes zur Erkenntniß derſelben hervorgeht. Wenn ich nun aber von den von Barnet im Frucht-Catalog der Gartenbau- Gefell- ſchaft zu London namhaft gemachten Sorten Erdbeeren feiner 6. Klaſſe, alſo der grünen Erdbeeren, auf die ſchließen darf, welche Duchesne und Lamark zum Theil unter denſel⸗ ben Benennungen angeführt haben, ſo ergiebt ſich daraus 1) daß Barnet Erdbeeren verſchiedener Nacen in ein und dieſelbe Klaſſe aufgenommen hat, und 2) daß wenn bie grü- nen Erdbeeren oder die Fragaria viridis Duch., welche gleichbedeutend mit Fragaria collina Ehrh. iſt, E Typus dieſer Klaſſe begründet, dieſer hier, auch der Character der 2. Race der 2. Hauptart oder der en des Duchesne, zuerkannt werden muß. " Da nun Barnet wie geſagt, Erdbeeren in pro 6. Klaſſe aufgenommen und ihnen einen gemeinſchaftlichen Character bei⸗ gegeben hat, woraus ſich der Mangel einer hinreichenden Ver⸗ gleichung der Sorten unter einander erklärt, fo babe ich die Erdbeere der Barnetſchen 6. Klaſſe zwar gelaſſen wie er ſie in dem Catalog angeführt hat, allein ich habe dieſelben in zwei Unterabtheilungen gebracht. Hierdurch find der Klaſſe die Arten geblieben, fie find aber durch dieſe ſpeciellere Ein⸗ theilung genauer characteriſirt und näher zuſammengebracht. Erſte Unterabtheilung. Die Brößlinge. Fragaria Breslingea. Sie haben dunkelgrüne, ſtarke Blätter, Ausläufer in großer Menge; die Blüthen fallen leicht ab, die Früchte ha⸗ ben eine dunkle Farbe, die Samen find in geringer Anzahl vorhanden, jedoch groß, das Fleiſch Be Frucht ijt feft, aber faftig und aromatiſch. (Sortfepung folge) 247 — Die ſchönblühenden Pflanzen, s welche im Botanical Magazine und im Botanical Begister abgebildet gen und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» nd Pflanzen: Garen zu empfehlen ift. 2. Edward’s Botanical Register. Mai 1842. 8 (Taf. 25.) Epidendrum cinnabarinum Lindl. ‘ (Gynandria Monandria. Orchideae.) Unter der Abtheilung der Orchideen, die Salisbury Amphiglottis nennt, giebt es einige Arten von großer Schön⸗ heit, die ſich aber ſo nahe ſtehen, daß ſie ſchwer von einander zu unterſcheiden find. "Namentlich find es Epidendron Schom- burgkii, E. rhizophorum Batem. (das vermuthlich E. radi- cans Pav. ijf) und einige andere, bie fih febr nahe kommen. Alle befinden fib jetzt in Kultur, aber nur E. Schomburgkii iſt in neuerer Zeit abgebildet worden. Die obige Art erhielten die Herren Loddiges aus Pernambuco. Salzmann, ein deutſcher Sammler fand ſie urſprünglich in Dickigten bei Ba⸗ bia, auch iſt fie bei Sierra de Sincora und auf den Felſen bei Villa Rica, in der Provinz von Minas gefunden worden, wo fie eine Höhe von 4—5 Fuß erreicht. Die Blumen ſind purpur⸗zinnoberroth. In der Kultur verlangt dieſes ſchöne Epidendrum viel Wärme, Feuchtigkeit und reichlich Waſſer während des Wachſens. Die zur Abtheilung Amphiglottis gehörenden, bis jetzt bekannten Arten, ſind folgende: (L. bezeichnet hier: Lindley's Genera and Species of Orchidaceous Plants. Sec. 1. Mit Blumen in Trauben. E. Skinneri Batem. in Bot. Reg. t. 1881. - setiferum ‘Lindley in Ann. nat. hist, v. 4. - fruticosum L. Nr, 22, - orchidiflorum L. Nr. 29. - gladiatum L. Nr. 47. . eee L. Nr. 38. (Von N find E. virescens Lodd. unb E. musciferum Lindl. Varietäten.) > pallidiflorum 1 L. Nr. 4l. : - biforatum Lindley. - ovalifolium L. Nr. 39. E. elongatum. L. Nr. 54. (E. secundum Linné ijt ohne Zweifel diefelbe Pflanze.) - crassifolium L. Nr. 55. illeicht ni ft ee eee duc NE M vielleicht nicht zu trennen. - lacerum Lindl. in Bot. Reg. 1838: misc. 18. - imatophyllum L. Nr. 52. - dichotomum L. Nr. 58. - coeblidium Lindl. in Ann. nat. hist. V. 4. - cinnabarinum L. Nr. 52. - Schomburgkii Lindl. in Bot. Reg. t. 53. 1838. - radicans L. Nr. 35. (E. rhizophorum Batem.) > Ibaguense L. Nr. 53. - flexuosum L. Nr. 34. Sect. II. Mit Blumen in Rispen. E. paniculatum L. Nr: 61. - laxum Poepp. et Endl. II. p. 2. - Haenkeanum L. Nr. 40. - anisatum L. Nr. 62. - Martianum Lindl. in Ann. nat. hist. V. 4. - thyrsiferum Lindley. - porphyreum Lindl..in Hook. Journ. III. 86. - polyanthum L. Nr. 50. (E. bisetum, Lindl in Bot. Reg. 1841. misc. 1480 (Taf. 26.) | 17 Jasminum caudatum Wallich. . (Diandria Monogynia. | Jasinineae.) Ein ſehr niedlicher, aber geruchloſer Jasmin, der bie Thäler der Sylhet- Gebirge bewohnt, von wo er in den bo» taniſchen Garten zu Calcutta eingeführt wurde Die zahlrei⸗ chen, an den Spitzen der Zweige 1, ſchnee⸗ weißen Blumen machen die Pflanze zu einer ſchönen Art, die in einem up warmen DM, pr 5 ET (Taf. 270 Azalea altaclerensis. | (Pentandria Monogynia Rhodoraceae.) Eine Garten-Bariefät, Highclere- Azalea der cas der, über die Herr Gowen, der eine beſondere € Geſchicklichkeit in Erzeugung von Hybriden beſitzt, folgendes mitthell. m * 248 „Dies iſt vielleicht die ſchönſte aller harten Azaleen, denn ſie vereint eine ſchöne Geſtalt der Blumen und Farbenpracht; iſt abermals ein Erzeugniß der Gärten von Highelere. Sie wurde aus dem Samen der Azalea sinensis, die mit der ſpät blühenden Varietät der A. viscosa, unter dem Na⸗ men A. pubescens major bekannt, befruchtet worden iſt, gezogen. Die Pflanze hat die Blätter und den Blüthenſtand der A. sinensis und den blaffen rothen Anflug der A. ru- bescens major; die äußerſt — Blumen mon in großen Daen 1 tds (Ta f. 98). Ornithogalum divaricatum Lindl. (Hexandria Monogynia. TEL : In einer großen natürlichen Pflanzenfamilie, wie die der Liliaceae, ſind die Charaktere der Gattungen ſo wenig von einander verſchieden, daß namentlich die Gattungen Scilla, Or- nithogalum, Allium, Gagea, Urginea u. a, nur mehr durch den Habitus, als durch eine wirklich abweichende Bildung zu unterſcheiden ſind. inge s es 14 zwefflhaft, ob je d mit, Redt zur Gattu jogalum gezallt werden da keine der übrigen Arten einen veräſtelten iind in Auf. zuweiſen bat, aber dennoch find nicht hinlängliche Merkmale vorhanden, um ſie als neue Gattung aufzuſtellen. Herr Hindes fand dieſe Art an der Küſte von Califor- nien, und ſchickte ſie an die Gartenbau-Geſellſchaft zu London, wo ſie im Juni 1841 blühte. Sie hat eine große, mit ſtarken braunen Schuppen | bedeckte Zwiebel, lange, ſchlaffe Blit- ter und weiße Stütbenbüllenblätter, mit ‚grünem Mittelſtreifen. Die Pflanze wächſt in jedem Boden und bie Kultur iſt die⸗ elbe, wie bei Veratrum, oder Helovias,. dE. ga Hia M T ^T iban d à oe i ( faf. 20) f n , Echeveria acutifolia Lindi. 3 — Pentagynia. ` Crassulaceae.) weg 9 fand dieſe Art bei Daraca in Mejico, d nach Europa. Sie it viel ſchöner als (Taſ. 30.) Oncidium sphacelatum Lindl. (Gynandria Monogynia. Orebideae.) Seber, ber mit ber Gattung Oncidium bekannt ijt, kennt die Schwierigkeiten, mit der fih die großen gelbblühen⸗ den Arten unterſcheiden laſſen. In der ſo eben erſchienenen Nummer des Sertum Orchideaceum ijt verſucht worden, die Schwierigkeiten durch eine neue Klaſſification zu heben, und die Charaktere zu verbeſſern; 101 Arten ſind hinzugekommen, und die Synonymie dadurch berichtigt. Die obige Art iſt gleichfalls zum erſten Male in jenem Werke beſchrieben; fie ijt eine der ſchönſten, mit gelben, roth gefleckten Blumen, und vom Herrn Skinner in Guatemala, vom Herrn Hartweg in Mejico gefunden, auch erhielten ſie die Herren Loddiges von Honduras. Im Habitus ſteht ſie dem O. reflexum, Pelicanum und Baueri am nächſten. Ankündigung. Das Dr. G. W. Walpers“ deſſen Ankündigung zu Oſtern d. J. von mir ausgegeben worden iſt, ſoll nach den Wünſchen meh⸗ rerer Förderer und Freunde der „Scientia amabilis“ in mo» natlichen Heften zu 12 Bogen im Preiſe von einen Thaler erſcheinen. Statt alſo den erſten Band zu Michaelis zu lie⸗ fern, gebe ich vom Juli an gerechnet fünf Hefte in regelmä⸗ figen Monat- Lieferungen aus. Das Repertorium enthält be⸗ kanntlich alle neue Pflanzenarten die in De Candolle's Pro- dromus nicht aufgeführt find. Dadurch aber, daß die ſyſte⸗ matiſche Aufſtellung gewählt iſt, und alle nöthigen Diagnoſen, Citate der Abbildungen geliefert, auch alle bis zum Tage der Herausgabe neuentdeckten Pflanzen aufgenommen ſind, un⸗ terſcheidet ſich das Repertorium von einem Nomenclator. Am Ende jedes Bandes erfolgt ein Gattungs⸗Regiſter, und jährliche Nachträge ſichern ibm die Vollſtändigkeit. Bei den Verſendungen werden nur die eingegangenen Beſtellungen berückſichtiget, weil vorauszuſetzen iſt, daß jede Buchbandlung die mit mir in Verbindung fet und Hoffnung auf Abſatz hat, Beſtellung machen den; Leipzig, in Juli 1842. „ : PHHGIWETESTE Go PR 2 „Repertorium botanicum neren von > Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In: und e ; herausgegeben ` eriedrich Otto, Königl. Preuß. © bod m von Albert Dietrich, Dr. 5 af Dr der WU Sonnabend, den 6. Auguſt. Ueber die Befeſtigung von Wegen in Garten. Vom Herrn Theodor Peltzer, Gärtner im Königl. botaniſchen Garten bei Verlin. Um fih der Annehmlichkeiten irgend einer Gartenanlage zu jeder Zeit vollſtändig erfreuen zu können, ij es gewiß ein Bedürfniß, daß die Wege derſelben ſo bearbeitet werden, daß ſie nicht in Folge der Witterung entweder ganz unbrauchbar oder doch nur mit Mühe verbunden, benutzt werden fón- nen. Es wird jedoch gar oft bei derartigen Anlagen nicht die erforderliche Rückſicht hierauf genommen, und man bedenkt oftmals nicht, wie viele Genüſſe einem durch ſchlechte Wege, s B. im Frübjabre bei Thauwetter, oder im Sommer nach einem ſtarken Gewitterregen, oem ganz entzogen, ober doch vereitelt werden. Begnügt man ſich bloß danit, einen Weg zu planiren und dann mit Kies zu überſtreuen, ſo wird, zumal im Sand⸗ boden, der Regen den Kies bald wegſpülen, der Weg verz fanden und felten gleichmäßig feit werden; überhaupt wird das Belegen der Wege mit Kies nur in feuchten ober lepe migten Boden weſentich zur Verbeſſerung derſelben . Ein ſolcher Bey iſt bei trockner Witterung gewöhnlich 250 und ſtaubig, bei naffer Witterung aber immer ſchmutzig, und feine Unterhaltung wird durch oftmaliges Ausbeſſern und häu⸗ figes Reinigen von Unkraut, koſtſpielig. Beſſer und zweckmäßiger wird verfahren, wenn, nachdem der Weg ein wenig tiefer ausplanirt iſt, man zuerſt eine 1“ ſtarke Lage Lehm, darüber ein Gemenge von 4 Theilen Kies und 1 Theil Lehm, ebenfalls 1“ boch aufbringt, und alsdann den Weg tüchtig feſtwalzen läßt. Sollte der Kies an und für fi ſchon lehmigt, oder der Lehm ſehr bündig fein, fo muß bon letzterem weniger genommen werden, da ſonſt der Weg bei Regenwetter ſchmierig werden würde, und umgekehrt mehr Lehm, zen eins von beiden ſandig ijt, und zwar um bei trockner erung zu verhüten, daß er fib löle. Bei- des hat man, wenigſtens nicht im Sommer zu befürchten, wenn das Verhältniß zwiſchen Lehm und Kies richtig getroffen iſt, und kam man ſich außerdem, wenn der erſterwähnte Fall ein⸗ treten ſollte, durch Ueberſtreuen von reinem Kies und nachhe⸗ riges Walzen helfen. Wenn aber im Frühjahr, namentlich nach ſtarkem Froſt und Schnee, Thauwetter eintritt, ſo wei⸗ chen ſie, wie die gewöhnlichen Wege ebenfalls auf, und fub ven fait bi Widermärtigkeiten bei ihrer Benutzung mit fib, verdienen aber, ſchon geringer wegen, vor erſteren den Vorzug. Was die Anlage⸗-Koſten derartiger Wege, die Planirung derſelben ausgenommen, betrifft, jo. möchte nachſtehende Berech⸗ nung nach Berliner Preiſen, eine Ueberſicht gewähren. ) Lehm (die Schachtruthe zu 144 Cub. Fuß) würde ein 6“ breiter Weg, wenn man den Lehm 1“ hoch aufbrächte, auf einer Länge von 30 Ruthen über- karrt werden können, es würden um diefe Ausdehnung mit dem, im obigen Verhältniß angegebenen Gemenge, zu über⸗ treuen, 1 Schtrtb. Kies und 1 Schtrth. Lehm erforderlich ſein, im Ganzen alſo 21 Schtrtb. Nimmt man an, daß die Schtrth. Lehm und Kies jedes incl. Fuhrlohn 4 TH. koſtet, und daß 3 Arbeiter, a Mann 10 Sgr. pro Tag, in langen Tagen di Tag mit dem Mengen des Lehms und Kieſes, dem Auf⸗ karren, dem * und Feſtwalzen, bedürften, ſo koſteten Ruthen Weg bei G^ Breite 11 Tol 15 Si oder 1 Ru- ' —— —— tet, feft Bleiben und tetë: tocnen Fußes zu paſſiren find, it es durchaus nöthig, ihnen eine feſte Unterlage zu win, ober fo zu fagen, fie zu chauſſiren. Wenn bie Anſchaffung des Ma- terials dazu, das aus kleingeſchlagenen Mauerſteinſtücken u. ſ. w. beſtehen kann, nicht zu koſtſpielig iſt, d. h. die zweiſpännige Fuhre nicht über 1 Thl., fo wird ein ſolcher Weg nicht theurer, als der zuletzt beſchriebene kommen. Indeß ſind namentlich in größeren Städten bei Bauten Steinſtücke oder grober Mauer⸗ ſchutt gewöhnlich unentgeldlich zu erhalten, man wird daher nur das Fuhrlohn zu berechnen haben, und alſo noch bedeutend bif- liger zu ſtehen kommen. Da hiernach indeß kein genügender Koſten⸗Anſchlag gemacht werden kann, fo mag die Koſten⸗ Berechnung eines Verfahrens, welches in und bei Berlin mit großem Vortheil vielfach angewandt wird, einigermaßen als Richtſchnur dienen. ; Die unbrauchbaren Kapſeln, oder die Gefäße in bie das Porzelan geſtellt wird, um in den Oefen gebrannt zu werden, werden in den hieſigen Manufacturen gewöhnlich für 11 hl. die Schachtruthe (circa 4 zweiſpännige Fuhren) abgelaſſen. Dieſe Kapſeln bis zur Größe von ungefähr 13“ im Geviert klein zu ſchlagen koſtet 20 Sgr. pro Schtrth. Eine Aufſchüt⸗ tung von 2“ Höhe iſt hinlänglich zur Befeſtigung eines ge⸗ wöhnlichen Weges; man würde daher einen 6“ breiten Weg auf 12 Ruthen Länge befeſtigen können, mit 1 Schtrih. Steine und da das Kiesgemenge nur $^ hoch darübergeſtreut zu wer⸗ den braucht, + Schtrth. (28$ Cub. F SB. Kies, und 71 Gub. FE. Lehm) bedürfen. Das Material würde, wenn man das Fuhr⸗ lohn pro Schtrth. zu 1 Thl. 10 Sgr. berechnet, 3 TH. 15 Sgr. koſten Das Arbeitslohn dürfte hier ein weniges mehr betra⸗ gen als bei einem unchauſſirten Wege, und ſich bei 12 Ruthen Länge auf 24 Sgr. belaufen, diefe alfo im Ganzen 4 IY. 9 Sgr, oder eine Ruthe 10 Sgr. 9 Pf. koſten. a Was die Bearbeitung letzterer Wege betrifft, ſo hat man darauf zu ſehen, daß in lockerem Boden, ehe man mit dem Aufbringen des Materials anfängt, der Weg erſt gewalzt oder feſt geſtampft werde. Daß dieſe Wege ein wenig gewölbt werden müſſen, braucht nicht erwähnt zu werden; es iſt daher gut, wenn die Walze, namentlich bei ſchmalen Wegen, nicht zu breit iſt, und daß überhaupt mehr an den Seiten als in der Mitte gewalzt wird, damit ſich die Steine dorthin drängen und der Weg nicht zu flach werde. Das Kiesgemenge braucht kaum 4“ hoch aufgebracht, muß aber tüchtig gewalzt werden, und bs - vortpeilhaft, : dir eee, aa des Weges mit einer die Walze den Raſen, über SDVHRVERBHBUNC feit zu foßen, 251 den fie gewöhnlich hinweggezogen wird, nicht beſchädige. Die Steine, die ſich bin und wieder beim Gehen berausſtoßen müſſen abgeleſen, holt werden. Ein ſolcher Weg verträgt das Befahren mit beladenen Karren und leichten Wagen, wird zu jeder Zeit von dem Spatziergänger benutzt werden können, und fih durch Dauer- brftigfeit und geringe Unterhaltungskoſten jedem Gartenbeſitzer empfehlen. Auszüge aus engliſchen Gartenſchriften. Die xs Nut: und Bauholz⸗Bäume in Auſtralien. (Aus dem Gardener's Magazine. April 1842 pag. 237.) Die Wälder von Auſtralien enthalten ein Uebermaaß von Materialien, die buchſtäblich unerſchöpflich ſind, zum Gebrauch für Zimmerleute, Schiffbauer und Tiſchler. Ueber 60 ver⸗ ſchiedene, mehr oder weniger nutzbare Gehölze werden nach England verſendet, und es unterliegt keinem Zweifel, daß im Innern der undurchdringlichen Wälder noch viele, ſelbſt den Botanikern bis jetzt unbekannte Bäume vorkommen. Folgende Bäume liefern die am haͤufigſten bis jetzt zu Bauten benutzten Holzarten. Kaori, (fälſchlich von den Europäern Courie ausge⸗ ſprochen), iğ die Dammara australis. Es iſt ein rieſenhaf— ter Baum, der eine Höhe von 50 — 90 Fuß erreicht, ehe er ſich zu veräſteln anfängt. Der Umfang des Stammes beträgt 15 — 30 Fuß, und derſelbe gleicht einer alten Säule, da die Rinde eine ſilbergraue Farbe Dat; dieſe ſchwitzt eine große Menge Harz aus, von einer ſehr klaren durchſichtigen Beſchaf⸗ fenheit. Der Kaori-Baum iſt im Verhältniß zu feiner Stärke und großen Dimenſion ſehr leicht; er wird zu Maſten der Kriegsſchiffe gebraucht, und 1 — 2 Ladungen, wo jeder Stamm 100 — 120 Pf St. an Werth bat, kommen jährlich nach den Königl. Schiffswerften in England an. Beinahe alle Küftenfahrzeuge von Neufeeland find von dieſem Holze erbaut, und das größte, bis jegt daraus erbaute Schiff iſt der Sir NE po T NU c9 IN DUMP TENE ales; —— und das Walzen in ber erſten Seit Wieder: Georg Murray, ber zu Ho-Rianga gebaut wurde. Man findet den Baum nur nördlich von Tauranga. Der Kaikatea, (Dacrydium excelsum), bewohnt niedrige und naſſe Gegenden, wie die Flüffe Thames, Gutt und Piako. Es iſt ein ſehr ſtarker und großer Baum, jedoch ijt fein Holz febr weich und verwittert leicht. Mehr nach Süden zu, auf der Inſel Stewart, ijt die Textur des Holzes bedeutend härter. Totora, (Taxus), bewohnt erbabene Gegenden; und erreicht bis zur Veräſtelung eine Höhe von 50—60 Fuß. Das Holz iſt röthlich, ſpaltet leicht, und iſt ſehr hart. Rimu, (Dacrydium cupressinum), ein prächtiger Baum, mit ſchönem, hellem Laube, ähnlich dem der Trauer⸗ weide. Das Holz iſt dunkel, hart, aber ſpröde. Der Durch⸗ meſſer der Stämme iſt ſelter über 4 Fuß. Kawaka, (Dacrydium plumosum), bat ein fchönes bartes Holz, welches fi febr gut zu Tiſchler-Arbeit eignet; es foll dem Tulpenholz (tulip-wood) von SXoreton 252p gleichen. Puridi, (Vitex littoralis), wird megen der Härte und Dauerhaftigkeit ſeines Holzes bie neuſeeländiſche Eiche ge⸗ nannt. Das Holz wird zu Schiffen und Gebäuden benutzt, es iſt dunkel und läßt ſich leicht polieren. Der Stamm hält 12 — 20 Fuß im Umfange, und dl bis u. 3 eine Höhe von 30 Fuß. | Rewa-Rewa, (Knightia hdd ein ſclanter Baum, von 50 — 60 Fuß Höhe, liefert ein braunes, ſchön roth geflecktes Holz, welches dauerhaft iſt und ſich leicht We tet, und daher fib febr zu Schnitzwerk eignet. Mairi, (Podocarpus), erreicht eine Höhe von 40—60 Fuß, wird aber nie ſtärker als 12 Fuß im c m Das Holz ijt roth, weichkörnig und dauerhaft. Tanakeha, (Podocarpus agpleniiolios) wird ge- gen 50 Fuß boch, aber ber Stamm hält nie über zwei Fuß im Durchmeſſer. Die Bäume liefern ausgezeichnete Maſten für kleinere Schiffe, Pfähle u. dergl. Das Holz iſt dunkeler und dauerhafter, als das von * und riecht ſtark nach Terpentin. ` Miro (Podocarpus ferrugineus), von derſelben Große als die vorige Art. Der Daun erzeugt eine Beere, welche die Hauptnabrung der Wal iſt, die darnach ſehr fett werden. Der Werth des pages iſt „ Me» das bärteſte aller Gonifeven ijt. i ek gh „ p E HM jor: m ELO " 252 Toneai, (in Podocarpus-Art), ſteht den beiden vorhergehenden febr: nahe. Aki, ein kurzer, krüppelhafter Baum, deſſen Stamm- Durchmeſſer von 6 Soll bis 1 Fuß variirt. Das Holz eig- net ſich nur zu feiner Tiſchler- und Schnitzarbeit. Man nennt es Lignum vitae von Neuſeeland. bpohutukana, (Callistemon ellipticus), ein gto- ßer Baum von ungleicher Form, mit dunkeln lederartigen Blåt- tern, ähnlich denen von Ilex. Im December und Januar iſt er mit unzähligen, purpurfarbenen Blumen bedeckt, und ge- währt einen herrlichen Anblick. Er wächſt an ber Meeres- küſte auf felſigen Vorſprüngen, beinahe entblößt von Erde. Das polirte Holz erſetzt das ſogenannte Roſenholz. ^Hinau, (Dicera dentata), erreicht eine bedeutende Höhe und bewohnt fruchtbare Flußgegenden. Die Rinde lie⸗ fert eine ſchöne lichtbraune Farbe. Rata, (Metrosideros robustus), ein Baum von ei- ner beträchtlichen Größe und von einem eigenthümlichen Cha⸗ rakter. Stamm und Aeſte ſenden Triebe auf den Boden herab, die oft ſo ſtark werden, daß ſie den alten Stamm un⸗ terſtützen, wenn ſeine Lebenskraft ſich zu erſchopfen anfängt. In der That ſcheint ber Rata ein ı Epiphyt zu ſein, der nicht von ſondern nach der Erde wachſt, was die Sage der Eingeborenen erklärt, daß dieſer Baum nie jung iſt. Sein Holz iſt ſtark und dauerhaft, und ſehr zu Schiffsholz geeignet. Viele kleinere Bäume in den Wäldern von Neuſeeland gehören zu den Laurineen. Von dieſen iſt der Tarairi, (Laurus macrophylla) der bemerkenswertheſte, nicht wegen feines Holzes, ſondern wegen feiner Schönheit. unter den Farrenkräutern hat man 50 — 60 Arten ent⸗ deckt, von denen das Baumfarrn das merkwürdigſte ijt, welches nur in feuchten und ſchattigen Gegenden ſeine Vollkommenheit : erreicht. Ein anderes Baumfarrn, von den Gingebornen Mutter 3 a aan hat einen "RN Methode * e in . zu ziehen. A x ires 17 5 m Gärten, Pd. ine Anlagen zur frin eintreiben * in Töpfe zu ziehen. Man wähle hierzu gute ausgebildete Reben, und ſchneide ſie in ungefähr einen Zoll lange Stücke, aber ſo, daß unter dem Auge der längſte Holztheil ſtehen bleibt. Dann pflanze man die Augen in ganz kleine Töpfe, in eine Miſchung von Lehm, Lauberde und grobem Sand, und grabe die Töpfe in Kohlen⸗ aſche ein, bis ſie angetrieben werden ſollen. Anfangs Januar bringe man fie in eine Temperatur von 8“ R., worin ſie ſo lange bleiben, bis die Augen Triebe mit vier oder fünf Blät⸗ tern gemacht haben. Sind die Pflanzen ſo weit gediehen, ſo werden ſie in größere Töpfe gepflanzt und in ein wärmeres Haus, z. B. in ein Ananashaus, nahe dem Glaſe gebracht. Haben die Wurzeln die Seiten der Töpfe erreicht, fo werden die Ranken ausgedünnt und eingeſtutzt, und zwar werden die ſchwächſten am meiſten zurückgeſchnitten. Kurze Zeit darauf, ſobald die Töpfe von den Wurzeln angefüllt find, werden die Reben, ohne jedoch die Wurzeln zu ſtören, verpflanzt, und wenn ſie dann nochmals verpflanzt werden müſſen, ſo werden ſie bis auf 10 — 12 Augen über der Stelle, wo ſie vorher geſtutzt waren, zurückgeſchnitten. Dieſes Verfahren des Ver⸗ pflanzens und Einſtutzens wird ſo lange fortgeſetzt, bis die Reben in die Töpfe gepflanzt werden, in denen fie Früchte tragen ſollen. Iſt das Holz gehörig reif, ſo werden die Pflanzen der vollen Sonne ausgeſetzt und ſpäter in den Schat⸗ ten einer gegen Norden gelegenen Mauer geſtellt, damit ſie einige Zeit Ruhe genießen. Nach dieſen werden die Neben auf beliebige Länge eingeſtutzt und an einen geſchützten Ort geſtellt, oder nach Bedarf in ein Warmhans gebracht. Epe- die Knospen aufbrechen, gehe man vorſichtig mit dem Heitzen zu Werke. Wann man auf dieſe Weiſe Weinſtöcke zieht, ſo erzielt man Trauben an denſelben, die kaum einen Fuß vom Topfe entfernt ſind. Behandlung | ber Cyrtopodium- Arten. | (Aus dem Gardener's Chroniele Nr. 12. T Häufig hörte man klagen, daß die Cyrtopodium- Ar⸗ ten felten zur Blüthe gelangen, welcher Uebelſtand jedoch durch folgende Behandlung leicht zu beben iſt. Im Monat Marz verpflanze man die Pflanzen, Min welcher Operation, fån LES 4 253 liche Heideerde und Scherben, worin ſie gepflanzt waren, ent- fernt werden. Beides wird durch einen kräftigen, bröcklichen, poröſen Lehm, durch den das Waſſer leicht durchziehen kann, erſetzt. Die Pflanzen können in den meiſten Fällen wieder in dieſelben Töpfe eingeſetzt werden, doch müſſen dieſe, wie ſich von ſelbſt verſteht, mit einer gehörigen Unterlage von Scherben verſehen ſein. In jeder andern Beziehung iſt die Behandlung wie früher, das iſt, feuchte Wärme während des Wachſens, vollkommenes Trockenhalten während der Ruhe. In der Lehmerde ſterben die Wurzeln weniger ab, auch ſind die jungen Triebe dem Abſterben nicht ſo leicht unterworfen, ſon⸗ dern ſie werden im Gegentheil ſtärker und härter, wohinge⸗ gen bei Anwendung reiner Heideerde die Wurzeln leicht fau- len und abſterben ). Selbſt Phajus maculatus**) und ähn⸗ liche Erdorchideen ſcheinen eine lehmige Erde vorzuziehen. Das | Ganze ber Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Seit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. ar —€— Mietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 1. Die grüne Erdbeere. | Fragaria collina Ehrh. Fragaria viridis Duch. Green Strawberry. Synonyme. Grüne Ananas, Ananas Apfel⸗, grüne Ale pen⸗, grüne Wald⸗, e Ananas ⸗, grüne engliſche ) Auch im hieſigen botaniſchen Duces werden bie meiſten Cyr- topodium- und ähnliche dahin gehörige Arten in beinahe rei⸗ nen Lehm gepflanzt. Es iſt dadurch ein viel beſſeres Gedei- hen hervorgegangen, als in der Heideerde. Lehm tr weitem nicht ſo leicht aus, als die Heideerde, und brauchen die Pflanzen nicht ſo oft begoſſen zu werden, was den fleiſchigen nn pius Arten immer nachtheilig ift. wji) (Bletia Warthe: hat im hieſigen Gar- ; Fr ſtark genug ſind. Die jungen Triebe ſterben gewöhnlich, Bevor fie 1 aus; bilden, ab. Mittheilungen über eine zweckmäßigere Kultur wäre daher ſehr peo ba fie woe in anderen Gärten © seidifider blühen, als bier. Eb. Otte. Erdbeere. Engliſcher oder ſchottiſcher Brößling, Hügel- oder harte Erdbeere, Knackelbeere, Haarbeere, Laſtbeere, Brößling oder Preßling. In Duhamel's Naturgeſchichte oder ausführliche Be⸗ ſchreibung der Erdbeerpflanzen, als Auszug aus deſſen Ab⸗ handlung der Obſtbäume heißt es pag. 29. No. 17. von der grünen Erdbeere: Die Blätter find viel kleiner als die am gemeinen Gar⸗ ten⸗Erdbeerſtock, und find der Linge nach durch ihre große Rippe in 2 weniger ungleiche Theile getheilt, als die von den anderen Erdbeerſtöcken; aber die Anhänger an den Blättchen werden an den Blattſtielen dieſes Erdbeerſtockes eben fo haͤu⸗ fig gefunden, als fie an den anderen Erdbeerſtöcken ſelten find. Die Jahnung iſt groß, tief und ſehr ſpitzig. Auswendig iſt das Blatt weißlich grün, und hat ſehr weit vorſtehende Adern; inwendig iſt das Grüne etwas dunkler als am gemeinen Erd⸗ beerſtock, und die auf die äußeren Adern paſſenden Vertiefun⸗ gen find ſtark ausgehöhlt. Die Blattlinien liegen in dem Knopf zuſammengefaltet, als im Fächer, und behalten den Eindruck davon länger und ſtärker als die Blätter von irgend einem anderen Erdbeerſtock. Die Blätter, die jungen Stöcke und die Ausläufer ſind mit ziemlich dichter Wolle beſetzt; die jun⸗ gen Stöcke, ihre Zweige und die Stiele werden ſehr lang, und tragen S— 15 Blumenknöpfe, welche lang und dünn find. Die inneren Ausſchnitte des Kelches ſind länger als die Blu⸗ menblätter; die meiſten bon den kleinen Ausſchnitten theilen ſich wieder in 2 oder 3. Die Blumenblätter ſind am Ende mehr oval als rund. Ihre Farbe ift anfaͤnglich grasgruͤn oder gelblich grün. Einige behalten dieſe Farbe, 22 geo heller und unrein weiß. — Die Früchte ſind ungefähr ſo groß als die, welche man das erſte Jahr von dem gemeinen Erdbeerſtock bekommt. Die Form iſt rundlich, an den Enden ſtark breit gedrückt, öfters irregulär. Der Stiel ſteht in einer ziemlich tiefen Aus höh⸗ lung, und die Frucht hängt febr feſt am Kelch. Die Farbe iſt an der Sonnenſeite licht braunroth, auf der andern dages gen grün, und wird, wenn die Frucht reift, etwas weißlich Das Fleiſch iſt etwas feſt und brüchig. Geſchmack und Ge⸗ ruch der reifen Früchte ijt fee angenehm. Die Samen ſind Sab vorhanden, und ſtehen in p Ber. sg 1 dhi 254 2. Die grüne caucaſiſche Erdbeere. The green caucasian Strawberry. Hort. Societ. Catal. pag. 164. No. 97 *). Die Frucht it rund⸗ eiförmig, klein, grün, von ziemlich gutem Geſchmack, und reift Anfang oder Mitte Juli. 3. William's grüne Ananas-Erdbeere. William's Green Pine Strawberry. Hort. Societ. Catal. pag. 164. No. 100. Die Frucht ijt mittelmäßig groß, rundlich grün, von ziemlich gutem Geſchmack, und reift Ende Juni. 4. Die grüne Erdbeere von Penſylvanien. Breslinge d’Angleterre ou de Pensylvanie. Hort. Societ. Catal. pag. 164. No. 96. Die Frucht ijt eiförmig rund, klein, von jebr unterge⸗ ordnetem Geſchmack, und reift Mitte Juli. Wie es fih mit der Richtigkeit des Namens dieſer Erd- beere verhält, laffe ich unentſchieden; da der Breslinge d' An- gleterre — mit No. 1. Miele Klaſſe oder ber grünen eee iſt. Dieſe 4 En der. Sa rnetióen 6. Kaffe find allein bie; welche zu ber erſten Abtheilung derſelben, d. b. zu den Brößfingen gehören; dagegen find die übrigen hier namhaft gemachten Erdbeeren, die von Duchesne außer der Fragaria viridis oder collina Ehrh. aufgeführten Sorten derſelben Race. 5. Die weak, Walderdbeere oder blinde Erdbeere. ku Breslinge borgne ou le Fraisier N ou le inter aveugle des Anglais. Fragaria sylvestris abortiva Duch. etiam Fraisier mignonne, Fragaria a granulosa Lamarck No. 13. *) Hort. pee | CO den rute Uchte ber Gange dau- Geſellſchaft zu Londi welcher 1831 daſelbſt erſchienen iſt, der Geſelſchaft zu Chiswick den Gärten fort, dadurch von den andern ſogleich unterſcheidet. Die Blüthen haben nichts verſchiedenes. Die Kelchblätter ſind etwas län⸗ ger. Die inneren Blättchen legen ſich nach dem Verblühen ſogleich über den Fruchtboden, und nur die äußern bleiben offen. Der Kelch iſt wie die Blätter von einer brauneren Farbe, als bei den gewöhnlichen Erdbeerſtöcken. Ungeachtet ich an den Blüthen weiter keinen beſonderen Unterſchied bemerkt habe, jagt Duchesne, jo liegt der Feb- ler der Unfruchtbarkeit dieſes Erdbeerſtocks doch ohne Zweifel an der Narbe. Denn nach der Zeit der Befruchtung, und wenn die Staubbeutel ihren Staub verſtreut haben, und die Blumenblätter abgefallen ſind, ſo vertrocknet der Fruchtboden und die Eierſtöcke ſchlechterdings, anſtatt zuzunehmen, und am Ende eines Monats oder ſpäter, iſt alles vergangen, ohne ein Samenkoͤrnchen hervorgebracht zu haben. Nur in einzelnen Fällen habe ich geſehen, daß ſich der Fruchtboden erhöhte und eine fleiſchige Maſſe bildete, deren Haut ſchwach geröthetl wurde. Niemals aber babe ich Pine vollkommene Erdbeere geſehen. Den unfruchtbaren Wald⸗ Erdbeerſtock findet man häufig in den Wäldern, und er pflanzt fib gleichwohl auch in wenn er durch Jufall dahin gebracht worden iſt. Durch Ausläufer erzogen, geht die Unfruchtbar⸗ keit mit über. Tournefort, Vaillant und Quintinie haben die⸗ ſen Erdbeerſtock ſchon gekannt, und letzterer darüber Vorſchrift ſeiner Pflege ertheilt. Auch der engliſche Schriftſteller Mil⸗ ler ſpricht von ihm unter dem Namen des Blinden. 6. Der deutſche Brößling. Le Breslinge d'Allemagne. Fragaria nigra Duch. im Lamarck n. 12. Fragaria ` heterophylla“ Poit. et Turp. im Duhamel Tom. III. pag. 123. pl. 47. i Synonyme: Der ſchwarze Brößling, der finftäteege Erd» beerſtock, der verſchiedenblättrige Erdbeerſtock. . Poiteau am angeführten Orte, ſagt von dieſem Erd⸗ beerſtock oder der Fragaria heterophylla, foliis trinis, qua- ternis quinisque, er ſei ſtark, wachſe aber nur wenig vor der Zeit der Blüthe. In dieſem Stadio hat die Pflanze nur gedreite Blätter, wie die andern Sorten; allein wenn die Blüthen erſchienen ſind, entwickeln ſich außer jenen auch 255 - viele tiers und fünfzählige Blätter. Alle diefe Blätter find klein, dunkelgrün, auf beiden Seiten etwas haarig. Die Mus- [aufer find dünn, zahlreich, roth, mit einer großen Menge febr kleiner Blättchen verſehen, die alle gedreit find, und im Gan⸗ zen einen höchſt beſonderen Anblick gewähren. Die erſten Blumen ſind klein, grünlich, und entwickeln ſich auf ſehr kurzen Schaften nahe über der Erde. Später erſcheinen die Blumenſtiele in der Höhe der Blätter. Die Blumen ſtehen aufrecht, und ihre Blätter ſind am Rande ge⸗ kräuſelt. — Die Kelchblätter ſind kürzer als die der Blumen und zuweilen geſpalten; aber nach dem Verblühen gewinnen die äußern an Größe und laſſen die innern hinter ſich zurück. Die Staubfäden ſind kurz und ſehr klein; der größere Theil beſitzt Pollen, die anderen ſcheinen ihn nicht zu haben. Die Frucht iſt rundlich, mittelgroß, etwas haarig, aus⸗ wendig rothbraun, inwendig bellrotb oder weiß. Die Samen. ſind in großer Menge vorhanden, gewöhnlich röthlich, und lie⸗ gen in ſeichten Vertiefungen. Dieſe Erdbeere eignet ſich weniger zur allgemeinen Kul⸗ tur, als für die Vervollſtändigung einer Sammlung u. ſ. w. 7. Der Brößling von Bourgogne. Fraise marteau Duch. ; Fragaria pendula Duch. im Lamarck No. 13. Fragaria pistillaris, fructu medio favoso pistilliformi, diluti cocci- neo Poit. et Turpin im Duhamel Tom. III. pag. 118. pl. 45. Synonyme: Erdbeere des Duchesne. ' Woher dieſer Erdbeerſtock den Namen Fraise marteau erhalten hat, ſagt Poiteau, iſt nicht einzuſehen, und habe ich den Grund davon nicht erfahren noch entziffern können. Die Ausläufer ſind roth, ſehr dünn; die Blätter ſind in großer Menge vorhanden, klein, ſchmutzig, blaßgrün; die Blattſtiele ſchwach, grün oder röthlich, ſtark gefurcht, und mit divergirenden und berabhängenden Haaren verſehen. Die Schafte ſind gleichfalls grün oder röthlich, und bei⸗ nahe fo hoch wie die Blätter, haben bie Pubescens der Blatt⸗ ftiele, und tragen jeder nicht mehr als 5 bis 6 Blumen in einem der Doldentraube fib nähernden Blüthenſtande. Die Kelchabtheilungen ſind kürzer als die Blumenblätter. Staubfäden ſind groß, Suas und fiber als die Griffel. Die Um die Zeit der Fruchtreife legen fid) ſämmtliche Schafte nieder. Man findet alsdann einige, welche viel dicker, kürzer und überhaupt haariger find als die übrigen; der Kelch bat ſodann binterwärts eine Vertiefung, iſt zuweilen röthlich, und legt ſich über die Frucht. Dieſelbe iſt von mittlerer Größe, nach dem Kelche zu verlängert, an der entgegengeſetzten Seite zugerundet, auf der einen blaßroth, auf der andern noch matter oder grünlich auf der andern. Der vollkommenen Samen ſind nur wenige vorhanden, und auffallend genug liegen dieſe bei ein und derſelben Pflanze auf einigen Früchten in Vertiefun⸗ gen, auf anderen erhaben. — Die nicht zur Vollkommenheit gelangten Samen bleiben klein und gelblich, DET bie an» deren dick und braun find.. Die Frucht iſt von keinem beſondern Werth. (Fortſetzung folgt.) Die nieren Pflanzen, weiche im à Botanical Magazine un» im Botanical Register abgebildet um und deren Anzucht in den UA Blumen» b Pflanzen: Garten zu empfehlen 1. Curtis's Botanical Magazine. Juni £F xis (Taf. 3946.) ber Luculia gratissima. Sweet. [Cinchona gratissima Wall. Mussaenda Luculia Hamilt. ] (Pentandria Monogynia. Rubiaceae.) (Dieſer ausgezeichnet ſchönen Zierpflanze iſt im neunten Jahrgange der Allgem. Gartenz. p. A 15 gedacht und ihre Kulturmetode angegeben j rden (Taf. EIE Die Gräfin Roßlyn zu Duft- Houfe, belit eine große Cammíung bon verſchiedenen Art en und Abarten der Gattung Rhododendron, die von feiner anderen in England über⸗ offen wird. Diele vor fünf Jahren durch die Herren Lode 256 diges eingeführte Art, befindet fid) ebenfalls in dieſer Samm- lung und blühte im offenen Beete ſeit zwei Jahren im April, ſogar theilweiſe auch im Auguſt. Es iſt ein Bewohner des Hi⸗ malaya⸗Gebirges, und wird den Nachrichten des Dr. Royle zufolge, in Nepal zu Caſhmer, in einer Höhe von 14,000 Fuß über dem Meeresſpiegel gefunden, jedoch niemals niedriger als 9000 Fuß. Die Blumen ſind von gelblich-weißer Farbe. (Taf. 3948.) Fuchsia integrifolia. Cumbassed. * [Fuchsia affinis Camb. F. pyrifolia Presl. F. radicans Miers.] (Octandria Monogynia. Onagrariae.) Herrn Miers berbanfen wir dieſe Fuchſie, der fie von dem Orgel Gebirge einführte. dem Vaterlande befinden ſich ſchon in Gardeners braſiliani⸗ ſcher Sammlung (Nr. 375.), bei denen bemerkt wird: „Dieſe Pflanze it febr gewöhnlich auf dem Orgel- Gebirge; ich fand fie nicht niedriger als 3000 Fuß über dem Meere, jedoch von dieſer Höhe bis zu 6000 Fuß aufwärts iſt ſie in Maſſen vorhanden. In dem Virgin- -Wald findet man fie häufig an den Seiten der Flüſſe, an Stammen großer Bäume kletternd, zwiſchen deren Aeſten ſie blüht. Ich ſah ſie in einer Höhe von 40 — 50 Fuß, wo fie den Bäumen, an denen ſie wächſt, ſelbſt das Anſehen von einer Fuchsia giebt. In einer Höhe von 5— 6000 Fuß verliert ſie ihren kletternden Habitus, und zeigt ſich als ein 2— 4 Fuß bober Strauch.“ — In letzterer Hinſicht bat fie eine große Aehnlichkeit mit F. ma- ‚erostemma. Die Blätter find jedoch viel größer und die länglichen, fleischigen, berabgebogenen Nebenblätter geben einen treffenden unterſcheidenden Charakter dieſer Art ab. Cam⸗ beſſedes beſchreibt in St. Hilaire's Fl. Bras. merid. vier Arten en, von denen die F. affinis jedoch von dieſer en iji, dagegen find. F. pubescens und mon- tana zwei ww imterſcheidende Arten. Wilde trockene Exemplare as (Taf. 3949.) Berberis nervosa Pursh. * [Mahonia nervosa Nutt. Berberis glumacea Spreng. lahonia glumacea De Can Berberideae.) Dies iſt eine der vielen ſchönen Pflanzen, die jetzt der Schmuck der Gärten und Anlagen find, und die wir dem ver- ſtorbenen Douglas verdanken; auch ſandte ſie Herr Tolmie neuerdings von Kolumbien. Sie iſt haufig in den fatti gen Fichtenwäldern an den Küften des ſtillen Meeres, vom 40.— 49. Nördl. Breite, aber man findet ſie nicht öſtlich des Gehölzes. (Ueber Berberis-Arten ſiehe Allgem. Gartenz. Vol. X. Nr. 18. Dieſe Art hält auch unſere Winter unter einer Bedeckung, beſtehend aus einem hölzernen Kaften oder Biu- mentopf, ſehr gut aus. Das Laub hält ſich auf dieſe Art grün und wird nicht durch Froſt und Kälte gefährdet. O.) (Hexandria Monogynia. . (Taf. 3950.) Pimelea spectabilis Lindl. * viria nf dm sis Eine — ſchöͤne Art, mit weißen, röthlich fim- mernden Blumen, die in großen gipfelſtändigen Köpfen bei⸗ ſammenſtehen (Eine ſehr empfehlenswerthe Pimeleen-Art, die in kei⸗ nem Pflanzengarten fehlen ſollte Sie wächſt febr leicht durch Stecklinge und durch Samen. Dieſelbe iſt erſt kürzlich ein- geführt, und in Lindley’s Bot. Reg. Append. p. 41. be ſchrieben worden. O.) (Taf. 3951) Epidendrum Skinneri Batem. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Ein Bewohner von Guatemala, und eine der ſchoͤnſten Arten dieſer Gattung. Sie blüht leicht in einem febr feuchten und warmen Haufe. Die Blumen find prächtig, lila-purvurroth. (Eine febr: empfehlensworthe Art. O — zur mehreren Verſtändlichkeit des Tertes erjorderlich iR, folen Kupfer oder reis des Jahrgangs iſt en: — Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ e. —_— ligemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanifern des In und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, igl. Preuß Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. Albert Dietrich, Dr, der Philoſophie e und Lehr sei Berlin. Sonnabend, den 13. Auguſt. Ueber die in den Gärten von Berlin befindlichen Ribes - Arten. den Herausgebern. Die Arten der Gattung Ribes ſind für die Gärten von großem Werth, und baben für ſie meiſt ein doppeltes In⸗ tereſſe. Sie ſchmücken, zum Theil wenigſtens, nicht allein Strauchpar und Bosquets mit ihren ſchönen Blu- men, ſondern einige von ihnen geben uns auch eßbare Früchte, von 2 wir nur der einheimiſchen und allbekannten Johan⸗ nis- und Stachelbeer-Sträucher gedenken, die in unzähligen Varietäten gezogen werden, die als wohlſchmeckende Obſtſor⸗ ten ſo ſehr beliebt ſind, und einen bedeutenden Handelsarti⸗ kel für den gewerbetreibenden Gärtner ausmachen. Aber ſelbſt diejenigen Arten, die weder ſchöne Blumen noch ſchmack⸗ bafte Früchte haben, ind dennoch nicht unanſehnliche Sträu⸗ cher, ſowohl wegen ihres eigenthümlichen, von anderen Pflan⸗ zen abweichenden Laubes, als auch wegen des Ausſehens der Früchte. Ein mit gelben, rothen, braunen oder ſchwarzen Beeren geffmütter Strauch gewährt immer einen angenehmen Anblick, ſelbſt wenn man die Früchte nicht effen hastae nr kann. Da nun die Ribes- Sträucher in der Regel reichlich mit Beeren geſchmückt find, fo erſcheinen fie ſchon deshalb als ein freundliches Bild, und verdienen um ſo mehr und bei wei⸗ tem häufiger in den Gärten gezogen zu werden, ſelbſt dann, wenn ſie gerade keinen Nutzen als Obſt gewähren. 5 Wenden wir uns zunächſt zu denjenigen Arten, die uns durch die Schönheit ihrer Blumen erfreuen, ſo ſtehen bier die wenigen, aber herrlichen, roth- und gelbblühenden faſt allein da, aber auch unter den anderen, die keine beſtimmt ausgeſpro⸗ chene Farbe in den Blumen haben, zeichnen ſich einige, wie 3. B. R. floridum durch den Reichthum, mit dem ſie blühen, ſo vortheilhaft aus, daß ſie ebenfalls als Zierſträucher em⸗ pfohlen werden können. Es darf jedoch hier etwas nicht un⸗ bemerkt bleiben, was dem Sachverſtändigen zwar ſchon be⸗ kannt iſt, jedoch von manchem Pflanzenfreund und Liebhaber noch nicht beachtet ſein möchte, daß es eigentlich nicht die Blu⸗ menkrone (Corolla) iſt, die der Blume das ſchöne Anſehen giebt, ſondern der Kelch. Dieſer iſt gerade bei den ſchonblü⸗ henden Arten über dem Fruchtknoten röhrenförmig verlängert, und mit ſeinem fünftheiligen Saum mannigfach und oft präch⸗ tig roth oder gelb gefarbt, zuweilen fünf Kronenblätter (Petala), aus denen ve Blumenkrone meiſt beſteht, ſind nur klein und in der Regel kleiner als der Kelch⸗ ſaum; ſie werden daher, zumal ſie meiſt wie der Kelch ge⸗ färbt ſind, nur ſelten bemerkt oder beachtet, und nur in eini⸗ gen Fällen, wo fe eine andere Färbung zeigen, find fie mehr in die Augen fallend. Die Arten mit rothen Blumen ſind un⸗ zweifelhaft die ſchöͤnſien, und unter dieſen zeichnet ſich vor al⸗ eum aus, weshalb es auch vor vor allen andern in den Gärten angezogen zu werden verdient, zumal baffelbe, in „einem mageren Boden gezogen, eine Fülle der ſchönſten rothen : MESA bie wohl faum ibres Gleichen un⸗ und es unſere Winter eben ſo gut ertragen könnte, iſt weit zärtlicher, und verträgt unſere Winter ohne eine gute ſchneeweiß. Die es LECI prp rd idem | tige R. speciosum aus Californien, welches eher einer Fuchsia als einem Ribes gleicht, und dem wir unbedingt noch den Vorzug vor R. sanguineum geben würden, wenn deſſen Blu— men wie bei dieſem in Trauben und nicht einzeln ſtänden, allein es Bedeckung nicht; ſoll es im Freien überwintert werden, ſo kann es nur durch eine trockene Bedeckung und Ueberbauung vermittelſt eines Holzkaſtens geſchehen. Von den gelbblühen⸗ den Arten ſind R. aureum ind tenuifolium die ausgezeich⸗ neteſten; beide haben goldgelbe, büſchelig ſtehende Blumen, und die erſte, von welcher bis jetzt ſieben Varietäten bekannt ſind, zeichnet ſich noch durch einen lieblichen Geruch aus; die letzte kommt ebenfalls in zwei Varietäten vor, mit gelben und mit ſchwarzen Beeren; ſie ſtammen auch aus Nordamerika, und halten unſere Winter recht gut ohne alle Bedeckung aus. R. punctatum aus Peru, blüht ebenfalls gelb, iſt aber bei weitem nicht fo ſchön, halt auch nur bei gelinden Wintern im Freien aus, und dann nur unter einer guten Bedeckung. Zu den weißblühe n Arten gehört R. setosum vom Miſſouri; iſt ein fadi iger Strauch, dem R. Grossularia ähnlich, aber durch die chte weißen Blumen ausgezeichnet. Andere Arten zeichnen ſich mehr durch einen hübſchen Habitus und durch ein reichliches Blühen aus, als durch die Schönheit der Blumen; zu dieſen gehören R. floridum, echinatum, ripa- rinm, atropurpureum, alpinum 1 1 Diejenigen Arten, welche ihrer hübſchen Beeren wegen als Zierſträucher empfohlen zu werden verdienen, ſind Ribes saxatile, Cynosbati, divaricatum u. g., aber auch die oben erwähnten R. aureum und tenuifolium, welche im Juli 1 und Auguſt reichlich mit Früchten geſchmückt ſind, bieten einen ſehr⸗ hübſchen Anblick dar. Daß unſere einheimiſchen Arten, R. rubrum und Grossularia, abgejeben von dem Nutzen der Früchte, auch fruchttragend ein empfehlendes Aeußere haben, bedarf hier nicht erſt der Erwähnung, da ſie als Lieblinge der Gärten längſt bekannt ſind. Selbst. unſere gewöhnliche Ahlbeere, R. nigrum, it mit feinen fómaryen Beeren ge⸗ . fémidt, ein bübſcher Strauch, und wenn die Beeren gerade aud auch nicht ein beliebtes Obſt find, B fen fe doch xx rog aten, LE ihre Liebhaber finden. = € 259 Eine gute Klaſſification der Ribes - Arten findet man von Lindley: in den Transactions of the Horticultural - Society von 1836 unter dem Titel: Of the Species and Varieties of Ribes; eine andere Arbeit von pad ijt in den Annales des sciences naturelles (series 2) befindlich. Eine ſchätzbare Arbeit über Kultur der Stachelbeere ſteht in der Allgemeinen Thüringſchen Gartenzeitung Nr. 26. p. 102, worauf wir hier aufmerkſam machen, ſo wie denn auch in unſe⸗ rer Gartenzeitung Vol. II. p. 60. und Vol. III. p. 19. Auf⸗ ſätze über die Kultur der Stachelbeeren, und in Vol. V. p. 220. und Vol. VI. p. 314. über der die Johannisbeeren zu finden ſind. Die bier unten aufgeführten Arten befinden fi fi ch ſämmt⸗ lich im hieſigen botaniſchen Garten. In den Katalogen der Flottbecker Baumſchulen, ſo wie der Cölner, in dem Pflan⸗ zen- Katalog des Herrn Mak oy in Lüttich, finden ſich meh⸗ rere Arten verzeichnet, die hier fehlen. Die beſte Quelle, aus welcher die fehlenden Arten, namentlich die Californiſchen, zu erhalten ſind, iſt der Garten der Horticultural- Society in London. Die Gattung Ribes gehört do zu der Familie der Grossularieae, und iſt, wenn man ſie nicht in mehrere Gattungen trennen will, die einzige derſelben. den Annales des sciences naturelle, theilt fie wirklich in mehrere Gattungen, welcher Zerfällung wir unſern Beifall nicht ganz verſagen wollen, denn obgleich es allerdings nur künſt⸗ liche Gattungen ſind, die ſich durch kein treffendes Kennzeichen unterſcheiden laſſen, ſo haben ſie doch alle einen ausgezeichne⸗ ten Habitus, daß ſie auf den erſten Blick erkannt werden kön⸗ nen. Endlicher nimmt von dieſen Gattungen nur die eine, ^Robsonia an, die Spach aus Ribes speciosum gebildet bat, und die allerdings ein eigenthümliches Anſehen hat, allein ſie iſt nicht gründlicher als die übrigen zu unterſcheiden, dem au- ßer dem, wie es ſcheint nicht einmal konſtant verſchiedenen Zah⸗ lenverhältniß der Blüthentheile und den febr lang herausſe⸗ henden Staubgefäßen, findet ſich eigentlich keine merkliche Ver⸗ ſchiedenheit, denn das von der Anzahl der Eichen in dem un⸗ vollkommenen Fruchtknoten hergenommene Kennzeichen wird als nicht konſtant verworfen, und die Frucht ſelbſt iſt noch gänzlich unbekannt. Wir faſſen alfo wohl befer noch fimmt- liche Arten unter einer Gattung zuſammen, und theilen ſie n dem * Gebrauch in verſchiedene Gruppen. Spach, in Ribes. S mi Sect. I. Robsonin Berlandier. Der ganze Kelch mit dem unterſtändigen Fruchtknoten iſt gefärbt, hat eine kurze Röhre und einen 4 — ötheiligen, auf- rechten Saum. Kronenblätter 4—5 Staubgefäße 4 5, mit dem Griffel ſehr lang herausſehend. 2. Ribes speciosum Pursh. Ribes speciosum Pursh. Fl. amer, II. p. 732. Sesel Fl. gard. t. 149. Bot. Mag. t. 3530. Bot. Reg. t, 1557. R. stamineum Smith in Rees. Cycl. R. fuchsioides Berlandier. Robsonia Spach. - Dieſer ſchöne californiſche S mit en Blit⸗ tern und langen achſelſtaͤndigen, 1—4blumigen Blumenſtielen hat graue Aeſte, die dicht mit braunen Stacheln und an den Achſeln mit dreitheiligen Dornen beſetzt ſind. Wenn er nicht blüht, gleicht er allerdings einem Ribes, in der Blüthe aber ſieht er einer Fuchsia weit ähnlicher, wegen der prächtigen rothen Blumen mit den lang berausſehenden Staubgefäßen. Wir haben die Blüthentheile ſtets in vierzähliger Theilung be⸗ merkt, ſie werden von andern Schriftſtellern auch als fünf theilig angegeben, und im Bot. Mee, auch fo PHP id = Beeren ſind unbekannt. Sect. II. Grossularia 4. Richard. Die oberſtändige Kelchröhre ijt mehr oder — pa - fenförmig und hat einen fünftheiligen, meijt abſtehenden Sau Der Stamm hat jederzeit eöjeftändige Re; and m us Sach ein r A. Mit 1::gptesi get Blinenfieten 2. Ribes Menziesii Pursh. R. Menziesü Pursh Fl. amer. II. p.732. R. ferox Smith in Rees. yd. Ein californiſcher ſwöner Strauch, der zwar im Mm botaniſchen Garten kultivirt wird, aber noch nicht geblüht hat. Nach der Abbildung find. die Blumen ſchön dunkel roſenrotb und äbneln etwas denen der vorigen Art, baben aber keine berausſtehende Staubgefäße. — Der Stamm ij ditt mit gelben Stacheln und an den Achſeln mit dreitheiligen Dor⸗ nen beſetzt. 3. Ribes oxyacanthoides L. Iſt ſchon länger in unſeren Gärten bekannt; die Aeſte ſind mit zerſtreuten braunen kleinen Stachelchen beſetzt, und außerdem mit 1—3 großen Dornen an den Blattachſeln. Die Blätter ſind rundlich und fünflappig. Die Blumenſtiele find nur kurz und tragen 1— 2 Blumen. Die Kelche find walzenförmig, grünlich weiß, mit einer ſchwachen röthlichen Färbung. Die kugelrunden Früchte find blaͤulich⸗purpurroth und ſäuerlich. Aus Nordamerika. | 4. Ribes setosum Lindi. R. setosum Lindl. Bot. Reg. t. 1257. R. oxyacanthoides var. 8 Torrey et Asa Gray EI. amer. I. p. 546. Es gleicht dieſer Strauch zwar febr dem vorigen, und wird auch wohl als Varietät deſſelben augeſehen, allein es ſcheint doch eine gute Art zu ſein, was man freilich nach einzelnen Gartenerempfaren nicht beurtheilen kann. Er unterſcheidet fid raa durch die febr zarten, ſchneeweißen Blumen und durch die ſteifhaarigen Beeren, dieſe ſind ſchwarz, kugelrund, ſollen einen ſäuerlichen angenehmen Geſchmack und einen ſchwa⸗ chen Biſamgeruch haben, wir haben ſie nicht geſehen. Aus Nordamerika. 5. Bibes Cynosbati L. Von dieſer bei uns fon. bekannten nordamerikaniſchen Art giebt es zwei Formen, eine mit weißen Blumen, kahlen Früchten und bernfofen. Zweigen, die andere mit mehr grün⸗ lichen Blumen, die einen ſchwachen purpurrothen Anflug ha⸗ ben, ſteifhaarigen Früchten und achſelſtändigen Dornen. Wir beſitzen nur die letztere; unſere Eremplare haben aber keine Stacheln, ſondern nur unter der Blattachſel einen klei⸗ nen einfachen oder 2— Ztheiligen Dorn, grüne purpur⸗ röthliche Selbe und weiße Kronenblätter; die Früchte Ha- ie Größe ganz kleiner Stachelbeeren, find bräunlich angelaufen, und beſonders um die Besten beſetzt; die Blattſtiele, Mun enjtiele tragen ‚fanäneftteite 260 6. Ribes gracile Miche. Ebenfalls ein nordamerikaniſcher Strauch, der große Aehnlichkeit mit dem vorigen hat, aber fib durch die flan- ken Zweige und kleineren Blätter ſogleich kenntlich macht. Unter den Blattbüſcheln finden ſich nur ganz kleine, einfache oder zweitheilige Dornen, die mitunter faſt unmerklich ſind. Die Blattſtiele ſind zottig, nicht drüſig, und die nie mehr als zweiblumigen Blumenſtiele find wie die Kelche, kahl und eben⸗ falls nicht drüſig. Die Kelche ſind grün, die Einſchnitte des Saumes mit einer ſchwachen röthlichen Einfaſſung, innen weiße lich; die Kronenblätter find weiß und ſchwach geröthet. Die Staubgefäße und der bis unten in zwei Theile getheilte, bis faſt zur Spitze zottige Griffel ſtehen ziemlich lang aus der Blume hervor. Die Beeren ſind ganz kahl, kugelrund, bläu⸗ lich⸗purpurroth. Es giebt übrigens auch eine Varietät mit grünen Früchten. 7. Ribes rotundifolium Michx. Ungeachtet dieſe Art mit der vorigen, und noch mehr mit der folgenden große Aehnlichkeit zeigt, ſo ſcheint ſie doch eine von beiden verſchiedene Art auszumachen, und es iſt des⸗ halb zu bewundern, daß die Herren Torrey und Gray das R. triflorum Willd. als Synonym hierher ziehen. Unſere Exemplare unterſcheiden ſich davon durch den an drei Linien ſtarken pfriemenförmigen Dorn unter jedem Blattbüſchel, durch „die dickeren, mehr runzeligen Blätter, die auf der Oberfläche mit ganz kurzen Haaren beſetzt und auf der Unterfläche dünn zottig ſind, ſo wie durch die ſchwarzen, ſüßen, ſehr wohlſchmek⸗ kenden Beeren. Die Blattſtiele find mit äſtigen Zotten und einzelnen Drüſenhaaren beſetzt; Blumenſtiele und Kelche und auch die Frucht ſind ganz kahl. Die Kelche ſind grün und die Kronenblätter weiß, mit ſchwachen röthlichen Anflug. 8. Ribes triflorum Willd. R. triflorum Willd. Hort. Ber. I. t. 61. kh utate Otto et Hayne Holzarten t. 3. R. stamineum Hornem. Enum. Hort. Havn. p. 237. Es it merkwürdig, daß bie nordamerikaniſchen Schrifte ſteller, mit Ausnahme von Pursh, dieſe Art ganz ignoriren und ſie theils zur vorigen, theils zu anderen Arten ziehen. Wäre ſie wirklich von der és nicht verſchieden, jo gehört aud die ganze hier angeführte Geſellſchaft, R. Cynosbati, E. gracile, rotundifolium, triflorum, divaricatum, ſo wie die hier nicht kultivirt werdenden R. hirtellum, villosum, irri- guum und Missouriense zu ein und derſelben Art, was ſehr viel Wahrſcheinlichkeit für ſich hat, denn die Formen von R. Grossularia weichen von einander weit mehr ab, als dieſe vermeintlichen Arten. Es iſt jedoch beſſer, ſie ſo lange als Arten zu betrachten, bis ihre Uebereinſtimmung erwieſen iſt, denn ein unzeitiges Wegbotaniſiren iſt nachtheiliger, als eine ſchlechte Art mehr zu haben. Unterſcheiden läßt fib nun R. tri- florum durch den weniger ſtarken Dorn unter den Blattbüſcheln, den längeren Blumenſtielen, die jedoch nicht immer dreiblumig, ſondern oft nur einblumig find, und durch die rothen Beeren. 9. Ribes divaricatum Dong. R. divaricatum Dougl. — Lindl. Bot. Reg. t. 1359. So ausgezeichnet dieſe Art auf den erſten Blick ſcheint, ſo läßt ſich doch kein genügendes Kennzeichen auffinden, um ſie von den vier vorhergehenden zu unterſcheiden. Die ſehr ausgeſperrten Aeſte, die ſtärkeren, oft zweitheiligen Dornen, die purpurbraunen Blumen, und die ſchwarzen, kugelrunden * ſind das Unterſcheidende. Ribes @rossularin L Die a = Linné brachte bekanntlich die Stachelbeeren unter drei Arten: R. Grossular.a, Uva crispa und reclinata, die man jetzt als eben ſo viele Varietäten anſieht, nämlich: œ glanduloso-setosum, wo Kelche und Beeren mit drüſentragenden Borſten beſetzt find; R. Grossularia. 2 pubescens; wo die Fruchtknoten zwar noch weiche, drü- ſenloſe Haare tragen, die Beeren aber eich kahl ſind; R. Uva crispa. glabrum; wo die Fruchtknoten, folglich auch die Beeren ſtets ganz kahl find; R. reclinatum. Von dieſen drei Varietäten ijt die var. 3 bie [m in Deutſchland wild wachſende; die var. & ijt ſeltner, und findet ſich nur in Gebirgsgegenden; die var. y endlich kommt zwar bäufig verwildert vor, aber wirklich wild ſcheint fie fib nicht zu finden; ſie wird dafür aber am bäufigiten gebaut. In De Candolle Prodomus werden acht Varietäten unterſchieden, die fih jedoch wohl alle auf die oben angeführ⸗ 10. ten zurückführen laſſen, von denen uns übrigens mehrere un⸗ bekannt ſind. Im hieſigen botaniſchen Garten wird aber eine andere ausgezeichnete Varietät kultivirt, die wir nirgend verzeichnet finden, unter bem Namen R. macracanthum Loddiges. Das Vaterland derſelben iſt unbekannt. Sie zeichnet ſich vor allen durch die ſehr ſtarken Dornen aus, die oft an neun Li⸗ nien lang werden. Zu dieſer Aorheilung gehören nun noch mehrere Arten, die bei uns nicht kultivirt werden, die wir aber hier verzeich⸗ nen wollen, da ſie ſich in den engliſchen Gärten befinden; es ſind: Ribes niveum Lindl. in Bot. Reg. t. 1692. - irriguum Dougl. in Hort. Trans. VII. p. 516. - hirtellum Michx. Fl. amer. I. p. 111 - aciculare Smith in Rees. Cyclop. B. Mit mehrblumigen Trauben. Ribes orieníale Poir, Es gleicht dieſer Strauch eher einem Johannis- als Stachelbeerſtrauch, denn von Dornen iſt an unſeren Exempla⸗ ren nichts zu merken, dennoch zweifeln wir keinesweges, daß wir die echte Pflanze beſitzen, da ſie im übrigen zu der Be⸗ ſchreibung genau paßt; die Blätter ſind drüſenhaarig und ihre Lappen und Kerbzähne runder, als bei den übrigen Arten. 11. Die Trauben find 5 — Sblumig, aufrecht, drüſig⸗haarig, mit gelblich-grüͤnen Blumen von längeren Deckblättern unterftügt. Die Beeren, welche wir jedoch nicht geſehen haben, follen roth faſt boͤckerig⸗ haarig und ſo groß wie nnn ſein. Stammt aus Syrien. 12. Ribes Diacantha L. fl R. Diacantha L. fil. Suppl. p. 157. Pall. FI. ross. Il. p. 36. t. 66. Dieſe und die folgende Art mes ſich vor allen übri⸗ gen durch die an der Baſis keilförmig verſchmälerten Blätter aus, was hier beſonders ſtark hervortritt; unter jedem Aeſt⸗ chen ſtehen zwei kleine ſchwarze Dornen. Die Träubchen find nur klein und wenigblumig, und die gelblich⸗grünen Blumen find von längeren Deckblattern geſtügt. Die Blätter an un⸗ ſeren Exemplaren ſind glänzend, und wie die Blatt- und Blu⸗ menſtielen kahl und auch nicht drüſentragend. Die Beeren find nach Ber; Angabe von Pallas roth, 11 MW und Pi lich. Sie ijt in Tapurien einheimiſch. à 262 13. Ribes saxatile Pall. R. saxatile Pall. — Ledeb. icon. Fl. ross. alt. illustr. t. 239. Dem vorigen ähnlich, aber durch die mehrblüthigen Trau⸗ ben und die kürzeren Deckblätter, die kaum die Länge der Blumenſtielchen erreichen, verſchieden. Die Dornen ſollen zer⸗ ſtreut ſtehen, allein an unſern Exemplaren fehlen ſie faſt ganz, und daher haben dieſelben beinahe das Anſehen von R. alpi- num, von dem ſie ſich nur durch die an der Baſis keilförmig verſchmaͤlerten Blätter unterſcheiden. Die Blumenſtiele find weichhaarig und zerſtreut mit Drüschen beſetzt; die Blumen grün- lidh = gelb Die Beeren find kugelrund, dunkel-purpurroth, ſuͤß. 14. Ribes lacustre Poir, R. lacustre Poir. Encycl. Suppl. II. p. 856. Guimpel, Otto et Hayne Holzart. t. 136. R. echinatum Dougl. Das R. echinatum Dougl. wird gewöhnlich von R. lacustre nicht für verſchieden gehalten, allein es ſcheint doch fat, als wären es zwei verſchiedene Arten, denn das eigent- liche R. lacustre hat ſpitzlappigere Blätter und längere Def- blätter als das andere. Beides fnd bi hübſche Sträucher, dicht mit braunen Stacheln bekleidet, und unter den Aeſtchen mit einem ſtarken 3 — ötheiligen Dorn verſehen. Die gelblich grünen, zuweilen etwas gerötheten Blumen ſtehen in ziemlich langen, aber doch lockeren Träubchen, Die Beeren find dun- kel⸗purpurroth und unſchmackhaft. Hätte dieſer Strauch die Stacheln und Dornen nicht, fo ſähe er einem Johannisbeer⸗ ias vollkommen ähnlich. Schluß folgt. Königlichen Hofaarener in Schönhaufen (ortfegumg.) - Der Brößling von Longchamps Le ' Breslinge de Longchamps. seb. im Lamarck n. 14. Fed 5 x . im Duhamel Tom. III. pag. E lina foliis hispidis Ehrh. NNE oa E vervollſtändigen hilft. In der Diagnoſe, welche Poiteau ſeiner Fragaria Longchampi beilegt, heißt es: eique depresso, quandoque favoso, hinc diluto rubro, Diefe Erdbeere fand Duchesne zufällig in dem Gehölz von Boulogne in der Nähe der Abtei von Longchamps, als er nach der unfruchtbaren Wald- oder blinden Erdbeere ſuchte. Es iſt eine ganz kleine Pflanze, deren Blätter dunkel⸗ grün ſind, von denen einige, wie ich bemerkt, einen Appendix haben, wie ihn Duhamel ſeiner grünen Erdbeere gegeben hat, welche ſehr leicht dieſe hier ſein kann. Sie hat dünne Schafte und Blumenſtiele, ſich neigende kleine Früchte, die an beiden Enden nbgeplattet und nur auf der einen Seite ſchmut⸗ zig blaß ſcharlachroth, am Rande carminroth ſind; die ru nem etwas vertieft. ; Die Frucht ijt etwas befier als die Erdbeere des Dil- chesne, und die verſchiedenblättrige Erdbeere. fructu parvo, basi api- 9. Der ſchwediſche Brößling. Le Breslinge de Suede. | Fragaria pratensis Duch. im dnos n. 16. Synonyme: Die Brugnons Erdbeeren Diefe Erdbeere, welche urſprünglich in poo einhei⸗ miſch iſt, wird ihrer Unbedeutſamkeit wegen gar nicht mehr in den Gärten kultivirt; nur für den Sammler von Erdbeeren hat die Pflanze in ſofern einen Werth, als ſie die Gattung Zweite Unterabtheilung. . Die Majaufes. Fragaria Majaufea. Dieſe Erdbeeren ſcheinen (ſiehe oben 2. Hauptart, 1. Race) den Uebergang von den eigentlichen Erdbeeren zu den Brößlingen zu machen. Die Farbe ihrer Blätter und deren Textur, die Kleinheit ihrer Früchte, ihr ſchmelzendes und zar⸗ tes Fleiſch, wie ihre ſehr rothen Früchte, nur wenig längeren Staubfäden und wenig größern aber doch zablreichern Ova rien, ſtellen ſie zwar den eigentlichen Erdbeeren nahe; allein binſichtlich ihrer ſchlanken und verlängerten Zweige, der Menge und Stellung ihrer Ausläufer, fo wie binſichtlich des verlaͤn⸗ gerten und zugeſpißten Kelches, welcher ſich wenig öffnet und über der Frucht fließt, fo wie endlich hinſichtlich der Wi „womit dieſelbe angefüllt ijt, nähern fie fih wiederum den Bröffiigenis Von dieser Abtheilung giebt es 2 Varietäten. 263 1. Die Erdbeere (majaufe) von der Champagne. Le Majaufe de Champagne. Fragaria dubia Duch. im Lamarck n. 10. Fragaria cam- pana Poit. et Turp. im Duhamel Tom. III. pag. 117. pl. 44. Hort. Societ., Catal. pag. 164. n. 99. Synonyme: Die weinige Erdbeere von der Champagne. Dieſe Erdbeere ähnelt der Erdbeere des Duchesne oder dem Brößling von Bourgogne bezüglich der Farbe und Größe ihrer Blätter ganz außerordentlich. Ihre Blüthenjtengel find auch dieſelben, allein die Antheren ſind hier wenigſtens um die Hälfte kleiner, und nach der Blüthe verlängert ſich die Veräſtlung der Schafte bedeutend mehr. Die Früchte unterſchei⸗ den ſich im Allgemeinen durch ihren Geſchmack und durch ihre Form, welche bei der einen rund, bei der anderen länglich, an der Baſis ſchmaler iſt. Einige ſind eckigt, oder nehmen eine bizarre Geſtalt an; in allen Fällen haben dieſe Erdbeeren je— doch nur in der oberen Hälfte Samen, und ſelbſt von dieſen ſind ſehr viele unfruchtbar. Der Kelch legt ſich phi den reis fen Früchten nach hinten. Sie trägt nur wenig, und liegt dies ohne Zweifel an der Unvollkommenheit ihrer Antheren, welche ſehr klein ſind. Sie verdient daher auch nur in großen Sammlungen aufge nommen zu werden. — Die Ausläufer ſind zahlreich, ſehr klein und rötlich. Der Kelch loͤſt fih bei den noch grünen Früchten beſſer ab, als wenn dieſelben reif find. 9. Die Erdbeere (majaufe) von Bargemont. Le Fraisier de Bargemont. Fragaria bifera Duch. im Lamarck n. 9. Fragaria Bargea Poit. et Turp. im Dubamel Tom. III. pag. 121. pl. 46. Hort. Societ. Catal. pag. 164. n. 97. Synonyme: Die Erdbeere aus der Provence, die ſternfor⸗ mige Erdbeere. In der Poiteauſſchen Diagnose dieſer Erdbeeren heißt es: Fragaria Bargea, (oder Bargemontis im Bon Jardi- nier) fructu parvo, subrotundo, obscuro rubro, sapi- dissimo, stellifero: calyce fructus erecto. - Ibren Namen hat fie wahrſcheinlich von der in den Al⸗ pen gelegenen Stadt Bargemont erhalten, ungeachtet es nicht beſtimmt iſt, daß ſie in der Umgegend wächſt; denn nach Du⸗ chesne findet man daſelbſt nur nur bie Alpen⸗Erdbeere, Fraga- Erdbeere von Bargemont iſt jetzt in unſeren Garten häufig verbreitet. Der Theil ihres Stengels oder Stammes in der Erde ijt außerhalb ſchwärzlich, grün- röthlich inwendig Die Blätter ſind hellgrün oder blond, ungefähr ſo groß als die der Walderdbeeren; aber die Blättchen ſind am obern Theil runder; die Blattſtiele find lang und mit fib bibergirenben. Haaren leicht beſetzt. Die Schafte ſind zahlreich, ſehr dünn, und oft getheilt, oberhalb röthlich, weichhaarig, wie die Blattſtiele, mit vielen Blumen verſehen, von denen die Kelchabtbeilungen regelmäßig, zugeſpitzt und etwas kürzer als die Blumenblätter ſind. Die Geſchlechts-Organe ſind in allen Blumen beſtändig vollkom⸗ men. Je nachdem die Frucht an Größe zunimmt, neigen ſich die Schafte zur Erde. Dieſer Erdbeerſtock trägt außerordent⸗ reichlich, und reift ſeine Früchte beinabe alle zu einer Zeit; dieſelben ſind zum Theil rund, zum Theil eiförmig, alle von einer dunkel braunrothen Farbe, die zur Zeit der größten Steife ins Schwarze übergeht. Wenn die Erdbeeren vom Kelch getrennt werden, bemerkt man da wo derſelbe geſeſſen, einen Stein der weniger gefärbt iſt, als der übrige Theil der Frucht. Die Samen ſind in großer Anzahl vorhanden, einige ſind braun, andere gelb; mehrere unfruchtbar. Das Fleiſch iſt feſt, und der Geſchmack, wenn die Frucht vollſtändig reif iſt, dem der Walderdbeere vorzuziehen. Sie reift nach der Ana⸗ nas⸗Erdbeere. Im Herbſt blüht die Erdbeere von Barge⸗ mont zum zweiten Male, aber die Brite werden alsdann nur ſelten reif. Goch folgt.) die ſchon bläbenden TEE welche im Botanical 3 und im Botanical Register abgebildet —4 und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» d Pflanzen- Gärten zu natales ift. Edward's Boni Register. Juni — | (Ta 310 3 pedunculata Benth. (Plant. Mb. P 78. n. 546). berum E. "i uU o von Santa Maria in Guater 2 - ria sempérflorens. Dem fei indeffen wie ihm wolle, die mu: mute tie aon Aet vom Herrn Havtweg ae eee eee ee funden und an die Horticultural Society in London ein- geſandt. Sie gleicht im Habitus eher einer Gesnera als einer Achimenes, doch find die Grenzen, die De Candolle zwi- ſchen beiden Gattungen feſtſtellt, begründet, ſo iſt ſie mit Recht von Bentham zu Achimenes gezogen worden. Jedenfalls iſt ſie eine ſehr gute Acquiſition für die Gärten. Im kultivirten Juſtande iſt die Pflanze bei weitem ſchö⸗ ner, als im natürlichen. Die Original-Exemplare haben grö⸗ ßere Blätter und kleinere Blumen, und ſind mit ſpillerig auf⸗ gewachſenen Pflanzen zu vergleichen, denen Feuchtigkeit und Licht zu ihrer Exiſtenz fehlte. Im kultivirten Juſtande jedoch ſind die Blumen größer und zahlreicher, von einer beſonders ſchönen Scharlachfarbe, und reich gefleckt mit Karmin. Sie wurde zugleich mit A. longiflora und rosea ein⸗ geführt und verlangt dieſelbe Behandlung. Nach dem Blühen ſterben die Stengel ab, und dann müſſen die Knöllchen in den Töpfen bis zum Frühjahr vollkommen trocken gehalten werden, wenn man ſie aufs neue verpflanzt und antreibt. Jede nabtbafte leichte Erde ijt ihnen zuträglich, und laffen fib die ; en leicht durch Stecklinge oder Theilung der Knöllchen vermehren. (Taf. 32.) Eria polyura Lindl. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Es ijt dies eine der ſchöͤneren Arten dieſer großen Gat- tung. Die Blumen gleichen kleinen tranſparanten Glocken, mit einem rothen Anflug und gelben Centrum. Herr Cumin fand die Pflanze in Manilla. Si aber Ioa eine febr warme und feuchte Atmoſphäre. (Taſ. 33.) imosa uruguensis Hook. ef Arnott. * : — Monoecia, Leguminoseae.) Ein ni Strauch fürs kalte Haus. Es iſt ein Bewohner der Provinz Buenos⸗Ayres, und verlangt nur fo viel Shug im Winter, als für Verbenen, Fuchſien u. f. w. erforderlich it. Eine leichte Lauberde mit etwas Lehm, fügt ihr am Beſten zu. Die yes durch Stecklinge. Sie laßt ſich leicht kultiviren, Ichönſten Gelb ins Zinnoberrothe übergehend. 264 (Taſ. 34.) Helleborus orieutalis Lam. (Helleborus officinalis Salisb, Sibth.) (Polyandria Polygynia, Ranunculaceae.) Die Wurzeln dieſer Art wurden von dem Großbritan⸗ niſchen Konſul zu Bruſa, am bithyniſchen Olymp geſammelt und an die Gartenbaugeſellſchaft zu London eingeſandt. Die Blumen ſind groß, weiß, mit purpurrothem Anflug und äußer⸗ lich grünlich. Die Pflanze iſt vermuthlich hart genug, um unſere Winter zu ertragen, aber noch zu ſelten, um Verſuche damit zu machen. Im Gewächshauſe blüht fie im Frbruar und März, und verlangt einen etwas feuchten ſchattigen Standort. (Es iſt dies die echte Pflanze, welche die Alten ſchwarze Nieswurz nannten, wie den deutſchen Botanikern ſchon längſt bekannt iſt, indem ſich ſchon eine Abbildung derſelben in Hayne Arzney⸗Gewächſe I. t. 2 (1805) findet. In den Officinen wird dafür die Wurzel von Helleborus niger gewonnen, theils weil Linn s diefe für die echte Pflanze des Dioscori⸗ des hielt, theils weil die Wurzel von H. orientalis nicht zu haben iſt. Dies zur Erläuterung des im engliſchen Texte ge⸗ gebenen Reſonnements über dieſen — D.) ; (n af. 35.) Habranthus pratensis Herb. (Amaryllis pratensis Poeppig) (Hexandria Monogynia, Meno Ein Bewohner der Umgegend von Antuco in Süd- Chili Die Blumen haben eine eigenthümliche brillante Farbe, vom Die Zwiebel verlangt eine leichte lehmige Erde, um gut zu gedeihen. Die Behandlung iſt ſonſt einfach und dieſelbe wie bei den übrigen Amaryllis - Arten. ^ ( Taf 36.) Coelia Bauerana Lindl. *. (Gynandria Monandria, Orchideae) Eine nur unanſehnlich blühende, aber ſehr wohlriechende Orchidee, ſowohl in Mejico als in Weſtindien zu Haufe. Sie gedeiht am Beſten in einem nicht zu heißen Haufe, an einem Stück Holz aufgebangen. Die Blumen ſind weiß. - po d Zehnter Jahrgang. ligemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Mano mt In s und Abenden, herausgegeben Sriedrich Otto, p L 35 RR. $xÉ König at Preuß und Inſpektor . Gartens zu Berlin. Li Dr. der Ph il Albert Di au i Sonnabend, ben 20. Auguſt. Ueber die in den Gärten von Berlin sefidticen | Ribes- Arten. ; ben . (Schluß.) Sect. III. Ribesia Berlandier. [Caloboirya, Coreosmá et Ribes Spach.] Der oberſtändige Kelch ift flach, glocken⸗ oder wal zenformig, mit fünftheiligem Saum. Der Stamm iſt ganz unbewaffnet. Der Blüthenſtand ijt eine meiſt mehrblumige Traube. A. Mit grünen oder grünlich⸗gelben, ſeltener roͤth⸗ lichen Blumen und, im wilden Zuſtande wenigſtens, rothen Beeren. Ribes rubrum L. Der Jobannisbeerſtrauch. Der gemeine Jobannisbeerſtrauch ift bekannt genug, und bedarf keiner weiteren Auseinanderſetzung. Nur die arietis ten verdienen eine etwas genauere Sichtung. Bei ihm, wie De Candolle und ſeine Nachfolger gehen, mir ^ 15. . AE eum. "E [ m 2 cbe ETTI P + fà d $] 111 $ 9 3140114“ e * i * Varietäten anzunehmen, ſcheint uns ungenau, da die Varietäten eine verſchiedene Geltung haben; beſſer hat es unſerer Anſicht nach Wallroth gemacht, der zwei Hauptformen annimmt, von deren einer unſere Gartenvarietäten abſtammen, nämlich: a. sylvestre Wallr.; mit ziemlich langhaarigen Blatt- und Blumenſtielen und kleineren Blättern und Beeren; B. domesticum Wallr.; mit ziemlich kahlen Blatt- und Blumenſtielen und größeren Blättern und Beeren. Die var. & findet fi hin und wieder wild, und wird auch zuweilen in Gärten gezogen. Die var. Z ift die gewöhn⸗ lich wild vorkommende Form, die nur nach der Farbe der Frucht in mehrere Spielarten zerfällt, | Garten kultivirt werden. a. baccis rubris; mit rothen Beeren. b. baccis carneis; mit fleiſchfarbenen Beeren. c. baccis variegatis; mit bunten Beeren. d. bac eis albi is; mit weißen Beeren. 16. Ribes Ae. Wulfen. Dieſe Pflanze wächſt bekanntlich an feuchten Felſen in Schleſien, Böhmen, Oeſtreich, Steiermark, Kürnthen und in der Schweiz. Sie unterſcheidet ſich von R. rubrum durch die mehr aufrechten Trauben, banrigeren Blüthenſtiele, und den glockigeren Kelch mit bewimperten — Die Beeren find ebenfalls roth. 17. Ribes Weesen Hort. Bow Ebenfalls eine, dem Johannisbeerſtrauch ähnliche Pflanze, aber gewiß davon verſchieden, weshalb wir fie als eine eigene Art anſehen, und ſie mit einer Diagnoſe begleiten wollen. R. folüs trilobis supra hirtis, subtus tomentoso - holo- ‚sericeis, lobis acutiusculis serratis; petiolis peduncu- - lisque; tomentosis; racemis erectis, bracteis ovatis minutis pedicello: multo brevioribus: calycibus pel- — 1 laciniis margine vix cilialis; ht ſchon feit Jupren im hieſigen botani- latter find zwei Sol breit die häufig in unſern viel kürzer als die Kelcheinſchnitte falls roth und 18. Ribes alpinum L. A und deren Vaterland uns unbe⸗ und faſt eben fo lang, an der Baſis abgeſtutzt, ſtets nur drei- lappig, auf der Oberfläche mit zerſtreuten Haaren beſetzt, auf der Unterfläche mit einem ſammetartig anzufühlenden Filz be⸗ kleidet, die Lappen entweder ſtumpf oder ſpitz, ziemlich tief und ſcharf gefügt, mit faſt ſtachelſpitzigen Sägezähnen. Die Blatt- ſtiele find 12 — 2 Zoll lang und dicht zottig. Die Trauben find fo lang oder länger als die Blätter, ſtehen ſteif aufrecht, oder find fogenfórmig « abjteDenb, haben eine ſtets filzige Spin- del, aber die Blumenſtielchen ſind nur entweder kurzhaarig oder kahl. Die Deckblätter ſind ganz klein und eirund, und errei⸗ chen kaum den vierten Theil der Länge der Blumenſtielchen. Die Blumen haben einen ganz ſchwachen Anflug ins bräun⸗ liche. Die Kelche ſind beckenförmig, kahl oder kurzhaa⸗ rig, mit ſpatelformigen Einſchnitten, die am Rande mit weni⸗ gen Härchen kaum merklich bewimpert find. Die Kronenbläter fpatelförmig, weißlich, mit einem rothen Mittelſtreifen durchzogen, Die Staubgefäße kürzer als die Kronenblätter, mit weißen Staubbeuteln. Der Griffel ijt bis zur Spitze einfach, und theilt ſich Nun in zwei GEH breite Narben. Die Beeren. find kleiner als die Johannisbeeren, eben⸗ und wohlſchmeckend, und ſtehen in langen herabhan⸗ genden Trauben. Zu bemerken iſt jedoch, daß die Pflanze nicht alle Jahre Früchte anſetzt. Im hieſigen Königl. Herbarium liegt dieſe Pflanze unter dem Namen R. riparium; da dieſer Name aber eben ſo wenig bekannt iſt, ſo haben wir den unſrigen vorgezogen, weil der⸗ ſelbe bereits in dem Catalog des hieſigen botaniſchen Gartens * fig ſeines hübſchen grünen Frühlings⸗Laubes wegen gezogen wird, und wer ihn kennt, wird kaum glauben, daß es möglich ſei, ihn zu verkennen. Und doch iſt dem ſo; es giebt unter den Ribes- Arten keine vielgeſtaltetere, als gerade dieſe, und in den Gärten (namentlich den botaniſchen) kommen viele Fore men vor, die auch häufig als eigene Arten ausgegeben wer- den. Früher unterſchied man zwei Varietäten, nämlich eine var. sterilis, die keine Früchle trägt, weil die Blumen nur männlich find, und eine var. baccifera, die fruchtragende. mit eigentlich nur weiblichen Blumen, da zwar Staubbeutel * ; * Welcher Gärtner kennt dieſen Strauch nicht, der fo bau- ke vorhanden ſind, bie aber keinen Blüthenſtaub enthalten. Außer dieſen giebt es aber noch eine var, hermaphrodita, die voll- kommene Zwitterblumen trägt, und wo Staubgefäße und Stem- pel gehörig ausgebildet ſind, weshalb ſie auch Früchte trägt. Dies iſt eigentlich das alte R. alpinum der Gärten, und ſcheint wirklich, wenn man den ganzen Habitus betrachtet, auch eine andere Pflanze zu ſein, als wie diejenige, welche in unſeren Gebirgen wild wächſt. Wollte man aber nach dem Habitus die Arten beſtimmen, ſo könnte man gar viele unterſcheiden, denn jede dieſer Varietäten kommt in mehrfacher Geſtalt vor. Un⸗ ter dieſen verſchiedenen Formen, die wir hier kultiviren, zeich⸗ net ſich eine beſonders aus, die wir aus dem Wiener botani⸗ ſchen Garten als R. opulifolium Host. bekommen haben, worin aber der Unterſchied zwiſchen ihm und R. alpinum liegen ſoll, können wir nicht finden. Dieſelben zweihäuſigen oder eigentlich polygamiſchen Blumen, derſelbe Bau der ver⸗ ſchiedenen Blumen, dieſelben Früchte, ja dieſelben Blätter und diefelbe Behaarung. Wir müſſen alſo geſtehen, daß wir die⸗ ſelbe nicht einmal als Varietät anerkennen können, viel weniger als eigene Art. Auch das R. multiflorum, das Willdenow im Supplement zu ſeiner Enumeratio aufführt, ijt nichts weiter als eine ſolche, im Ae verſchiedene Form von R. alpinum. 19. Ribes multiflorum Kit. Eine ausgezeichnete Art, bie fib durch die Jai han⸗ genden, ährenartigen Blüthentrauben mit grünlich⸗gelben Blu⸗ men ſogleich kenntlich macht. Auch die Blätter haben eine eigenthümliche Form, indem die Lappen ſich nur an der brei⸗ ten Spitze befinden, und die Seiten des Blattes ungelappt ſind. Uebrigens ſind die Blattſtiele und die Unterfläche der Blätter zottig⸗ filzig. Die Beeren find unbekannt. Das Ba- terland iſt Kroatien. Die Pflanze geht auch saker? dem. er men R. vitifolium Host. 20. Bibes rigens Michz. Von dieſer nordamerikaniſchen Art, belit im 7 75 Sar- ten nur ganz kleine Exemplare, bie noch nicht geblüht ba⸗ ben, wo es daher zweifelhaft bleibt, ob es die richtige Pflanze iſt. Torrey zieht R. rigens zu R. prostratum, wozu un⸗ ſere Pflanze gewiß nicht gehört, da die Blätter ganz verſchie⸗ den find. Bieb, Rice ken fen "n um Lai baarig fein. 21. Ribes prostratum. l Herit. Es ijt dies ein niederliegender oder per pe mit wurzelnden Aeſten, großen handförmig fünflappigen Plåt- tern, faſt aufrechten Blüthentrauben, mit gerötheten Blumen und röͤthlichen Beeren. Das Vaterland ift Nordamerika. 22. Ribes bullatum Woh. So nennen wir eine neue Art, deren Vaterland uns un⸗ bekannt iſt, die auch noch keine Früchte getragen hat, aber in der Blatt- und Blüthenform der vorigen fo nahe kommt, daß wir glauben, ihr hier ihren Platz anweiſen zu müſſen; fie würde fid durch folgende Kennzeichen unterſcheiden laffen. R. caulibus ramisque erectis; foliis palmato- quinque- subtus villosiusculis, demum irre- gulariter bullatis, lobis triangularibus acutis subtri- plicato -serratis; racemis densis erectiusculis, pedun- lobis, supra hirtis, culis pedicellisque villosis, bracteis ovatis villosis. , pedicellis brevioribus; calycibus turbinatis hirtis, laciniis obovatis ciliatis; petalis obovatis. Habitat — — —? f. Ein aufrechter Strauch mit ſtarken, erben rothbrau⸗ nen Aeſten. Die Blätter find an 3 — 5 Zoll breit, 2 — 4 Zoll lang, an der Baſis tief herzförmig, bis zur Mitte 3—9lap pig, mit auseinanderſtehenden, dreieckigen, ſpitzen, doppelt⸗ bis dreifach-geſägten Lappen, auf der Oberfläche febr dunkelgrün, kurzhaarig und ſcharf, auf der Unterflache etwas heller, und beſonders in der Jugend an den Nerven und Adern reichlich mit Zottenhaaren beſetzt; jung ſind die Blätter eben, im Alter zeigen fie aber überall unregelmäßige blafige Erhabenheiten, mo» durch ſich die Pflanze ſehr auszeichnet; die Blattſtiele ſind anderthalb Soll lang, kurz zottig. Die Trauben find. kaum über einen Zoll lang, ziemlich aufrecht, dicht blumig, mit zot⸗ tigen Blumenſtielen. Die Deckblätter haben ungefähr die halbe Länge der Blumenſtielchen, ſind eirund und zottig. Der Kelch it kreiſelförmig, kurzhaarig, purpurroth überlaufen, mit um⸗ gekehrt⸗eirunden, an dem durchſichtigen Rande bewimperten Einſchnitten. Die Kronenblätter weiß, etwas röthlich, halb ſo lang als die Kelcheinſchmitte, umgekehrt⸗ eirund. Die Staub⸗ gefäße etwas länger als die Kronenblätter. Der Griffel et⸗ was länger als die Staubgefäße und bis faſt zur Buh * d kurzen, wenn Narben. 268 — 23. Ribes atropurpureum C. 4. Meyer. R. atropurpureum Ledeb. Fl. alt. I. p. 268. Icon. za Fl. ross. t. 931. Diefer Strauch hat große Aebnlichkeit mit dem vorigen, er iſt aber durchaus davon verſchieden, und kommt mit ihm nur in der Farbe der Blumen überein. Die Blätter find kaum halb ſo groß, viel bleicher, auf der Oberfläche mit Tur- zen ſteifen Borſtchen beſetzt, auf der Unterfläche zwar gleich Sai zottig, aber am Rande und am Blattſtiel neben dem Zottenhaaren auch mit geſtielten Drüſen beſetzt, was bei dem vorigen niemals vorkommt. Die Trauben ſind länger und bangend, nicht aufrecht. Die Blumen ſtärker geröthet. — Nach Ledebour. follen die Früchte ſchwarz-⸗purpurroth ſein, ſo groß wie Johannisbeeren und ſauer. Die Pflanze iſt von Ledebour ſelbſt unter dieſem Namen als R. atropurpu- reum geſandt. : 24. Ribes pallidum Nob. Unter bem Namen R. caucasicum befindet fi ſich diefe ° mar in dem biefigen Garten, es ijt aber weder R. cau- casicum von Adams, nod von Bieberſtein, ſondern ſchließt ſich den beiden vorhergehenden Arten ſo nahe an, daß man ſie nicht gut davon trennen darf. Eine Varietät ſcheint es aber gewiß nicht zu ſein, was wir deshalb bemerken, weil Lede⸗ bour unter R. atropurpureum drei Formen begreift, von denen vielleicht die eine * unſer R. bullatum, 8 das R. atropurpureum, y das R. pallidum fein könnte, was wir jedoch noch bezweifeln; denn unmöglich hätten die Bearbeiter der Flora altaica die im lebenden Zuſtande fo verſchieden ausſehenden Pflanzen zu Einer Art gebracht. Unſere Pflanze charakteriſirt fi folgendermaßen. ; m foliis palimato -quinquelobis utrinque parum pubes- centibus, lobis subtriangularibus acutis. duplicato- ` serratis; racemis elongatis laxiusculis pendulis; pe- dunculis pedicellibusque pubescentibus: bracteis pu- Mibus, pedieello multo brevioribus; calyei- noch kleiner aber ſtarker Strauch mit grau⸗ Die Blat er ‚find Dinner” ed zarter als laciniis spathulatis ciliatis; petalis weed weichhaarig, im Alter faſt ganz kahl, übrigens mit den beiden vorhergehenden übereinftimmend. Die Trauben find 3 Zoll lang, hangend, mit ſchwach weichhaarigen Blumenſtielen, zwar reichlich aber doch nur locker mit Blumen beſetzt. Die Blu⸗ menſtielchen länger, die Deckblättchen kleiner. Die Blumen bleichgrün, kaum mit einem purpurröthlichen Anflug. Kelche kahl, die Einſchnitte am Rande bewimpert. Die Kro⸗ nenblätter halb fo lang als die Kelcheinſchnitte, weiß, mit zwei röthlichen Streifen durchzogen. Staubgefäße kaum länger als die Kronenblätter. Der Griffel an der Spitze in zwei Schenkel geſpalten, mit dicklichen gelben Narben. Früchte hat die Pflanze noch nicht getragen. — Höh wahrſcheinlich [tame men dieſer Strauch, fo wie R. bullatum vom Kaukaſus her. In den engliſchen Gärten werden noch als zu dieſer Ab⸗ thejlung gehörig, kultivirt: Ribes spicatum Robson — Smith Engl. bot. t. 1290. carpathicum Kit. in Schult. Oestr. Fl. I. p. 432. - albinervmm Michx. Fl. amer. I. p. 110. - acuminatum Wall. Cat. B. Mit ſchwaczen Beeren. $5. Bibes nigrum L Der Ahlbeerſtrauch. Dieſer in unſern Wäldern häufige Strauch, deſſen gli ter als ein Ingredienz des Maitranks fo berühmt find, und defe fen ſchwarze Beeren ſelbſt von Manchen geliebt werden, un⸗ terſcheidet ſich, wie alle zu dieſer Abtheilung gehörigen, durch die goldgelben Drüſen auf der Unterfläche der Blätter von denen der vorigen Abtheilung. Der wanzenartige Geruch der Pflanze iſt bekannt. Außer der ſchwarzbeerigen Form giebt es noch zwei Gartenvarietäten davon, eine mit gelbli⸗ chen, die andere mit grünen Beeren, die wir aber nicht fultieiren. ` 26. Ribes floridum / erit. R. floridum l'Herit. Stirp. I. p. 4. Guimp. Otto et Hayne Holzart. t. 1. R. nigrum B L. R. recurvatum Michx. Fl. amer. L p. 110. R. pensylvanicum Lam. dict. HL p. 49. doch febr verſchieden, und zeichnet ſich beſonders durch die a Die * 269 reichlicheren und dichteren Blüthentrauben, mit arößeren, mehr röhrenförmigen, gelblichen Blumen und die langen Deckblätter, die länger als die Blumenftieſchen ſind, aus. iſt Nordamerika. Ribes Dikuscha Fischer Cat. Unter obigem Namen kultiviren wir eine Pflanze, die aber noch nicht geblüht hat. Die Blätter ſind jedoch ſchon ausge⸗ zeichnet, und deuten die Verſchiedenheit von dem vorigen hin⸗ länglich an. Sie haben dieſelben goldgelben Druͤſen auf der Unterfläche, und die Pflanze gehört deshalb unzweifelhaft zu dieſer Abtheilung; fie ſind auf beiden Flächen ſehr ſcharf an⸗ zufühlen, die Blattlappen gehen tiefer, und die Sägezähne ſind kleiner. Das Vaterland iſt unbekannt. 28. Ribes heterotrichum & Meyer. R. heterotrichum. Ledeb. Fl. alt. I. p. 270. Icon. ^ Fl. ross. t. 235. | Wächſt im Altai- Gebirge wild unb ijf ein kleiner Strauch, deſſen Aeſtchen, Blattſtiele und Blättchen mit weichen Haaren und drüſentragenden Borſten beſetzt ſind; außerdem finden ſich auf den Blättern auch die goldgelben Drüſenpünktchen. Die Blätter ſind ſtets nur klein und dreilappig, die Trauben klein und aufrecht. Der Kelch leicht purpurröthlich, flach; die Kro- nenblätter purpurroth, und die Beeren pomeranzenfarben. 29. Ribes punctatum Ruiz et Pavon. Es iſt dies ein faſt immergrüner Strauch, der aus Chili ſtammt. Er wird nur 3—4 Fuß hoch, hat kurze, zur Erde gebeugte Aeſte und dreilappige, ſehr fejte Blätter von einem eigenthümlichen Geruch, der durch die zahlreichen Drüſenpunkte auf der Unterfläche erzeugt wird. Die Blüthentrauben gleichen den Berberitzentrauben, ihrer lebhaft gelben Blumen wegen. Die Frucht ſoll ſchwarz ſein, wir ſahen ſie noch nicht. Von dieſer Abtheilung werden in den aem Gärten noch kultivirt: ; Ribes triste Pallas. T ps : - procumbens Pallas, s resinosum Pursh Fl. amer. jo p. 163. - bracteosum Dougl. ge viscosissimum Pursh- J. c. Odd hudsonianum Richards. Das Vaterland - glaciale Wall. ; — inebrians Lindl. Bot. Reg. t. 1471. - cereum Dougl. — Lindl. Bot. Reg. t. 1263. C. Mit purpurrothen Blumen und ſchwarzen Beeren. 30. Ribes sanguineum Pursh, Ribes sanguineum Pursh Fl. amer. I. p. 164. Bot. Reg. t. 1349. Bot. Mag. t. 3335. Wie wir ſchon oben erwähnt, ijt dieſes nicht allein die ſchönſte der rothblühenden, ſondern die fünfte aller Ribes- Arten überhaupt. Die praͤchtigen dunkelrothen Blüͤthentrau⸗ ben zeichnen ſie vor den beiden folgenden ſogleich aus. Der botaniſche Unterſchied liegt nun zunächſt in den Blättern; dieſe ſind fünflappig, mit nicht vorgezogenem Mittellappen, auf der Oberfläche kurzhaarig, auf der Unterfläche weiß filzig wie die Blaktſtiele, und hoͤchſtens nur in der Jugend mit Drüſen be» ſetzt; auch die Traubenſtiele ſind zwar mit einigen Wehe be⸗ ſetzt, aber durchaus nicht klebrig oder ſchmierig. 31. Ribes malvaceum Smith. R. malvaceum Smith. — De Cand. Prodr. III. p. 552. R. sanguineum Hook. R. tubulosum Eschsch. R. tubiflorum Meyer. Unterſcheidet fib von dem vorigen, ge durch d die bh rothen Blumen, beſonders durch die Blätter, die auf der Ober⸗ fläche febr farf und runzelig, und auf der Unterfläche nur dünn zottig⸗ filzig, aber nicht weißfilzig, dabei auch etwas tle- brig oder ſchmierig find, auch ijt der Mittellappen meiſt ſtark vorgezogen und daher größer als die Seitenlappen. Die Trau⸗ benſtiele ſind dicht mit Drüſen beſetzt. 32. Ribes POTETE Benth R. glutinosum in Trans. of the Hort. Soc. IL Ser. I. p. 476. : R. angustum Dougl. Hat mehr das Anſehen des . und ebenfals die blaßrothen Blumen, auch die Blätter ſind zwar runzelig, aber viel weicher anzufühlen. Dagegen die Blattſtiele und atr benäſte reichlicher mit Drüſen beſetzt, und daher auch klebriger oder ſchmieriger anzufühlen. Uebrigens ſind die Blätter meiſt nur dreilappig, und der Mittellappen immer nur wenig vor⸗ gezogen. — Alle diefe drei Arten find in Nordamerika ein⸗ beimiſch. Die Beeren folen bei allen ſchwarz, drüſig-haarig und faſt ſaftlos ſein; bei uns haben ſie noch keine getragen. Sect. IV. Siphocalyx Endl. Symphocalyx Bert. [Chrysobotrya Spach.] Der Kelch ijt röhrenförmig, gelb. Die Blätter in der Knospe eingerollt, während ſie bei den übrigen gefaltet ſind. 33. Ribes aureum Pur sh. R. aureum Pursh. Fl. amer. I. p. 164. R. palmatum Desf. Cat. 3 Von den drei goldgelb blühenden Arten, womit wir un⸗ sfere Aufzählung der Ribes- Arten hier beſchließen, zeichnet ſich dieſe von den übrigen durch den angenehmen Geruch ſo⸗ gleich aus. Die Blumen ſind größer und ſtärker als bei der letzten Art, und die Kronenblätter an der Spitze ausgenagt. Die Beeren ſind größer als die Johannisbeeren, nicht voll⸗ kommen kugelcund, ſondern etwas länglich oder kreiſelförmig, gelbroth oder beinahe oma; Die en varürt ſehr. ` 34. Ribes flavum Cola. R. flavum Colla hort. ripul. App. III. p. 4. t. I. f. g. R. aureum Ker Bot. Reg. t. 125. Wir finden, um diefe Art von der vorigen zu unterſchei⸗ den, keine andere Verſchiedenheit, als die Beeren, die nur balb fo groß, kugelrund, gelb oder roth find. Ob die ange- führte Figur aus dem Bot. Reg. hierher gehört, wagen wir nicht mit Beſtimmtheit zu ee da keine San dabei abgebildet find. 35. Ribes tenuiflorum Lindi R. tenuiflorum Lindl. Bot. Reg: t. 1274. So große Aehnlichkeit dieſe Art mit der vorigen fat, fo läßt fie ſich doch leicht von derſelben durch die kleineren dünneren Blumen und durch die ganzrandigen Kronenblätter unterſcheiden. Die Beeren find ſtets kugelrund, purpurroth oder gelb. Alle dieſe drei Arten ſtammen aus Nordamerika. Sie haben alle — uuter einander, ſo daß man ihre f ten giebt, die in der Farbe eben fo variiren, und bald roth, bald gelb, bald ſchwarz erſcheinen. Das E Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. ; Vom i Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 8 Siebente Klaſſe. i is Die Alpen- und Wald- Erdbeeren. The alpine- and Wood Strawberries. Fragaria semperflorens et Fragaria vesca *). Barnet theilt bie Erdbeeren dieſer Klaſſe in fole, welche Ausläufer haben, und in ſolche, —5 keine Studie bilden, und führt davon folgende Sorten ; a. Alpen⸗ und Wald: Erdbeeren mit Ausläufer 1. Rothe Alpen Erdbeere, Red Alpine Strawberry. Fragaria semperflorens. Hort. Societ. Catal. pag. 164. No. 107. Synonyme: Monats- oder immerblühende Erdbeere, Alpen⸗ Erdbeere der vier Jahreszeiten mit rothen Früchten, Schar⸗ lach⸗Alpen⸗Erdbeere, ſproſſende Alpen⸗ = Erdbeere, rothe Monats» Erdbeere. Inſofern ich das, was bie Alpen- Erdbeere ſpeciell bezei- net, bereits aus Hayne's „Arznei» Gewihfen” citirt habe, fo wäre diefer Punkt damit als geſchloſſen anzuſehen. Allein mit Bezug auf das, was Duchesne von dieſer Erdbeere ſagt, ; woraus mir mit aller Gewißheit hervorzugehen ſcheint, daß die Poiteauſche Erdbeere von Bargemont, Fragaria Bargea, oder bie von Mor ef im Lamark untet Fragaria bifera *) Um das, was das unterſcheidende und Charakteriſtiſche dieſer beiden Arten anbetrifft, nicht zu wiederholen, ee das, was ich an einem früheren Otte darüber geſagt 271 angeführte, feine andere ijt, als unfere alte tothe Alpen⸗Eid⸗ beere, Fragaria semperflorens, habe ich noch Folgendes nachzutragen. : : Duchesne erhielt den erſten Alpen- ober Moſchus⸗ Erdbeerſtock von dem Pater Antoine zu Bargemont in der Provence. Bei Ueberſendung deſſelben ſchrieb ihm dieſer Geift- liche: „Die ohne Kultur fih ſelbſt überlaſſen bleibenden Erd- beerſtöcke tragen auf unſern Gebirgen zweimal Früchte, im Frühling und im Herbſt. Dieſe Erdbeerſtöcke, welche man in unſeren Gärten pflegt, tragen zu allen Jahreszeiten Früchte. Nur die ſtrengen Winter legen dieſer beſtändigen Fruchtbar⸗ keit Hinderniſſe in den Weg. Der Boden, wo dieſe Erdbeere wächſt, ij eine thonigte und ſteinigte Erde; faſt auf jedem Schritt findet man Quellen. Die Luft iſt ſehr ſchön, und der Thau fällt im Ueberfluß u. ſ. w.“ — M. de Fougeron, der 1764 aus Italien zurück kehrte, fand die Alpen-Erdbeere oder die, welche bei Bargemont wächſt, auf dem Mont Cenis; er ſammelten Samen, gab dieſen an Duhamel, ſeinen Onkel, welcher ſie zu Nainvilliers ausſäete, und daraus die genannte Erdbeere zog. Was die Beſtimmung des Orts (Bargemont) anbetrifft, fagt Duchesne, fo entſchloß ich mich, nachdem ib die Ges ographen über die Anführung des Namens, Bargeenſche Al- pen, (Alpes Bargeenes oder Alpes Bargei), vergebens zu Nathe gezogen hatte, an den Prior der reformirten Mu- guſtiner dieſer kleinen Stadt in der Diöceſe von Frejus in der Provence zu ſchreiben, um ihn zu fragen, ob der Name der Bargeenſchen Alpen (Alpes Bargei) den benachbarten Gebirgen von Bargemont zukommen konnte, und ob daſelbſt in der That Erdbeerſtöcke wüchſen, welche außer der gewöhnlichen Jahreszeit Früchte trügen. Hierauf erhielt ich zur Antwort: „Man hat Grund zu glauben, daß die Bezeichnung Barge⸗ mont nur der Stadt allein zukomme. Sie liegt an den Als pen, und fajt nur an ihrem Urſprunge. Die Benennung Bar- gemont (Bargeus) iſt auffallend, (Barg bedeutet im Celti⸗ ſchen einen Berg), und es würde ſchwer fein, ein anderes Beiſetzungswort zu bilden, das ihr ſo eigentlich zukäme. nug, das Phänomen bemerkt und seam: in ben Bargeen⸗ ſchen Alpen beſtehet fit^ 7 Nach Allen dem iſt es ganz gewiß, daß die Poiteau⸗ ; ie 2 Bargea weiter nichts iſt, als Fragaria sem- perflorens. Freilich weichen die Früchte in der von ihm von feiner Fragaria Bargea gegebenen Zeichnung von denen der Fragaria semperflorens um Vieles ab; allein wir wif» ſen auch, daß dieſe letzteren im Kulturzuſtande begriffen, von ihrer im wilden Zuſtande beſtehenden Form bedeutend verlie⸗ ren; dieſe ſind coniſch und am Ende ſpitzig, jene rund und platt; dieſe letztere Form haben die Früchte der Fragaria Bargea Poit. Die Zeichnung, welche derſelbe von der Fragaria sem- perflorens im Duhamel Tom. III. pl. 42. giebt, ftellt bie Sorte zwar ſehr deutlich dar, jedoch iſt ſie im Schaft und Blattſtengel zu hoch und zu ſchlank. So ijt fie in der Na- tur nicht. Fortſetzung folgt.) Briefliche Mittheilung. Herrn H. L. Wendland. Gartenmeiſter zu Herrnhauſen. Herrenhauſen, den 8. Auguſt 1842. Vergangene Woche machte ich eine kleine Ausflucht nach Hamburg, welche für mich um ſo viel mehr Intereſſe hatte, weil einige Wochen vorher der Naturforſcher Herr Preiß von feiner Neife nach Welt» und Süd-Weſt⸗Auſtralien wie⸗ der zurückgekommen war. Ich hatte immer in der Hoffnung gelebt, daß Herr Preiß recht viele Schätze ſammeln würde, aber der Erfolg hat meine Erwartung weit übertroffen. An leben⸗ den Pflanzen hat derſelbe zwar nur Xanthorrhoea australis R. Br. und eine neue Gattung Macrozamia Preissii Lehm. von 3— 5 Fuß Höhe mitgebracht; aber an Samen unb trot- kenen Pflanzen deſto mehr. An Samen allein find. es 540 Sor- ten, darunter befinden ſich Acacieae 46 Arten, Casuarineae 13, Hakeae 34, Melaleuceae einige 20 Sorten, Kennedy eae 24, Calothamnı 14, Eucalypti 14, Leptospermi 7, Rhodan- the sp. nov. Hoveae 55 Daviesiae 7 7, Xanthorrhoea ar- borea, australis, hastilis und 6 Arten, Banksia coccinea, Browni und 17 Arten, Dryandieae 7, Pimelieae 9. Hibbertieae 4, Pittosporeae 5, Calectasia eyanea R. Be: und noch mehrere verſchiedene Arten. Daß der Same friſt und gut iſt, davon hat ſich der Garten ⸗ Jupettor Herr Oblen⸗ dorff im dortigen botaniſchen Garten ſchon übe e 272 — bereits Samen ausgeſäet hatte, von denen ſchon nach 10 Tagen — Die ſchönblühen d en Pflanzen, mehrere Eucalypti, Calothamni und Compositeae aufgegan⸗ gen waren. So wie ich höre hat Herr Preiß, nad dem die we⸗ nigen Actionaire befriedigt ſind, die ganze Samenſammlung im Ganzen dort verkauft, welche wahrſcheinlich, nachdem die Samen geordnet ſind, wieder ſortimentsweiſe verkauft werden ſollen. Zu vermuthen iſt, daß recht viele neue Pflanzenarten hierdurch in die Gärten kommen, da die Gegend, worin Herr Preiß war, vorher wenig oder gar nicht durchſucht iſt. Die Samen⸗ kapſeln ſind alle mit Nummern verſehen, welche ſich in Zu⸗ kunft auf das Herbarium und die Beſchreibung des Herrn Preiß beziehen werden. Aber nicht allein im Pflanzenreiche hat dieſer ſo ſehr thätige Mann geſammelt, ſondern auch in allen übrigen Fächern. Er hat eine Menge vierfüßiger Thiere Vögel, Schlangen, Schmetterlinge, Inſekten, Muſcheln, Mine⸗ ralien u. f w. mitgebracht, worunter auch gewiß febr viele neue und ſeltene Stücke ſind. Ueber die Hamburger Gärten viel zu ſagen wäre über⸗ flüſſig, indem fie ſchon ſehr oft in öffentlichen Schriften bes ſchrieben ſind. Doch kann ich nicht unterlaſſen, den Handels⸗ gärtner Herrn H. Böckmann in der Stabenjtrafe vor dem Dammthore zu erwähnen, indem ich dort ſchöne, gut gezogene, gefünde und feltene Pflanzen und die größte Ordnung gefun⸗ den babe. Bei dem Herrn Senator Merk in Horn und Herrn Senator Jeniſch in Flottbeck findet man einen Reid tbum von Orchideen, ſo wie auch bei Herrn Booth in Flott⸗ beck. Letzterer hat durch die däniſchen Naturforſcher eine ſchöne Arquiſition an Cacteae, Cycadeae und Orchideae gemacht, worunter gewiß noch manche ſeltene und neue Pflanzen ſich befinden, welches ſchon mehrere Mal in dem Hamburger Cor⸗ reſpondenten erwähnt iſt. Der botaniſche Garten zeichnet ſich dida durch die ſchönen Exemplare von Encephalartos itensteinii und E. latifrons (?) aus, welche wir den unglück⸗ lien Seien zu verdanken haben. Stt euſchaft der Doryanthes excelsa im hieſigen uten hat jet die Höhe von 7 Fuß erreicht. welche im Botanical Maganine und im Betanical Register abgebildet int und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» fangen. Garten zu empfehlen iſt. 1. Curtis's Botanical Magazine. (Taf. 3952.) Plumieria acuminata Akt. [pl. acutifolia Poir. obtusifolia Lour.] (Pentandria Monogynia. Juni 1842. Apocyneae.) Dieſe ſchöne Plumieria kann jedem Beſitzer eines gros ßen Warmhauſes empfohlen werden. Sie blüht ſehr reichlich, mit großen, weißen, drei Zoll im Durchmeſſer haltenden Blu⸗ men, die ſehr wohlriechend ſind, und das größte Gewächs⸗ haus mit ihren Duft erfüllen. Die Pflanzen blühen im Som⸗ mer und im Winter verlieren ſie die Blätter; ſie verlangen bei uns viel Wärme, und müſſen auf einem Lohbeet ſtehen. Ohne Zweifel ſtammt dieſe Art aus Oſtindien, und wurde durch Sir J. Banks 1790 in den botaniſchen Garten zu Kew eingeführt. Die Gattung wurde zu Ehren des im eatis abrud dert lebenden franzöſiſchen Botanikers, Charles Plumier bes nannt, und muß daher auch Plumieria nicht Plumeria heißen. (Taf. 3953.) Rondeletia odorata Jacq. * (Pentandria Monogynia. Rubiaceae.) Soll ein Bewohner von Havana und Meſiko ſein. Die Blumen find äußerſt brillant und von dunkel mennigrother Farbe. Die Gattung wurde vom Pater Plumier zu Ehren des William Rondelet, eines Phyſikus zu Montpellier benannt. (Eine zwar ſebr ſchöne, aber in unſeren Gärten dm nicht ſonderlich Wee en £x) tu £ 1 ug Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. in n alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich ift, follen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen und Poſtamter nehmen Vestel Gebruct in der Naucſhen Buhdruderei. à ER E ANC QNA » EN us Nm Zehnter Jahrgang. gemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den ee o Gärtnern und Botanikern des . und Auslandes, herausgegeben Stiedrich Otto, Königl. Preuß. G 91. v b Gartens zu Berlin. Albert Ni UN Dr. der Philos „ Vei VU 1 Sonnabend, den 27. Auguſt. ueber Kultur der Musa Cavendishii auf Wilhelmshöhe bei Gaffel in der dortigen Obſttreiberei. Vom Herrn KA daſelbſt. Schon bei dem erſten Bekanntwerden dieſer tropiſchen Pflanze, als dieſe nämlich wegen ihrer ſchmackhaften Früchte durch die Berliner Allgem. Gartenzeitung empfohlen wurde, beabſich⸗ tigte die hieſige Hofgarten - Direktion den Ankauf derſelben. Der damals noch zu hohe Preis verzögerte aber denſelben für die hieſige Fruchttreiberei, und erſt im vorigen Jahre wurde es möglich, jenen Wunſch in Erfüllung zu bringen. Da die beiden, wie es ſchien, jährigen Pflanzen, welche man angekauft batte, nur febr ſchwächlich waren, fo ſetzte man ſie zuerſt in kleine Töpfe, und ſtellte dieſe in einen Miſt⸗ beetkaſten bei Ananas⸗ Pflanzen. Hier wuchſen fie auf das kräftigſte heran, und ſchon nach 8 Wochen hatte ſich die ein, Pflanze verdoppelt. Man verpflanzte ſie deshalb im Monat Juni in ein beſonders dazu mit Erde angefülltes Beet im Ananas hauſe, und auch bier ging ihre Entwickelung fo trefflich von Statten, daß ſchon im Scene der Raum nicht mehr dazu ausreichte, und man genöthigt war, fie in ein größeres Haus zu überſiedeln, wo ſie, ungeachtet der Ver⸗ pflanzung, von der man übrigens kaum einen nachtheili⸗ gen Einfluß bemerkte, auf das erfreulichſte fortvegetirten, und ſich bis auf heute noch befinden. Dieſes 15° tiefe Haus liegt gegen Mittag, und hat eine freiſtehende Fenſter-Fronte von 7“ Höhe, und oben noch eine geneigte Dachlage, fo daß dadurch feine Höhe auf 14“ kommt. Das darin angelegte Erdbeet mißt 16^ in der Länge und 6 in der Breite, und füllt fo beinahe den ganzen inneren Naum aus, denn was davon noch übrig iſt, beſchränkt ſich auf den ſchmalen Raum, welcher zum Wege nothwendig iſt. Die zuerſt abgenommene Pflanze hat die beiden ältern ſowohl an Stärke als an Höhe überboten; denn dieſe ſind an allen ihren Theilen ſchwaͤcher geblieben. Der Stamm dieſer jüngern Pflanze mißt ein Fuß über der Erde jetzt 2° A^ im Umfange, und die Stammhöhe bis an das letzte Blatt hält 91. Das jüngſte ausgewachſene Blatt hat 5“ Länge und 2“ Breite. Wir beſitzen jetzt ſchon 35 Stück und die Vermeh⸗ mimmt täglich zu. Vor drei Jahren erhielt der Obermedieinal⸗Aſſeſſor Herr Dr. Wild zu Caſſel eine Pflanze, welche ſchon im zweiten Jahre zur Blüthe kam, und eine Nispe mit 70 Früchten zur vollkommenſten Vollendung brachte, die nicht allein an Größe und Schönheit der Form, ſondern auch an Wohlgeſchmack die Musa sapientum übertrafen. Die Pflanze des Herrn Wild ſtebt in einem großen, mit Schlammerde gefüllten Topfe, und daß auch unſere Pflanzen ſo üppig gedeihen, haben wir nur der Befolgung der Vorſchrift zu verdanken, welche Herr Wild in dieſer Beziehung ertheilte. Denn ich bin überzeugt, daß unſere Pflanzen in ſo kurzer Zeit nicht eine ſolche Größe er⸗ reicht haben würden, wenn wir denſelben einen leichteren Bo- den gegeben hätten. Alnſere Pflanzen erhalten auch waͤhrend des Sommers t ne andere friſche Luft, als diejenige, welche durch das Oeff⸗ nen der Thüre beim Aus⸗ und Eingehen einſtrömt, unb wer⸗ den le Winter bei einer Temperatur von 12— 14? R. täg⸗ lich igt. Im Uebrigen erfordern fie keine beſondere pne wenn man ir mur mit nahrhafter Erde verſieht, und it Wajer und feuchter Wärme verſorgt, weshalb lers die Wege in der Nähe des Ofens ten werden. 274 Das Binden der Kronen der Frucht⸗Ananas. Vom Herrn a2 auf Withelmshöhe bei Caſſel. Vor einigen Jahren fand ich in einem Garten zu Frank⸗ furt a. M. die Kronen aller Frucht⸗Ananas dicht Aber der Frucht mit einem ſtarken Bindfaden umwickelt, und auf meine Erkundigung batte der Gärtner die Güte, mich mit dem W dieſer Einrichtung bekannt zu machen. Es ſollte nämlich dadurch verhindert werden, daß die Krone ſich nicht auf Koſten der Frucht zu ſehr vergrößert, und wirklich der Erfolg war augenſcheinlich. Während ich hier an Kronen von 9 — 12^ Höhe, ja oft noch höhere gewöhnt war, (aj ich dort nur Krönchen von 3—4” Höfe. Die Früchte aber im umgekehrten Verhältniß, ſchöner und größer, als ſie mir jemals zu Geſicht gekommen waren. Da mir ſelbſt nicht möglich war, Verſuche anzuſtellen, ſo theilte ich das Geſchehene einem hieſigen Gärtner mit, der Ananas in Kultur hatte; meine Mittheilung wurde jedoch nur mit Lauheit aufgenommen, und ich faf kein Nefultat. Erft im gegenwärtigen Jahre brachte ich dieſe Sache nochmals, jedoch bei einem Andern in Anregung, und habe mich nunmehr von dem großen Einfluſſe überzeugt, den das Binden der Krone auf die Entwickelung der Frucht ausübt. Das Binden der Kronen geſchieht nach dem Abblühen mittelſt eines Stückchens ſtarken Bindfadens, welches achtmal um die Krone reicht. Die Blätter werden nur dadurch in die Höhe gedrückt, aber nicht im Mindeſten beſchädigt. Kurz vor dem Beginn des Reifens der Frucht, löſtt man das Band wieder auf, damit die Blättchen ſich auseinander legen können und wenn dieſe dann auch zuweilen etwas vergilbt ſind, ſo ge⸗ ben ihnen doch Luft und Sonne bald wieder ihre natürliche Farbe. Wenn man weniger darauf achtet, daß das ſchöne Anſehn der Frucht erhalten wird, fo kann man die Krone auch ausbrechen, was namentlich bei ſolchen Früchten in An⸗ wendung gebracht werden konnte, die nicht unmittelbar für die Tafel, ſondern für die Conditorei beſtimmt find. — 2 75 . Beſchreibung einiger neuen Pflanzen. om Herrn profeſſor 5 zu. Cureghem bei Brüſſel 1. Puys recurvata Scheidw. ; (Hexandria Monogynia, — Bromeliaceae.) P. caule simplici altissimo, squamoso, pulverulento; squamis herbaceis, lanceolatis acutis; foliis integer- rimis, acutis, apice denticulatis, supra nitidis, subtus floccoso-pulverulentis; spica terminali; bracteis im- bricatis, arcte appressis, siccis, roseis, acutis; flori- bus subgaleatis sessilibus, recurvatis, albis; staminibus lutescentibus corollam aequantibus; stylo triangulari; stigmatibus lobatis, post anthesin contartis. Patria Brasilia. Der Stengel dieſer Pflanze it 5 Fuß 3 Soll (franz. Maaß) boch, mit 5 — 6 Zoll weit abſtehenden grünen, lan- zettförmigen, zugeſpitzten, feſtanliegenden Schuppen bedeckt. Die Blätter lanzettförmig, 41 Zoll lang 2 Zoll breit, ganzrandig, an der Spitze gezaͤhnelt, auf der Oberfläche glänzend grün, auf der Unterfläche weiß, mit einem flodenartigen Staube bes deckt. Die Blumenähre iſt 11 Zoll bis 1 Fuß lang, end⸗ ſtändig, die Nebenblätter feſt anliegend, dachziegelartig, trocken, pulverig, zugeſpitzt. Die Blumen find weiß, ſitzend, andert- halb Zoll lang und zurückgekrummt; die Staubfäden gelblich, ſo lang wie die Blumenkrone; die Narben lappig. ^" Dieſe Pflanze ſtammt aus Braſilien, von wo fe tor" drei Jahren in Belgien eingeführt worden iſt. Sie blüht in dieſem Jahre zum Erſtenmale im botaniſchen Garten zu Brüſ⸗ ſel. Die Blumen dauern nur 24 Stunden, werden aber be⸗ ſtändig durch neue erſetzt. 2. Pitcairnia undulata Scheidw. (Hexandria Monogynia. Bromeliaceae.) P. scapo ereclo, simplici, squamoso, pulverulento, coc- cineo; , squamis lanceolatis, cuspidatis, basi scariosis, apice herbaceis, integerrimis; racemis elongatis, sım- plicibus; pedicellis floribusque coccineis; perianthii laciniis exterioribus carnosis carinatis; bracteis lan- ceolatis siccis, foliis lanceolatis, integerrimis, longis- sime cuspidatis, margine undulatis vel rugoso-un- dulatis, supra glaberrimis, subtus albis pulverulen- tis; scapum aequantibus, staminibus inclusis. Patria Brasilia. Dieſe ausgezeichnete Art zeichnet ſich beſonders durch ihre dunkelgrünen, zuweilen gelbgeſtreiften Blätter und ihren ſchar⸗ lachrothen Schaft aus. Letzterer ijt obngefähr 30 Zoll hoch, durchaus ſchön ſcharlachroth und etwas pulverig anzufühlen. Die Blätter ſind ganzrandig, ſo lang wie der Schaft, am Rande wellenartig oder runzlich-wellenartig, oberhalb lebhaft grün, unten weißpulverig, 5 Zoll breit und in eine ſehr lange Spitze ausgezogen. Die Blumentraube 104 Zoll lang; die Blumen ſcharlachroth, ſtehen abwechſelnd auf ebenfalls ſchar⸗ lachrothen Stielen; dieſe letztern ſind wie bei vielen andern Arten dieſer Gattung Anfangs waagerecht, bis zur Mitte, dann aber in die Höhe gekrümmt, wodurch die Blumen eine auf⸗ rechte Stellung erhalten; die Nebenblätter ſind kürzer als die Blumenſtiele und trocken. Die Blätter dieſer Pflanze ſind, wie ich es oben geſagt habe, manchmal gelbgeſtreift, rund, ganz oder theilweiſe mit vielen Queerrunzeln verſehen. Ob dieſe Eigenſchaften konſtant ſind, weiß ich nicht; allein da ich ſie bei drei verſchiedenen Exemplaren, welche ſich im botaniſchen Garten zu Brüſſel befinden, fand, fo habe ich geglaubt, diez ſelben andeuten zu müſſen. i 3. Catha paniculata Scheidw. (Pentandria Monogynia. Celastrineae. C. frutex spinosus, ramis angulatis; foliis petiolatis ovato-lanceolatis serratis, utrinque attenuatis, mu- eronalis; ramis junioribus spinosis, spinis patentibus. diphyllis; foliolis alternis; gemmis supraaxillaribus, squamis ciliatis, ramis adultis floriferis, spinosis . axillaribus, nudis, erectis; stipulis exiguis, filiformibus, ciliatis; floribus hermaphroditis in apice ramulorum paniculatis albis, pedicellis tri- Folia ad siccitatem odorata. Patria ignota, Diefer 3 Fuß bebe Strauch befindet fidh feit vielen Jah⸗ im botaniſchen Garten zu Brüſſel, wo er wegen ſeines unan⸗ ſehnlichen, und wenig verſprechenden Aeußern ſeither vernach⸗ läßigt wurde. Auf mein Verlangen wurde er im vorigen Jahre umgeſetzt, mit friiher Erde verſehen, und ihm eine spinis brevioribus, tlorıs. 276 beſſere Stelle, dem Lichte näher gegeben, worauf er denn in dieſem Jahre blühte. So viel ich aus einer alten Notiz erſehen konnte, ſoll dieſe Pflanze aus oſtindiſchem Samen ge⸗ kommen ſein, welches ich aber nicht verbürgen kann. Man bemerkt an dem Strauche zweierlei Zweige, die jüngern ſind unfruchtbar, ruthenförmig und mit abwechſelnden Dornen be- ſetzt, welche gegen die Spitze hin 2 Blättchen tragen, dieſe ſtehen einander gegenüber, jedoch eins etwas höher als das andere; die fruchttragenden Zweige ſind kürzer, eckig, und tra⸗ gen an der Spitze eine aus kleinen Afterdolden zuſammenge⸗ ſetzte Rispe. Die Blumenſtiele ſind dreiblüthig, am Grunde mit kleinen bräunlichen Nebenblättchen verſehen. Die Sten⸗ gelblätter ſtehen abwechſelnd, find eilanzettförmig, ſägenartig, kurz geſtielt, ſtachelſpitzig, lederartig, und haben nach dem trod- nen einen ſchwachen melilotenartig angenehmen Geruch. Die Afterblätter linienförmig, gewimpert, in die Queere angewach⸗ ſen, trocken, braun. Die Blumen ſelbſt ſind geruchlos, klein, grünlich weiß, die Scheibe des Fruchtbodens gelb; Staubfä⸗ den und Staubbeutel weiß. Dieſer Strauch verlangt das warme ut unb einen bellen Standort, ſonſt blüht er nicht. (Wird fortgeſetzt.) a Auszug aus engliſchen Gartenſchriften. Phlox Drummondii als : Gewächshauspflanze zu ziehen. (Aus dem Gardener's Chronicle. Auguſt 1842.) Dieſe Phlox-Art iſt unſtreitig eine der beliebteſten die⸗ Wi denn fie wird ſowohl im Sommer auf Blumen⸗ rückt heran, wo die Samen gefammelt und ausgeſäet werden ie m blühbare Pflanzen für bie Winter⸗ und Früh⸗ i Gewächshauſe zu haben. Um dies zu erreichen, „ bie auf Erfahrung gegründet ijt, 3 werden. — ſie von den jetzt im Freien ſtehenden Maie wle einen fhattigen Drt im Garten, wo n, als in Winter im Gewächshauſe bewundert. Die Zeit die Sonne nur des Morgens oder Nachmittags bintrifft, und jäe die Samen aus, nachdem der Boden gehörig geebnet und zubereitet iſt. In 8 oder 14 Tagen werden die Samen gekeimt haben. Man halte die Pflänzchen von Unkraut rein, nehme fie, entweder Ende September, wenn fie im Auguſt geſäet, oder im October, wenn ſie im September geſäet waren, auf, und pflanze ſie einzeln in kleine Töpfe. Jede gewöhnliche Gartenerde iſt gut genug zu ihrem Fortkommen. Die Töpfe werden dann in einen Kaſten geſtellt, wo ſie bis November oder December ſtehen bleiben, und nur felten begoſſen zu were den brauchen. Nun briuge man die Pflanzen in ein Gewächs⸗ haus, an einen luftigen Ort, dem Glaſe ſo nahe als möglich, und begieße ſie ſpärlich. Anfangs Februar werden die ſtärk⸗ ſten Pflanzen verpflanzt, wozu man eine Erdmiſchung von halb Lehm und Lauberde, auch wohl Heideerde und etwas Sand nimmt. Die ſchwächeren Pflanzen brauchen vor März nicht verpflanzt zu werden. Sobald die Blumenſtiele erſcheinen, ſo hefte man die der Blüthe nahen Zweige an dünne Stäbchen, wo ſie ſich beſſer ausnehmen, als wenn ſie ohne Ordnung herabhangen. Auch laſſen fi die Pflanzen an kleine niedrige Spaliere ziehen, und gewähren einen niedlichen Anblick, doch muß es gut gemacht werden, wenn es ſchön ausſehen ſoll. Die auf dieſe Weiſe behandelten Pflanzen blühen vom März bis Juni, und pflanzt man ſie nun noch ins Freie aus, ſo blühen ſie den ganzen Sommer hindurch. Das d Ganze ber Erdbeerzucht, u. f. w. ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Niet ner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 2. Weiße Alpen⸗Erdbeere. - . White alpine Strawberry. . Fragaria semperflorens var. fruct. albo. Hort. Societ. Catal. pag. 165. No. 109. Synonyme: Alpen-Erdbeere mit weißer Frucht, Monats. Erd» 277 beere mit weißer Frucht, weiße Alpen- Erdbeere zweier Jah- reszeiten, weiße Alpen⸗-Erdbeere der vier Jahreszeiten. Rach der Meinung der meiſten Botaniker und Schrift⸗ ſteller, welche über die Erdbeeren geſchrieben haben, iſt dieſe Erdbeere eine Abart der vorigen oder der rothen Alpen- Erd- beere, die man nicht ſelten in den Wäldern gebirgiger Gegen⸗ den findet. — In Anſehung des Tragens iſt ſie der rothen Monats⸗Erdbeere ganz gleich, und weicht nur hinſichtlich der Farbe und Geſtalt der Früchte von jener ab. Ihre Farbe ijt weiß, und wenn ſie recht reif geworden ſind, ſo werden ſie weiß⸗ gelb. Die Frucht hat eine längliche Geſtalt, und einige ſind ſogar walzenförmig, wenigſtens runden ſie ſich nicht ſo abfallend ſpit⸗ zig, wie die rothe Monats- Erdbeere, ſondern kurz und ſtumpf zu. Das Fleiſch it aͤußerſt zart, und wegen ſeines vielen Saftes von einem ſchwachen Sufammenbange. Die lichtbrau⸗ nen Samenkörnchen liegen erhaben auf der Frucht, die einen ſehr füßen und leicht gewürzten Geſchmack hat. Das Herz it febr dünn, und [ft fib leicht ab. Die Schafte find dünn, mit ſehr feinen, dem Auge kaum bemerkbaren Haaren beſetzt, und nur wenig verzweigt. Die Blattſtiele ſind etwas ſtärker und behaarter. Die Blättchen ſind länglich rund, nach dem Stiele zu ſtark abfallend, beſonders das mittlere; ihr Rand iſt grob gezähnt. Ausläufer machen die Pflanzen nicht viele, beſtauden fih aber dennoch ſtark. Die Früchte fangen im Juni an zu reifen, und dauert die Ernte bis in den October. Je nachdem die Pflanze mit mehr oder weniger Pflege kultivirt wird, werden die Früchte groß oder klein. 3. Amerikaniſche Alpen⸗Erdbeere. Americain Alpine Strawberry. Hort. Societ. Catal. pag. 164. No. 101. Dieſe Sorte, welche von Barnet am angeführten Orte nur genannt iſt, gleicht in jeder Hinſicht der js Alpen⸗ Erdbeere. 4. Däniſche Alpen⸗Erdbeere. Danish Alpine Strawberry. Hort. Societ. Catal. pag. 164. No. 102. Iſt gleich der vorigen nur dem Namen nach angeführt, ſonſt aber nichts darüber bemerkt. Vielleicht Fragaria pratensis, oder ſchwediſcher Brößling? 5. Rothe Wald⸗Erdbeere. Red Wood Strawberry. Fragaria vesca L. Hort. Societ. Catal. pag. 165. No. 108. Synonyme: Gemeine Erdbeere, gemeine Wald Erdbeere, Sab - Erdbeere, wilde Erdbeere, Preßling, Brößling, Bes ſingskraut, rother Beſing. Die ſpecielle Beſchreibung der gemeinen Wald» Erdbeere habe ich wie die der rothen Alpen-Erdbeere, bereits bei Anfüh⸗ rung der verſchiedenen Eintheilungsmethoden gegeben, und ver⸗ weiſe deshalb darauf zurück. Im Allgemeinen bemerke ich, daß ſie von vielen Botanikern für die Stammform bei⸗ nahe aller im nördlichen Europa vorkommenden Erdbeerſorten angenommen wird (2). In den Gärten gezogen verändert ſie ſich allerdings ſehr, gewinnt dadurch aber keinesweges an Geſchmack, ſondern verliert im Gegentheil von dem Aroma, welches ihr im wilden Zuſtande eigenthümlich ift. Poiteau im Duhamel Tom. III. pl. 35 et 36. hat die Wald- Erdbeere in ihrem wilden und in ihrem kultivirten Zu⸗ ſtande abgebildet, und in beiden fer treu dargeſtellt. 6. Weiße Wald⸗Erdbeere. White Wood Strawberry. Fragaria vesca fruct. albo. Hort. Societ. Catal. pag. 165. No. 110. Synonyme: Gemeine weiße Wald» Erdbeere, gemeine Erd- beere mit weißer Frucht, Wald- Erdbeere mit weißer Frucht. Eine Varietät der vorigen, welche zuweilen in den Wäldern angetroffen wird. Die Pflanze unterſcheidet ſich von der gemeinen oder rothen Walderdbeere durch eine ge⸗ ringere Größe, durch kürzere Blattſtiele und durch kleinere und rundere Blätter. Dieſe find tief eingeſchnitten, bin und wieder mit kleinen Härchen befegt, und ſehen an den Spit⸗ zen etwas ſchmutzig weiß aus. Die Blattſtiele haben eine hellgrüne Farbe. Die Frucht wird nur mittelmäßig groß. it plattrund, weiß, bei voller Reife gelblich. Das Fleiſch ift zwar zart, aber nur wenig aromatisch. Sie reift früher als irgend eine Erdbeere, und heißt deshalb auch frühe weiße Erd⸗ beere, Fraisier hatif blanc. Fragaria praecox alba. Po- mon. Austriac. e n | (Fortſezung folgt.) En 2 ^L Die une Pflanzen, Botanical Magazine r im Botanical Register abgebildet en und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: d Pflanzen⸗ Gärten zu empfehlen iſt. 1. Curtis's Botanical Magazine. Juli 1842. (Taf. 3954.) Solanum Balbisii Dunal; var. bipinnata. * (Pentandria Monogynia. Solanaceae. Herr Tweedie fendete die Samen diefer Solanum -Mrt von Buenos Ayres. Es ijt eine ſehr varürende Pflanze, nicht nur in der Form der Blätter, ſondern auch in der Farbe der Blumen, denn dieſe ſind bald weiß, bald blaßblau, bald purpurfarben. Bei der bier dargeſtellten Varietät find die Blumen blaßblau, und die Blätter nicht einfach, ſondern doppelt gefiedert. (In dem hiefigen botaniſchen Garten wird ſowohl die Stammart, als die Varietät als annuel behandelt, blüht ſehr reichlich, und trägt in guten Jahren auch viele Samen. Zu Gruppen auf Raſenplätzen, gleich dem Solanum lacinia- tum, heterodoxum, Fontanesianum u. a. angewendet, ver⸗ fehlt ſie ihren Effekt nicht. Die Pflanzen laſſen ſich auch überwintern, und können alsdann im zweiten Jahre zu obigem Behuf in Anwendung gebracht werden, wo dann die Gewin⸗ nung der Samen deſto ſichrer ER O.) (Taf. 3955.) Odontoglossum grande Lindl. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Herr Skinner führte diefe wahrhaft prächtige Pflanze in den Garten des Herzogs von Bedford ein, wo [fie im September 1841 blühte. Die Blumen ſind purpurbraun und gelb gefleckt, und übertreffen an Farbenpracht noch die been und Cattleya- Arten. (Taf. 3956.) Slabrata Benth. * ‚Ken: lya glabrata Liadl.] adelphia Deeandria, Leguminosae.) Die alte Gattung Kennedya ijt, und zwar mit Recht, vom Herrn Bentham in mehrere Gattungen getheilt wor⸗ d í 8 den. Eine von dieſen ijf die Zichya des Herrn Baron von Hügel, zu der außer der Z. Molly Hügel (auf welche die Gattung gegründet iſt), die alte Kennedya coccinea Vent., K. inophylla Lindl., K. dilatata All. Cunnigh., Z. tri- color Lindl. und dieſe Art gehört, die alle eine natürliche Gruppe bilden, und in Neupolland einheimiſch ſind. Die Blu⸗ men ſind ſcharlachroth. Die Gattung wurde vom Herrn Baron von Hügel zu Ehren der Gräfin Molly Zichy-Ferraris, jetzigen Fürſtin von Metternich benannt. (Taf. 3957.) Laelia albida Batem. * (Gynandria Monandria, Orchideae.) Nach Profeſſor Lindley ijf dies bis jetzt die einzige Laelia mit weißen Blumen. Sie iſt ein Bewohner von Mejiko und foll vom Baron von Karwinski von Oaxaca eingeführt ſein. Pflanzen⸗Verkaufs⸗Anzeige. Schätzbare Orchideen-Pflanzen. Eine große Auction dieſer ſo ſchönen, jetzt zur Mode gewordenen Pflanzen iſt auf den 29. Auguſt d. J. feſtgeſetzt. Die Sammlung gehort dem Herrn Richard Harriſon bei Liverpool, und enthält viele der älteſten und ſtärkſten Erem plare, namentlich Caitleya-Arten, die nur in Großbritannien zu haben ſind. (Der hier eingegangenene Katalog dieſer ſchönen Orchi⸗ deen- Sammlung enthält 305 Nummern, jede Nummer jedoch mehrere Arten oder Exemplare einer Art. D.) Nenueſte Sammlung auſtraliſcher e cin in Hamburg. Durch mehrfache Aufforderungen ſieht ſich der kas nete veranlaßt, einige Worte über feine naturhiſtoriſchen Rei⸗ fen in Weſt⸗ und Süd-Weſt⸗Auſtralien, und insbeſondere über den Beſtand der von dort nach Hamburg gebrachten natur 279 hiſtoriſchen Sammlungen zur öffentlichen Kunde zu bringen. Für eine fpätere Zeit muß er es ſich vorbehalten, über ein noch ſo wenig bekanntes und anomales Land in einer eigenen Beſchreibung deſſelben ausführlich zu berichten. Weſt⸗Auſtralien war zu der Zeit, als der Unterzeichnete Hamburg verließ (1837), noch ſehr wenig bekannt, und von den naturhiſtoriſchen Schätzen dieſes Landes war nur das Wer nige nach dem Continente von Europa gekommen, was ein günſtiger Zufall dahin gelangen ließ. Dieſe Umſtände waren insbeſondere die Veranlaſſung einer Neife eben nach der Weſt⸗ küſte jenes großen Landes. zi Am 4. December 1838 langte ich zu Freemantle an, und da eine umfaſſende Unterſuchung jenes Theiles von Auſtralien in naturhiſtoriſcher Rückſicht in meinem Plane lag, fo übers zeugte ich mich ſehr bald, daß ich mehrere Jahre dazu würde verwenden müſſen. Deshalb konnte ich auch erſt im Januar 1842 meine 9tüdreije antreten. In der Zwiſchenzeit bereiſete ich dieſes Land vom 30ſten bis 35° 10 ſüdl. Breite (310 engl. Meilen) und vom 114° 55 bis 119° 35° öſtl. Länge von Greenwich (280 engliſche Meilen) in allen Richtungen. Der geologiſche Charakter Weſt-Auſtraliens iſt von den übrigen ſchon bekannten Theilen dieſer großen Inſel weſentlich, verſchieden. Will man annehmen, daß die eigenthümliche Ber- theilung und Formenverſchiedenheit der Pflanzen mit dieſen geologischen Verhältniſſen in inniger Beziehung ſtehen: fo würde es fid) ſchon daraus erklären, daß meine Sammlungen ungemein reich an eigenthümlichen und neuen Formen ſind. Die größte Mannigfaltigkeit von Pflanzen beobachtete ich auf ganz ſterilem eiſenhaltigen Lehmboden des Hochlandes, wäh⸗ rend die Vegetation auf Alluvialboden febr einförmig erſchien. Das ſogenannte Flachland aber, welches ſich vom Meere bis zur Darlings⸗ Bergkette erſtreckt, von tertiarer Bildung und aus einem weißen madreporenbaltigen Sande beſtebend, bietet wiederum nicht geringe Abwechſelung in feinen Gewächs formen. Mit wenigen Ausnahmen iſt dieſes Land zu agrikulturiſchen Zwecken nicht wohl zu benutzen; gleichwohl it die Zabl der Pflanzen⸗Arten beträchtlicher, als in irgend einem andern mir bekannten Lande. Charakteriſtiſch iſt es hier, was ich in Süd⸗ Afrika ebenfalls beobachtete, daß mande Pflanzen-Arten nur auf einen einzigen Standort angewieſen ſind, und ſo gleichſam infelförmig vorkommen. So wie alfo durch fortſchreitende Kul- tur und andere Umſtände dieſe Pflanzen-Arten ausgerottet werden, ijt es wahrſcheinlich, daß fie auch gänzlich verloren gehen werden. ; Beiläufig bemerke ich, daß ich mich mit Pflanzen dieſer Art beſonders reichlich verſehen habe, überhaupt aber, bei dem großen fib mir darbietenden Ueberfluß, hauptſächlich diejenigen Formen ſammelte, welche mir auf dem Continente von Europa entweder noch gar nicht, oder nur unvollkommen bekannt zu ſein ſchienen. Das ganze Innere des Landes hat ein gedrängt wellen⸗ fürmiges Anſehen, ſcheint vulkaniſchen Urſprungs zu ſein, und macht beim erſten Anblick durchaus den Eindruck, als Hätte die Natur hier ihr Werk unvollendet gelaſſen. Im Flachlande beſtehen die Wälder aus Bäumen von Casuarina, Banksia Menziesii:und B. Caleyi; auf bem Hochlande aus verſchie⸗ denen Arten Eucalypten, von beträchtlicher Hoͤhe (140 Fuß). Da diefe Wälder febr licht find (häufig werden fie auch in bedeutenden Strecken von den Eingebornen niedergebrannt), fo ijt das Land auch fer arm an Farrenkräutern und Moo⸗ en. Von Schwimmen aber ſammelte ich in einem Winter 60 Arten, welche von mir auch ſogleich abgebildet und nach dem Leben beſchrieben wurden. Paraſitiſche Orchideen Tome men in dieſem Theile von Auſtralien nicht vor. Mangel an friſchem Waſſer ſteht der Urbarmachung des Bodens am meiſten entgegen, und macht das Reiſen in den Sommermonaten ungemein beſchwerlich, ja es wird dadurch nicht ſelten unmöglich gemacht, eine Reiſe fortzuſetzen. Es be⸗ gegnete mir öfters, daß ich in 2, 3 ja 4 Tagen kein genieß⸗ bares Waſſer antraf, und dadurch in eine Lage verſetzt wurde, deren Mißlichkeit von ſelbſt einleuchtet. f Das Wajer jenes mit beträchtlichen Salztheilen gechwaͤn⸗ gerten Landes iſt im Allgemeinen von widriger Beſchaffenheit und meiſtens nicht zu genießen. Das der großen Pfützen im Innern des Landes — denn anders kann ich die ſogenannten Flüſſe nicht wohl bezeichnen — gab im Februar (Sommer⸗ monat), wo bie Ausdünſtung am ftärkiten ſtattfindet, 25 pCt. Salz. Deshalb ſchon ſind nur die Frühlingsmonate (Sep⸗ tember und October), wo fid zugleich die Vegetation in ib rer ganzen Pracht zeigt, dazu geeignet, Reiſen auf größere Diſtanzen zu unternehmen. Was nun die von mir mitgebrachten Sammlungen be⸗ — trifft, fo habe ich: [UN 1) 168 Arten von Mineralien, Gebirgs-Arten und Petre⸗ facten. Beſteht mein Herbarium aus 3— 4000 Arten in uns gefähr 200,000 Exemplaren, dazu eine Sammlung in- tereſſanter Holz-Arten Bei jeder Art habe ich den Standort, die Höhe über der Meeresfläche, die Blüthe— zeit und was ſonſt von Intereſſe ſein dürfte, genau ver⸗ zeichnet. Von 570 Arten hatte ich Gelegenheit, reife Samen abzunehmen, welche ich fo vollkommen friſch bier- her gebracht habe, daß ſchon jetzt viele im biefigen bo- taniſchen Garten aufgelaufen ſind. Von Inſekten aus allen Ordnungen habe ich ungefähr 2000 Arten in einer ſehr großen Zahl der 9 mit⸗ gebracht. Die Jahl der Land⸗, Friſchwaſſer- und Meer-Conchy⸗ lien beläuft ſich auf 2000 Arten. © — Bei 181 Arten von Vögeln, theilweiſe mit Eiern und Neſtern, welche alle vorzüglich ſchön erhalten ſind, und welche bereits größtentheils von mir beſtimmt wurden, ijt auf alles Bedacht genommen, was rückſichtlich der zweckmäßigen Aufſtel⸗ lung notirt zu werden verdiente. Auch über die Lebensart derſelben, ſo wie aller anderen Tbiere habe ich aufgezeichnet, was ich ſelbſt zu beobachten Gelegenheit hatte, oder von den Eingebornen mit Sicherheit in Erfahrung bringen konnte. Die meiſten in dieſem Lande vorkommenden Säugethiere gehören zu der Abtheilung der Macropodideen. Die von mir mitgebrachten beſteben aus 21 genera und 37 species, von denen 2—3 genera neu find, und find mit Embryonen in Weingeiſt begleitet. Von 12 Arten der Halmaturen ſind 4—5 species, ſelbſt nach Gould's neueſter Bearbeitung dieſer Gruppe, unbeſchrieben. Aus der Klaſſe der Fiſche habe ich 60 Arten abgebildet und beſchrieben, doch nicht von allen Arten Exemplare mit⸗ dringen konnen, weil der von mir mitgenommene Spiritus zur ifbewahr nicht hinreichte, und derjenige zu ſchlecht war, welchen i dert hätte bekommen alen 7 von Eingeweide-Würmern aus Höheren Thierklaſſen zuſammen⸗ gebracht. Da ich auf größtmöglichſte Vollſtändigkeit und Schönheit der Exemplare beſonders Rückſicht nahm, und um Alles voll- kommen gut zu erhalten, meine Sammlungen ſämmtlich in mit Blech gefütterten Kiſten verpackte und in Auſtralien zulöthen ließ: ſo iſt auch alles ſo vorzüglich gut erhalten bier ange⸗ kommen, daß wohl ſelten Exemplare dieſer Schönheit von ei⸗ ner ſo weiten Reiſe nach Europa ſind gebracht worden, und auch alle diejenigen, welche bis jetzt dieſe Sammlungen in Au⸗ genſchein nahmen, eben ſo ſehr ihre Freude über die Schön⸗ heit der Exemplare, als über die Eigenthümlichkeiten der For⸗ men an den Tag legten. Es ijt meine Abſicht, baldmöglichſt eine zweite noch grö- ßere Reife in Auſtralien, und zwar vom Golf von Carpenta⸗ ria nach der Colonie am Schwanenfluſſe über Land zu unter⸗ nehmen; deshalb werde ich die hierher gebrachten Naturalien, ſobald ſie im Allgemeinen in Ordnung gebracht ſind, Herrn Prof. Dr. Lehmann übergeben, und ihm und andern berühm⸗ ten Naturhiſtorikern die Beſchreibung und Publikation derſel⸗ ben überfajfen. An ihn bitte ich aljo alle diejenigen fih zu wenden, welche an dieſer literariſchen Arbeit Theil zu nehmen wünſchen. L. Preiß. Hamburg, den 9. Auguſt. N e t rolog. Am 15. Auguſt ſtarb hierſelbſt der Hofgärtner Sr. fà nigl. Hoheit des Prinzen Auguſt von Preußen, Herr Hein⸗ rich Braſch, in ſeinem 61. Lebensjahre. Er hat 22 Jahre bindurch den Garten und Park des Prinzlichen Luſtſchloſſes Bellevue zur vollkommenſten Zufriedenheit Sr. Königl. Hoheit verwaltet, denn er lebte nur für die ihm anvertraute Pflan⸗ zenwelt. Berühmt war er ſowohl wegen ſeiner Ananastrei⸗ bereien, als wegen ſeiner Liebe zur Blumiſterei, da er ſtets bemüht war, alles Neue und Seltene für ſeinen Garten an⸗ zuſchaffen, weshalb man in demſelben auch jederzeit den rei⸗ zendſten Blumenſchmuck gewahrte. Die Gärtnerei verliert in ihm einen ihrer eifrigſten Prieſter, und ſein Fürſt einen treuen und geſchickten Beamten. Möge er jenſeits die Ruhe finden, die er bei ſeinem ſanften, liebevollen Gemüth, was gern dul⸗ dete und für Andere ſich opferte, hier oft entbehren mußte. Sete Auhrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den na Gärtnern nnb Botanikern des In und Auslandes, herausgegeben Srirdeich — l 4 ia a má Röntal Preuß 3 und Inſpe 1 v Nun Aun T Dr. der Phtleſophie und Lehrer Sonnabend, den 3. September. Beobachtungen über die Gattung Orobanche, nebſt Andeutungen über die Kultur derſelben. Vom Herrn E. Regel, oderzärtner im botauiſchen Garten zu Zürich. Die weite Verbreitung der Orobanche minor Sutt. in der Schweiz, veranlaßte mich zu einigen Nachforſchungen. E vorläufige Reſultate ich bier mittheilen will, um dadurch auch andere Gärtner oder Botaniker, welche Intereſſe an der ſonderbaren Gattung Orobanche nehmen, zu weiteren gleich⸗ zeitigen Verſuchen anzuregen, damit fid enbli einige Klarheit über diefe Gewächſe verbreite. — Faſt ſämmtliche Schriftſtel⸗ ler geben dieſe meiſtentheils auf Trifolium pratense ſchma⸗ rotzende Pflanze, als nur in dem ſüdlichſten Theile der Schweiz und in Piemont vorkommend an, und ſo mag es ſich vor 10 — 14 Jahren auch wirklich verhalten baben. Leider aber hat ſich gegenwärtig zum großen Schaden für den Landbau, die O. minor von be aus iber einen großen Theil der Schweiz um M In Siri ungen 282 ſich erft feit ungefähr 10 Jahren angefiedelt zu haben, gegen- wärtig ijt fie aber daſelbſt fait auf allen Kleefeldern zu finden, und ruinirt namentlich die höher und trockner gelegenen faſt gänzlich, indem man auf denſelben oft mehr Orobanchen als Klee bemerkt. In dem Gebiete des nur wenige Stunden von Zürich entfernten Städtchens Uſter erſchien ſie vor einigen Jah⸗ ren zuerſt auf einem einzigen Kleefelde, und gegenwärtig iſt ſie auch dort fo allgemein verbreitet, daß fie zur wahren Land- plage geworden iſt. Bevor ich aber auf den Grund der all— mäblichen Verbreitung dieſer Pflanze eingebe, fei es mir er- laubt, einige allgemeine Bemerkungen über die Orobanchen voraus zu ſchicken. Linné kannte im Ganzen nur 9 verſchiedene Oroban⸗ chen, von denen nur 3 auf Deutſchland und die Schweiz fa» men, nämlich: O. major, O. laevis und O. ramosa. Von dieſen iſt nur die letztere Speeies mit Beſtimmtheit wiederum ausgemittelt worden, über die beiden anderen dagegen ſind die verſchiedenen Schriftſteller auch faſt ſämmtlich verſchiedener Mei⸗ nung. Nach Linné, namentlich aber in der neueſten Zeit, wurden die Orobanchen ſowohl ihres ausgezeichneten Habitus wegen, als auch wegen des eigentümlichen Schmarotzens auf den Wurzeln anderer Pflanzen, der Gegenſtand der Nach⸗ forſchungen vieler tüchtiger Botaniker. Die hauptſächlichſten Schriften über dieſen Gegenſtand ſind: Vaucher, Monogra- phie des Orobanches; Wallroth, Orobanches generis Araoxevn; Schulz, Beitrag zur Kenntniß der deutſchen Orobanchen; ferner bearbeitete ſie noch beſonders Reichen⸗ bach in ſeiner Flora germanica excursoria, Al. Braun und Koch in Mertens und Koch Deutſchlands Flora und A. Dietrich in der Flora Borussica; auch erſchienen eine Menge kleinerer Aufſätze und Abhandlungen über den Stand- ort und die Befeſtigung derſelben. Trotz dieſer vielfachen 3 rj ungen anerkannt tüchtiger Männer, A aral die Droz ge werden koͤnnen, was fur ver⸗ n ein ſehr erſchwerender Umſtand ich t daß fis die wahren Spe⸗ Grundformen dieſer veränderlichen Gattung, auch nach getrock— neten Exemplaren charakteriſiren und erkennen laſſen; bevor aber nicht an friſchen Exemplaren die allmählichen Uebergaͤnge der theilweiſe ſehr unbedeutenden Unterſchiede nachgewieſen ſind, fo lange wird man auch nicht mit Beſtimmtheit gegen die Meis nung anerkannter Autoritäten auftreten fónnen. Nach der jetzt wieder an der O. minor und früher an einigen anderen Species dieſer intereſſanten Gattung gemachten Beobachtungen, fand ich die verſchiedenartige Theilung des Kelches in 5 Lape pen oder 2 Blätter ebenfalls konſtant, und pflichte deshalb der allgemein angenommenen Eintheilung der Orobanchen in die folgenden zwei natürlichen Sectionen bei, nämlich; 1. Kelch 4 — 5fpaltig, durch drei Bracteen unterſtützt. 2. Kelch zweiblättrig, durch eine Bractee unterſtützt. Zu der erſteren Gruppe gehören von den in Deutſch— land und der Schweiz vorkommenden Orobanchen nur O. coe- rulea, O. arenaria und O. ramosa, die ſich durch die ver⸗ hältnißmäßige Länge der Kelchzipfel und die Behaarung der Staubbeutel unterſcheiden. Früher hatte ich Gelegenheit diefe 3 Arten lebend zu beobachten, und fand von der O. arenaria Formen mit äſtigen, ſowie von der O. ramosa Formen mit einfachen Stengeln. Damals aber mehr nach guten Unterſchie⸗ den als nach Uebergangs- Formen ſuchend, widmete ich der Zuverläſſigkeit der übrigen Charaktere eine weniger ſtrenge Aufmerkſamkeit, und kann alſo nicht mit Beſtimmtheit ſagen, ob ſich das gegenſeitige Längenverhältniß zwiſchen Kelch und Blumenkrone, die Behaarung oder Glätte der Antheren, fo wie die Färbung als zuverläſſige Charaktere bei dieſen Arten erweiſen, welches ich zufolge meiner letzten Unterſuchungen an der O. minor faſt bezweifeln möchte. i Herr Seringe machte kürzlich eine Abhandlung bekannt, (Notice sur quelques nouvelles stations de l'Oroban- che vagabonde), in der er nachweiſt, daß die O. vagabonde Vauch. von ihm auf Verbena Melindres, Ximenesia en- celioides, Daucus Corota, Helianthus annuus, Canna- his sativa, Nicotiana Tabacum wachſend geſebhen wurde, während der Stengel derſelben bald äjtig bald einfach war. Er unterſcheidet die drei oben erwähnten Species nur durch das . des mittleren Lappens der Unterlippe der ne zu den beiden ſeitichen Lappen, ſo wie durch die Faltungen, welche * M - Pda we 233 nach den von den drei Lappen der Unterlippe gebildeten Ecken binlaufen. Wie wenig konſtant fi) aber diefe Charaktere ere weiſen, können wir ebenfalls an den Formen der O. minor zur Genüge ſehen. Herr Seringe erwähnt in beſagter Ab⸗ handlung leider nichts von der Behaarung der Staubbeutel, ſo daß es mir noch unklar iſt, ob er die O. arenaria oder O. ramosa unter dem Namen O. vagabonde begreift, am wahrſcheinlichſten aber iſt es mir, daß er Formen von beiden zu derſelben zieht, um ſo mehr noch, da er ſie auch, als in den Hanf⸗ und Taback-Pflanzungen viel Schaden anrich⸗ tend, anführt, und meines Wiſſens O. arenaria immer nur ſehr ſparſam vorkommt, während O. ramosa oft in Hanf⸗ und Faba- Pflanzungen in großen Maſſen erſcheint. — Die zweite Gruppe der Orobanchen wird in Deutſchland und der Schweiz durch einige zwanzig Arten repräſentirt, welche Zahl bis auf einige dreißig ſteigen würde, wollte man alle die in neuerer Zeit aufgeſtellten Arten hinzurechnen. Die Cha⸗ raktere, welche ich bei dieſer Sippe immer konſtant fand, lie⸗ gen in der Biegung und Form der Blumenröhre, der In⸗ ſertion der Staubgefäße, und in der Form der Narbe. Ueber die Nervoſität der Kelchblättchen, auf die Koch viel Werth legt, habe ich keine beſonderen Beobachtungen angeſtellt, die davon abhangende Form oder Spaltung ändert aber eben ſo leicht ab, als ihre und der Bracteen Länge. Die Behaarung der Staubfäden ſcheint ſich nur bei einigen Arten nicht ko ftant zu erweiſen, jedenfalls müſſen aber noch viele gendue Beobachtungen angeſtellt werden, ehe man es wagen darf, auf ſie allein Species zu begründen. Die Färbung des Piſtills worauf Koch und A. Braun ſo viel Gewicht legen, wechſelt bei mehreren Arten, und bei Exemplaren der O. minor, die im Topfe auf Iusticia speciosa gewachſen waren, fab ich, * nachdem ich ſie zur näheren Beobachtung ins Zimmer geſtellt hatte, ſowohl die Farbe der Blumen als des Piſtills allmaͤh⸗ lig verbleichen, und bei den ſich zuletzt öffnenden Blumen war die röthlich braune Färbung der Blumenkrone und der Narbe zur fahlgelben ausgebleicht. Die zwiebelartige Anſchwellung der Stengel⸗Baſis ift eben fo unzuverläſſig, als die ſtärkere oder ſchwächere Behaarung; aber auch die Lappen der Blu⸗ menkrone erh hinſichtlich der Richtung, der Form und des Randes. Wollte man nach diefen Angaben die zweite Gruppe der Drobanchen bearbeiten, en ken ee ſammenſchwinden, und erwägt man ferner die wichtige Beobach⸗ tung des Herrn Seringe über den häufigen Wechſel des Standortes einzelner gemeiner Arten, welche Beobachtung auch ich bei der O. minor wiederum beſtätigt fand, und bedenkt man, welchen Einfluß außer der ſonnigen oder ſchattigen Lage die verſchiedenartigen Mutterpflanzen auf eine Orobanche aus⸗ üben koͤnnenn, ſo wird man gern eine Anzahl Species zurück⸗ ziehen, und den Grundformen als durch die Lokalität Ma derte Unterformen beigeben müſſen. Was nun die an der O. minor gemachten Sip: betrifft, fo fand ich diefe bei Süri auf den Wurzeln des Trifolium pratense und T. repens, bei Bonn fand ſie Herr Klug auf T. medium, und im hieſigen botaniſchen Garten, wo ſich dieſe Pflanze ebenfalls häufig angeſiedelt hat, erſchien ſie in dieſem Jahre febr häufig auf den Wurzeln der [usticia spe- ciosa und Lactuca virosa, und nach den Mittheilungen des Profeſſor Heer im vergangenen Jahre ebenfalls auch auf ei- ner Zahl anderer Topf- und Land» Pflanzen. Sowohl auf T. repens als T. pratense fab ich diefe Pflanze folgende Abänderungen eingehen *). Die Stengel-Baſis ijf meiſt zwiebelartig verdickt, öfter aber iſt die Verdickung nur ſehr unbedeutend. Die Höhe der Pflanze wechſelt von 3 Zoll bis über einen Fuß, ja auf ei⸗ nem üppigen Buſch der Lactuca virosa im botaniſchen Gar⸗ ten erreichte fie die bedeutende Höhe von 2 Fuß. Die Får- bung des Stengels, des Kelchs und der Bracteen wechſelt von der licht ſtrohgelben in die roͤthlich braune und ſeltener dune kelviolette. Die letztere Färbung des Stengels iſt meiſt mit einer längeren, faſt zottig drüſigen Behaarung, einem dichteren Blüthenſtand und einem faſt geſpitzten Lappen der unteren Lippe der gelblichen Blumenkrone verbunden, die gegen die Spitze namentlich auf dem Rücken violett gefärbt, und mit dunkleren violetten Nerven durchzogen iſt. Dieſe letztere Form beobach⸗ tete ich in Bonns Umgebungen nicht, wohl aber fand Herr Klug bei Linz in der Nähe von Bonn eine ähnliche Form auf T. medium, deren Lappen der unteren Lippe aber noch viel deutlicher geſpitzt waren. Damals die violette Form der O. minor noch nicht by und von yw — "mrt C": n: u 1 t in —.— ee 30 beten f * 384 wie Koch und A. Braun bei der Feſtſtellung der Species ausgeheud, legten wir dieſer auf T. medinm wachſenden Pflanze, wegen der violetten Färbung, der langen Bracteen, und vorzüglich wegen der deutlich geſpitzten Lappen der unte- ten Lippe vorläufig den Namen O. Klugii bei, (Fl. Bon- nensis pag. 190.), den fie aber fernerhin wohl nnr als Un⸗ terform der O. minor führen darf. Die Kelchblätter find fo lang oder noch etwas länger als die Blumenröhre, meiſt in zwei auseinander geſpreizte ungleiche Lappen getheilt, ſeltner ſind die Lappen gleich groß, oder das Kelchblatt gänzlich ungetheilt, und alle dieſe Modificationen kann man oft an einem einzigen Exemplare beobachten. Blumenkronen⸗Saum wellig gekräuſelt und gezähnelt, ſelten nur ſah ich ihn faſt ganzrandig. Die Lappen der unteren Lippe ſind nach Außen gekrümmt, ſtumpf oder ſelten mehr oder weniger zugeſpitzt, (O. Klugii) gleich lang, oder der mittlerere mehr oder weniger vorgezogen; das letztere Verhältniß fand vorzüglich bei der auf Iusticia twad- ſenden Pflanze ſtatt. Eben ſo ſind auch die Faltungen, welche nach den beiden von den Lappen der unteren Lippe gebildeten Ecke laufen bald ſo ſtark, daß ſie den Schlund faſt gänzlich ſchließen, und bald wieder nur febr unbedeutend. Die obere Lippe meiſt helmartig nach Innen gekrümmt, jedoch iſt dieſes durchaus kein konſtanter Charakter, und ich fab ſowohl ganze Exemplare, als auch einzelne Blumen an anderen Erempla⸗ ren, deren Oberlippe vollſtändig nach Außen gekrümmt war, und vorzüglich war dies bei mehreren hell ſtrohgelb gefärbten Plangen der Fall. Die Staubfäden find an der Baſis mit einzelnen Haaren beſetzt, oder ſeltner ganz glatt. Narbe vio⸗ fett purpurroth, ſeltner bleicher oder ganz gelb. Dieſes find die Beobachtungen, die ich hinſichtlich der Veränderlichkeit der zur Unterfheidung gebrauchten Charaktere an der O. minor zu machen Gelegenheit hatte. Wollte man von den verſchiede⸗ nen Formen dieſer Art nur die einzelnen Endformen zur Un⸗ terſuchung benutzen, ſo würde man leicht auf verſchiedene Spe⸗ wies -füunen; bei der großen Maje von Exemplaren du die ic verglich, find die Uebergaͤnge fo unmerklich, daß nach der verſchiedenartigen Färbung folgende 3 f. vulgaris; Behaarung ſchwächer. Stengel bis 2“ hoch, röthlich braun. Blüthenſtand lan Blumen an der Bas ſis gelb, an der Spitze blaß lila, mit violetten Adern. Narbe dunkelviolett. Lappen der Unterlippe ſtumpf. y. violacea; Stengel dunkelroth oder tief violett, ſtark behaart; Blumen nur unten an der Baſis gelblich, an der Spitze violett, oder auch ganzlich tief violettblau gefärbt. Der gegen die Spitze ziemlich dichte Blüthenſtand erhält durch die langen, die Blumen deckenden violetten Bracteen ein zapfenähnliches Anſehen. Lappen der Unterlippe mehr oder weniger geſpitzt. Narbe violett-purpurroth. — / Wahrſcheinlich gehören zur O. minor noch eine ganze Zahl von Species, welche auf anderen Pflanzen ſchmarotzend geringe Abänderungen erlitten, wie O. lucorum, O. lori- cata, O. Pieridis, O. flava, O. Salviae, O. amethystea, O. Hederae, über deren Verhalten aber nur genaue Beob⸗ achtungen an Ort und Stelle und Kultur⸗ „VBerſuche entſchei⸗ den können. — (Schluß folgt.) Auszug aus engliſchen Gartenſchriften. 2 | Mittheilungen aus Paris 5 fiber die Paulownia imperialis. (Aus dem Gardener's Chronicle. Juli 1842.) Im Jardin des Plantes zu Patis blühete vor Kurzem die Paulownia imperialis, und die Botaniker daſelbſt glau⸗ ben nicht wenig Verdienſt zu haben, daß ſie eine ſo herrliche Pflanze für die Parks und Anlagen einführten. Sie iſt ohne Zweifel eine ſchätzbare Acquiſition, und wird viel verlangt wer⸗ den. Ihr robuſter Habitus, ihre febr großen Blätter, und ihre unzähligen Trauben mit großen blauen Blumen, geben der Pflanze ein lebhaftes und impofantes Anſehen. Ju große Erwartungen hegte man freilich von der Größe und Schön heit ihrer Blumen, aber weder die Farbe, noch die Art des Blühens iſt ſo, wie man geglaubt hatte. Anſtatt daß mehrere Blumen fih zugleich öffnen follten, ſah man immer nur zwei oder drei fi öffnen, und diefe waren nicht ſleiſchfarben fon- 285 dern blaͤulich⸗lila. Die Pflanze beſitzt jedoch eine Eigenſchaft, die man nicht von ihr erwartet hatte, ſie hat ſich nämlich ſeit fünf Jahren als vollkommen hart erwieſen, und bei nur eini⸗ ger Stärke verträgt fie die Winter des europäiſchen Conti- nents ohne Bedeckung. Selbſt die im Herbſte gebildeten Blü⸗ thenknospen hielten ſich den Winter hindurch, und blühten im Frühjahr auf. Der letzte Winter war freilich nicht hart ge⸗ nug, um als Beiſpiel zu dienen, aber der Froſt von 1877 war hinreichend, die Magnolien, Lorbeeren und chineſiſchen Ro⸗ -fen zu zerſtören; dennoch überlebte die Paulownia, ohne zu leiden, den Winter. Junge, zarte Pflanzen möchten vielleicht weicher, und eine leichte Bedeckung von Stroh und Laub dürfte für die erſten Paar Winter anguratben fein, ſpaͤter ijt fie jedoch unnütz. Die franzöſiſchen Handelsgärtner hist vollkommen den Werth dieſes Baumes, und wiſſen, mit welchem Eifer neue Pflanzen geſucht werden, namentlich in England. Sie haben alle ihre Kunſt und Thätigkeit angewendet, ſie auf jede mög⸗ liche Weiſe zu vermehren. Wurzeln, Ableger, Stecklinge und Blätter ſind in Anſpruch genommen, ſo daß im October d. J. nicht weniger als 20 — 30,000 verkäufliche Pflanzen da fein werden (2 2). Es ijt dies nicht etwa eine Uebertreibung, da ich eigene Beweiſe dafür habe. Im letzten Frühjahr galt eine Pflanze 50 — 80 Franken, jetzt bekommt man fie für 8 — 10 Fr., und es iſt nicht zu verwundern, wenn man im Septem⸗ ber bereits das Hundert mit 5—7 Lil. St. verkauft. Die Pflanze iſt im Beſitz eines jeden Handelsgärtners, und nicht zwei verlangen denſelben Preis dafür. Alle Gärtner ſind der Meinung, daß große Maſſen nach allen Theilen von Europa und Nordamerika werden verlangt werden, und daß ſie nicht zu viel anziehen können. Sie bedenken dabei nicht, daß ſchon eine Menge Pflanzen in Belgien und Deutſchland verbreitet ſind, wie auch in den erſten Handelsgärten von London. Es kann deshalb dieſe ungeheure Vermehrung nur nachtheilig für den Handel fein, und viele werden die gefabte Mühe und Koſten nicht decken können. Die ertravaganteſten Ausſagen frem⸗ der Beſtellungen wurden verbreitet. So foll ein engliſches Haus 5000 Pflanzen beſtellt haben, und nicht die Hälfte der Beſtellungen befriedigt werden können. Dies kann jedoch nur Blendwerk ſein, denn eine neue Sache fällt ſelten in einem Jahre im Preiſe, ſobald der Vorrath nicht wenigſtens die Hälfte der Forderungen — Daß mehrere Hundert Pflanzen im vergangenen Herbſte an einen engliſchen Handels⸗ gärtner überlaſſen find, beſtätigt fih mehr und mehr, und die Furcht, daß fie dort gleich ftar? vermehrt worden iſt, nöthigt die franzöſiſchen Handelsgärtner, ihren Vorrath fo ſchnell und wohlfeil als möglich zu verkaufen; die Anfragen im Lande ſelbſt werden nur gering fein, und im künftigen Jahre wird kaum die Mühe der Vermehrung bezahlt werden. — TEE TIN Beſchreibung einiger neuen eee V Herrn Profeſſor Scheidweiler, zu Cureghem bei Vrüſſel. (Fortſezung.) 4. Hydromestus. (Didynamia Angiospermia. Acanthaceae.) Calyx bibracteolatus, quinquepartitus; laciniis supe- rioribus aequalibus acutis, quinta postica obtusa. Corolla hypogyna infundibuliformis, bilabiata, tubo longo; labio superiore bifido, lobis obtusis revolutis inferioris trifidi laciniis aequalibus. Spicae bracteis arcte appressis, cucullatis, aqua limpida impletis. Stamina quatuor, aequalia, corollae tubi inserta, exserta, barbata; antherae uniloculares, apice et basi lanuginoso-barbatae. Ovarium biloculare, loculis biovulatis. Stylus simplex: stigma. bila- biatum, labiis inaequalibus. Capsula sessilis, te- tragona, bilocularis, loculis dispermis, dissepimento incompleto, loculicide bivalvis, valvis medio septife- ris. Semina discoidea rugosa retinaculis uncinatis suffulta. | H. maculatus Scheidw. Suffrutex mexicanus; caule erecto glabro: foliis cru- ciatum oppositis, nitidis, rugosis, undulatis, luteo ma- culatis, coriaceis, obtusiusculis, hasi acutis, i m. Spica terminalis, edili imbricata; fleres lutei. Caulis 2 ped. altus; folia 8 poll. longa, 3 poll. data; petioli pollicares; spica 4— 5 poll, long. Diieſer kleine Strauch flammt aus einer mir unbefann Gegend Meſtos, mo er an ſchattigen Orten maiden [4 Er — trägt für feine unbedeutende Höhe febr große, runzliche, je⸗ doch glänzende und ſteife Blatter. Die gelben, den Juſti— zien ähnlichen Blumen ſtehen in Aehren; dieſe ſind aus vierzeilig ſtehenden Nebenblättern zuſammengeſetzt, zwiſchen wel⸗ chen ſich die Blumen, um ſo zu ſagen, herauspreſſen müſſen. Will man eine ſolche unterſuchen, und entfernt man zu dieſem Zwecke eines der trockenen Nebenblätter, ſo fließt häufig klares Waſſer hervor. Dieſes Waſſer iſt etwas ſchleimig, und hat einen etwas ſüßlichen Geſchmack, der wahrſcheinlich von ſeiner Vermiſchung mit dem Blumenſaft herrührt. 5. Rhodostoma. (Pentandria Monogynia. Gardeniaceae.) Calyx tubo cylindraceo tribracteolato, cum ovario con- nato, limbo supero, persistente, fisso, quinquefido; laciniis aequalibus recurvis, acutis. Corolla supera, infundibuliformis, tubo longo cylindrico, intus glabro; limbi quinquelobi laciniis lanceolatis, plicatulis, re- flexis, mucronatis. Stamina quinque, summo. tubi inserta; filamenta. brevissima; Antherae lineares, in- clusae, medio fixae, basi sagittatae. Ovarium inferum, - biloculare, disco epigyno carnoso. Ovula in locu- lis solitaria. Stylus simplex, stigmata duo lineares. Fructus — — — Patria? Rhodostoma gardeuioides. .Fructiculus erectus ramo- sus articulatus, cortice fusco glaberrimo; ramis op- positis, cylindrieis arlieulatis; foliis petiolatis, oppo- sitis, ovato- oblongis acuminatis, undulatis, utrinque glaberrimis; nervis alternis; stipulis basiliaribus, „acutis, exiguis, basi junctis; floribus terminalibus cymosis, albis, ante anthesin rubellis, bracteis sub calyce et cymae ramis carnosissimis, Diieſes niedliche Sträuchlein befindet ſich, ſo wie die vor⸗ : jtebende Pflanze im botaniſchen Garten zu Brüſſel, wo daſſelbe ſeit v zehreren Jahren unbeachtet geblüht hat. Ich habe deſſen ſpru i2 o können. Seine Höhe it 14 Fuß. simpliciter eremi teres, ramosus. Folia ro- ime erenulata, — supra glabra, subtus villosiuscula; petioli duo, sub- canaliculati, villosi; bipollicares; stipulae marcescen- tes, lanceolatae, acutae; flores in capitulo. 3-floro breviter pedunculato, virides margine purpurei; in- volucrum diphyllum, foliolis concavis marginatis; fructus bicostatus glaberrimus. Habitat in inundatis Brasiliae. Dieſe kriechende Pflanze ijt, wie dieſes haufig auch mit andern Pflanzen der Fall zu fein pflegt, aus Moos hervor⸗ gewachsen, welches andern aus Braſilien gekommenen Gewäch⸗ ſen zur Verpackung gedient hatte. Gegenwärtig wächſt und blüht dieſelbe auf einem faulenden Stück Holz, welches auf einem Waſſerbecken ſchwimmt. (Wird ſortgeſezt⸗) Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. | m i Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. 5 (Fortſetzung.) 7. Geſtreifte oder bunte Wald⸗Erdbeere. eer Fragaria vesca, variegato folio. Praisier panaché. Dieſe Varietät, welche man zuweilen in den Wäldern und Samenbeeten der gemeinen Erdbeere antrifft, entſteht wahr⸗ ſcheinlich durch eine beſondere Miſchung des Bodens; denn wer⸗ den dergleichen Individuen in gewöhnlichen Gartenboden gepflanzt und darin kultivirt, ſo verſchwindet das Geſtreifte oder S eckige an den Pflanzen. Sie pflanzt dieſe Eigenſchaft auch nur durch die Ausläufer prs durch Samen erzogen, verſchwin⸗ det dieſelbe. 8. Gefülltblühende Erdbeere. Double blossomed Strawberry, “Fragaria multiplex Poit. et Turp: im Duhamel pag. 99. pl. 37. — Hort. Societ. Catal. pag. 164. No. 103. Synonyme: Halbgefüllt blühende Erdbeere, doppelte Wald in Hu Ehe 287 Die gefültblühende Erdbeere iſt gleichfalls ein Abkoͤmm⸗ ling der gemeinen Wald-Erdbeere; doch kennt man die Zeit i» rer Entſtehung, und wo dieſelbe gezogen worden iſt, nicht ganz genau. Simon Pauli, welcher um das Jahr 1640 ſchrieb, ſagt, daß dieſer Erdbeerſtock damals ſchon ſeit einigen Jahren die Gärten einiger berühmten Gartenfreunde zu Kopenhagen geziert habe. In dem auf Veranlaſſung von Vallot, Ober aufſeher des Königl. Gartens zu Paris, im Jahre 1665 er⸗ ſchienenen Catalog, war die gefülltblühende Erdbeere mit auf- genommen. Zu der nämlichen Zeit gedenkt ihrer auch Mo- riſſon, und glaubt derſelbe, daß ſie von England aus ein⸗ gewandert it. Zanoni, Aufſeher des Gartens zu Bologna, bat um das Jahr 1740 zwei Abbildungen dieſes Erdbeerſtok— kes, ſowohl mit Blüthen als mit Früchten, gegeben. i Die Pflanze ijf in allen ihren Theilen ſtärker und grös ßer als die Wald⸗ Erdbeere, von der fie abſtammt, bringt aber weniger Ausläufer hervor; die Schafte ſind länger und äſti⸗ ger; allein, was ſie von der M cutterpflanze beſonders unters ſcheidet, find ihre Blumen. i Dieſe beſtehen jede aus 15—20 in mehrere Reihen vertheilten Blumenblättern; die äußeren ſind groß und rundlich, die andern ſind um ſo viel kleiner, und um ſo viel mißgeſtal⸗ teter, als ſie mehr nach inwendig ſtehen; es ſind dies erweiterte, monſtröſe Staubfäden, welche ihre eigentliche Geſtalt und ihre Eigenſchaften gänzlich verloren haben. Gewöhnlich bleiben nur 5 — 10 Staubfäden in ihrer Organiſation vollkommen, um die von ihnen umgebenen Ovarien zu befruchten. Der Kelch erleidet bei dieſer Verwandlung durchaus keine Veränderung; er ente hält feine 10 Abtheilungen in natürlicher Ordnung unb Pros portion; allein die Piſtillen haben von jener Verwirrung dejlo mehr zu erleiden, indem mehrere von ihnen zerſtört werden, woraus ſodann von der gewohnlichen Form abweichende Früchte hervorgehen. Sind dieſelben jedoch vollkommen, fo haben fie dieſelbe Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» und Pflanzen⸗Garten zu empfehlen ift. 2. Edward's Botanical Register. Juli 1842. | (Taf. 38.) Arundina densa Lindl. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Bon. der ſchoͤnen orientaliſchen Gattung Arundina ſind | bis jetzt zwei Arten in die Gärten eingeführt, biefe und A. bambusaefolia. A. chinensis von den Inſeln bei Macao und A. minor bleiben noch einzuführen. Die Herren Loddiges erhielten dieſe Art vom Herrn Cuming aus Sincapore. Die Pflanzen verlangen ein war⸗ mes, feuchtes Haus, und eine torfige braune Heideerde. Die Blumen [imb groß, purpurrotb. ehe e Philadelphus mexicanus Schlecht. * ER ia. Phildelpbiae. Dieſer halb oder vielleicht ganz harte Strauch wurde vom Herrn Hartweg aus Meſiko eingeſandt. Die Pflanze bildet einen kleinen Strauch mit ſchwachen Zweigen, und eig⸗ net ſich ganz vorzüglich zum Treiben. Sie iſt die kleinſte al⸗ ler bekannten Arten, erreicht in gewöhnlicher Gartenerde kaum Geſtalt und denſelben Geſchmack als die gemeine Wald- Erdbeere. die Höhe von drei Fuß, und ſtirbt oft im Winter bis über Es ijt aber nicht allein das Gefülltſein der Blumen die- ſer Erdbeere, wodurch ſie ſich auszeichnet, ſondern ein großer Theil derſelben ijt fogar proliferirend, d. b. aus der Mitte der einen Blume entſpringt eine andere, entweder eine ſitzende die Erde ab. In Juni blüht fie reichlich und vermehrt is febr leicht durch Stecklinge. (In freien Lande Adi Maj kleine S die oder eine geſtielte, doppelt wie die andere, welche nicht ſelten gefflgte Lage und eine trockene Bedeckung im Winter. In ebenfalls vollkommene Früchte geben. Dieſe e e ſcheint e age bildet er fi bei weitem nicht pt solitum ſchon von Zanoni bemerkt worden zu fein. Goriſezung folgt.) alè in freien Sande E d cdit BIT * spun) es 3 Die Coniferen. Nach Lambert, ess und Anderen. Frei bearbeitet von Franz je Mit Abbildungen. Wien 1840— 1849. Heft 2 $ Bon biefer Bearbeitung der Coniferen haben wir bereits das erſte Heft in der Gartenzeitung von 1841 p. 32. ange⸗ führt, und lobend erwähnt, daß der Verfaſſer feine Vorgän⸗ ger zweckmäßig benutzt, und alles Intereſſante, was von jeder Art nur zu bemerken iſt, geſagt hat. Auch bei den uns vor⸗ liegenden drei folgeuden Heften können wir unſer Urtheil nur wiederholen, da ſie ganz in demſelben Sinne gehalten ſind. Sie enthalten jedes fünf Tafeln mit Abbildungen, auf denen die Nadeln, die Zapfen, das männliche Kätzchen, der Staubbeutel, der Samen, eine Zapfenſchuppe, und oft noch die Samenſchale und der Keim in einem ſchwarzen Steindruck dargeſtellt ſind. Im Text ſind ſowohl dieſe als auch andere Arten genau beſchrieben, ſo daß in allen vier Heften 52 Ar- l ten 1 D. — — Theorie der Gärtuerei, oder Verſuch, die vor— züglichſten Verrichtungen in der Gärtnerei nach pbyſiologiſchen Grundſätzen zu erklären. Von John Lindley, Dr. und Prof. Aus dem Engliſchen überſetzt von C. G. Mit einer Vorrede, Anmerkungen und einem Anhange verſehen von einigen Freunden der Horti- kultur. Wien, bei Carl Gerold. 1842. 281 Seiten. 8. Ss fehlt bei uns nicht an Werken, welche ſich mit der futi der Gewächs ſowohl im Allgemeinen als im Beſon⸗ und dem jungen Gärtner mit den Hand- rien wi Berrähtungen bekannt machen, die er bei der Er? bung der Pflanzen zu vollführen bat. Allein alle dieſe An⸗ leitungen, ungeachtet ſie ausführliche Belehrungen darüber ge⸗ DT i dia FT) "c VOR müßte. ben, wie ein Gewächs zu behandeln fei, laſſen fid doch nie oder nur ſelten auf die Gründe ein, warum gerade fo und nicht anders zu handeln ijt, und wie der Gärt⸗ ner, wenn er die Theorie ſeiner Handlungsweiſe aufge⸗ faßt hat, durch Erweiterung derſelben feine- Kulturen wohl verbeſſern könnte. Deshalb muß ein Werk willkommen ſein, welches fi gerade nur mit der Theorie der Verrichtungen be⸗ ſchäftigt, und die Erſcheinungen erklärt, welche die Pflanzen vom Keimen an bis zu ihrem Tode zeigen. Ein ſolches Werk iſt nun das vorliegende, aus der Feder eines Mannes her⸗ vorgegangen, der nicht allein als einer der berühmteſten Bo⸗ taniker in England bekannt iſt, ſondern der ſich auch als ein ausgezeichneter Kenner der Gartenkunſt bewährt hat. Es würde zu weit führen, wollten wir eine ſpecielle Ueberſicht des Inhalts geben, denn dieſer iſt ſo mannigfaltig und um faſſend, daß ein ſolcher Verſuch doch nur dürftig ausfallen Wir begnügen uns daher bier zu bemerken, daß der Gärtner in dem Werke nicht allein eine richtige Erklärung aller Lebensverrichtungen der Pflanzen erhält, ſondern auch die Gründe aller ſeiner Operationen, die er zur Zucht und zur Veredlung der Gewächſe anwendet, aufgeführt findet. Möchte daher jeder Gartner ſich das Werk anſchaffen, er wird viel. und recht viel daraus lernen, und angeregt werden, immer neue Verſuche zu machen, um ſeine Kulturen zu verbeſſern. Die Ueberſetzung ijt gut und fließend geſchrieben, und hat ber tee berſetzer eine Menge geſchätzter Anmerkungen hinzugefügt, die recht ſcharfſſunige Notizen enthalten. Die im Text eingedrud- ten Holzſchnitte tragen viel zur Erläuterung des Textes bei. D Druckfehler. In Rr. 35 unſerer Zeitung pag. 274, Zeile 18 von oben, lies: 5 Fuß ia unb 2 Fuß Breite, ftatt: 5 Zoll Länge und 2 Zoll ——!áÓ en: aue 10 Auge zer Bogen in Quarte z wo es zur mehreren Berändlichleit des Terted erforderlich id, fallen Kupfer set unm aat viet Best . werden. Der Preis des Jahrgangs if 4 Thir, Alle Buchhandlungen, Beitungberveditionen und Poſtämter nehmen A or c RIL : Zehnter Jahrgang. 1842. Allgemeine Gartenze tung, Eine Zeitſchrift * fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. . Ah 3s Berbinbung wit den tätigen Se und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Albert Dietrich, e Dr. der Philoſophie und Lehr Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Garten? zu Berlin. Sonnabend, den 10. September. Beſchreibung eines neuen ausgezeichneten Cactus: Mammillaria polytrichka. Von Sr. Durchlaucht, dem pee Fürften er ET Bor einiger Zeit hatte ich bei Herrn van der Maelen in Brüffel zwei auffallende Mammillarien gefunden, die zwar in mu der Stacheln eine große Verſchiedenheit von ein⸗ ander zeigen, die ich jedoch für eine und dieſelbe Art halte. E Leider find beide mir eingegangen, um jedoch ihr Andenken zu ehren, habe ich ſie durch nachfolgende Diagnoſe charakteriſirt. Mammillaria polytricha Salm. M. subglobosa aetate dichotoma, axillis lana densa se- tisque albis crispatis plantam tegentibus instructis, mammillis confertis eubpolyédre tetragonis glauces- centibus obtusis oblique truncatis, areolis glabris’ immersis, aculeis 4—6 pallide roseis atropurpureo- sphacelatis patentibus, summo et imo 9 recurvatis. : ci A hexacantbà: aculeis lateralibus: 4 (binis su- ö eee aia- Dibus’ duplo longioribus, sursum et deor- sum versis. B. tetracantha; aculeis And safe summo et binis lateralibus subaequalibus, infimo longis- arcuatim deflexo. Trunchs tro 4 pollicari aetate dichotome divi- sus. Axillae lana densa setisque 8 — 10 albis, cri- niformibus, valde crispatis, mammillis duplo longio- ribus et plantam omnino tegentibus. crassae, confertae, 6-7 lineas longae, basi tetrago- nae 4 lin. latae, subtus carinatim compressae, supra subpolyédre in facies 4—5 applanatae apice obtu- sae, oblique truncatae. apicem immersae, juniores subtomentosae mox gla- berrimae. curvuli, inferne albi superne pallide rosei apice atro- © purpurei, lateralibus in ambabus varietatibus lin. 4 Mammillae Areolae infra mammillarum Aculei omnes exteriores, patentes, re- ^. longis, summo infimoque in var. œ subaequalibus, 7 linearibus; in var. f vero valde inaequalibus, summo brevi et infimo pollicem et ultra longo, de- Beobachtungen über die ey DIOBREENE nebit = „Andeutungen iber die Kultur e Tuum | Herrn "x Regel, : . Taea, amid im botaniſchen Garten zu Zürich. -33 gegoh enc ys | E ad hid (eiui) n nun. auch zu einiger Sicerbit über die Verbindung t i 3 zu kommen, unterwar⸗ mit. rigkeiten liegt vorzi $ darin „daß es unendlich ſchwer ijf, iinen möglichſt feinen, gut erhalt en zu erhalten, [A fid dann, wenn auch wirklich der 290 chen Untersuchung, und ich theile Eine der größten Schwie⸗ Schnitt von der Verbin⸗ Schnitt fein genug iſt, die Schnittfläche meiſt an der Verbin⸗ dungsſtelle übereinander ſchiebt oder zerreißt. Unter einer gro- ßen Menge von Schnitten konnten wir zwar an den meiſten derſelben mit ziemlicher, aber nur bei einigen wenigen mit ſol⸗ cher Genauigkeit die Verbindung erkennen, daß es möglich war, eine Zeichnung davon zu entwerfen. Die der Unterſu⸗ chung unterworfenen Pflanzen waren ſämmtlich auf den Wur⸗ zeln des T. pratense befeſtigt, und der verſchiedenen Färbung wegen konnte man immer febr gut erkennen, wo Trifolium aufhörte und Orobanche anfing. Die Gefäßbündel von Tri- folium nahmen ſämmtlich gegen die Verbindungsſtelle hin eine unregelmäßige wurmförmige Geſtalt an, und lagerten ſich un⸗ mittelbar an das fehe unregelmäßige, verworrene, durcheinan⸗ derliegende Zellgewebe der Orobanche an, welche letztern unmittelbar an der Verbindungsſtelle niemals Gefäßbündel zeigte. Die vom Herrn Unger angegebene und auch vom Herrn Meyen erwähnte Art und Weiſe der Verbindung beider Pflanzen, daß nämlich die Verbindung fo innig fei, daß Ge- fäße aus den Wurzeln des Trifolium in bie Orobanche übergingen, konnten wir nirgend wahrnehmen. Allerdings iſt die Verbindung ſehr i inniger Natur; indeß bleibt man bei guten Schnitten faſt nie im Zweifel, wo Orobanche aufhört und Trifolium anfängt, wenn gleich die Unregelmäßigkeit der zel⸗ ligen Bildungen beider Pflanzen das Bild ſehr unklar und verworren macht. Die Befeſtigung ſelbſt von Seiten der Oro- banche, entweder auf der Spitze oder der Seite fremder Wur⸗ zeln, wird durch die Baſis des Wurzelchens, welche ſpäter als Stengel⸗Baſis erſcheint, bewerkſtelliget, indem dieſes bis auf den Holzkorper der fremden Wurzeln dringt, und kings um die Verbindungsſtelle noch eine Menge aufſaugeuden Zellgewe⸗ bes entwickelt. Außerdem bildet die Orobanche oberhalb der Anheftungsſtelle noch eine Menge ſeitlicher Wurzeln, von des nen ſich diejenigen, die wieder auf e treffen, wiederum ^ auf ähnliche Art anſaugen. Was endlich die immer mehr und mehr um ſich greifende Verbreitung der O. minor betrifft, ſo habe ich deshalb mehr⸗ fache Erkundigungen bei den Landleuten hieſiger Gegend ein⸗ gezogen, aus denen hervorgeht, daß die Wechſel⸗Wirthſchaft der Grund davon iſt. Der Klee wird nämlich in der Schweiz ziemlich überall im Frühjahr mit der Sommerfrucht ausgeſcet, und darauf am Ende des zweiten Jahres wiederum umgeak⸗ tert. Auf folgen friſch angelegten Kleeſeldern erſcheint dann 291 die Orobanche immer erit im Frühjahr des zweiten Jah⸗ res. Bei der Kleinheit des Samens miſcht ſich derſelbe dem Samen des Klees bei, wenn letzterer von Aeckern genommen wurde, wo ſich die Orobanche angeſiedelt hat. Die Samen der Orobanche keimen alsdann wahrſcheinlich fdon i im Herbſte des erſten Jahres, wenigſtens fand ich in dieſem Frühjahr ſchon Ende Aprils auf einigen Stauden von Trifolium, die ich zufällig aushob, einige Orobanchen auf den Wurzeln befeſtigt, die in der Geſtalt viel Aehnliches mit der Zwiebel der Fri- tillaria Imperialis hatten, und ungefähr von der Größe ei⸗ ner Haſelnuß waren. Das Keimen ſelbſt zu beobachten, wollte mir aber bis jetzt noch nicht gelingen, und jedenfalls wird dies immer deshalb ſeine bedeutende Schwierigkeiten haben, da es gänzlich unter der Erde vor ſich geht, wie ſich aus dem oben Erwähnten leicht ſchließen läßt. Schon früher ſtellte ich über das Keimen und die Dauer dieſer Pflanzen verſchiedene Verſuche an, die mich aber zu keinem durchaus ſichern Reſul⸗ tate führten. Zu dieſem Endzwecke wurden Orobanchen vor⸗ ſichtig mit der Mutterpflanze und einem Ballen Erde ihrem natürlichen Standorte entnommen, und in dem Garten in ver⸗ ſchiedenen Localitäten eingepflanzt; in demſelben Jahre blühten fie zwar recht gut weiter, erſchienen aber im nádjten. Jahre nicht wieder, wodurch ich mich überzeugte, daß ſie keine aus⸗ dauernde Wurzel beſitzen, ſondern ein-, oder wenn meine Ver⸗ muthung über das Keimen richtig ſein ſollte, halb zweijährige Pflanzen ſind, die ſich nur durch den Samen vermehren. Künſtliche Ausſaaten, die ich auf verfchiedenartige Weiſen vor⸗ nahm, führten mich aber bis jetzt noch nicht zu dem gewünſch⸗ ten Ziele, ſei es nun, daß ich die Erde, in welche die Samen | ausgeftreuet wurden, zu naß pielt, denn es ijf eine Eigen⸗ thümlichkeit der Orobanchen, daß ſie am häufigſten auf bergi⸗ gen und trockenen Standorten wachſen, oder ſei es auch, daß die Samen nicht gut ausgebildet waren, oder daß ich die Töpfe in denen die Ausſaat vorgenommen wurde, zu früh wieder ausleerte, kurz ich konnte das Keimen dieſer Pflanzen noch nicht beobachten. In dieſem Jahre werde ich nun noch anderweitige Verſuche in dieſer Hinſicht anſtellen, und die Re⸗ ſultate ſeiner Zeit mittheilen, jedenfalls aber wird es das zweckmäßigſte ſein, die Samen der Orobanche mit den Sa⸗ men der Pflanze, worauf ſie waͤchſt, zuſammen auszuſtreuen, welches auch ganz die Art ijt, wie die Anzucht der Cuscuta- , Arten am leichtesten gelingt. — Um dem — Um⸗ pflanzt werden. ‚entfernten. Reihen, 9 Zoll auseinander. Sobald Knospen er⸗ —— der. O. minor Einhalt zu —. baben die Land- wirthe vorzüglich darauf zu achten, ihren Kleeſamen von fole chen Orten zu beziehen, wo die Orobanche noch nicht ein⸗ heimiſch iſt. An ſolchen Orten aber, wo ſie ſich einmal ein⸗ gebürgert hat, möchte ein tiefes forgfältiges Umrajolen des Bodens das einzige Mittel ſein, um fie wieder los zu wer⸗ den, da alle feineren Sämereien in einer gewiſſen Tiefe nigi mebr aufgeben. 1 Auszüge aus englifchen Gostenjebriften, Kultur 9 l Mar nec eme pedes Myatts Pine: 7 ) Erdbeere. (Aus dem Gardener's Chronicle. Juli 31842) . Die beſte aller jetzt bekannten Erdbeeren iſt Myatt's Pine ). Da fie jedoch nur wenige zu kultiviren verſtehen, fo. findet man fie auch in den Sammlungen felten, und ſelbſt — Herr Myatt, der fie zuerſt anzog, konnte fie nicht laͤnger am Leben erhalten. Deshalb theilt Herr Mearns, im botaniſchen Garten zu Leeds, Folgendes über die Kultur mit. Wegen der vielen Klagen in Hinſicht der been aller Erdbeeren, Myatt's Pine, erlaube ich mir folgende Methode anzugeben, wonach ich dieſe und alle anderen Erdbeeren kultibire. Man nehme die erſten Ausläufer, fobal. fie Wurzeln gemacht haben, am Beſten Ende Juli, und pflanze ſie auf ein dazu bereitetes Beet ungefähr vier Joll aus einander, begießße ſie reichlich, beſchatte ſie auch, wenn die Sonne hell ſcheint, und halte die Beete von Unkraut rein. Im Herbſte oder im nächſten Frühjahr nehme man ein anderes gut gegrabenes und gedüngtes Beet, wohin die Pflanzen zum Testen Male tet» Man pflanze ſie in 18 Zoll von einander ſcheinen, entferne man dieſe im ersten Jahre, und halte die Beete rein von Unkraut; es iſt jedoch nicht nöthig, bie etwa⸗ nigen Ausläufer zu entfernen, die man der Pflanze bis dm zweiten Jahre laſſen kann. Beim Stem hüte man fif, die Erde zu et ud. er hi indem die feineren Wurzeln ad 25. Siche Gardener's Chronicle Nr. ^ A 2 = ; 7 a 29 Oberfläche derſelben den Pflanzen äußerſt nothwendig ſind. Ehe die Blätter den Boden zu ſehr bedecken, entferne man alles Unkraut, und bedecke dann die Oberfläche der Erde zwi⸗ ſchen den Pflanzen auf alte Weiſe mit reinem glatten Stroh, daher die Benennung „Strohbeeren (Straw - berries)". Auf diefe Art kultivirt man Myatt's Pine-Erdbeere zur größe ten Vollkommenheit und in größter Menge. Die erſten neuen Ausläufer entferne man und pflanze ſie auf ein Beet, wie zu— vor erwähnt, und ſobald die Früchte geerntet ſind, vernichte man die alten Pflanzen, und benutze das Beet zu Blumenkohl und ergleichen. Myatt's Pine thut ſelten gut, wenn ſie drei Jahre hindurch auf demſelben Beete ehen bleibt, ſelbſt nicht dann, wenn ſie gut gedüngt wird; derſelbe Fall iſt es mit der Hautbois, Elton Pine, Downton und beinahe mit allen Erdbeeren. Ueber — u Chrysanthemum indicum. (Aus dem Gardener's Chronicle Auguft 1842.) Die großen Fortſchritte, die in den letzten Jahren mit dieſem Chrysanthemum ſich gezeigt haben, ſind ein ſicherer Beweis, daß daſſelbe mit zu den Lieblingspflanzen gehört, und mit Recht ſchon deshalb, weil es gerade zu einer Zeit blüht, wo wenige andere Pflanzen ein Conſervatorium beleben. Die Hauptbedingungen, um dieſe Pflanze in größter Voll⸗ kommenheit zu kultiviren, find: denſelben reichlich Topfraum zu geben, fie fo oft zu verpflanzen, als die Töpfe mit den Wurzeln ausgefüllt werden, ihnen eine reiche, oder beffer fette Erde zu geben, ſie reichlich zu begießen, und ſie an einem Orte zu kultiviren, wo ein freier Luftzug berrſcht, wo fie ‚aber, auch vor ſtarken Winden geſchützt ſind. Bei Vernach⸗ ung im Begießen oder bei einer ſchattigen Stellung un⸗ Eran y unb SX auern, werden fie (ang, die unteren jezt, wo die Pflanzen in die ſſen, in denen ſie blühen ſollen. 2 Erde miſche man eine Hand voll Salpeter, der es verhindert, daß die Erde in den Töpfen zu ſchnell austrocknet, mithin zum Theil die Mühe des Begießens erſpart. Um jetzige Jahreszeit ſind die Pflanzen ſehr geneigt, vom Mehlthau befallen zu werden. Die zuerſt davon befallenen müſſen ſogleich von den übrigen getrennt, und mit geſtoßenem Schwefel überſtreut werden, der 2— 3 Tage auf den Pflan⸗ zen bleiben muß. i Man fege die Pflanzen an einen Ort, wo fie der Sonne völlig ausgeſetzt ſind, und begieße ſie wöchentlich ein bis zwei mal mit aufgelöſ'tem flüſſigen Dünger. Jeder von unten auf⸗ ſteigende Trieb muß beſonders an einem Stock gebunden wer⸗ den. An ſtarken Pflanzen kann man fünf Haupttriebe ſtehen laſſen, an ſchwächeren aber nicht mehr als zwei oder drei. Sind die Blüthenknospen deutlich erkennbar, ſo kneipe man die kleinſten ab, ſo daß nicht mehr als drei an jedem Zweige bleiben. Fangen die Knospen an aufzubrechen, ſo ſetze man die Pflanzen in einen kalten Kaſten oder in ein Gewächshaus, wo fie vor Näſſe geſchützt find. Die frühen Varietäten blühen zuweilen im Freien, auf warm gelegenen Blumenrabatten, doch werden ſie die Dahlien, Salvien und andere tm nie vertreiben. 1 Beſchreibung einiger neuen Pflanzen. Vom Herrn Profeſſor en zu Cureghem bei Vritet (Fortſetzung.) 7. Acianthera. (Gynandria Monandria. Orchideae : Malaxideae.) Sepala conniventia, lateralibus connatis, supremo ga- leato. Petala minora cuneiformia, apice dilatata: columna articulatum, 3 lobum; lobis lateralibus acutis, intermedio plano obtuso; Columna alata membranacea apice lacerata; anthera apiculata, unilocularis; eigenes 2, materie pulverea ad basin cohaerentia, Acianthera punctata Scheidw. Foliis solitariis, ovatis, obtusis, glaucis, pedis pur- pureo - punctalis; sepalis extus villosis, intus pur- labellum cum pureo-punctatis vel ocellatis; labello purpureo, pe- -talis punctatis. Flores racemosi, racemi pauciflori cernui, basi sphathacei, E Patria Brasilia. Dieſe epiphytiſche Orchidee hat Se. Durchlaucht der Her⸗ zog von Aremberg vor einigen Jahren aus Braſilien erhal⸗ ten. Auf den erſten Anblick gleicht dieſelbe einer Pleurothal- lis, und man hatte ſie auch einige Zeit dafür gehalten. Sie unterſcheidet ſich aber von dieſer Gattung durch die zugeſpitzte Anthere, durch die geflügelte, an der Spitze zerſchlihte Säule, und durch die mit letzterer artikulirte Kronenlippe; außerdem daß dieſe, wie geſagt, dreilappig iſt, während fie bei Pleuro- rhallis ganz ijt. | Die ganze Pflanze ijt, obſchon fie zu den kleineren Ar⸗ ten gehört, (bón. Die Blätter ſind oval, dick, blaugrün, ein Zoll fang, auf beiden Seiten braun punktirt. Die Blumen ſtehen zu 5 — 6 auf einem gemeinſchaftlichen Blumenſtiel, und bilden eine etwas überhangende Traube; ſie ſind von außen zottig⸗grau, im Innern grünlich und mit braunen Punkten und Augen gezeichnet, aber ohne Geruch. Die Pflanze ver- langt ziemlich viel und feuchte Wärme. 8. Centranthera. Gynandria Monandria, Orchideae : Malaxideae,) : Sepala lateralia connata, supremum galeatum; petala Labellum cum columna arti minora cuneiformia. culatum, 3 lobum, lobis lateralibus minimis acutis, intermedio ovato obtuso. Columna alata, submem- branacea apice lacerata. Anthera apiculata, unilo- cularis, pollinia 2 materie palverea cohaerentia. Centranthera punctata Scheidw. Folio ovato, obtuso, glauco, utrinque fusco punc- tato. Sepalis extus villosissimis, intus fusco - ocella- tis; labellum purpureum. ` Flores racemosi, racemi radicales cernui. | Planta epiphyta brasiliensis, ` carnoso unciali exacte ovato. Vorſtehende Pflanze bat Se. Durchlaucht der Herzog von Aremberg vor einigen Jahren aus Braſilien erhalten. Obſchon dieſelbe, gleich den Pleurothallis, denen fie ſehr nabe ſteht, zu den kleinen Arten gehört, ſo kann man ſie dennoch wegen der ſchön braungetüpfelten blaugrünen Blätter und der caule semiunciali, folio B ſonderbaren Blumen zu den Zierpflanzen rechnen. Die Pflanze 293 bildet einen 9tafen, und jeder Stengel bringt eine Blumen- traube bervor. l 9. Liparis alata Scheidw. (Gynandria Monandria. . Orchideae.) Foliis 6, oblongo - ovatis, acutis, plicatis, petiolatis, spica erecta multiflora brevioribus, Scapo alato, squa- moso, purpureo; alis 6, membranaceis. Sepalis pe- talis linearibus latioribus; labello mucronato revo- luto atropurpureo. Gynostemium viride; flores ante anthesin purpurei. Habitat in Mejico. i 1 Obſchon die Arten der Gattung Liparis kleine und un⸗ | anſehnliche Blumen tragen, und daher wenig von Blumenlieb⸗ habern geachtet werden, ſo macht dieſe Art doch eine Ausnahme davon. Die Blätter find zahlreich, gewöhnlich zu ſechs ſtehend, verlängert=eiförmig, zugeſpitzt, gefaltet. Der Blumenſchaft iſt aufrecht, ſechsflügeligt, beſchuppt, lebhaft purpurfarben. Die Blumenähre 6 Joll lang, und mit zahlreichen Blumen beſetzt; die Blumen 6 Linien lang, purpurfarben, die Blumenlippe blutroth, das Säulchen grün. Dieſe Pflanze blüht gegenwärtig in den Gewächshäuſern Sr. Majeſtät des Königs von Belgien zu Laeken. ; (Wird fortgefegt.) -" - Das * a Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Sabres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Herrn Tbeodor Eduard Wietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Foriſezung.) 9. Trauben-Wald⸗Erdbeere. Fragaria sylvestris botryformis Duch. Nah Simon Pauli foll dieſer Erdbeerſtock, welcher gleichfalls eine Varietät der Fragaria vesca iſt, auch auf den Gebirgen vorkommen. Die Nachrichten und Beſchreibun⸗ gen, welche über ibn vorhanden find, find jedoch fo mangel- oft, und klingen fo abentheuerlich, daß der ganzen Sache we⸗ 294 nig Glauben zu ſchenken, oder dieſer Erdbeerſtock höchſtens nur für eine Abnormität zu halten iſt. 5 Eine vollſtändige Beſchreibung von den Trauben⸗Wald⸗ Erdbeeren, iſt, ſo viel mir bekannt, nicht vorhanden; nur das wird von ihnen als charakteriſtiſch angeführt, daß ſie auf einem einzigen Stengel, der noch einmal ſo ſtark war, als einer von der gewöhnlichen Größe, der aber nur einen einzigen Kelch hatte, neun fi ch ganz bon einander unterſcheidende Erdbeeren trugen. Dieſer Erdbeerſtoc iſt jetzt nicht mehr vorhanden. 10. Die Wald⸗Erdbeere von Plymouth. Pragaria sylvestris. muricata Duch. i Gà iſt unter den Erdbeeren keine Corte, welche zu ſo verſchiedenen Meinungen und Urtheilen Anlaß gegeben hat, und von der ſo ſeltſame Dinge erzählt worden ſind, als die Wald» Erdbeere von Plymouth. Was die darüber aufbewahrten Nachrichten der ältern Autoren betrifft, ſo iſt es vorzugsweiſe Zanoni, der zwi⸗ ſchen 1615 und 1682 als Direktor des botaniſchen Gartens zu Bologna lebte, welcher ausführlich darüber berichtet. Du⸗ chesne hat nicht nur dieſe Beſchreibung, ſondern auch noch viele andere über denselben Gegenſtand borhandene Nachrich⸗ ten in ſeiner Geſchichte der Erdbeeren mit aufgenommen, von denen das Weſentlichſte Folgendes iſt. Ungeachtet die Erdbeere von Plymouth ſeit ungefähr 60 Jahren (alſo im erſten Decennium des 17. Jahrhunderts) von vielen Botanikern beobachtet worden ijt, fo ſcheint fie do jetzt nicht häufiger in Kultur genommen zu ſein, als in der vorherge⸗ henden Zeit. — Ich babe aber durch den Dr. Monti zu Bo⸗ logna ein getrocknetes Exemplar jener Erdbeere empfangen, das mir in ſo fern von der größten Wichtigkeit war, als ich da⸗ durch Aufſchluß über die Natur dieſes Erdbeerſtocks und ſei⸗ nen monſtröſen Charakter erhalten habe, wodurch ich in den Stand geſetzt bin, die Beſchreibung des Zanoni zu mäßigen und zu berichtigen. i die f: efihreibung, w ?eigiebt, en bie Pflanze: an eder baumartige Erdbeere mit krau lartiger 93 Lütbe. arborea, con fiore erbaceo. UM a | „einen ſchönen, dem gemeinen welche derſelbe feiner ſehlethaften e (net aber dais Br, nur etwas größer, » : riger unb unten weißer. Aus ihm erhebt ſich ein einziger gerader, holzigter, in der Höhe gekrümmter Stengel, der ſich an der Spitze in zwei, bisweilen in drei Aeſtchen mit Schild⸗ chen theilt. — Die oberſten Zweige ſind mit Augen und mit einzelnen kleinen und ſehr engen Blättern beſetzt. Aus der Höhlung dieſer Augen wächſt ein zarter Stiel, bisweilen, was aber felten geſchieht, zwei; jeder endigt fi mit einer runden Knospe, oder vielmehr mit einem ganz graſigten Kopfe. Wenn fub derſelbe im Juni öffnet, fo kommt eine graſigte Blüthe zum Vorſchein, die aus der nämlichen Subſtanz, wie die an⸗ dern Blätter dieſer Pflanze zuſammengeſetzt iſt; etwas, das ich weder an andern Erdbeerſtöcken, noch an irgend einer dies fer Art Blüthen geſehen habe. Dieſe Blütbe iſt aus fünf oder ſechs kleinen, sent breiten und weitläuftig gezähnten Blättchen zuſammengeſezt. In der Mitte erhebt ſich eine Scheibe voll grüner Haare. Wenn ſie ſich vergrößert, ſo erhebt ſie ſich, und verwandelt fib in eine Frucht, die im Reifen roͤthlich und auch wegen ihrer Haare etwas grünlich wird, ſo daß ſie dem Auge eben ſo ungewöhnlich als wunderlich erſcheint. Die Geſtalt iſt ber gemeis nen Erdbeere ähnlich, doch etwas länger, ſpitziger und ganz mit jenen langen grünen Haaren beſetzt, wie man ſie auf der Abbildung ſieht. — Man wird ſich wundern, fährt Zanoni T daß ich bite fen Erdbeerſtock einen Baum (Fragaria arborea) genannt habe. Ich weiß gar wohl, daß dieſer Beiſatz ihm ſehr un⸗ eigenlich zukommt, aber ich habe ihn von den andern durch ein Wort unterſcheiden wollen, das mit den Eigenſchaften, die ich ihm feiner Befchaffenpeit nach beigelegt habe, auch Me einftimmt u. f. tv. Duchesne fügt nun der Zanoniſchen eos des Wald⸗Erdbeerſtocs von Plymouth erläuternde Bemerkun⸗ gen bei, die aber nichts weniger als beſtätigend ſind, ſondern diefelben vielmehr als übertrieben und fehlerhaft darſtellen. Gleicher Anſicht iſt Monti, Nachfolger des Zan oni in Bologna. N Den urſprung dieſer Erdbeere anlangend⸗ ſo findet man ihn in Johann Gerards Geſchichte der Pflanzen anges führt. Es heißt in dieſem von Thomas Johnſon, Apo⸗ theter zu London, verbeſſert im Jahr 1663. daſelbſt ber» ausgegebenen Werke: Man erhält in unſern Gärten, als bloße Varietät, einen Erdbeerſtock, der zwar dem gemeinen an Blät⸗ tern und Wachsthum ähnlich ijt, der aber durch feine grünen Blüthen, durch feine harten, rauhen, ſtechenden, grünroͤthlichen Früchte verſchieden iſt. Joh. Tradescent ſoll der Erſte geweſen ſein, der dieſen Erdbeerſtock kennen gelernt, und ihn in einem Garten zu Plymouth gefunden hat. Parkinſon, in ſeinem irdiſchen Paradies, welches 1629. zu London erſchienen iſt, redet gleichfalls von dieſem Erdbeer⸗ ſtock, und ſagt unter Anderm von ihm: Seine Köpfe find aus grünen Blättern zuſammengeſetzt und in Geſtalt eines Wulſtes geordnet; in der Mitte erhebt ſich die Frucht; ſie wird im Reifen ſehr zart und nur ein klein wenig roth; aber ſie iſt ganz mit kleinen rauhen Stacheln beſetzt, die jedoch der Junge im Genuß nichts thun. Sie taugt indeſſen wenig und iſt kaum genießbar. — Parkinſon hat die Erdbeere unter dem Namen Frag. aculeata abgebildet. Simon Pauli, welcher um das Jahr 1690. ſchrieb, erzählt, daß er im Jahr 1623., als er die Botanik unter Bar- ſtius im Garten der Akademie zu Leyden ſtudirte, einen Crd- beerſtock mit ſtachlichten und haarigen Früchten geſehen habe. Es ijt wahrſcheinlich, daß dieſes der Erdbeerſtock von Ply- mouth geweſen ſei. Rai jagt, daß er den Erdbeerſtock von Plymouth wäh⸗ rend mehrerer Jahre (1686) zu Cambridge kultivirt habe, denſelben aber nicht als eine verſchiedene Art, ſondern nur als ein Spiel der Natur betrachte. ^ — Sournefort hat, fo wie Moriſon, dieſen Erdbeer⸗ ſtock nach Zanoni angeführt (1700). Linné, hat denſelben auf Moriſon's Seugni mit auf» genommen, und Willdenow in feiner spec. plant. führt ihn als eine Varietät der Fragaria elatior an, und nennt ihn Frag. elatior 9 muricata, Poiteau, im Duhamel Tom. III. pag. 115. pl. 43., fogt: von der Fragaria muricata: Am 19. Mai 1830. zeigte Herr Jacquin der Gartenbau- Geſellſchaft von Paris eine Erdbeerpflanze vor, welche einer feiner, Korreſpondenten zwei Jahre früher aus dem Samen der Alpen» oder Monats-Erdbeere erhalten hatte. Dies ijt eine Monftrofität, welche fid. wahrſcheinlich von Zeit zu Seit un ter den Samenpflanzen der Erdbeeren findet, die aber von den wenigen, an das Neue hangenden Gärtnern in ſo fern glei wieder fortgeworfen wird, als ſich ihre Frucht nicht zum Verkauf eignet. Wir haben geglaubt, ſie hier (im Duhamel) in allen ihren Theilen abbilden zu mifen, einmal um die Analogie zu zeigen, welche ſie zu anderen lebendig gebähren⸗ den Pflanzen hat, wie z. B. zu Polygonum viviparum, Poa vivipata, Furcroea gigantea, Veronica vivipara etc. und dann wieder, um den Phyſiologen ein Beiſpiel zu geben, wie ſehr die den Pflanzen beigegebenen Organe geneigt find, ihre Geſtalt zu wechſeln, ſowohl in Bezug auf ihre Natur, als auf ihre Verrichtungen, und wie ſehr leicht das Eine in das Andere übergeht. — In dieſer Hinſicht beſchaͤftigen fih die botaniſchen Phyſiologen ſeit einigen Jahren ſehr angelegentlich, diefe Verwandelungen und Uebergänge der Pflanzen-Organe zu erklaren. — Dupetit Thouars bezeichnet mit dem Namen Cloranthie (d. h. grüne Blume) alle Blumen, welche anſtatt der Petala, Staubfäden und Piſtillen Blätter ent⸗ wickeln; daher ijt auch die hier in Rede ſtehende Erdbeere eine Cloranthie. Die eigentliche, hier abgebildete Erdbeere, ftellt ganz vollkommen die Alpen⸗Erdbeere vor; allein die Sa⸗ men oder vielmehr die kleinen Perikarpien, ſind hier in kleine grüne Auswüchſe übergegangen, welche dem Gaumen unange⸗ nehm ſind und den Genuß der Frucht verhindern: der Kelch, die Blumenblätter und die Staubgefäße find oihil } diea iu nertwürdigen Wechſel unterworfen. u. ſ. w. — folgt.) in ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſi p 0 und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» eee, -Gärten zu paiia, ift. 2. Edwards itünieil Register. Juli 1842. (Taf. 39.) Hydrotaenia Meleagris Lindt. (Triandria Monogynia. Irideae,) Eine hoͤchſt merkwürdige und feltene Sfanje, bie i im Garten der Gartenbau⸗Geſellſchaft zu London im vergange- nen | Sommer zum m Male blühete. Obgleich nahe mit 296 der Gattung Sisyrinchium verwandt, fo gleicht fie auf dem erſten Blick doch mehr einer Fritillaria. Ihr äußerer An⸗ ſchein iſt keinesweges ſehr anziehend, aber das Innere der Blumen zeigt eine deſto ungewöhnlichere Schönheit. Die ſon⸗ derbare, waſſerähnliche Binde, die aus Cryſtallſtückchen zuſam⸗ mengeſetzt zu ſein ſcheint, ijt ein höchſt merkwürdiger Gegen- ftand. Die Narben ſind nicht minder eigenthümlicher Art, jede theilt ſich in zwei Arme, die aufgerollt ſind und einer Ninne gleichen. Hydrotaenia iſt eine Kalthauszwiebel von ſehr leichter Kultur. Sobald die Zwiebel eingezogen hat, darf ſie durch⸗ aus nicht begoſſen werden. Im Frühjahre wird ſie verpflanzt, und ſobald ſie treibt, allmählig begoſſen. Lehm, Lauberde und Sand zu gleichen Theilen iſt die geeigneteſte Miſchung zu ih⸗ rem Gedeihen. (Taf. 40.) | Gesuera longifolia Lindl. rent ‚ (Didynamia Angipepermie. Serre h $e neue Art hat den Habitus ton G. beni. unb weniger Aehnlichkeit mit G. faucialis, bulbosa u. 4. Sie wird ungefähr zwei Fuß hoch, und iſt dicht mit kleinen, feinen, grauen Härchen beſetzt. Sie wurde durch Herrn Hartweg von Guatemala eingeführt. Die Kultur iſt ſehr leicht und einfach. Die Diii geſchieht durch junge hes die unter einer Glocke ſehr ſchnell wachſen. (Taf. 41.) Stylidium pilosum. Labill. (St. longifolium Richard.) | e bis jetzt in den Gärten bekannten Stylidien wur⸗ ſämmtlich aus vom Schwanenfluſſe eingeführten Samen ge- he mo fie jer häufig find. Dieſe Art hat die größten Blumen von allen bekannten. Der natürliche Standort dieſer Pflanzen ſind ſandige Ebenen, die vienes Frühjahr ſehr feucht find. In der | u gewöhnlich ſchöneres Anſehen, als im natürlichen Zuſtande. Die Pflanze verlangt eine ſandige Heideerde mit Lehm gemiſcht, und muß im Sommer, wäh⸗ rend der Zeit ihres Wachsthums ſehr naß gehalten werden, aber trocken im Winter und dann an einem kalten Ort im Gewächshauſe ſtehen. (Taf. 42.) Epidendrum raniferum Lindl. (Gynandria Monandria, | Orchideae.) a Eine dem E. punctatum nahe ſtehende, aber ſehr ver- ſchiedene und ſchönere Art, von Mejico, mit grünlichen, Pur» purroth gefleckten Blumen. Sie gedeiht gut in einem Topf mit torfiger Heideerde, verlangt viel Waſſer, wenn ſie im wachſenden Zuſtande ift, und eine ſehr hohe Temperatur. Literariſches. Von den bereits früher angekündigten: Icones plantarum rariorum horti regii bota- ` tanici Berolinensis, oder Abbildungen ſeltener Pflanzen des Königl. botaniſchen Gartens zu Ber lin, von H. F. Link, Fr. Klotzſch, Fr. Otto. Berlin in der Nicolaiſchen Buchhandlung. 4. Zwei Bogen Text und 6 Abbildungen zu jedem Heft. Preis 14 THL i find feit. der Zeit das Schlufheft des erſten Jahrganges und die beiden erſten Hefte des zweiten Jahrganges erſchienen. Sie enthalten folgende Abbildungen nebſt beſchreibendem und erläu⸗ terndem Tert. Pentapera sicula Kl. Tigridia violacea Schiede. Olinia acuminata Kl. Protea longiflora Lam. var. Mundii N. Higginsia mexicana N. Olinia cymosa Thbg. Pitcairnia ringens N. Lennea robinioides N. Eche- veria bracteolata N. Salvia tubiformis N. Oxalis dis- color Kl.“ Commelyna scabra Benth. Scelocbilus Ot- ` tonis Kl. Hibiscus Cameronis Knowl. et Weste, Lo- belia texensis Rafin. Tigridia lutea N. Lycopersicum . peruvianum Miller, var. commulatom — "m dendrum marginatum T M38. Zehnter Jahrgang. 1842. — Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fur Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. i In Verbindung mit ben em Gärtnern und Botanifern des In» und Auslandes, herausgegeben i PE Otto, | Albert Dietrich, | Königl. Preuß. Garten: Direftor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philoſophie und Lehrer Sonnabend, den 17. September. bido-lanatissimis, mox sordide tomentosis; aculeis Beſchreibung re ; i ; exterioribus septem inaequalibus, patenti recur- „hm Fa Ec hinocactus. vulis: tribus superioribus subulatis, suberectis, duo- g: 3 | bus lateralibus maximis duobusque inferioribus ap- , Si Qnm Fer Gorff ! planatis, centrali uno latissimo, ad imum dejecto, in ' Echinocactus texensis Nob. costae cristam quasi adpresso, snbcarinato, apice re- Ech. depresso- -globosus, glaucescenti- -viridis, 14-an- curvo, omnibus transversim striatis, nascentibus pur- gularis, vertice impresso, lanato; sinubus primo acu- pureis, velutinis, mox ferrugineis, apice flavescenti- tissimis, tandem complanatis, repandis; costis verti- bus, tandem fusco -pruinosis. calibus, crenato-repandis, subflexuosis, acutis, ad Flore magno crateriformi; sepalis linearibus, rigide mu- areolas inflatis, mox dilatatis, tandem planissimis; cronatis; petalis spathulatis, laciniato - fimbriatis, mu- areolis magnis, remotis, obcordatis, nascentibus al- cronatis, dilutissime roseis, — basi purpu- € r nannte y" i I reis; stigmate 11-radiato, antheras 8 ra- diis apice mucronulatis. Faſt kuglig, grün mit etwas grauem Anfluge; Scheitel wollig, etwas eingedrückt; Rippen 10, von denen 4 nach oben getheilt find, daher für jetzt 14⸗rippig; Furchen geſchweift, anfangs ſehr ſcharf, tief und eng, ſpäter verſtrichen; Rippen um die Knoten verdickt, vertikal, gekerbt⸗geſchweift, am Ker- beneinſchnitt gewöhnlich etwas geknieet, ſcharf, anfangs ſchmal, 9 Linien hoch, ſpäter breiter, endlich ſehr flach, ſo daß die Furche fait ſchwindet; Scheiben febr groß, 6 Lin. lang und eben fo breit, 18 Lin. von einander entfernt, haben in der Jugend der Pflanze eine vollkommen nierenförmige Geſtalt, und wer⸗ den ſpäter umgekehrt berzfoͤrmig, indem fie fih oberhalb der Stacheln vergrößern, und eine dreieckige Verlängerung bilden, welche die Spitze des Herzens vorſtellt, während die beiden runden Lappen nach unten gerichtet ſind, in der Jugend mit reichlicher weißer Wolle bekleidet, welche ſich bald in einen ſchmutzig grauen Filz umwandelt; Stacheln S an der Zahl, 7 äußere, von ungleicher Länge und Geſtalt, abſtehend, ein wenig zurückgekrümmt; 3 obere pfriemenförmig, etwas aufge⸗ richtet, der mittlere derſelben, der im früheren Alter der Pflanze immer fehlt, kürzer; dann 2 ſeitliche, horizontale, abgeflacht und am größten; endlich 2 untere, ſchräg niedergebogene, eben⸗ falls abgeflachte, von gleicher Länge mit dem mittleren der 3 oberen, welcher 5 Lin. mißt, die 2 ſeitlichen oberen 6 Qin., die 2 ſeitlichen horizontalen 8 Lin. lang; 1 Centralſtachel brei⸗ ter als die übrigen, nach unten gerichtet und gleichſam an den Kamm der Rippe angedrückt, in der Mitte, der Länge nach, mit einer etwas vorſtehenden Linie verſehen, und an der Spitze 'enförmig zurückgebogen, 9 Lin. lang, an der Baſis 2 Lin. breit — alle ſind queergeſtreift, in der Jugend purpurfarben, nn ſpäter roſtfarben mit w— Spitzen, zuletzt bereift. HIT z Sims Mitte enr. Mittags ſich Öfen, flach tra- Bass hellgrünen, nach oben in eine um Fütßliche Borſte auslaufenden Schup⸗ 9 ien = langette 298. die inneren linienförmig, zugeſpitzt, zolllang, dunkelgrün, mit hellerem häutigen Rande, nach oben rothbraun, nach und nach an Farbe und Geſtalt ſich den Petalen nähernd, beide Rei⸗ hen in ſchmutzig⸗weiße Wolle gehüllt, und an der Spitze in eine ziemlich lange, ſteife, ſtechende, grünbraune, etwas zurück- gebogene Stachelſpitze auslaufend; Petalen ebenfalls in 2 Rei⸗ ben, länger und breiter als die Sepalen, ſpatelförmig, an der Baſis bis zu 3 ihrer Länge hellpurpurroth, der übrige Theil ganz hell roſenroth, durchſchimmernd mit etwas dunklerer Mit⸗ telrippe, welche oben in eine borſtenförmige Spitze ausläuft, die an der äußeren Reihe ſtaͤrker und ſteifer und der der Ge» palen ähnlicher ijt, unten find die Petalen febr ſchmal und ents fernt von einander ſtehend, verbreitern ſich allmählig bis zu 3—4 in., und find an ihrem oberen Theile unregelmäßig geſchlitzt⸗gefranzt, mit feinen, ziemlich langen, an der Baſis etwas breiteren, oben zugeſpitzten Franzen; Piſtill 3 fo lang als die Petalen, Griffel ſäulenförmig, dick, längsgefurcht, weiß⸗ lich gelb, Narbe ausgebreitet, II- lappig, Lappen länglich rund⸗ lich, oberwärts etwas abgeflacht, am Ende mit einem röͤthli⸗ chen, ſehr feinen Stachelſpitzchen verſehen, hellgelb, oberwärts mit ganz zartem röthlichen Anfluge; Staubgefäße höchſt zahle reich, kürzer als das Piſtill, die inneren ganz dicht um letzte⸗ res gedrängt, die äußeren mehr einzeln ſtehend; Staubfäden unten roth, nach oben blaſſer, an der Spitze hellgelb mit gold⸗ gelben, länglich rundlichen Staubbeuteln. Die beſchriebene außerordentlich ſchöne, dem Ech. recur- vus am nächſten ſtehende Pflanze wurde aus Samen gezogen, welchen der hieſige Königl. botaniſche Garten 1835 von Te⸗ yas erhielt, aus welchem Lande, fo viel uns bekannt (außer einer Opuntia), noch keine Cactus- Art eingeführt wurde. Sie blühte daſelbſt zum erſten Male bei einer Höhe von 3 Zoll und einem Durchmeſſer von 4 Soll. Von Ech. recur- vus unterſcheidet ſich dieſe Art durch die weniger graue Farbe, : durch die zwar anfangs ſcharfen, bald aber ganz flachen Fur⸗ chen, durch die eigenthümliche Geſtalt der Areolen, durch die kürzeren ſammetartigen Stacheln, durch den an der Rippe faſt aufliegenden Centralſtachel, unter dem der bei recurvus im- mer vorhandene unterſte Außenſtachel hier mdi se. am ics bie oie Blühbarkeit dieſer Art. n le EU » Sg nian 299 dii | Auszug aus engliſchen Gartenſchriften. Gartenbau⸗Nachrichten von Neuſeeland. (Aus der Gardener's Chronicle. Auguſt 1842.) Die ſeit einigen Jahren in Wellington in Reuſeeland beſtehende Gartenbau⸗ ⸗Geſellſchaft erfreut fih ihres beiten Fort- ganges und hielt im Februar d. J. ihre erſte Ausſtellung, worüber bie New- Zeeland Gazette Folgendes mittbeilt. Unter den Gemüſen waren Kohlköpfe von 212 Pfund Gewicht, Turnips 21 Zol im Umfange und wogen 3 Pfund. Kartoffeln aus vaterländiſchen Samen, 9 Zoll lang. Aepfel von aus England eingeführten Bäumen, Dahlien, Pelargonien⸗ Sämlinge u. a. m. waren in großer Schönheit vorhanden. Mit einem Worte, Gemüſe werden in Wellington ſchöner unb billiger gekauft, als in London. Man kultivirt die Gemüſe in den Gärten in und bei der Stadt, häufig an Stellen, die als dürre Hügel bezeichnet werden. Die zuſehenden Fortſchritte in der Gartenbaukunſt daſelbſt, ſchreibt man theilweiſe den mit fo großer Sorgfalt überſendeten Samen zu *). Auf dieſe Weiſe verpackter Samen kam nach einer fünfmonatlichen Reiſe im beſten keimfähigen Zuftande an. Sie waren in dem Gar⸗ ten der Gartenbau- Geſellſchaft zu London geſammelt und be⸗ ) In der Gardener's Chronicle vom 30. Oktober 1841. befindet ſich eine Abhandlung über das Verpacken und Verſenden der Samen. Vielfältige Erfahrungen haben jedoch gelehrt, daß alle ältere Methoden, als ein luftdichte: Verſchließen u. a. hoͤchſt nachtheilig auf die Samen wirken, und daß alle neueren Er⸗ fahrungen auf die hier unten folgenden vier Regeln ausgehen, und daher allen Reiſenden, Sammlern, Samenhändlern und Blumenfreunden, die Sämereien aus ferneren Ländern kommen laſſen oder einſenden, nicht genug empfohlen werden konnen. Es giebt natürlich Samen, die eine andere Behandlung ver⸗ langen, und die hier ausgenommen ſind. Man laſſe die Samen gehörig an der Sonne (nicht am Feuer), oder in einem trockenen Zimmer trocknen. 2 WA; " Papier oder Leinen- Beutel müſſen gut getro 3. ane Beutel verſchließe man einzeln und lege ſie alle lofe in größere grobe Leinen» Beutel, damit ſie öfters wäh⸗ rend der Reiſe geſtört werden können, und 4. Man wähle zur Aufbewahrung dieſer Beutel mit Samen eine recht trockene Kajüte, oder irgend einen anderen lüftigen Ort des Schiffes. Obige Regeln find nicht düdrig oder etwa nach theore Anſichten gemacht, ſondern gründen ſich auf die entre vieler Jahre. fanden aus allen Sorten europäiſcher Gemüſe, Früchte und lumen. Gleichzeitig ſandte die neuſeeländiſche Geſellſchaft Samen an die Geſellſchaft in Wellington, der bei dem Herrn Charleswood im Covent⸗ dees get zu London ange⸗ kauft war *). i Erwiederung auf den in Nr. 31. dieſer Zeitſchrift enthaltenen Auffag: ueber die zweckmäßigere ere Einrichtung ho eee Verkaufs⸗Kataloge. Vom Herrn P- r). Da der oben erwähnte Aufſatz an praktiſche Gartner ge⸗ richtet iſt, ſo mögen die Anſichten eines ſolchen, die er in Be⸗ zug darauf nur in der Ueberzeugung auszusprechen wagt, daß fie von der größten Anzahl feiner Berufs-Genoſſen getheilt werden, hier eine geneigte Aufnahme finden. — Der Herr Verfaſſer iſt im Irrthum, wenn er meint, ein Jeder leſe einen Katalog ganz durch, denn die Meiſten ſuchen nur dieſe oder jene Pflanzen darin auf, um ſich über den A derſelben zu belehren, und mit oei anderer Kata⸗ *) — anthentiſche Kitchen theils über die Fortſchritte des Landbaues, — über die ber Viehzucht befinden fi) in s Gazeite Nr. 66. d. J. So wird unter anderen gg be ein Stier mit 10 Pf. St. und ein Kalb mit mehr als 7 Pf. St. daſelbſt bezahlt worden. **) Wir haben dieſe Erwiederung hier nur deshalb aufgenommen, damit man uns nicht der Parteilichkeit zeihen möge, weil fie gerade gegen einen Aufſatz von uns gerichtet iſt. Wäre dies nicht der Fall, hätten wir die Aufnahme verweigert, da ſie keine Belehrung über den angeregten Gegenſtand enthält, ſon⸗ dern nur ein bloße kann aber den nes höchſt g i faffer des Aufſatzes oder der "fag Recht bat, wenn ſie nur correcte Pflanzenkataloge erhalten, und eine E 2 nicht unter ſechs verſchiedenen Namen aufgeführt wird. ätte der Erwiederer daher gethan, ſtatt aller Pole er nur zu fear "d ein Pflanzen Katalog zweckmäßig ein, zurichten fi : würde ſich den Dank des Publikums et: worben 3 bemerken wir hierbei, ein Eu ‚liche Artiteh ferner nicht aufnehmen. — ETY Reda dk LI 300 loge zu vergleichen. Da nun anzunehmen ijf, daß der größte Theil der Käufer nur den Namen, nicht aber die Familie zu der die fragliche Pflanze gehört, kennt, ſo wird auch für den größten Theil die alphabetiſche Ordnung unbedingt die bequemſte und überſichtlichſte ſein und bleiben. Wenn aber Jemandem der gewählte Name unbekannt iſt, und er nicht weiß, ob die Pflanze eine Lilie oder ein Cactus iſt, ſo wird es ihm auch gleichgültig ſein, ob er erſteres Gewächs erhält. Was gewinnt er aber dabei, wenn er aus einem ſyſtematiſch geordnetem Ver zeichniſſe erſieht, daß Hemerocallis, Fritillaria, Gloriosa etc. zu den Liliaceen gehören? Er erfährt ungefähr, vor- ausgeſetzt, er kennt eine Gattung dieſer Familie, daß es ein Zwiebelgewächs iſt, weiß aber immer noch nicht, ob er dieſe oder jene auszuwählen hat. — Die ſyſtematiſche Ordnung eines Verzeichniſſes würde ihm zwar auch ſagen, daß Pereskia, Hariota und Lepismium, Cacteen ſind, wenn er aber von dieſen ihm vielleicht unbekann⸗ ten Namen einen auswählt, würde er beim Erblicken der Pflanze ſich gewiß ſehr getäuſcht fühlen, indem er ſich unter 5 Cacteen jedenfalls etwas Anderes gedacht hatte, und wäre hier wohl gleichſam als Glücksſpieler zu betrachten, wenn er aus den ihm bejtimmt willkommeneren Gattungen. Echinocac- tus und Mammillaria gewählt hätte. Zwiebelgewächſe tom- men aber faſt in jedem Katalog unter beſonderer Rubrik, Waſſerpflanzen aber nur ſelten im Handel vor. — Was die anderen angeführten Beiſpiele betrifft, ſo lehrt die Erfahrung, daß eine gewiſſe Gattung und Art von Gräſern, Kräutern, Palmen und Bäumen für den einen Zweck wünſchenswerth, für den anderen bingegen unpaſſend ſein wird, es daher nur dem pflanzenkundigen Kultivateur möglich fein wird, in den meijten Fällen eine zweckentſprechende Wahl zu treffen, und zwar aus einem beliebig geordnetem Verzeichniſſe. Ein ſyſte⸗ matiſch geordnetes Verzeichniß könnte daher, im Gegenſatze der von dem Herrn Verfaſſer am Eingange feines Aufſatzes aus- sini. Meinung, wöhl nur für einen Kultivateur, der ii t 's eine a Bibliothek zu Gebote fibt, oret wird die . aufgejtellt, daß nur die ordnung eine Ahndung von der zu erhaltenden Pflanze zuläßt, m itte aber ſicherlich hinzugefügt werden ſol⸗ a e 8 Earl ſelbſt kennt. — Auch Kenntniß der botaniſchen Literatur hat, oder in dem Falle würde diefe Ahndung nur eine dunkele und dem Gärtner meiſt ungenügende ſein können, und dieſe ihn oftmals gewaltig täuſchen, wie z. B. die Ahndung, die er etwa von Callistemon und Metrosideros hätte, wenn ihm dieſe, bei genauer Kenntniß aller übrigen Myrtaceen unbekannt wä⸗ ren, das möchte hier dem Botaniker nicht beſſer ergehen. — Einen wichtigen Punkt, der auch von wiſſenſchaftlichem Intereſſe fein möchte, läßt der Herr Verfaſſer hier ganz une berührt; nämlich nach welchem der vielen natürlichen Syſteme die Verkaufs-Kataloge der Gärtner zu ordnen fein möchten, und ob er glaubt, daß hierin eine Uebereinſtimmung zu erlan⸗ gen ſei? Welche Unbequemlichkeit würde z. B. bei Verglei⸗ chung der Preiſe u. ſ. w. daraus entſteben, wenn der Eine ſei⸗ nen Katalog nach De Candolle, der Andere den ſeinigen nach Link, Kunth oder Endlicher ordnete, und zu wie vielen. Stt» thümern möchte dies beim immer nur oberflächlichem Gebrauche der verſchiedenen Kataloge Veranlaſſung g geben. — Das gefliſſentliche Aufführen einer Pflanze unter ver⸗ ſchiedenen Namen, iſt eine grobe Täuſchung des Publikums, und kein reeller Handels-Gärtner wird fih diefe zu Shul- den kommen laſſen, will er aber abſichtlich täuſchen, ſo wird ihm die ſyſtematiſche Ordnung ſeines Kataloges gewiß nicht i davon abhalten können. — ; Die Herren Handelsgärtner werden ſich gegen den Plan des Herrn Verfaſſers, abgeſehen von dem Zeitverluſt, den er mit ſich führt, und dem geringen praktiſchen Nutzen, der darans entſpringt, der Koſten wegen die ihnen nothwendi⸗ ger Weiſe daraus erwachſen würden, mit vollem Recht ſtraͤuben. Es kommt nicht, wie der Herr Verfaſſer behauptet, auf die Anfertigung des erſten Kataloges an, dieſer möchte die wenigeren Schwierigkeiten machen, und vielleicht ein einziges koſtbares ſyſtematiſches Werk dazu ausreichen. — Um aber die zum Theil neuen und neueſten Pflanzen, mit denen ein Jeder ſein Verzeichniß zu bereicheren ſtrebt, richtig darin un⸗ ter zu bringen, und den Autor mit anzuführen, wäre die Unterhaltung der neu erſcheinenden botanischen Schriften, in denen Pflanzen beſchrieben werden, unumgänglich no⸗ thig, und hierbei würden die Autoren und Verleger beſſere Geſchäfte machen, als der Gärtner mit feinem ſyſtematiſch ge⸗ ordnetem Verzeichniſſe. Es iſt doch von dem Gärtner nicht zu verlangen, eg n osi 301 Werke, neue Pflanzen die er von weit her erhält, in bie bes ſtehenden Familien unterbringt, dies hat ſchon für viele Bo- taniker beim Blühen der Pflanzen ſeine Schwierigkeiten. Wenn im günſtigeren Falle er z. B. in einem botaniſchen Garten eine neue Pflanze, einen Steckling oder ein Paar Samenkörner davon erhält, iſt es eben ſo wenig zu verlangen, daß ihm der Geber in allen Fällen außer dem Namen der Pflanze noch die betreffende Familie, Autorität und Synonyme nenne, denn der Kultivateur kann nicht das Alles im Kopfe haben, worü⸗ ber ſich auch mancher Botaniker außerhalb ſeiner Studierſtube den ſeinigen vergeblich zerbrechen würde. Eben jo wenig konnen auch hier alle Pflanzen, namentlich die jüngeren, ſo ausführlich etiquettirt werden, und möchte endlich das Aufſuchen dieſer Ne- bendinge, da es zeitraubend iſt, als unbeſcheidene er ſelten in Anſpruch genommen werden. — Ohne Geldopfer wurden daher die Gärtner den Plan des Herrn Verfaſſers, wie ſchon gefagt, nicht ausführen fön- 5 nen, ſelbſt wenn es in ihrem Wohnorte Bibliotheken öffentli⸗ cher Inſtitute gäbe; denn wenn ihnen dieſelben auch nicht ver⸗ ſchloſſen wären, ſo ſteht ihnen deren Benutzung doch nicht in dem Maafe zu Gebote, als dem Botaniker; was dieſem alfo leicht erſcheint, möchte jenem ſchwer zu erreichen fein. — Eben deshalb iſt das nicht zur Handnehmen botaniſcher Werke mei⸗ ſtens kein Febler der Gärtner, ſondern der Fehler iſt, daß ſie weder botaniſche Werke haben, noch ſich anſchaffen können, ſonſt würden ſich viele zu deren Benutzung g gern gewöhnen konnen und wollen, und als dann, wie richtig bemerkt ijt, die Namen mitunter nicht fo erſchrecklich fehlerhaft ſchreiben. — Wenn aber auch dieſe Uebelſtände ſich beſeitigen ließen, wo ſoll der Gärtner oftmals die Zeit hernehmen, ſich der Wiſſenſchaft zu befleißigen? Der Beruf der Gärtner it ein mühſelder und deſſen Obliegenheiten ununterbrochen; es kann ihm gewöhn⸗ lich nur das Minimum an Zeit, die jeder Menſch zur Ruhe bedarf, zu ſeiner Erbolung geſtattet werden, und auch dieſer darf er fib felten mit ganzer Sorgloſigkeit bingeben. — Dann fehlen auch vielen die nöthigen Vorkenntniſſe zur ferneren wiſ⸗ ſenſchaftlichen Ausbildung; fie. ziehen es vor, ihre Zeit nur dazu anzuwenden, tüchtige Praktiker zu werden, da fie tehen, daß die wiſſenſchaftlich gebildeteren felten ein beſſeres, gar oft aber ein ſchlechteres Loos ziehen, als erſtere; denn die gelehr⸗ ten Gärtner ſind gewöhnlich die ſchlechteſten Praktiker, und umgekehrt. Sie erwarten überhaupt von der Praxis ben ma» teriellen Nutzen, um deſſentwillen Andere die Wiſſenſchaft trei⸗ ben. Es ſtehen im Ganzen die Anforderungen, die an Gaͤrt⸗ ner gemacht werden, mit dem, was man ihnen dafür bietet in ſchlechtem Verhältniß, und ehe ihnen keine Ausſichten geſichert ſind, eine Stellung im bürgerlichen Leben einzunehmen, die jedem wiſſenſchaftlich gebildeten darin eingeräumt wird, kann dieſe Bildung unter ihnen ſchwerlich allgemeiner werden. Der Herr Verfaſſer führt ferner zu Gunſten ſeines Planes an, daß in manchen Katalogen ſchon verſchiedene Pflanzenfamilien ge⸗ ſondert ſind, z. B. Cacteen, Amaryllideen, Orchideen u. ſ. w. Dies find indeß beliebte Modepflanzen, deren Eigenthüͤmlichkeit jedem in die Augen ſpringt, und die in der Kultur ſelbſt große Abſchnitte bilden, und daher wohl von den übrigen Pflanzen abgeſondert zu werden verdienen; es wird hierdurch aber noch keinesweges die Zweckmäßigkeit des ſyſtematiſchen Ordnens anderer Pflanzen bewieſen, da ſelbſt die Verzeichniſſe, in denen dieſe einzelne Familien, z B. Orchideen, ſyſtematiſch geordnet find, ihrer Unbequemlichkeit wegen, vielfach getadelt werden. Die Meinung eines bochgeſtellten, als gelehrter und prate tiſcher Gärtner gleich ausgezeichneten Mannes über ein ſyſte⸗ matiſch geordnetes Verzeichniß einer einzigen Pflanzenfamilie möchte hier von großem Gewicht fein, und ijt im Weſentlichen folgende: „Die ſyſtematiſche Ordnung gehört in botaniſche Werke, iſt aber für den praktiſchen Gebrauch eines Handels⸗ Verzeichniſſes völlig unpractiſch, da ſelbſt wenig gelehrte Gärt- ner fo tief in das ſyſtematiſche eingeben werden. Gin ſyſte⸗ matiſch geordneter Katalog mag für das folde Studium lehr⸗ reich ſein, wird aber mancher abweichenden Meinung begegnen, dagegen iſt das Alphabetiſche unveränderlich und allge⸗ mein. — Der Gebrauch des ſyſtematiſchen Kataloges nimmt bundert Mal mehr Zeit in Anſpruch, als der des alphabeti⸗ ſchen. Aus Mangel an Seit, zumal auf Reiſen, bei Beſuchen u. . w. wird in erſterem zum Schaden des Käufers und Ver⸗ käufers Manches überſehen und übereilt, indem man über das ewige Blättern ganz muthlos wird. Soll aber das Ge⸗ lehrte bleiben, ſo wende man ein Paar Seiten, klar gedruckt daran, und gebe eine alphabetiſche Recapitulation fmi Gattungen und Arten. Die Cacteen möchten hiervon vieleicht eine machen, d eine fojtematijde Aufführung der beliebteren Gate tungen, der Echinocactus, Echinopsis und Mammillaria für den Abnehmer von Nutzen fein konnen. Bon ihnen if 302 eine größere Sammlung eher erreichbar als von anderen Pflan⸗ zen; ihre Eintheilung beruht meiſtens auf äußere zu jeder Zeit wahrnehmbare Kennzeichen, ſie können auf kleinerem Raume beſchränkt werden, gewähren daher eine größere Ueberſichtlich⸗ keit und werden von Vielen mit großer Vorliebe ausſchließlich kultivirt. In wiſſenſchaftlicher Beziehung mag ferner das un⸗ ter einander miſchen der Varietäten oder Hybriditäten unter Arten einer Gattung tadelnswürdig und auf angegebene Weiſe leicht zu vermeiden ſein, jedoch irrt der Herr Verfaſſer, wenn er glaubt, daß die Abnehmer bei Pelargonium, Calceolaria und Verbena nur Arten zu kultiviren beabſichtigen, da die Varietäten oder Hybriditäten derſelben ungleich ſchöner ſind, und erſtere längſt faſt gänzlich aus den Gärten verdrängt haben. — Daß, wenn mehrere Pflanzen Einen Namen führen, es unbedingt nothwendig iſt, die Autorität mit zu verzeichnen, und daß ebenfalls die wichtigſten Synonymen mit angeführt werden müſſen, kann nicht in Abrede geſtellt werden. Eben jo wünſchenswerth wäre eine correctere Schreibart vieler Kaz talogen, jedoch möchten andere Nationen wenig hierin vor un⸗ ſeren lieben Landesleuten voraus haben. Auch die in den meiſten Verzeichniſſen gebräuchliche Eintheilung der Pflanzen nach ihren Standorten in kalten oder warmen Häuſern oder im Freien, hält der Herr Verfaſſer für nicht empfehlenswerth, ſie ift aber, da der eine oftmals nur kalte, ber andere warme und der dritte Pflanzen für das freie Land auszuwählen beab⸗ fi tigt, unbedingt bie bequemſte; und fónnte, wenn eine Pflanze einen temperirten Standort, oder im Winter eine Bedeckung verlangt, das doppelte Anführen alsdann nur durch Anwendung der von Wildenow in feiner Enumeratio plantarum etc. dazu vorgeſchlagenen Zeichen, vermieden werden. — Die Be⸗ zeichnung, ob eine Pflanze ein Baum, Strauch u. ſ. w. ſei, wäre namentlich bei Katalogen von Baumſchulen wünſchens⸗ 5 und möchten hierzu die in Hayne's dendrologiſcher ifa f rten Zeichen, als Nichtſchnur dienen konnen. Daß aupt zweckentſprechend wäre, in allen Katalogen die Pflanzen anzudeuten, haben ſchon Viele erkannt, Ts che Tendenz zu rauben, und aus ihm ein ge⸗ ichen, be bewerkſteligen zu konnen. Die Zapi im Hortus britannicus vorichlägt, | fer richtig bemerkt, zu groß, fie $ e AE o ob m iit die Schwierigkeit, dies, ohne bem Ka⸗ mochten aber ſchwerlich durch 10 — 12 Zeichen zu erſetzen fein, da bei genauer Prüfung keines derſelben eigentlich überflüſſig iſt. — Wir müſſen uns daher ſchon mit den in vielen Kata⸗ logen enthaltenen wenigen Andeutungen begnügen, bis die von dem Herrn Verfaſſer erwähnten 10 — 12 erfunden ſind, und fie ben von demſelben daran gemachten Anforderungen wirklich ent- ſprechen. Wenn aber in den, von dem Herrn Verfaſſer in Bezug darauf geſagten Worten, „womit man Alles andeuten könnte, was man wollte,“ auch noch die Kultur, die eigentliche Pflege der Pflanze mit inbegriffen iſt, fo möchte dies für den geſchickten Gärtner völlig überflüſſig ſein, indem ihm beim An⸗ blick einer Pflanze ſein richtiges Gefühl dies beſſer ſagen wird, als dieſe Zeichen es vermögen, und er in dieſen Jedem zu⸗ gänglichen Blättern, durch die ſchätzbaren Notizen die bei zu empfehlenden Pflanzen angeführt werden, ſi $ hinlängliche Be⸗ lehrung verſchaffen kann. Wenn der Herr Verfaſſer die Anfertigung der Kata⸗ loge der eigenen Einſicht der botaniſchen Gärten überläßt, und es ihn dünkt, daß fie, womit die meiſten übrigen Gärtner einverjtanden fein möchten, mit gutem Beiſpiele vorangehen müßten, ſo liegt in der Abfaſſung ihrer Kataloge, die nur ausnahmsweiſe von denen der meiſten Handelsgärtner verſchie— den ſind, ſchon ein gewichtiger Beweis gegen die Zweckmäßig⸗ keit der von dem Herrn Verfaſſer gemachten Vorſchläge, denn fie, als gelehrte Inſtitute werden doch bie Bedürfniſſe eines Katalogs ſchwerlich verkennen. — Das Ganze der Erdbeerzucht u. f. w. = * ; Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 11. Die Garten⸗Erdbeere. Fraisier Fressant & Fragaria hortensis Duch. Fragaria portentosa, fructu magno, deformi, plerum- que lobato. Poit. & Turp. in Duhamel. Tom. HI. s Pag: 103. pl. 39 et 40. — Hort. Societ. Catal. i pag. 164. n. 105. Synonyme: Erdbeere von Montreuil, Erdbeere von Mon- 303 treuil mit rother Frucht, Pferdezahn⸗Erdbeere, Erdbeere von Ville de Bois. : | Ueber den Urſprung dieſer Erdbeere find Poiteau verſchiedener Meinung, und führe ich daher das Ur- theil beider an. ; Poiteau, am bezeichneten Orte, fängt feine Beſchreibung der Garten-Erdbeere mit den Worten an: „Muß man nicht in den außerordentlichen Früchten, welche die Bewohner von Montreuil zu erziehen wiſſen, die Kraft einer auf Vernunft⸗ gründen beruhenden Kultur bewundern?“ Die Erdbeere, welche wir hier beſchreiben werden, giebt uns den Beweis des Fleißes und der Geſchicklichkeit jener Kultivateurs. Von der größten Vollkommenheit wird die Erdbeere nur zu Montreuil, Cheronne und Bagnolet, in der Nähe von Paris gezogen; denn es ſind nur gerade dieſe Ortſchaften, wo man ihr eine ſo ſorgfältige Pflege angedeihen läßt, daß dadurch jene Eigenſchaft hervorgerufen wird. Ueberall bleibt ihr der Charakter der Wald⸗Erdbeere, von der ſie beſtimmt abſtammt, kenntlich; allein durch die Kultur wird fie in allen ihren Theilen ungleich größer. Ihre erſten Schafte erheben fi) bis zu einer Höhe von 10 — 15 Zoll, und veräſteln ſich dann bedeutend. Die erſten Blumen haben nicht felten 6, 7 bis 8 Blumenblätter und 15 — 20 M abtheilungen. Die erſten Früchte ſind von einer außergewöhnlichen Größe, unregelmäßig geſtaltet, gewöhnlich als ob ſich mehrere Erdbeeren in einer einzigen vereinigt hätten. Einige ſind breit, zuſammengedrückt, eckig oder auf ſonſt eine abweichende Art ge⸗ bildet; aber alle dieſe bizarren Formen werden nur durch ein Uebermaaß von Nahrungsſtoff und Kraft bewirkt. In der ſpäteren Jahreszeit werden die Früchte abnehmend kleiner, und kehren in ihre urſprüngliche Form zurück, bleiben jedoch immer noch größer als die Wald⸗ Erdbeeren. : Als bemerkenswerth iſt von dieſer Erdbeere noch anzu⸗ führen, daß, während die Blätter, die Schafte und die Blu⸗ men nur ein⸗ böchſtens zweimal größer ſind, als dieſelben Theile bei der Wald» Erdbeere die Früchte einen zehnmal größeren Umfang erlangen; Duchesne fagt, fie werden ſogar fünfzehn⸗ bis zwanzigmal größer. — Die Frucht reift vom Juni bis zum Juli, und bat den Geruch und den Duchesne und acht⸗ bis Geschmack der Wald- Erdbeere, nur iſt ſie nicht in einem ſo ho⸗ hen Grade aromatiſch. Ueber den hiſtoriſchen Theil der Gartens oder Mons treuiller Erdbeere äußert ſich Poiteau folgendermaßen: Eine tiefe Dunkelheit liegt auf den Urſprung der Erd⸗ beere von Montreuil, und haben wir darüber weiter nichts als entfernte und ungewiſſe Muthmaßungen bezüglich ihrer Entſtehung auszuſprechen. Nach der allgemeinen und wahrſcheinlichſten Meinung hat dieſe Erdbeere ihren Urſprung in den Wäldern genommen. Man glaubt auch, daß ſie ſich längs einer Kohlenbrennerei erzeugt habe, d. h. an dem Saum eines Platzes, wo ein oder zwei Jahre zuvor ein Ofen zum Kohlenbrennen errichtet worden war; indem es ausgemacht worden ijt, daß die Pflan⸗ zen an dieſen Stellen nicht nur beſſer wachſen, als irgendwo anders, ſondern daß ſie nicht ſelten auch daſelbſt erſcheinen, ohne je zuvor wahrgenommen worden zu ſein. Duhamel ſcheint zu glauben, daß die Erdbeere s : Montreuil nichts anders fei, als eine durch die Kultur ver⸗ vollkommnete Wald⸗Erdbeere; allein der Verſuch, welcher in dieſer Hinſicht mit der Wald⸗Erdbeere angeſtellt iſt, giebt einen, ſchlagenden Beweis für die Unrichtigkeit jener s Denn feit langer Zeit kultivirt man dieſe beiden Erdbeeren unter ganz gleichen Bedingungen, und es ergiebt ſich daraus, daß die eine ſowohl als die andere ihren diſtinkten Charakter beibehält — — Dem fei indeifen, wie ihm wolle, es find die Umgegene ben von Ville-du-Bois, bei Mont l'hery, 6 Stunden ſuͤd⸗ lich von Paris, wo fib die in Rede ſtehende Erdbeere zum erſten Mal fand. Dieſe Gegenden waren früher mit Holz bewachſen, und die Wald⸗Erdbeere wuchs in großem Ueberfluſſe daſelbſt. Nachdem das Holz heruntergeſchlagen worden war, betrieb man die Kultur der Erdbeere mehr als 100 Jahre mit allem Eifer. Allein um das Jahr 1780 waren die Bewohner von Ville-du- Bois der Erdbeeren überdriſſg, und der Weinſtock vertrat jetzt ihre Stelle. Aber „wo die Erdbeere zu Ville verbreitete ſie fib nach und mó cud berſchwunden, und wird nun bezug 3 Bean 304 und Seaux les Chartreux mit gutem Erfolg gezogen. Dieſe beiden Ortſchaften find die Pflanzſchulen geworden, aus denen die Gärtner von Montreuil ſich ihren Bedarf noch heute holen. | Während nun früher die Wald» Erdbeere mit fo gutem Erfolge und in fo großartigen Anlagen zu Ville- du- Bois angebaut wurde, tauchte auch die Erdbeere von Montreuil auf, ohne daß man noch beute weiß, wie und woher. — Trotz aller Bemühungen, die wir uns gegeben, und für die wir zum Theil auch M. de Brie, Prediger zu Ville-du- Bois, in dieſer Angelegenheit, um nämlich dem Urſprung der Erdbeere von Montreuil auf die Spur zu kommen, zum Danke verpflichtet find, haben wir dennoch nichts Pofitives darüber ergründen konnen. 5 Duchesne ſagt in ſeiner Naturgeſchichte der Erdbeeren, daß der erſte Erzieber der Erdbeeren des Freſſant oder der Erd⸗ beere von Montreuil, ſich der Volksſage nach Pierre Fressant nannte. — Entweder iſt dieſe Tradition vergeſſen, oder man glaubt heut zu Tage nicht mehr daran; denn es iſt uns an Ort und Stelle ſelbſt verſichert worden, daß man die Erdbeere ? von Montreuil lange vor Pierre Froissant, und nicht Pierre Fressant, wie Duchesne ſchreibt, kultivirte: dieſer Kultivateur lebte zu Ville-du- Bois, wo er um das Jahr 1770 in einem Alter von SO Jahren ſtarb. — — Duchesne erwähnt auch eine Varietät der Erdbeere in Montreuil, Duhamel haben ganz einfach Duchesne copirt, ohne je : dieſe Erdbeere geſehen zu haben; denn die Einwohner von Montreuil verſichern, niemals von dieſer Varietät gehört zu baben und glauben ſelbſt, daß ſie nie vorhanden geweſen iſt. i Erdbeere von Montreuil mit weißer Frucht. = . Fraisier de Montreuil à fruit blanc. Hort. Societ. Catal. pag. 164. n. 104. Die Frucht iſt bezüglich der Sorten groß, eiförmig und weiß. wit) im man, und Juli, und Dat einen angenehmen Ger welche er Grosse noir nennt; Berriays unb. paw — Wahrſcheinlich eine Varietät der weißen su. rdbeere. (Fortſetzung folgt.) Correſpondenzuachricht. — — Herr Gartenmeiſter Wendland hat in der Gartenzeitung Nr. 34. über die von unſerem Landsmann Herrn Preiß nach Hamburg gebrachten Samen berichtet, daß dieſe nachdem die wenigen Actionäre befriedigt ſind, im Ganzen verkauft wurden. Aus Hamburg erfuhren wir, daß dieſe Samen aller⸗ dings im Ganzen und zwar nach Rußland verkauft worden find, doch mögen die deutſchen Kultivateurs ſich darüber tröften, denn Herr Preiß erwartet ſchon zum nächſten Frühling in Hamburg eine wahrſcheinlich noch größere Samenſendung aus denſelben Gegenden Auſtraliens, wo mehrere ſeiner dortigen, von ihm ſelbſt inſtruirten Gehülfen ſich ausſchließlich mit dieſem Gegenſtande beſchäftigen und alſo deſto mehr darin zu leiſten im Stande ſein werden. Dieſe Sammlung aber wird nicht wie die heurige ins Ausland gehen, ſondern von Hamburg aus diſtribuirt werden. Benachrichtigung. Die von bem Gartenbau⸗Verein in Erfurt für den 20. und 21. September d. J. beabſichtigte Georginen⸗Aus⸗ ſtellung, kann wegen der in dieſem Jahre ſtattgefundenen gro⸗ Ben Dürre und deshalb gänzlich mißlungenen Kultur nicht ſtatt finden, welches wir hierdurch zur Kenntniß des verehrten Publikums bringen. Erfurt, den 6. September 1842. Der Vorſtand des $ Gartenbau: Berens NEN DNE Mere Von "m mene alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtandlichkeit des Tertes erforderlich ift, follen Kupfer oder werden. (S o^ ungen auf diefe Zeitierift an. Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtamter nehmen Beſtels — Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. oe? 39. | Zehnter 3aljrgang. 1842. Eine Zeitſchrift i fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In — mít ben tüchtigſten Gärtnern und Botanifern des Ins und — herausgegeben RR Otto, = Albert Dietrich, Königl. Preuß. Garten Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr, der Philosophie und Lehrer an erlin. Sonnabend, den 24. September. c8) Bst D. igi Ueber ; und ich kam daher auf den Gedanken, eine hölzerne Doppels 3 | Mie , ; ‚pumpe anfertigen. zu laſſen, deren Mechanismus dem ber Feu⸗ erſpritzen ähnlich iſt. neue e ee , Mafchine. d der Verſuch durch den beiten Erfolg g gekroͤnt wurde, Vom p ; bielt ich es wohl der Mühe werth, den Gartenfreunden mit die⸗ Herrn L. Klewis, sqb . ſer Pumpe näher bekannt zu machen, um fo mehr, als fie eine Verner De meer nn flach, wenig koſtſpielig und dabei doch praktiſch üt. Zu dies Bei bet diesjährigen anhaltenden Dürre batte beſonders fem Ende habe ich dieſelbe genau beſchrieben, ihre Wirkung der Herzogl. Garten gegen dieſe zu kämpfen; weil der Boden angegeben, und eine Kostenberechnung beigefügt. Auch habe ſehr ſandig üt, und boch über dem Waſſerſpiegel liegt. Mit ich zur größeren ; ai bie bieg Aia: Zeich⸗ den gewohnlichen Kannen Alles zu beziehen war unmöglich, nung angefertigt. i 306 Die ganze Maſchiene beſteht aus zwei Cylindern a und b und der in der Mitte befindlichen Röhre e. Dieſe 3 Theile find von eichenem 11 — 12“ ſtarkem Holze gefertigt, und durch Eiſenringe gg feſt zuſammengeſchmiedet. Die Röhre verengt ſich, um einen ſtarkeren Druck des Waſſers zu bewirken, nach oben zu. Die Cylinder ſtehen von den Röhren oben etwas ab, damit das Waſſer bei den Mündungen in dieſelbe fib mes niger ſtößt. Die Eiſenringe g dienen dazu, daß die Gewalt des Waſſers die Röhre nicht ſprengen kann. Wo erſtere in die Röhre ſich münden, werden Eiſenringe eingefalzt, auf welche die Cylinder fo feft eingefugt Find, daß kein Tropfen Waſſer durchdringen kann. In denſelben befin⸗ den ſich Kolben d und k an Eiſenſtangen ee befeſtigt, die durch den 10° langen Schwengel ff, welcher von dauerhaftem Holze gefertigt iſt, von vier Männer in Bewegung geſetzt werden. In dem Augenblicke, wo in dem einen Cylinder von dem Kolben d das Waſſer durch die Oeffnung des Ventils i in die Höhe gezogen wird, wird in dem anderen das durch den Kolben k in die Höhe gezogene Wajer niedergedrückt, wobei fib das an der Mündung! befindliche Ventil m ſchließt, unb dem niedergedrückten Waſſer nur erlaubt, durch das Ventil n nach der Röhre c zu ſteigen. In dem darauf folgenden Moment, w bem der Kolben k ſich wieder hebt, drückt der Kolben d das in dem Cylinder a hinauf gezogene Waſſer hinunter. — Es ſchließt fid das das Ventil i, öffnet ſich das Sentit o und b durch den Drug das Ventil n. je Weiſe wird das von beiden Cylindern geſchöpfte Waſſer unaufhörlich mit großer Gewalt nach der Nöbre c getrieben, aus welcher es! vegen Becengung derſelben nach oben zu mit noch größerer Gewalt in den angeſchrobenen Schlauch p feigt, ſchnell denſelben durchläuft, und ſelbſt auf 80 — 100 Ellen Länge des Schlauchs noch 40 Fuß weit reicht. Drei Leute können ſehr bequem dieſe Pumpe von einem Orte zum andern transportiren. Um ſie im Waſſer aufzuſtellen, werden zwei Pfähle fo feſt als moglich 5 — 6 Fuß tief mit der Hands, ramme fo eingerammt, daß die Cylinder in die vorher geſäg— ten 3 Zoll breiten Abſätze der Pfähle mit der breiten Seite hineinpaſſen. Die Abſätze müſſen ungefähr 9 Soll unter die Waſſer⸗ fläche zu ſtehen kommen, damit die Pumpe eben ſo tief im Waſſer jtebe. Ein dritter Pfahl wird fo eingerammt, daß, wenn die Pumpe ins Waſſer geſetzt wird, die Röhre dicht an demſelben mit der hinteren Seite anliegt. Nun wird ein Ei⸗ ſenring s auf die Röhre und den 4— 5 Fuß außer dem Waſſer befindlichen dritten Pfahl getrieben, und der Ring durch einen Keil feſt angetrieben. An der andern Seite werden vermittelſt einer Art zwei kleine Pfähle fo eingeſchlagen, daß die Pumpe bei der Arbeit ſich nicht nach vorne hin bewegen kann. Ohne weitere Befeſtigung ſteht ſie auf dieſe Art feſt, und um ſie aus dem Waſſer zu nehmen, braucht blos der zwiſchen dem Ringe und dem Pfahl befindliche Keil herausge— ſchlagen zu werden. Die Cylinder ſind 22 Fuß lang, die Röhre aber 42 Fuß. Cylinder und Röhre zuſammen 33 Joll breit, der Schwengel iſt vermittelſt einer ſtarken eiſernen Schraube oberhalb der Röhre in einer eiſernen Scheere t befeſtigt. Vier Bohlen auf vier Pfählen ruhend, dienen zum Gerüſt für die Leute, welche an der Pumpe arbeiten. Ein Mann führt den Schlauch, welcher der Bequemlichkeit halber bei 100 Ellen Länge aus 2—3 Theilen beſteben kann, die ſchnell an- oder abgeſchro⸗ ben werden können, um nach Belieben jeden Theil des Gar⸗ tens zu bewäſſern. f Am zweckmaͤßßigſten if es, wenn das Schlauchrohr eine flache Oeffnung hat, indem der Strahl ſich dadurch in Regen auflößt. In einer Minute fördert dieſe Maſchiene 120 Quart Waſſer. Mit einigen zwanzig Leuten kann nicht mehr begoſſen werden, als es hier mit fünf bewerkſtelligt wird. Ihre Halte barkeit läßt ſich auf 20 Jahre berechnen, wenn ſie immer gut in Delfarbe gehalten wird. Durch dieſe Pumpe wurde ein dicht bepflanztes, vom gro⸗ ßen Garten geſchiedenes Blumengärtchen von 250 Fuß Länge a, und Breite in der ſchönſten und üppigſten Vegetation erhal⸗ ten. In demſelben ſind Tauſende von Topfgewächſen und viele Orangeriebäume angebracht. Mit nur geringen Koſten kann daher einer bedeutenden Flaͤche, die zur Vegetation nöthige Feuchtigkeit verlieben were den, ſo daß ſelbſt bei dem trockenſten Wetter das Auge eben ſowohl durch das friſche Grün der Raſenflächen, als durch das dunkele Grün der Orangenbäume und durch den Blumenſchmuck angenehm überraſcht wird. Die Pumpe benetzt in der Zeit von einer Stunde das Land mit 720 Kannen Waſſer, die Kanne zu 10 Quart ge⸗ rechnet, jo daß das Waſſer aus der Hoͤhe gleich einem Regen ft 1 Nedbſt einer Aufzählung der im Mai und Juni in England ſtatt⸗ niederfällt. Sie koſtet ohne Schläuche und Schrauben 28 Thl.; 7 Schrauben zu 3 Schläuchen und 2 Sprigrößre von Zinn und Zink gegoſſen 7 Thl.; dergleichen von Meſſing 13 Thl.; die waſſerdichten ſtarken hanfenen Schläuche die Elle 12 Sgr.; demnach die ganze Maſchiene, ineluſive 100 Ellen Schlauch, 7 Schrauben und 2 Spritzröhren erſter Art 74 Thl. Dieſe Ausgabe iſt ſo gering, daß in einem trockenem Jahre durch Erſparung des Arbeitslohns die ganze Summe erſetzt wird. Sollten Gartenfreunde ſich eine ſolche Waſſermaſchiene anſchaffen wollen, ſo bitte ich in portofreien Briefen ſich an mich wenden zu wollen. Zweite, diesjährige Ausſtellung der Gartenbau⸗Geſellſchaft zu London, am 11. Juni im Garten der Geſellſchaft zu Chiswick *). . gehabten Ausſtellungen. Nach den Berichten im Gardener's Chronicle Nr. 25. p. 395, muß diefe Pflanzen, Blumen-, Frucht- und Ge- müſe⸗Ausſtellung eine der großartigſten aller bis dahin ſtatt⸗ gefundenen geweſen ſein. Sind auch vielleicht nur einzelne Leſer dieſer Jeitſchrift mit den Lokalitäten des Gartens der Uso e denk und den trefflichen Einrichtungen da⸗ *) Die h De eiit Bann yes qm 14. Mai flat. Siehe Allgem. ſelbſt näber bekannt, fo ijt der Originalbericht dennoch intereſſant genug, um hier im Auszuge mitgetheilt zu werden. Derſelbe lautet: Niemals ſapen die Bewohner von Turnham-Green “) etwas Aehnliches. Am Tage der Ausſtellung zeigte ſich ſchon die Vorbereitung dazu des Morgens um 4 Uhr, durch das Treiben der Arbeiter, Zimmerleute u. f. w. Wagen, Karren, Tragen und andere Transportmittel kamen, beladen mit dem ſchönſten Pflanzen und Blumen, in ungeheurer Menge an. Um 8! Ubr war indeß ſchon Alles wieder rubig, und nur die früh aufgeſtandenen Bewohner der Umgegend wußten, welch eine große und herrliche Blumenfülle fid im Garten ange- bäuft befand. Mit dem Vorruͤcken des Tages ſammelte ſich die Polizei zu Fuß und zu Pferde; Wagen an Wagen rückten allmäblig in die Linie, bie von der Stadt bis an die Thore des Gartens, fünf engl. Meilen, ſich gebildet hatte. Die Muſik banden ſpielten bereits im Garten, der um 1 Uhr fon überfüllt war, und von dieſer Zeit bis 7 Uhr Abends kamen die Beſucher ohne Aufhören. Die drei Eingänge wurden ge⸗ ſchloſſen, die Nafenpläge, Felder, alle Gänge und Straßen in der Nähe des Gartens waren mit allen Arten Equipagen und Reitpferden bedeckt, über 13,582 Beſucher wurden eingelaſſen, und dies bei einer enormen Hitze von 281 R., die an den der Sonne ausgeſetzten Orten noch bedeutender war. Um 9 Ubr Abends war wie mit einem Zauberſchlage ſchon Alles wieder verſchwunden, Pflanzen, Beſucher, Equipagen, ſo wie die unzäblige Diener ſchaft waren nicht mehr bemerkbar, und man konnte zweifeln, ob etwas Auſſergewoͤhnliches ſtattgefunden hatte, wenn die Bierkeller und Erholungsläden nicht eben ſo trocken als die Straßen geweſen wären. Nach Ale, Porter⸗, Ingverbier, nach Sodawaſſer und dergl. Getränken, welche die Kutſcher und deren Freunde erquickten, war es unnütz zu fragen, und man zweifelte, ob die Brunnen ihre ee thun würden. Die Ausſtellung ſelbſt war ſchöner, als die im Mai. Die wunderbare Schönheit der großblumigen Orchideen allein, war den Beſchauern ein Erſatz für Durſt und Anſtrengung an einem der heißeſten Tage. Die Zahl der Goutribuenten war ungeheuer groß, was jon daraus hervorgeht, daß 120 Medaillen als Preiſe vertheilt wurden. Wie bei der Mai⸗ „ Gin grofer Plaz der vor dem Garten der Geſellſchaft liegt. dc " 308 Ausſtellung die indiſchen Azaleen obenan ſtanden, fo waren es diesmal die Eriken, die am meiſten bewundert wurden. Es waren alle nur 1—3 Fuß hohe Exemplare, deren Kronen aber einen eben jo ſtarken Durchmeſſer hatten. Die befte Methode, um ſolche Pflanzen zu ziehen, der Heideerde, wo möglich im natürlichen Juſtande, ohne daß ſie irgend geſiebt wird. Alle nicht zu langen Faſern und Wurzeln ſind darin zu laſſen, wodurch die Erde locker bleibt, und das Waſſer leicht abfließen kann. Iſt die Erde an ſich fein, ſo miſche man einige poröſe Steinſtücke darunter, wo⸗ durch die Erde beſtändig offen erhalten, und letztere noch als ein Neſervoir von Feuchtigkeit zu betrachten ſind, ſobald als der Ballen ausgetrocknet iſt. Daß die Eriken ſo oft als mög⸗ lich geſtutzt werden müſſen, wenn auch nicht jede Art, iſt be— kannt genug. Um aber diejenigen Arten, nicht gut vertragen, dennoch buſchig zu erziehen, leite man die Zweige von der Jugend auf an "end nad allen Seiten hin. Nach den Eriken erhielten. die Cacteen, beſonders Ce- reus ,speciosissimus und mehreren Hybriden den Vorzug. Sie waren ſämmtlich an geſchmackvollen Spalieren gezogen, und überfüllt mit Blüthen. Die Spaliere waren theils bogen⸗ förmig, theils bildeten ſie einen Halbkreis, in welcher Geſtalt ſie ſich beſonders gut ausnahmen. Ein Cereus speciosis- -simus leuchtete vor allen übrigen hervor. Die Zweige waren ſämmtlich 2 — 3 Zoll ſtark und von glänzend grauer Farbe; die Pflanze hatte einen verhältnißmäßig großen Topf, und jie wuchs in einer fetten, lehmigen reich mit Düne ger geſchwän⸗ gerten Erde, die öfters mit flüſſigem Dünger begoſſen wurde. Um bei einem ſo üppig wachſenden Eremplare aber auch eine freie Blumenerzeugung zu erlangen, ijf es nothwendig, Die. Pflanze im Spätſommer 6 —8 Wochen der Sonne ſtark aus- zuſetzen, bei welcher Behandlung die Blumen noch größer wer- den and eine brillante Farbe annehmen. Unter den Orchideen zeichneten fi beſonders bie Catt- Jen- E ! ind Stanhopea-Arten aus. Die, an geihmadvollen n ‚gezogenen Schlingpflanzen nahmen mehr Raum ein, Die berrliche blaue Lechenaultia, L. biloba, war in € drei g uf E buſchigen Exemplar, reich mit Blu⸗ men bedeckt, sa den. Die Floriſten⸗Blumen, als Nofen, l Fuchſien, Nelken, Violen, Rauunkeln denen die engin obenan jtanden. it die Anwendung die das Schneiden ſellſchaft zu Ipswich. Acht Gurken w Daß die im Garten errichteten Büffets mit Erfriſchungen erſtürmt und umgeworfen wurden, nachdem man dem Beſitzer die Löffel und Geſchirre im Garten zerſtreut hatte, ohne fie zurück zu bringen, mag hier ſchließlich als Nebenſache de m werden. Ve Noch fanden im Mai und Juni folgende Ausſtelungen in England ſtatt: Die Royal South London Floricultural Society hielt am 14 Juni ihre Ausſtellung im Surrey zoologiſchen Garten, in der nur Blumiſten-Pflanzen und Früchte aufgeſtellt waren, und reichlich Medaillen vertheilt wurden. Nicht minder bedeutend und ſchön waren die Ausſtellungen am 2. Juni der Royal Caledonian Horticullural Society zu Edinburgh. Es waren nur ſchöne und ſelten blühende 5 Pflanzen aufgeſtellt. Am 19. Mai die der Horticultural Society zu Bath. Am 27. Mai bie der Floral und Horticultural So- ciety zu Bolton. Am 24. Mai die der Florist Society zu Cambridge. Am 18. Mai die der Gartenbau- Geſellſchaft zu Cork. Am 18. Mai die der Royal Devon und Cornwall Hordcaltaral Society. Dieſe Geſellſchaft theilte ſtatt der Medaillen Geldpreiſe aus; die höchſten Preiſe waren 1 Pf. St. die niedrigſten 23 Schilling St. Sehr intereſſant war eine Sufammenftellung von 23 der neueſten Pinus, mehrere Cu- pressus, Thuja, Juniperus und Araucaria. Am 24. etg die der Horticultural Society von Cornwall. Am 26. Mai die der Everton. und Kinkdale Floral und Horticultural Meeting, Am 30. zu die ee der Felton Florist Society. Am 31. Mai bie Diolen- Kusflelung ber Hammersmith Society. Der erſte Preis für 24 Blumen betrug 3 Pf. St. Am 19. Mai die der Hampshire Horticultural Society. Am 1. Juni bie der Horticultural Society auf der Juſel Man. l Am 26. Mai die Gurten» Üreftellung 3* Gurten- Oe- irden gekrönt, von denen die Gurke chien 30 Joll lung, den erſten Preis erhielt. d 309 Am 97. Mai bie der Exeter Horticultural Society. Dieſe, wie bie meiſten der Provinzial-Vereine Englands, theilen baare Geld⸗Preiſe ſtatt der Medaillen aus. Am 28. Mai die der Nottingham Floral und Horti- cultural Society. Am 19. Mai die der South Essex Horticultural Society. Am 7. Juni die der Sunderland ge and Floricultural Society. Am 19. M ai die Tulpenſchau zu iid Am 19. Mai bie Tulpenſchau zu Whitehaven. Am 2. Juni die der Horticultural and Floral So- ciety zu Wingham. Am 27. Mai die der Yorkshire North Riding Hor- ticultural and Floricultural Society. Unter den Gemüſen war der Rhabarber ausgezeichnet. Mehrere Blattſtengel hatten 4 Fuß Länge und 12 dergleichen wogen 30 Pfund. Beſchreibung einiger neuen Pflanzen. diesen EEPE Scheidweiler, zu Guregbcm bei Vrüſſel. ] E (Schluß.) 10. Maxillaria galeata ) Scheidw. . (Gynandeia Mouandria. Orchideae‘ : Malaxideae.) Pseudobulbis ovatis. compressis diphyllis; foliis oväto- oblongis, acutis, plicatis; scapis radicalibus unifloris; sepalo supremo petalisque lateralibus conniventibus subgaleatis, sepalis lateralibus patentibus, omnibus - lanceolatis acutis, labelli trilobi lobo intermedio lin- parvis aculis; anthera galeata, lo- culorum membranaceis. transversim. debis- centibus: pollinia 4, per paria im opm hyali- nam transversam sessilia. - gulato, lateralibus valvulis ) Dieſe N erhielt der „ e aus dem Carls- rüber Garten von dem Garten- Direktor Herrn Held. Sie ſtammt aus Mejico und bar im December 1841 im hieſigen botaniſchen Garten geblüht, ijt als M. ornithoglossa Kl. bezeich⸗ net, und nur in dem kürzlich bekannt gemachten Orchideen · Ber- A. Ld vergeſſen worden aufzuführen. Scapus duo pollices longus, purpureus; bracteae qua- Flo- res purpurei, striato - punctati; labellum cum basi producta columnae articulatum, 3 basi tuor, ventricosae, acutae, margine purpurese.“ dilute roseum. Patria Brasilia. Dieſe Braſilianiſche Art E in bien Jahre zum. erjten Male in den Warmhäuſern Sr. Durchlaucht des Herzogs von Aremberg geblüht. Sie iſt ohne Geruch, und zeichnet ſich nicht beſonders durch ihre ſchmutzig purpurfarbene Blumen aus, allein ſie iſt dem Botaniker merkwürdig in Hinſicht der Form der Blumen und beſonders jener der Anthere. 11. Oncidium Forkelii Scheidw. -(Gyoandria Monandria, Orchideae : Vandeae.) Pseudobulbis monophyllis; foliis coriaceis, oblongis, acutis; vaginis ciliatis; scapo erecto punctato, trifloro, . foliis breviore. Sepalis lateralibus liberis, oblongo- ovalis, acuminatis, superiore ovato undulato; petalis oblongis margine undulatis; labello trilobo, lobis lateralibus minoribus, intermedio maximo rotundato baseos callis duobus instructo, anteriore compres- so bicorni, posterioris lamina plicata; gynostemio alato, alis lilacinis; Anthera carnosa galeata, pol- linia duo in glandulam bicornutam sessilia. Folia 10-12 pollices longa, 3-4 poll. lata. Sepala ^, extus virentia intus fusco- maculata, petala apice vi- reniia basi fuscata, labellum lilacinum. Patria Mejico. Dieſe Pflanze, welcher id den Namen des, um die Kul⸗ tur der Orchideen ſo verdienten, Herrn Hofzärtners For⸗ kel zu Laeken, beigelegt habe, ijt unſtreitig eine der ſchoͤnſten dieſer zahlreichen Gattung. Der Blumenſchaft trägt nur we⸗ nige Blumen, aber diefe find beinahe einen Soll groß; die Abtheilungen derſelben find grünlich gelb und blutroth getüpfelt; die Kronenlippe groß, ſchoͤn hellviolett, dreilappig, der mittlere Lappen groß, rund, etwas in die Breite gezogen, die Seiten⸗ lappen klein und ebenfalls zugerundet. Die Blumen ſind - Geruch. Sie verlangt das warme Haus. 13, Oncidium cuneatum Scheidw. Orchideae : Vandeae) | cr arcuatis, rugosis, apice : "truncatis, „ foliis lanceolatis acutis; * 310 culis radicalibus cernuis; sepalis lateralibus cuspida- tis in unum cucullatum connatis, superiore truncato cucullato; petalis cuneatis apice minutissime crenu- latis; labello trilobo, lobis lateralibus acutis, in- termedio cuneato emarginato; crista triplici; poste- riore quadridentata, intermedio lamellis quatuor pa- rallelis composita, anteriore bicornuta; columnae alis linearibus, denticulatis, recurvis, acutis. Flores albi sanguineo-maculati, columnae alae purpurei. Habitat in Brasilia. i Eine der kleinern epiphyten Orchideen, wovon Se. Durch⸗ laucht der Herzog von Aremberg, vor mehreren Jahren ein Exemplar aus Braſilien erhielt, und welches nun alljährlich mit ſeinen lieblichen, weißen blutrothgefleckten, geruchloſen Blu⸗ men prangt Die Blatter ſind ungefähr drei Zoll lang und 6 Linien breit, die Blumenrispe 4 Soll; die falſchen Zwie⸗ beln ſind walzenförmig, etwas krumm gebogen, unten etwas dicker wie an der Spitze, welche gerade abgeſtutzt iſt und nur ein Blatt trägt. Dieſe Pflanze verlangt ebenfalls das war- me Haus. Das ped Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Stáumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgartner in £d (Fortſetzung.) 13 Srhberre von Verſailles oder einblättrige Erdbeere, One leaved Strawberry. Lees monophylla. Duch. Frag. vesca simplicifolia, Poit et Turpin im Duhamel pag. 101. pl. 38. Synonyme: Gemeiner Erdbeerſtock mit dem einfachen Blatt, einblättrige Mo ats erdbeere. Dieſe Erdbe mp von Duchesne im Jahre 1761. u. Derſelbe hatte eine febr große Menge ausgeſaet und bekam darunter Montreuil. eine Varietät mit einfachen Blättern, bie fib ſowohl durch ihre Ausläufer als durch ihren Samen fortpflanzt. Dieſe Sorte hat außerdem etwas Unregelmäßiges in ihrem Aeußern: alle ihre Theile ſcheinen zuſammengezogen und unnatürlich; anderſeits iſt ſie weichlich, macht wenig Aus⸗ . läufer und niemals fo große Stauden als die andern Erd beeren. Der größte Theil ihrer Blätter ift einfach, febr gefaltet und groß gezähnt; es iſt aber auch nicht ſelten, daß ſich Blätter entwickeln, beſonders unter den erſtern, welche zwei und drei Blättchen haben. — Die Schafte ſind groß, ſteif, wenig blühend und höher als die Blätter. Die erſten Blu⸗ men ſind unregelmäßig, die meiſten zuſammengedrückt; die Zahl der Blumenblätter vermehrt ſich zuweilen um das Dop⸗ pelte; die Kelchblätter verlängern ſich in kleine, ungleiche, tet» ſchieden eingeſchnittene Blättchen. Die Früchte ſind nur in geringer Anzahl vorhanden, länglich, zuweilen zuſammengedrückt, oder mehr oder weniger lappig, wie bei der Erdbeere von Geſchmack und Farbe find der Wald-Erdbeere ähnlich. Bei ſorgfältiger Kultur Bi fie aber einen weit Meier Umfang. b. Apen ⸗Erdbekken ohne Auslaͤufer. 1. Die Alpen⸗Erdbeere mit rother Frucht ohne Ausläufer. Fragaria eflagellis Duch. Red Bush Alsina. Hort. Societ. Catal. p. 165. n. 111. Synonyme: Rothe Buſch- Alpen- Grbbeere, Buch - Erd» beere mit rother Frucht, gemeine Erdbeere - Ausläu⸗ fer, Erdbeere von Amuy. Dieſer Erdbeerſtock hat wabrſcheinlich wie der von Ver⸗ ſailles ſeine Entſtehung der Wald⸗Erdbeere zu verdanken, und ſcheint in ſo fern eine eigene Art zu ſein, als die aus Samen erzogenen Pflanzen dem Charakter der Mutter treu bleiben. — Furretier gedenkt dieſes Erdbeerſtocks in in ſeinem 1690 er⸗ ſchienenen Dictionair; wahrſcheinlich aber ohne ihn geſehen zu baben. Seitdem ijt der nämliche Artikel in das Dictionaire de Treveaux und in das neue Maison rustique von 1740 übergegangen. — Vielleicht ijt dieſe Erdbeere dieſelbe, von ; welcher Claudius Mollet 1652 fagt, daß ſie, da ſie keine Ranken treibt, zu Rabatten⸗Einfaſſnngen benutzt wird. Um 311 das Jahr 1754—56 hat der Gärtner eines Prinzen auf einem Gute in Burgund dieſe Erdbeere kultivirt und verbreitet. Ein gewiſſer Godin zu Chatillon theilte fie Sue chesne mit, der außerdem erfahren, daß ſie ſchon lange vor⸗ ber zu Armoinvilliers in dem Garten des Grafen von Eu kultivirt worden wäre. Ein gewiſſer Amuy von Frement fand die Erdbeere ohne Ranken in einem Walde in der Gegend von Laval, ließ eine Menge davon in ſeinen Garten pflanzen, die ſich ſtark beſteckten und niemals Ausläufer machten. Er nannte ſie deshalb Fraise en Buisson, oder Buſch⸗Erdbeere; man nennt ſie auch wohl die Erdbeere von Amuy oder die ſchöne Sonnen-Erdbeere, Fraise beau - soleil. Die Frucht ijt mittelmäßig groß, rundlich ober eiförmig, von gutem Geſchmack und reift Anfangs Juli. Die Pflanze wächſt nicht beſonders ſtark. Die Blätter ſind am Rande tief und ſtark gezaͤhnt, oben hellgrün, unten weißlich grün; der lange Blattſtiel ijt mit feinen Haaren beſetzt. Die Blüthe iſt klein. Die Pflanze treibt keine Ranken, trägt noch im September Früchte, und eignet ſich beſonders zu Einfaſſungen von Rabatten und Wegen. 2. Die Alpen⸗Erdbeere mit weißer Frucht ohne Ausläufer. White Bush alpine Strawberry. Hort. Societ. Catal. pag. 165. n. 112. Synonyme: Weiße Buſch-Erdbeere, weiße Alpen-Buſch⸗ Erdbeere. Wahrſcheinlich eine Varietät der vorigen. Die Frucht ijt mitlelmäßig groß, rundlich oder eiförmig, weiß, ziemlich von Geſchmack und reift Anfangs Juli. Nachtrag. theils neuer, theils andern Orts beſchriebener und ſolcher Erdbeeren, von denen es mir bis jetzt an Gelegenheit fehlte, ſie zu unterſuchen, um ſie ihren reſpectiven Klaffen zuzutheilen. Um die Aufzählung und Beſchreibung der von Barnet angeführten Arten durch nichts zu ſtören, habe ich, was die 5 erſten Klaſſen ſeines Syſtems anbetrifft, dieſelben getreu fo wiedergegeben, wie fie in den Verhandlungen des Garten» bau⸗Bereins von London niedergeſchrieben ſind, d. h. ich habe weder Arten fortgelaſſen, noch Arten zugeſetzt. Ich habe es vielmehr vorgezogen, alle außerdem beſchriebene und mir ſonſt noch bekannte Erdbeeren in einem Nachtrag jenen Arten an⸗ zureihen, denen ich die fortlaufende Nummer jeder Klaſſe vor⸗ ſetzen werde. Es gehören demnach zur Erſte Klaſſe. 27. Schwarze koniſche Scharlach-Erdbeere. Black Cone Strawberry. : Hort. Societ. Catal. pag. 157. n. 4. Die Frucht ijt koniſch, reift im Juni. (Fortſezung folgt.) Sin — Die ſchönblühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Begister abgebildet Z und deren Anzucht in den deutſchen Blumen ⸗ nd Pflanzen: Gärten zu empfehlen ift. 1. Curtis's Botanical Magazine. Auguſt 1842. | (Taf. 3958.) Alstroemeria nemorosa Gardn. (Hexandria Monogynis, Amaryllideae) ` Dieſe prächtige Alstroemeria blühte zuerſt im Winter 1841—42 im Gewächshauſe des Herrn Veitch und Sohn zu Exeter. Die Wurzeln dieſer Art wurden durch ihren Sammler vom Orgel- Gebirge, wo fie gegen 3000 Fuß über der Meeresfläche wählt, eingeſandt. Es ift ohne Zweifel die A. nemorosa Herb. Hook., die Herr Gardener von der Inſel Chiloe einſandte. Sie iſt eine der ſchönſten Arten und eine gute Acquiſition für die Gärten. (Taf. 3959.) Primula denticulata Smith. Dieſes iſt eine andere der vielen intereffanten Pflanzen, die Herr Veitch mit ſo vielem Erfolg D Dat, unb 312 für die er eine Belobung von der Gartenbau⸗Geſellſchaft zu London erhielt. Die Samen wurden von Nordindien von den Direktoren der oſtindiſchen Compagnie durch Herrn Royle eingefandt. Die Pflanze iſt ein Bewohner der Gebirge bei Sylhet und Nepal, und befindet ſich in großer Menge in der Nähe von Katmandu und in Goſſain-Than, wo ſie die Wie⸗ ſen ſchmückt. Die Blumen ſind blau, mit gelbem Schlunde. Herr Veitch erzog die Pflanze in einem Gewächshauſe aus Samen, wo ſie auch im März blühete und ohne Zweifel mit nur ſehr geringer Bedeckung im Freien S wird, Cie ſteht der Pr. farinosa am nächſten. ; Im Bot. Reg. t. 47. für Auguſt d. S. bod ſich gleichzeitig eine Abbildung derſelhen Pflanze, und fügen wir zugleich noch das im Texte weſentlich „ darüber, dem obigen hinzu. „Nicht ſchöner ſind die bekannten ER Arten, fagt Rople, als auf den kälteſten und am meiſten ausgefegten Spit⸗ zen des Himalaya- Gebirge. Die Gattungen Primula und Androsace haben. eine weite Verbreitung; einige wenige Ar- ten finden ſich am Fuße der Gebirge, und andere auf den voͤchſten a aan So findet man Primula floribunda auf einer Höhe von nur 5000 Fuß, aber um vieles höher auf dem Abhange nach Choor, wenn ſo eben der Schnee von Steinen und Bäumen zu ſchmelzen anfängt, findet man in voller Blüthenpracht Pr. denticulata und petiolaris, und | noch höher, als bei Goffain- Than, Kedurkanta, die Pr. Stu- artii mit ihren herrlich gelben Blumen, in Nau von Pr. purpurea In der Kultur verlangt dieſe Primel einen fetten lehmi⸗ gen Boden, und einen trocknen Standort. Sie vermehrt fib entweder durch Theilung ber Wurzeln im ſchlafenden Zuſtande, oder durch Samen, die in Näpfe in eine leichte nahrhafte Erde 4. Zoll tief geſäet werden müſſen. Die Pflanzen leiden mehr durch Näſſe als durch Froſt, daher ein trockener Standort nü- thig in. (Taf. 3960.) .. Phajus maculatus. Lindl. 7 [Bletia fava Wall. Bletia Woodfordii Hook.] Gy a Monandrin. Orchideae.) "Dr. — 0 es, der dieſe herrliche Orchidee von en in Bm. einführte, wo e alle Jahre reichlich blüht. Wie bei vielen andern gelb blühenden Pflanzen, (z. B. bei den Primeln) nehmen die Bracteen und Blumen beim Verblühen eine dunkel grünliche Färbung an. Eine andere merkwürdige Erſcheinung an dieſer Pflanze iſt, daß wenn man die Blumen oder einen anderen Theil derſelben kaut, kein Ge⸗ ſchmack zu bemerken iſt, aber einige Minuten nachher ſtellt ſich auf der Zunge und den Lippen ein fühlbares ſtechendes Brennen ein. (Obgleich die Exemplare in biefigen botanischen Garten eine ziemliche Stärke erreicht haben, fo ijt es bis jetzt doch noch nicht geglückt, dieſelben zum Blühen zu bringen, und es wäre ſehr erwünſcht, einige Kuktur-Bemerkungen darüber zu erhalten. O.) (Taf. 3961.) Habranthus pratensis Herb. var. quadriflora. (Hexandria Monogynia. Amäryllidene.) Dieſe ſchöne brillant rothblühende Amaryllidee, wurde durch Herrn Veitch und auch durch Herrn Bridges von Valdivia eingeführt. Sie blühte im Mai d. J. im Freien. Die Kultur ijt ganz wie bei Amaryllis. (Taf. 3962.) Aspasia epidendroides Lindl. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Dieſer ſchöne Epiphyt bewohnt die Bäume in Panama und Columbia, und wurde auch vom Herrn Skinner von Guatemala eingeführt. Die Blumen ſind groß, grünlich weiß und roth gezeichnet. : (Taf. 3963.) Echinocactus tenuispinus Lk. et 0-0. * [Echinocactus Ottonis g tenuispinus Pfeiff.] ' (Icosandria Monogynia. Cacteae ) Eine bereits bekannte Wa, die fió wh ied bauen gelben Bluͤthen auszeichnet. M 40. p Zehnter Jahrgang. | 1842. Allgemeine e Eine Zeitſchrift für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. ATI3!DIn Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und . des Ins und Auslandes, 580 herausgegeben 55 : von Friedrich * Albert Dietrich, Königl. Preuß. Gartens Direktor und Infpektor des bot. Gartens zu Verlin, Dr. der Philo ſophie und Lehrer Sonnabend, ben 1. October. ? » Stebifion der Laübüna:9[eibe wir in dieſem Jahre ſämmtliche, im hieſigen botaniſchen Gar⸗ welche ; ten befindlichen Exemplare nochmals durchgeſehen. Um eine nds 1 beſſere Ueberſicht zu erlangen, waren die durchwinterten Pflan⸗ in den hieſigen Gärten kultivirt werden. zen ins freie Land, auf gewöhnliche, aller und jeder Boden⸗ (Vergl. „Aufzählung und Kultur der Lantana-Arten ze.“ wärme entbehrende Rabatten gepflanzt. Das ungünſtige trok⸗ " = im 9. Jahrg. der Allgem, Gartenz. Nr. 45-48.) kene Frühjahr beraubte den Pflanzen jedweden Trieb und i : ſämmtlicher Blätter, fo daß fie noch im Juni fab unb ente nn. | laubt daſtanden. Erſt ſpäter brachte der tropiſche Sommer den Herausgebern. neues Leben hervor, und noch jetzt, gegen Ende September, Uunſerem, am Schluſſe der gedachten Abhandlung gegebe⸗ — fteben zum großen Theil die Sträucher mit Blüthen geschmückt nen Verſprechen, die hier kultibirten Lantana- Arten einer vor uns, und jede Art läßt ſich ſchon durch ihren natürlichen nochmaligen Nevifion zu unterwerfen, nachzukommen, site Wuchs, ben fie im freien Lande angenommen, unterſcheiden, 314 was bei Exemplaren, welche in Töpfen gezogen und in ben Warm⸗ häuſern ſtehen, nicht immer ſtattfinden kann. Die jetzt im freien Lande ſtehenden Pflanzen, werden durch jüngere ange— zogene erſetzt, erſtere der Witterung preisgegeben, und letztere zur Erhaltung der Art in die Warmhäuſer gebracht. Auf dieſe Weiſe laſſen ſich noch viele den wärmeren Klimaten an— gehörige Pflanzen kultiviren, ſo daß ültere Exemplare ins freie Land gepflanzt, dort oft früber zur Blüthe gelangen, als in den Gewächshäuſern, und ſie ſich leicht durch junge Pflan⸗ zen, welche aus Stecklingen gezogen werden, erſetzen laſſen. Zu den bereits vorhandenen Arten ſind nur zwei neue hinzugekommen, eine dritte neue hat fib unter den vorhande- nen noch ergeben, und ſämmtliche von uns damals als neu aufgeſtellte Arten haben die Prüfung ausgehalten, und fid bee währt; dagegen ijt eine, ja vielleicht auch einige Arten von Lan- tana fortzubringen und zu Lippia oder Zapania zu fegen. Bei unſerer damaligen Aufzählung haben wir die Arten nur nach der größten Aehnlichkeit neben einander geſtellt, ohne eine überſichtliche Eintheilung derſelben zu geben. Allein bei der großen Aehnlichkeit der Arten unter ſich, wäre doch, um ihr Auffinden zu erleichtern, eine Gruppirung derſelben wünſchens⸗ werth. In unſerem früheren Aufſatz haben wir dies bereits angedeutet, aber keine zweckmäßige Eintheilung auffinden fön- nen, und auch die von Sprengel gegebene, in „Aculeatae“ und „Inermes“ verworfen. Jedoch, bei genauerer Prüfung iſt dieſe Eintheilung nicht ganz verwerflich, nur muß man die Arten anders einreihen, als es Sprengel gethan hat, und zu der erſten Abtheilung auch diejenigen bringen, bei denen die Stacheln nicht immer vorhanden ſind. Die Unterabthei⸗ lungen in dieſen Hauptabtheilungen wären nun nach der Farbe der Blumen aufzuſtellen. Die Farbe der Blumenkrone ſcheint : bei den Arten immer konſtant zu ſein, und wenig oder gar nicht m variiren; nur leider gebt fie beim Trocknen fait gänz⸗ lich verloren, deshalb iſt ſie auch für den Botaniker, der größ⸗ tentheils in Herbarien arbeitet, nicht genügend, für den Gärt⸗ ner aber, der die Pflanzen ſtets lebend vor ſich hat, von um ſo größerem Werth, jadem. es ihm dann leichter wird, fib die nigen nachzusehen bel malige Ueberſicht der vo e und dabei bie meu. A. Aculeatae : a. corollis albis : Stachelige. mit weißen Blumen. 2. Lantana alba Fent. b. corollis lilacino-flavis : mit lilafarbenen, ins Gelbe übergehenden Blumen. 2. L. mutabilis Liypold. ; Dieſe Art Dat der biefige botaniſche Gatten vom Dr. Lippold aus Rio de Janeiro erhalten; ſie hat noch nicht ge⸗ blüht, iſt aber ſchon in der Form der Blätter und im gan⸗ zen Habitus febr ausgezeichnet. Die Blätter find an 3+ Zoll lang, und an 3 Zoll breit, grob und ſtumpf gekerbt, wodurch ſie ſich ſehr kenntlich machen. des Bot. Mag. t. 3110 iſt es nicht. 3. L. multiflora Hort. 4. L. variegata Nov. spec. L. ramis aculeatis; foliis oppositis, ovatis, acutis, cre- natis, supra scabris, subtus villosulis; capitulis he- misphaericis; pedunculis folio subbrevioribus; brac- teis oblongo-spathulatis, ciliatis, corollae tubo bre- vioribus. Habitat — — — f. Eine ausgezeichnete Art, bie ſchon länger im botaniſchen Garten vorhanden, aber bei unſerer erſten Aufzählung über ſehen worden war, und Aehnlichkeit mit der vorigen und der folgenden hat. Es iſt ein aufrechter, mehrere Fuß hoher Strauch, mit viereckigen Aeſten, die mit kurzen, ſteifen Haaren und an den Ecken mit febr kurzen, breiten, rückwärts gekrümmten Stacheln 28 beſetzt find. Die Blätter zwei Zoll lang, anderthalb Zoll breit, eirund, ſpitz, an der Baſis mit breiten, abgerundeten Seiten, aber von der Mitte aus ſchmal in den Blattſtiel ver⸗ ſchmälert, am Rande grob und regelmäßig gekerbt, auf der Oberfläche ſcharf und kaum merklich mit kurzen Härchen be⸗ fet, auf der Unterfläche ſchwach zottig-weichbaarig und weich anzufühlen; die Blattſtiele einen halben Zoll lang und ziem⸗ lich langhaarig. Die Blumenſtiele find faſt ſo lang als das Blatt, ebenfalls ziemlich langhaarig. Die Blüthenköpfe dicht, halb kugelrund, vielblumig. Die Blumen von länglich ſpatel⸗ förmigen Deckblättern geſütt die ſpitz, am Rande bewimpert, Die L. nivea var. mutabilis 315 und kürzer als die 88 ſind. Die Blumenkrone röthlich-lilafarbig, etwas gelblich im Schlunde; die Rohre ger rade, weißlich und behaart. 5. L. amethystina Hort. Berol. Dieſe ſcheint von der im Bot. Mag. t. 3110 abgebilde⸗ ten L. nivea var. mutabilis nicht verſchieden zu ſein. Die legtere ijt gewiß keine Varietät von L. nivea, "n dieſes ijt eine durchaus verſchiedene Pflanze. 6. L. mista ZL. c. floribus flavo-aurantiacis : mit gelb⸗ orangefarbenen Blumen. L. aculeata L. L. scabrida Ait. 9. L. crocea Jac;. 10. L. Camara L. L. crenulata 0-0. et Dietr. ! B. Inermes : Unbewaffnete. a. corollis flavo-aurantiacis : mit gelb» orangefarbenen Blumen. L. Moritziana O-o. et Dietr. 13. L. glutinosa Poeppig. L. glutinoso-villosa; ramis inermibus; foliis oppositis, - ovatis, acuminatis, basi subcordatis, crenatis, scabri- usculis; capitulis subumbellaribus; pedunculis folio brevioribus; brecteis lanceolatis tubum corollae sub- aequantibus. Habitat in Peruvia fy. Dieſe Art erhielt der Diefige botaniſche Garten durch Herrn Hayn zu Waldenburg in Schleſien. Ein 2—3 Fuß hoher Strauch mit viereckigen Stengeln und Aeſten, die wie die ganze Pflanze mit ziemlich langen und etwas ſteifen Zottenhaaren beſetzt find, zwiſchen denen fi drü- ſentragende Haare befinden, die eine klebrige Feuchtigkeit aus⸗ ſchwitzen, weshalb auch die Pflanze klebrig anzufühlen ijt. Die Blätter fünf Zoll lang, drei Zoll breit, zugeſpitzt, an der Ba⸗ ſis berzfoͤrmig, aber doch von der Mitte aus ſchmal in den Blattſtiel verſchmälert, auf beiden Flächen zettig und nur ſpar⸗ ſam mit Drüſenhärchen beſetzt, auf der oberen ſchärflich. Die Blattſtiele 2 Zoll lang, rinnenförmig. Die Blumenſtiele vier- eckig, zwei Joll lang, viel kürzer als das Blatt. Die Blu⸗ men ſtehen in doldenförmig abgeflachten Köpfen, find von lans zettfförmigen Dedblättern geſtützt, welche kaum halb fo lang als die Röhre der Blumenkrone ſind. Die Blumenkrone mit einer halben Zoll langen gekrümmten Röhre, die unten weiß, oben roſenroth und dicht mit roſenrothen Jottenhaaren beſetzt ijt. Der Saum etwas ſchief, erſt gelb, dann ſchwach ins ie lafarbene übergehend, und endlich beim Verblühen orangegelb. Die Beeren, bis jetzt noch unreif und grün, von der Größe einer kleinen Erbſe, find ebenfalls mit ganz kleinen Drüſen⸗ härchen beſetzt. b. corollis lilacino-flavis : mit lilafarbenen, ins Gelbe endet Blumen. L. involucrata L. L. incana 0-o. et Dietr. 11. c. corollis lilacinis : mit rein lilafarbenen Blumen. L. lilacina Desfont. 17. L. Sellowiana Lk. et 0-0. L. Radula Swartz. . trifolia I. salviaefolia Jacg. d. corollis albis : mit weißen Blumen. L. recta Ait. : teueriifelia 0-o. et Dietr. lamiifolia 0-0. et Dietr. L. Geroldiana 0-o. et Dietr. . L. alba Miller. L. brasiliensis Lk. e. Dübiae: L. cinerea Lam. Hat noch nicht geblüht. L. lavandulacea Willd. Iſt jetzt nicht mehr im Garten. Die Blumen ſind zwar weiß, aber die Pflanze ſcheint gar nicht zu Lantana, paien zu Lippia. oder Zapania d. py 29. Zweifelhafte. 25. L. viburnoides J Exemplaren ſind die Blumen nicht zu erkennen. 30. L. a ni 'a 0-0. et Dietr, Dieſe Pflanze iſt Lippia Schimperi Hochst. (vid. Herb. Schimp. No. 181 et 186.) wie wir auch bereits in Fehlt ebenfalls itd im ch Nach den trockenen * 316 unſerer erſten Aufzählung angedeutet haben; ſie muß alſo hier geſtrichen werden. 31. L. annua Blüht leider "i nicht. pia zu ſein. Es ſcheint ebenfalls eine Lip- Kultur der Orchideen ; in gewöhnlichen Warmhäuſern, mit einer Lifte derjenigen Arten, die ſich am beſten dazu eignen. (Aus dem Gardener's Chronicle.) Um Orchideen zur böciten Vollkommenheit zu kultiviren würden mehrere Häufer oder Abtheilungen erforderlich fein, ſo z. B. ein kaltes Haus für diejenigen Arten, welche die Hochlande von Mejico und Guatemala bewohnen; dann ein wärmeres und feuchtes, für ſolche die in den heißen, feuchten Thälern von Indien und anderen Theilen der Tropen leben; eine dritte warme und trockne Abtheilung für diejenigen Pflanzen, die fih im Ruheſtand befinden, und ein viertes Haus endlich zur Muf- ſtellung der blühenden Exemplare. Jedoch fo ſchön und intereſ⸗ ſant auch dieſe Pflanzenfamilie iſt, ſo dürften ſich dennoch nur wenige Perſonen finden, welche die Koſten zu ſolchen Häuſern anwenden würden, und Viele kultiviren mit ſehr gutem Erfolg eine Auswahl mit anderen Pflanzen zuſammen in einem Hauſe. Es iſt gewiß ſchwierig Angaben über die Behandlung eines ſolchen Hauſes zu geben, jedoch worauf man beſonders zu achten hat, ijt, die Orchideen⸗Pflanzen ſoviel als möglich zu⸗ ſammenzuhalten, entweder an dem einen Ende oder an den Vorderfenſter des Hauſes, damit ſie feuchter gehalten und auch nach Bedarf beſchattet werden konnen; letzteres iff unum- gänglich nothwendig, ſobald das Haus nach Süden gelegen iſt. Die Temperatur des Hauſes während der Wintermonate, d. h. vom November bis Februar darf während der Nächte nicht böher als 12. A. fein, Iter, jo lange noch künſtliche Geſchieht dies, un wird | 3 1 en, ſo wird man die Pflanzen am Morgen mit Thau bedeckt finden. Folgende Arten laſſen ſich am beſten mit anderen Pflan⸗ zen kultiviren. 1. In Töpfen und an den wärmſten Theilen des Hauſes zu halten. Dendrobium nobile, eine der ſchönſten bekannten Arten; Oncidium Papilio, Peristeria elata, Miltonia candida, Cattleya labiata, C. Mossiae, crispa, intermedia, Har- risoniae, fie blühen während des Sommers, und find aus⸗ gezeichnet durch ihre Schönheit; Cymbidium sinense, ſehr angenehm duftend, Zygopetalum Mackaii, Z. interme- dium, Z. crinitum, ſehr ſchön und duftend; Brassia cau- dala, B. Lanceana und B. maculata, Acanthophippium bicolor, ijt leicht zu kultibiren und blüht im Frühling; Gongora atropurpurea liebt Hitze und Feuchtigkeit. 2. In Töpfen und an dem kälteſten Orte des Hauſes. Oncidium Cavendishianum, Cattleya Skinneri, Epi- dendrum Stamfordianum, deſſen Blüthen gefällig herab— hangen; Trichopilia tortilis, Catasetum © maculatum und Phajus maculatus, das nahe dem Glaſe ſtehen muß und viel Waſſer verlangt; Maxillaria aromatica und cru- enta, M. tenuifolia mit niedlich gefleckten Blumen; Cyr- tochilum maculatum unb mehrere Varietäten find ſehr zu anten 3. An den wärmſten Theilen des Hauſes find an Holzſtücken oder in Kaſten aufzuhangen. Dendrobium cucullatum und fimbriatum, Oncidium ampliatum, O. Lanceanum, eine der beiten Arten; Aé- | rides odoratum febr ſchön, Saccolabium gultatum, beibe verlangen eine febr warme unb feuchte Atmoſphäre, und ihre rofa- und lilafarbenen Blumen bezahlen jegliche Mühe. 4. An den kälteſten Theilen des Hauſes ſind auf Holzſtücken oder in Käſten aufzuhangen. Laelia autumnalis, L. albida unb L. anceps, Oncidium leucochilum, Odontoglossum grande mit ſchönen groz ßen Blumen und ſämmtliche Stanhopea-Sfrten. Alle hier genannten und noch mehrere andere Arten koͤnnen in jedem Warmhauſe mit anderen Pflanzen kultivirt werden und ma⸗ chen eine höchſt intereſſante kleine Sammlung aus. 317 y Aufbewahrung Der Fuchſien während des Winters. Vom Herrn J. Meares im botaniſchen Garten zu Leeds. : (Aus dem Gardener's Chronicle. Zuli 1842.) Die wohlfeilſte und beſte Methode, Fuchſien während der Wintermonate aufzubewahren, iſt, dieſelben einzugraben. Im vergangenen Winter conſervirten wir dadurch an 300 Stück, und zwar auf folgende Weiſe. Mit dem Beginn des Froſtes wurden die Pflanzen aus der Erde genommen und alle Nebenzweige entfernt, mit Aus- nahme von denjenigen Pflanzen, die zu Spalierbäumchen bez ſtimmt find; hier läßt man 3—6 Zweige von 5—6 Fuß Länge ſtehen. Nachdem ſie ſo vorbereitet ſind, werden ſie in die Erde gelegt, wo fie bis Ende April oder Anfangs Mai lies gen bleiben. Zu dieſem Zweck macht man auf einem Heide— erde⸗Haufen (auch jede andere leichte Erde kann dazu gewählt werden) eine nach Bedürfniß große Grube von ungefähr drei Fuß Tiefe, drei Fuß Weite und ſechs Fuß Länge, worin die Pflanzen in ſchräger Lage gelegt werden, und damit ſie bobl zu liegen kommen, fo ſtecke man hier und da einige Blu⸗ menſtäbe der Queere nach durch, die auch zugleich verhindern, daß die Erde nicht zu feſt auf die Pflanzen zu liegen kommt. Zur Bedeckung kann man ſich etwas Stroh bedienen, das dachförmig umgelegt wird. Beim Oeffnen im April fand ſich, daß die meljten Pflan⸗ zen, einige ſogar ſehr lang getrieben hatten, und von unten bis oben mit Wurzeln beſetzt waren, die, ſobald ſie ans Licht kamen, zurückgingen. Nachdem die Pflanzen eingepflanzt und in ein Beet gebracht waren, entwickelten ſich neue Triebe. Die zu einem Spalier beſtimmten Exemplare wurden fo» gleich, nämlich Anfangs Mai, ausgepflanzt und wuchſen üppig Es iſt von großem Nutzen, eine Methode zu kennen, um verſchiedene Pflanzen, als Fuchsia, Bouvardia u. a., die zur Ausſchmückung der Gärten während der Sommermonate dienen ſollen, ohne Koſten und ohne Hülfe eines Gewächshaus ſes oder Beetes zu durchwintern. p Behandlung der Eriken während des Sommers. (Aus dem Gardener's Chronicle. Nr. 35.) Herr Bradford zu Cork theilt folgende Behandlung ſeiner Eriken mit. Die Eriken ſtehen in einem nach Süden gelegenen Kaſten auf Schieferplatten, und zwar ſo weit von einander entfernt, daß fie fid) nicht gegenfeitig berühren, aber die Hauptſache ijt, daß die Töpfe alle in Moos eingefüttert ſind. Vom Juni an werden die Fenſter vom Kaſten abge⸗ nommen, und die Pflanzen ſo dem vollen Einfluß der Sonne ausgeſetzt, die buſchig und grün ſind, und reichlich blühen. Die Eriken, als die Bewohner des Vorgebirges der guten Hoffnung, leiden nicht von unſerer Sommerhitze, ſobald die Wurzeln vor der Sonne gefbügt find, was durch das Moos vollkommen bewirkt wird, und fie zugleich kühl und feucht erhält. Das ES Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche 9 d der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) 28. Schwarze Hudſonsbay Scharlach-Erdbeere. Black Hudsons- Bay Scarlet Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 157. n. 5. Synonyme: Schwarze Ananas» Scharlach⸗Erdbeere. — Hoſin's Sämling. Die Frucht iſt koniſch, mittelgroß, von angenehmem Ge⸗ ſchmack und reift Anfangs Juli. . 29. Schwarze roſenbeerige Schar lach-Erdbeere. ö ck Roseberry. Hort. Societ. Catal. p. 157. n. 6. Synonyme: Schwarze rundfrüchtige Roſenbeer-Erdbeere. Dieſe Sorte iſt in dem Pomol. ie. unter Nr. 20. beſchrieben, und heißt es daſelbſt: 318 Eine im Aeußern ſowohl als im Geſchmack und in ihrer Güte ausgezeichnete Sorte. Sie ſtammt aus dem Garten von John Williams Esg. zu Pitmaſton, woſelbſt ſie von der gewöhnlichen Nofenbeer-Erdbeere befruchtet mit der ſchwar⸗ zen Erdbeere von Pitmaſton, erzeugt worden iſt; daher die dunkle Farbe der Frucht. Dieſe ijt ziemlich groß, ſtumpf⸗ kegelförmig, glänzend dunkel-purpurroth, an den Seiten und oben etwas eingedrückt. Das Fleiſch iſt unter der Haut dunkelroth, feſt, ſaftig und ſchmelzend, von einem ausgezeich- neten Geſchmack. Sie reift Anfangs Juli, trägt gut und verlangt einen dergleichen Boden und Stand. Die Blätter ſind mittelmäßig groß, rundlich, dunkelgrün, oben behaart, weitläuftig gezähnt. Der Blattſtiel ijf mäßig lang und nur wenig behaart. Der Blumenſtiel ijt kurz, äſtig. Die Blumenblätter find klein, rundlich, zuweilen fleiſchfarbig. Der Kelch iſt umgebogen. Die Staubfäden ſind mäßig lang, die Staubbeutel vollkommen. 30. Zimmt Scharlach-Erdbeere. Cinnamon Scarlet Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 157. n. 9. Frucht mittelgroß, rundlich, von gutem Geſchmack; reift Ede Juli, und trägt gut. 31. Kupferblättrige "n qM Copper leaved Roseberry. Hort. Societ. Catal. p. 157. n. 19. Die Frucht ijt koniſch, mittelgroß, von ziemlich gutem Geſchmack, und reift Ende Juni. 32. Coul (2) ſpäte Scharlach-Erdbeere. Coul late Scarlet Strawberry. ; Hort. Societ. Catal. p. 157. n. 13. Synonyme: Georg's Madenzies ſpäte Cdarlad - Erdbeere, Die Frucht it groß, eiförmig, febr wohlſchmeckend, reift vom Anfange bis Mitte Juli. Eine vorzügliche, ſpäte, reich⸗ lich tragende Ste. 33. Diack's Samen⸗Erdbeere⸗ Diac "s Seedling Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 157. n. 14. = Synonyme: Neue Erdbeere von Aberdeen. Eine große, rundliche, rothe Frucht von gutem Ge⸗ ſchmack, reift von Ende Juni bis in die Mitte des Juli; trägt ſehr reichlich. 34. Scharlach Erdbeere von Dudſon-Houſe. Dudson- House Scarlet Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 157. n. 15. Die Frucht iſt rundlich, groß, wohlſchmeckend, reift Ende Juni, und trägt ſehr reichlich. 35. Frühe kugelförnige Scharlach-Erdbeere. Early Globe Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 158. n. 17. Die Frucht üt rundlich, mittelgroß, wohlſchmeckend, bod) etwas ſaͤuerlich, und reift Ende Juni. 36. Kugligte Erdbeere von der Hudſonsbay. Globular Hudson's-Bay Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 158. n. 19. Die Frucht iſt rundlich, klein, mittelmäßig von Geſchmack, und reift Ende Juni. 37. Goldene Limonen-Scharlach-Erdbeere. Golden Limon Scarlet Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 158. n. 20. Die Frucht iſt mittelgroß, rundlich, wohlſchmeckend, reift Ende Juni. 38. Grange Hudſonsbay Scharlach-Erdbeere. 5 Grange Hudson’s- Bay Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 158. n. 21. Die Frucht ijt länglich, mittelgroß, nicht befonders wohl- ſchmeckend, und reift Ende Juni. 39. Lynedock's Samen⸗Erdbeere. Lynedock’s Seedling Strawberry. Hort. Societ. Catal p. 158. n. 27. Die Frucht mittelgroß, eiförmig, von ſäuerlichem Er reift Anfangs u 40. Melonen⸗Erdbeere. i Melon Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 158. n. 28. Eine runde, mittelmäßig große, ſehr woblſchmeckende, reichlich tragende und Ende Juni reifende Erdbeere. 319 41. Orange Hudſons bay Scharlach-Erdbeere. Orange Hudson's -Bay Scarlet Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 158. n. 35. Synonyme: Hamilton Biſhop's Ananas⸗ ⸗Scharlach⸗Erdbeere, Orange Ananas ⸗Scharlach⸗Erdbeere. Frucht koniſch, mittelgroß, etwas ſäuerlich, reift Ende Juni. 42. Ananas Roſenbeer-Erdbeere. Pine Roseberry. Hort. Societ. Catal. p. 158. n. 36. Die Frucht ijt koniſch, ziemlich groß, von gutem Ges ſchmack, und reift Ende Juni. Ich kultivire dieſe Erdbeere ſeit mehreren Jahren, und habe ſie in jeder Beziehung immer vorzüglich gefunden. Die Frucht wird, wenn ſie vollkommen reif iſt, beinahe ſchwarz; ſie trägt ſehr reichlich, und iſt jeder andern Nofenbeer » Erdbeere zur Seite zu ſtellen. 43. Rothe Finger-Erdbeere. Red Finger Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 159. n. 38. Eine koniſche, große, ziemlich wohlſchmeckende, Ende Juni reifende Erdbeere. 44. Künbfrüchtigt Scharlach oriee Round fruited Scarlet Strawberry. Hort. Societ. Catal, p. 159. n. 40. Die Frucht ift rund, mittelgroß, von Geſchmack ziemlich, reift von Ende Juni bis Anfangs Juli, und trägt ſehr reichlich. Slough Sharlab= Erdbeere Slough Scarlet Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 159. u. 43. Synonyme: Brown’s Scharlach-Erdbeere. | Eine rundliche, kleine, mittelmäßige, bis Ende Juni reifende Erdbeere, welche der r Quin von Kent Erdbeere nahe kommt. TUIS. 46. Feſte ere Solid Scarlet Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 159. n. 44. Dieſe Erdbeere ſteht als eine Hybride zwiſchen der Scharlach⸗ und Moſchus⸗Erdbeere; die Frucht iſt rundlich, von ziemlichem Geſchmack, geſandt wurde. mittelgroß, hat einen ziemlich guten Geſchmack, und reift An⸗ fangs Juli. (Fortſetzung folgt.) Die ſchönblühenden Pflanzen, | weiche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet » und deren Anzucht in den beutídem Blumen» . Pflanzen⸗Garten zu empfehlen it. 2. Edward's Botanical Register. (Taf. 43.) Mormodes lineata Batem. (Gynandria Monandria, Juli 1842. Orchideae.) Dieſe ſonderbare Art iſt ein Bewohner von Guatemala, von wo ſie durch die Herren Skinner und Hartweg ein⸗ Sie wächſt an ſchattigen Flüſſen auf den Aeſten hoher Bäume. Die Blumen ſind beim Aufblühen von einer dunkel olivengrüne Farbe, ſpäter färben ſie ſich jedoch mehr gelb und braun, und werden nachher ſehr brillant. f Es iſt eine von denjenigen Arten, die nicht in einer zu bohen Temperatur kultivirt werden dürfen, und die am beſten in einem mäßig warmen Hauſe gedeihen. Die jungen Triebe faulen ungemein leicht, ſobald die Pflanze zu viel Waſſer bekommt. Folgende Arten der Gattung Mormodes befinden fió jetzt in den Gärten: 1. M. atropurpurea, 2. — aromatica. 3. — pardina (Cyclosia maculata Kl.) 4. — buccinator. 5. — citrina. 6. — lineata. - 7. — luxata. Gine febr iine, Som Herrn Hartweg aus Guatemala eingeſendete Art. Gleich allen anderen Arten läßt ſie ſich 320 leicht kultiviren. Sie hat die eigenthümliche Eigenſchaft, daß fie ihre gedrängten Rispen mit rötblich- weißen Blumen ohne Blätter erzeugt. Im Monat Februar erſcheinen dieſe an den dicken fleiſchigen Stämmen, an denen die Blätter einige Wo⸗ chen ſpäter hervorkommen. Es ſteht dieſe Art der B. hera- cleifolia am nächſten, da die Blätter mit ihr wenigſtens einige Aehnlichkeit haben. (Taf. 45.) Bignonia pieta Lindl. (Didynamia Angiospermia, Bignoniaceae.) Wahrſcheinlich ſtammt diefe ſchöne Bignonia aus Buenos⸗ Ayres, was jedoch keinesweges ganz beſtimmt iſt. Die gro⸗ ßen violetten Blumen mit purpurfarbenen Adern, der ſchlanke, windende Habitus zeichnen die Pflanzen vor vielen anderen Arten aus. Die Pflanze iſt eben ſo hart, als B. capreolata und verlangt dieſelbe Behandlung. Gleich allen Bignonien vere langt fie einen fetten, lehmigen Boden, denn obgleich fie in einer leichten ſandigen oder e üppig wählt, h blüht fie doch felten in dieſer. ’ (Taf. 46.) Coburgia humilis Lindl. [Clitanthes humilis Lindl. olim.] (Hexandria Monogynia. Amaryllideae.) Dieſe ſonderbare und niedliche kleine Pflanze wurde vom Herrn J. Maclean bei Palcamayo auf den peruaniſchen Anden, in einer Höhe von 10,284 Fuß über dem Meere gefunden, in einem Theile, wo viele Zwiebelgewächſe vorkom⸗ men, und wo Weizen und Kartoffeln kultivirt werden. Die Pflanze blühte mit ſchönen mennigfarbigen Blumen im April d. J verlangt, wie alle Coburgien, eine nahrhafte, fette Erde. (Taf. AT.) Primula denticulata Smith. (Pentandria Monogynia, Primulaceae.) Bereits in der vorigen Nummer unferer Zeitung erwähnt. (Taf. 48.) Vanda cristata Lindl. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Ein Epiphyt, den Dr. Wallich im Jahre ISIS auf Bäumen in Nepal fand, und der den Habitus von Vanda Roxburghii hat. Er gedeiht am beſten auf einem Stück Holz befeſtigt, oder in einem Korkkaſten gepflanzt, am wärmſten Theile des Orchideenhauſes. In beiden Fallen muß ihm reige lich N Waſſer gegeben werden. ^ Anzeige. Vortheilhafter „ eines Kunſt⸗ und Handelsgärtnerei⸗ . In einer der größten und volkreichſten Städte des Her⸗ | zogthums Sachſen, ijt eine für Kunft- und Handelsgärtnerei eingerichtete Beſitzung unter ſehr billigen Bedingungen zu ver⸗ kaufen. Dieſelbe beſteht aus einem febr großen Wohnhauſe, und einem über drei Morgen großem Garten mit fließendem Waſſer, der im beſten Kulturzuſtande fid) befindet. Auch fön- nen die ſämmtlichen Sommervorräthe mit überlaſſen werden. Nähere Nachricht hierüber giebt auf frankirte Briefe der ud dacteur Friedrich Häßler in Halle a. d. S. Von dieſer Zeitſchriſt ericheinen alle 14 Tage zwei Bogen im Quarto; wo es zur mehreren Verfiämdlichkeit des Tertes eriorderlich ift, follen Kupfer oder Holzſchnitte beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. pars auf dieſe Beitichrift an. Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Verlag der Nauckſchen Bram Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitun . Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. Sn Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanifern des In ⸗ und ausland, herausgegeben Friedrich Oito, Königl. Preuß. G ADHI gt. P 5 unb Ine Albert Dietrich, Dr. d Leh r Philoſophie un eehte den 8. Oetober. Sonnabend, Ueber die * der Hedysareae und der ; Aocheitungen der a überhaupt. Herrn win jM Ye ctt i Wiewobl man ſich von mehreren Seiten bemüht hat, die Tribus und- Subtribus ber Leguminoſen auf ſichere Kenn- zeiden, 1 gründen „ſo läßt fib doch nicht behaupten, taf dies überall gelungen fep. Schon De Candolle klagt, daß dieſe Ordnung hinſichtlich der Folge der darunter begriffenen Gattungen ihre beſonderen Schwierigkeiten habe, und ſeitdem iſt wenig geſchehen, um dieſelben zu heben. Zwar hat man in Hinſicht der Stellung der Gattungen manche Veränderungen vorgenommen, und einige, die auf ſicheren Kennzeichen beruhen, müſſen auch gebilligt werden, aber nicht alle laſſen fi ich Nin. zählen; es feblt. vielmehr noch viel, ehe wir zu einer natur⸗ gemäßen Folge der ngen gelangen werden. Der Grund dieſer Schwierigkeiten liegt ohne Zweifel nicht nur darin, ui wir mit febr. vielen Gattungen nur mioa rot 322 fondern auch darin, daß die von den Blüthen und Frucht— theilen hergenommenen Charaktere nicht hinreichen, um nur einigermaßen ſcharf begränzte Abtheilungen aufzuſtellen, oder daß doch, wenn ſie hierzu hinreichen ſollten, dergleichen bis jetzt noch nicht aufgefunden worden ſind. Bevor dies geſche— ben, ſcheint es durchaus nothwendig, zugleich auf bie Ent- wickelung der ganzen Pflanze zu ſehen, wenn man über die Verwandtſchaft der Gattungen unter einander richtig urtheilen will, und da wir in dieſer Hinſicht über viele, ſelbſt bekanntere Gattungen noch nicht gehörig unterrichtet ſind, ſo bleibt auch bei dem bisher üblichen Verfahren die Stellung einer anſehn⸗ lichen Anzahl derſelben, ja ganzer Abtheilungen, wie der Dalbergieen, noch zweifelhaft. Allein wenn wir auch nach und nach in dieſer Hinſicht immer mehr Gattungen genauer kennen lernen werden, ſo fragt es ſich noch, ob wir dadurch zu ſcharf begränzten Gruppen gelangen können; denn es ſcheint, daß ſelbſt die ausgezeichnetſten Charaktere, welche fi bei der einen Gruppe durchgehends finden, in einer andern doch mehr oder weniger Ausnahmen erleiden, ſo daß wir, wo nicht für immer, doch gegenwärtig auf mehrere Kennzeichen zugleich ſehen müſſen, wenn wir über die Verwandtſchaft einer Gattung richtig urtheilen und ihr eine paſſende Stelle anweiſen wollen. Jemehr daher dergleichen eingreifende Charaktere auf: gefunden wer⸗ den, deſto mehr dürfen wir hoffen, eine hellere Einſicht in die na⸗ türliche Folge der Gattungen zu erhalten. Wir wollen deshalb den Werth der bisher zur Eintheilung der Leguminoſen benutzten Charaktere näher prüfen, und zugleich verſuchen, ihnen noch einen und den andern brauchbaren hinzuzufügen. 1. Den erſten Eintheilungsgrund derſelben nimmt De Candolle nach Gärtner's und Browns Vorgange von der Richtung des Schnäbelchens im Embryo her. Er unter⸗ ſcheidet nämlich zwiſchen € urvembiae und Rectembryae, t nachdem das Schnäbelchen ſich nach dem Rande der Ver⸗ bindungsfläche der Kotyledonen krümmt, oder in der Richtung der Are der Kotyledonen läuft. Diele Eintheilung veranlaßte ri Candolle zur Aufſtellung der Tribus Geoffreae, welche er elbſt T kinſtlich und, angeachtet des geraden Embryo, theils den Bicie t theils den Phaſeoleen näher verwandt hält, die einen krümmten Embryo beſitzen. Wenn man aber auch gegenwärtig die Tribus aufgehoben und die dahin bet» wieſenen Gattungen ſchiedenen andern Abtheilungen, die verſetzt hat, fo bleibt die Richtung des Schnäbelchens doch noch immer ein Kennzeichen von Wichtigkeit, indem es wenig Ausnahmen erfährt. 2. Nächſtdem hat man beſonders einige Verhältniſſe bei der Entwickelung des Embryo berückſichligt. a) So rechnet De Candolle beſonders viel darauf, ob die Kotyledonen nach dem Keimen dick bleiben oder mehr blatt⸗ artig werden, und theilt hiernach alle Papilionaceen in zwei große Abtheilungen: Phyllolobae und Sarcolobae, wiewohl er ſelbſt einräumt, daß fih zwiſchen ihnen zu verſchiedene Abs ſtufungen vorfinden, als daß man eine feſte Gränzlinie ziehen könnte. Er fiebt indeſſen bei der Ausmittelung dieſes Unter- ſchieds nicht blos darauf, ob die Sarcolobae nach dem Kei⸗ men ſich wenig in ihrer Geſtalt verändern, indem ſie blos durch das Anſchwellen dicker werden, ſondern auch darauf, ob ſie ſich nicht grün färben und wenig oder gar keine Mündun⸗ gen in der Oberhaut bemerken laſſen. letzteren Unterſchieds läßt ſich jedoch gegenwärtig nicht hin⸗ reichend urtheilen, indem weder De Candolle ſelbſt, noch irgend ein Anderer eine hinlängliche Anzahl von Samenpflanzen auf dies Kennzeichen geprüft hat. Wichtiger iſt vielleicht der Unterſchied zwiſchen ungefärbt bleibenden und. fih grün färben- den Kotyledonen, wie man ſchon daraus einigermaßen anneh⸗ men kann, daß die Gattung Lupinus, welche De Candolle wegen ihrer dicken. Kotyledonen zu den Phaſeoleen zaͤblte, und die man jetzt allgemein davon entfernt und an die Gat⸗ tung Crotalaria, mit welcher fie ſchon De Can dolle vers wandt fand, anzuſchließen pflegt, auch keine ungefärbten, jone dern grüne Kotyledonen beſitzt, ohne jedoch, wie es ſcheint, zahlreiche Hautmündungen zu zeigen. Im Allgemeinen haben wir aber bis jetzt eine nur ſehr unvollkommene Kenntniß darüber, wie fib die entwickelten Embryonen in Hinſicht auf Färbung perhalten. Zwar wiſſen wir, daß alle Samos lappen der Vicieen fid) beim Keimen nicht färben, allein dies kann uns wenig nützen, da es ein Kennzeichen iſt, das allen Kotyledonen zukommt, die in der Erde liegen bleiben. Von größerer Wichtigkeit ijt der Unterſchied vielleicht bei ben Phas ſeoleen, indem ſchon De Candolle die Klitorieen von jenen bauptſaͤchlich wegen der grünen blattartigen Kotyledonen trennte, die ſie nach dem Keimen bekommen, wahrend die der Pha⸗ feoleen ungefärbt bleiben, oder wenigſtens bleiben follen, denn bis jetzt find uns ſowohl bei jener a'g bei dieſer viele Gat- tungen in dieſer Hinſich unbekannt, fo daß es noch zweifel⸗ Ueber den Werth des 323 Daft bleibt, in wie weit fi auf " Kennzeichen natürliche Abtheilungen gründen laſſen. Auf jeden Fall ſchlägt aber De Candolle dieſen Unterſchied zwiſchen Phy llolobae und Sarcolobae zu hoch an, wenn er deshalb die Klitorieen weit von den Phaſeoleen entfernt und zu den Loteen als eine Sub- tribus fegt, und Bentham hat obne Zweifel Recht, wenn er die mehrſten Klitorieen an die Phaſeoleen anſchließt. b) Nächſtdem berückſichtigt De Candolle, ob bei dem Keimen die Kotyledonen in der Erde liegen bleiben, oder mit in die Höhe genommen werden. Es iſt dies indeſſen ein Kennzeichen, das nur unter den Vicieen ſich überall findet; bei den Phaſeoleen kommt es zwar auch nicht ſelten vor, allein es iſt für ſie ſo wenig charakteriſtiſch, daß darin nicht einmal die Arten einer Gattung vollkommen übereinſtimmen, denn während Phaseolus vulgaris feine Kotyledonen über die Erde erhebt, läßt ſie Ph. multiflorus in der Erde liegen. Doch iſt hierbei zu bemerken, daß bei allen denjenigen Leguminoſen, welche ihre Kotyledonen nicht erheben, das Stengelchen fo kurz zu ſeyn pflegt; daß es beinahe zu fehlen ſcheint, daß jedoch bei Phaseolus multiflorus ein zwar kurzes, aber doch ſehr deutliches Stengelchen wahrgenommen wird, [o daß er. gleichſam feine Verwandſchaft mit Arten, die ihre Kotyledonen über die Erde erheben, dadurch zu erkennen giebt. ; c) Vorzügliches Verdienſt hat ſich De Candolle durch die Beobachtung der Primordialblätter bei den Leguminoſen erworben. Nach ihm iſt es beſonders wichtig, ob die beiden erſten wahren Blätter, welche ſich nach den Kotyledonen entwickeln, einander gegenüber jteben, und dabei einander an Größe und Form gleich find, während die folgenden Blätter fi mehr oder weniger bez deutend von ihnen unterſcheiden, oder ob dieſelben, ſie mögen ab⸗ wechſelnd oder gegenüber ſtehen, doch an Größe und Form von einander verſchieden ſind, oder auch, wenn ſie einander gegenüber ſtehen und einander gleich find, gleichwohl in ber Geſtalt und zum Theil ſelbſt in der Lage von den folgenden nicht abweichen, wie bei manchen Arten der Gattung Genista. Nach dieſem Kennzeichen charakteriſirt derſelbe bauptiächlib die Phaſeoleen und die Klitorieen, bei welchen die Primordialblätter ſich auf die zuerſt angegebene Weiſe verhalten, auch kommen ſolche Primordialblätter nach ihm vielen Hedyſareen zu, während man bei den übrigen Papilionaceen die anderen Arten von Entwickelung derſelben findet. Dieſer Unterſchied, welchem De Candolle nicht mit Unrecht einen bedeutenden Werth * * beilegt, ſcheint von feinen Nachfolgern zu wenig der Aufmerk⸗ ſamkeit werth geachtet worden zu fein, ungeachtet die Vicieen durch die in der Erde liegen bleibenden Kotyledonen, verbun⸗ den mit den abwechſelnden Primordialblaͤttern fid) aufs bte ſtimmteſte von allen übrigen Leguminoſen unterſcheiden, und dadurch eine der natürlichſten und am beſten charakteriſirten Gruppe bilden. Wenn die beiden erſten gegenüberſtehenden Blatter, welche auf die Kotyledonen folgen, einander an Größe und Geſtalt gleich und von den folgenden, abwechſelnd ſtehen⸗ den verſchieden find, jo gleichen fie einem zweiten Paar Kos tyledonen und können daher auch jecundäre oder Schein⸗ Kotyledonen genannt werden, und zwar um ſo mehr, da ſie fib nicht nur, jo wie die wahren Kotyledonen, gleichzeitig ente wickeln, ſondern auch ſehr ſchnell nach ihnen ſich ausbilden. Dieſe Eigenſchaft muß man wohl im Auge behalten, wenn man bei manchen Samenpflanzen dies Kennzeichen aufſuchen will. Man kann nämlich beſonders dann ohne deſſen Berück⸗ ſichtigung leicht eine irrige Auslegung machen, wenn ſich zwi⸗ ſchen den Kotyledonen und den Primordialblättern kein Sten⸗ gel bildet, der letztere von erſtern entfernt, ſondern wenn ſich dieſe ſowohl als die nachfolgenden Blätter zwiſchen den Ko⸗ tpledonen zuſammendrängen. So muß es wohl ſelbſt De Cans dolle ergangen ſeyn, wenn er meint, daß bei Lupinus die Primordialblätter einander gleich ſeyen, denn dies habe ich noch nie bemerkt, ſo zahlreiche Pflanzen ich auch hierauf ge⸗ prüft habe; die zwiſchen den Kotyledonen hervorkommenden lang geſtielten Blätter nehmen vielmehr bei dieſer Gattung vom erſten an allmählig eines nach dem andern an Größe und zum Theil auch an Zahl der Blättchen zu, auch entwickelt ſich das erſte Blatt immer früher als das zweite, ſo daß Lupinus auf keinen Fall wegen vorhandener Schein » Koty- ledonen zu den Phaſeoleen gezahlt werden kann. Es kann nicht leicht ein Fall vorkommen, in welchem man die zwei ſich zuerſt entwickelnden Blätter für gegenüberſtehend halten könnte, ohne es wirklich zu ſeyn, wenn man das angegebene Kenn⸗ zeichen für die ſekundären Kotpledonen gehörig berückſichtigt. In wie weit nun dieſe Schein⸗Kotpledonen für die —4 ſeoleen und Klitorieen carakteriſtiſch find, kann g rtig wo [o viele Gattungen derſelben hinſichtlich ipres- Sei ar noch unbekannt ſind, noch nicht entſchieden Es ſcheint indeſſen allerdings, daß auch einige Gattungen darunter auf- genommen werden müſſen, welchen daſſelbe abgeht. Für die E Hedyſareen leidet dieſes keinen Zweifel. Eben fo gewiß iit es, daß die Phaſeoleen und der größte Theil der Klitorieen nur eine natürliche Tribus bilden können, und daß die He— dyſareen zunächſt an dieſelben angeſchloſſen werden müſſen. Unſtreitig fehlte De Candolle, wenn er, die verſchiedene Dicke der Kotyledonen für wichtiger haltend, ſich verleiten ließ, die Klitorieen von den Phaſeoleen weit zu entfernen, und zwiſchen die Hedyſareen und Phaſeoleen die Vicieen einzuſchalten. Er meint zwar, daß ſich die Hedyſareen hauptſächlich durch Ades- mia wegen der ungepaart gefiederten Blätter an die Vicieen anſchlöſſen, allein ein ſolcher einzelner gemeinſamer Charakter von untergeordnetem Werthe kann diefe Stellung unmoͤglich rechtfertigen. Mit Recht haben daher die neueren Syſtema⸗ tiker die Klitorieen größtentbeils mit den Phaſeoleen vereinigt, und an die Hedyfareen angeſchloſſen. Sie haben indeſſen Un⸗ recht, wenn fie glauben, die Gattungen Indigofera und Pso- ralea nebſt ihren Verwandten, welche nach De Candolle zu den Klitorieen gehören, von ihnen trennen, und zu den Gale⸗ geen ſetzen zu können, denn dieſe beiden Gattungen entwickeln ſich beim Keimen auf ähnliche Weiſe, wie Hedyſareen und Pha- ſebleen, und ſtimmen auch noch in andern Kennzeichen mit ih⸗ nen überein, ſo daß man, wie wir weiter unten ſehen wer⸗ den, Indigofera füglich zu den Hedyſareen, und Psoralea zu den Phaſeoleen zählen kann. Unpaſſend iſt es auch, den Vicieen zwiſchen den Aſtragaleen und Hedyſareen mit Neuern eine Stelle anzuweiſen, indem dieſelben weder mit den einen, noch mit den andern eine näherere Verwandtſchaft zeigen; ſie müſſen vielmehr zunächſt auf die Gattung Abrus folgen, welche die Reihe der Phafeoleen ſchließt. Bentham glaubt bie vom Keimen hergenommenen Unterſchiede und insbeſondere die Pri⸗ mordialblätter deshalb vernachläſſigen zu koͤnnen, weil fie der Beobachtung nur unter günftigen Umftänden zugänglich feien; diez det Meinung kann ich indeſſen nicht beipflichten, ſondern ich patte mich vielmehr überzeugt, daß ſelbſt ein ephemeriſches i iben feinen großen Werth haben konne, wofern es die liche Verwandtſchaft einer Gattung mit einer andern au⸗ ßer allen ET zu ſeben vermag. Die von Keimen herge⸗ 2 4 den großen Abtheilungen noch immer beſſer darthun, als alle übrigen, die man ihnen an die Seite geſtellt hat. (Fortſetzung folgt.) Correſpondenz⸗Nachricht. Ueber die en des Bodens in heißen Sommern. den Herren J. 3 & Sohn. Bollwiller im oberrheiniſchen Departement in Frankreich, den 19. Septbr. 1842. Wir haben ein ſonderbares Jahr gehabt, und müſſen uns ſchon gedulden, wenn es eben ſo endet. Januar und Februar waren beſonders trocken und rauh; Ende Februar trat Näſſe ein. Das erſte Drittel des März-Monats war zwar günſtig, aber die beiden letzten naß und rauh. Dann fing ein heftiger Nordwind zu wehen an, und brachte Nacht⸗ fröfte bis zum eilften Mai, wo wir noch Reif und Eis fat ten, welche die Weinreben zum Theil zu Grunde richteten. Die Trockenheit hielt an, aber dennoch wurde eine mide Heuernte gemacht. Nübfen waren fo ſchön, wie man fie feit Menſchengedenken nicht geſehen hatte. Die eintretende Hitze ſchadete dem Getreide ſehr, und die Ernte war geringer, als je. Weizen ſchmolz in Strob zuſammen, doch wurde die geringere Quantität der Körner durch die Qualität derſelben erſetzt, denn diefe waren um 1 und 3 ſchwerer, als man fie jemals geerntet hatte; Gerſte gab es ebenfalls nur wenig. Grummet kann man ſagen, giebt es im Allgemeinen nicht den zwanzigſten Theil. Die anhaltende Dürre und Hitze ſchien die Kartoffeln zu zerſtören, doch erhielten ſie ſich ziemlich, und ſcheinen bei jetzt eingetretener kühlerer Witterung noch ziemlich gute Knollen zu liefern. Die Weinreben endlich ſind im Allgemeinen ſchön und verſprechen viele und gute Trauben. Bei dieſem ſeltſamen Sommer haben wir bemerkt, daß durch eine unermüdliche Thätigkeit der Mangel des Regens erſetzt werden kann, denn nachdem bie außerordentliche Dürte eingetreten war, der Erdboden nach allen Richtungen b oder weniger rijfig wurde, die Bäume in den Pflanzungen anfingen zu vertrocknen, und fo die Säfte in den Gewächſen verſchwanden, haben wir alles gethan, um durch Auflockern — 325 des Bodens die Niffe in demſelben zu füllen, und bewirkten bald, daß alle Gewächſe an den aufgelockerten Stellen neues Leben erhielten. Dies gab uns neuen Muth, die Arbeit zu verdoppeln, und wir überzeugten uns dabei vollkommen, daß wo die Erde geſchloſſen und locker gehalten wurde, alle Ge⸗ wächſe, wie nach einem warmen Regen, von neuem zu treiben anfingen, und daß auch der Boden, worauf ſie ſtanden, be⸗ ſonders Feuchtigkeit an ſich zog. der Ausdünſtung der Erde, oder durch die Anziehung des Thaues hervorgebracht, ſo bleibt es immer eine merkwürdige Erſcheinung, um ſo mehr, wenn die aufgelockerten Stellen wieder eine Kruſte bekommen, die ſtets eine nachtheilige Wirkung auf die Gewächſe äußert, welches man an die fraus. ſen Blätter und an den Mehlthau erkennt, womit ſie bedeckt find, welches beides fib jedoch in Zeit von 6—8 Tus bete liert, ſobald man das Auflockern wiederholt. Auffallend war dieſer Umſtand ſelbſt den ungebildeten Arbeitern, als ſie Baumpflanzungen, im Grasboden, der noch niemals rajolt worden war, 2— 3 Fuß tief rajolten, und die Erde auf der ganzen Tiefe wie pulveriſirt umwenden mußten, trafen fie den Boden neben den aufgelockerten Baum- pflanzungen wie eine abgeſchnittene feuchte Wand an. Wir waren während der großen Hitze in einer nicht geringen Be⸗ : ſorgniß darüber, daß wir nicht, würden okuliren können, und fürchteten, den Saft der Bäume ſchwinden zu ſehen, allein dennoch haben wir wider alle Vermuthung dieſe Operation mit einem fo ſeltſam zufriedenſtellenden Erfolg bewerkſtelligen können, daß uns von ungefähr 200,000 Blindaugen gewiß nicht ein Prozent fehlgeſchlagen iſt, und ſeit vielen Jahren ha⸗ ben wir keine ſo glückliche Okulation, als in dieſem Jahre ge⸗ habt. Das Auflockern (bei uns Rühren genannt), geſchieht in gewöhnlichen Jabren nach dem Umſetzen zur Reinhaltung der Pflanzungen nur zweimal; in dieſem Jahre wurde es aber viermal verrichtet. Nur junge Stämmchen, deren Wur⸗ p zeln nicht tief genug in die Erde drangen, litten durch die Dige, allein viele alte Baume haben einen ſolchen üppigen Wuchs gezeigt, daß man z. B. an jährigen Okulanten von Pflaumen, Birnen, Aepfel, Kirſchen, Pfirſich und Apriko⸗ : fen, Triebe von 5 bis 10 Fuß Länge findet, an anderen, 5. B. an Akazien und dergl. noch bei weitem längere, während Bäume in unbearbeitetem Boden nicht nur nicht 1 ſondern auch ihre Blätter berloren haben. Sey dies nun eine Folge Wir glauben, daß dieſe merkwürdige Beobachtung von ſolcher Wichtigkeit iſt, daß ſie wohl bekannt gemacht zu wer⸗ den verdient. Mehrere Steifenbe, die zum großen Landwirth⸗ ſchaftlichen Verein nach Stuttgart hierdurch reiſeten, ſtaunten über die Thatſache, denn überall fanden ſie unſere Baum⸗ ſchulen, von dürren, verbrannten Wieſen und Feldern umge⸗ ben, in der ſchönſten Ueppigkeit. Ein Gleiches hat ſich in ſtei⸗ len Weinbergen bewieſen, und zwar ſo auffallend, daß unſere Weinreben und Weinſchulen durch das Auflockern des Bodens von den Neben der Nachbaren, ſich durch ein dunkleres Grün, wie Wolken in der Luft auszeichneten, und auch jetzt viel ſchoͤnere Trauben tragen. — Auszüge aus engliſchen chmee. Ueber das ſchädliche Verfahren, Pflanzen in Töpfen nach dem Verpflanzen unmittelbar zu begießen. * : (Aus Loudon's Gardener's Magazine, Januar 1842.) Stecklinge von Pflanzen, beſonders folder von weichhol⸗ ziger oder fleiſchiger Natur, in feuchte Erde zu ſtecken, ehe die Wunden betrocknet oder geheilt ſind, hat oft die nachthei⸗ ligſten Folgen, denn die Feuchtigkeit findet ihren Weg in die Poren der Pflanzen und erzeugt gewöhnlich Fäulniß. Die bolzigen Theile der Pflanzen, feſter und weniger porös als ibre Wurzeln, ſind auch weniger geneigt, Feuchtigkeit einzuzie⸗ hen, aber dieſe thun es dagegen oft zu ihrem größten Nach⸗ theil. Dieſerhalb ijt es auch ein ganz feblerhaftes Verfahren, Pflanzen aus den Töpfen zu nehmen, die Wurzeln ſtark zu beſchneiden, wie es gewöhnlich geſchieht, wodurch natürlich jede Faſer verletzt wird, fie in dieſer neuen Lage in einen ande ren Topf zu ſetzen, und mit ^ n ali Guß die ganze Operation zu vollenden. Nach dem Verpflanzen ti Ms, beißen Wette, ghe mal wenn eine raube Luft vorherrſcht, wird bald ein unge wöhnlicher Guß auf die Wurzeln nöthig, und i dann weni⸗ ger oder gar nicht schädlich. Aber ſelbſt unter dieſen Um- ſtänden ijt es vorzuziehen, die Pflanzen in eine feuchte, ges ſchloſſene Atmoſphäre zu bringen, und [ie nur von oben herab 326 zu beſpritzen, wo fie mitteljt der Blätter hinreichende Feuch⸗ dieſelbe, denn an den Spitzen eines jeden Zweiges zeigt ſich tigkeit zu ihrer Unterhaltung einſaugen, bis ſie zu wachſen ein Büſchel Roſen. anfangen, wo man dann den Wurzeln obne Nachtheil die noͤthige Feuchtigkeit zukommen laſſen kann. Das Nicht minder leiden die Pflanzen durch übermäßige Feuch⸗ "m d tigkeit bei plötzlichem Mangel an Wärme, und namentlich ijt Ganze der Erdbeerzucht, der Verluſt an Sämlingen bei zarten Pflanzen groß, wenn ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und fie verpflanzt und dabei ihre nöthigen Einſaugungs⸗Gefäße, zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung ihre Wurzeln, verletzt ſind. der meiſten kultivirten Sorten. Ein allmähliges Begießen ijt unbedingt nothwendig, wenn -— die neue den Pflanzen gegebene Nahrung von Nutzen fein Herrn Theodor Eduard Nietner, ſoll. Begießt man eine friſch verpflanzte Pflanze zu ſtark, ſo Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. ſammelt ſich die Feuchtigkeit in der friſchen Erde zwiſchen den | (Fortſetzung.) Seiten des Topfes und dem Ballen der Pflanze; die Erde wird feſt, ſauer, und die jungen Wurzeln dringen nicht in dieſelbe ein, wodurch die Pflanze zu kränkeln anfängt und zu— letzt ſtirbt. 47. Scharlach-Erdbeere von Southborough. Southborough Scarlet Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 159. n. 45. nein sts Synonyme: Marſchall's Samen =- Erdbeere. Eine rundliche Frucht, die groß, wohlſchmeckend und P Rosa Banksia. Anfangs Juli reif ift. Dieſe Sorte trägt gut. (Aus dem Cardener's Chronicle Nr. 25.) | Zur Die ſogenannte Bante-Nof e " eine ber fbénften aller Smeiten Klaſſe. Roſen, fie erfordert aber die Kunſt eines ſehr geſchickten Gärt⸗ ners, um fie zum Blühen zu bringen. In Dropmore *) 6. Elten s Sämling. hängt diefe Nofe, mit unzäbligen Blumen bedeckt, in Feſtons Menz Seedling, Strawberry. über hohes Gitterwerk, und erregt das Erſtaunen eines Je- Hort. Societ, Catal. p. 159. n. 49. Pom. Mag. den. Herr Froſt, der Gärtner daſelbſt, theilt Folgendes n. 135. über die Behandlung dieſer Roſe mit. Diefe Erdbeere iſt eine von Knight erzogene Erdbeere, Die Banks-Roſe erzeugt ihre Blumen nur an ein die öfters mit der Ananas, der Downton und mit Keen's Sim- Jahr altem Holze. Wenn wie es gebräuchlich ijt, die Pilane ling verwechſelt wird. Sie unterſcheidet ſich von dieſen durch zen im Frübjabr zurückgeſchnitten werden, ſo iſt alle Ausſicht bre Große und reichlichere Tragbarkeit, ſowie ſich auch ihre | mettre, Blumen zu erbalten. Im Herbſt iſt das neue Holz Früchte länger in der Reife erhalten als jene. Hinſichtich „ſchneidet man nun im Frühjahr die ausgewachſenen Triebe ibrer Güte jtebt fie Keen's Sämling gleich, und gehört unbe⸗ üg, jo hat man auch alle Blütbenknespen abgeſchnitten. Die dingt zu den beſten Erdbeeren. geignetefle‘ Seit bie Banks⸗Noſen zu ſchneiden, ijt die Mitte Die Frucht ijt groß, eiförmig, oft babnenkammförmig des Sommers nach der Blütbezeit:. Das neue Holz bildet ſich gedrückt, von einem schönen, glänzenden Dunkelroth. Das in Menge im Spitſommer, und wenn der Frübling kommt, Fleiſch iſt feſt, dunkelroth, ſaftig und von einem guten Ge⸗ ſo zeigen fib auch ſchon die Blüthenknospen in außerordent- ſchmack. Sie reift Mitte Juli. — Die Pflanze wächſt kräf⸗ licher Menge. Herr Froſt bemerkt, je ſtärker die Pflanze tig und trägt febr reichlich; die Blätter find mittelmäßig groß, A und je mebr lobe eg ee 2 deſto voller blüht eirund, etwas konkav, dunkelgrün, auf der Oberfläche etwas d 5 behaart, am Rande jtumpf gezähnt. Die Blattſtiele ſind Der berühmte Garten bei Granville bei London. mäßig ſtark, gerade, behaart, fo wie auch die 9tanfen. Die ` * 327 Blüthe ift groß, die Staubfäden vollkommen, der mittelgroße Kelch gekrümmt und theilweiſe zurücgebogen. 7. Knight's ſcharlach-fleiſchige Erdbeere. Knight's Scarlet-fleshed Strawberry, : Hort. Societ. Catal. p. 159. n. 51. Eine gleichfalls von Knight aus Samen erzogene Erde beere. Die Frucht iſt mittelgroß, kegelförmig, mehr pha als ſchwarz, von gutem Geſchmack und e Ende Juni. Zur Dritten Klaſſe. 16. Knevett's neue Ananas⸗Erdbeere. Knevett's New Pine Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 161. n. 66. Eine große, rundliche Frucht, von gutem Geſchmack, welche Ende Juni und Anfang Juli reif wird. Dieſe Sorte iſt eigenſinnig im Tragen; ſie verlangt einen ſehr guten Bo⸗ den, ſtarke Bewäſſerung wenn derſelbe leicht ijt; im Win- ter Schutz. 17. Großer ſchwarzer Sämling. Large black Seedliug. Hort. Societ. Catal. p. 161. n. 67. Eine rundliche, große, ziemlich gute Frucht, welche An⸗ fangs Juli reift. 18. Rothe koniſche Ananas- Erdbeere Red Cone Pine. - Hort. Societ. Catal. p. 161. n. 70. Frucht oval, mittelgroß und ziemlich gut von Geſchmack; reift Ende Juni. 19. Taylor's neue Kaiſer⸗Erdbeere. Taylor's new Emperor. Hort. Societ. Catal. p. 162. n. 73. Eine große, wohlſchmeckende und ziemlich reichlich tra⸗ gende Erdbeere. 20. 8 29 neee Westbere. Hort. Societ. Catal. p. 162. n. 75. Die Frucht ijt oval, mittelgroß und gut von enz € Ende Juni unb Anfangs Juli. | Sut Vierten Kaffe 4. Schwarze Chilier-Erdbeere, Black Chili Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 162. n. 76. Die Frucht ijt in ihrer Form unregelmäßig, ſehr groß, aber von keinem angenehmen Geſchmack, ihr Fleiſch iſt grob⸗ faſerig; ſie reift von Anfang bis Mitte Juli. 5. Große röthliche Chilier-Erdbeere. Large blush Chili Strawberry. Hort. Soeiet. Catal. p. 162. n. 77. Die Frucht ijt oval, febr groß, aber gleichfalls nicht beſonders von Geſchmack; ſie reift um die Mitte des Juli, und ift kaum von der wahren Chilier⸗Erdbeere zu unterſcheiden. 6. Ananas⸗Chilier-Erdbeere. Pine Chili Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 162. n. 78. Dieſe Sorte ijt der vorigen ganz ähnlich; fie ift naͤm⸗ lich oval, ſehr groß, von mittelmäßigem Geſchmack und reift Milte Juli. 7. Rothe Cbilier-Erdbeere. Red Chili Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 162. n. 70. Gleichfalls von eirunder Form, jedoch etwas kleiner und etwas ſpäter reifend, als die vorhergehenden Sorten die⸗ ſer Klaſſe. eu. ; p^ 8. Scharlachrothe Chilier⸗Erdbeere. Scarlet Chili Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 162. n. 80. Die Frucht ijt febr groß, eiförmig, ſcharlachroth, von gutem Geſchmack, und reift in der "i Hälfte des Juli. 9. Souchet's Sbilter⸗Erdbeere. Fraisier Eragarig Souchiana. Poit. et Turpin im Dalend- pag. 147. pl. 57. dire Gräbern unde en Souchet, füdengictner ga Verſailles im Jahre 1808. aus dem Samen der wahren 328 Chilier⸗Erdbeere erzogen, der davon gewonnene Samen wie⸗ derum geſäet, woraus die Varietät ohne alle Veränderung hervorging. Die Blätter der Souchet's Erdbeere haben längere Stiele als die der Mutterpflanze, und die Blättchen ſind größer, oben dunkelgrün, glänzend, unten weißlich und ſeidenartig; die Blattſtiele ſind ſtark, dick, zuweilen blaßroth. Die Schafte ſind kurz, dick, ſehr ſteif und getheilt; dieſelben entwickeln jeder nach und nach 6—10 große Blumen, wovon die erſten ges wöhnlich nur weiblich, die andern aber hermaphroditiſch find. Die Blumenkrone beſteht aus 5—8 Blättchen und ähnelt der carliniſchen Erdbeere ſehr. Nach dem Verblüben neigen ió die jungen Früchte; allein fie. richten ſich bald nachher wieder auf, und ihr Stiel nimmt die Form eines S an, welche ſie beibehalten. Es bilden ſich gewöhnlich nur 2 Früchte auf jedem Schafte aus; dieſelben ſind ſehr groß, rundlich, unten glatt, anfänglich zinnoberrotb, ſpäter ſcharlachfarben und ſehr glänzend. Die Samen ſind zahlreich, liegen in kleinen Vertiefungen und haben eine roth⸗ gelbe Farbe. Das Fleiſch iſt feſt, weißgelb, angenehm von Geſchmack, und ſelbſt beſſer als das der Chilier-Erdbeerez ſie reift früher als dieſe, und verdient in jeder Beziehung fleis ßig kultivirt zu werden. Zur Fünften Klaſſe. 6. Braune Moſchus⸗Erdbeere. Bron Hautbois: Strawberry. Hort. Societ. Catal. p. 163. n. 85. Eine für diefe Klaſſe große Frucht, von ovaler Form und gutem Geſchmack, welche entweder Ende Juni oder An⸗ fang Juli reift, je nachdem der Standort warm oder kalt iſt. mg % 7. Himbeer Rufhus-Gröbeenn 3 Met Capron Framboise Duch. Hort. Societ. Catal. p. 163. n. 86. Prog keen Bros: Poit. et Turpin im Duhamel rar pe —À Sister, Gate is gemeine Moſchus⸗ Erdbeere ene Ge i | b nur eine — Re fons dern noch mehr mit der folgenden, bier zu beſchreibenden Sorte, mit der Aprikoſen Moſchus-Erdbeere. Die Frucht iſt von der Größe der gemeinen Moſchus⸗ Erdbeere, auf der Sonnenſeite kirſchroth, auf der Schatten⸗ ſeite hellroth oder ſtrohgelb. Die Samen liegen vertieft und ſind braunroth. Das Fleiſch iſt ſehr ſchmelzend und ſehr faf? tig. Der Geſchmack hat etwas weinartiges, und der Geruch kommt der Himbeere ſehr nahe. (Fortſetzung folgt.) Literariſche Anzeige. (Von der Kritik ohne Ausnahme als höchſt gelungen anerkannt!) Im Verlage der J. D. Claſſiſchen Buchhandlung in Heilbronn iſt ſo eben erſchienen, und in allen ſoliden Buch⸗ handlungen des In⸗ und Auslandes vorräthig zu haben: ö Allgemein praktiſches : Garten buch für den Bürger und Landmann über den SMS Dec - HB pntügartka Dr. Sob. eem Chriſt, Past, prim. zu Kronberg bei Frankfurt a. M., der königl. kurfürſtl. Land⸗ wirtschafts- Geſellſchaft zu Zelle, der königl. ökon. Geſellſchaft zu ^ ts: am, wie auch der kaiſerl. ee ökon. Societät in Rig mitgliede. Dritte durchaus verbeſſerte und vermehrte Original Auflage i von Eduard Schmidlin rei Theile in einem Bande. gr. 8. elegant gebunden 1 Nihle. 15 Sgr. oder 2 fl. 42 kr. rhein. Es gereicht uns zum wahren Vergnügen, hiermit neuer⸗ dings die Vollendung dieſes trefflichen Gartenbuches des nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in fernen Weltgegenden be⸗ rühmten Verfaſſers, das in dieſer dritten Auflage ganz den jetzigen Zeitbedürfniſſen angemeſſen ijt, ankündigen zu können. Es enthält die neueſten und bewährteſten Grundſätze, und unz terſcheidet fi) weſentlich vor fo vielen andern, mit marktſchrei⸗ enden Titeln verſehenen Gartenbüchern dadurch, daß der In⸗ halt lediglich auf Selbſterfahrung beruht, t man deſſen „e auch enge kann. — è? 49. Zehnter Jahrgang. 1842 — — 2 lllgemeine N h; Cos Seine Zeitſchrift X m4 für Gärtnerei and alle damit in Beziehung ſtehende Wiſenſgaften In Verbindung mit den U Gärtnern und Botanikern des Ins und Siublänben, Won Ad NL “ dés n find mohi nn Mid sid n | ] e son 34 Friedrich Otto, vina iy enini „Albert Dietrich, e : Wonnabens, den 15. Oetober. EE , Mesh Sor ME a ueber be: ms x 1 Aufnertüntet gabelt T" Ne ^ ea id : Fallen nicht immer übergeht; ich meine nämlich die Richtung, ee; Renmyeichen der Hedysareae (oos dde die Kotpledonen nach ihrer Entwickelung nehmen, ob s ; und der fie faſt gleichmäßig der eine nach dieſer, der andere nach der T en der Le wmine en über aupt. entgegengeſezten Seite gewendet: find, oder ob ſie fib beide auth. "g 3 r 2 $ nach einer Seite kehren. Bei denjenigen Samen, die ſich une 8 i tco ter ber Erde entwickeln, ift das Letztere immer der Fall, auch eem Profeſſor Bern har b. (4 205 pflegen fie dann an einander geſchloſſen zu bleiben, und vielleicht CForiſezung.) nur bei Cicer breiten fie: fif aus. Bei denjenigen Arten A Yußer den ungefähre Hnterfäieden;Commt aber auch aber, die ihre Kotpledonen über die Erde erheben, und von 1 ein vierter beim Keimen in Betracht, den De Candolle dieſen ift hier vorzüglich die Rede, bemerkt man darin einen nicht zur Gparakteritit benugt, und welchem er überbaut we, bedeutenden | bedeutenden interi, wenn auc nicht zu bettamen i, daß 330 derſelbe ebenfalls ſeine Grade hat, jo daß von denjenigen Ko⸗ tyledonen, welche ſich vollkommen nach einer Seite wenden, und daher mit ihren Axen, wenn ſie ſich als gerade Linien darſtellen ließen, einander parallel laufen würden, (Cotyledo- nes homomallae) bis zu denjenigen, die nach entgegengeſetzten Richtungen ſich wenden, (C. bifariae) ſehr verſchiedene Win⸗ kel gefunden werden, unter welchen ſie von einander abſtehen. Auch iſt bei Beurtheilung dieſes Unterſchieds zu bemerken, daß man die Krümmungen, welche die Kotyledonen an dem entwickelten Embryo zeigen, nicht mit jener Richtung nach einer Seite verwechſeln darf. Sehr viele Leguminoſen mit gekrümm⸗ tem Schnäbelchen und ſelbſt manche mit geradem laſſen ſich nämlich wegen ihrer mehr oder weniger ſichelförmigen Krüm⸗ mung nicht durch einen von ihrem Grunde bis zur Spitze geführten Schnitt in zwei gleiche und ähnliche Hälften theilen, wohl aber werden ſie bei dieſer Krümmung nach ihrer Aus⸗ breitung jederzeit ihre Spitzen nach einer Seite wenden, wenn fie auch am Grunde ſich nach ganz entgegengeſetzten Nid- tungen kehren. Auffallend ift. dies beſonders bei Hippo- crepis, wo die vollkommen ſichelförmig gebogenen Kotyledonen ſich mit ihren Enden aufs ausgezeichnetſte nach einer Seite wenden, und gleichwohl keine Cotyledones homomallae darſtellen. Wahre C. homomallae kommen bauptſächlich nur bei den Aſtragaleen und vielen wahren Hedyſareen vor, und ſind, beſonders bei erſteren, nicht ſelten zugleich an die Erde angedrückt. Sie fehlen auch bei Indigofera, wenigſtens bei manchen Arten dieſer Gattung, nicht, von welcher wir ſchon gehört haben, daß fie fi an die Hedpſareen anſchließt. Uebri- gens beſi itzen nicht alle dahin gehörige Arten der angeführten Gruppen das Kennzeichen in gleichem Grade, ſo daß z. B. bei Astragalus ponticus die Kotyledonen unter bedeutenden Winkeln ſich von einander entfernen. Bei andern Gattungen, die nicht zu den angeführten Gruppen gehören, fehlt dieſer — get nicht gan, aber et kommt doc, ſo weit meine r. z. B. bei Colutea, bie ſchon Verwandtſchaft zu den Aſtraga⸗ feen zeigt. Von welchem Werthe übrigens dieſes Kennzeichen fei, läßt ſich bonn etate erſehen, daß wenn Jemand noch zwei⸗ ie Gattung Ebenus zu den Hedyſareen ge⸗ ` thyllis angeſchloſſen werden müffe, er nur nöthig hätte, das ; Keimen hres Samens zu beobachten, wo ihm die ausgezeichnetſten Cotyledones homomallae klar genug beweiſen würden, daß die Gatttung mit Anthyllis nicht nahe verwandt ſein könne. Wenn ich indeſſen dies Kennzeichen für die Hedyſareen charakteriſtiſch halte, jo ſchließe ich davon nicht nur alle Coronilleae, ſondern auch manche andere derſelben und beſonders Adesmia aus, von welcher noch weiter unten die Rede ſein ſoll. e. Da man die Dicke und die Farbe der Kotyledonen zur Trennung von Abtheilungen der Leguminoſen benutzt hat, ſo darf man auch vermuthen, daß ihre Geſtalt Kennzeichen abgeben könne, und daß man beſonders zu beobachten habe, ob ſie ſitzend oder geſtielt ſeien, wie die Baſis des Blattes in den Stiel verläuft, welche Figur die Kotyledonen überhaupt und beſonders an ihrem Grunde beſchreiben, ob ſie ſich durch einen Schnitt in zwei gleiche Hälften theilen laſſen, oder ge⸗ bogen ſind oder nicht. Einige Abtheilungen der Leguminoſen feinen hierin allerdings etwas charakteriſtiſches zu haben, ſo find z. B. bei den Trifolieen die Kotyledonen immer deutlich geſtielt, ſo daß ſich ihre Baſis nicht allmählig in den Blatt⸗ ftiel verläuft, wie bei vielen andern Gattungen. Bei Ononis . rechnet man auch auf die, beſonders auf der obern Fläche, mit drüſigen Haaren beſetzten Kotyledonen als Gattungskenn⸗ zeichen, allein bei Ononis fruticosa ſucht man dergleichen Haare vergebens. 3. Die Bildung des Kelchs und der Blumen il zur Unterſcheidung der Abtheilungen der Leguminoſen von großer Wichtigkeit, und wird auch von De Candolle vor⸗ züglich berückſichtigt. Letztere ijf bekanntlich häufig ſchmetter⸗ lingsförmig, und giebt als ſolche das hauptſächlichſte Kennzei⸗ chen der Abtheilung der Papilionaceen ab, fo daß man ſelbſt diejenigen zu ihnen gezählten Gattungen, welche feine voll- ; kommen ſchmetterlingsförmige Blume befigen, wie Myroxy- lon und Amorpha, als zweifelhafte Glieder derſelben be trachten kann. Bei einigen Gattungen, wie bei Stylosan- thes, Chapmannia, Arachis, Voandzeia, die getrennten Geſchlechts find, und theils zu den Hedyſareen, theils zu den Phaſeoleen gehören, fehlt den weiblichen Blüthen die Blume, und der Gattung Martia ſcheint fie gänzlich abzugehen. Eine mangelnde oder doch defekte Blume findet ſich auch bei den Swartzieen und bei vielen Caesalpinieen. Letztere haben aber haufig auch vollſtändige fünfblätterige Blumen, deren Blätter entweder unvollkommen ſchmetterlingsförmig find, oder im ge wöhnlichen Verbande ftehen. Letzteres ijt auch bei einigen 331. ‚Mimofeen der Fall; die mehrſten Mimoſeen haben aber klap⸗ pig ſich öffnende Blumen. Bei den Phaſeoleen benutzt Bent⸗ bam auch das Daſein oder den Mangel zweier Anhänge an der Fahne der ſchmetterlingsförmigen Blume zur Charakteri⸗ ſtik ihrer Abtheilungen; allein da er dieſe Charaktere nicht in Verbindung mit andern wichtigern Kennzeichen bringt, ſo bleibt der Werth derſelben, ſo wie der mehrerer anderer von ihm benutzten Merkmale noch zweifelhaft. Der Kelch der Leguminoſen ſcheint ſich im Allgemeinen auf ähnliche Weiſe wie die Blume zu verhalten, ſo beſonders bei vielen Caesalpinieen und Mimoſeen, wenn die Blumen geſchindelt oder klappig ſind; auch läßt ſich dies vielleicht von dem Kelche der Papilionaceen ſagen. Zwar wird er bei dem⸗ ſelben gewöhnlich als ein ſeitlich geſchindelter oder unvollkom⸗ men klappiger Kelch beſchrieben; allein bei manchen Arten, vorzüglich bei vielen Vicieen, ſieht man deutlich, daß der untere Abſchnitt, gleich der Fahne, die beiden nächſt folgenden obern an ihrem Rande bedeckt, und daß dieſe wieder den über ihnen liegenden an ihrem Rande eine ſchmale Bedeckung gewähren, fo daß alſo die Abſchnitte des Kelchs ſich auf eine ähnliche Weiſe wie die Blumenblätter, nur in umgekehrter Rich⸗ tung, über einander legen. Bei vielen Papilionaceen iſt aber allerdings diefe Lage der Kelchabſchnitte fo undeutlich, daß fie mehr klappig an einander zu liegen ſcheinen. Bei denjenigen Leguminoſen, wo die Blume defekt iſt, oder gänzlich feblt, ahmt der Kelch ihre Bildung nicht nach, ſondern pflegt eine der erwähnten Formen anzunehmen; doch zeigt er bei den Swartzieen eine kugelige Geſtalt, in welcher alle Kelchabſchnitte fih verſchmelzen. Den weiblichen Blüthen derjenigen Gattun⸗ gen, welchen die Blume fehlt, geht auch der Kelch gänzlich ab. 4. Nächſtdem bieten auch die Staubfäden mehrere Unterſchiede dar, unter welchen der wichtigſte ihre Einfügung ſein dürfte; indem ſie zwar in der Regel auf dem Kelche, und gewöhnlich nach ſeinem Grunde zu ſtehen, bei manchen aber, wie beſonders bei den mehrſten Mimoſeen und bei den Swartzieen auf dem Boden eingefügt ſind. Die Zahl derſel⸗ ben erſtreckt ſich gewöhnlich auf Zehn, und iſt, beſonders bei den Papilionaceen, wenigen Abweichungen unterworfen; bei den übrigen Abtheilungen iſt aber die Zahl derſelben nicht felten größer oder kleiner. Mehr als die Zahl kommt ihre Ver⸗ in Betracht, und zwar beſonders, ob ſie völlig frei oder verſchiedentlich unter einander mit den Filamenten ver⸗ \ bunden find. Frei find fie bauptfächlich bei den Swartzieen und den Sophoreen, und bei den mehrſten Caesalpinieen und Mimoſeen; doch giebt es auch Hedyſareen, wie Adesmia, und Astragalus-Arten, welche freie oder doch faſt völlig freie Staubfäden beſitzen, während unter den Sophoreen der Fall vorkommt, daß die Filamente am Grunde ein wenig zuſam⸗ menhangen. Von geringerer Bedeutung ſcheint der Unter⸗ ſchied, ob die Filamente ſämmtlich unter einander verwachſen, oder in zwei Theile getrennt ſind. Im letztern Falle pflegt ein Staubfaden ſich von den übrigen neun zu trennen, zu⸗ weilen ſondern ſich aber auch zehn Staubfäden in zwei Bier Theile. Letzteres ijt hauptſächlich bei den mit Dalbergia und Aeschynomene verwandten Gattungen der Fall; doch kom⸗ men dabei, wenigſtens bei letzterer, viele Anomalien vor, ſo wie denn auch in denjenigen Gattungen, welche in der Regel zehn verwachſene Staubfäden beſitzen, einzelne Arten einen freien zeigen, und umgekehrt. Ungeachtet dieſer Abweichungen giebt es doch ganze Gruppen, z. B. die der Vicieen, wo man darauf rechnen kann, von zehn Staubfäden jederzeit einen ab⸗ geſondert zu finden. Bei Abrus ſind blos neun verwach⸗ ſene Staubfäden vorhanden, und darauf gründen Wight und Arnott eine Abtheilung der Phaſeoleen, die ſie Abrineae nennen, welche aber beſſer Abruseae heißen würde, da Abrus (von Ab rus, rother Same) indeklinabel iſt. Bentham nimmt bei ſeiner Eintheilung der Phaſeoleen auch auf die Größe der Verwachſung der Filamente Rückſicht, deren Zweck. mäßigkeit noch weiter zu prüfen iſt. 5. Wichtig iſt auch die Beſchaffenheit der Frucht, be⸗ ſonders ob fie fih öffnet, wie die Früchte aller Vicieen, oder geſchloſſen bleibt, wie die der Dalbergieen, ob ſie durch Ein⸗ biegung der obern oder untern Math der Länge nach in zwei unvollſtändige Fächer getheilt iſt, oder ob die einzelnen Sa⸗ men durch Einſchnürungen oder mehr oder weniger vollkom⸗ mene Querwände von einander getrennt ſind. Im letztern Falle ſondert ſich die Frucht oft in eben ſo viel Glieder als Samen vorhanden ſind, wo dann jedes Glied einen Samen einſchließt, und entweder geſchloſſen bleibt, oder fid auch im zwei Klappen trennt. Von keinem dieſer Unterſchiede läßt ſich indeſſen ſagen, daß er ein ausſchließliches Kennzeichen einer Abtheilung ſei. So wird zwar für die Aſtragaleen die von der Nath ausgebende Scheidewand als charakteriſtiſch an⸗ gegeben, allein dieſelbe kommt nicht nur nicht allen darunter 332 aufgeführten Gattungen zu, ſondern man findet auch eine ähnliche Bildung bei Mirbelia; Ebenſo kann man auch die Gliederhülſe nicht als ein ſicheres Kennzeichen der Hedyſareen anſehen, denn man findet ſie nicht nur unter den Mimoſeen, ſondern man kann nach De Candolle ſelbſt ſagen, daß die⸗ ſelbe auch den Dalbergieen nicht ganz abgehe, indem er die Gattung Brya aufgenommen hat. Neuere Syſtematiker bae ben zwar eben deshalb dieſe Gattung zu den Hedyſareen ge⸗ fellt; allein man kann nicht behaupten, daß dadurch diefe Gruppe um ſo mehr eine natürliche Verbindung bilde. Eben ſo wenig ſtellt ſie aber eine rein künſtliche dar, denn es fin⸗ den ſich darunter auch Gattungen, die keine Gliederhülſe be⸗ ſitzen, obgleich die Hülſe aum Samen enthält, wie die Gat- tungen Eve rpus und verſchiedene Ar⸗ ten Pietetia. Von den Gattungen mit einſamigen Hülſen, wie Lespedeza, Campylotropis, Onobrychis glauben Ei⸗ nige annehmen zu können, daß fe fib als legumina uniar- ticulata anſehen ließen, bei welchen die übrigen Glieder fehl⸗ geſchlagen ſeyen; allein daß dies nicht der Fall ſei, beweiſen leonhevé t biele Mein eee Vorzügen die zur Ab⸗ theilung H in der Regel, zweiſamige Hülsen beſigen ohne daß man zwi⸗ ſchen den beiden Vertiefungen, worin die Samen liegen, eine Scheidewand bemerkte. Bent ham ſieht auch bei feinen Ab⸗ theilungen der Phaſeoleen auf das zwei⸗ oder . Ovarium, und auf die Strophiola der Samen. 6. Ehedem wurden bei Bildung der Abteilungen bes Leguminoſen auch die Blätter, beſonders ihre Zuſammen⸗ ſetzung berückſichtigt; bei De Candolle kommt ſie aber im Allgemeinen wenig in Betracht, indem er nur bei den Vicieen der mit Ranken verſehenen Blätter gedenkt (um ſie von den Phaſeoleen und Dalbergieen zu unterſcheiden, welchen die Ranken fehlen), und den Aſtragaleen gefiederte Blätter zu⸗ ſchreibt. Indeſſen hat die zu den Vitieen gezählte Gattung Cicer feine folia: cirrhosa, und bei Latbyrus Nissolia fte len nicht nur die Ranken, ſondern ſelbſt wahre Blatter. Eben fo beſitzt die zu, den Aſtragaleen gezählte Güldenstádtia monopbylla blos einfache Blätter. Bentham hat ſpaͤter von den Sophoreen die Podalirieen getrennt, tere durch einfache oder dreizählige Blätter von erſtern, wel⸗ Pd gefiederte zukommen, unterſcheiden follen; doch haben die Arten der zu den Podalirieen gezählten Gattung Gompho- indem ſich letz⸗ lobium zum Theil gefiederte fünfzählige Blätter, und da ſich weiter kein Charakter vorgefunden hat, wodurch ſich die Po⸗ dalirieen von den Sophorken außerdem noch unterſcheiden, ſo ſcheint es zweckmaͤßiger, ſie blos ey en einer Gruppe zu betrachten. ` Die Stipeln bieten im Allgemeinen nod) weniger Unter ſchiede dar: ſie fehlen nur ſelten, beſonders wenn die Blaͤtter gefiedert ſind, doch macht davon Myroxylon eine Ausnahme, das aber eben deshalb eine um ſo zweifelhaftere Leguminoſe iſt. Charakteriſtiſcher ſind dagegen, beſonders für die Hedy⸗ fareen und Phaſeoleen, die Stipellen. Zwar kommen ders gleichen auch bei einigen andern Gattungen, z. B. bei Amorpha vor, welche man zu den Galegeen geſtellt hat; allein da bei letz⸗ tern dergleichen Organe febr ungewöhnlich find, fo ſcheint Amor- pha um ſo weniger ihre richtige Stellung erhalten zu haben. Unter den ächten Hedyſareen und Phaſeoleen ſind die Stipel⸗ len zwar nicht überall verbreitet, aber doch ſehr gemein, und konnen zu den Kennzeichen gezahlt werden, welche dieſe beiden Gruppen um ſo näher verbindet. Sie fehlen auch bei der Gattung Indigofera nicht, wie davon Indigofera divari- cata ein Beiſpiel liefert“ Noch ausgezeichneter ſind ſie bei einer chineſiſchen Art dieſer Gattung, welche mir unter dem Namen I. mocrostachya Vent. ? als eine zweifelhafte Pflanze zukam, die ich indeſſen, da ſie mehr rundlichere als eirund⸗ längliche Blättchen beſitzt, und da ihre Blüthentrauben eher kurzer als die Blätter find, als fie an Länge übertreffen, eher für eine eigene Art halte, und ſie wegen der unge⸗ mein langen Stipellen lieber I. stipellata nennen möchte. Eben wegen dieſer Stipellen, verbunden mit der Richtung der Kotyledonen und den oft ſehr vollkommenen Scheidewaͤn⸗ den der Hülfe, die bei Indigofera senegalehsis beinahe eine wirkliche Abtheilung in Glieder bewirken, hat die Gattung Indigofera um ſo mehr Anſprüche, nebſt Atrotropis unter die Hedyſareen verſetzt zu werden. Auch ſcheint ſchon Linns dieſe Verwandtſchaft erkannt zu haben, indem er ſie überall, ſowohl in feinen Vorleſungen über die natürlichen Ordnungen, als in ſeinen nach dem Sexualſyſtem bearbeiteten Werken neben Hedysarum ſtellt. Dagegen ſchließt fi Psoralea, wo zu⸗ weilen nur anomaliſch Stipellen vorzukommen ſcheinen, theils wegen der Richtung der Kotyledonen, theils wegen ähnlicher Frucht beſſer an die Phaſeoleen an. Schon De Candolle halt Otoptera, welche Bentham zu Vigna zu ziehen dt^ 333 neigt iſt, der Gattung Psoralea verwandt, und Psoralea pro- strata, auf welche Preſi die Gattung eee P: en else js eine Art Glycine aus. ihin sosis rg ra t d jun Lamiln H4. i i 44) J 1. inne us cm Hübatnd pond - mined?) mold Mi { i 445 ie , i "- ii 4 “iss TI IIT E ueb er das Basien der e in aloe Fée j Vom ; uie? I nar Herrn 3. B. Ward. ati N dau, dem pte überſetzt vom Herrn Eduard dite, Erſtes Kapitel. We die lerne. Bedingungen de flame Vegetation. um in lange Details über dieſen ſo wichtigen Gegen⸗ fand, die natürlichen Bedingungen der Pflanzen- Vegetation betreffend, einzugehen, würde zu viel Naum erfordern; ; jedoch dt es unmöglich, denſelben in einem Aufſatze ganz zu über⸗ geben, der die Kultur der Pflanzen überhaupt abhandelt. Ohne Kenntniß der Geſetze, welche das Wachsthum der Pflanzen bedingen, müſſen unſere Verſuche empirisch ſein, und mehr oder weniger verunglücken. Untersuchen wir die Bee tation auf der Oberfläche der Erde, o finden wir, daß die Umftände,, unter denen die Pflanzen exiſtiren und gedeihen, ; bis ins Unendliche varüüren, und daß i ihr Wachsthum burd) Atmoſphäre, Wärme, Licht, Flüchtigkeit Veiſciedenheit des Bodens, und durch die Perioden be Ruhe mehr oder we⸗ niger beſtimmt wird. Die Reinheit der Atmoſphäre wirkt ſichtbar auf das Ge⸗ deihen der Pflanzen, was man leicht an der Verſchiedenheit der in großen Städten oder in der Nähe don Manufacturen wachſenden, und den im offenen. Lande erzeugten Pflanzen ſe⸗ hen kann, wovon noch weiter unten die Nede ſein wird. Die Wärme, .. die are ausgeſetzt find, variirt *) Vom Herren Ward 1 e [: On the growth of plants in closely glazed cases ** ein kleines Werkchen in Lon⸗ don erſchienen, von welchem die geehrten Leſer den vr — den Auszug gewiß gern entgegennehmen werden. — dritten Jahrgange der Allgem. Gartenz. p. 317. Ara = ein funr Bericht v vom Sur en Barb über denfelben Gegen — Otto. zwiſchen 32 bis 170 auch 180˙ F. (0 bis 80e R.) So iſt 13. B. in einigen Theilen von Mejico die Hitze fo ſtark, und der Boden und die Atmoſphäre ſo trocken, daß man uu ge⸗ wiſſen Zeiten gar keine Vegetation wahrnimmt. Nur ‚einige Cacteen finden ſich dort vor, und wären diefe Pflanzen nicht da, ſo würden dieſe Erdſiriche dem Vordringen der Menſchen unübberſteigliche Schranken entgegenſehen. Hardy ſagt in ſei⸗ nen Reiſen, daß die einzige Nahrung für ihn und fein Ge» folge während vier Tage nur in der Frucht der Petaga.*) beſtand, die, ausnahmsweiſe gegen die meiſten übrigen ſüßen Früchte, eher den; Durft vertreibt als befördert, und daß fie ſelbſt bis zu einem gewiſſen Grade den Hunger ſtillt. Die Vorſehung thut ſich gleichfalls in den kalten Ländern kund, wie in Lappland, wo das Nennthiermpos **) die einzige Nah- rung für die Rennthiere den Winter hindurch ausmacht, ohne we, die Eingebornen nicht beſtehen könnten. l] Es iſt kaum möglich, den Einfluß des Lichtes auf bie Pflanzen hoch genug zu ſchätzen, aber die Intenſität deſſelben varüirt von der totalen Finſterniß, bis auf das Doppelte une ferer hellſten Sommertage. Vom Lichte hangen mehrere Ei⸗ genſchaften, als Farbe u. dergl. ab. Herr Ellis führt hier⸗ über beſonders folgendes Beiſpiel an. Im Norden von Ame⸗ tita iſt die Wirkung des Lichts auf die Fürbung der Blät⸗ ter der Pflanzen oft äußerſt auffallend. Dichte Wolken brei⸗ ten fij über die ungeheuren Wälder jenes Landes aus, und dauern häufig mehrerere Tage, ſo daß die Sonnenſtrahlen nicht durchzudringen vermögen. Zur Zeit des Frühlings war die Sonne während zwanzig Tagen nicht ſichtbar geweſen, inz nerhalb welcher Zeit die Blätter der Bäume ſich beinahe voll⸗ kommen ausgebildet hatten, allein ſie waren von einer bloß weißlichen Färbung. Eines Vormittags brach die Sonne in ihrem Glanze durch die Wolken, und die Farbe der Blätter veränderte fid) fo ſchnell, daß ſchon am Nachmittage deſſelben Tages das Laub des — e fhòn ſten Grün prangte | dug "sit Best der gigi tec ie um fo fur als der der Wärme und des Lichtes. Der berſtorbene Allan Cunningham drückte oft feit Erſtaunen über die außerot⸗ beige, b e Ad ber und des en 334 in welcher dennoch mehrere Arten von neuholländiſchen Pflan⸗ zen wachſen. In Jahreszeiten, wo weder Thau noch Regen fällt, grub er mehrere Fuß unter die Wurzeln, ohne die ge⸗ ringſte Spur von Feuchtigkeit zu finden, und dennoch vegeti- ren Bankſien und Acacien lange Zeit in dieſer Dürre. , Alle Pflanzen verlangen Ruhe und erhalten fie in eini⸗ gen Ländern durch die Kälte des Winters, in andern durch die brennende zehrende Hitze des Sommers. Einige erwachen nach einem kurzen Schlaf wieder, während andere Monate lang im Schlaf verſunken bleiben, was beſonders bei den mei⸗ ſten Alpenpflanzen der Fall iſt, die zu ihrem Gedeihen eine Seit der Ruhe durchaus nöthig haben. Die blaue Waf- ſerlilie in Egypten vollbringt auf eine ſonderbare Weiſe ihre Ruhezeit. Herr Traill, Gärtner bei Ibrahim Paſcha, ſagt mir, daß dieſe Pflanze in mehreren Kanälen bei Alexan⸗ drien vorkommen, die zu beſtimmten Zeiten austrocknen. Das Bette dieſer Kanäle wird dann, da es durch die Sonne ſchnell abtrocknet, und ſo hart als Steine wird, als Fahrſtraße benutzt. Sammelt ſich das Waſſer wieder, ſo beginnen die ger ihre Vegetation mit erneuerter Kraft. | Um allen dieſen oben angeführten Eigenſchaften zu ge⸗ sien: unter denen bie Pflanzen nur beſtehen können, find fie von der Vorſehung mit verſchiedener Struktur begabt, und nach der Beſchaffenheit des Landes in welchem ſie wachſen ſol⸗ len, geſchaffen worden. Ein praktiſches botaniſches Auge kann beinahe immer mit Gewißheit die Zuſtände eines bis dahin unbekannten Landes, durch Unterſuchung der Pflanzen, die es erzeugt, vorherſagen. Es wäre daher auch ſehr zu wün⸗ ſchen, daß diejenigen, von denen das Wohl vieler Tauſende von Einwohnern abhängt, ein wenig mehr Kenntniß dieſer nützlichen Wiſſenſchaft beſäßen. Um eine hellere Idee dieſer innigen Verbindung oder Abhängigkeit zwiſchen Klima und Vegetation zu geben, wollen wir die Pflanzen im natürlichen Zuſtande betrachten. Wir finden einige auf beſtimmte Stand⸗ orte beſchränkt, während andere ſich weit verbreiten und mehr zur Akklimatiſtrung geneigt fin. Es ift nicht zu weit gegan⸗ gen, wenn man ſagt, daß in dieſer Eigenheit auch nicht zwei Pflanzen ſich gleich ſind, oder mit anderen Worten, daß die Conſtitution eines jeden Individiums verſchieden iſt. Vom erſteren giebt Trichomanes speciosum ein Beiſpiel; dieſe Pflanze it nicht fähig, ſelbſt nicht auf eine kurze Seit in ei⸗ ner trockenen Atmoſphäre zu leben. Die Aurikel und andere gedeihen mehr oder weniger üppig, je nachdem die Verhältniſſe ihnen mehr oder weniger günſtig find. Die Cerasus: virgi- niana giebt einen auffallenden Beweis der Wirkungen des Klimas auf die Vegetation. In den ſüdlichen Staaten von Amerika erreicht dieſer Baum oft hundert Fuß Höhe, in den ſandigen Ebenen von Saskatchawan dagegen kaum 20 Fuß und an der nördlichſten Grenze des großen Sklavenſees (62° Nördl. Br.) iſt er nur ein 5 Fuß hoher Strauch. Wir brau⸗ chen jedoch nicht erſt nach Amerika zu reiſen, wir finden auch in Europa hinlängliche Beiſpiele. Ich fand an den kreidigen Wänden eines Gehölzes in Kent vollkommene blühende Exem⸗ plare von Erythraea Centaurium nicht über + Zoll hoch, beſtehend aus einem oder zwei Blätterpaaren und einer eine zelnen Blume, ſie wachſen auf der reinen Kreide. Je weiter ich ins Gehölz drang, je vollkommener fand ich die Pflanze, bis ich ſie endlich an lichten Orten des Waldes zu 4—5 Fuß Höhe, und mit hunderten von Blumen bedeckt fand. Bleiben wir hier einen Augenblick ſtehen und betrachten erſtlich die Wunder, die uns umgeben. Wir finden das ganze Jahr bine durch eine beſtändige Folge von Schönheiten, die mit der Pri⸗ mel, dem Veilchen und der Anemone anfangen, denen Orchi⸗ deen und ſpäter unzählige andere Pflanzen folgen, die alle in ihrer Art das Auge ergötzen und das Herz erfreuen. Auch der Winter hat ſein Intereſſantes, die Erdoberfläche und je⸗ des vergehende Blatt und Holzſtückchen iſt mit einer Welt von mikroſcopiſchen Schönheiten bedeckt. Alle diefe haben iha ren Boden, in dem ſie leben, gefunden, ohne daß die eine die andere fört, Jahr um Jahr eine Generation auf die andere. Fortsetzung folgt.) —— ge ö uff. | Das Ganze ber bea. u. 5 w. f Herrn Theodor G Eduard Nietner, 4: Königlichen Hofgärtner in Schönhauſen. en (Fortfegung.) 8. Aprikoſen Mo ſchus-Erdbeere. Capron Abricot Duh, Fragaria Aalen rotunda. Poit. et Turpin im diba g p.133. pl. 51. Die Schafte, die Blätter und die Blumen dieſer Be 335 rietät unterſcheiden ſich durch nichts von denen der Königl. Moſchus⸗Erdbeere; aber die Frucht iſt hier weniger läng⸗ lich. Bei vollkommener Reife iſt dieſelbe rothbraun; das Fleiſch iſt ſaftig, und hat im Geſchmack Aehnlichkeit mit der gemeinen Moſchus⸗Erdbeere. 9. Langfrüchtige Moſchus⸗E rdbeere. Long-fruited Muscatelle. Hort. Societ. Catal. p. 163. n. 90. Die Frucht iſt länglich, klein, wohlſchmeckend und reift Anfangs Juli. 10. Rundfrüchtige Moſchus⸗Erdbeere. Round-fruited Muscatelle. Hort. Societ. Catal. p. 163. n. 92. Eine rundliche Frucht, von kleiner Form, aber ſehr wohl⸗ ſchmeckend, deren Neifzeit Anfangs Juli fällt. 11. Ruſſiſche Moſchus⸗Erdbeere. Russian Muscatelle. Hort. Societ. Catal. p. 163. n. 93. Die Frucht ift oval, febr klein und nicht beſonders wohlſchmeckend; reift Anfangs Juli. ii 12. Schwediſche Mofäus-Grdbeene Swedish Muscatelle. Hort. Societ. Catal. p. 163. n. 94. Eine rundliche, kleine, beſſer als die vorige ſchmeckende, gleichfalls Anfangs Juli reifende Erdbeere, von Nnm; Wuchſe. Zum Schluß dieſes Paragraphen erwähne ich nun p^. diejenigen Erdbeeren, welche zum Theil gar nicht unterſucht, zum Theil aber nicht ſo beſtimmt beſchrieben ſind, um ſie hier klaſſifiziren zu können. Zu dieſen gehören: D Fragaria indica. Andr, Foliis trilobatis, lobis obovatis crenatis; stipulis lanceolatis; floribus axil- laribus; sepalis exterioribus seu bracteis apice tri- crenatis. Hab. in Napaulia, — Duchesnia fraga- rioides Smith. D. fragiſormis Don. Prod. fl. nep. 235. Habitus fere dene RER: ıDe Gai? Prod. pars II. pag. 571. Duchesnia Mero Smith, ka 7 5 exterioribus maximis, foliaceis, tridentatis, patulis. Pe- tala 5. Receptaculum magnum, carnosum, baccans. Herba facie Fragariae, perennis, sarmentosa, late ex- tensa. Folia ternata: foliolis cuneato- ovatis, intense viridibus, nitidis, apicem versus grosse crenatis, subtus sericeis. Flores axillares, solitarii, pedunculati, aurei! Fructus purpureus insipidus. Hab. in Nepaliae monto- sis. Prodr. Flor. Nepalensis, David Don. pag. 233. Fragaria indica. F. laciniis calycis patenti- bus, extensioribus obovatis, apice serratis, pube pe- tiolorum et pedunculorum pätentissime glandulifera, fo- liis ternatis, foliolis subinciso- serratis. ' Crescit in de- clivitatibus alterioribus montium Ruxangrang. Bijdragen tot de Flora van Nederlansch Indië, uit- gegeven door C. L. Blume, M, Dr. Batavia 1825. Dieſe Erdbeere iſt eine alte Pflanze unſerer Gärten, die jedoch mehr in Häufern als im freien Lande, hier wie dort aber mehr aus Liebhaberei als des Nutzens ihrer Früchte wegen, welche im Vergleich mit vielen anderen Erdbeeren aller⸗ dings nicht beſonders wohlſchmeckend ſind, gezogen wird. Die Pflanze wächſt nicht hoch aber üppig, hat ein kräf⸗ tiges Grün, und aus dem ſehr ausgebreitetem Kelche erhebt ſich eiue plattrunde, dunkelroth gefärbte, an Größe der Atkin⸗ ſons Erdbeere ähnliche Frucht. Als Topfpflanze zieht man diefe Sorte häufig am Spalier, mo man bie gre d > und an demſelben vertheilt. i ` (Sorifegung be die toonbläbenden Pflanzen, í welche im iml Botanicál EEE und im Botanienl Register abgebildet er und deren Anzucht in den deutſchen Blumen ⸗ nd Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen ift. 1. Curtis’s Botanical 1 Magzine, ‚September 1842. Brownia coccinea Ja "el pec übertreffen diefen Baum ar auf P120 E IILE rep. t. 479. Calyx duplici serie 10- partitus; foliolis die. Eleganz und Farbenpracht feiner Blumen; aber leider er» 336. freut man ſich felten der Blüthen in den Warmhäufern, die außerdem noch ſchnell vergehen, da ſie kaum 24 Stunden dauern. Im botaniſchen Garten zu Edinburgh blühte die Pflanze im Februar 1842. Die Blumen ſind prächtig ſcharlachrolh. Sie iſt ein Bewohner von Jamaika, und wurde bereits 1793 durch Admiral Blyth. eingeführt. Die Gattung wurde zu Ehren des Dr. Patrick Brown, 5 und Autor der uds of Jamaica n q sis -ili15] iq «irs 21i cios 94 es -2115TI* [012113179 jd Be. ^ Caf. s 3968) ; ilobausl: licum nenden Sicht * . sit " jl B 19 -5b ai li 3 etc. Xem Amoen. Exot. p. (C J GSCI eum ie] ND Pólygynia, Magiolaceie) 3 IO Jh? 1101 65 it zwelflhaft, ob der heilige Anisbaum se p A ſchon früher in Europa kultivirt wurde, ehe er kürzlich durch ben. centi idee unb Botaniker Dr. $ietalb bon Sit L; anisgium Eai (er Mufterpflange des Stemuanis) aus China verſchieden ſei, und wirklich lent. . daß iterum, ſtets mit einander verwechſe Name fälſclich der japaniſchen Art gegeben ijt: Die Zapansfer. ei die Pflanze als dies Wee Blätzer und ec füllen hohle Röhren, bie inferi i in 1 Grade eingeteilt fe, damit an, und brennnn dieſelben an dem einen brennen ganz regelmäßig fort, und wenn das pine einen beſtimmten Punkt der — Ew — nis | m Vim 1541105145 d T. 3966. EESE 1291757 ef. ) | i r i acutipetala Hooker. i L sadri : nche verminde t 1839 t. 8. mi "m T i Li mati * n Dan dn mit M. temnifol, Lind. Bot, Reg, "Tw Hook. Bot 2x t 3154, FE nind nm S wp hr ee 1 % aber dennoch von beiden hinlänglich verſchieden. Dieſe Art wurde durch Herrn Barclay aus Mittelamerika im Garten zu Kew eingeführt, und blühte im März und April. Die gelben, ſchön rothgeflekten Blumen 1 die pnt the Ki Taf, 3967.) rin frutescens Tam [Cineraria Othonnitis L. sp: pl. edit. II. p BRUT — + Jacobaca africana Commel.] "I gem eee r rer 44 43 747. Eine fhine Pflanze "m Sid⸗ Afrika wit ER Gum bläulich⸗ grünen, fleiſchigen Blättern, und großen gelben Blus men. Sie wurde zur Zeit. Commelyns (vor beinahe 200 Jahren) i in den holländiſchen Gärten kultivirt, ſcheint aber Init» der verloren a p FEE II E 3968.) - rg dli es Wie berol. “ p ee ren Es | ES hi güwmt B áttil RR t ihi Son 1! E "n 17 4 Tiii ino adka au "ga 3909). T i 2333! A 1 21 | Trichocentrum n fuscum Lindl. &. 0 2811 Sins 901 adria, Ore * sli Shan Ein RER von „Meile, "- ne durch Herrn Anigbt eingeführt. Die Pflanze blüht im ne = Binter. ID pes a nd 8 . a yo B Tl f mii Ne 43. Zehnter Jahrgang. 1842. Eine Zeitſchrift ne iniiai für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. or In Verbindung mit den e Gärtnern und Lh igi igo des ELE und Auslandes, s berausgegeben des ^£ ril viel Otto, 0 41 Albert Dietrich, Dr. der Phi Í Berlin. der Philoſo And eg! voin. Preuß. Garren: Direktor und Inspektor des bot. Gartens zu Berlin. Sonnabend, den 22. Oetober N er i ; sie di Ueber die der Coronilleen von den übrigen Hedyſareen benutzt, über s i a à j 2 welche wir nun noch einige e en mite ii 5 onder der e Eton ee und dee iub d hi De Candolle heilt té 1 in i Subtri⸗ bus, wovon die erſte: Goronilleae durch den doldenförmigen Blüthenſtand, die zweite: Euhedysareae durch die Blütben⸗ m m B trauben, verbunden mit gedrückten Hülſen, und die dritte: ouislq Seren befehle e AE Alhageae durch Trauben oder Aehren in Verzinngaßp an n VIL ei | ſtielrunden Hülſen unterſchieden werden. | vt 7 ‚Det! Blüthenſtand kommt bei les harakteriſtie Unter dieſen Abtheilungen zeichnen ſich die Geraten der Abtheilungen der Papilionaceen nur wenig in Betracht, vor den übrigen nicht nur durch den doldenförmigen Blüthen⸗ doch hat ihn De Candolle mit Recht zur Unterſcheidung tand, ſondern auch durch ibre ganze Tracht, durch die meiſt astbeilungen der 1 überhaupt 3 bedeutend verlängerten Kotyledonen, die fib an der Baſis nicht nach einer Seite wenden, durch die fehlenden Schein» Kotyledonen und durch den Mangel der Stipellen ſo bedeutend aus, daß allerdings ſich fragen läßt, ob ſie nicht vielmehr eine eigene Gruppe der Papilionaceen, als eine bloße Sub- tribus der Hedyſareen bilden, und ob fie überhaupt eine rich- tige Stelle zwiſchen Aſtragaleen und Hedyſareen gefunden bae ben. Was das erſte betrifft, ſo kann man die Gliederhülſe nicht als einen Charakter von ſo hohem Werthe betrachten, daß die damit verſehenen Gattungen nothwendig in eine Gruppe verwieſen werden müßten, da dieſelbe keine urſprüngliche, ſon⸗ dern eine erſt ſpäter entſtehende Bildung iſt; daher denn auch ſelbſt in derſelben Gattung, wie bei Pictetia, Arten mit voll⸗ kommenen Gliederhülſen und mit ſolchen, die blos Einſchnü⸗ rungen in der Hülſe zeigen, vereinigt werden, auch manche dahin gezählte Gattungen gar keine Gliederhülſen beſitzen, und unter den Mimoſeen ebenfalls ſowohl Gattungen mit, als ohne Gliederhülſen vorkommen. Es dür'te daher in der Folge paſſender gefunden werden, die Coronilleen zwiſchen die Tri⸗ folieen und Galegeen zu ſtellen, bei welcher Stellung ſie mit einem Theile der erſtern den Blüthenſtand, mit letztern die folia pinnata gemein haben würden. Man mag indeſſen die Coronilleen neben den hien ſtehen laſſen, oder ſie von ihnen entfernen, ſo bilden ſie auf jeden Fall eine natürliche Abtheilung, mit der man allgemein einverſtanden ijt. Deſto weniger läßt fid aber die Trennung der Euhedysareae und Alhageae billigen. Beide umfaſſen Gattungen, welche weder in der Tracht, noch in der Blüthe und Frucht etwas Gemeinſchaftliches haben, welches natürliche Abtheilungen begründen könnte. Zwar ſtimmen die drei Gat⸗ tungen Alhagi, Alysicarpus und Bremontiera, welche De Candolle zu feinen Alhageen zählt, darin überein, daß fie einfache Blätter beſitzen; allein dergleichen kommen nicht nur auch unter den Euhedyſareen vor, ſondern die Blätter der Gattung Alhagi find dabei von denen der Gattung Alysicarpus ſehr weſentlich Breidieben. Bei Alysicarpus zeigt nämlich der Blattſtiel eine deutliche Gliederung, die mit zwei Stivelen beſezt ift, während bei Alhagi der kurze Stiel me» der Stiyellen, noch in feinem Verlaufe eine Articulation bez merken läßt; der S efer Gattung ijt vielmehr auf eine Erhöbung des Stengels T ähnliche Weile eingefügt, wie man es bei vielen Geniſteen t. Eben ſo unterſcheiden ſich auch ſpricht etwas bei feinem. Keimen dafür, diefe Gattungen hinſichtlich der Bildung der Hülfe. Bei Aly- sicarpus und Bremontiera iſt eine vollkommene Gliederhülſe vorhanden, während ſich an den Hülſen von Alhagi durchaus nichts von wahrer Gliederung zeigt; man bemerkt vielmehr an denſelben, wenn ſich alle Eier zu Samen ausbilden, und ſich dieſe nicht von einander etwas entfernen, gar keine Vertiefung, oder, wenn ſie etwas entfernter ſtehen, bloß ſchwache Einzie⸗ hungen an dieſen Stellen. Nur wenn Eier fehlſchlagen, was häufig geſchieht, entſtehen an ſolchen Stellen ſtarke Einſchnü⸗ rungen, die aber, da bald dieſes, bald jenes Ei fehlſchlägt, keine regelmäßige Stellung wahrnehmen laffen; nur wenn zus fällig die abwechſelnden Eier fehlſchlagen, erhalten die Hül⸗ ſen einigermaaßen das Anſehen, als ſeien ſie regelmäßig ger gliedert. Alhagi kann alfo weder wegen feiner Früchte, noch tee gen ſeiner Tracht, und am wenigſten wegen der Bildung ſei— ner Blätter für eine Hedysareae gelten, und eben ſo wenig denn es breiten ſich bei demſelben zwei längliche Kotyledonen aus, zwiſchen welchen ſich der Stengel mit einfachen, an den Achſeln mit Dornen beſetzten Blättern erhebt. Es iſt daher auch nicht ein Cha⸗ rakter vorhanden, welcher berechtigen könnte, der Gattung Al- hagi eine Stelle unter den Hedyſareen anzuweiſen; ich bin daher der Meinung, daß ſie gar nicht dazu gehöre, ſondern unter die Geniſteen zu verſetzen fei, welchen fie ſchon früher von manchen Botanikern verglichen wurde, und deren Kenn- zeichen fie an fid trägt; denn wenn auch die meiſten Genifteen monadelphiſche Staubfäden beſitzen, fo find doch bekanntlich Gate tungen mit diadelphiſchen davon nicht ausgeſchloſſen. Nach Entfernung der Gattung Alhagi kommen zwar die Gattungen Alysicarpus und Bremontiera in natürlichere Verbindung, indeſſen zeigt wenigſtens erſtere, die id. g genauer kenne, ſo we nig Abweichung von mancher andern, unter die Euhedyſareen aufgenommenen Gattung, daß eine ſolche Trennung febr über- flüſſig ſcheint, zumal da man nicht einmal behaupten kann, daß die Hülſen von Alysicarpus und Bremontiera vollkommen ſtielrund ſeien, denn, wie De Candolle ſelbſt bemerkt, ſind ſie ebenfalls etwas gedrückt. Zu Alysicarpus bupleurifo- lius ſcheinen übrigens von De Candolle unrichtige Spno⸗ nyme gezogen worden zu ſein, wie beſonders Hedysarum cochinchinense Schrank, welches nach dem aus dem Mün⸗ chener Garten erhaltenen Samen zu ia rugosus 339 gehört, und Hedysarum bupleurifolium Roxb., da Nor- burgh die Glieder der Hülfen runzelig und die Pflanze als haarig beſchreibt. Es iſt bereits bemerkt worden, daß ſich auch die natür⸗ liche Verwandtſchaft aller unter die Eubedyfareen aufgenom⸗ menen Gattungen bezweifeln läßt, wie den dies ſchon daraus nicht unwahrſcheinlich wird, daß fie zum Theil aus Arten beſtehen, die man früher zu den Dalbergien, Nobinien, Gly- einen 3c. zählte, ohne daß man einen andern Grund für ihre Verſetzung zu den Hedyſareen anzuführen wüßte, als daß fie Gliederhülſen beſitzen. Nur fortgeſetzte Beobachtungen werden entſcheiden, was man mit Recht als mit den Hedyſareen in naher Verwandtſchaft ſtehend betrachten kann, und was von ihnen entfernt werden muß. Doch iſt zu wünſchen, daß man bei dieſen Unterſuchungen nicht, wie es gegenwärtig zu geſche— ben ſcheint, von dem Vorurtheil ausgehe, daß alle Gattun⸗ gen der Leguminoſen, worin Gliederhülſen vorkommen, entwe⸗ der zu den Hedyſareen oder zu den Mimoſeen gehören. Ich will in dieſer Hinſicht vorzüglich auf eine von mir näher be⸗ obachtete Gattung aufmerkſam machen, welche von den übrigen Hedyſareen in ſo mancher Hinſicht abweicht, daß, wenn man ſie auch unter dieſen ſtehen läßt, dieſelbe doch gewiß mit weit mehr Recht, als die Alhageae, eine eigene Abtheilung der⸗ ſelben bildet, ich meine nämlich die Gattung Adesmia. Dieſe Gattung zeichnet fih vor den übrigen Euhedyſareen nicht nur durch die vollkommen getrennten Staubfäden aus, ſondern ihr Embryo entwickelt ſich auch auf eine ſehr verſchiedene Weiſe. Derſelbe zeigt nämlich keine Spur von ſecundären Kotyledonen, ſondern die Primordialblätter alterniren auf ähnliche Weiſe, wie die folgenden, und laffen keine Stipellen bemerken. Aber auch die wahren Kotyledonen zeichnen dieſe Gattung aus; ſie wenden ſich nämlich nicht nach einer Seite, und verſchmaͤlern ſich auch nicht nach dem Grunde, wie die mehrſten Kotyledo⸗ nen der Hedyſareen, ſondern ſie zeigen an der Baſis einen ſchief berz- oder pfeilförmigen Ausſchnitt, der keiner mir bes kannten ächten Hedyſaree zukommt. Auch zeichnet ſich die Gattung Adesmia vor andern Hedyſareen durch die Tracht aus, beſonders durch die ungepaart gefiederten Blätter, die m gezähnten Blattchen und die 5 eigenthümlichen rüſen. Mis Man hat lange gal daß die Adesmien bloß in Südamerika zu Haufe feien; E. Meper beſchreibt indeffen auch eine Art aus dem ſüdlichen Afrika unter dem Namen Patagonium racemosum, die fid in der Drége'ſchen Samm- lung befindet. Dies Patagonium racemosum iſt indeſſen ohne Zweifel eine Art Aeschynomene, welche man, da wir ſchon ein Ae. racemosa beſitzen, Ae. Meyeri nennen kann. Sie theilt mit Aeschynomene die ausgezeichnete Tracht diez ſer Gattung vollkommen, alſo die zarten unpaarig gefiederten Blätter, die achſelſtändigen, hin- und hergebogenen, mit ſti⸗ pelförmigen Bracteen beſetzten Blüthenſtiele und ſelbſt die zwei unter dem Kelche ſtehenden Deckblätter, welche Aeschyno- mene nebſt Smithia, Sómmeringia und Kotschya vorzüg⸗ lich charakteriſiren; aber fo wie die übrigen angeführten Kenn- zeichen, der Gattung Adesmia gänzlich abgehen. Eine ge⸗ nauere Unterſuchung der Staubfaͤden hat zwar mein Exemplar von Ae. Meyeri nicht geſtattet; allein da die Staubfäden vieler Aeſchynomenen ſich tief trennen, und an der Baſis nur ſchwach durch dünne Häute verbunden ſind, überdies viele Ano⸗ malien hinſichtlich der Theilung der Staubfäden bei dieſer Gat⸗ tung vorkommen, ſo mag wohl irgend ein Umſtand der Art hauptſächlich Veranlaſſung gegeben haben, dieſelben für frei zu halten, und dieſe Art Aeschynome deshalb zu Adesmia zu zählen. Geſetzt aber auch, daß hierbei keine Täuſchung vor⸗ gegangen, ſondern wirklich freie Staubfäden vorhanden ſeien, fo würde deshalb Ae. Meyeri noch keine Adesmia fein, fon» dern nur eine ganz beſondere Art von Anomalie zeigen. Ue⸗ brigens unterſcheidet ſich die Gattung Aeschynomene nebſt den damit verwandten, bereits angeführten Gattungen durch ibren Bau, insbeſondere durch die von Deckblättern begleite⸗ ten Kelche und durch die eigenen Bildungen ihrer Staubfäden von den übrigen Euhedyſareen ſo ſehr, daß man geneigt werden muß, ſie als eine eigene kleine Abtheilung zu betrachten, welche ſich um ſo mehr begründen würde, wenn auch die bis jetzt noch nicht binlänglich bekannte Enfionfeling ihres Embryo et⸗ was Eigenthümliches darböte. Die merkwürdige Gattung Diphaca Lour., welche, wie viele Aeſchynomenen, in zwei gleiche Bündel verwachſene Staub- füben und dabei gepaarte Gliedethülſen beſitzt, bringt De Game dolle der Früchte wegen ebenfalls zu den Hedyſareen, wäh⸗ rend [ie Willdenow und Perfoon zu den Dalbergien fegen, he Sprengel " für eine Art Parkinsonia erklärt. Bei = in Keuntniß dieſer Gattung läßt ſich um ſo ere über We 5 fagen, da man nicht einmal über⸗ 340 zeugt fein kann, daß die von Rumpf gegebene Abbildung, auf, welche Loureiro verweiſet, dieſe Pflanze wirklich dar⸗ ſtellt, indem man an derſelben blos einzeln ſtehende Glieder⸗ büljen bemerkt Da man indeſſen annehmen darf, daß Lo uz reiros, Diphaca wenigſtens viel Aehnlichkeit mit jener Ab⸗ bildung. haben müjje, jo läßt fi, aus der Tracht der Pflanze zu ſchließen, eher glauben, daß ſie mit Dalbergia. näher ver⸗ wandt ſei, wofür noch insbeſondere die Trennung ihrer Staub⸗ fäden, fo. wie die bei der Gattung Brya, welche De Can⸗ dolle zu den Dalbergieen zählt, ebenfalls vorkommenden Glie⸗ derhülſen, ſprechen. Letztere bat man zwar, wie ſchon bemerkt wurde, eben deshalb zu den Hedyſareen gezählt; allein, ob mit Recht? ijt eine andere Frag E: Aehrliche Bemerkungen laſſen ſich auch noch He etes uber. unter die Hedyſareen, aufgenommene Gattung machen; da, ich. indeſſen die über ihre richtige Stellung ſich erhebenden Zweifel nicht zu löſen vermag, ſo übergehe ich ſie, und ge⸗ denke hier nur noch einer. bekanntern Gattung, welche man neuerdings mit. Unrecht, wie mich dünkt, ebenfalls zu den He⸗ dyfareen, verſetzt hat, nämlich der Gattung Arachis. Bent⸗ ham, bat ſich nämlich viel Mühe gegeben, derſelben eine Stelle unter den Euhedyſareen zu ſichern, wozu ihn beſonders die E unpaatig. gefieberten Blätter und die Trennung, der Geſchlech⸗ ter, worin ſie mit Chapmannia und Stylosanthes überein⸗ fimmt, veranlaßt zu haben ſcheinen. Ohne indeſſen den dar⸗ auf von ihm verwandten Scharfſinn verkennen zu wollen, Bn balte id doch dafür, daß dieſelbe unter den Hedyſareen nir⸗ gend eine paſſende Stelle findet, da ihr die wichtigſten Cha⸗ raktere derſelben ſämmtlich abgehen; denn ſie beſitzt erſtlich keine blattartigen, ſondern dicke ungefärbte Kotyledonen, ferner kein gekrümmtes, ſondern ein gerades Schnäbelchen, ja nicht ein» mal Gliederhülſen; koͤnnen ihre Kotyledonen auch Cotyledo- nes ‚homomallae genannt werden, ſo erheben ſie ſich doch nicht, wie bei andern Hedyſareen, über die Erde und breiten ſich nicht . Ueberdies weißt, Arachis auch durch die Co- man ‚Cotyledones crassae subterra- ranea bei mehreren Gatiusgen nung der männlichen Blüthen von den blumenloſen weiblichen nicht fehlt. Voandzeia und Arachis dürften am ſchicklichſten eine eigene kleine Abtheilung unter den Phaſeoleen einnehmen, die man vor die Abruseae ſetzen oder auch auf ſie folgen laſſen könnte, wenn man glauben ſollte, daß Arachis, den Vicieen noch näher ſtehe als Abrus. - Ueber das Wachſen der Pflanzen in e Glaskäſten. Vom Herrn N. B. Ward. | (Aus dem Engliſchen überfegt vom Herrn Eduard Otto.) ; Zweites Kapitel. Ueber die urſachen, welche den natürlichen Bedin- gungen der Pflanzen-Vegetation in großen Städ⸗ ten entgegen wirken. 7 Unter die Urſachen, welche die Vegetation in großen Städten unterdrücken, gehören, hauptſächlich: Mangel an Licht, Trockenheit der Atmo ſphäre, die ruſſigen Theile, mit denen die Luft großer Städte mehr oder we⸗ niger angefüllt iſt, und die Verbreitung der ſchädlichen Gasarten aus den Fabriken. Betrachten wir das Licht, als die wichtigſte wütende urſache in dem vegetabiliſchen Reiche, da von ihm die vollkom⸗ mene Ausbildung der Pflanzen und ihr ganzes Gedeihen abhängt, fo giebt es dennoch Pflanzen, als Farren und Mooſe, die we⸗ niger Licht bedürfen. | In Bezug auf die Trockenheit der 3 tmo[pbáre, ihreibt Herr W. H. Campbell, ehemaliger Sekretair der botaniſchen Geſellſchaft zu Edinburgh, Fol gendes. „Es ſcheint mir, daß der Mangel an Feuchtigkeit in einer Stadt⸗Atmo⸗ ſphäre der größte Feind iſt, womit die Ve getation zu käm⸗ pfen hat, und es iſt begreiflich, je größer ein Raum iğ, den eine Stadt, einnimmt, deſto größer auch der Mangel an i Feuchtigkeit fein muß. Steine, Häufer, Mauern und Stra⸗ ßen ſind alles Gegenſtände, die Feuchtigkeit einſaugen; jeder fallende Regen wird ſchnell von ihren Flächen abgeleitet und aus der Stadt geführt. Je mehr Feuer, Fabriken und Dampfmaschinen [ij in einer Stadt befinden, deſto trockener LI it, aud. die Luft daſelbſt, und die Kraft der Vegetation wird dadurch, im Verhältniß verringert. Entfernt von der Stadt findet gerade das Ge gentheil Statt. Fällt ein Regen, ſo ent⸗ läßt, der Boden keine Feuchtigkeit früher, bevor er nicht ganz damit geſchwängert iſt. Was dann überflüſſig iſt, ſammelt ſich in Sümpfen, Wieſen, Graben, Teichen, Seen und Flüſſen, welche, wie vom gefättigten Boden, den: fo jebr erfriſchenden Thau und die nährenden Dünſte entwickeln, die man [o Felten in einer großen Stadt findet.“ Ich bin ganz der Meinung des Sr Campbell, daß ein beſtändiger Zufluß von Feuchtigkeit die Vegation in den Städten bedeutend befördern würde; jedoch bei den Erfah- rungen durch eigene Verſuche, und was man auch namentlich in Londen täglich ſehen kann, mag ich nicht glauben, daß Trockenheit der Atmoſphäre gerade der größte Feind if, dem die Vegetation in den Städten unterliegt. Lange vor⸗ ber, ebe ich mich mit der Kultur der Pflanzen in verſchloſſe⸗ nen Glaskäſten beſchäftigte, machte ich einen nicht gelungenen Verſuch, Farrnkräuter in der freien Luft zu kultiviren, wor⸗ über ich noch ſpäter ſprechen werde. Unterſuchen wir alle Mauern, die durch ſickernde Ciſternen oder Rohren, welche über fie hinlaufen, beſtändig feucht erhalten werden, ſo finden wir dort freilich eine Vegetation, jedoch eben keine ſehr kräf⸗ lige. Die M vofe entwickeln aber dort nur ihre Blätter, denn von Bryum argenteum bemerkt man kaum die ſilbernen Spitzchen, und man muß 2— 3 Meilen außerhalb London Jein, um es mit Früchten zu finden. Es ijt wahr, daß man die Funaria byg rometrica *) jetbjt . in London mit Früch⸗ ten findet, was aber eine Ausnahme von der ‚all; gemeinen Regel macht. Es iſt gleichfalls allgemein bekannt, daß unter glei⸗ chen Umſtänden Pflanzen mit glatten Blättern weniger in Städten een, als ſolche mit haarigen klebrigen oder barzi⸗ 10 Die Funaria e iſt ein doonk Woo. Gs ſcheint eben ſowohl bie Hitze, als andere bie Kälte zu lieben, und es iſt nichts in feinem Charakter zu bemerken, daß auf fo eine 5 feiner S pel ſchließen läßt. Die meiſten Mooſe findet zu — Grenzen, und ſie tragen nur unter er umſtänden Früchte. Die Funa, ria findet man nicht in und um London mit rache, und : , JUR nicht im den Farın-Häufern und im Orchideen: Haufe des Herrn Loddiges, wo bie T oft bis auf 120° Fahr. ſteigt, und dennoch beſitze ich ae in dien Ger, barium aus aus allen Theilen der Welt. (Der Verf) . l gen Blättern, daher das Ausſehen der meijten Coniferen in London, „obgleich viele Arten dieſer Familie in ‚dem krockenſten Sande. gedeihen, faſt immer krankhaft erſtheint „ Wir müſſen daher einen anderen und teeffeuderen Grund des Hinderniſſes, einer guten Vegetation aufſuchen, und ich glaube, daß er in den ruſſigen Theilen, die in der Luft zer⸗ 1 5 ſind, zu finden iſt. In meinem Schreiben an Sir J. Hooker, abgedruckt in dem „Companion to the 3 Magazine May 1836.“ ſprach ich meine Mei- nung aus, daß der verderbliche Ginfüj der Luft in großen Städten auf die Vegetation nur allein von der ruſſigen Ma⸗ terie, mit der die Luft dort geſchwängert iſt, und die eine gleiche Wirkung auf die Blätter der. Pflanzen, wie auf die Lungen der Thiere ausübt, herrühre. Dieſe Behauptung wurde vom verſtorbenen Ellis im Gardener's Magazine © September 1839. erörtert, und da der Gegenſtand zu wichtig iſt, da man, obne die Natur der Krankheit zu disti auch umi darüber ausführlich ausſprechen. Herr! Ellis fügt, f bie wirkliche Beſchaffenheit, durch welche eine ſolche Atmoſphäre ſchädlich auf die Vegetation einwirkt, zuerſt von den Drs. Tur⸗ ner und Christiſon in der 93. Nummer des Edinburgh Medical and Surgical Journal nad getviefen fei. Sie haben behauptet, daß es nicht nur die in der Luft verbreiteten rufe ſigen Theile ſind, ſondern auch die Gegenwart des ſchwefelſauren Gaſes, das durch die D ws der Kohlen erzeugt wird. Befindet ſich dieſes Gas zu Saas — resos Theilchen in ge⸗ wöhnlicher Luft, fo wirkt es fi chtbar binnen 12 Stunden auf die Blätter der Pflanzen und toͤdtet fie in 48 Stunden. Die Wirkungen des ſalzſauern oder Hydrochlor⸗ Gafes waren noch ſichtbarer; es wurde beobachtet, daß der zehnte Theil eines Kubikzolls in 20000 Theilen Luft ſeine Wirkung in wenigen Stunden zeigte, und die Pflanzen in zwei Tagen völlig zerſtörte. Beide Gasarten wirkten auf die Blätter in der Art, daß dieſe ihre Farbe v 2d welk wurden und bei der leiſeſten Berührung abfielen. „Haben Pflanzen ſtark durch diese ſauern Gasarten ge⸗ litten, ſo erhalten ſie ſich zwar, wenn jene bei Seiten entfernt werden, verlieren aber doch ihre Blätter. Daher ſterben auch Pflanzen in einer räucherigen Atmosphäre felten ganz ab, „fonbern verderben nur für einige Zeit. Im Frühjahr t on mit dem gewohnten EAE und 342 da in den meiſten Fällen in dieſer Jahreszeit, ſo wie im Sommer eine beträchtliche Verminderung der Kohlenfeuer Statt findet, ſo erfolgt auch im Verhältniß eine Abnahme des Ga⸗ ſes, und folglich erleiden die Pflanzen weniger Nachtheil. Im Winter, wann die Kohlenfeuer unzählig ſind, und das Gas am meiſten verbreitet wird, ſind die, die Blätter abwerfenden Pflanzen durch ihren Stillſtand in der Vegetation davor ge⸗ ſchützt, und nur die Blätter der immergrünen Bäume und Sträu⸗ cher, welche fortwachſen, leiden viel. Es giebt Beiſpiele, daß die Wirkung des aus der Feuerung fi entwickelnden Gafes fo ener- giſch iſt, daß oft in zwei Tagen die ganze Vegetation verſchieden⸗ artiger Pflanzen durch eine fo kleine Quantität zerftört wer⸗ den kann, die mit den Sinnen oft gar nicht wahrgenommen wird. Gegen die Uebel, die durch eine fo fehe verdorbene Atmos ſphäre entſtehen, ſchützen Ward's verſchloſſene Glaskäſten, über deren Zweckmäßigkeit ſeine Anlagen reichlich Beweiſe liefern. — Daß obige Beobachtungen der Herrn Turner und Christiſon über die ſchädliche Wirkung der Gasarten auf Pflanzen richtig ſind, kann nicht beſtritten werden; aber ich behaupte, daß es zuerſt noch bewieſen werden muß, ob in der Atmoſphäre von London und in der anderer großen Städte, ein ſo großer Theil ſchädlicher Gasarten enthalten iſt, um auf die Pflanzenvegetation nachtheilig zu wirken. Wir finden in vielen Fenſtern der Läden und anderer Häufer großer Städte Hunderte von Geranien und anderen Pflanzen, die herrlich gedeiben, wenn man nur dafür ſorgt, daß ſie rein gehalten werden. Es ijt gewiß, daß, obgleich meine Käſten bie ruſſi⸗ gen Theile der Atmoſphäre nicht zulaſſen, und die Pflanzen vor jeder direkten Einwirkung ſchädlicher Luft ſchützen, ſie dennoch den mit der Atmosphäre schon früher gemiſchten Theil enthalten. (Fortſetzung folgt.) — P. Das Ganze der ETE u. ſ. w. Herrn Theodor be Niet ner, Kürten Hofgärtner in Schönhauſen. 2 Fragaria tis : bod obliquis, Ex. cauleque villosis. — Hab. in Foliis late ova- Monte -Video, Buenos-Ayres. — Calyx villosus. Co- rolla majuscula. — Juss. herb. ex Pers. Ench, De Cand. Prodr. pars II. pag. 571. 3) Fragaria platanoides. (Ser. mss.) caule ee ; foliis palmato-subquinquelobis pilosulis, lo- bis lanceolatis acutis obsolete dentatis, nervis palmato- subpetalis, nervulis valde anastomosantibus, vix flexuo- sis; sepalis lanceolatis acutis pilosulis. 2} ? in America sept. ? Petala rubra. (v. s. ex b. Kw.) De Cand. Prodr. pars Il. pag. 570. | 4) Fragaria sundaica Bl. patentibus (integerrimis), pube petiolorum 'et pedun- culorum erecto-patente; foliis ternatis quinatisve, folio- laciniis calycis lis simpliciter obtuse serratis, in venis intra pubescen- tibus. Crescit in humidis altioribus montis Gede. — Bijdragen tot de Flora van Nederlandsch Indié uit- gegeven door C. L. Blume, M. Dr. Batavia 1825. pag. 1106. Von dieſen 3 letzten Arten habe ich nur die Diagnoſen, wie fie am bemerkten Orte gegeben find, anführen konnen, indem ich die Pflanzen ſelbſt nicht kenne. 5) Fragaria mexicana Schlchtdl. de plan- tis mexican. in Linnaea XIII. p. 265. — Flagellifera; pe- tiolis, caulibus floriferis, pedunculis, pagina foliorum aversa subadpresso- sericeo - pilosis; calycis laciniis omnibus subaequalibus lanceolato-acuminatis, dein fru- ctum cingentibus erectis. — Prope Jalapam raro, in dumetis Pr. San Salvador, in umbrosis prope la En- carnacion et Pr. Atotonileo el chico, Junio (Schiede); Mineral del Monte (Ebrenberg) — Habitus omnino Fr. nostrae vescae et collinae, cui forsan similior propter calyces fructum includentes, sed distinguenda, pilis omnium partium fere adpressis, fructu calycem multo superante, carpidiis dorso evidenter carinatis, petalis emarginatis ? laciniis calycinis magis: inter se aequalibus. Variat vero species mexicana ut nostra, caulibus floriferis quam folia altioribus brevioribusque, . pilorum copia majore minoreve, calycis laciniis nu- mero auctis. Fructus qui cernui, nec penduli, viden- tur, haud majores apparent illis Fr. vescae, sed minus sapidi dicuntur aquosiores, Vivam quum possidemus, cultura docebit, nunc species sit rite distinguenda. 343. Der Samen Catalog des botaniſchen Gartens zu Halle 1840. enthält eine vom Prof. von Schlechtendal gegebene Bemerkung über dieſe Erdbeere, worin es heißt: Fragaria mexicana Schl. De specie hac tam in Linnaea (V. 572. XIII. 265.), quam in diario horticultu- rae dicato (Otto und Dietrich Allg. Gartenzeitung 1838. p- 293.) jam verba fecimus. Medium quasi tenere videtur inter Fr. vescam et collinam. Fructus globosus, calyce adpresse cinetus, carne molli, odore Ananassae, simili- que at acidulo gustu. Hiemes nostras foliis tecta bene perferre videtur. Das was über dieſe Erdbeere in der Allg. ln von Otto und Dietrich gefagt und worauf hier hingewieſen wird, iſt eine kurze Nachricht vom Prof, von Schlechtendal. Er ſagt daſelbſt: Fragaria mexicana. Da die meiſten Erdbeerar⸗ ten nach dem Vaterlande den Namen führen, ſo möchte ich der mexikaniſchen Erdbeere auch den Namen ihres, Vaterlan⸗ des laſſen, wenn es nämlich eine wirklich zu unterſcheidende Art iſt, wie ich aus trockenen Exemplaren ſchließe. Eine gewaltige Aehnlichkeit hat ſie mit unſerer ſo lieblich ſchmecken⸗ den Walderdbeere (Fr. vesca), aber ſie ſoll, obgleich unter glücklichem Himmel wohnend, doch weniger aromatiſch, ſondern wäſſriger fein, dazu kommen noch andere kleine Unterſchiede. Gewißheit iſt aber erſt zu erlangen, wenn die hier gefäeten Samen gedeihen und im nächſten Jahre Früchte tragen; wo ich den Bericht erhalten werde, ob ſie unſere Fruchtſammlun⸗ gen zu vermehren werth iſt, oder nicht. Sie wächſt übrigens in den böher liegenden kalten Gegenden, und dürfte nur vor Froſt zu ſchützen ſein. Was in dieſer Nachricht über die mexikaniſche Erdbeere dem Prof. von Schlechtendal noch zweifelhaft war, hat der⸗ ſelbe in den beiden vorhergebenden Angaben zum Theil be- richtigt. Auch hattte Herr Prof. von Schlechtendal bie Ges fülligfeit, mir auf mein Erſuchen bezüglich dieſer Erdbeere, nachſtebende briefliche Notizen unterm * Decbr. 1840. mit⸗ zutheilen. Die Fr. mexicana wächſt wie Biere Fr. vesca in den Wäldern und Hainen beſonders der Fühlen Gegenden Meri- tos, ſeltener bei Jalapa, häufiger in den höheren Gegenden um die Hauptſtadt, j B. in dem Bergwerksbezirk von Mi- neral del Monte. — In der Frucht nähert ſie ſich durch den anliegenden Kelch der Frag. collina, im ganzen Anſehen gleicht fie mehr der Frag. vesca, wiewohl die Blüthenſtengel gewöhnlich länger als die Blätter bleiben. Die Frucht hat einen ſchwach, aber angenehm ananasartigen Geſchmack und Geruch, ijt aber dabei fäuerlih und von ſehr weichem Fleiſch; ihr Roth ſpielt etwas ins Bläuliche und die Samen ſind gelb oder roth angelaufen. — Die Pflanze ſteht hier im freien Lande und macht ſehr viel Ausläufer. Die Frucht von Fr. collina habe ich nicht zur Vergleichung in dieſem Sommer haben können, aber Fr. vesca unterſcheidet ſich durch mehr längliche Früchte und Fruchtboden (nicht kugelige). Vielleicht verbeſſert fid) noch die Größe unb der Ertrag dieſer meritas niſchen Erdbeere, immer aber wird der anliegende Kelch ſie nicht zur Anzucht empfehlen u. ſ. w. 6) Fragaria nilagirica Zenker, Plantae Ind. rar. Decas I. p. 7. t. q. Foliis ternatis, foliolis cuneato- praemorsis; petalis sepala 3—4 dentata superantibus. Hab. in India orient. ad montes Nilagiricos. Von 7) Frag. arguta, 8) Frag. californica, 9) Frag. nubicola, 10) Fr. praecox, 11) Fr. aliena Weihe, Fl. XI. p. 80. fehlen mir die Beſchreibungen oder die näheren Angaben. Endlich führe ich hier noch 2 Erdbeeren an, die James Booth in Hamburg in ſeinem Verzeichniß der Stauden vom Jahre 1842. als ganz vorzüglich empfiehlt. Dieſe ſind zh British Queen unb 2) Myatt's Eliza. (Foriſetzung folgt.) — Nachricht s neuen aus Samen gezogenen Verbenen. Die Herren Appelius und Eichel in Erfurt haben ein Verzeichniß ihrer neuen, aus Samen gezogenen Verbenen en n worauf wir unſere Leſer aufmerkſam machen, da in demſel N neue H Hybriditäten aufgeführt find, Mi Die genannten Herrn geben darüber folgende Mittheilung. „Die Verbenen haben in neuerer Zeit durch ihre Farben⸗ dacht, ihr fortwährendes Blühen, ihre leichte Vermehrungs⸗ weiſe und die dadurch mb glich gewordene Anwendung, zu. rumen aller Art einen allgemeinen Beifall erlangt. Namentlich hat aber Verbena Teusyioldäs bar ihren ie Geruch, ihre noch leichtere Vermehrungsart, ſo wie, daß ſie ſich in der Regel auch beſſer durchwintern läßt, fuf jetzt an die Spitze aller Verbenen igeitellt: Vor zwei Jahren hatten wir nur die eigene Species in einer, nicht einmal ſehr ſchönen weißen Farbe, allein ſchon im vorigen Jahre wurden durch Befruchtung verſchiedene Teu⸗ erividen⸗ Hybriden erlangt, die ſich von der er durch neue Farben auszeichneten. ; Hierdurch gewannen wir die Ueberzeugung, alle bereits in den übrigen Verbenen⸗Sorten Kou vorhandene Farben auch auf die Teucrioiden übertragen zu konnen, und im Ver⸗ ein mit einem Freunde iſt es uns gelungen, durch eine Aus⸗ faat., von 3000 Koͤrnern befruchteten Samens dieſes Jahr eine Anzahl Pracht⸗ Teucriofden zu gewinnen, die wir den Blumen Liebhabern mit, vollſter Ueberzeugung anempfeblen koͤnnen. \ Folgende Teucrioidens Hybriden : di unter) tiri. brine baro: ausgezeichnet, als: D Vesuv, dés dito itte Teuerioide, von be⸗ ſonders feinem Geruch und finem Bau 2 Thlr. 15 Sgr. 2) Rosea alba odoratissima, tofa, zeichnet ſich durch ſehr ſchönen Geruch nicht bloß Morgens und Abends, ſondern zu jeder Tagesſtunde aus 20 Sgr. 3) Juno, hellcarmoiſin, mit einem hebr ſchönen großen ie | Auge S 13 A) © rein blaßlila, * s: — cec STE Dolden aus 1 Thlr. „ %% ee 5) It Bondocani, kupferigroth, zeichnet ſich durch ihre Farbe, die in Verbenen od 5 -giai ijt, be⸗ fonders aus 1 Thlr. 10 Sgr. 6) Eugenia, blaßlila mit großem weißem Auge und innerbalb 124 OX Pa a S NT AINE, OE NEL, deſſelben mit bunfe(pio[etten, Staubfäden. . 20 Sgr. 7) Eduard, dunkelrbſ 3 12% Sy; Viestalin; reinweiß aba! ne de 12 * 9) Armida, ebend d . A 06223" 12 4« 10) Friederika, rothlila „%% 12 1 bs 11) Blanba, blaßbraunnn 120 « 12) Variabilis, im Aufblühen weiß und tuli; in rein blaß⸗ lila übergebend 2 Sgr. Außer dieſen. haben wir noch 20 verſchiedene Teucrioiden in roſa und carmoiſin erhalten, deren Farben aber weniger ausgezeichnet und nicht fo hervorſtechend wie die vorgenannten ſind, obſchon ſie ebenfalls nicht minder zu ſchönen Gruppen und namentlich dazu geeignet find, eine ziemlich vollſtändige Farbenſcala der Teueriolden in Roth darzuſtellen. Von den Nicht⸗ „Teutrioiden⸗ Pepe zeichnen fib fol⸗ gende zwei Hybriden beſonders aus: ; a) Salamander, prachtvoll hellſcharlach 15 Sgr. b) Verbena melindres speciosissima, prachtvoll leuchtendes Scharlach mit großen runden Blumen... 20 Sgr. Stets bemühet, dem geehrten Publikum das Neueſte und Schönſte zu billigen Preiſen anbieten, zu können, erlauben wir uns von vorſtehend beſchriebenen Pracht⸗ Verbenen A Es Sortiment von 12 Sorten, worunter die ſchönſte Qi Veſuv“ iſt, mit 6 Thlr. anzubieten. Einzelne Sorten nach den dabei bemerkten Preiſen. Die Aufträge werden der Reihe nach, wie ſie eingegan⸗ gen, in ſchoͤnen geſunden kräftigen Exemplaren im Monat April nächſten Jahres ausgeführt. Briefe und Gelder erbit⸗ ten wir uns franco nebſt ‚Dinufügung von 73 Sgr. fia gift und e volg n INC lUa c UA I o. QNT RS Die Nedaction., 3 id t — .. mE 3% Won dieſer Zeitihrift eefheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Cuarto ; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich it ſollen Kupfer oder „ den werden. Der Preis des Jahrgangs in 4 Thlr. mir ame, Zeitungserveditionen und verändern stimes Beftels Gedruckt in der aste, tudin. Zehnter Jahrgang. "v. 3 Gartenzeitun ; Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn: und Auslandes, ' herausgegeben von Friedrich Otto, Albert dietrich, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inspektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Berli den 29. October. 2. Sonnabend, ben Jahres wieder nach dem großen Palmenhauſe geſchafft werden. Sie hatten hier ſchon während des Sommers fünf Wochen geſtanden, ſich wider Erwarten gut gehalten, und fo befürchtete ich in Folge des veränderten Winterſtandortes, der weniger warm wie bisher war, da die Wärme nur zwiſchen 10 und 14, während fie ſonſt 12 — 15 und beim Sonnen- fhein 17” R. betrug, weiter nichts als ein Verzögern ihrer fet» neren Entwickelung. Bis Mitte Februar 1839 trat auch keine ſehr auffallende Veränderung ein. Zu dieſer Zeit aber ließen ſich die deutlichen, u und wie immer plöglich hervor⸗ Weitere Mittheilung über die beiden Cocos nucilera der Palmen⸗Sammlung auf der Königl. Pfaueninſel. (Siehe Allgem. Gartenz. VI. Nr. 36.) Vom eren G. A. Fintelmann, König. Hofgärtner auf der Pfaueninſel bei Potsdam. In Folge eingetretener Umſtaͤnde mußten die beiden Exemplare der Cocos nucifera aus dem ihnen bis zum Jahre 1838 zugewieſenen kleinen Quartiere noch im Herbſte deſſel⸗ - tretenden Zeichen einer bei Palmen, Pandaneen u. a. Monokotp⸗ ledonen vorkommenden Krankheit erkennen, die ich „Herzdarre“ 346 nennen möchte, und über bie ich mir noch nähere Mittheilun- gen für ein anderes Mal vorbehalte. Die jüngſten herzſtän⸗ digen Wedel werden ſchlaff, bleich, bekommen braune Flecke, vertrocknen dann von oben Der, und verfaulen von unten auf. Das Herz, die einzige gipfelſtändige Knospe der Pflanze, zeigt ſich beim Durchſchneiden wie ausgeſogen oder verdorrt, und als ein ſehr feſt zuſammengetrocknetes und faſeriges Gewebe. Bei der ſogleich vorgenommenen Unterſuchung der Ballen zeigten ſich die Wurzeln meiſt von unten herauf verfault, ein- zelne ſchon bis zum Stamme, oder die Fäulniß hatte die Wur⸗ zeln ſtreckenweiſe ergriffen, keine Spur junger Jellwarzen war bemerkbar, und die älteren waren eingeſchrumpft. Uebrigens war die Erde nur obenauf naß, in der Mitte nur noch feucht, und unten faſt ganz trocken. Ein Beweis, daß die Pflanzen, obgleich einen Tag um den anderen gegoſſen, doch nicht hin— reichend Waſſer bekommen hatten. Augenſcheinlich hatte das in zu geringer Menge aufgegoſſene Wafler nicht durch die in Folge des häufigen Gießens oben verſchlammte Erdſchicht hindurch dringen können. Da nun aber die Oberfläche des Ballens ſtets vollkommen naß erſchien, fo it dadurch der ſtellver⸗ tretede Gehülfe (der wegen anhaltender Krankheit des eigentlichen Kultivateurs mehrere Monate deſſen Dienſt verſah) gewiß aus zu großer Beſorgniß vor Ueberwäſſerung abgehalten worden, die Pflanze gehörig zu gießen, und hielt es für hinreichend, ſie nur von oben her zu bebrauſen. Auch ich wurde bei der täglichen Beaufſichtigung, bei welcher ich die Pflanzen nie trocken fand, ſondern oft das Waſſer auf dem Ballen ſtehen ſah, getäuscht, unb hielt die Bewäſſerung für hinlänglich *). Die eine der beiden Kokospalmen war vom Keime an viel ſchwächer als die andern geweſen, und weniger gut ge- wachſen. Bei dieſer hatte ſich die Herzdarre auch am weite⸗ fen ausgebreitet; deshalb bielt ich diefe ganz gewiß, aber auch die andere für faſt unfehlbar verloren, denn gewöhnlich ver⸗ gehen vom Sichtbarwerden dieſer Krankheit bis zum Tode der Pflanze nur wenige Wochen. Es war alſo keine Zeit zu * die Lb früheren Erfahrungen und Beobach⸗ J Hierbei darf ich eine Bemerkung nicht unerwähnt laſſen, die auch wohl die meiſten Pflanzenkultivateurs gemacht haben wers den, nämlich, "s: abue Ausnahme alle jungen Gärtner fid) nur mit Zagen und ohne Vertrauen auf guten Erfolg des täglichen Gießens der unterziehen, indem fie fets glauben, daß biefelben viel zu naß sehe! ten werden. tungen, fo wie nach mißlungenen und gelungenen Verſuchen, als die allein möglicherweiſe noch zum gewünſchten Ziele füh⸗ ; rend, erkannte Kurmethode in Anwendung zu bringen. Die beiden Patienten wurden demgemäß mit verkürzten Wedeln in einen engen, hohen, mit Fenſtern verjchenen Bretter⸗ kaſten, auf den wärmſten Theil der mit eiſernen Platten gedeckten Kanalheitzung geſtellt, bie Abzuchslöcher der Kübel verſtopft, und Waſſer ſo darauf gegoſſen, daß es handhoch über der Erde ſtand, nachdem der Ballen vermittelſt vorſichtigen Einſtoßens dünner Stäbe durch und durch damit möglichſt geſättigt war. Das Verſetzen unterblieb, weil dabei von den etwa noch ge» ſunden Wurzeln einige unausbleiblich beſchädigt worden wären. Es blieben alſo alle bereits verfaulten und die angefaulten Wurzeln im Ballen. Ohne ganz beſtimmte, vor Beſorgniß ſchützende vorhergegangene Erfahrungen wäre hierbei jedenfalls ein ſchnelles Weiterumſichgreifen des Faulens der Wurzeln zu fürchten geweſen. In dem Raume des Kaſtens wurde die Luft durch Spritzen, Verdunſtungsſchaalen, und darin aufge: hangene Gazetücher, welche vermittelſt zweckmäßig angebrachter Waſſergefäße ſtets naß blieben, möglichſt feucht gehalten. Die Temperatur der Luft wechſelte von 20 zu 26, 30, bis 38°, die der Ballen von 32 zu 36, und ſtand ſogar zuweilen eine bis anderthalb Stunden auf 39 R. Hätte ich früher, wie erft vor kurzem geleſen, daß Pflanzenanatomen Pflanzenglieder durch 40° warmes Waſſer tödten, fo würde ich nicht gewagt haben, ſo hohe Temperaturen eintreten zu laſſen; damals aber hielt ich mich an meine Erfahrungen bei Verſuchen mit Ananas, Celoſien und Balſaminen. Jur genauen Beobachtung des etwa eintretenden Wachsthums war eine einfache Vorrichtung ange⸗ bracht, und der mittelſte, bereits nach wenigen Tagen, ſo weit er ſichtbar, ganz trocken gewordene Wedel an der äußerſten Spitze glatt abgeſchnitten und leicht zufammen gebunden. Nach kaum zwei Wochen waren bereits, bis auf die äußerſten 2 oder 3, alle Wedel abgeſtorben, und wurden nun abgeſchnitten. Einige für die Beobachtung frei gelegte, oder vielmehr nur leicht mit Schlamm bedeckte geſunde Wurzeln, zeigten neue Wurzelbildungen. Nach drei Wochen endlich war das nicht ohne Cor. gen erwartete Vorrücken des trockenen Herzwedels dem Be⸗ obachter wenigſtens bemerkbar. Rach noch einer Woche war darüber kein Zweifel mehr möglich. Sicher wäre e pd tereſſant, genaue — über das Vorrücken der 347 zen nach Maaß und Zeit mittheilen zu können, doch daran habe ich damals nicht gedacht. Die Pflanzen wuchſen alſo wieder, und batten daher auch noch Leben. ET Beſſerung, wenn man das Vorſchieben von oben ber todter Wedel bis zu 2 langſam vorſchreitend, hatten die Kranken nun den April er⸗ reicht. Ihre frühere, ſonſt zu enge Behauſung war für ſie wieder geräumig genug, und dahin kamen ſie. Schon von der zweiten Märzwoche an waren die Temperaturen nach und nach vermindert worden; in dem kleinen Quartiere wurde die Erde Anfangs zwiſchen 28 — 32e, die Luft 22 — 98, bei Sonnenſchein 30» R. warm gehalten; ſpäter wurde die Fem- peratur noch verringert, und zuletzt bei 18 — 20 der Erde, und bei 17 — 24 der Luft ſtehen geblieben. Die Wurzeln wurden unausgeſetzt ſumpfig gehalten, dabei aber in jeder Woche einmal das Waſſer Behufs der Erneuerung abge⸗ zapft, und der Ballen bis Ende April durch wiederholtes Gießen bei offenen Abzugslöchern eigentlich faſt ausgewaſchen. Die Luft wurde möglichſt feucht gehalten, Schatten nicht eher auf- gelegt, als nach dem Verpflanzen. Dies wurde Ende Auguſt vorgenommen, nachdem vorher alle Erde von den Wurzeln ab⸗ gewaſchen, und alles todte entfernt worden war. Die ſchon vor dem Erkranken ſchwächlichere und dann kränkſte Pflanze hatte auch während dieſer Behandlung den Mittelwedel langſamer vorgerückt, als die andere, bei der zu dieſer Zeit ein Wedel ſich ſchon auszubreiten angefangen hatte, was bei der andern nicht der Fall war. Bei der ſtärkeren waren deutlich noch zwei andere nachrückende zu erkennen, bei der ſchwächern nur ganz tief in der Pflanze die Spitze eines ſtehen gebliebenen. Jene hatte aus dem Stamme heraus ſchon einige Wurzelſpit⸗ zen hervorgetrieben, diefe nicht; bei beiden aber waren Stücke lebendiger, oben und unten abgefaulter, alſo nicht mehr mit dem Stamme in Verbindung ftebenber Wurzeln im Ballen ge⸗ funden worden, die ſogar ſeitlich Faſern auszutreiben begonnen batten. Wenn dies wohl überhaupt in Bezug auf die Natur der Wurzeln beachtenswerth iſt, ſo dürften manche es wohl faſt wunderbar nennen, daß beide Pflanzen damals noch lebten. Daß dies bei der ſchwächeren noch der Fall war, ijt mir ſelbſt, wiewohl aus anderen Gründen, höchſt merkwürdig. Dieſe näm⸗ lich ſtarb erſt Ende September, alſo ſieben Monate nach dem den Tod drohenden Erkranken, und vier Wochen nach dem Verpflan⸗ zen, zu welcher Zeit ſie ſchon gänzlich aufgegeben und nur noch ihrer Länge fo nennen darf, verſuchshalber eingepflanzt worden mar. Dieſe lange Lebensfri⸗ ſtung erſcheint mir ſchon für ſich als ein guter Erfolg. Die andere iſt jetzt, Oktober 1842, eine ſtattliche Pflanze mit 4 geſunden, duftig grünen, 12 und 13 Fuß langen Wedeln, mit einem eben austreibenden und einem abſterbenden. Der Stamm hat unten, wo er frei von Schuppen iſt, 22“ Umfang. Seit Ende April 1839 ſind die Abzugslöcher nicht mehr verſtopft, und kein einziger Tag iſt vergangen, wo der Kübel nicht eine kleine Gießkanne voll Waſſer 18 — 90* warm, etwa 32 Quart, bekommen hätte. Das jetzige Gefäß miſſt im Lichten 22“ Weite, 19^ Tiefe, und ſteht die Pflanze in dieſem Gefäße ſeit Auguſt 1839, wo ſie zum letzten Male verpflanzt wurde. Jeden Monat wird ihr ein Guß mit See ſalz, alljährlich zwei Mal als Dung ein Gemenge von Kuhmiſt und zerhackten Fiſchen gegeben, deren Stelle eben ſo gut Fleiſch vertreten könnte, und die ich für ſehr angemeſſen halte, weil ſie bis zur letzten Spur zu einer in Waſſer löslichen Sub⸗ ſtanz verweſen. Die Luft iſt ſo feucht, daß ein Kübel gleicher Größe, welcher dicht daneben ſteht, in Zeit von 14 Ta⸗ gen bis 3, im Winter 4 ja 6 Wochen nicht mehr Waſſer er⸗ hält als der Cocos täglich, obgleich er eigentlich nie ſo weit kommt, daß er trocken genannt werden könnte. Meiner Ueber- zeugung nach bekommmt durchſchnittlich die hier kultivirte Ko⸗ kospflanze 20 bis 24 mal mehr Waſſer, als man an ihrem Standorte gewöhnlich hinreichend glauben würde, fie angemef- ſen feucht zu erhalten. Auf einen Ballen von ohngefähr 2 Schef⸗ fel Inhalt werden jährlich 1277 Quart Wafer gegoſſen, in einer Atmoſphäre, die mit Feuchtigkeit fajt fetë geſättigt ijt. Die Urſache der Herzdarre ſcheint in dieſem Falle die zu niedrige Temperatur, namentlich des Ballens, die Urſache des Abſterbens der Wurzeln dagegen beſonders aber der Mangel an Waſſer geweſen zu ſein. In gar vielen Fällen ſchließt man von der Gegenwart fauler Wurzeln auf Uebermaaß an- Wafer, obgleich wir in den allermeiſten folder Fälle nur Wurzeln vor uns haben, die aus Mangel an Feuchtigkeit erſt abgeſtorben, dann natürlich auch ſpäter verfault find, wozu gar wenig Waſſer gehört, wie ſich Jeder durch einen Verſuch mit verwelkten krautartigen Wurzeln überzeugen kann. Man⸗ cher verſchmachtenden Pflanze wird gerade das, was ihr am meiſten fehlt, am ſpärlichſten zugemeſſen, — das : Schließlich muß ich jedoch noch bekennen, daß bei einem nur etwas weniger kecken Verfahren, meiner Anſicht nach, auch * ^ 348 wohl noch die zweite Pflanze hätte gerettet werden können; doch aber balte ich die gemachte Erfahrung durch den Tod derſelben für nicht zu theuer erkauft, denn die gerettete iſt die einzige Palme, welche ich bis jetzt von der Herzdarre wie— der geheilt habe. viel weniger ſchwierig zu kultivirende Palme, Phoenix pusilla, die ich weit zaghafter, viel zartfühlender, um mich fo auszu⸗ drücken behandelte, an eben der Krankheit verloren, und war die Pflanze, als ich die Krankheit erkannte, doch bei weitem nicht ſo krank geweſen, wie die gerettete Cocos nucifera. Ueber — das Wachſen der S in eee käſten Vom Herrn N. B. Ward. (Aus dem Engliſchen überſetzt vom Herrn Eduard Otto.) Drittes Kapitel. : Ueber bie Nachahmung der natürlichen Bedingungen der Pflanzen Vegetation bei deren Kultur in opponit verſchloſſenen Glaskäſten. Von der früheſten Jugend an, war das Studium der Botanik meine Lieblingsbeſchäftigung, und es war mein innig⸗ ſter Wunſch, eine alte Mauer bedeckt mit Farrn, Mooſen u. ſ. w. zu beſitzen. Deshalb erbaute ich mir zu dieſem Zweck eine Mauer, und brachte auf derſelben eine durchlöcherte Röhre an, aus welcher das Waſſer auf die an der Mauer befindli⸗ chen Pflanzen träufelte, die aus Polypodium vulgare, As- pidium dilatatum, A. Filix mas, Athyrium Filix femina, Asplenium Trichomanes, einigen Mooſen u. ſ. w. beſtanden. Umgeben von vielen Fabriken und eingehüllt in Rauch, wuch⸗ ſen die Pflanzen nur wenig, und ſtarben bald gäuzlich ab. Alle Sorgfalt und Mühe war vergebens, bis ich 1829 zu⸗ fällig auf eine andere Idee gebracht wurde. Ich bedeckte nämlich die Puppe eines Sphinx mit einer feuchten Erde, it einem Deckel verſchloſſenen Flaſche. Täglich diefe ichtend, bemerkte ich, daß die während des Ta⸗ em pot teigende Feuchtigkeit im inneren Raum mite und wieder dahin zurückkehrte, wo⸗ j bie Erde immer denſelben Eine Woche vorher, ehe fid oz ber fie get gekommen war, n ‚ob: von Feuchtigkeit b Nach der Zeit habe ich noch eine andere, dauernd kultiviren können *). das Inſekt ganz entwickelte, erzeugte ſich im Glaſe ein klei⸗ nes Farrnkraut und ein Gras. Es waren dieſelben Pflan- zen, die ich Jahre lang im Freien zu kultiviren mich bemüht hatte. Auf die mir nun geſtellte Frage, welches wohl die nöthigen Bedingungen zu ihrem Gedeihen ſein möchten, ant⸗ wortete ich mir: 1. eine von heterogenen Theilen reine At⸗ moſphäre, 2. Licht, 3. Wärme, 4. Feuchtigkeit und 5. Be⸗ wegung der die Pflanzen umgebenden Luft. Es iſt gewiß, daß die Pflanzen eben ſowohl in dem Glaſe, als außerhalb deſſelben Licht und Wärme erhalten, und daß der Deckel, der die Feuchtigkeit nicht entweichen läßt, auch die unreine atmoſphäriſche Luft abhält, und es bleibt nur noch übrig, eine Bewegung der Luft zu erzeugen, was indeſſen ſchon durch die Verſchiedenheit der Temperatur bewerkſtelligt wird, welche nämlich eine Expanſion und Contraction der die Pflanzen um⸗ gebenden Luft bewirkt, und dadurch eine, wenn gleich jebr ſchwache Bewegung derſelben hervorbringt. Dieſes waren die nothwendigen Bedingungen zum Ge⸗ deihen meiner kleinen Pflanzungen überhaupt, und es blieb nur noch übrig, ſie in Anwendung zu bringen. Ich ſetzte deshalb die Flaſche an das Fenſter meines Arbeitszimmers, welches nach Norden lag. Zu meiner Freude wuchſen die Pflanzen gut, und es ergab fih, daß es Aspidium Filix mas und Poa annua waren. Sie erforderten keine fernere Aufmerkſamkeit, und erhielten ſich vier Jahre hindurch, wo ſie nur durch Juſall während meiner Abweſenheit ſtarben. Poa annua blühete jährlich Einmal, und das Farrnkraut erzeugte 3—4 Fruchtwedel. Lange zuvor, ehe ich dieſe beiden Pflan⸗ zen verlor, hatte ich mir zu gleichen Zwecken einige Pflanzen von Trichomanes und Hymenophyllum verſchafft, und er⸗ laube ich mir diefe beiden Beispiele, als die belehrendſten ale ler meiner vielen Experimente, hier anzuführen. 1. Trichomanes speciosum (T. brevisetum Auct), welches unſtreitig das ſchönſte unſerer europäiſchen Farrnkräuter ijt, läßt fi kaum nach der gewöhnlichen Bes handlungsweiſe lebend erhalten, denn ſelbſt die berühmten Pflan⸗ zen⸗Kultivateurs, die Herren Loddiges, haben ſie nie fort— Herr Staatsrath Dr. v. Si E gr tout » u 98 Ky ut der einzige Kultivateur, Der hieſige botanische Garten befigt auch einige Exemplare die; fes fhönen Farrn, welches d ce. b er einer Glasglocke ee t wird = "©. ipd J Sabre leben ante E. fher, am Kaiſerl. botaniſchen Garten zu St. Petersburg, nahm, als er meine Pflanze ſah, ſeinen Hut ab und ſagte: „Sie ſind mein Lehrer auf Lebenszeit geworden“. Woher enkſteht die Schwierigkeit diefe Pflanze zu kultiviren? Nur durch die beinahe tete Trockenheit der Atmofphäre. Man ſetze die Pflanze in einen meiner Käſten, und gebe ihnen auf diefe Weiſe eine beſtändig feuchte Luft, ſo wird ſie an den ſtockig⸗ ſten und räucherigſten Orten eben jo qnt, als an den Felſen von Killarney oder in den Lorbeerwäldern von Teneriffa wachſen. Dieſe Pflanze lebte ungefähr vier Jahre in einer weithalſigen Flaſche, geſchloſſen mit geöltem Seidenzeug, und während der ganzen Zeit bedurfte ſie kein Waſſer. Da ſie jedoch ihren klemen Raum ausgewachſen hatte, pflanzte ich fie an einen Stein in einem Farrnhauſe, wo ſie noch lebt, mit einer Glocke bedeckt iſt, und öfter begoſſen wird. (Fortſetzung folgt.) Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Seit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultibirten Sorten. Vom Herrn 1 Eduard Nietner, RNoöniglichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) Dritter Abſchnitt. Kultur der Erdbeeren. Im Freien: a. Allgemeine, b. Specielle. — In verſchloſſenen Räumen: a. in Häuſern, b. in Kä⸗ ſten. — Behandlung der zur Treibereien be» reits verwendet geweſenen Erdbeeren. $. 7. v a. Allgemeine Kultur.. Die Kultur der Erdbeeren überhaupt giebt die Mit⸗ tel an die Hand, wie dieſe Pflanze in ihrer Allgemein- beit erzogen und gepflegt fein will, und wie die Zuftände ihrer Umgebung beschaffen ſein müſſen, um ihrem Gedeihen förderlich zu ſein. Die allgemeine Kultur zeigt das Verfahren alſo nur in den Hauptmomenten der Wachsthumszuſtände bei den verſchiedenen Arten und Varietäten der Erdbeerpflanzen an, ohne fi um die ebenfalls zur Berückſichtigung zu ziehenden ſubtileren Motive zu bekümmern, die dieſe oder jene beſtimmte Sorte zur größeren Vollkommenheit der Ausbildung aller ihrer Organe nöthig hat. Zu ihr gehören: Art der Fortpflanzung. Es giebt gewiß nur we⸗ nige Kulturpflanzen, die bei dem hohen Grad von Genuß, welchen ſie dem Menſchen gewähren, ſo leicht fortzupflanzen und zu vermehren ſind, als die Erdbeeren. Man zieht die⸗ ſelben entweder 1, durch Samen, oder 2, durch Ausläufer oder 3, durch Zertheilung alter Stöcke. 1. Fortpflanzung durch Samen. Da nur gute Samen gute Pflanzen geben, müſſen die zur Fortpflanzung beſtimmten Samen auch nur von den ſchönſten, vollkommenſten und recht reifen Früchten geſammelt werden. Zu dieſem Behuf pflückt man Erdbeeren, welche jene Eigenſchaften be⸗ ſitzen, ab, legt ſie in ein Gefäß mit etwas Waſſer, zerdrückt und zerreibt ſie zwiſchen den Händen ſo lange, bis ſich die kleinen Samenkörner vom Fleiſche abgeſondert haben, läßt das Ganze im Waſſer durch ein feines Sieb gehen, in wel⸗ chem die Samen zurückbleiben, und ſchüttet ſie endlich auf einen Bogen Papier, um ſie trocken werden zu laſſen. Die Zeit der Ausſaat iſt entweder gleich nach der Frucht⸗ reife, oder in dem nächſtfolgenden Frühjahr. In beiden Fällen müſſen die Samen in guten, aber leichten Boden geſäet, mit durch ein feines Sieb gelaſſener Erde eine Linie hoch gleich⸗ mäßig bedeckt, ſanft angedrückt, und mittelſt einer feinen Brauſe befeuchtet werden. Da die Erdbeeren aber nie in ſo großer Menge geſäet werden, daß dazu mehrere Quadratruthen Land erfor⸗ derlich wären, ſo habe ich es ſtets vorgezogen, ſie gleich nach der Reife auf kalte Miſtbeetkaſten, im Frühjahr aber in flache trans- portable Käſten, oder in dergleichen Näpfe zu ſäen. Die Aus⸗ ſaat mag indeſſen geſchehen, wo und wann ſie will, ſo iſt es überall gleich nöthig, die die Samen enthaltende Erde nie ganz trocken werden zu laſſen, da ſonſt mehrere Samen im Kei⸗ men zurückgehalten werden, und bis zum nächſten Jahre liegen bleiz ben. Um das Austrocknen der Saaträume zu verhindern, ſtreue ich bei der Aus ſaat gehacktes Moos darüber aus, drücke daſſelbe bebutfam an, und laſſe es fortwährend darauf liegen. Der Grad der Feuchtigkeit und des Schattens siet fid nach 350 den Zuftänden ber Umgebung; nur muß man, wenn man die Frühjahrsſaaten unter Fenſter macht, darauf (eben, daß der Proz zeß des Keimens und des Wachſens nicht bei einer Temperatur über 8“ R. Statt findet. Denn nur langſam keimende Pflanzen geben kraftige Exemplare. Gut abgeerntete und zur rechten Zeit ausgeſtreute Samen keimen innerhalb 16 bis 24 Tagen; ſolche aber, die nach dem halben Auguſt geſäet werden, beharren ges wöhnlich im Zuſtande der Ruhe bis zum nächſten Früh⸗ jahr. — Wenn die jungen Pflanzen das erſte oder zweite Blatt außer den Kotyledonen gemacht haben, pikire ich diez ſelben je nach der Jahreszeit unb nach dem Ort der Aus- ſaat, entweder im Freien auf Beete, in Käſten, oder in flache Näpfe. Sind die Pflanzen der Ausſaat, welche gleich nach der Fruchtreife gemacht worden iſt, Anfangs Oktober ſchon fo weit gediehen, daß man fie während des Winters ohne Ges fahr im Freien laſſen kann, ſo pflanze ich dieſelben auf eine Schulrabatte 6 Joll ins Gevierte und bedecke ſie vor Ein⸗ tritt der Kälte mit kurzem Miſt. Die Pflanzen der Früh⸗ lingsſaat, welche ich Anfangs Januar in flache Näpfe unter Fenſter mache, werden in Gefäße derſelben Art pikirt, ſobald ſie das erſte Blatt gemacht haben, und kommen Ausgangs April auf eine Schulrabatte, wo fie gereinigt, aufgelockert und begoſſen werden, wenn ſie deſſen bedürfen. Hier nun laſſe ich die Pflanzen, ſowohl dieſer als jener Ausſaat, bis Aus⸗ gang Juli oder Anfang Auguſt ſtehen, und bringe ſie dann an den Ort ihrer Beſtimmung. Samenpflanzen blühen und tragen ihre Früchte, mit Ausnahme der Alpen- und Monats- Erdbeere, gewöhnlich im zweiten, ſeltener im dritten Jahre; nur wenn die Saat und der Wachsthum durch eine erhöhte Temperatur beſchleunigt worden iſt, erhält man von mancher Sorte auch wohl ſchon im erſten Jahre eine Ernte. — Die Vermehrung durch Samen iſt der einzige Weg zur laesae von Varietäten. 2. Fortpflanzung durch Ausläufer. Mit Aus⸗ we rothen und weißen Bufch-Alpen- Erdbeere, bringen alle bis jetzt bekannte Arten und Varietäten jeden Sommer Ausläufer oder Wurzelſproſſen hervor, die je nach der Ei⸗ genthümlichkeit der Sorte ſtark oder ſchwach find, in großen oder kleinen Intervallen Knoten oder Glieder machen, welche nach oben Blätter und Stengel, nach unten Wurzeln treiben, die unter ſonſt günſtigen Umſtänden in die Erde wach⸗ fen; und fo eine Pflanze für fib beſtehend erzeugen. Dieſe Ausläuferpflanzen geben nun die gewöhnliche Fortpflanzungs⸗ art der Erdbeeren. Gut bewurzelte Pflanzen ſind bei jeder Art von Pflan⸗ zen⸗Erziehung ein höchſt wichtiger Gegenſtand, und haͤngt ein großer Theil des günſtigen Erfolgs der Ernte davon ab. Hierauf gründet ſich die Anzucht der Erdbeerpflanzen für künftige Anlagen. Mein Verfahren dabei iſt doppelt. Für Sorten nämlich, die fib weniger leicht und früh im Jahre durch Wurzelſchößlinge fortpflanzen und die ſich ſtark genug bewurzeln, um die Trennung der Mutterpflanze ohne großen Nachtheil zu ertragen, wie z. B. Knevett's neue Ananas⸗ Erdbeere, Knevett's new Pine; Myatt's Königl. Erdbeere, Myatt's Royal Strawberry; Erdbeere von Downton, Down- ton's Strawberry; Wilmot's prächtige Erdbeere, Wilmot's superb Strawberry; die Chilier Erdbeere, the Chili Straw- berry und manche andere Sorten, welche dieſelben Eigen⸗ ſchaften haben, richte ich im Monat Juli ein Schulbeet mit paſſender Lage zu, nehme die beſten Ausläufer von der Mut⸗ terpflanze ab, und pflanze fie + Fuß bis 9 Zoll ins Gepierte darauf, gieße ſie von unten und oben ſehr nachhaltig an, und wiederhole das Begießen von oben, wenn es nöthig iſt, jeden Abend. Die Pflanzen werden immer rein gehalten, und die fih zeigenden Wurzelſchößlinge abgeſchnitten. Wenn der Froft eintritt, gebe ich ihnen eine leichte Miſtdecke, und laſſe ſie nun bis zum Frühjahr ruhig ſtehen. Im Monat April, oder noch beſſer, wenn es im März geſchehen kann, werden die nach dieſer Art vorbereiteten, in allen ihren Theilen erſtarkten Pflanzen auf die ihren Eigenthümlichkeiten zuſagenden Beete mit denſelben entſprechender Lage gebracht. Für ſtark wachſende und in ihrem Umfange ſich ſehr erweiternde Arten erhalten die Beete eine Breite von 31 Fuß mit nur 2 Reihen auf denſelben, jede derſelben in 9 Zoll weiter Entfernung von der Kante oder dem Rande, fo daß alfo zwiſchen den Reihen ein Raum von 2 Fuß bleibt. Die Abſtände der Pflanzen, wie fie hiernach fid) ſtellen, betragen unter fih 21 Fuß. Den Fuß ſteigen zwiſchen den Beeten gebe ich eine Breite von 14 bis 2 Fuß, theils um jede Arbeit, welche ſich bei den Erdbeeren nöthig macht, bequem vollziehen zu können, theils aber auch, um dadurch das gegenſeitige Verwachſen der Pflanzen unter fib zu hindern. Es mag allerdings befremdend erſcheinen, ſo viel Boden für ſo wenig Pflanzen. Allein wer die Art des Wachſens und Biden dieſer hier gedachten und ähnlicher 351 Sorten kennt, und wem es mehr um die Qualität als „ Die Quantität der Früchte zu thun iſt, der wird mir, hoffe ich, Recht geben. Der Vortheil, den die Methode hat, Erdbeerſaaten, wel⸗ che die in Rede ſtehenden Eigenſchaften beſitzen, auf Schul⸗ beete zu pflanzen, bevor fie an den Ort ihrer Beſtimmung gelangen, beſteht zunächſt darin, daß man die Pflaͤnzlinge daſelbſt beſſer überſehen und mehr pflegen kann; anderſeits aber erhalt man durch dieſe Vorbereitungsſchule nur lau⸗ ter kräftige und geſunde Exemplare, welche das beſte Ge- lingen der Anlage im Voraus beſtimmen, das jedoch weit weniger der Fall ſein würde, wenn man die Ausläufer ſich ſelbſt überlaſſen, und ſie bei Bewurzelung auf dem gewöhnli— chen Wege erſt im Auguſt und September pflanzen wollte. Das zweite von mir befolgte Verfahren bei der Kultur der Erdbeeren bezieht ſich auf ſolche Sorten, welche früher und mehr geneigt ſind, Wurzelſchößlinge oder Ausläufer zu machen und beſteht daſſelbe im Weſentlichen in Folgendem. Von den zu vermehrenden Sorten laſſe ich vom Frühjahr ab ſo viel der beſten dießjährigen Ausläufer von den Mutterpflanzen (denn die vom vorigen Jahre ſind im Spätſommer bereits abgeſchnitten) ungeſtört wachſen, als der Bedarf erfordert, und befördere ich ihre Bewurzelung durch tieferes Einlegen und Feſthaken im Boden, ſo wie durch fleißiges Bewäſſern noch mehr. Auf dieſe Weiſe erhalte ich Ausgangs Juni und Anfangs Juli gute und pflanzbare Ausläufer, die nun ohne Verzug von der Mutterpflanze getrennt und auf die für ſie zuvor in Stand geſetzten Beete gepflanzt werden müſſen. Für große und ſtarkwachſende Sorten ſind die vorher nam⸗ haft gemachten Dimenſionen der Beete, Abſtände der Pflanzen auch hier beizubehalten; dahingegen für kleinere und ſchwächer treibende Erdbeeren jene Verhältniſſe geringer find, und dem Gutachten des Pflanzers überlaffen bleiben. (Fortſetzung folgt.) ſchön blühenden Pflanzen, welche til 0 Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen ; und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 2. Edward's Botanical Register. September 1842. : (Taf. 49.) Small-flowered Shew- Cereus. Kleinblumiger Pracht⸗Cereus. Eine Garten- Varietät. Mag die Bezeichnung Pracht-Cereus (Shew - Ce- rcus) den langen lateiniſchen Namen: Cereus speciosissi- mus vertreten. i Dieſen Cactus erhielt Charles Barclay als Cereus coccineus. Es giebt jedoch zwei Pflanzen unter dieſem Nas men, eine derſelben iſt eine Varietät des weißblühenden Ce- reus setaceus, und die andere hat 8 lange hervorragende Stacheln an den Knoten und ſcharlachrothe, 6 Soll im Durchs meſſer haltende Blumen, mit einem bläulichen Anfluge. Es iſt dieſer Cereus jedoch keine dieſer beiden Arten, ſondern eine Garten⸗Varietät von Cereus speciosissimus mit kleine- ren Blumen. | (Eine febr. empfehlenswerthe Pflanze, die von allen bis⸗ ber gezogenen Hybriden verſchieden iſt. Auch von dem eigent⸗ lichen Cereus coccineus Salm aus Mejiko weicht fie febr ab, und kann damit gar nicht verwechſelt werden. Nament- lich aufgeführte Cerei hybridi ſind jetzt 22 bekannt; ob dieſe aber alle in Farbe und Geſtalt erkennbare Verſchieden⸗ beiten zeigen, muß dahin geſtellt bleiben. O.) : (Taf. 50.) Epidendrum lancifolium Lindl, * (Gynandria Monandria, ‚Orchideae.) Dieſe Art hat viel Aehnlichkeit mit E. cochleatum, un- terſcheidet ſich aber durch die regelmäßige, eifórmige, ſcharf zugeſpitzte Kronenlippe. Das Vaterland iſt Mejiko und Guas .temaía. Sie verlangt dieſelbe Kultur wie E. fragrans und tochleatum. Am beſten gedeiht fie in Töpfen mit brauner 352 Heideerde und gutem Abzug, nur darf. fie während der Sof, halten, ſobald ſie zu treiben anfangen. Wenn ſie abgeſtorben des Wachſens nie zu trocken werden. Sie gehört zu der Mb- find, lege man fie einige Monate in ganz trockenen Sand oder tbéifung von Epidendrum, bie mit dem Namen Osmophy- wickele ſie in Papier. Sie laſſen ſich leicht durch Stecklinge tum *) bezeichnet iſt, wegen des Geruchs, den viele Arten von jungen Trieben vermehren. führen. Zu dieſer Abtheilung gehören: I deem 1. Epidendrum cochleatum L. Weſtindien. (Taf. 52.) top dip ee ind Serpent Geranium erianthum De Cand. 3. — lancifolium Pavon. Mejiko **), 4 RR un Lin dl. Mejito (Monadelphia Decandria. Geraniaceae.) j 5. S venosum L. Meſiko. Eine harte, perennirende Art aus Nordamerika. Sie 6. — fſragrans Swartz. Eid Amerika. erreicht eine Höhe von 1—2 Fuß, und blüht während der 7 — aemulum Lindl. Peru. Monate Juni und Juli in jedem guten Gartenboden. Die 8. — glumaceum Lindl. Braſilien. Vermehrung geſchieht durch Theilung der Wurzeln und durch 9. — inversum Lindl. Braſilien. Samen. Die Blumen find groß und roth. 10. — variegatum Hooker. (E. coriaceum Bot. Mag. t. 3595. E. crassilabium ’ Poepp. et Endl.) Braſilien. Literariſche Anzeige. 11. ^—. ' Jividum Lindl. Columbien. Bei F. A. Herbig in Berlin iſt erſchienen, und durch alle 12. en calamarium Lindi. Braſilien. band ih adei. EA AS NR Die Treiberei. (Taf. 51) | Eine praktiſche Anleitung zur Kultur von Gemüſe unb Obſt Pharbitis ostrina Lindl. in Miſtbeeten, Treibhäuſern und Talutmauern, nebſt Gre ; ziehung und Wartung der Orangerie und der für's Oran⸗ ; IEEE r geriehaus geeigneten Gewächſe. Unter Mitwirkung feines "t ſehr N ei cone p P PA Collegen Ed. Nietner bearbeitet und herausgegeben von von Cuba eingeführt. Die Wurzeln Ind gi neee C SAh, Königl. Hofgärtner zr. Mit 2 Kpfetafeln, Der Stengel ſtirbt im Winter ab, treibt im Frübjahr neu 1842. 1 Thl. 5 Sgr. TEN > ine €à on 20— pe ; and, erreicht während des Sommers eine ange von 2030 Der Handbibliothek für Gärtner VI. Abtheilung. Fuß und erzeugt eine Menge ſchöner, dunkelrother Blumen. | . 1 j : UE Es find hier alle auf bie Treikerei bezüglichen Regeln gege Alle knollentragenden Winden laffen fib leicht kultiviren. ben, welche, durch wirklich praktiſche Erfahrung begründet, Sie müſſen in einer Miſchung von gutem ſandigen Lehm und einen zuverläſſigen Erfolg fi ſichern. Die übrigen Abtheilungen dieſer 3 Lauberde, auch wohl etwas Heideerde und Sand, wenn der Handbibliothek, welche im In- und Auslande günſtig aufgenommen = wurde (vom der 3. und 5. Abtheilung erſchien eine Ueberſetzung ins ; Lebm ud fett fein ſollte, gepflanzt werden. Die Pflanzen Schwebifche) enthalten: L Abh. 1. $91. „Mathematik, Zeichen, : müſſen, ſowohl von ohen als unten, reichlich Feuchtigkeit er⸗ kunſt, Phyſik und Geometrie” in ihrer ganzen Anwendung auf die geſammte praktiſche Gärtnerei von W. Legeler, Königl. " pecu Caulis pseudobulbosas v. fusiformis apice Hefzärtner 2c. mit 15 Kpfrtafln. 2 Thlr. — I. Abth. 2 Thl. „Bota foliosus. Flores racemosi, Labellum adnatum, ee in- nik für Gärtner, theoretiſche und praftifche (Beſchreibung der Pflan- divisum et cochleatum. Lindl. in Hook Journal 3. p. 8 zen)“ 3 Thle. 5 Thlr. 175 Sgr. — U. Abthl. „Küchengärtnerei“ » Diefe Art iim e LE zweiten Jahrgangs ber € von Th. Nietner, Königl. Hofgärtner 2 Thle. 3 Thl. 15 Sgr. — M am rariorum hort. botan. Beroliniensis auf tab. 36. als III. Abthl. „Obſtbaumzucht“ von C. S. Fintelmann, Königl. Hof : rginat sum Kl abgebildet und auf p. 59. bee gärtner 2 Thle. 3 Thlr. 22! Sgr. — IV. Abhi. „Blumenzucht“ ua rd Otto fand dieſelbe auf Baum- von P. Bouché, Kunſtgärtner, 5 Thl. 15 Sgr. — V. Abehl. „Wild⸗ | a * in der 1 von * baumzucht“ von G. A. Fintelmann 2 Thlr. Nauckſche Buchhandlung (Pentandria Monogynia. Convolvulaceae.) J Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift 4 für Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſche aften. is 1 In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In: und Austandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert Dietrich, D T Sue hM hoo Ani r. ber Ph iloſophi e und Lehr àU Sonnabend, den 5. November. — = : Ueber x eine nene Weinart aus Nordamerika) Vitis Isabella. Von Vor mehreren Jahren erhielten wir eine Weinart aus dem Linnaean Botanic Garden and Nurseries bei Neu- York in Nordamerika mit der Bezeichnung Vitis Isabella, unter welchem Namen [ie auch in dem neueſten Verzeichniſſe des genannten Gartens, das ſo eben vor uns liegt, aufgeführt it. Auch in den neuen Pflanzen⸗ Katalogen der Herren A. und Nap. Baumann zu Bollweiller und Mülhauſen iſt dieſer Wein unter ihren Rebenſorten ebenfalls mit verzeichnet. Es iſt dies eine der ausgezeichneteſten und empfehlenswer⸗ theſten Pflanzen zur Bekleidung von Säulen, Pfeiler, Mau⸗ ern u. dergl., und nicht allein den übrigen Weinarten, als Vitis Indivisa, Labrusca, riparia, vulpina u. a. vorzuzie⸗ ben, ſondern ſelbſt allen übrigen Pflanzen, die zu jenem Zweck bisher verwendet wurden, als der Aristolochia Sipho, to- mentosa und ähnlichen. Die jährigen Reben erreichen in ei⸗ nem nahrhaften Boden oft eine Länge von 18 — 20 Fuß; ausgewachſene Blätter baben eine Länge von 13 Zoll, und 354 eine Breite von 15 Soll. Die Schönheit des Laubes wird noch dadurch erhöht, daß die untere Fläche des Blattes weiß iſt, und mit der geſättigt grünen Oberfläche einen angenehmen Contraſt bildet, was beſonders bei bewegter Luft einen hübſchen Effeckt hervorbringt. Die Blüthenrispen erſcheinen fait gleichzeitig mit denen von Vitis vinifera; die Fruchtrispe (Traube) iſt locker und langgeſtielt. Die einzelnen Beeren ha⸗ ben die Größe einer kleinen Kirſche, find violett und mit ei- nem zarten bläulichen Neif überzogen, enthalten ein ſehr faftiges, grün- weißliches Fleiſch und verhältnißmäßig große Samen. Ihr Geſchmack iſt zwar etwas fade, aber doch nicht gerade unangenehm. Sie reiften bei uns im October, wie mehrere ſpäte Weinſorten, und zwar an einem nach Oſten ge⸗ legenen Gebäude, wo die Mittagsſonne ſie nicht beſchien.— Ob nun die Pflanze eine wirkliche Art, oder eine Ab⸗ art von V. Labrusca, der ſie am nächſten ſteht, oder ein Ba⸗ können wir Ja es bleibt ſogar zweifelhaft, ob ſtard von V. Labrusca und V. vinifera ſei, freilich nicht entſcheiden. ſie wirklich nordamerikaniſchen Urſprungs iſt; denn der Name Isabella läßt eber auf ſpaniſche Abkunft ſchließen, und es wäre wohl moglich, daß fie in den ſüdlicheren Staaten oder vielleicht in Mejico erzogen worden, und nur als Gartenpro⸗ dukt nach Nordamerika gekommen iſt. Die nordamerikaniſchen Floren geben darüber keinen Aufſchluß, und das einzige Werk, welches dieſer Form gedenkt, iſt die Flora of North Ame- rica von Torrey and Asa Gray, wo auf Seite 244 unter V. Labrusca erwähnt wird, daß V. Isabella und einige an⸗ dere Formen in den nordamerikaniſchen Gärten gezogen wer- den, die ohne Zweifel nichts anderes als Varietäten der ge- nannten Art ſind. Ungeachtet dieſes Ausſpruchs, iſt die V. Isabella von V. Labrusca doch [o verſchieden, daß wir fie nur mit Widerſtreben als bloße Abänderung davon anſehen konnen. V. Labrusca hat braune oder wenigſtens braun ge- ſtreifte Zweige und Blattſtiele, von denen die letzteren wenige ſtens ees oder = fänger als das Blatt ie die Blät⸗ Die Aeſt ſind bei ihr Br S die Blattſtele und Blauer ven, und mit einem lockeren, leicht abwiſchbaren Flaum über⸗ zogen. Die Blätter ſind über einen Fuß lang und noch um einige Zoll breiter als lang, deutlich und wirklich dreilappig, der ganze Rand iſt ungleich-grob und buchtig gezähnt, und die Unterfläche iſt mit einem dünnen, weißen Filz überzogen. Auch die Blattſtiele ſind nur halb ſo lang als die Blätter. Die Beeren ſind violett oder eigentlich blauſchwarz, mit einer Beimiſchung von Purpur, und mit einem hechtblauen Reif | überzogen; fie enthalten zwei große Samen. Sei nun aber auch dieſer Weinſtock eine wirkliche Art oder nur eine Varietät, ſo ijt er jedenfalls eine hoͤchſt mert- würdige Pflanze, die wir mit vollem Recht allgemein empfeh⸗ len können. Wie ſchon erwähnt, eignet ſie ſich zur Bekleidung und zu Decorationen aller Art, beſonders da, wo etwas ver— deckt werden fol, weil die zahlreichen Blätter mit ihren gro- ßen Blattflächen die Unterlage ſo dicht verkleiden, daß davon dem Auge nichts ſichtbar wird. Das Laub iſt jetzt, Anfang November, eben noch ſo grün und friſch, als im Sommer, was bei keiner andern Weinart der Fall zu ſein ſcheint. Die Rebe iſt ziemlich hart, und bedarf daher im Winter nur einer geringen Bedeckung; fie erfror nur in dem kalten Winter von 1828. So⸗ wohl durch Augen, als auch durch ganze Neben läßt ſich die Pflanze vermehren. Wie ſich die jungen Pflanzen, aus Sa⸗ men erzogen, geſtalten werden, wird die Zeit lehren. Noch bemerken wir, daß wenn die Früchte auch nicht ſo wohlſchmeckend ſind, um gleich dem gewöhnlichen Wein genoſſen zu werden, ſie doch vielleicht zur Bereitung eines leidlicheu trinkbaren Wei⸗ nes benutzt werden könnten, indem es wirklich zu bedauern wäre, wenn die große Menge der Früchte, die der Stock er⸗ zeugt, unbenutzt verloren gehen ſollte. P ueber das Wachſen ee, in verſchloſſenen Slaskäſte Herrn N. B. Ward. (Aus dem Engliſchen überſetzt vom Herrn Eduard Otto.) (Foriſetzung.) 2. Hymenophyllum, nebſt einigen Arten von Jun- germannia und Mooſe. Dieſe wurden vor neun Jahren in eine Flaſche gepflanzt, als ich die erſten Experimente machte. Der Boden, worin ſie ſtehen, beſteht aus einer Miſchung von ^ 355 Heide- Erde, Lehm und Sand, und wurde ſo ſtark mit Waſſer geſchwängert, als die Erde nur aufnehmen wollte, was denn bis zum heutigen Tage zur Nahrung der Pflanzen gedient hat, und noch ſind keine Zeichen vorhanden, die eine Abnahme der Feuchtigkeit bemerken laſſen. Die Erde ſcheint fo feucht zu ſein, und die Pflanzen ſind ſo friſch, als an dem Tage, wo ſie eingeſchloſſen wurden. Im October 1837 erhielt ich vom Vorſteher des bota- niſchen Gartens auf Mauritius, Herrn Newman, eine kleine Flaſche. Dieſe war mit zwei oder drei kleinen Arten von Gratiola und Cotula gefüllt und mit geöltem Canavas ge- ſchloſſen. Ich ſtellte fie an ein Fenſter nach Süden. Die Pflanzen erhielten ſich G— 7 Wochen, wo fie nach einander, ohne Samen zu reifen, in Folge zu großer Feuchtigkeit in diefer Atmoſphäre ſtarben. Ehe fie ganz abgeſtorben waren, bemerkte ich einige gekeimte Farrn, ſowohl in der Erde, als am Glaſe in der Flaſche, und ließ deshalb die letztere unbe⸗ rührt an ihrem Standort, auch ohne ſie zu öffnen, ſtehen. Jetzt bietet mir dieſelbe eine auffallende Erſcheinung dar Der obere Theil der Flaſche ijt ganz und gar mit Wedeln zweier Adiantum- Arten und einiger andern Faren bedeckt, wie ſich denn auch auf der Erde in der Felge kleinere Sämlinge in allen Größen befinden. Dieſe wenigen Beiſpiele mögen genügen, um die Methode anſchaulich zu machen, und füge ich nun noch einige andere Beobachtungen binzu. 3. Das Tintern-Abbey -Haus, jo nenne ich ein kleines, ungefähr acht Fuß im Quadrat baltendes Haus, vor einem meiner Fenſter nach Norden. Ich bepflanzte es mit bverſchiedenen Pflanzen, beſonders aber mit ſolchen, die mit Faren in Geſellſchaft zu leben pflegen. Den Namen erhielt das Haus von einem Stein von Tintern⸗ Abbey, der in der Mitte ſteht. Die Seitenwände ſind fünf Fuß boch von natürlichen Steinen erbaut; eine durchlöcherte Röhre läuft im Innern um das Haus, damit die Pflanzen nach Belieben be⸗ goſſen werden können. In der Mitte des Sommers wird das Haus nur böchſtens eine Stunde des Morgens und Abends von der Sonne beſchienen, dagegen gar nicht im Winter. Künſtliche Wärme wird nicht angewendet. Bis jetzt gedeihen in demſelben ungefähr 50 Arten engliſche, nordamerikaniſche und andere barte Farrn, Lycopodium de dutatu, und clavatum, und folgende Pflanzen, Linnaea bo- realis, Oxalis Ki Primula vulgaris, Digitalis purpurea, Cardamine flexuosa, Lonicera Periclymenum, Meconopsis cambrica, Geranium Robertianum flore albo, 3 bulbifera, Paris quadrifolia, Mimulus moscha- Linaria Cymbalaria, Lamium maculatum u. m. a. » blühen gut, aber bie Atmoſphäre ijt zu feucht und zu wenig ſonnig, um Samen zu reifen, mit Ausnahme von Mi- mulus, Oxalis und Cardamine. Rhapis flabelliformis und Phoenix daetylifera bielten drei kalte Winter in dieſem Haufe aus, und mußten ihrer Größe wegen herausgenom⸗ men werden. Der Einfluß des Lichts auf die Pflanzen, um die Kälte zu ertragen, iſt zu wenig beachtet, und in allen Fällen, wo zarte Pflanzen überwintert werden iy ijt Licht unumgäng⸗ lich nöͤthig. Ich erwähne demnach: 4. Die Alpen» Kaften. Min procumbens, An- dromeda tetragona, A. hypnoides, Primula minima, Pr. helvetica, Soldanella montana, S. alpina, Eriopho- rum alpinum 1. à. machten den Inhalt meines erſten Alpen⸗ Kaſtens aus. In der Meinung aber, daß alle meine Fenſter zu wenig Licht hätten, ſetzte ich den Kaſten auf das Dach mei⸗ nes Hauſes, und im nächſten Früjahr blühten alle Pflanzen, mit Ausnahme der Andromeda. Doch vergeſſend, daß ein Alpen⸗Sommer nicht ſo lang iſt, als einer bei uns, ließ ich die Pflanzen das ganze Jahr hindurch, der Sonne ausgeſetzt, daſelbſt ſtehen, wodurch indeſſen viele ſo erſchöpft wurden, daß ſie ſtarben. Hierdurch belehrt, ſetzte ich den Kaſten mit den Pflanzen nach der Blüthezeit an den kälteſten und ſchattigſten Ort bis zum Winter, wo ſie ſich bald erholten und nun reich⸗ lich blühen; aber dennoch iſt es unmöglich, ihnen alles zu ih⸗ rem Gedeihen Nöthige zukommen zu laſſen, da ſie namentlich nicht die vollkommene Ruhe erhalten können, deren fie bedürfen. 5. Kaſten im Geſellſchafts-Zimmer ( Drawing- Room case). Der Boden dieſes Kaſtens iſt bis jetzt mit drei Palmen, einigen Farrn, Lycopodien und mehreren Knol⸗ lengewächſen angefüllt. Im o oberen inneren Raum des Kaſtens iſt eine durchlöcherte bronzene Röhre angebracht, vor welcher in kleineren Behältern einige Mammillarien, als Mammillaria tenuis, ſich en; und einige andere Cacteen und Alos . une 356 duͤnſtung, und am meiſten, wenn fie davon viel bedürfen, d. i. im Sommer. Die Entfernung zwiſchen der Oberfläche des Bodens und den Dangenben Pflanzen beträgt nur 18 Zoll. Der Kaſten ſteht am Fenſter eines nach Süden gelegenen Zimmers, und das Thermometer ſteigt häufig bis zu 110° F. (über 34 R.) und noch höher. Auch muß der Kaften häu- ` figer begoſſen werden. 6. Eine kleine Flaſche mit Mira te- nuis und ſucculenten Euphorbien. Sie ſtand unter bem Kajten sub. Nr. 5. Die Pflanzen befinden fid bereits vier Jahre darin, und die Erde iſt ein ſehr ſandiger Lehm. Seitdem ſie eingepflanzt worden find, wurden fie nicht begojfem und alle befinden ſich in vollkommenſter Geſundheit, obgleich ſie ihren Behälter ausgewachſen haben. ic 7. Crocus und Helleborus. Zwei Käſten wur: den mit den Knollen diefer Pflanzen beſetzt, von denen der eine an einem nach Süden gelegenen Fenſter geſtellt wurde, wo die Pflanzen zwar viel Licht aber keine künſtliche Wärme erhielten. Den anderen Kaſten ſtellte ich in ein warmes Zim- mer, wo den Pflanzen aber nur febr wenig g Licht zukam. Die Pflanzen in dem Kaſten vor dem Fenſter hatten ein vollkom⸗ menes natürliches Anſehen, ihre Blüthen waren zahlreich und gut gefärbt, wahrend in dem anderen die Blätter lang und blaß waren und auch nicht Eine Blüthe erzeugt wurde. 8. Crocus mit künſtlichem Lichte. Ein Kaſten wie die beiden vorhergehenden, mit Crocus, war auf den Flur, in die Nähe einer Gaslampe geſtellt. Während des Tages waren die Pflanzen mit einer dicken, dunkeln Tuchdecke bedeckt, ſo daß das Tageslicht vollkommen abgehalten wurde, und ſobald das Gas angezündet war, wurde die Decke wegge⸗ nommen. Auf dieſe Weiſe waren die Pflanzen 5— 8 Stun⸗ den täglich dem Einfluſſe des künſtlichen Lichtes ausgeſetzt, bei nur einigen Waͤrmegraden; während der übrigen Zeit der 24 den befanden ſie ſich im Zuſtande der Ruhe. Die Pflanzen gut, die Blätter waren indeſſen nicht ſo E 5 — men war blau. s it Frühlingsblumen. Um eine Samm⸗ yingabl zu haben, beſetzte ich einen Ka⸗ 1 M: Primula sinensis, Pr. nivalis, ‘oum, Ornithogalum Stern- jedes pulchellus, einige Cro- cus und Lycopodium denticulatum. Ende Februars wurde dieſer Kaſten außerhalb eines nach Süden gelegenen Fenſters geſtellt. Ich fab diefe Pflanzen nie ſchöner in irgend einem Garten, als in dieſem Kaſten. Geſchützt vor Wind und Regen entwickelten ſich ihre Blüthen in der größten Ueppigkeit und die meiſten derſelben dauerten 2 — 3 Monate *). 10. Nymph-Roſen (Fairy Roses). Ich nahm zwei der kleineren Varietäten, pflanzte ſie in Näpfe mit gutem Lehm, auf deren Boden ich vorher Topfſcherben gelegt hatte, bedeckte ſie dann mit Glocken, deren Durchmeſſer kleiner als der der Näpfe war, und ſtellte ſie dann vor ein nach Süden gelege⸗ nes Fenſter, wo fie bereits drei Jahre ſtehen. Dieſe Pflan- zen beſitzen beinahe ganz ihren natürlichen Charakter, und verlan— gen nur ſelten Waſſer, da der fallende Regen auf die Glocken träufelt und von dieſen in die Erde zieht. Früh im Frühjahr fangen fie zu blühen an, und ſetzen es 4—5 Monate fort. Dies mögen nun genug der kleinen Experimente ſein, und laſſe ich nur noch eine kurze Beſchreibung meines zu die⸗ ſen Experimenten beſtimmten größten Hauſes folgen. Beim Bau dieſes Hauſes war es die Hauptabſicht, durch daſſelbe die natürlichen Bedingungen, die zum Wachsthum er- f forderlich ſind, ſo viel als möglich zu erfüllen. Die größte Länge deſſelben beträgt nur 24 Fuß, die Tiefe 12 und die Höhe 11 Fuß. Das Haus wird bei kaltem Wetter durch heißes Waſſer erwärmt, wodurch der untere Raum deſſelben im Winter ſtets eine höhere Temperatur als der obere hat, während im Sommer der obere Raum der wärmſte iſt. Im Durchſchnitt ſtand das Thermometer während des Jahres in dem unteren Raume zwiſchen 45 — 90° F. (6— 25° R.) in dem oberen Raume zwiſchen 30 — 130° F. (0 —43* R.) Vom Ende Oktober an bis Ende März erhält das Haus keine Sonne. In dem unteren Theile ſtehen folgende Pflan⸗ zen, an Palmen: Phoenix dactylifera, Ph. leonensis, Rha- pis flabelliformis, Rh. Sierotsick, eine kleine, aber fehöne Art von Japan, Chamaerops humilis, Seaforthia nobilis, Cocos botryophora, Sabal palmata, Latania borbonica u. a. Unter den Farrnkräutern befinden 1 Berge prae- *) Chórizema iliciloium blüht, auf diefe Weiſe behandelt, 4—5 : Monate, m Bodo pev erhalten fid in dem Ka drei fo lange, als auf die gewöhnliche Art in Waf Der Verf. und viele andere Pflanzen, 35 morsum *), Diplazium seramporense **) (Asplenium pubescens Lk.), Didymochlaena sinuosa und mehr als hundert andere Arten. Von den Seitamineen zeichnet ſich die Calathea zebrina beſonders aus. Caladium esculentum die nicht viel Sonne verlangen, wachſen in eben dieſem Theile des Hauſes. In der oberen Region find zahlreiche Arten von Aloë, Cactus, Billbergia, Begonia u. f. w. befindlich. In heißen Sommern blüht die Mimosa pudica reichlich, eben fo einige Arten von Passiflora, Disandra prostrata, Fuchsia u. a. gedeihen in der mittle— ren Höhe des Hauſes. Von den Sparren berab hangen zahl⸗ reiche Succulenten und Epiphyten; für letztere füllt bie Tem⸗ peratur im Winter jedoch zu ſehr, und ſteigt kaum hoch genug im Sommer, ſo daß ſie nur ſelten blühen. In einem Gefäß, das einige 80 Quart Waſſer enthält, wächſt Papyrus elegans, Vallisneria spiralis u. a., wie denn auch Lycopodien, Equi- ſeten u. dergl. nicht fehlen. Dieſes ſind die Reſultate der in Rede ſtehenden Methode für ein gemäßigtes Klima; ohne Zweifel läßt ſich dieſelbe auch mit gleichem Vortheil in den Tropenländern anwenden. Den natürlichen Bedürfniſſen der Pflanzen genau nach⸗ gehend, bewirkt man außerordentlich Vieles in der Pflanzen⸗ kultur. Dr. Royle, der ſich beſonders mit dieſem Gegen⸗ ſtand beſchäftigt, ſagt, daß in ſeinem Garten zu Saharumpore es gewiſſe Pflanzen giebt, die er nur am Leben erhalten kann, wenn fie von andern Bäumen und Sträuchern umgeben wer- den, durch die ſie eine für ſie fruchtbare Atmoſphäre erhalten. Er erwähnt auch in feinem Werke: „IIlustrations of the Flora and Fauna of the Himalayas“ ein treffendes Bei⸗ ſpiel der Art. Xanthochymus dulcis, ein Baum, der nur in den ſüdlicheren Gegenden von Indien gefunden wird, und der in dem friſcheren Klima von Saharumpore nicht mehr fortkommt, trifft man als einen großen Baum in dem Garten des Königs von Delhi, aber umgeben von hohen Gebäuden und Mauern, in der Mitte eines mit hohen Bäumen bepflanz⸗ ten Gartens, wo für ihn hier ein tünptiies Klima erzeugt N 1 er vw. erhielt feite Wedel Zs qum lang in erf. Geit a ohne Fruktiffcation bei den sera toties kar erzeugte daſſelbe vor zwei Jahren die erſten Frucht: Der Verf. re 1 wird, welches zu ſeinem Gedeihen, da er ſo ſehr gegen die Kälte empfindlich ijt, ganz geeignet erſcheint. So giebt es viele Orte, wo die Käſten nützlich ſein würden, als am Bord der Schiffe, oder da, wo es auf Erſparung des Waſſers ankommt, oder in ſehr kalten Gegen⸗ den, wo es nöthig iſt, den beſten Gebrauch von dem gering⸗ ſten Sonnenblick zu machen, oder die Pflanzen vor Wind zu ſchützen. Die Kohlarten von Jeland und Labrador würden, auf gleiche Weiſe beſchützt, gewiß ihre jetzige Größe von 1—2 Zoll im Durchmeſſer überſchreiten. In Bezug auf die Behältniſſe ſelbſt, worin die Pflanzen gezogen werden, wird bemerkt: Ihre Form und Größe rich⸗ tet ſich danach, wo ſie aufgeſtellt werden ſollen. Die beſte Bedeckung für die kleineren ijt meines Erachtens geöltes Sei- denzeug (ſolches aus welchem Badekappen gemacht werden,) oder ganz dünnes Gummi Elaſticum. Die Rahme der grö⸗ ßeren Käſten müſſen gut geſtrichen und die Fugen gut ver⸗ kittet werden, damit kein Rauch und dergl. eindringen kann. Verlangen die Pflanzen in dieſen Käſten Waſſer? Dies iſt eine oft geſtellte Frage, und hängt nicht nur von der Natur der Pflanzen, ſondern auch von der Zeit ihres Wachſens ab. Bei⸗ nahe alle Farrn, eingeſchloſſen in kleinen Käftchen, aus denen das Waſſer nicht entweichen kann, gedeihen viele Jahre hinter einan- der ohne Waſſer, und ich glaube, daß ein Jahrhundert vergehen könnte, ehe von Neuem Waſſer erfordert wird. Bei Cactus und anderen Succulenten iſt es ganz derſelbe Fall. In größe⸗ ren Häuſern mit unebenem Boden wird ſich das Waſſer von den höheren Theilen fortziehen und dort durch anderes erſetzt werden müſſen. Sollen die Pflanzen mit größerer oder geringerer Pracht wachſen, ſo ftebt es in unſerer Macht, ihnen Waſſer zu geben, oder es ihnen zu entzieben. Unzählige Pflanzen verlan⸗ gen bis zur Blüthezeit und noch während derſelben viel Waſſer, ijt diefe jedoch vorüber, wenig oder gar keins. Dieſes ijt leicht durch die Entfernung des Deckels bewirkt, und dadurch, daß man die Kaſten geöffnet auf kurze Zeit der Sonne ausſetzt, wodurch alle Feuchtigkeit entweicht. Es iſt unumgänglich nöthig, auf dem Boden der Käſten eine Oeffnung zu laffen, damit die überflüflige Feuchtigkeit ablaufen kann, und zugleich auch, um die Erde mit Kalk waſſer tranken zu können, ſobald Schnecken ſich zeigen. In Bezug auf die Erdart, ſo nehme man die, in welcher die Pflanzen urſprünglich wachſen, jedoch ijt es nicht unumgänglich nöthig, und I von nicht jo großer Wichtigkeit, als man glaubt. Die Klage, daß eingeſchloſſene Pflanzen häufig abſterben oder ſchimmeln, ijt nicht ſelten. Dieſes Uebel entſteht entweder durch zu große Feuchtigkeit oder wegen Mangels an Licht, oder beides vereint erzeugt eine verringerte Lebensthätigkeit. Sobald eine Pflanze zu dps anfängt, ijt fie nicht länger zu gebrauchen. Gortſetzung folgt.) Das pe Ganze ber Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. Fortſetzung.) 3. Fortpflanzung durch Zertbeilung alter Stö- cke. Dies iſt eine durchaus ſchlechte, und nur da zu empfeh⸗ lende Methode, wo man entweder keine junge Ausläuferpflan⸗ zen hat, und die Sorte doch gern vermehren möchte, oder anwendbar nur bei den Sorten, welche jene nicht machen, wie 3. B. die Buſch-Alpenerdbeere. In dieſen Fällen zer- theilt man die alten Stauden in kleine, möglichſt bewurzelte Stücke, ſchneidet das ſchlechte oben und unten ab, und pflanzt ſie auf die gewöhnliche Weiſe, am beſten im April oder An⸗ fangs September. : : Boden unb Lage. Hierüber läßt fib im Allgemei⸗ nen nur in fo fern etwas Beſtimmtes jagen, daß der Bo⸗ den immer friſch und fruchtbar, dem Grundwaſſer nie aus⸗ geſegt, die Lage aber, wenn die Frucht gedeihen und ſchmack⸗ baft werden foll, der Sonne nur zum Theil, der freien Ein⸗ wirkung der Puit dagegen obne irgend ein Hinderniß zu⸗ is In Bezug bierauf habe ich ſtets gefun⸗ den, daß für den leichten Boden unſerer Gegend die beſte rbbee en diejenige ift, in welcher fie die Sonne nur von 11 bis 12 Uhr genießen, ſpäter aber im Schatten liegen. Bei unausgeſeter Einwirkung der Sonnenſtrahlen und großer Sige.» verbrennen die new trotz allem Begießen nicht ſelten. Gewiſſe Arten befinden ſich dagegen beſſer in einer ganz ſchattigen, gleichwohl aber möglichſt freien Lage; einige beſſer in einem hohen Sandboden, andere beffer in einem lehmhaltigen und in einem niedrigen Boden. Für frühe Sor⸗ ten und Ernten eignet ſich mehr eine ſüdliche, für ſpäte Sor⸗ ten und Ernten mehr eine nördliche Expoſition. Rückſichts einer gemeinſamen Kultur für alle Sorten Erdbeeren habe ich nach meinen Erfahrungen noch zu bemerken: Frühes Pflanzen in Bezug auf die Jahreszeit hat unbedingt einen entſchiedenen Vorzug vor ſpätem Pflanzen, und ſollte man ſich daher die Mühe nicht verdrießen laſſen, die Bewurzelung der nöthigen Anzahl Wurzelſchößlinge künſtlich beſchleunigen zu helfen, welches in dem Falle um ſo noth⸗ wendiger iſt, als Frühjahr und Vorſommer trocken waren, und dadurch die natürliche Bewurzelung verzögert wird. Zum guten Anwachſen der jungen Erdbeerpflanzen ges bort außer einer vollſtändigen Erhaltung der Wurzel-Extre⸗ mitäten noch ferner die Vorſicht, daß ſie unter keiner Be⸗ dingung der Luft länger bloß geſtellt werden, als nöthig iſt, die Pflanzen zu putzen; denn ſind die Wurzeln einmal trocken geworden, ſo kann man ſicher darauf rechnen, daß der Pro⸗ zeß des Anwachſens ſchlecht oder auch wohl gar nicht geſchieht. Pflanzen, die auf einem Schulbeet geſtanden haben, ſollte man nie ohne Ballen verſetzen. — Die beſte Pflanzzeit in Bezug auf den Zuſtand der Atmoſphäre iſt ein trüber, regnigter Tag, oder wenn man dieſen nicht abwarten kann, der Abend. — Sobald die Pflanzen mit aller Behutſamkeit und beſtmög⸗ lichſten Vertheilung ihrer Wurzeln der Erde übergeben ſind, | werden fie nachbaltig begoſſen, und das Geſchäft wird fo lange täglich wiederholt, als es nöͤthig iji und bis die Pflanzen angewachſen ſind. Die Beete müſſen fortwährend von allem Unkraut rein gebalten, die ſchlechten Blätter und mit wenigen Ausnahmen die Ausläufer bis auf die, welche man zur Vermebrung nò- thig bat, abgeſchnitten werden. Letzteres wiederholt fib im Nachſommer und Herbſt mebrecemal. Sit die Jahreszeit, beſonders wenn die Erdberren die Bildung der Frucht beginnen, ſehr M ca jo müſſen die Pflanzen taglich des Abends ſtark be werden, weil obne dieß die Früchte nicht nur zurück und 7 klein 359 dern auch die Pflanzen mit ihren Ausläufern gleich leiden würden. Um in dieſer Beziehung den die Friſche liebenden Erdbeerpflanzen noch durch ein anderes Mittel zu Hülfe zu kommen, belege ich meine Erdbeerbeete, bevor die Pflanzen blühen, 1 Soll hoch entweder mit Lohe, Moos, Sägeſpäne, Stroh oder Dachſteine. Hierdurch erreiche ich einen doppel⸗ ten Vortheil. Einmal trocknet der Boden unter dieſer Decke weniger raſch aus, das zum Begießen angewandte Waſſer lauft weniger leicht von den Beeten ab, und die auf irgend einer dieſer Unterlagen liegenden Früchte werden nicht beſchmutzt und erhalten ſich beſſer und ſchöner. Um die Früchte groß- beeriger Arten noch mehr zu vergrößern, ſchneidet man die ſchwächſten Fruchtſtengel ab und beert die zurückbleibenden Früchte aus. Im Herbſt und Vorwinter bedecke ich ſämmtliche Erd- beerbeete mit verrottetem Dünger, bis zu einer Höhe, welche den größten Theil der Pflanzen ausmacht. Ich thue dieß aus Vorſicht gegen den ſie zerſtörenden Blachfroſt, oder um die Sorten, welche viel Nahrung verlangen, zu düngen. In dieſer Abſicht wird ein Theil des Miſtes, welcher im Winter die Decke der Beete ausgemacht bat, im März des nächſten Frühjahrs zwiſchen den Reihen und Pflanzen flach und ſehr vorſichtig untergegraben und die Beete werden ſauber geharkt. Bei ſehr üppigem Wachsthum der Pflanzen und reichem Boden unterbleibt das Untergraben des Düngers. — Im Frühjahr werden ſämmtliche alte Blätter des vorigen Jahres tief abgee ſchnitten, und nur die jungen, die in der Mitte der Pflanzen ſich neu gebildet haben, beibehalten. Geſchieht dieje Operation im Nachſommer oder früh im Herbſt, ſo ſchadet ſie den Pflanzen in ſo fern, als ſie ihre Vegetation zu einer ungünſtigen Zeit an⸗ regt und dieſelbe entkräftet. Nebenbei wird den Pflanzen auch ihr natürlicher Schutz gegen den Winter entzogen. Sind die Erdbeerbeete im Frühjahr von der Decke und von allem ſchlechten gereinigt, ſo laſſe ich die Beete, welche wie oben erwahnt werden, nicht mit dem Spaten durchgangen ſind, 1 Zoll tief auflockern und darauf glatt harken, die bei 2 und 3 Jabr alten Pflanzungen im Herbſt umgegrabenen Fußwege gleichfalls ebnen und die Kanten der Beete von neuem reguliren. Was vs Alter bet Grbbertpianjét oder die u A der Pflanzungen anbetrifft ſo läßt ſich diefelbe im Allgem: nicht genau feſtſtellen, indem die eine Sorte früher, die andere. ſpäter anfängt und aufhört tragbar zu werden und zu fein. Jedoch bep fib nur ſehr wenige Sorten in dem Stande, länger als 2, höchſtens 3 Jahre reiche Ernten und vollkom⸗ men gute Früchte zu tragen, weshalb die Anlagen alle 2 bis 3 Jahre erneuert werden muß. — Da die Erdbeerpflanzen den Boden, in welchen ſie einige Jahre nach einander geſtan⸗ den haben, im höchſten Grade erſchöpfen, oder, nach der Ro— tations-Theorie, durch ihre Saugwurzeln vielmehr gewiſſe Stoffe in folder Menge in ihm abſondern, die für die Nah- kommen derſelben Art in dem Maaße verderblich werden, daß diefe entweder nur kümmerlich, viele aber wohl gar nicht wad- ſen; ſo muß man ſtets darauf bedacht ſein, die Erdbeerpflan⸗ zungen in einem friſchen, tief fruchtbaren Boden zu machen. — Abgetragene Erdbeerbeete müffen, wenn fie nad einigen Jah⸗ ren mit derſelben Pflanze bebaut werden follen, in demſelben Jahre zwei Spatenſtiche tief mit Dünger rijolt und in der Zwiſchenzeit wo möglich mit genügſamen oder ſolchen Pflan⸗ zen bebaut werden, die dem Boden nicht viel nehmen. Dieß wären nun die allgemeine Regeln und Grundſätze, die ich bei der Kultur der Erdbeeren im Freien feſthalte. Da die Anſichten über dieſen Gegenſtand in manchen Punkten jedoch getheilt, und auch die engliſchen Gärtner, die hier wohl zu berückſichtigen, unter ſich ſelbſt verſchiedener Meinung ſind; ſo dürfte es hier am rechten Orte ſein, die n davon mit anzuführen. Mich. Keen, Gärtner zu Isleworth, ein febr tùd- tiger Mann und ausgezeichneter Beobachter in ſeinem Wir⸗ kungskreiſe, giebt über die Kultur der Erdbeeren folgende allgemeine Bemerkungen. Transact. of the Hort. Soc. of Lond. Vol. II. pag. 392. i i Boden. Gutes, lockeres im hohen Grade fruchtbares Erdreich. Bei ſchlechtem Untergrund v man fib, denſel⸗ ben nad oben zu bringen. ; (Fortſetzung folgt.) 1 360 Die — enden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet $e und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: nd Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 2. Edward's Botanical Register. (Taf. 53.) Plants Anisanth. Garten 2 SBarietát. September ! 1842. Dieſe herrliche Pflanze ijt ein Baſtard, durch Herrn Plant, Handelsgärtner zu Cheadle erzogen, der darüber Folgendes mittheilt. 0 „Dieſe ſeltſame Pflanze erhielt ich aus Samen von Ani- santhus splendens und Gladiolus Colvillii, letzterer be- kanntlich ſelbſt ein Baſtard, und blühte 1838 zum Erſten⸗ male. Sie ſteht, ſoviel ich unterſucht habe, genau zwiſchen beiden Eltern, und auch die Zwiebel hält genau die Mitte. Ihr fehlt ganz die eigenthümliche Art ſich zu vermehren, wie es bei Anisanthus splendens der Fall iſt, nämlich gleich wie bei den Knollen oder Kartoffeln, was jedoch Sweet bei der Gründung der Gattung Anisanthus überſehen zu haben ſcheint. Uebrigens wijen wir von der Hybridiſirung noch ſehr wenig, denn man wird es kaum glauben, daß ich Säm⸗ linge zwiſchen Gladiolus und Amaryllis erzogen habe. Einige Zwiebeln bilden eine eigenthümliche Erſcheinung, ſie find weder Zwiebeln noch Schuppen, ſondern etwas zwiſchen beiden.“ Die Pflanze ijt nicht nur eine fone Acquiſition, fon dern liefert hinreichenden Stoff zur Betrachtung. Wir haben bier einen Baſtard zwiſchen zwei verſchiedenen Gattungen und Anisanthus iſt von Gladiolus durch die abweichende Ge⸗ ſtalt der Blumen und durch die eigenthümliche Art der Ver⸗ mebrung ſo uteſcieden, daß ſie beide als zwei gut die Gattungen angeſehen werden können, wenn auch einige Bota- nifer mit dieſer Trennung nicht einverſtanden find. Geſetzt auch, dieſe hätten Recht, ſo bleibt der Baſtard immer noch merkwürdig, da einer der Eltern ſelbſt ein Baſtard iſt. Was foll man nun aber zu Herrn Plant's Beobach⸗ tung ſagen, der Baſtarde zwiſchen Gladiolus und Amaryllis erzogen hat? Wir würden dies für unmöglich gehalten ha⸗ ben, aber jeder Tag bringt neue erſtaunenswürdige Thatſa⸗ chen in Bezug auf vegetabiliſche Befruchtung, daß wir für unſer Theil völlig vorbereitet ſind, einen Baſtard zwiſchen einer Eiche und einer ſpaniſchen Kaſtanie zu ſehen, oder ir⸗ gend ein anderes unmöglich ſcheinendes Erzeugniß. Die in Rede ſtehende Pflanze verlangt das Gewächshaus und dieſelbe Kultur als Antholyza, Gladiolus ober Ixia. Die Zwiebeln müſſen im Oktober gelegt und in ein geſchloſ⸗ ſenes Beet geſtellt werden, bis ſie den Topf mit Wurzeln angefüllt haben, wo ſie dann an einen wärmeren Ort gebracht werden. (Taf. 54.) | \ Oncidium urophylium Lodd. ` | (Gynandria Monandria. _ Orchideae.) Eine febr niedliche Art der reichen Gattung Oncidium. Die Blätter haben die Form eines Federmeſſers; die beiden Seiten des Blattes ſchlagen fib um und wachen zuſammen. Die Blumen find von ſchönem Hellgelb und auf der Nückſeite beinahe weiß, mit etwas Noth in der Mitte, und ſitzen an einer, einen Fuß langen Rispe. Die Herren Loddiges führ- ten ſie 1841 von Braſilien ein. Sie verlangt ein feuchtes warmes Haus, und gedeiht am beſten auf einem Stück Holz befeſtigt. Oncidium iridifolium, urophyllum, triquetrum, Le- monianum, variegatum und tetrapetalum bilden eine eigene Abtheilung; alle find erſt feit Kurzem in Kultur. Von dieſer Zeitſchrſt ericeinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; lungen auf dieſe Zeitichritt an. wo es zur mehre Holzſchnitte deigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs ift 4 Thir ren Verſtandlichkeit des Textes erforderlich ifi, follen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ ee der Rachen Buchhandlung Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. N 46. Scher Jahrgang. 1842. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In: und Auslandes, herausgegeben von Erienrich i Albert Dietrich, Königl Pr euß Barte 2 Monti Dr. d m der Philoſophie und Lehrer an der $ Sonnabend, den 12. November. as. ri Ueber Augenmerk vorzüglich auf Fuchsia fulgens gerichtet, mit de- SEE ren Blüthenſtaub mehrere Arten und Abarten, als Fuchsia einig Ba 5 Fuchſien ſtarde, t longiflora, reflexa, Harrisonii, mutabilis, virgata, Far- die Settii u. a. befruchtet wurden. Die aus dieſen Befruchtungen bervorgegangenen Samen wurden im vergangenen Frühling aus⸗ aus durch kreuzende erg erzeugten va geſäet und keimten bald, fo daß mehrere Pflanzen davon bereits dezogen find : im Juli in Blüthe ftanden, und fib weſentlich in Form, Wachs⸗ Vom ` thum und in den Blüthen von ihren Stämmen unterſcheiden. Ei der. v. Be, 1 Der Herr Geheime⸗Medizinalrath, Profeſſor Dr. Link fand ein Kunfigäctner im Königt, t Vert beſonderes Intereſſe an dieſen Erzeugniſſen, und nabm nach vor- Jr vorigen Jahre m — ic) durch Kreuzung bergegangenen Beobachtungen Veranlaſſung, über bie Entſtehung mebrere Fuchſien⸗Baſtarde, und hatte zu dieſem Zweck mein und Abſtammung dieſer Baſtarde, in ſo weit ſie ſich zur da uw S 362. maligen Zeit entwickelt hatten, einen Vortrag in ber Ver⸗ ſammlung naturforſchender Freunde in Berlin zu halten. Trockenheit und Hitze ſowohl, als Mangel an nächtlichem Thau und Feuchtigkeit üben bekanntlich nachtheiligen Einfluß auf das Blühen und den Wachsthum der Pflanzen aus, und ſo tritt auch hier der Fall ein, daß nicht alle Sämlinge zur völligen Ausbildung und zur Blüthe kommen, und der künfti⸗ gen Entwickelung vorbehalten bleiben. Selbſt bei kübler Witterung bildeten ſich noch im Herbſt mehrere Individuen aus, die ſich in Anſehung der Blatt- und Blüthen-Form von den Stamm- | arten weſentlich unterſcheiden. So find unter andern Blend- linge darunter welche im Habitus und in Hinſicht des Wur⸗ zelſtockes mit F. fulgens übereinſtimmen, in den Blüthen und Blättern aber der F. multiflora, virgata u. a. ähnlich ſehen. , | Einſtweilen erlaube ich mir nur, als Reſultat der vor- bergegangenen künſtlichen Befruchtung, bie in Hinſicht der Blu- men und deren Farbenpracht ausgezeichneteſten und ſchönſten Formen zu erwähnen. Haben ſie gleich für den gelehrten Bo⸗ taniker keinen beſonderen Werth, fo können fie doch als ein ſchätz⸗ barer Beitrag für die Blumengärten und deren Beete angeſehen werden. Der größte Theil der ſeit einigen Jahren bei uns ein⸗ geführten Fuchſien ſind Baſtarde. Dieſelben zieren noch jetzt, am Anfange des Novembers, die Gruppen des freien Lanz des, obgleich bereits Froſtwetter eingetreten, und rings herum Sträucher und Bäume blattlos daſtehen. In geſchützter Lage ſind ſie weniger empfindlich, und die wirklichen Arten, als F. lycioides, arborescens, bacillaris, fulgens, macro- stemma, microphylla u. f. w. find empfindlicher als jene | Noch darf ich nicht unerwähnt laffen, daß die hier auf- geführten Baſtarde nicht etwa aus Hunderten von Exemplaren hervorgegangen find; vielmehr war die Zahl der Sämlinge, aus welchen ſie gezogen, nur äußerſt gering, eine Erſcheinung, die nicht zu den alltäglichen zu gebören ſcheint. In England wird, um aus dieſen Pflanzen Baſtarde zu ziehen, die Kultur [ 1 getrieben, Tauſende davon werden ausge⸗ pflanzt, um stem das Beſte (wie bei Dahlien und Florblumen) zu bringen. Wir könnten dies alles auch bewerk⸗ ſtelligen, wenn wir nur Mühe damit geben wollen. Die vorzüglichſten Formen, welche ich aus meinen Aus- , baten gezogen babe, ſind mm Folgende! 1. Fuchsia 3 benannt nach dem Königl. O. L. Ger. Chef Präſidenten 2 von Bertram zu Inſterburg. Dieſes ijf der ſchönſte gewon⸗ nene Blendling von der F. Harrisonii mit F. fulgens. Sie wächſt horizontal mit ruthenförmigen Zweigen, welche mit lan⸗ zettförmigen 14 Zoll langen und halb fo breiten gezähnten Blättern beſetzt ſind. Die Farbe derſelben iſt graugrün und weiß geadert. Die Blumenſtiele ſind 1 Zoll, und die Blume ſelbſt 13 Zoll lang. Die Kelchblätter find zurückgebogen und mit einer braungrünen Spitze verſehen. Die Kelchröhre, der ` ren 3 Zoll tiefe Einſchnitte ziemlich ſchmal find, hat eine Länge von 3 Zoll und iſt von hellroſa Farbe. Die Blumenkrone, aus welcher ziemlich ſtarke, hellroſa Staubfäden mit langem Griffel hervorragen, it ſcharlachroth, mit Carmin untermiſcht. Fuchsia Braunii, dem Königl. Reg. Chef Präſidenten Herrn Braun in Gum⸗ binnen zu Ehren benannt. Sie entſtand aus der F. longi- flora und F. fulgens. Die Zweige abſtehend, mit eiförmi⸗ gen zugeſpitzten und gezähnten Blättern beſetzt; die Blumen⸗ ſtiele lang und fadenförmig; der Fruchtknoten von bedeutender Länge. Die Kelhröhre å Sell lang mit 1 Soll langen ſtark abſtehenden, ſcharlachrothen Einſchnittten. Aus dem Schlunde ragen z Zoll lange, ziemlich breite, zugeſpitzte, ſchön carminrothe Kronenblätter hervor. Die Staubfäden hell violett, kurz. Der Griffel lang. : 3. Fuchsia lilacina alba, ijt ebenfalls eine Varietät aus F. longiflora und F. fulgens, und hat knollenartige Wurzeln. Sie wächſt ſehr ſchnell, ſtirbt aber zum Winter bis zur Erde ab. Die Blätter ſind rund⸗ lich, zugeſpitzt, von weißgrüner Farbe mit blaugrünen Adern durchzogen. Der Blüthenſtand iſt gipfelſtändig. Der längliche Fruchtknoten iſt dunkelbraungrün, die Kelchröhre 1 Soll lang, ſcharlachroth gefärbt, die Kelchlappen eben fo lang, weißlich mit weißlich grünen Spitzen. Die umgekehrt⸗eirunden Blumen⸗ blätter find. kurz zugeſpitzt, von helllila Farbe mit Feuerroth gemiſcht. Die Staubfäden ragen kaum 1 Soll aus der Blume hervor. 4. Fuchsia Selloii, bem Herrn Hofgärtner Sello in Sansfonci bei Potsdam zu Ehren benannt. Aus F. Harrisonii mit F. fulgens, bat ſtarke bolzige Zweige, mit ovalen, feingezähnten, auf der Un- terfläche heller gefärbten, 2 Soll lange und 1 Joll breite 363 Blätter. Die ſtarken fadenförmigen Blumenſtiele haben eine Länge von 2 Zoll. Die Kelchröhre hat eine ſcharlachrothe Farbe und iſt über ein Soll lang. Die Kelcheinſchnitte find von hellerer Färbung, 1 Zoll lang, wenig abſtehend, mit grün⸗ lichen Spitzen. Die Blumenkronenblätter von unregelmäßiger Geſtalt, gewöhnlich 2 größer, ſpatelförmig, geſtielt, von ſchar⸗ lachrother Farbe. Die Staubfäden ragen nur ein wenig ve vor. Der Griffel hat die Länge der Blumenblätter. 5. Fuchsia capitata. Ein Bäumchen mit einer dichten, kopffoͤrmigen Krone. er⸗ zeugt aus F. longiflora und F. fulgens. Die Zweige vom Grunde bis zur Spitze weißgrün, find mit eiförmigen, 1 Zoll langen und balb fo breiten Blättern beſetzt. Die fadenförmi⸗ gen Blumenſtiele haben eine Länge von 13 Zoll. Der Frucht⸗ knoten blaßgrün, die Kelchröhre über 3 Zoll lang, die Lappen ein wenig länger, von derſelben Färbung. Die Blumenblät- ter länglich, à Zoll lang, von dunkelbräunlicher Farbe. Staubgefäße überragen die Kelchlappen wenig oder gar nicht. Die ganze Pflanze hat ein ſchönes Anſehen, da die hellen Blu⸗ men frei über die Blätter hangen. 6. Fuchsia Nietneriana, dem Herrn Hofgärtner Th. Ed. Nietner zu Schönhauſen bei Berlin zu Ehren benannt, iſt auch eine Varietät der F. longiflora und fulgens; und zwar eine der ſchönſten. Sie aufrecht ſtehende Zweige, ovale, bat ziemlich ſtarke, holzige, 2 Zoll lange, zugeſpitzte, fein gezaͤhnte, auf der Unterfläche heller gefärbte Blätter Die ‚starken. fadenförmigen Blumen⸗ ſtiele haben eine Länge von 9 Soll. Der Fruchtknoten läng⸗ lich, braunroth gefärbt. Spitze weißgrün. Die Kronenblätter find rundlich, + Zoll; breit und lang, roſa mit orangefarbigem Saum. Die Staubfäden find rofa. Der Griffel ragt über 1 Zoll lang aus der Blu⸗ menkrone hervor. hit. Art ijt ſehr vollblühend und von ſchlankem Wuchs. i ; 7. Fuchsia striatiflora ijt aus F. longiflora und fulgens: entſtanden, und bt. ei⸗ nen äußerſt farten; Wuchs. Die horizontal ausgebreiteten Zweige ſind mit kleinen eirunden oder lanzettlichen Blättern beſetzt. Die Blumenſtiele 2 Soll lang. Der Fruchtknoten länglich⸗ rundlich, dunkel gefärbt. Die Kelchröhre über + Zoll lang, gebogen, roth; die Einſchnitte von gleicher Länge, jémal Die nannt, hat ſchlangenartige, aufrechte Zweige, mit lanzettförmi⸗ Die Kelchröhre über 1 Zoll lang. Die 14 Zoll tiefen Kelcheinſchnitte ſind ſcharlachroth, an der und hellerer Färbung, febr abſtehend. Die Blumenblätter lie⸗ gen frei, find 13 Soll lang, lanzettlich, weiß und carmin ge- ſtreift. Staubfäden und Griffel weit hervorragend. 7. Fuchsia Hoepnerii. Dieſe Spielart wurde nach dem Herrn Geh. Ober⸗ Tri⸗ bunals⸗Rath Höpner zu Berlin benannt, iſt ein Baſtard aus F. Fargettii und fulgens, von gedrungenem Wuchſe, jedoch mit ſchwachen aber ausgebreiteten Aeſten, die mit ovalen, 14 Zoll langen und halb fo breiten, gezähnten Blättern beſetzt find. Der Fruchtknoten ijt kurz. Die Kelchröhre 2 Joll lang, ſchmal und wie die eben ſo langen, ziemlich abſtehenden, ſtark gefurch⸗ ten, ſtumpfen Einſchnitte purpurfarben. Die Kronenblätter von carminroſa Farbe. Die violetten een und der lange Griffel ragen weit hervor. , 9. Fuchsia Regelii. Ein Baſtard aus F. Harrisonii und fulgens, nach dem botaniſchen Garten-Inſpector Herrn Regel in Zürich be⸗ gen 94 Zoll langen Blattern. Der Fruchtknoten ijt klein, blaßgrün. Die etwas erweiterte Kelchröhre ijt + Zoll lang, von dunkelroth glaͤnzender Farbe. Die Einſchnitte wenig abſtehend, gebogen, breit, in eine feine Spitze auslaufend, ha⸗ ben dieſelbe Länge, ſind oben dunkel ſchattirt, und endigen in eine grünliche Spitze. Die Staubfäden ragen nicht hervor, wohl aber der $ Zoll lange, bell roſafurbige Griffel. Dieſe Spielart hat einen ganz — ABA und blüht beſonders ſehr reichlich. 10. Fuchsia reflexa aurantiaca. Dies it ein febr ſchöͤner, aus F. reflexa und F. fulgens erzogener Baſtard, der aber ſehr ſbwer zu kultiviren ift. Er ijt von gedrungenem Wuchſe, mit feinen und berabhangenden, grau⸗ farbigen, rundlichen Zweigen, welche mit herzförmigen, 13 Zoll lan⸗ gen Blättern beſetzt find. Die Blumenſtiele ſind ganz kurz. Die Kelchröhre it + Soll lang, dunkelroth. Die Einſchnitte, ſtark abſtebend, ſind von derſelben Länge mit gelbgrüner Spitze. Die Kronenblätter orangefarben, die Staubfäden ganz kurz, und der Griffel ragt nur wenig bervor. 11. Fuchsia Bergemann. l Ein aus F. Harrisonii unb felgen, erzogener 3 Bes ſtard, dem Herrn Handelsgärtner Bergemann zu Berlin zu Ehren genannt, bat fein bolzige, horizontal ausgebreitete, roſenroth gefärbte Zweige, mit e ‚breiten, fein 4 364 gezähnten, 2 Zoll langen Blättern, von gelb grüner Farbe, mit rothen Adern durchzogen. Dieſe Blätter geben der Pflanze beſonders den ältern, wo ſelbſt die kleinſte Ader bemerkbar iſt, ein ſehr ſchönes Anſehen. Der Blumenſtiel iſt ein Zoll lang, der Fruchtknoten iſt breit und blaß gefärbt. Die Kelch⸗ röhre kurz, von roſenrother Farbe, die Einſchnitte 1 Zoll lang, breit und ſpitzig. Die Kronen-Blätter carmoiſinroth und frei liegend. Die Blumenknospen ſind viereckig, was nur bei P. integrifolia Lindl. Statt findet, und iſt daher der Ba⸗ ſtard gewiß eine angenehme Erſcheinung. S. Auch ein Wort É in Bezug auf Einrichtung der Pflanzen 2 Kataloge. Vom ren G. A. Fintelmann, Königl. Hofgärtner auf der Pfaueninſel bei Potsdam. Gewiß ij der in Nr. 31. d. S. zuerſt beregte Gegen- ſtand von nicht unbedeutendem Intereſſe, namentlich was die innere Einrichtung der Pflanzenverzeichniſſe betrifft, aber doch möchte ich hier nur im Namen Vieler, ja in Folge ganz direkter, ſich ſeit Jahren von Zeit zu Zeit wiederholender Aufforderungen die Aufmerkſamkeit der Herren Handelsgärtner auf die Unbequemlichkeit des Folio⸗Formates lenken. Unbekannt mit dem Unterſchiede in Druck und anderen Koſten, kann ich freilich nicht erwägen, in wiefern das äußerſt bequeme und überall ge⸗ wünſchte Oktapformat größere Opfer von Seiten der Heraus- geber verurſacht. Sind aber die Ausgaben für das Heften der Verzeichniſſe in Oktav zu berückſichtigen, oder die Portoſätze für geheftete Bogen höher als für bloß gefalzte, ſo möchte ich, ſo weit meine Erfahrung darüber reicht, verſichern, daß viele Pflan⸗ zenliebhaber ſich lieber die in Oktav gefalzten Bogen aufſchneiden möchten, als ſich mit dem großen Formate wirklich herum plagen. Nicht ſelten ſuchen die Herren Handelsgärtner, der eine oder der andere macht daraus gar kein Geheimniß, die Befriedi⸗ gung einer kleinen Eitelkeit durch die unbeſtreitbare Stattlich⸗ keit ihrer Sergei. Der ſehr intereffante Katalog, gerade eben nicht febr papierreich, foll neben den andern, fid breit wohn nicht verfminben. Handelsverzeichniſſe müſſen immer nach einer anſprechenden Aeußerlichkeit ſtreben, fie empfehlen, man ſollte es kaum glauben, auch ihren Inhalt durch Sauberkeit, und wollen (wie nicht zu bezweifeln) gewiß den Bedürfniſſen und Wünſchen der Pflan⸗ zen⸗ und Blumenfreunde, entſprechen. Einer der am häufig- ſten ausgeſprochenen Wünſche iſt aber eben der, daß man die Bequemlichkeiten des Oktapformates der vollſtändigeren, auch bei den kürzeren Katalogen nicht entbehre. * Ueber das Wachſen der Pflanzen in verſchloſſenen | Glaskäſten. Vom Herrn N. B. Ward. (Aus dem Engliſchen überſetzt vom Herrn Eduard Otto.) (Fortſetzung.) Viertes Kapitel. Ueber das Verſenden der Pflanzen und Samen am 5 Bord der Schiffe. Zahlreiche Methoden find angewendet worden, um Pflan⸗ nach und von entfernten Gegenden zu ſenden, und es iſt unnöthig, hierüber weitläuftige Aufſchlüſſe zu geben; es genügt vielmehr zu bemerken, daß die Art der Verſendung doppelt ; — die eine, wo Pflanzen während der Reiſe in einem — und bie andere, wo Pflanzen während der Reiſe in ihrer Vegetation erhalten werden *). Die Methode, Pflanzen in einem Zuftande der Ruhe zu erhalten, ijt die allgemeiner angewendete unb beſte, und zu⸗ erſt wohl von den Herren Loddiges anempfohlen. Die Pflanzen nämlich zwiſchen Lagen von Sumpfmoos ( Sphag- num) zu verpacken, das fi für die Mehrzahl der die Blätter abwerfenden Bäume und auch noch andere Pflanzen eignet, ſobald dieſe nach Beendigung der Periode ihrer Vegetation verſandt werden follen. Für Cacteen-⸗Sendungen und den Transport anderer Fettpflanzen empfehlen die Herren Loddi⸗ ges den trockenſten Sand, alle vegetabiliſchen Materialien ſind zu dieſem Zweck ſcaͤdlich *) Ueber die Methode, lebende Pflanzen in al Glas: Hüften zu verſenden, ſiehe Allg. Gartenz. Vol. III. p. 317. 365 Jedoch bei weitem der größere Theil der Pflanzen verlangt während der Reiſe in Vegetation erhalten zu werden, und vor Einführung der Glaskäſten zu dieſem Zweck ſtarben die meiſten Pflanzen an dem Wechſel der Temperatur, dem ſie unterworfen waren, — oder weil fie zu feucht oder zu trocken gehalten wur: den, — oder ſie litten durch die Seeluft, — oder, wenn vor dieſer geſchützt, litten ſie durch den Mangel an Licht. — Dauert eine Reife länger und wird das Waſſer knapp, fo dürfte nicht ein Jeder, der Pflanzen am Bord zur Pflege hat, dem Beiſpiele des Herrn de Clieux folgen, der im Jahre 1717 die Aufſicht über mehrere Kaffeepflanzen übernommen batte, die nach Martinique geſandt wurden. Die Reiſe war lang und das Wetter ſchlecht, alle Pflanzen, bis auf eine ſtarben, und der ganzen Schiffsmannſchaft wurde zuletzt das Waſſer zugemeſſen; der eifrige Patriot theilte ſeinen Theil mit ſeiner Pflanze, und es glückte ihm ſie geſund nach Martinique zu bringen, wo ſie blühte und die Mutterpflanze war, von der die Nachbarinſeln verſehen wurden. Betrachtet man die Hinderniſſe, mit denen beim Ver⸗ ſenden von Pflanzen zu kämpfen iſt, ſo iſt es einleuchtend, daß meine neue Methode, welche alle dieſe Schwierigkeiten beſeitigt, um ſo erfreulicher ſein muß; namentlich in Bezug auf Farrn und auf Pflanzen, die an ähnlichen Standorten wie jene wachſen. Im Juni 1833 füllte ich zwei Käſten mit Farrn, Gräſern ꝛc., und ſandte ſie nach Sydney unter Aufſicht des Capt. Mallard, deſſen befriedigender Bericht aber bier übergangen werden kann. Dieſe Käſten wurden in Sydney im Februar 1834 wieder gefüllt, bei einer Luft⸗Temperatur von 90 — 100? F. Auf ihrer Reiſe nach England hatten ſie einen großen Temperatur Wech⸗ fel zu beſtehen. Das Thermometer fiel bis auf 20 (— 1,3 R) bei Cap Horn, und bie Deckel der Käften waren ein Fuß boch mit Schnee bedeckt. Bei Rio Janeiro ſtieg der Ther⸗ mometer bis auf 100° F. (309 R.) und beim Paſſiren der Linie bis auf 120° F. (39 R.). Im Monat November, 8 Monat nah ihrer Abreiſe gelangten fie in den engliſchen Kanal, wo das Thermometer nur 40° ( 3 R.) zeigte. Die Pflanzen ſtanden wahrend der ganzen Reiſe auf dem Deck, wurden nicht einmal begoſſen, und befanden ſich im Hafen von London angekommen im beſten Wohlſein. Ich vergeſſe nicht die Freude, die Herr George Loddiges empfand, als er die Wedel der Gleichenia microphylla, en Faren, wel⸗ ches früher nie lebend in Europa eingeführt worden, jab. Mehrere Pflanzen von Callicoma serratifolia waren in der Erde aufgegangen und gediehen üppig. Mein nächſtes Experiment war mit Pflanzen hoherer Ordnung. Ibrahim Paſcha verlangte einige nutzbare und Zier-Pflanzen für feinen Garten bei Cairo und Damascus. Seine Agenten beauftragten mich damit, und ich ſandte die auserwaͤhlten Pflanzen im Auguſt 1834 mit dem Dampfboot „Nil“ nach Alexandrien, woſelbſt ſie nach einer zweimonat⸗ lichen Reife im beſten Zuſtand ankamen. Es ijt unnötbig mehr Beiſpiele bier anzuführen, da die Herren Loddiges bereits über 400 ſolcher Käſten mit Pflanzen nach allen Thei⸗ len der Erde mit gleich gutem Erfolg geſandt haben, und ich glaube, daß dieſe Methode, wo ſie bekannt iſt, künftig allgemein angewandt werden wird. Die franzöſiſche und engli- ſche Regierung haben Befehl ertheilt, daß dieſe Käſten auf Entdeckungsreiſen, zu denen ſie die Mittel hergeben, gebraucht werden ſollen. Obgleich Jeder, der ſich für dieſe Käſten intereſſirt, ſich genau mit der Konſtruktion derſelben bekannt machen wird, fo ijt es dennoch angemeſſen, auch hier einiges darüber zu er- wähnen. Es erfordert wenig Aufmerkſamkeit, fie zur Reife, ihrem Zweck, vorzubereiten. Die Hauptgegenſtände, worauf Rückſicht genommen werden muß, find, allen Theilen der wachſenden Pflanzen Licht zukommen zu laſſen, und die Käſten ſo dicht zu machen, daß keine Feuchtigkeit von jenen entwei⸗ chen und kein Salzwaſſer von außen eindringen kann. Um Letzteres zu verhüten, müſſen die verglaſeten Rahme gut ge⸗ kittet und mit Oelfarbe geſtrichen ſein, und zwar ſchon einige Zeit vor dem Gebrauch. Der untere Theil des Kaſtens, der die Erde enthält, braucht nicht über 6—8 Zoll tief zu fein, und die Pflanzen gedeihen beſſer, wenn ſie neben einander in die Kä⸗ ſten gepflanzt werden, als wenn jede für fid in einem kleinen Kaſten zu ſtehen kommt, da im erſteren Falle die Feuchtigkeit gleichmäßiger vertheilt iſt. Man bediene ſich derſelben Erde, in der die Pflanzen wachſen, und beſonders muß man Sorge tragen, daß alle überflüffige Feuchtigkeit abgeleitet werden kann, da ein zu üppiges Wachſen nicht vortheilhaft iſt. Ein noch anderer wichtiger Gegenſtand iſt, Pflanzen von ziemlich gleichem Charakter für Einen Kaſten zu wählen. So eig⸗ nen ſich Palmen und Coniferen gut zuſammen. Die Herren Loddiges — vor vier Jahren einen Kaſten mit 28 366 Pflanzen von Araucaria excelsa, an denen auch nicht Ein trockenes oder gelbes Blatt zu finden war. Hätte ſich in derſel⸗ ben Kiſte eine andere ſchnell und üppig wachſende Pflanze befun⸗ den, die das Licht den Araucarien entzogen hätte, ſo wäre vielleicht nicht die Hälfte am Leben geblieben. — Orchideen, Cacteen und andere Succulenten erhalten ſich vortrefflich, wenn ſie hangend im Kaſten angebracht werden. Sobald ſich die Pflanzen an Bord befinden, iſt weiter nichts erforderlich, als ihnen beſtändig Licht zukommen zu laſ⸗ ſen, alle Inkruſtation von Salzwaſſer und allen Schmutz zu ent⸗ fernen, und augenblicklich jeden dem Glaſe zugefügten Schaden zu beſſern, entweder durch Glas, wenn ſolches ſich an Bord befindet, oder durch Blech oder Holz. Obgleich ich behauptet habe, daß Pflanzen in dieſen Käſten eine große Temperatur⸗ veränderung ohne Nachtheil ertragen können, ſo folgt daraus nicht, daß alle Pflanzen eine länger anhaltende Kälte zu er⸗ tragen vermögen. Man muß daher Sorge tragen, daß alle tropiſchen Pflanzen fo erpedirt werden, daß fie noch bei mare mer Witterung hier ankommen. Es iſt kein ſeltener Fall, daß Kiſten mit Pflanzen in ganz geſundem Zuſtande Land's End (Cornwall) nach einer mehrmonatlichen Reiſe erreicht hat⸗ ten, und dann während des längeren Aufhaltens im engliſchen Kanal ſtarben. DO In Bezug auf das — bet Samen wird bemerkt: alle diejenigen Samen, welche durch ibre ölige Natur oder irgend eine andere Urſache ihre Vegetationskraft nur kurze Jeit behalten, müſſen, ſobald ſie geſammelt ſind, in die Erde zwiſchen andere Pflanzen oder in eine Kiſte für ſich gelegt werden; auf diefe Weiſe fendet man ſie mit der größten Si- cherheit. Eine Anzahl von Pflanzen der Seaforthia nobilis wurde auf dieſe Weiſe in England eingeführt; die Samen wurden in Neubolland in Käſten mit Erde geſäet, und ich bin überzeugt, daß nach derſelben Methode alle zarteren Coni⸗ feren Tom Himalaya eingeführt werden könnte. Die beſte Methode Sämereien zu verſenden iſt bereits vor c 70 hen von dem berühmten John Ellis publizirt ). Die en = mußten zu oft Klagen hören, i fie nach Weſt⸗ oder sofa dale tains of Ships, Sea- ee = N as, who collect seeds and planis i in distant ex 25 t mann d uagh them fit foi vege- nie oder felten aufgingen, und in der Regel voll von Inſekten waren. Die Urſache davon war nur, daß ſie während der Reiſe an einem feuchten und dumpfigen Ort aufbewahrt wur⸗ den, oder zu lange in unreiner warmer Luft eingeſchloſſen blieben, welche dieſe Thierchen ins Leben ruft. Jeder See⸗ Reiſende wird ſich beim Oeffnen des Schiffrauus von der dumpfigen, durchdringenden Luft überzeugt haben, und eben dieſe Luft iſt den Samen ſo nachtheilig. g (Schluß folgt.) Das A ii Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. : Vom | Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. Cortſetzung.) Fortpflanzung. Die beſte Art neue Pflanzen zu er- halten, beſteht darin, daß man die Ausläufer in der geeigne⸗ ten Jahreszeit auf eine Schulrabatte pflanzt; die ſchlechteſte Art dagegen iſt, neue Pflanzungen aus alten Pflanzen anzu⸗ legen. — Die Seit des Pflanzens anlangend, habe ich ben Mo⸗ nat März immer beſſer als irgend einen andern gefunden. Zuweilen, wenn meine Ernte fehl ſchlug, habe ich wohl Aus⸗ läufer für das folgende Jahr im Herbſt gepflanzt, aber dieſe baben immer meine Erwartungen getäuſcht. (Ganz natürlich; man pflanze aber, wie ich oben angegeben, im Monat Juni und Juli, und man wird fi nicht täuſchen.) Ich pflanze ſie auf Beete, welche 3 bis 4 Reihen enthalten, und auf jeder Reihe die Pflanzen in einer gemiſſen Entfernung von einander und laffe einen Fußſteig zwiſchen jedem Beet. (Ich kann es nicht billigen 3 bis 4 Linien auf einem Beete zu pflanzen. Dadurch iſt es unvermeidlich, daß beim Pflücken der Erdbeeren auf dieſelben getreten wird, was doch jedenfalls unangenehm und nachtheilig für die Pflanzung iſt. Nach der von mir an⸗ gegebenen Art, die Beete nur mit 2 Reihen zu bepflanzen, wird jenes Uebel gehoben, das Beet bleibt immer ſauber, die Früchte laſſen ſich bequem pde. un. die Pflanzen bequem bearbeiten.) 36 Den Abſtand der Reihen, und das Pflanzen auf bens ſelben, ebenſo die Breite der Gänge, hängt von der Art der zu pflanzenden Erdbeeren ab. Bei den ſtark treibenden Sor⸗ ten mache ich die Gänge 3 Fuß, bei den ſchwächer treibenden Sorten 2 bis 21 Fuß breit. Dieſe Breite mag allerdings beträchtlich ſcheinen, aber ich bin überzeugt, daß, wenn man dieſem Raum den Arbeitern giebt, um beim Begießen, beim Pflücken und bei ben übrigen bei den Erdbeeren vorkommen⸗ den Arbeiten darauf zu ſtehen, dies ſehr heilſam iſt. Denn ich habe anderſeits bemerkt, daß da, wo nur ein kleiner Raum zu dieſem Zwecke bewilligt war, den Pflanzen und Früchten durch das Zertreten der Pflanzen durch die Arbeiter viel Nachtheil erwuchs. b Nachdem die Beete do fa, halte ich ſie ſo viel als möglich von Unkraut rein und laſſe nicht, des Gewinns we— gen, irgend etwas Anders zwiſchen die Reihen pflanzen. Fernere Kultur. beſchneide ich ſie; dieß geſchieht gewöhnlich dreimal im Jahre. Im Herbſt laſſe ich zwiſchen den Reihen die Erde aufgraben; denn ich finde, daß dieß die Pflanzen weſentlich ſtärkt. Auch empfehle ich, im Frühjahr etwas loſes Stroh oder langen Dünger zwiſchen die Reihen auszubreiten. Dieß dient um den Boden feucht zu halten, kräftigt die Erdbeeren, giebt den Früchten ein reinliches Lager und enthebt den Gartner mancher unnützen Arbeit. — Kurze Seit vor der Reife der Frucht, ſchneide ich immer die Ausläufer ab, um die Wurzel zu färten; und nachdem die Tragezeit vorüber iſt, laſſe ich, was ſich von friſchen Ausläufern gebildet hat, zugleich mit ben äußern Blåt- tern rund um die Hauptpflanzen abnehmen. Hierauf behandle und harke ich die Beete. Im Herbſt, wenn die Pflanzen nicht ſehr kräftig erſcheinen, grabe ich etwas kurzen Dünger zwiſchen den Reihen unter, unterlaſſe dies Geſchäft jedoch bei üppig ſtehenden Erdbeeren; denn ſonſt treibt die Pflanze mehr in die Blätter als in die Früchte. Ich habe noch zu bemer⸗ ken, daß der zum Düngen gebrauchte Miſt nicht zu weit ver⸗ theilt werden darf. Die Dauer der Beete hängt von der Productivität der Pflanzen ab, welch bei den verſchiedenen Sorten ſehr verschieden iſt, und da ferner die Tragbarkeit oder die Dauer der Tragbarkeit bei derſelben Sorte in ver⸗ ſchiedenen Boden verſchieden ijt, fo iſt die Erneuerung der Beete in jedem einzelnen Falle Mh: die Beobacht Gärtners zu beſtimmen. a Je nachdem die Ausläufer wachfen, í `T. Garnier, der im Anbauen der Erdbeeren ſehr glück lich geweſen iſt, läßt keine Varietät länger als 1 Jahr in der Erde. Zu Anfang Auguſts oder ſobald die Früchte von den Pflanzen geerntet ſind, räumt er alle ſeine Beete ab, und be⸗ ginnt ſogleich das dazu beſtimmte Land zu rijolen, zu düngen und neue Beete anzulegen, in welche er die Stöcke für die Ernte des folgenden Jahres ſetzt. Zu dieſem Behufe wählt er von den alten beſeitigten Stöcken mit großer Sorgfalt kräftige und mit guten Wurzeln verſehene Ausläufer. Sollte die Witterung in dieſer Jahreszeit beſonders heiß und die Oberfläche des Bodens ſehr ausgedorrt ſein, ſo macht er ſeine Beete nicht eher für die neue Pflanzung zurecht, als bis der Boden durch einen Regen gehörig feucht geworden iſt. Dieſes ijt das einfache Verfahren, welches Garnier 3 Jahre nach einander auf derſelben Stelle und mit den gelungenſten Erfolg angewendet hat. Seine Erdbeeren waren in dieſer Zeit ſchö⸗ ner und vortrefflicher als in allen benachbarten Gärten. Ein tiefer Boden iſt für den Wachsthum und für die Erzeugung ſchöner Erdbeeren, ſeiner Erfahrung zufolge, unerläßlich, und kann man dieſe Bedingung nicht erfüllen, ſo wird man die beſten Varietäten ohne Erfolg anpflanzen. Ich habe eine Be⸗ merkung gemacht, ſagt er, die ſchwerlich allgemein bekannt fein. dürfte, daß nämlich die meijten Erdeeren in einem einzi⸗ gen Jahre Wurzeln treiben, welche faſt 2 Fuß ai in den Bo⸗ den hinein gehen u. j. w. Vergleicht man nun die Kulturmethode von Keens mit ber von Garnier, beide tüchtige Erdbeerzüchter, ſo ergiebt ſich daraus der grellſte Widerſpruch. Jener pflanzt die Erd⸗ beeren im März, nimmt ibnen im Laufe des erſten Sommers alle Blüthenſtengel, und erzieht die ſchönſten Früchte im darauf folgenden Jahre; dieſer dagegen pflanzt im Auguſt, bei unvortheilhafter Witterung für das Wachsthum der Pflanzen auch noch ſpäter, und erzieht im nächſtfolgenden Jahre Früchte, die alle der benachbarten Gärten übertreffen. Nach meinem Dafürhalten ijt der Keensſchen Kulturmethode unbedingt der Vorzug zu geben. Denn es iſt rein unmöglich, von jeder Varie⸗ tät der verſchiedenen Erdbeeren, von den im Auguſt und ne ſpäter gepflanzten und nicht vorbereiteten Ausläufern gute — ollkommene Früchte im nächſten Jahre zu erzielen. Einmal werden die Pflanzen nicht kraͤftig genug, zweitens geben mehrere der Sorten auch nur ent im zweiten Jahr bem höchſten Er- trag und die ſchönſten Früchte. Aus dieſem Grunde iſt das = 368 alljährliche Verlegen der Erdbeerbeete, wie es Garnier an- giebt, nicht anzurathen. Zu der von Keens angeführten Methode, die Erdbeeren zu erziehen, giebt A. Knight einige Bemerkungen, die ich, da ſie ſich auf Phyſiologie gründen, mit anführe. Ich ſtimme ganz mit der Anſicht des Mr. Keens über⸗ ein, ſagt Knight, daß der Frühling die einzig zweckmäßige Jahreszeit zum Pflanzen ſei. In dieſer Jahreszeit wird der Boden, nachdem er gehörig bearbeitet und zugerichtet iſt, lange leicht und für die Wurzeln zugänglich bleiben, welche folglich während des Sommers tief in denſelben hinabſteigen werden. Reichliches Laub wird hervorgebracht werden, welches während des Sommers völlig dem Lichte ausgeſetzt ſein will, und mehr gute Säfte werden erzeugt, weil verhältnigmäßig febr wenige verbraucht werden. nen, müſſen dieſe abgenommen werden. In der folgenden Jahreszeit wird, wie Keens richtig beobachtet hat, eine größere Ernte ſtattfinden, als bei älteren oder anders kulti⸗ virten Pflanzen. Wenn die Pflanzungen von Erdbeeren, wie es gewöhnlich geſchieht, im Auguſt gemacht werden, ſo erlan⸗ gen die Pflanzen vor dem Winter hinlängliche Stärke, um im folgenden Jahre eine mäßige Fruchternte zu geben; aber die Pflanzen werden keinen Vorrath guter Säfte gebildet ha⸗ ben, um immer eine ſolche Ernte zu bringen, ohne zu ſehr aus⸗ geſogen zu werden; ihr Früblingslaub wird durch Erzeugung der Frucht erſchöpft, und während des Sommers die ſpä⸗ ter hervorgebrachten Blätter überſchattet. Das Geſammt⸗ Produkt zweier Jahre wird daher an Quantität und Qua⸗ lität geringer ſein, als das Produkt eines Jahres von einer Pflanzung von gleicher Ausdehnung, welche im Frühlinge an⸗ gelegt Nos Lr Bezug auf das Abnehmen der Ausläufer ſagt Anigbt: Das re de ber ‚Ausläufer oder Nanken ik; bei -Rer Art Denn, wenn einige Blüthenſchafte erſchei⸗ muß es unter allen Umſtänden mit Vorſicht geſchehen, denn jeder Ausläufer iſt beim Anfang ſeiner Bildung fähig ein Fruchtſtiel zu werden, und wenn eine zu große Anzahl Aus⸗ läufer im Sommer fortgenommen ijt, werden andere ausge: ſchickt, welche unter andern Umſtänden Fruchtſtiele geworden wären. Die Blumen werden folglich erſt in einer ſpätern Periode des Jahres gebildet, und die Frucht des fol⸗ genden Jahres wird alſo an Quantität und Qualität gleich mangelhaft bleiben. ; (Fortſetzung folgt.) Literariſches. — Eine kleine, vom Hofgärtner Herrn L. A. Seidel in Dresden 1842. herausgegebene Schrift, unter dem Titel: Ausführliche Anweiſung zur richtigen Pflege und Be⸗ handlung großer Orangerieen ꝛc. s. trägt durchweg das Gepräge des Sachkundigen, iſt klar und faßlich geſchrieben, und berührt jeden weſentlichen Punkt, der in die Zucht und Pflege großer Orangenbäume fällt, mit einer Umſicht, die ſelbſt dem Nichtkenner Vertrauen einflößen muß. Nur darin ſtimmen wir dem Herrn Verfaſſer nicht unbedingt bei, daß es ausgemacht iſt, daß das ſpätere Früh— jahr die beſte Zeit zum Verpflanzen großer Oranz genbäume HE pag. 21. Wir glauben vielmehr, und ſind durch Gejin di be⸗ lehrt, daß die beſte Zeit des Verpflanzens großer Orangen⸗ bäume die zweite Hälfte vom Monat März und die erſte Hälfte vom Monat April iſt. — Sind die Orangenhäuſer freilich nicht hoch genug, um dies Geſchäft in ihnen vorzunehmen, nun ja, alsdann muß man aus der Nothwendigkeit eine Tu⸗ gend machen, und im * im Freien dernen Von ME 6 en alle 14 Tage zwei Bogen im Abart; Hotzſchnitte — werden. Der Preis des Jahrgangs iſt 4 t. Alle Buchhandlungen, Zeitungsexveditionen und Poſtämter kungen auf dief s es zur mehreren Verſtandlichkeit des Tertes erforderlich if, ſollen Kupfer oder nehmen Veſtel⸗ pte der — tuba; T € Gedruckt in der Nandſchen Buchdruckerei. Zehnter Jahrgang. Allgemeine ur Eine Scit(dtift.. für. Gártnerei unb. alle damit in Beziehung ſtehende Wiſtoſchaften In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Sn und Auslandes, Mem — herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗ Direktor 1 t Gartens 9i Preuß S Ei Albert Di trie o viet Sonnabend, ben 19. November. es Einige Bemerkungen : über unpfanzungen von Rugbäumen. Von Friedrich Otto. Man ſieht es im Leben gar rið feten; daf (eje viele Menfchen fib ſcheuen, Arbeiten zu unternehmen, die nicht einen recht baldigen Gewinn abwerfen, indem ſie von der egoiſtiſchen Anſicht ausgehen, daß ſie ja doch nur ihren Nachkommen Nutzen gewähren würden. — dieſen Egoismus bleibt manche allgemein nützliche Unternehmung unausgeführt, und manche fhine Idee wird beſeitigt, weil man nicht erwarten kann, ſchon während des eige⸗ nen kurzen Lebens die Fruͤchte davon zu ernten. So geht es auch mit größeren und kleineren Stu ^ und Wald⸗Baum⸗An⸗ pflanzungen. Werden dieſe nicht durch höhere Anregung gefördert, der eigene Antrieb geht ſelten ſo weit, dergleichen Anlagen zu ma⸗ chen, da man nicht hoffen darf, ſie ſo weit gedeihen zu ſehen, um ſelbſt ben Rutzen baton ziehen zu können. Wie manche wüͤſtliegende Bodenfläche und wie manches abgetriebene Forſtland, die ſich zu it Vortheil verwenden ließen, und mit nützli⸗ chen Baͤumen bepflanzt werden könnten, bleibt unbenutzt liegen, theils aus der oben angeführten Urſache, theils aber auch aus 18890 3 Unbekanntſchaft mit dem Mutzen, der daraus erwachſen kann, oder man iſt unbekannt mit den Bäumen, die ſich dazu am beſten eignen. Langjährige Erfahrungen haben mich jedoch belehrt, daß es eben nicht ſchwer hält, euxopäiſche ſowohl als amerikaniſche Baumarten, auch außerhalb der Gärten, als Nutzhölzer anzupflanzen, und daß ſich von einer ſolchen Pflan⸗ zung ſchon nach einem Zeitraum von 30 bis 40 Jahren ein reichlicher Gewinn erwarten läßt, es mithin der Pflanzer wohl noch erleben kann, von den Bäumen, welche er pflanzte, den gehofften Nutzen zu ziehen. Selbſt große Parkanlagen dürften mit den Jahren einen nicht unbedeutenden Gewinn ab⸗ werfen, wenn man nur in der Wahl der Baumarten die nö- thige Sorgfalt beobachtet, und das Terrain, auf welchem der⸗ gleichen Anpflanzungen gemacht werden, gehörig berückſichtigt. Von früheſter Jugend an war ich ein großer Verehrer von Anlagen dieſer Art, und ich freue mich noch jedesmal, wenn ich in Gegenden komme, wo ich in früheren Jahren pflanzen half, und wo jetzt mächtige Bäume aufgewachſen ſind. In dem hieſigen botaniſchen Garten geſtattet es freilich der Raum nicht, Baumpflanzungen im Großen auszuführen, denn es können nur ſolche Bäume angepflanzt werden, die theils als Standbäume zur Sammlung gehören, theils zur Abwehrung und zum Schutz gegen Stürme dienen. Das Terrain ſo⸗ wohl als der Boden ſelbſt begünftiat keinesweges die An⸗ pflanzung von Bäumen, die Mittel ſind auch zu gering, um den Boden gebörig bearbeiten oder verbeſſern zu können. Die mehrſten der jetzt vorhandenen Bäume wurden gepflanzt, als ſie kaum der Baumſchule entwachſen waren, dennoch ſind ſie gut gediehen, und bereits zu einer beträchtlichen Höhe emporgeſchoſ⸗ ſen. Die meiſten Pflanzungen geſchahen hier in den Jahren 1805 1813, und haben feit dieſer Zeit, alfo in 30 — 40 Jahren, mehrere Bäume eine Höhe von 70 — 90 Fuß, und einen Umfang von 9 Fuß erreicht, wie z. B. Populus mo- — Welch ein vorzügliches Holz liefert nicht Alnus in- Willd., ferner Fraxinus expansa: Willd., Juglans das. die kaum 30 Jahre zählen, eine bes trächtliche ‚Höhe und Umfang erhielten, und als Nutzböl⸗ Acer dasycarpum auf digen Boden erreichte in dem Zeitraum von m ra g von 5 Fuß, und eine Höhe von E. T Ry apond ARE ' nicht hinlänglichlichen Gewinn für Forſten unb für Guts⸗ beſitzer abwerfen, und werden ſolche Hölzer denn nicht überall und häufig geſucht? Mich auf einige Arten beſchränkend, die einen beſonderen Wachsthum zeigen und wohl verdienen, häufiger angepflanzt zu werden, führe ich ſolche hier auf, die ich ſelbſt habe auf» wachſen und zu dieſer Höhe und Stärke gelangen ſehen. In England werden dergleichen Anpflanzungen im Gro⸗ ßen betrieben, und man ſieht dort ganze Flächen, ſonſt mü⸗ ßig liegendes Land, mit Nutz⸗ und Forſtbäumen bepflanzt, unter andern mit Cedrus Deodara Loud. arb. brit. (Pinus Roxb.) ein Baum vom Himalayas Gebirge, der eine Höhe von 150 Fuß erreicht, jetzt in großer Menge angepflanzt wird, und auch hier im Freien ausdauern dürfte. Es iſt auffallend, daß hier für dergleichen ſo wenig Empfänglichkeit zu herrſchen ſcheint, obgleich Grund und Bo⸗ den hinlänglich vorhanden iſt, um Pflanzungen der Art ins Leben zu rufen. Die unten angeführten Bäume erreichten, wie ſchon m jagt, in. dem Zeitraum von einigen dreißig Jahren die dabei angegebenen Dimenſionen. Die Meſſung des Umfangs der Stämme geſchah 2 Fuß über der Erde. Umfang. Höhe. Ei - T Fuß. | gott. Fuß. Populus betulifolia Pursh (hudso- A : 3 niana Miche). 6 5 90 — monilifera Ait. GT en — alba LI. "T 6 4 — alba nivea. : 6 6 60 — canescens De Cand. 5 4 — $0 na 6 11 Juglans nigra L. 061 6 — cinerea L. 5 2 Quercus Cerris L. 2 |10] — coccinea Wangenh,, $ 5 — palustris Du Roi. ü Io ub — rubra LI. 3 11 — tinctoria Wind. T: 9,1. A un, Froxinus expansa Wild. 54.24 Höhe. Fuß; Umfang. Fuß Zoll. Fraxinus epiptera Michx. — acuminata Lam. 0 dasycarpum Ebrh. ser ende Gleditschia triacanthos E, AT inermis I., e ar Alnus incana Willd. Tilla argentea De Cand. — pubescens Ait. — glabra, Vent. "^ nasi Platanus acerifolia Willd.. danti nmn occidentalis L. Pinus nigricans Host. Juniperus virginiana L. — A % G2 e Qo 62 % . N be n - — [S wq © ODO ; — S — — Ueber das Wachſen der Pflanzen in verſchloſſenen u 9 * =. Ward. ` (Aus dem Engliſchen überſezt vom Herrn Eduard £o) (Schluß.) Fünftes Kapitel. Ueber die Anwendung der Kultur in geſchloſſenen Siten, i in Bezug auf Verbeſſerung der Lage des Armen. Unter den unyäßtigen nützlichen Anwendungen der ver⸗ ſchloſſenen Käſten giebt es eine, die, wie ich glaube, von gro⸗ Bem Nutzen ijt, und die Beachtung jedes Philantropen ver⸗ dient. Ich meine ihre Anwendung zur Erleichterung der phyſiſchen und moraliſchen Mängel durch ſtarke Bevölkerung großer Städte. Unter den Mitgliedern einer ſolchen Be⸗ völkerung giebt es eine große Menge, welche, entweder durch ihre frühere Beſchäftigung, oder durch Neigung ſelbſt, die mehr ober weniger bei einem Jeden iſt, große Blumenfreunde ſind, und ſich beſtreben, ihre Liebhaberei mit nicht geringer Mühe leicht auszuführen iſt. zu befriedigen. Jedoch ehe ich zeige, wie dieſes bewirkt wer- den kann, giebt es noch einen Punkt von großer Wichtigkeit, der von Jedem beachtet werden muß; es iſt das Zulaſſen des Lichts in die Wohnungen.“) Ich habe ſchon oben von der Einwirkung des Lichts auf die Vegetation geſprochen, und ihre Einwirkung auf das animaliſche Leben, obgleich nicht ſo augen⸗ ſcheinlich, iſt nicht weniger nothwendig, wie vom Dr. — durch Beiſpiele trefflich bewieſen iſt. f Er hat gezeigt, daß wenn unausgebildete sibi mit der ihnen zuträglichen Nahrung gefüttert werden und der Wirkung des ſtets erneuerten Waſſers ausgeſetzt, aber ganzlich des Lichts beraubt ſind, ſo fahren ſie zwar fort zu wachſen, aber ihre Verwandlung in Luft ſchöpfende Thiere geht nicht von ſtatten und ſie verbleiben in der Geſtalt von großen nicht ausgebildeten Fröſchen. Auch bemerkt dieſer Gelehrte, daß Menſchen, die in finſteren Kellern oder in engen dunklen Straßen wohnen, häufig mißgeſtaltete Kinder erzeugen, und jo giebt er noch ähnliche Bei- ſpiele. Jemehr aber der Körper dem Einfluß des Lichts ausge⸗ ſetzt iſt, deſto mehr Wohlbehagen empfinden wir. A. v. Hum⸗ boldt bemerkt, daß unter mehreren Nationen in Süd⸗Ame⸗ rika, die wenig Kleidung tragen, er nie ein mißgeſtaltetes In⸗ dividuum ſah. Ich will nun zeigen, auf welche Weise die Glaskäſten zum Nutzen der Armen dienen, und wie dies woblfeil und Ein mit Zink ausgefütterter Kaſten, deffen Boden 3— 4 Oeffnungen hat, iſt zur Aufnahme der Pflanzen nötbig, und um ein Billiges erhält man ein zum Kaſten paſſendes, gut geſtrichenes und verkittetes Fenſter. Pflanzen daſſelbe zu zieren, findet man in allen Gehölzen wild. Der gewöhnliche Epheu kann zur Freude des Eigners um den ganzen Kaſten geleitet werden. Primeln) belohnen jede an⸗ gewendete Mühe, fie blühen 6—8 Wochen hinter einander, gleichfalls die Anemonen u. a., wie Faren und Moofe. Unter letzteren ſind einige wegen längerer Dauer ihrer Wedel an⸗ deren 9 ſo = B. Drs am 2x unb unzählige *) „Laſſet die Sonne ein und a iii den Doctor ms n ein Italieniſches Sprüchwo ) Es giebt vielleicht 3 an der man beffer den Unter: ſchied der Behandlung | ſehen kann, als an der gemi Pri- mel. Spe man s: B wa Töpfe vor ein bem Rauche ausge: - festes Fenſter, enn nótbig, und bebede einige mit ei- den Gafe, fo wir dr Wü, alic A : 372 Varietäten. Lycopodium denticulatum, Myrthen, Jag- min u. a. wachſen ohne alle Mühe. Jeder leere Raum im Kaften kann noch zum Anziehen von Salat, Nadies ꝛc. be- nutzt werden. Dieſe Methode iſt beſonders da auszuführen, wo nur wenig Sonnenlicht hintrifft. Wo mehr Sonnenſchein iſt, kann auch eine größere Auswahl von blühenden Pflanzen gemacht werden, jo z. B. Roſen, Paſſifloren, Geranien, wie viele einjährige Pflanzen, als Ipomoea coccinea, Nemo- phila, Clarkia u. a. Die Verſchiedenheit iſt unendlich, doch wähle man nur ſolche Pflanzen, die mehr oder weniger zu einander paſſen, ſo kultivire man nicht Farrn und Sumpf⸗ pflanzen mit Cactus und andern Succulenten in einem &ajten - zuſammen. Dieſe Käſten bilden die ſchönſten Fenſtervorſätze, die man ſich denken kann, denn durch ſie hat man das üppigſte Grün das ganze Jahr hindurch, und kein Zimmer iſt anziehender, als eins, deſſen Fenſter mit ſolchen Käſten geziert ſind. Da diefe Käfteh mehr und mehr unter den höheren und mittleren Klaſſen der Einwohner Mode werden, ſo eröffnet ſich ein neues e dirt Induſtrie der ärmeren Menſchen, die nicht nur werden konnen, um Pflanzen aus der Umgegend zur Ausſchmückung der Käſten herbeizuholen, ſondern ſie mö⸗ gen auch auf geſchmackvolle Modelle, z. B. alter Ruinen u. dergl. ſinnen, und ſie in Sandſtein oder ähnlichem Material anfertigen, um darauf in dieſen Käſten anſtatt in Erde Sedum, —À Saxifraga etc. £ultiviven zu können. Sechſtes Kapitel Ueber die wahrſcheinlichen ferneren ene der vorangegangenen Thatſachen. Die Anwendung der geſchloſſenen Käften zur Belehrung | der phyſiologiſchen und pathologiſchen Botanik muß allen, die fi damit beſchäftigt haben, hinreichend einleuchtend ſein. Viele bis jetzt gemachten phyſiologiſchen Beobachtungen blieben zwei⸗ felbaft in der als nothwendig angenommenen Vorausſetzung, daß p freien Luft erponiet werden müßten. Ii zenart bepflanzt, Erde bringt; zur Beſtimmung der Kraft, mit welcher die Pflanzen die verſchiedenen Subſtanzen aus der Erde ein⸗ und ausſaugen; . um das Daſein und die Natur der giftigen Abſonderun⸗ gen von den Wurzeln zu erhalten; um die Wirkung der Gifte auf Pflanzen zu erkennen; den Einfluß des Lichts zu erfahren, indem man dabei die Pflanzen vor der Einwirkung niedriger Temperatur ſchützt; endlich um te wichtige Punkte der ſo zahlreichen und intereſſanten Pflanzen-Gattungen zu beſtimmen, die wegen ihrer Kleinheit und nur ſehr kurzer Lebensdauer bis jetzt allen Unterſuchungen ausgeſchloſſen blieben, die aber der Botaniker für ſeine Studien, mit dem Mikro⸗ kop wenn nöthig, während ihrer ganzen Lebenspeit beobachten kann. (Das Original erhalt noch einen Appendix Briefe, welche die Vortheile der geſchloſſenen Käſten für die Kultur und MEE vos ze... beſtätigen. ) aber in jede Abtheilung verſchiedene N = P e e - * Das | Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. i i : TAS ; Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhaufen, Foriſezung.) b. Speeielle Kultur. 1 Nachdem ich die Kultur der Erdbeeren im Allgemeinen beſchrieben habe, gehe ich zur beſonderen über, d. h. ich werde bier im Kurzen die Mittel angeben, welche für die Arten verwandter Gruppen die geeignetſten find, fie beſtmöglichſt zu erziehen, und werde dabei die Neihefolge beibehalten, in wel cher die Sorten bereits beſchrieben ſind. Jede Sorte dne 373 Gruppe oder Klaſſe anzuführen, wäre unnütz; allein die Eigen⸗ thümlichkeit mancher macht ihre Erwähnung dennoch nöthig. Erſte Klaſſe. Scharlach⸗ Erdbeeren. j Gutes lockeres, tief fruchtbares Gartenland mit etwas Lehm gemengt, und mit einer offenen Lage, iſt für die Familien der Scharlach-Erdbeeren nothwendige Bedingung guten Wachs⸗ thums und Fruchtbildens. Von den in dieſer Klaſſe beſchrie— benen Sorten ſind Nr. 4, 5, 6, 12 und 17 ſolche, die nach einmaliger Ernte ihrer Früchte, wenn ſie nämlich im Juli gepflanzt worden ſind, nicht länger ſtehen bleiben dürfen, in⸗ dem die Pflanzen nach dieſer Periode ſcheinbar ſchlechter wer- den; eine Abnahme aller ihre Kräfte macht ſich bemerkbar, und viele derſelben ſterben ab. Die Scharlach⸗Erdbeeren enthalten von allen Erdbeeren, die Wald⸗Erdbeere vielleicht ausgenommen, die am früh reifend⸗ ſten Sorten, und muß man einige von ihnen um die Reife ibrer Früchte noch mehr zu beſchleunigen, an die wärmſten Stellen des Gartens, am beſten an eine Südmauer oder an einen Abhang mit derſelben Expoſition bringen. Die paſſend⸗ ften dazu find Nr. 1, 4, 6, 7, 12 und 17; Nr. IS, 21, 94 und 25 trugen in nördlicher Lage zu ſpäten Ernten am beſten, werden daſelbſt aber nicht jo ſchmackhaft. Zweite Klaſſe. Schwarze⸗Erdbeeren. Die Pflanzen dieſer Abtheilung verlangen in Allem gleiche Behandlung mit denen der vorhergehenden, ſind bei weitem aber nicht ſo zahlreich, nichts deſtoweniger jedoch von gleicher Güte, und manche von ihnen übertreffen jene fogar. Die Pitmaſtonſche ſchwarze- und die Dowutonſche Erdbeere, ſind beide ausgezeichnete Sorten, erſtere zwar etwas empfindlich, doch vorzüglich und wohlſchmeckend. Dieſe und Nr. 1 dieſer Klaſſe wollen geſchützt ſtehen, und verlangen im Winter eine ſtarkere Bedeckung. Die Downtonſche oder Knights Saͤmlings-Erdbeere, ijt unſtreitig eine der beſten aller bekannten Sorten. Bei einem lebhaften Wuchſe, Dauer- haftigkeit der Pflanzen und ſehr reichlichem Tragen, vereinigt fib in ihrer Frucht Größe, Wohlgeſchmack unb (pite Reife. Im zweiten Jahre giebt ſie die beſte Ernte und größte Frucht, wovon die früͤheſten beinahe ſämmtlich hahnenkammförmig find; ſpäter erfolgt Entkräftung. In etwas ſchwerem Boden trägt ſie bei gehöriger Feuchtigkeit bis Ende Juli. Da dieje Sorte ihre Ausläufer fpät macht, muß man die erſten ſobald ſie erſcheinen in der Erde befeſtigen und feucht halten; wenn ſie einige Wurzeln gemacht haben, von der Mutterpflanze trennen, auf ein Schulbeet, am beſten auf ein abgetragenes Miftbeet pflanzen, und im Auguſt mit Bal⸗ len an den Ort ihrer Beſtimmung bringen. Die Pflanze be⸗ ſtaudet ſich ſehr ſtark und erfordert deshalb viel Raum; ſie gehört zu den Sorten, welche ihre Blätter über Winter behalten. f | Dritte Klaſſe. Ananas Erdbeeren. Alle zu dieſer Klaſſe gehörenden Sorten verlangen ohne Unterſchied einen ſchweren Boden, wenn man von ihnen eine ergie⸗ bige Ernte erzielen will. Freilich giebt es Ananas⸗Erdbeeren, die auch im leichteſten Sandboden, wenn derſelbe nur Nahrungs⸗ ſtoffe genug enthält, gut tragen; allein andere Sorten, wie z. B. die Boſtockſche -, chineſiſche⸗, furinamídes und Bullock's Blut- Erdbeere ꝛc. verlangen durchaus einen mit Lehm gemeng⸗ ten Boden, wenn ſie einen hohen Ertrag liefern ſollen. Außer den erwähnten Sorten dieſer Kaffe, find vor⸗ zugsweiſe noch empfehlungswerth: die holländiſche⸗, Keens Saͤmlings, Keen's kaiſerliche und die caroliniſche Erdbeere. Alle dieſe Sorten bilden ſehr große und kräftige Stauden, und erfordern deshalb den größten Raum. Mit Bezug auf ihr ſtarkes Wachsthumsvermögen in allen ihren Theilen, ver⸗ langen fie überdies einen offnen, der Sonne größtentheils ausge⸗ ſetzten Standort, daher ihnen der Schatten großer Bäume nach⸗ theilig ift. Die Blatt- und Fruchtſtiele wachſen hier mehr in die Länge als in die Dicke, bleiben ſchwach und können bie Frucht nicht tragen. Die holländiſche Erdbeere bat vor den andern dieſer Gruppe noch den Vorzug, daß ſie e gleich ber Downutonſchen eine ſehr nachhaltige, lange dauernde Ernte liefert, und ſollte dieſer und ihrer anderen Lus Eigenſchaften wegen in keiner Sammlung fehlen. i 5 Biete Safe. er i Chilier- Erdbeeren. -o Dieſe Abtheilung zählt, wie ich an einem iis Orte angegeben habe, nur einige wenige Sorten, welche aber ſämmt⸗ 374 lich ſchwer Früchte tragen, es fei denn, daß man ihren Eigen⸗ thümlichkeiten durch verſchiedene künſtliche Mittel zu Hülfe kame. Ein lehmhaltiger Sandboden, offene und warme Lage, ſind für ihre höchſte Entwickelung nothwendige Bedingungen. Alle beſtauden fid ſehr ſtark, bedürfen deshalb viel Raum, und le⸗ ben oder bleiben Enger ee als die bise Sorten der übrigen Klaſſen. Mit Bezug auf das, nds ich bei Beichreibuhg der Ar⸗ ten von der Sexualität der wahren Chilier Erdbeere geſagt babe, ergänze ich hier was ihre Kultur betrifft, noch Folgendes. Die Kultur der Chilier Erdbeere ijt in Beziehung auf ihr Verhalten zu unſerem Klima ſowobl, als auch hinſichtlich ih rer Sexualität eine andere, als die der meiſten übrigen Sorten. Inſofern Frankreich dieſe Erdbeere zuerſt empfing, und fie, wie ſchon bemerkt, in Breſt beſonders gut gedieh, auch zu Paris gezogen wurde, führe ich zunächſt das an, was Poi⸗ teau im Dubamel unter der Ueberſchrift: Kultur der Chilier Erdbeeren in der 5 ee : d von Paris davon mittheilt. Roiſette zu Paris, wird die Chilier Erdbeere nur in dem Küchengarten zu Verſailles gebaut, woſelbſt man ihr aber auch nur weniger Aufmerkſamkeit ſchenkt, als den gewöhnlichen Erd⸗ beeren; daher kommt es, daß ſie auch nicht die Vollkommen⸗ heit erreicht, die ſie bei größerer Sorgfalt für die Pflanze errei⸗ den würde. In einem thonigen, kalten und feuchten Boden ſtirbt ſie bald, und auch eine leichte, trockene, ſalpeterhaltige Erde, in welcher ſich Ueberbleibſel von Gyps finden, wie in den meiſten Gärten bon te jagt der Geſundheit der Pflan⸗ : P. eben fo wenig zu. Das Nitrum dieſer Erdart, in wilt ſich zwar viele Ge⸗ olze wobl befinden, it aber ein großer Feind der Chilier Erd⸗ kote em Mac verſebenen Boden febr gut wachſend an⸗ gettoffen. Ferner entſpricht eine Erdart, die zur Hälfte lok⸗ ker, zur it e fandig, das Waſſer leicht durchlaſſend, und wo⸗ von der Grund mehr trocken als feucht iſt, ihrem Gedeihen aufs deim Allein An: — pon ei ie... M an mag Nel Mischung üben, oder fie künſtlic berſtel⸗ Außer bei den Herren Vilmorin und len, ſo iſt es immer nothwendig, daß ſich das Beet gegen Mittag neigt, und gegen Norden geſchützt iſt, ſei es durch eine Mauer oder durch ſonſt eine Erhöhung. Die Neigung gegen Mittag erleichtert den Abfluß der Feuchtigkeit während des Winters, und bewirkt eine N Einwirkung der Son⸗ nenſtrahlen. Die Chiter € Erdbeere i jo zart, daß ihre — bei unterbrochener Vegetation leicht in Fäulniß übergehen; der Frühling iſt deshalb die beſte Zeit des Pflanzens. Nachdem der Boden fleißig durchgearbeitet und mit leichter Erde ge⸗ mengt iſt, pflanzt man vorjährige Ausläufer in Abſtänden von 15 Zoll Entfernung unter ſich, und begießt und beſchattet fie bei ſtarkem Sonnenſchein. Allein weil dieſer Erdbeerſtock eine fremde Befruchtung nöthig hat, muß man gleichzeitig in ſeiner Nähe entweder Ananas-, Erdbeere von Bath, caroliniſche männliche oder hermaphroditiſche Moſchus-Erdbeeren pflanzen. Wir geben in dieſer Beziehung der Ananas-Erdbeere info- fern den Vorzug, weil ſie ſpäter als die anderen blüht, und ſie uns die nächſte Verwandtſchaft mit ihr zu haben ſcheint. Bei der Bepflanzung eines Beetes mit Chilier Erdbeeren, pflanze man daher 8— 10 Stück von einer jener Sorten das zwichen, welche die Befruchtung vollziehen werden. i Da die Gbilier Erdbeere aber bod) fpäter blüht als die genannten Sorten, und in dieſem Falle die Befruchtung den⸗ noch fehl ſchlägt, fo hat Duches ne, um dieſem Uebelſtand zu begegnen, folgende Vorſichtsmaaßregeln vorgeſchlagen. Zuförderſt erinnere man ſich, daß die Lage und Expoſi⸗ tion des Beetes, welches wir für die Chilier Erdbeeren benut⸗ zen, die Vegetation derſelben beſchleunigt und ſie gegen manche Unfälle des Klimas ſichert; nichts deſto weniger blüht ſie aber doch am ſpäteſten. Um alſo die Zeit ihrer Blüthe mit der jener Sorten, welche ihre Befruchtung vollziehen ſollen, aus⸗ zugleichen, iſt es nöthig, letztere in der Entwickelung ihrer Blüthe zurückzuhalten. In dieſer Hinſicht pflanze man die dazu beſtimmte Sorte ein Jahr früher in Töpfe, und ftelle fie, um ihre ‚Vegetation zurückzuhalten, in eine nördliche Ex⸗ poſition, gebe ihnen nur ſo viel Waſſer als ſie bedürfen um nicht auszugehen, und behandle ſie zur ferneren Verwendung der Befruchtung ſo, daß ſie ihre Blüthen mit denen der Epi- lier Erdbeere gleichzeitig entwickeln. Das zweite von Duchesne empfohlene-Mittf, Hefe in Ansbesung.. alter. Sheer mit Ballen vor dem wu kai hen, dieſelben in die Näbe der Chilier-Erdbeeren zu pflanzen, und jene etwas ſparlich zu begießen, um die Entwickelung dadurch noch mehr zurückzuhalten. Das dritte Mittel endlich ijt, wenn auch ſchon das hübſcheſte, doch nicht das kuͤrzeſte. Um davon Gebrauch zu machen, muß man immer zur Befruchtung nöthige Erdbeeren in noͤrdlicher Lage vorräthig haben, wo fie natür- licherweiſe ſpäter blühen, was Duches ne materie nennt. Des Abends ſchnitt Dudh esne noch halb geſchloſſene, oder viel⸗ mehr halb geöffnete Blumen mit 1 bis 3 Joll langen Stielen ab, ſtellte ſie in kleine mit Waſſer gefüllte Arzneigläſer, und brachte ſie ſodann zu den eben ſich aufgeſchloſſenen chilier Erdbeeren; und damit die Blüthen beider Arten in möglichſt nahe Be⸗ rührung mit einander kamen, grub er die kleinen Phiolen den Chilier Erdbeeren ganz nahe in die Erde. Tags darauf ent⸗ wickelten ſich die Blüthen, und die Befruchtung hatte ſtatt gefunden. Nachdem die Blumenblätter abgefallen ſind, ſchließt ſich der Kelch, die jungen Früchte neigen ſich zur Erde, und richten ſich bei zunehmender Größe und Reife wieder auf. Die Chilier Erdbeere, ſagt Poiteau, erreicht in Paris niemals die Größe wie zu Breſt, und nimmt auch niemals die bizarre Form wie in jener Gegend an. Die Qualität oa wir bei beiden gleich gefunden: Die Chilier Erdbeere erfordert zu ihrem beſten Gebeijen viel Aufſicht, wozu die fortwährende Wegnahme der Ausläus fer und eines Theils der Blätter gehört; denn ohne dieſe Operation würde ſie bald erſticken ). Sie muß ferner öfter als die übrigen Sorten erneuert d. b. verpflanzt werden, und es iſt ſelten, daß ſie ſich länger als 3 Jahre an derſelben Stelle gut erhält. Man kann ſie nicht anders als durch Ausläufer und Stecklinge vermehren. Niemals hat ſich in Europa ihres Gleichen durch Samen erzeugt, und iſt dieß das ſicherſte Ar⸗ gument für die Unfruchtbarkrit ihrer Staubfäden. Da wo ſie Frucht mit gutem Samen trägt, ſind dieſelben immer durch andere Erdbeeren befruchtet. Noiſette iſt, was die Natur der Ghifier Erdberren anlangt, im Weſentlichen Poiteaus Meinung. Auch er hält eine lockere, ſandige Heideerde für die geeignetſte; bemerkt ie einen Fall, wo er die Chilier Erdbeere bei einem Gärt- ner in wr in Paris zienlich üppig und geſund angetroffen habe, ohne ode babe mie das Eine noch das Andere für nöthig gefun- den; durch 0 gentheil geſchwacht. daß der Boden dazu zuvor zubereitet und u Vorſchrift ge miſcht worden wäre. u. f. w. l Was nun meine eigene Methode die e Chiler Erdbeere zu kultiviren anbetrifft, jo weicht oder wich dieſelde vielmehr noch vor einigen Jahren von ber eben von Poiteau beſchriebenen in mancher Beziehung ab. Ich geſtehe jedoch auch offen, da mir ihre Fruchterzeugung in ſo fern nie recht gelungen iſt, als ich zu einer künſtlichen Befruchtung eigentlich nie die Hand geboten, dieſe vielmehr dem Zufalle oder den übrigen in ihrer Nähe ſtehenden Erdbeeren überlaſſen habe. Allein dd ich meine Erdbeerſammlung nach dem Barnetſchen Sytem, in welchem die Ananas- und Chilier-Erdbeere fid) nabe ſtehen, gepflanzt, haben letztere, wenn auch nicht viel, doch immer einige Früchte getragen. Dieſelben erreichten zwar nicht die Größe, welche ihnen unter anderen Bedingungen und Kulturverhaͤlt⸗ niſſen eigenthümlich iſt, waren jedoch ſtets von gutem Ge⸗ ſchmack. Nachdem ich die Geſchichte der Chilier⸗Erdbeere nun aber näher kennen gelernt hatte, unterwarf ich ſie einer andern Kulturmethode. Ich ließ nämlich ein von Brettern eingefaßtes, 4 Fuß breites, hinten 8, vorn 5 Zoll hohes, ſüdlich gelegenes Beet zurichten, daſſelbe 12 Fuß tief augs graben, mit 2 Theilen Laub, 1 Theil Miſt beeterde und 1 Theil zur Hälfte Lehm, zur Hälfte Sand anfillen, alles gut durcheinander ſtechen und ſodann im Monat Juli d mit Cbi⸗ lier- und 3 mit Myat's Royal Erdbeeren bepflanzen. Die Pflanzen wuchſen herrlich, wurden im Winter bedeckt, ſonſt wie alle übrigen behandelt, und trugen im nächjten Jahre Früchte, zwar nur wenige, aber doch gute. Künſtlich befruch⸗ tete ich keine, überließ es vielmehr den Myoiłs s Royal Erd⸗ beeren diefen Prozeß zu vollziehen. Wenn bie von wir befolgte Methode nun aud nicht be- weiſt, daß die Chilier-Erdbeere die größten Früchte ihres Geſchlechts trägt, was fie bei mehr Sorgfalt, Fleiß und Be⸗ rückſichtigung deſſen, was vorzugsweiſe auf das Gedeihen der⸗ feben wirkt, gewiß thun würde; fo geht daraus doch die Wahrheit hervor, daß fie keinesweges jo delfkat und empfind⸗ lich it, als fie Poiteau schildert, und deshalb ibre ultr. auch Niemand zu fürchten hat. : Die übrigen zur Klaſſe der Chilier⸗Erdberren gebören⸗ den Sorten, alleg Abkömmlinge der a > ano find zum Fruchttragen zu wenn ihnen gegebene Boden nur ſubſtantielle Theile genug bat, "e 376 Lage warm und offen ift, und der Abſtand der Pflanzen unter ſich, nicht unter 2 Fuß beträgt. Die Früchte aller dieſer Hybriditäten erlangen eine anſehnliche Größe, ja, es ſollen dieſelben von Wilmots prächtiger Erdbeere fogar: 62 Soll im Umfange erreicht haben. Auch die Früchte des Frai- sier Souchet Poit. erlangen die Größe der Chilier-Erd⸗ bene, von der fie abſtammt. Fortſezung folgt.) Die chen blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet 8 und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 1. C urtis's Botanical Magazine. ; . (Taf. 3970) Dendrobium macranthum Lindl. an e cR Orehident) Kein Pinſel iit im Stande, die Schönheit der Blüͤthen dieſer reizenden Pflanze wiederzugeben. Die Blumen ſind von einer brillanten, ſehr zarten Lilafarbe, mit dunkleren Adern durchzogen; fie halten neun Zoll im Umfange, und ihr Durch⸗ meſſer beträgt volle 5 Soll. Wahrſcheinlich werden aber die nachfolgenden Blumen noch größer werden, wenn die Exem⸗ plare erſt an Größe und Stärke zugenommen haben. Die Herren Loddiges haben 4 Art von Manila eingeführt. October 1842. 345. THI - albus 2 (Taf. 39710 /- " ^ 'Gloxinia tubiflora Hock. für eine Gesnera als für eine Gloxinia gehalten werden, denn ſie ſteht zwiſchen beiden, und ſcheint beide Gattungen mit einander zu verbinden. Sie iſt eine der vielen neuen Ar⸗ ten, die Herr Moore, Vorſteher des botaniſchen Gartens zu Glasnevin bei Dublin, aus Samen, der vom Herrn Tweedie aus Buenos-Ayres eingeſandt wurde, erzogen hat. Die Blu⸗ menkrone iſt rein weiß, mit einer über vier Zoll langen, faſt walzenförmigen, gekrümmten Röhre, und hat einen ungleich⸗ fünflappigen, ausgebreiteten Saum. (Taf. 3972.) Mammillaria pycnacantha Mart. * (leosandria Monogynia. Cacteae.) Dieſe ſchöne Mammillarie ſtammt aus Mejico und blüht reichlich im Juli. Die Blumen ſind ſehr groß, beinahe drei Zoll im Durchmeſſer und von gelber Farbe. (Taf. 3973.) Siphocamphylos betulaefolius Don. sg sa n N Lobeliaceae.) Gine id und elegante Pflanze, die vom Herrn Gard⸗ ner aus Braſilien eingeführt worden iſt. Derſelbe fand die Pflanze auf dem Orgel⸗Gebirge, wo fie Sello ſchon vor ihm entdeckt hatte. Sie blühte zuerſt im Juli im botaniſchen Garten zu Kew. Die Blumenkrone iſt über zwei Zoll lang, prächtig roth, mit brillant gelben Saume. Die Vermehrung geſchieht leicht durch Stecklinge, und ohne Zweifel wird dieſe Art, wie die S. bicolor, eine Zierpflanze der Gewächsbäuſer, und auch während der Sommermonate im freien Lande gezogen — eh t: fhöne und: neue van fam eben jo n werden können. ti dotia 4 1171 von dieſer een dae alle 14 Tage zwei Bogen in Suarto; wo es zur mehreren Sierfanblidfeit des Tertes erforderlich ift, folen Kupfer p Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen geret” Zehnter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den n füchtigfen Gärtnern und Botanikern des In: und Auslandes, herausgegeben erke Otto, — Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, Albert Dietrich, Dr. d der Philoſophi € und zu Berlin. Sonnabend, den 26. November. Beſchreibung . des Palmenhauſes im Königl. botaniſchen Garten bei Berlin. Vom Herrn Schramm, Königl. Bauinspektor. Wit einer lithographirten Zeichnung. Taf. Iv. Von mehreren Seiten aufgefordert, eine kurze Beſchrei⸗ bung des oben genannten Gebäudes zu geben, erfülle ich ie» fes Verlangen um fo bereittwilliger, als das Haus feiner eigen- thümlichen Conſtruction wegen wohl einige Beachtung verdient. Es waren nämlich, durch äußere Umftände berbeigeführt, meh⸗ rere Vorrichtungen nöthig, die ſonſt bei Gebäuden dieſer Art nicht erforderlich ſind. Bevor jedoch eine nähere Beſchreibung erfolgt, möchte es wohl nothwendig ſein anzuführen, wo⸗ durch die ſonderbare, oberhalb übertrelenbe Form der ſenkrecht ſtehenden Glaswände entſtanden iſt, die in der Benutzung des Hauſes nicht begründet ſein kann. Vor etwa 10 Jahren wurde das Haus erbaut, erhielt aber nur die Höhe, welche im Profile der beigefügten Zeich⸗ nung mit a bemerkt iſt, auf welcher Balkenlage das Dach auf⸗ geſtellt war. Im vergangenen Jahre wieſen ſich mehrere Theile des Hauſes, wie Schwellen, Sparren u. ſ. w. als ſchadhaft We ER aus, und eine ausgedehnte und durchgreifende a wurde nothwendig. Bei dieſer Gelegenheit kam es zur Sprache, ob nicht mit der Reparatur eine Erhöhung des Hauſes von 10 Fuß verbunden werden konnte, da mehrere Pflanzen bereits bis an die flachliegenden Fenſter des Daches reichten, und in ihrem Wachsthum gehindert waren. aus dem Innern des Hauſes nicht entfernt werden, weil ſie zu groß und zu ſchwer zum Transport waren, und es blieb daher unerläßliche Bedingung, die Arbeiten ſo zu leiten, daß im Innern des Hauſes ſo wenig Störung wie möglich verur⸗ ſacht werde. Um mit dieſer Berückſichtigung die gewünſchte Erhöhung des Haufes zu bewerkſtelligen, ſchien es das befte Mittel, an die alten Stiele Conſols b anzusetzen, darauf die Schwelle e zu legen, auf dieſer die neuen Stiele d zu ſtellen, und mit den alten Stielen bei e und f zu verbolzen. In dieſer Art iſt der Bau ausgeführt, und dadurch das Vortre— w w- nr ejus dg vom Hauſe entſtanden. bäh ed im Lichten 72° lang 30^ tief und vom ben Rehlbalken 40“ bobs dus Dach enthalt auf beiden Seiten Fenſter, die ſo wie die Fenſter in den ſenk⸗ rechten Wänden beim Eintritt der kälteren Jahreszeit Winter⸗ fenſter erhalten. Diejenigen Fenſter, welche nicht fortgenom⸗ men werden ſollen, alfo die untere Lage, liegen flach auf den Sparren auf, d. h. legtere find nicht gefalzt, und die Winter⸗ fenſter liegen unmittelbar auf der unteren Lage, ſo daß zwi⸗ ſchen den Gene kein Zwiſchenraum bleibt. Die fte- henbleibenden Fenſter in den senkrechten Wänden liegen dage⸗ gen in ben Falzen der Stiele, die Winterfenſter aber greifen auf der —— Fläche der Stiele um die halbe Breite des r, und es bleibt zwiſchen den Rahmen der beiden ski > kleiner, einige Joll betragender Luftraum. Der Dachforſt, ſo wie der untere Theil der Sparren iſt mit din: ache. und das Dach der Vorderfronte mit einer an der ſenkrechten Glaswand zu verhüten. ie des Hauſes geſchieht durch Kanäle g. quede in der bene und, wie, der Heu gab fo. ge- te te zurückkehren, "en den Rauch in Schorn einen pii odd him Viele dieſer Gewächſe konnten d mit nee, verſeben, um das Anſchlagen des el une c g NE h vorhanden, der von der Heitzung A-ebenfalls feine Feuerung erhält, und übereinanderliegende Züge beſitzt. Obgleich gegen früher das Haus ſehr viel mehr Rauminhalt bekommen hat, und mit den ſchon vorhanden geweſenen Feuerungen nicht die geringſte Veränderung vorgenommen worden iſt, ſo reichen ſie dennoch vollſtändig hin, die erforderliche Temperatur hervor⸗ zubringen, ohne daß es nach Verſicherung der mit der Aufſicht des Hauſes beauftragten Perſonen eines größeren Aufwandes von Brennmaterial bedarf, als ſonſt. Der letzte Winter war freilich nur gelinde; indeſſen läßt ſich doch beurtheilen, was bei ſtrengerer Kälte zu erwarten iſt. An der Hinterfronte iſt auf der Balkenlage a eine Gal⸗ lerie p gemacht, wozu die im Grundriſſe gezeichnete Treppe führt. Die Gallerie dient dazu, um von hier aus das Beſpren⸗ gen der hohen Gewächfe zu erleichtern, und zugleich finden auf ihr und auf dem vor dem Geländer angebrachten Brette noch eine große Anzahl von Topfgewächſen ihren Platz. Von ihr aus kann man auch die in der Hinterfronte angebrachten F Fen⸗ fter i erreichen, die beſtimmt find, dem Haufe, wenn es für nützlich erachtet wird, in ſeinem oberen Theile Luft zuzuführen, und welche für die kältere Jahreszeit noch mit Laden im In⸗ nern verſehen And; o Im früheren Suftande, E ebe das Haus die jetzige Höhe erhalten hatte, und nur aus 3 Fenſterreihen über einan⸗ der be end, genügte zum Oeffnen der Fenſter eine Vorrich⸗ tung, wo vermittelt Schnüre Hebel in Bewegung geſetzt wur⸗ den, welche die Fenſter aufſtützten. Für jedes der zum Oeff⸗ nen beſtimmten Fenſter war bei dieſer Anordnung eine eigene Schnur erforderlich, und jedes Fenſter mußte Posi für fib Bei der vergrößerten Höhe des Hauſes, das jetzt 4 Reihen Fenſter enthält, hätte die Zahl der Schnüre und der Hebel vermehrt werden müſſen, und abgeſehen von der Menge der nun ‚notwendigen. Schnüre, hätte das einzelne Oeffnen der bedeutenden, Mtjabt;, Fenſter nicht ohne Seit- verluſt geſchehen konnen. Um beiden Uebelſtänden möglichſt zu begegnen, ift eine Vorrichtung. angebracht, wodurch alle zum Oeffnen beſtimmte Fenſter in der vorderen langen Glaswand zugleich gehoben werden. Sie beſteht im Weſentlichen darin, daß eine in der Mitte der, Vorderwand ſenkrecht ſtehende ei⸗ ſerne Stange, die bon unten bis oben geht, da wo ſie die un⸗ teren Nahmſtücke der vier gro zen übereinander ſtebenden Fan ſterreihen erreicht, mit, ‚Zähnen, verſehen ft, welche in ee ; 379 nes Stirnrad greifen, das an einer horizontalen eiſern en Change von der ganzen Länge des Hauſes. beftſtigt iſt. Da jede Fen⸗ ſterreihe eine ſolche Stange erhalten hat, ſo ſind mithin auch 4 dergleichen Räder vorhanden, die mit ihrer Achſe in gleicher Höhe mit dem unteren Schenkel der Fenſter liegen. An die ~ horizontalen Stangen iſt⸗ für jedes Fenſter, das zum Oeffnen beſtimmt iſt (hier Eins um das Andere), ein ſogenannter ge⸗ brochener Hebel befindlich, der wenn die Stange ſich dreht vorgeſchoben wird, und das Fenſter, an deſſen unkerem Stabm- ſtück er befeſtigt ijt, aufſtützt. An der ſenkrechten Stange iſt eine Kurbel mit einem kleinen Getriebe angebracht, welches in die verzahnte Stange eingreift, ſo daß wenn die nahe am Bo- den des Hauſes liegende Kurbel, edreht wird, die ſenkrechte Stange in die Höhe gebt, deren Sv i in die ber. Räder der borizontalen Stangen eingreifen, letztere umdrehen, und ſo das Oeffnen aller Fenſter gleichzeitig, bewirken. Durch ein Ge geite gewicht wird dieſe Arbeit noch, mehr, erleichtert. : Diefe, Vorrichtung iit. nur an der langen, Seite des Hau fes. angebracht, an, den beiden, Giebeln aber fortgelaſſen, weil bier zu der oberen Senfterreiße bequem zuzukommen ijt, da das Zurücktreten der oberen Stiele es erlaubt ein, Brett, an⸗ zubringen, das als Gang dient. Daſſelbe hätte an ‚der [an gen Fronte auch geſchehen, können, wenn man dem, Hauſe an der nach Süden gerichteten Seite Licht entziehen, und, durch, den vorragenden Gang S Schatten verurſachen wollte, fo wie wenn, bei dem Oeffnen und Schließen der Fenſter die Zeiterſparuiß nicht in Betracht gekommen wäre. Außer den erwähnten Lüftungs⸗ arten ſind noch oberhalb im Forſt Luftgaͤnge angebracht, nime lich Klappen, welche nach der gewöhnlichen Art durch Schnüre geöffnet werden. P Bo in der Mitte der Votderfronte i ein 7“ lan- ger, 6' breiter und 47 tiefer Waſferbehälter von gebrannten Steinen in Cement vermauert angelegt. Er dient nicht allein zur Kultur von Waſſerpflanzen, ſondern auch um Waſſer von einer etwas erhöhten Temperatur um Beyiegen daraus zu ſchöp⸗ fen. Der obere Rand des Behälters iſt mit Brettern ab gedeckt. Das Föttrebmen 1 das Wikderithehen der Winter⸗ terfenſter, eine Arbeit die ſich jähtlich wiederholt, war früher und noch vor Erhöhung des. Hauſes ſchon ſehr beſchwerlich und bei den flachlie enden dy im Sade felbit. nicht obne e UAE Arbeit ee a geſche m te. groß and w bea. D$ WALDE ſich URUCCCEHETIUD Platz findet, welches welt über die Biltenlage e a reicht, un der Höhe des Gebaͤudes verpattrifimigia vermehrt haben, und wenn gleich bei dieſer Arbeit Jimmerleute, die im Klettern geübt find, zur Hülfe genommen würden, je wäre dadurch we⸗ der die Gefahr für Perſonen, noch die ſehr leichte Beſchädi⸗ digung der großen und ſchweren Fenſter, welche auf Leitern heruntergebracht werden mußten, beſeitigt. Es wurde daher nothwendig eine Vorrichtung zu treffen, durch welche fid dies Geſchaͤft bequemer und gefahrloſer bewerkſtelligen (aft, und es ift dieſerhalb in jedem Wandſtiel etwa 4“ unterhalb des Ge⸗ ſimſes eine ſtarke eiſerne Defe eingeſchraubt, deren gerader Theil durch die ganze Holzſtärke reicht, und der auf der Hin⸗ terſeite mit einer Schraubenmutter verſehen it. Etwa 3° une ter der Oeſe ift ein Stift in ähnlicher Art im Stiele befeſtigt, und in der Oeſe und dem Stifte kann, wenn die Arbeit vor⸗ genommen werden ſoll, ein aus eifernen Stangen zufi immens gefegter Conſol eingehangen werden. Es find davor 4 Stück angefertigt, die ſobald ſie mit Brettern belegt werden, einen feſten Gang bilden, der die Lang ge von 3 Fenſterbreiten hat, und von welchem aus das Abnehmen und Herunterlaſſen det Fenſter, beſonders der Dachfenster bequemer und gefahrloſer geſchehen kann, als es von langen und ſchwankenden Leitern möglich Wt In der maſſiven Hinterfronte " find, um zu den flachliegenden Fenſtern im Dache zu gefangen, ebenfalls Oefen und Stifte eingemauert worden. * Die Benutzung des Raumes Geh, fo iſt darüber mit Bezugnahme auf die mit D i inete Sigur, Folgendes zu bemerken. Deer innere Naum ift in Becke x m abgetheilt, welche mit einer niedrigen nur o über dem Boden des oufes bervor⸗ ragenden Einfaſſung bon Holz umgeben ‚find, In dieſen Bee⸗ ten ſind für größere Topfgewächſe gemauerte Poſtamente 1, angebracht, und zwiſchen dieſen und um f "per eben entwe⸗ der Pflanzen in der freien Erde oder in Töpfen. In der Mitte des Hauſes iſt ein größeres Poſtament i3 befindlich, worauf ein großes Erempler der Latania borbonicà feinen mit ſeinen ausgebreiteten Wedeln eine Krone von etwa im Durchmeſſer bildet Die 3 o waren Nes beſtreut, der aber, da er fei u den 5 Bine jetzt mit en eden und Pönnen bejtändig / 380 vom Staub und Schmutz rein gehalten werden. Der ſchon früher erwähnte Waſſerbehälter ijt in Fig. D mit n bezeich⸗ net, und daß rings an den Wänden über den Kanälen in ber Schwellenhöhe Bretter (ſogenannte Kanalbretter) angebracht ſind, worauf Topfgewächſe ſtehen, verſteht ſich von ſelbſt. Das Gebäude macht von Außen, ungeachtet ſeiner von der Nothwendigkeit gebotenen außergewöhnlichen Form, keinen unangenehmen Eindruck, und von Innen iſt der Anblick, bee ſonders von der Gallerie p aus geſehen, überraſchend, weil das Auge auf lauter fremdartige Pflanzen-Formen trifft. Nachſchrift. Das Haus faßt im Ganzen über 1300 Töpfe und Kü⸗ bel von verſchiedener Größe, in denen Pflanzen aus zahlrei⸗ chen Familien kultivirt werden. Es befinden ſich in demſel⸗ ben namentlich große Exemplare von Farrn, Aroideen, Palmen, Muſaceen, Seitamineen, Pandaneen und Cycadeen, ferner eine Menge lilienartiger Pflanzen, aus den Familien der Bromeliaceae, Amaryllideae, Smilaci- neae, Tulipaceae, Asphodeleae, und von dieſen beſonders die Dracaena- und Cordyline-Xrten, dann zahlreiche Ur- ticeae und Euphorbiaceae, endlich verſchiedene Cacteae, vorzüglich diejenigen aus der Abtheilung der Opuntiaceae. Für den Sommer wird das Haus von einem großen Theil der Pflanzen, die im Winter daſelbſt aufbewahrt wer⸗ den, befreiet; denn alle Eremplare aus den Familien der Gra- mineae, Verbenaceae, Labiatae, Acanthaceae, Solana- ceae, Cacteae, Compositeae, Malvaceae, Leguminoseae u. a. werden ins Freie geſtellt, wo fie bis zu Ende des Som⸗ mers verbleiben. Dadurch wird aber dem Hauſe keineswegs fein Schmuck geraubt, vielmehr treten nun erft die zurückge⸗ bliebenen Haupt⸗ und Pracht⸗Exemplare recht deutlich hervor, gewinnen hinlänglich Raum, Luft und Licht, um ſich beſſer ausdehnen und ausbilden zu können, und werden dadurch ge⸗ kraͤftigt genug, daß fie den Winter hindurch ſelbſt in den ent- fernteſten Theilen des Hauſes zu vegetiren vermögen. Die Hinterwand über den Gallerien, die Säulen, die Stiele an der Fenſterfronte find mit vielen Arten von Schlingpflan⸗ zen bekleidet, wodurch jedoch den übrigen Pflanzen hinſicht⸗ lich des Lichtes und der Sonne kein Abbruch geſchieht. O. Verſchiedenes © aus engliſchen Gartenſchriften. "i Epacris coccinea, In der großen Nursery (Handelsgärtnerei) des Herrn H. Low zu Upper» Clapton bei London, ijf bie neue und fehöne Epacris cóccinea in kleinen Exemplaren für drei Guineen (21 Thl.) zu erhalten. (Gardener's Chronicle.) * Fuchsia St. Clare. Dieſe prächtige Fuchſie wurde vom Herrn Menhan, Gärtner bei Obriſt Harcourt zu St. Clare auf der Inſel Man gezogen, und die Herren Youell, Beſitzer der „Great Yarmouth Nursery“ haben die ganze Vermehrung käuflich an ſich gebracht. Herr Dr. Lindley preißt dieſe Fuchſie als die ſchönſte aller bekannten Varietäten. Die Blumen find 3 Zoll lang, die Röhre und Kelchblätter von leuchtendem Kar⸗ min, die Kronenblätter roſa-purpurfarben. Die Pflanze blüht ungemein leicht und voll. Ein einziger Zweig hatte gegen 200 Blumen. Anfangs April 1843 find Pflanzen zu 103 dil fing in obengenannter Handelsgärtnerei zu beziehen. Die größte Sorgfalt beim Verpacken der Pflanzen, die nach Deutſchland be⸗ ſtimmt find, fo wie der gebräuchliche Rabatt bei der Abnahme von 6 Pflanzen, wird verſprochen. (Gardener's Chronicle.) Tropaeolum azureum. Dieſes ſehr zu empfehlende Tropaeolum wurde am 4. Oktober in der Verſammlung der Gartenbau-Geſellſchaft zu London von den Herren Veitch und Sohn zu Exeter aufe geſtellt. Es hat ganz den Habitus von T. tricolor, bie Blü⸗ then ſind von einer angenehmen hellblauen Farbe, ähnlich denen von Lechenaultia biloba. Herr Veitch und Sohn, Han⸗ delsgärtner zu Exeter, können einige ſtarke Knollen dieſes neuen Tropaeolum käuflich überlaſſen. (Gardener's Chronicle.) Gewicht ausgezeichneter Naturproduete. Folgende Früchte find in den letzten Austellungen der 381 verſchiedenen Gartenbau-Geſellſchaften in Großbritannien aus⸗ geſtellt geweſen.“) Ananas. Enville: Zwölfbeerig; 7 Pf. 14 Loth ſchwer, 103 Zoll lang (ohne Krone) und 6 Zoll breit. Providence: Zehnbeerig; 8 Pf. 6 Loth ſchwer, 10 Zoll lang, 63 Zoll breit. Montserat: Achtbeerig; 6 Pf. 12 Loth ſchwer, 8 Zoll lang, 7 Zoll breit. Grüne Antigua: Achtbeerig; 53 Pf. ſchwer, 8 Zoll lang, 6 Zoll breit. Schwarze Antigua: Zehn⸗ beerig; 57 Pf. fer, 82 Zoll lang, 5 Zoll breit. Weintrauben. Muskat von Alexandrien: Traube wog 2 Pf. 22 Loth und enthielt ungefähr 260 Beeren. Birnen. Beurré Diel Nr. 1. hatte ein Gewicht von 30 Loth, eine Länge von 4 Zoll und eine Breite von 31 Joll; es war eine ausgezeichnete Birne, an einem Spalierbaum er- zogen. Belle et Bonne war ebenfalls eine ſchöne Frucht von 26 Loth ſchwer, 31 Zoll lang und 32 Zoll breit. Aepfel, Alkriston, eine gute Frucht, hatte ein Gewicht von 26 Loth, 3 Zoll Höhe und 4 Zoll Breite. Reinette de Canada wog 22 Loth, war 3 Zoll hoch und 33 Zoll breit; es iſt eine ſehr zu empfehlende Frucht. Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. à Vom Herrn Theodor Eduard rian. Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. Cortſetzung.) Fünfte Klaſſe. Moſchus Erdbeeren. Dieſe Abtheilung bildet eine in ſich ſtreng abgeſchloſſene Familie unter den Erdbeeren, die, abgeſehen von manchem äu⸗ ßeren Unterſchiede, vor den übrigen auch noch die Eigenſchaft be⸗ ſitzt, daß die hierher gehörenden Pflanzen entweder männliche ) In der Nummer 41. des Gardener's Chronicle befinden fid) nicht weniger als 52 Berichte verſchiedener * die im —— und Oktober Statt hatten. Die oder weibliche Zwitter ſind (ſiehe oben), und in dieſer Hinſicht von vielen, welche ihren Geſchlechtszuſtand nicht gekannt haben, aus den Gärten verbannt worden find. Aber mit Unrecht. Denn da, wo beide Geſchlechter untermengt gepflanzt werden, wird es nie an einer reichlichen Ernte fehlen! Das Verhaͤlt⸗ niß der männlichen Individuen zu den weiblichen bei der An⸗ lage von Moſchus-Erdbeeren, ſollte wie 1 zu 10 fein. Denn wenn man mehr männliche Pflanzen auspflanzt, ſo erhält man nicht ſelten eine fo große Menge nichts taugender Ausläufer, daß dadurch die beſſeren unterdrückt und erſtickt werden. Die beſten Sorten Mofus -Erdbeeren find die ſchwarze, die große flache und die proliferirende oder Königliche. — Alle wachſen zwar mehr oder weniger gut in leichtem Boden, ſobald derſelbe nur reich gedüngt und tief locker iſt; allein weit üppiger wird ihr Wachsthum und größer die Früchte im niedrigen etwas feuchten Erdreich, woſelbſt ſaͤmmtliche Sor- ten auch der Hitze mehr widerſtehen. Die Moſchus-Erdbeeren machen febr viel Ausläufer, die fleißig abgenommen werden müjfen, da die Anlage derſelben ſonſt ſo verwächſt, daß es im entgegengeſetzten Falle faſt un⸗ möglich wird, ſie in gutem Stande zu erhalten. Im zweiten Jahre erreichen die Pflanzen ihre größte Vollkommenheit und müſſen darauf durch andere erſetzt werden. Sechſte Klaſſe. i Grüne Erdbeeren. Sämmtliche Sorten diefer affe find, wie bereits bemerkt worden iſt, keiner allgemeinen Kultur werth, und haben nur für Sammler Intereſſe. Sie lieben einen wilden Boden, etwas ſchattige und feuchte Lage. Siebente Klaſſe. : Alpen: uno Wald⸗Erdbeeren. Die ſchätzbarſten Sorten dieſer Klaſſe find die rothe Alpen⸗ oder Monats- Erdbeere, die rothe und weiße Wald⸗ Erdbeere und die Erdbeere von Montreuil. Die drei erſten Sorten lieben einen milden, reichhaltigen Boden, der vegeta⸗ biliſche Beſtandtheile mit etwas Sand gemengt enthalten muß; daher ihnen Lauberde beſonders zuſagt. Die beſte Lage = fie ijt eine etwas ſchattige und niedrige. Die Grbbe N Montreuil dahingegen nimmt ſchon eher mit einem — lichen, wenn nur reichhaltigem Gartenboden mit offener Lage fürlieb. In ſchwerem Boden wachſen die Alpen⸗ und Wald⸗ 332 Erdbeeren zwar auch; allein ihre Früchte werden be we⸗ niger ſaftig und bekommen nicht das Aroma. Die rothe Alpen⸗, Monats- oder ee e Erd⸗ beere iſt eine Form, welche in jeder Beziehung am vollkom⸗ menſten wird, wenn man. fie jahrlich aus Samen erzieht, ſonſt wird fie zuſehends schlechter, und verliert ihre guten Eigenſchaften nach einigen Jahren nicht nur gänzlich, ſondern ändert ſelbſt ihre rothe Farbe in die weiße. imi Acer de Paris. Tom. XXVII. pag. 337.) à Zau dem Zweck ſäet man die d om 0 ben länglichen und koniſchen Früchten entweder im Februar oder März, verſetzt die Pflänzchen, wenn ſie das zweite Blatt ge- macht haben, auf das Schulbeet, und wenn ſie hier erſtarkt ſind, an den Ort ihrer Beſtimmung im Abſtande von 16 bis 18 Joll ins Gevierte. Vier bis fünf Monate nach der Aus⸗ ſaat tragen die Pflanzen ſchon Früchte. Nach einer andern und in mancher Bgm been Methode wird die Ausſaat der Alpen⸗Erdbeere im Laufe des Monats Juni gemacht. Die Samen gehen um dieſe Zeit in Mw hia 18 Tagen auf, die jungen Pflanzen bleiben bei ge⸗ böriger Pflege den Winter über im Samenbeet ſtehen, und werden im März des nächſten Jahres auf das Tragbeet ge⸗ pflanzt. Bei fleißiger und ſorgfältiger Behandlung erſtarken die jungen lebenskräftigen Pflanzen febr bald, und machen nach allen Seiten hin Ausläufer und einzelne Blumenſtiele, die man aber beide und beim erſten Erſcheinen abnehmen ober untere ~ drücken muß, um dadurch den Wachenheim, ‚der Sang i in allen feinen, Theilen zu begünstigen. Nach dieſer und der früher gegebenen Sor werden ſie nun bis zum balben Juni behandelt; allein von dieſer Zeit an läßt man die erſtarkten Pflanzen Ausläufer und Blumen⸗ ſtiele machen, ſoviel als fie: nur wollen; dahingegen aber wer- den den Ausläufern, die abwechſelnd an jedem Gelenk, an dieſem eine Pflanze, an jenem eine neue Verzweigung treiben, die ſich etwa zeigenden Blumenſtiele beim erſten Entſtehen genommen, indem von denſelben die Ernte fis en wh se à en Jahre erzielt werden foll. iii cu man den Alpen⸗Erdbeeren die Ausläufer, si zum i nimmt, unb. mur ‚von, den ſich ſpäter erzeugenden „gründet ſich auf Erfahrung. Es hat fih „daß die letzteren nicht nur, weit frucht⸗ die ſelbſt auch der Mufterpflanze in ſo fern vorzuzieben ſind, als ſie weniger ins Kraut wachſen, deſto mehr aber ihre Kräfte auf Fruchtbildung verwenden. Da die Alpen Erdbeere mit ihren Wurzeln nur flach ſtreicht, erfordert ſie, im Fall die Anlage nicht etwas ſchattig und feucht liegt, viel Waſſer, und dieſes um ſo mehr, wenn der Samen trocken iſt, und man eine fortdauernde Ernte beabſich⸗ tigt. Mangel an Feuchtigkeit Bi bie iota auf. Au macht die Pflanzen vertrocknen. i Die Wuld - Erdbeere wird der Alpen⸗ e ind jedoch nicht fo. häufig ins ben Gärten angebaut; die Varietät mit weißen Früchten reift am: W undi, hat in walten Be⸗ ziehung einigen Werth. Die Erdbeere von Montreuif. jue 1 Fressant Duch. ſoll zwar auch nur ein Abkömmling der Wald⸗Erd⸗ beere fein: (2); allein in dieſem Falle hat ſie ſich durch die Kultur ſo ſehr verändert, daß e Bu. Es rnt. jene in ihr wieder zu erkennen. Poiteau, welcher im Suami Tom: " pag. 103. dr ausführliche Beſchreibung, und pl. 39 und 40. ſehr gute Abbildungen von der Montreuiller Erdbeere. giebt, ſagt, was ihre Kultur um Paris anbetrifft, Folgendes darüber. Es ſind vorzugsweiſe die Ortſchaften Montreuil, Cha- ronne und Bagnoles bei Paris, wo dieſe Erdbeere durch forgfältige Behandlung in der größten Vollkommenheit angebaut wird. Die erſten Früchte ſind von einer außerordentlichen Größe, und es ſcheint, als hätten ſich hier mehrere in eiter einzigen vereinigt, daher auch ihr Kern ſehr verſchieden iſt. Die Vermehrung geſchieht durch Ausläufer, seltener durch Samen, indem manche Gärtner von Vil- Bouzin unb Seaux- les- Chartreux der Meinung find, als trügen ſie deren keine. Der Boden dieſer Gegend iſt fündig und leicht. Nachdem derſelbe den Pflanzen zuſagend vorbereitet iſt, pflanzt man ſie um ſtarke Stauden zu erhalten zu 6 bis 7 zuſammen, im Abſtand ungefähr 1 Fuß, und nennen die Gärtner ſolche Staude Mütter (meres.) Das Pflanzen gefhicht, im November. 3m Frühjahr und Anfangs Sommer wachſen die Pflanzen freudig empor, machen nach allen S Seiten pin Ausläufer und auch mo Blumenſtile, von denen erſtere, m die Mutter en t nicht zu fomi chen, vorläufig Im uebrigen behandelt man die nn mo. gegebener Von | M det Milte des Au guſts an. laßt LA de, Austin = wachſen, welche ‚die, Beete n bung Zei heigifalt eſtalt bedecken, daß man die Mutter kaum noch von ihren Kindern unterſchei⸗ den kann. Im Oktober und November werden die Ausläu⸗ fer abgenommen, und bie n-higen und beſten auf eine Schulra⸗ batte gepflanzt, wo ſie über Winter ſtehen bleiben, und bei ſtrenger Kälte gedeckt werden. Gleichzeitig werden auch die Mutter beete gereinigt, aufgelockert und mit dem berſehen, was zu ihrem beſten Gedeihen beitragen kann. Im folgenden Jahre geben ſie eine zweite Ernte, Ausläufer zur Vermehrung, und werden nach dieſer Zeit aufgehoben. „Ende März und Anfangs April, bringt man die auf dem Schulbeet überwinterten Pflanzen an den Ort ihrer, Beſtim⸗ mung, pfl anzt ſie daſelbſt 18 Jol ius Sevierte, begießt ſie, halt ſie von allem Unkraut rein, und wiederholt das Eine oder das Andere jo. oft es ſich nöthig macht. In demſelben Jahre erntet man nun zwar ſchon Früchte; allein doch nur wenige und nicht größere, als die der gemeinen Wald⸗Erd⸗ beere. Im zweiten und dritten Jahre bingegen vermehrt ſich die Zahl der Früchte bedeutend, und nehmen dieſelben an Größe um ſo mehr zu, je mehr Fleiß und Sorgfalt man wozu auch die ſtete Wee der ihrer. Kultur ſchenkt, Ausläufer gehört. Nach der Ernte des dritten Jahres läßt man dieſe jedoch wachſen, benutzt. ſie zur Anlage neuer Beete wie jene oben, und entledigt fi fih der Mutterpflanze, um das Land zu irgend einer andern Kultur zu benutzen. Nach dem, was ich bisher ſowohl über Senine als über ſpecielle Kultur der Erdbeeren im freien Lande geſagt : babe, werden dieſelben nur auf Der izontal liegenden Beeten, ohne dieſe anders, als durch düngende und den Boden ver- beſſernde Subſtanzen zubereitet zu haben, gepflanzt. Allein da man in neuerer Seit” nicht nur Verſuche gemacht hat, Erd⸗ beeren, auf ſchief liegenden Ebenen und Erdrüͤcken ꝛc. zu pflan⸗ zen, ſondern den horizontal liegenden Beeten auch eine Vor⸗ kehrung zur künſtlichen Bewäſſerung zu geben; ſo füge ich dem Vorhergehenden noch Folgendes inc: Um früh reife Erdbeeren zu haben, pflanze n man dieſel⸗ am entweder auf Terraſſen an ſüdlich gelegenen Abhängen, die von € Skeinen gehalten werden, oder man mache Erd⸗ rücken von einer der Sorte entsprechenden Bodenart, welche an ihrer Baſis 4 Fuß breit ſind, und deren beide Län⸗ genſeiten fid in einem Winkel von 45° neigen. Die Ober⸗ fläche dieſer Erdrücken oder Wälle belege man mit zerſthlage⸗ nen Steinen, und pflanze die Erdbeerſtöcke dazwiſchen. — Von ſolcher Anlage erlangt, man, einen doppelten Vortheil; einmal reifen frühe Sorten auf der Südſeite um ſo früher, und ſpäte auf der Nordſeite um ſo ſpäter. Bei geringer Bodentiefe hat diefe Methode, noch den Vorzug, daß die, Wur⸗ zeln eine großere Tiefe von Dammerde erhalten;, die auf der fudi ichen Seite liegenden Steine nehmen die Strablen der Sonne nicht nur an und reflektiren ſie, ſondern ſie halten. auch unter fib die Feuchtigkeit beffer an, jo daß bei trockener. Witterung dieſe Wälle weniger Waſſer erfordern, als die gewöhnlichen Beete. Außer den angegebenen Vortheilen kommt auch noch der hierzu, daß die Früchte bei beftigem Regen frei von Schmutz bleiben. An einigen Orten in England hat man angefangen, den Erdbeerbeeten von 3 Fuß Breite 4 Joll hohe Seiten von mit Mörtel verbundenen Steinen zu geben. Jedes ſolcher Beete wird mit 2 Linien Pflanzen beſetzt, die, ba: ſie theils durch die Fußwege, theils von oben vortheilhaft 11 i Pen können, ſehr reichlich und nachhaltig tragen. Sum Zweck einer angemeſſenen Bewäſſerung der Erd⸗ beerpflanzen macht man zwiſchen den Pflanzenreihen auch Nin- nen von Dachziegeln oder Lehm, um durch dieſelben den Wur⸗ zeln die $5145 Feuchti geit deſto beſſer ima u können. 3s Qortícpumg folgt) > fi Fall Die, ‚fhönbläbenden Bilanzen, welche im | Botanical Magazine und in Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den Ami Blumen. und Fan E frian Wait, 1. Conti, Ba aeris (Taf... 3974) Y Echinocactus denterius Lehm. * t i Odile] 1842 : j use ute Es if. biek eine de Breiten woll bekannte Art die ſich durch ihre ge zeichnet. 384 (Taf. 3975.) Stelis atropurpurea Hook. * (Gynandria Monandria. Orchideae.) Der Herzog von Bedford erhielt dieſe niedliche Art durch Herrn Parkinſon aus Mejico. Dennoch ijt diefe Pflanze zu unbedeutend, um ſie den Freunden dieſer großen Pflanzenfamilie beſonders zu empfehlen. Die Blumen ſind purpurroth. (Iſt runs, wi eine rothblühende Varietät der Ste- lis micrantha Kl 2. Edward's Botanical Register. October 1842. (Taf. 55.) Aörides crispum Ländl. [A?ér. Brookei Batem. in Bot. Reg. 1841.] (Gynandria Monandria. Orchideae.) Herr Bateman theilt Folgendes über dieſe Pflanze mit. „Dieſe herrliche Art blühte kürzlich in der Sammlung des Sir Richard Brooke zu Norton Priory, dem zu Eh- ren ich ſie benannt habe. In Bezug auf die Größe ihrer Blumen übertrifft ſie alle bekannte Arten dieſer Gattung; die Kronenlippe allein ijt über einen Soll lang, herrlich mit Roſa gezeichnet; die übrigen Theile der Blume ſind blendend weiß. Sie ſteht dem Aérides affine nahe, doch ijt fie davon ver⸗ ſchieden. Das Vaterland derſelben kann nicht mit Gewißheit angegeben werden.“ Dieſes Aérides Brooke it nichts weiter als Aérides erispum Lindl. in Wall. Cat., welches ein Bewohner des kleinen Thales Courtallum, nahe der Südſpitze der Indiſchen Halbinſel iſt. Es iſt unſtreitig die ſchönſte Art der Gattung, und verdient in jede Prachtſammlung aufgenommen zu wer⸗ den. Die . verlangt ein feuchtes und warmes Haus, und beſonders ſagt ihr ein Standort über einem Waſſerbaſſin zu, da ſie im wachſenden Zuſtande viel Feuchtigkeit verlangt. (Taf, 56.) Double red Azalea indica. Gefüllte rothe indiſche Azalea. Die Schönheit der Azaleen, die, obgleich chineſiſch, dennoch indiſch genannt werden, iſt zu allgemein bekannt, um hier noch näher erörtert zu werden. Ihre unzähligen Varietäten, ihre brillanten Farben, zarte Textur und die Fülle der Blumen ſtellen ſie an die Spitze der meiſten Kulturpflanzen. Die meiſten derſelben ſind einfach, was nach unſerer Meinung nichts Geringes iſt, denn eine gefüllte Blume iſt ſelten ſchöner, aus⸗ genommen wenn ihre Theile ſo arrangirt ſind, daß ſie eine vollkommene Symmetrie bilden. Dieſes iſt nun zwar nicht der Fall mit dieſer roth gefärbten Art, jedoch ſind ihre Blumen groß, aber mangelhaft in Schönheit der Form. Doch ſie iſt ſelten, und eine unterſchiedene Art, zwei Umſtände, die ſie in den Augen eines Sammlers werthvoll machen. Die Pflanze ſtammt aus Shin, ijt aber nicht von Kämpfer aufgeführt worden. Gleich anderen Arten vermehrt ſie ſich leicht durch Steck⸗ linge, oder durch Veredlung auf geringere Arten, Die Be⸗ handlung weicht ſonſt von den übrigen Azaleen nicht ab. s Druckfehler. In Nr. 42 m 43 der Allgem. Gartenz. » zu verbeffern: S. 322 Sp. 1 Z. 13 v. u. ſtatt Brown I. Bro g — 332 1 - " yw yai yeh L Hymenobrycbis. = = 72-201. - mocrostachya I. macrostachya 7 7 2 0109.5. - Atrotropis J. Atotropis 5 „2 2 v. u. - Frucht l. Tracht. n Hedysareae l. Hedysarea. In Nr. 44 der Allg. Gartenz. p. 346 in der Anmerkung zweite Zeile von unten ift einzuschalten: Moor- und Sumpf. Es muß alſo heißen das „tägliche Gießen der Moor. und i gas — Von dieſer Lon dieser Zeitſchriſt ericeinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Tertes erſorderlich in, werden. Der Preis des Jahrgangs ift 4 Thlr. Holzſchnitte beigegeben wer lungen auf diefe Zeitſchriſt nr. ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Berlag der Nanckſchen Buchhandin dee Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. ans Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, b Gurte as -oO König Preuß. G „Albert Zeh; uy 203 Sonnabend, den 3. December. | Ueber die dritte Georginen⸗Ausſtellung in Defan. (Original- Bericht des Anhaltiſchen Gartenbau- Vereins.) Nachdem der Anhaltiſche Gartenbau⸗Verein in Deſſau vor zwei. Jahren fid zum erſten Male entſchloſſen hatte, eine Georginen⸗Ausſtellung zu veranſtalten, und durch den, den da⸗ maligen Verhältniſſen nach, über Erwarten günſtigen Erfolg aufgemuntert, auch im vorigen Jahre auf der angetretenen Bahn weitergeſchritten war, durfte derſelbe im gegenwärtigen die Fortſetzung dieſes Unternehmens nicht aufgeben. Von Seiten des Vorſtandes wurde daher ein Ausſchuß aus den Mitgliedern des Vereins ernannt, der in einer am 25. Juni d. J. abgehaltenen Verſammlung die näheren Bedingungen die⸗ ſer dritten Ausſtellung ausarbeitete, und den 14. und 15. Sep⸗ tember als die dazu beſtimmten Tage anſetzte. Wie in den verfloſſenen Jahren wurde das darüber angefertigte Programm durch mehrere der geleſenſten in⸗ und ausländischen Ber zur allgemeineren Kenntniß gebracht. Niemand konnte zu dieſer Zeit nur einigermaßen vor⸗ ausſehen, wie günſtig oder ungünſtig ſich die Witterung des angehenden Sommers bei weiterm Vorrücken deſſelben geſtal⸗ 386 ten würde, und die nachher eintretende, außerordentliche Ent⸗ wickelung einer faſt tropiſchen Wärme, verbunden mit einer eben ſo anhaltenden als ungewöhnlichen Dürre, wodurch, ne⸗ ben vielen andern Gewächſen, auch befonders die Georginen weſentlichen Schaden erlitten, mußten nun nothwendiger Weiſe die gerechte Beſorgniß erwecken, daß durch das Zuſammentreffen ſolcher nachtheiligen Einflüſſe die angekündigte Georginen-Aus⸗ ſtellung in ihrer Ausführung geſtört werden möchte. Indeſſen der mit dem letzten Auguſt einfallende, wohlthätige Regen, und die mit dem Vorrücken des Sommers nun länger wer⸗ denden kühlern Nächte belebten die Vegetation aufs Neue, und es wurde daher die Ausführung des einmal gefaßten und bekannt gemachten Vorhabens beſchloſſen, folte auch diefe dritte Georginen-Ausſtellung in einer oder anderer Hinſicht ihren beiden Vorgängerinnen etwas nachſtehen. Wenn nun auch die angedeuteten Umſtände ſich wirklich in manchem Bezuge beſtätigten, und den Glanz der diesjährigen Ansſtellung leider ſehr beeinträchtigt hatten, ſo wurde den⸗ ^ nod, dem allgemeinen Ausſpruche zufolge, die Erwartung Al⸗ ler auf das angenehmſte übertroffen. Hatte die ungünſtige Witterung auch auf die Maſſe und Anzahl der eingelieferten Blumen nachtheilig eingewirkt, ſo war es dagegen um ſo er⸗ freulicher, daß in Hinſicht der Neuheit und Vollkommenheit der Blumen keineswegs ein Unterſchied gegen die früheren “er Ausſtellungen bemerkt werden konnte. Die Aufſtellung der eingeſchickten Blumen geſchah a am c E Septbr. Vormittags auf ähnliche Weiſe, wie im vorigen Jahre, ſo weit die verehrlichen Herren Einſender ihre Blumen nicht ſchon geordnet beigebracht hatten. Die zur Concurrenz beſtimmten Blumen wurden zur beſſern Ueberſicht der Herren Preisrichter — in einem abgefonderten Zimmer auf: geſtellt. Von den zu dieſem ` hip höflichſt eingeladenen Herren hatten fid eingefunden: i Herr Kaufmann C. Denant aus Berlin, Herr Kunſt⸗ r giten Deppe aus Witzleben bei Charlottenburg, Herr ter Goͤrner aus Luckau, Herr Profeſſor Naumann ^ dn P Bachomäatenfatitant Schmidt aus Gr. ti Weiſe aus Halle 8 gütigſt übertunen. Nach ; t und Prüfung der. vorliegen- den Blumen kamen obige Herren auf folgenden Beſchluß. Im Allgemeinen urtheilen ſie: daß jede billige Erwartung, die man, bei den vorher Statt ger habten ungünſtigen Witterungs⸗Einflüſſen, und der dadurch erzeugten außergewöhnlichen Menge von Inſecten, die ben Ger orginen in vielen Stücken ſo verderblich geworden ſeien, habe hegen können, dennoch bei Weitem übertroffen ſei. Die Jahl der eingelieferten Schmuckblumen fei zwar gegen die der vore angegangenen Jahre viel geringer, dafür aber ſeien auch die Concurrenzblumen in größerer Menge vorhanden. 2. Im Beſonderen gaben ſie ihr Urtheil dahin ab: A. Hinſichts der eingeſendeten Samenblumen: Wirklich neue diesjährige Sämlinge, die noch nicht wei⸗ ter zur Verbreitung gekommen, waren außer einigen Sorten der Herrn Deppe & Ohſe aus Witzleben bei Charlottenburg, nicht da, und konnte daher keine Preisbeſtimmung in dieſer Hinſicht gegeben werden. Vorjährige recht ſchöne Samenblu⸗ men, die aber, gegen die feſtgeſetzten Bedingungen des Pro⸗ gramms, ſchon in andere Hände übergegangen waren, hatten die Herren Deppe & Obſe, Deegen und Sieckmann ein geliefert, und verdienten daraus hervorgehoben zu werden: 1. Von den Herren Deppe & Ohſe: Antigone, a Mercur und Käthchen von Heilbronn. 2. Vom Herrn Deegen aus Köſtritz bei Gera: Ferdi- nand I., Erzherzog Palatinus, Erzherzog Friedrich und Fabricant Thiele. 3. Vom Herrn Sieckmann aus Köſtritz: Rival von Eng- | land, Louise, Theodor, Auguste, Louise Werker und Melchior. erg EN Da die oben angedeuteten Umſtände gegen die Defin- mung ad 3 des Programms (beſondere Bedingungen für Sa⸗ menblumen) liefen, ſo hielten fich dieſerhalb die Preisrichter nicht für ermächtigt, einem der drei Herren einen Preis wirklich zugufpreben B. Hinſichts der eingelleferten «dt unb & ^" Zaufbblumen 7 1 waren von folgenden Herren Goflettionen zur Preis- iei ausgeſtellt worden, nämlich von: 1. Herrn Chriſt. Deegen aus Köſtritz. | 2. Herren Deppe KOhſe aus Wigleben bei Sparfotenbutg 387 3. Herrn Hofgärtner Richter aus Luiſium bei Deſſau. 4. Herrn Wachswaarenfabrikant J. C. Schmidt aus Sn 5. Herrn Sieckmann aus Köſtritz. 6. Herrn Werker, Magiſtratsgärtner im le Wil helms⸗Garten bei Magdeburg. Die Collektionen dieſer genannten Herren waren jees in verſchiedener Hinſicht ausgezeichnet, und was der einen in Rückſicht der Neuheit und Seltenheit der Sorten etwa abge⸗ hen mochte, erſetzte dieſelbe durch Schönheit und Vollkommen⸗ beit der Exemplare, ſo daß die Herren Preisrichter nach reif⸗ licher Ueberlegung nicht umhin konnten, ſich dahin zu vereini⸗ gen, daß ſie den Collektionen der benannten ſechs Herren nur einen gleichen Rang zuſprachen, und die obige Folgeord⸗ nung daher alphabetiſch anordneten, ohne e einen wei⸗ tern Vorzug einzuräumen. Als die ausgezeichnetſten Blumen dieſer Collektionen vers dienen erwähnt zu werden: 1. Aus der des Herrn Deegen: Brides maid Groben), Fireking (Gaine), Leila (Wildmann), Princess royal (Hudson), Queen nnn Unique (Wal- ter). 2. Der Herren Deppe & Oppe: Conqueror of. the Plain (Sparry), Gloire de Versailles (Salter), North- ern Beauty (Robinson), Oriental Pearl (Alt- well), Queen (Ansell), Sulphur. (Poole). T 3. Des Herrn Hofgärtners Richter: Atalante (Ohse), Andrew Marwel (Woodmanscy), Nanny (Deegen), "Lady Woodhouse (?), Penelope (Hedley),: Tan- cred (Wildmann). 4. Des Herrn Schmidt: Coronation (Smith), Deuil de Decandolle (Salter), Hon. Mr. Abbot (Smith), Lord Ponsomby (Eldon), The Bachelor (Fawcett), The Bride (Fawcett). 5. Des Herrn Sieckmann: Hope 1 (Wild- mann), Beauty of Wakefield. (Barrot's), : Nord Star (Thomson). Des Herrn Werker: Due ile Bro hebt (Botain), £ laus Becker (Rinz), Prince ph Waler (pese, Triomphe de Liege (Defrésne).. Ziauur Bereicherung der Ausſtellung EM. nm Be Sammlungen von Schmuckblumen, die nicht zur Preisbewer⸗ Esmeralda (Defrésne), Lamette (Delresne), Nico- bung beſtimmt, zum Theil auch nicht dazu geeignet waren, eingeliefert worden, und waren darunter folgende zu be⸗ merken: des Herrn Brook von hier, der Frau Amtsräthin Fink von bier, des Herrn Handelsgärtners Graßhof von Quedlinburg, Herrn Subrektors Jahn von hier, Herrn Hof⸗ gärtners Kilian von Groß Kühnau bei Deſſau, Herrn Pfer⸗ dehändlers Samberg von hier, Herrn Hofgärtners Schoch von hier, R. C. Setretairs Herrn Schwabe von bier, Herrn Kaufmanns Senn von bier, er j C. Direktors Siebigk von hier. Eingeliefert waren im Ganzen: Concurrenzblumen 180 Schmuckblumen 1416 mmi tomm br in Summa 1596 Blumen; Freilich. eine euer Anzahl, weniger a im a Jahre. j Sehr geſchmackvoll waren ed ER wiehtt; m pon Herrn Werker zur Anſicht gebrachten Rundbouquets von Georginen, zugleich werthvoll wegen der dazu verwendeten ſchö⸗ nen Blumen. Ueberhaupt herrſchte im Allgemeinen, ſowohl unter den Mitgliedern des Vereins, als unter den auswärti⸗ gen Beſuchern unſerer Ausſtellung die Meinung, daß die von Herrn Werker eingelieferten Blumen vor allen andern den erſten Rang einzunehmen hätten, ſowohl theilweiſe in Betreff der Seltenheit und Neuheit der Sorten, als vorzüglich in Be⸗ zug auf die große Vollkommenheit jedes der vorhandenen Exemplare, und daß daher dieſem, bei- feiner Tüchtigkeit fo: beſcheidenen Manne wohl vorzugsweife ein Preis und zuer⸗ kannt werden ſollen. Nächſt ihm zeichnete fid die febr reichhaltige, aud vieles Neue enthaltende Sammlung des Herrn Hofgärtners Richtet gleichfalls durch beſondere Vollkommenheit der meiſten Blu⸗ men aus. Das Ausſtelungslolel m war ſowobl von bieſtgen und aus⸗ wärtigen Mitgliedern des Vereins, als auch von Pe a und fremden Schaulustigen zahlreich beſucht, und es gai diefe. lebhafte Theilnahme unferem- Vereine zu fren — Ro da die Beſuchenden fib der ſchon oben prüft Ur⸗ Möge das nägſfolgende Jahr alle Georgien Freunde dul recht i n a Weite und freundlicher 388 Harmonie bier in Deſſau vereinen, und ein günſtigeres Zu⸗ ſammentreffen der Umſtände Allen eine noch befriedigerende Rückerinnerung gewähren *). Briefliche Nachrichten ũber mehrere Gärten Italiens. Herrn T Stoll, 2 8 fus. uhr ——À i Neapel, den 16. Oktober 1842. et Lorenzo (bei Piſaro in Iſtrien, wo id drei Jahre als Gärtner angeſtellt geweſen,) konnte ich erſt am 17. Mai verlaſſen, und mich dann auch in Trient, der heftig wehenden Bora wegen, nicht früher als am 24. Abends einſchiffen. Um recht bald nach Genua zu kommen, verließ ich Venedig ſchon am 26. wieder, und langte am 28. in Ferrara an. Der bo⸗ taniſche Garten daſelbſt iff nur klein, und enthält, außer einer zahlreichen Sammlung von Fettpflanzen, nichts Beſonderes. Den 30. war ich in Bologna. Herr Profeſſor Bertoloni war fo gütig, mich ſelbſt im Garten herumzuführen, der ziem⸗ lich groß iſt und recht ſchöne Pflanzen enthält; die italieniſche Unordnung iſt aber dort zu Hauſe. Den beſchwerlichen Weg von Bologna nach Florenz legte ich in zwei Tagen zurück, wobei ich gewaltig von der exceſ⸗ ſiven Hitze auszuſtehen hatte. Hier ſind zwei botaniſche Gär⸗ ten, in denen ich aber gleichfalls die größte Unordnung und Unreinlichkeit antraf. Laurus Camphora, Pittosporum. To- bira, Melaleuca armillaris, Acacia Melanoxylon, Gamel- Auch in Berlin ſollte nach dem Vorſchlag des Herrn C. Den ant (Siehe Allgem. Gartenz. IX. p, 405.) eine Dahlien⸗Aus⸗ ; ed Statt finden, welche jedoch nicht zu Stande gekommen iſt. Es mag dahin geſtellt bleiben, aus welchem Grunde dieſe hübſche Idee nicht hat realiſirt werden können; es liegt entwe- der Anime, daß fidi zu wenige Theilnehmer dazu fanden, oder der außerordentlich trockenen Witterung des vergangenen Som⸗ , wo ſich nur in wenigen Gärten eine Dahlien⸗Flor in ihrer gewohnten Pracht zeigte, um Muſterblumen aufſtellen zu können. Herr Denant wird indef die Idee gewiß nicht auf. geben, um auch bier eine Dahlien⸗Ausſtellung im nächſten Jahre zu Stande jit bri zs es flet nicht zu bezweifeln, daß bie frei lich dazu die Hand bieten a Die Redaction. lia japonica u. m. a. gedeihen in den Gärten zu Florenz recht gut im Freien; die Citrus-Arten aber nur an gegen Süden gelegenen Mauern, wo ſie an Spalieren gezogen werden. Der Garten bei der Villa Boboli, eine ſehr große und in ihrer Art einzige Anlage, wird ſehr ordentlich und rein gehalten. Die Pflanzungen beſtehen größtentheils aus immergrünen Ge⸗ wächſen. Herrlich nimmt ſich ein kleiner Bergabhang aus, wel⸗ er mit Phoenix dactylifera, Chamaerops humilis, Yucca ‘Gloriosa und Agave americana beſetzt ijt. — Sechs Mig⸗ lien von Florenz iſt ein großer Park, Pratolino genannt, mit prächtigen Gruppen und reizenden Durchſichten. Herr Fritid, ein Deutſcher, welcher dieſen Park angelegt, iſt als Hofgaͤrtner dort angeſtellt. Schöne Privatgaͤrten giebt es in Florenz gar nicht. Am 6. Juni traf ich in dem ſchönen, aber todten Piſa ein. In dem ſchon ſeines Alters wegen berühmten botaniſchen Garten daſelbſt bewunderte auch ich die rieſenhaften Exemplare von Magnolia grandiflora, Sterculia platanifolia, Salisbu- ria adiantifolia, Phoenix dactylifera u. a., welche ſchon fo manchen Reiſenden entzückt haben. Mehrere Neuholländer und Capenſer, wie auch Orangen, halten bier gut im Freien aus. Von Livorno fuhr ich mit einem Dampfſchiffe nach Genua, wo ich am 8. des Morgens ankam. Es war mir eine An⸗ ſtellung im dortigen botaniſchen Garten in Ausſicht geſtellt wor- den; nun aber bedauerte der Director des Gartens, Herr Profeſſer de Notaris, daß ich zu ſpät gekommen; er habe, da er mich kaum mehr erwartete, die geringen, für den Gat» ten ausgeſetzten Fonds bereits verbraucht. Indeſſen kam er beim Gubernium ein, mich als Gärtner anſtellen zu dürfen, indem ein gelernter Gärtner zum Gedeihen des Inſtituts un⸗ bedingt nöthig, auch in Turin ein Däne als ſolcher am bo- taniſchen Garten bedienſtet ſei. Das Geſuch wurde aber mit dem Bemerke abgeſchlagen, daß für den Garten nicht mehr verwandt werden könne, als ein für allemal dazu ausgeſetzt fei. Herr de Notaris ſagte mir, die Herren vom Gubernium fänden es unbegreiflich, wie man einem Gärtner monatlich 80—90 Franken geben könne; das Pflanzen verſtehe ja ein Jeder, und zu dem, was darüber hinaus gehe, feider Pro⸗ feſſor da. Der Gärtner, welcher jetzt dort ijt, hat des Jahrs 400 Franken Gehalt. Sonach konnte ich denn nur einige Zeit mit Etiquetten⸗ Schreiben beſchäftigt werden. Alsdann machte ich eine Ei. Excurſion, die fih bis 20 Stunden 389 ſüdöſtlich von Genug in die Gebirge erſtreckte, und auf fh der ich etwa 300 Pflanzenarten ſammelte, von denen jeod" nur zwei Ranunkeln dem Herrn Prof. de Notaris neu mae ren. Die Jahreszeit war ſchon zu weit vorgeſchritten; auf den Feldern und überhaupt den ſonnigen Stellen hatte die Sonne bereits Alles verſengt. Was den botaniſchen Garten betrifft, ſo iſt derſelbe nur von geringer Ausdehnung, er hat aber eine febr ſchöne Lage und kann mit der Zeit recht gut werden; wenn nämlich Jemand hinkommt, welcher die Kultur der Pflanzen berjtebt. Es wer: den gegenwärtig alljährlich für mebrere hundert Franken Pflan⸗ zen angekauft, von welchen aber die feinern immer bald wie⸗ der zu Grunde gehen; denn von Pflanzenkultur haben die Leute auch nicht die leiſeſte Idee. So klagte mir Herr de Notaris, daß die Samen von Neuholländern und Faren- kräutern, die ihm aus deutſchen Gärten mitgetheilt würden, niemals aufgehen wollten, und führte mich zu den Töpfen, in welche dieſelben gejdet waren. Sie hatten 15 Zoll im Durch⸗ meſſer, und waren, damit der Same ja recht gut keime, zwei Zoll hoch mit Pferdemiſt bedeckt! Die Tropenpflanzen, unter denen ſich recht ſeltene Sachen befinden, ſind ganz mit Unge⸗ ziefer bedeckt; es denkt aber Niemand daran, ſie zu putzen. Die Privatgärten in Genua ſind ſehr unbedeutend, denn die Herrſchaften verwenden gar nichts darauf; ſie ſcheinen mehr Vergnügen an ſchönen Equipagen und Pferden zu haben, tout comme chez nous! Die Orangen gedeihen hier recht gut, wo ſie vor den Nordwinden geſchützt ſtehen. Nach Chiavari zu ſind mehrere Stunden lange Pflanzungen von Citronen und Apfelſinen. Die Agave americana findet man an allen Stra⸗ ßenrändern angepflanzt, auch dient fie faſt überall als Jaun. In Chiavari ſtanden 13 Stück neben einander in der ſchön⸗ ſten Blüthe; prachtvolle Pyramiden, die mich ſchon aus wei⸗ ter Ferne beſchäftigten. Mit einem Empfel ungsſchreiben — in welchem mich Herr de Notaris dem Intendanten ſämmtlicher Königl. For⸗ ſten und Gärten zu Neapel, Cavaliere de Guſſone, aufs an⸗ gelegentlichſte empfabl, fuhr ich den 27 Juni des Abends mit dem Dampfſchiffe von Genua nach Neapel ab, woſelbſt wir am 30. gegen Mittag, nachdem wir bei der Inſel Elba einen ſchweren Sturm überſtanden hatten, in den Hafen einliefen. Die Gegend von Genua iſt er mit der von Neapel aber läßt fie fij nicht vergleichen. Die lebbafteſte Pbantoſie kann fid unmoglich eine ſolche Fülle von Schoͤn⸗ beiten vereinigt denken, wie ſie die Natur verſchwenderiſch um den Golf von Neapel ausgeſtreut hat. Der Veſuv rauchte Mn- fangs wenig; jetzt aber ſtößt er eine mächtige Rauchſäule aus- Ich habe ihn bereits zweimal beſtiegen; das erſtemal konnte ich bis zur Mündung des Kraters vordringen; das zweitemal aber ſchlug die Flamme faſt bis zum Kraterrande auf. Herr von Guſſone war und iſt noch immer ſehr freund⸗ lich gegen mich, machte mir aber gleich von vorne herein me» nig Hoffnung auf ein Unterkommen: die Stellen, welche er zu vergeben habe, ſeien ſämmtlich beſetzt; von den wenigen, aber zum Theil ſehr guten Privatſtellen iſt vor der Hand keine erledigt. Auch in Palermo und andern Orten, wohin ſich Herr v. Guſſone für mich gewandt, war kein Poſten zu fine den. Ich halte mich nun ſchon an 3 Monate in dem Garten des Grafen Ricciardi auf, dem ein deutſcher Gärtner Namens Zeyber vorſteht. Dieſer Garten ſteht in Hinſicht ſeiner Exemplare vielleicht einzig in Europa da. Neuholländer⸗, Cap- und Tropen⸗ Pflanzen gedeihen vortrefflich im Freien. Alles wächſt in der mit vulkaniſcher Aſche gemiſchten Erde mit einer Ueppigkeit, die man ſich kaum vorzuſtellen vermag. Eu⸗ calypten machen die erſten Jahre Triebe von 18 — 20 Fuß Länge, und es befinden ſich an 150 Individuen aus dieſer Gattung im Garten angepflanzt. Von Eucalyptus elata hat ein Stamm, 2 Fuß über dem Boden, 8 Fuß 11 Zoll im Umkreiſe, und über 150 Fuß Höhe; eine Eucalyptus gigan- tea “), vom Herrn Zeyher vor 8 Jahren als Sämling aus⸗ gepflanzt, hat bereits einen Stamm, der, 2 Fuß überm Bo⸗ den, 7 Fuß 10 Zoll im Umfange bei mehr als 100 Fuß Höhe mißt. Man hat hier überhaupt 10 Arten, die ſämmtlich eine ſehr bedeutende Staͤrke erreichen, bis auf E. pulverulenta, welche einen ſchwächeren Wuchs hat. Von mehreren Laurus- Arten, namentlich aber von L. Camphora, von Banksia, Aca- cia, Callistemon, Casuarina, Pittosporum, Jambosa, . Tristania conferta, Olea gigantea, Elaeagnus Gussonii Gasp. u. m. a. find große Bäume vorhanden. Der Stamm einer Banksia emarginata hält, 2 Fuß über dem Boden, *) E. elata und gigantea kommen im Syſteme nicht vor; die Bäume von welchen die Rede it, gehören aber Exemplare geſehen, die IA einen 80 Fuß hohen Baume aus einem Neapolitaniſchen Garten ſtammten. C. Schauer. - gedeihen im Freien ohne alle Bedeckung ſehr gut. 390 2 Fuß 1 Zoll im Umfange. Pinus palustris hat dieſelbe Stärke. Pinus canariensis mißt in derſelben Höhe 5 Fuß, Araucaria imbricata 2 Fuß 11 Zoll, Araucaria brasiliensis 1 Fuß, Casuarina repens 3 Fuß im Umkreiſe des Stam⸗ mes. Strelitzia Reginae und Str. humilis, Sabal Adan- sonii, Astrapaea Wallichii und viele andere Tropenpflanzen Mela- leuca- Arten, M. armillaris. und styphelioides ausgenom⸗ men, kommen weniger gut fort. Mit Amaryllis Belladonna ſind ganze Rabatten beſetzt, welche im vorigen Monat pracht⸗ voll. geblüht haben. Der botaniſche Garten iſt ſehr groß und beſitzt manche ſchöne Pflanze. Ich bewunderte insbeſondere mehrere herrliche Palmen und ein Paar mächtige Exemplare von Pandanus utilis und P. odoratissimus. Die Unterhaltung des Gar- tens ſteht übrigens ganz auf italieniſchem Fuße. Das Perſo⸗ nal beſteht, wie faſt in ganz Italien, aus der niedrigſten Volksklaſſe und es fehlt ihm jede Bildung, jeder Unterricht. Dieſe Subjekte beißen aber alle Giardiniere, und ein Neapo⸗ litaner dürfte es ſchwerlich begreifen, wie ein gebildeter Menſch Gärtner werden könne. Profeſſor Tenore möchte den Ge⸗ ſchaftsbetrieb gern nach deutſcher Art einrichten; er kann aber nicht einmal den letzten ſeiner „Giardiniere“ ohne Bewilligung böpern Orts entfajfen. ; Die Villa reale, eine fajt 3000 Schein T und 200—250 Schritt breite Anlage am Strande des Meeres, iſt recht geſchmackvoll und zweckmäßig für einen öffentlichen Garten angelegt. Eine wundervolle Gruppe bildet eine Musa paradisiaca mit 27 ſtarken Schäften, auf einem kleinen Sta» fenpläbe vor dem Tempel des Torquato Tasso. > Capo di Monte ijt febr großartig unb hat köstliche Zu Caserta, in der Nähe von Capua, follen berrlihe Pangen fein, ich bin aber noch nicht dart gemeen, und muß den * darüber für meine ls. d; mnb + "m. Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Fortſetzung.) §. 9. Kultur in verſchloſſenen Räumen. a. Sn Häufern. Die Kultur der Erdbeeren in verſchloſſenen ganne ume faßt die Treiberei derſelben. Wenn wir den jetzigen Stand der Fruchttreiberei mit den früheren Jahren vergleichen, ſo werden wir über die Fort⸗ ſchritte, welche dieſer Zweig der Gärtnerei in vieler Beziehung gemacht hat, in Erſtaunen geſetzt. Von den Beerenfrüchten iſt es vorzugsweiſe die Erdbeere, welche mit vielem Fleiße und gutem Erfolg getrieben wird; und haben wir in neuerer Zeit manche werthvolle Sorten aus England erhalten, die die Zabi der treibbaren Erdbeeren nicht nur vermehrt, ſondern die durch Große und Güte ihrer Früchte den Genuß derſelben auch be⸗ deutend erhöht haben. Wahl der zu treibenden Sorten. Wenn gleich un⸗ ter gewiſſen Bedingungen die meiſten Erdbeerſorten getrieben werden können, ſo ſind es vorzugsweiſe doch nur einige, deren man ſich dazu bedient, 1. die alte Scharlach⸗Erdbeere, 2. die roſenfcüchtige Erdbeere (Roseberry,) 3. die Atkinſon's⸗ oder Scharlach⸗Erdbeere von Grove⸗End, 4. die Herzog von Kent's Erdbeere, 5. die Boſtock'ſche Erdbeere, 6. Keen's Sämlings⸗Erdbeere, 7. Keen's kaiſerliche⸗Erdbeere, 8. die Ananas = Erdbeere und 9. bie Alpen⸗ oder Monat- Erdbeere, Boden Da die Erdbeeren, wenn fie viel und große Früchte tragen ſollen, ſelbſt ſchon im Freien einen ſehr rei⸗ chen Boden verlangen, haben ſie denſelben um ſo viel mehr noͤthig, wenn fie zum Treiben in enge Töpfe gepflanzt find, und hat man in dieſer Beziehung ſehr darauf zu achten, daß die Erde reich an nährenden Stoffen und nicht zu wet pi daher ein Zufag von Lehm beigegeben werden muß 391 Größe der Töpfe. Die Größe der Töpfe für die oben zum Treiben angeführten Sorten iſt verſchieden. Für die aus der Klaſſe der Scharlach-Erdbeeren ſollten die Töpfe einen Durchmeſſer von 5 bis 6 Joll haben, für die aus der Klaſſe der Ananas- Erdbeeren ſollte derſelbe GF bis 73, und für bie Monats-Erdbeere 4— 5 Zoll fein; die Höhe der Töpfe kann überall + bis 1 Zoll weniger be⸗ tragen. Wahl der Pflanzen mit Bezug auf ihr Alter um dieſelben mit Erfolg zu erziehen. — Inſofern die größte Fruchtbarkeit bei den Erdbeerpflanzen durchſchnittlich erft i im zwei⸗ ten Jahre nad) dem Pflanzen der Ausläufer Statt findet, gehört es zu den Haupterforderniſſen einer guten Erdbeertreiberei, ſie jährlich mit ſtarken und auf der höoͤchſten Stufe ber Tragbar⸗ keit ſtehenden Pflanzen zu verſehen. Die Mittel dieſe zu er⸗ halten, ſind verſchieden. 1) Zu Ende des Monats Juni, wenn bie erſten Mus: laͤufer deſſelben Jahres der zu treibenden Sorten im Freien Wurzeln gemacht haben, werden fie behutfam von den Mut- terpflanzen abgenommen, in mit guter Erde gefüllte Töpfe, die 3 Mal kleiner als diejenigen find, in welchen fie ſpäter⸗ bin getrieben werden ſollen, gepflanzt, und während der erſten 14 Tage im Schatten gehalten. Hierauf werden ſie an einem freien, der Sonne ausgeſetzten Orte bis an den Rand des Topfes in die Erde gegraben, wo ſie bei gehöriger Pflege bis zur dritten Woche des Auguſts ſtehen bleiben. Alle ſich zeigenden Ausläufer werden ſogleich abgenommen, und dem zum Begießen erforderlichen Waſſer wird etwas kurzer Kuhdünger bei gegeben. Zur genannten Zeit werden die Pflanzen mit dem gan⸗ zen Ballen ausg. agen, das Schlechte der Wurzeln abge⸗ ſchnitten, der Ballen Außerhalb leicht aufgelockert und in die zuvor angegebenen Töpfe mit abermals guter und etwas Horn⸗ ſpänen gemengter Erde verſetzt. Bis zum Eintritt des Froſtes bleiben die Tipe im Freien, werden bei anhaltender Näſſe auf die Seite gelegt, und überwintern bis zur Zeit, wo fie angetrieben werden follen, an einem froſtfreien Orte, ſei es entweder in einem Conſervir⸗ hauſe, leeren Miſtbeetkaſten oder im Freien unter einer Decke. g der Pflanzen im Herbſte, 8 In Bezug auf die Bewäſſt ijt es in fo fern beſſer, dieselben mehr trocken wie feucht zu hal⸗ ten, als ſie dadurch um ſo früher in den ihnen von der Na⸗ tur angewieſenen Periodismus der Ruhe gelangen, auf wel⸗ chen der Triebgärtner ganz beſonders Rückſicht zu neh⸗ men hat, und denſelben fo früh als moglich, jedoch ohne Nach⸗ theil der Pflanze ſelbſt, herbeizuführen bemüht ſein muß, wenn nämlich die Treiberei ihren Anfang ſchon früh im Jahre neb- men ſoll. Denn Beſchleunigung der Ruhe in der gegenwär⸗ tigen Periode iſt frühe Erregbarkeit in der darauf folgenden. Odbdcchon die nach dieſer Vorſchrift erzogenen Pflanzen das geſetznäßige Alter zur Treiberei noch nicht erreicht haben, ſo ſind ſie durch die Art ihrer Kultur doch ſo weit voraus, daß ſie mit gutem Erfolg zu jener genommen werden können. 2) Will man zweijährige Pflanzen treiben, ſo verfährt man in der Hauptſache ganz wie oben, d. h. man nimmt die diesjährigen Ausläufer, ſobald ſie Wurzeln gemacht haben, von der Mutterpflanze ab, ſetzt ſie in 1 mal kleinere Töpfe als die find, in welchen fie Früchte tragen follen, verpflanzt fie im Auguſt in etwas größere, überwintert ſie froſtfrei, reinigt die Pflanzen im darauf folgenden Frühjahr, und bringt ſie im Juli in die ihnen zuſagenden Töpfe. Bei dieſer Arbeit nimmt man dem Ballen etwas von ſeiner Größe und ſchnei⸗ det das Schlechte, ſo wie die im Laufe des Sommers ſich zei⸗ genden Blumenſtiele fort. In allem Uebrigen beben fie 2 85 Behandlung mit den einjährigen Pflanzen. ' 3) Nach einer anderen Methode, de B eNA mit kan Pflanzen zu verſehen, wählt man ſich im Juli oder Anfangs Auguſt die ſtärkſten und beſten Ausläufer aus, pflanzt ſie auf ein gut zubereitetes Schulbeet, hält ſie von allem Un⸗ kraut rein, nimmt ihnen die Ausläufer, und verſieht ſie mit dem nöthigen Waſſer. Auf dieſem Beete bleiben die Pflanzen über Winter und bis zu Ende des Juni folgenden Jahres ſtehen, werden ſtets mit dem Erforderlichen verſehen, zur eis genen Erkräftigung aber von allen Ausläufern und fi etwa zeigenden Blumenſtielen geſäubert, und zur letzt genannten Zeit in Töpfe mit nahrhafter Erde gepflanzt. Ein aberma⸗ liges Verſetzen dieſer Erdbeeren findet nur in dem Falle Statt, wenn ihre Wurzeln den Topf gänzlich angefüllt haben: alsdann muß das Geſchäft mit Umſicht geſchehen, die Wurzeln ı ur wenig beſchnitten, der Ballen ſeitlich und unten ewas uifge Sind die Pflanzen bereits (don. im Juni in F- com tragen ne en worden, fo werden fie in feinem n erhalten fie 0 jetzt. Während des $ Herb⸗ - 392 fies und Winters genießen fie mit bem übrigen zur Treiberei erzogenen Erdbeerpflanzen gleiche Behandlung. Um von den in weit kürzerer Zeit ſich ausbildenden Monats⸗Erdbeeren kräftige Pflanzen zum Treiben zu erhalten, nimmt man von den erſten ſich nach dem 15. Juni erzeugen⸗ den Ausläufern die ſtärkſten, pflanzt ſie einzeln in Töpfe, welche mit nahrhafter und etwas Lehm gemengter Erde angefüllt find, hält fie einige Zeit im Schatten, begießt fie fleißig und kneipt alle ſich zeigende Ausläufer und Blumenſtiele aus. Bis ſie in die Treiberei kommen, werden ſie an einem froſtfreien Orte untergebracht. Andere Methoden Erdbeerpflanzen zur Treiberei vorzu⸗ bereiten, wie z. B. daß man 3 — 4 jährige Pflanzen kurz vor Anfang der Treiberei mit Ballen aus der Erde nimmt, ſie in Töpfe oder auf warme Miſtbeete ſetzt, übergehe ich, weil dieg nur ein Notbbebelf ijt, und ich ſtets gefunden habe, daß ſolche Pflanzen nicht nur immer eine geringe Vegetations-Fähig⸗ keit gezeigt, ſondern auch beinahe ſtets ſchwache Früchte ge⸗ Beſchaffenheit der Häuſer. „Um Erdbeeren zu treiben“, heißt es in verſchiedenen Schriften über Treiberei, „bedarf es keiner beſonderen Häuſer, indem die Erdbeerpflanze ſowohl in Kirſch⸗, Pfirſich- als Pflaumen ⸗, ja ſelbſt in Ananas⸗Haͤuſern getrieben werden können.“ Ich will dieſer Be- hauptung zwar nicht geradezu widerſprechen; allein rathen will ich es keinem, eine Erdbeertreiberei zu etabliren, ohne ein eige- nes Haus dazu zu haben. j Je nachdem die Erdbeeren früher oder fpäter getrieben werden follen, iit auch die Conſtruction der Häuſer zu dieſem Siete verschieden » Das Erdbeerhaus zur Fruchttreiberei' fat die 8 bis 10 Fuß langen Fenſter in einem Winkel von lie Vorn ſtehen dieſelben auf einer 25 Fuß muß, fort. hohen Plinte und legen ſich oben an ein 4 Fuß breites, auf die Hinterwand ſchräg abfallendes Dach. Der Kanal läuft unter der Stellage, welche zur Aufnahme der Töpfe beſtimmt iſt, und die überall 18 Soll weit von den Fenſtern entfernt fein Die Fenſter müſſen nach Gefallen gelüftet mers den können. 2) Das Erdbeerhaus für fpätere Treiberei fol nicht höher ſein, als daß man bequem darin gehen kann. Die Oberfenſter liegen auf den 3 Fuß hohen Unterfenſtern, welche auf einer Plinte von 2 Fuß Höbe ruhen, in einem Winkel von 30 bis 35“ ſind, je nach der Tiefe des Hauſes entweder einfach oder übereinander liegend. Der Kanal be⸗ grenzt die Vordermauer, hat über ſich in der Höhe der Schwelle ein 2 Fuß breites Brett, welches zur Aufnahme verſchiedener Pflanzen, wie z. B. zu Hortenſien, Rofen :e. dienen kann. Zunächſt dieſem Brette läuft der 2 Fuß breite Weg durchs Haus, und dieſem zur Seite ſteht eine Stellage (parallel mit den Fenſtern) von Brettern oder Latten zur Aufnahme der Erd⸗ beertöpfe. Dieſe Stellage, oder vielmehr die Bretter und Latten, auf welchen die Töpfe ſtehen, müſſen beweglich fein, d. b. fie müfjen hoch und niedergelaſſen werden konnen, je nad» dem die Pflanze wächſt, und da es zur Fruchtbildung noth⸗ wendig iſt, daß fie dem Lichte möglichft nahe geſtellt werden. Um beim Begießen nicht gehindert zu werden, jeden Topf ſpeciell nachſehen zu können, ijt es zweckmäßig, daß auch bin- ter der Stellage der dazu erforderliche Raum vorhanden iſt. Da die Erdbeerpflanzen zu gewiſſen Zeiten viel Luft verlangen, müſſen die Fenſter fo eingerichtet ſein, daß ſie be⸗ quem gelüftet werden können, ſowohl ſeitlich, als oben und - unten. Einzelne Ventilatoren in der Vordermauer und über den Oberfenſtern habe ich nicht nur für ausreichend, ſondern in manchen Fällen ſogar nachtheilig für die Geſundheit à der Pflanzen gefunden. Fortſezung folgt.) —— Va alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo e$ zur mehreren Verſtändlichkeit des Tertes Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, Zeitungservedisionen und Poſtämter nehmen Bekets erforderlich if ſollen Kupfer oder Gedruckt in der Nandſchen Bachbenduft. Zehnter Jahrgang. Allgemeine e Eine Zeitſchrift | für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In ; und denm herausgegeben von 5x Friedrich Sto, ; Rönigt. Preuß. Garten: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, Albert Dietrich, bi Dr. d er Phlioſophie und TED Sonnabend, den 10. December. 10 Kultur: Bemerkungen. a Ben Er Friedrich Otto, Bei der Kultur der Pflanzen wird man nicht ſelten da⸗ durch unangenehm überraſcht, daß eine oder die and xe Pflanze plötzlich erkrankt, oder auch gar dahinſtirbt, ohne daß ein ei⸗ gentlicher innerer Grund zu dieſer Erſcheinung aufzufinden wäre. Namentlich tritt dieſer Fall oft in den Monaten Novem⸗ ber und December ein, und ſelbſt bei den geſundeſten Pflanzen, die wir unfern Erfahrungen nach in den Kalthaͤuſern über» wintern zu können glauben. Das Erkranken zeigt fif guert ` an den ſchlaff werdenden „ Blättern, und es i — pet» vor, daß ſich die Pflanzen durch flamme, feuchtes und naf. kaltes Wetter erkältet haben, welches oft durch unvorſichtiges Gießen in trüben Tagen noch mehr befördert wird. Der Gärtner ſollte in dieſer Zeit, wo ſich die Witterung täglich ändert, jeden Tropfen Waſſer, den er ſeinen Pflanzen zukom⸗ men läßt, genau berechnen. Die Pflanzen trocknen im Nos vember und December wenig aus, und es findet ein Stillſtand in der Vegetation Statt, während defen ſelbſt die allergeſun⸗ deſten und ſtaͤrkſten Individuen das Waſſer nicht conſumiren konnen; die Wurzeln werden durch die daraus entſtandene an» haltende Feuchkigkeit angegriffen, und gehen in Faͤulniß über. rel Beippiele von ſolchen Erkrankungen zeigen id hauptſach⸗ lich an denjenigen Pflanzen, die in Warmhäuſern für beſtän⸗ dig zu warm, in den Kalthäuſern aber bei 5 — 6? R. zu kalt ſtehen. Dergleichen giebt es eine Menge, die mit der Tem⸗ peratur eines Kalthauſes nicht gern vorlieb nehmen, und man ſollte billigerweiſe alle diejenigen Pflanzen zuſammenſtellen, welche eine etwas höhere Temperatur verlangen. Selbſt viele neuholländiſche, capiſche und meſicaniſche Pflanzen verlangen gerade für die Wintermonate eine ſolche Kultur, und ſind ſchon empfindlich, wenn ſie bei 5— 6? R. überwintert werden müſ⸗ fen. Leider erlaubt es nicht immer der Juſtand eines jeden Gartens, alle Bedürfniſſe, welche zur Kultur der verſchiedenen Pflanzen erforderlich ſind, wozu auch mehrere Gewächshaus⸗ Abtheilungen von verſchiedener Temperatur gehören, zu be⸗ ſchaffen, und dann muß ſich der Gärtner freilich fo gut durch⸗ zuhelfen ſuchen, als er nur kann. ie einige Beiſpiele von ſolchen Pflanzen an⸗ zen, welche im hieſigen botaniſchen Garten felten 3 gegen Ende November oder Anfang Decem- Nen im i fita Haufe, bei einer Temperatur von 5 — 6? R. kultivirt werden können. Unter dieſen befindet jid: Gasuarina \ a, die, menn ſie nicht zu dieſer Zeit wärmer geſtellt werden, ſterben, obgleich ſie vom März bis dahin, theils im kalten uſe, theils den Sommer über im Freien ſtehen. Große und herangewachſene Stämme von Me- laleuca Leucadendron und M. minor erkranken im kalten Hauſe bei 4— 62.31. pages ſich zuerſt durch das Schlaff⸗ werden des Laubes zeigt; es iſt alsdann die höchſte Zeit, ſie ins — > b 3m Warmhauſe leiden freilich g Inſekter von denen ſie häufig be⸗ dien — Beim Eintritt der wärmeren Frühlingswitte⸗ rung erhalten ‚fie den im Herbſt verlaffenen Standort wieder, bis ſie endlich mit den übrigen zu ihrer Familie gehörenden Arten ins Freie geſtellt werden können. Dombeya ferrugi- a verträgt das kalte Gewächshaus bis zu eben dieſer Zeit, piter ſirbt ſie daſelbſt. Nur an den mánmjten und trogen- ler icm: bei einer Wärme von 7 —8? R. kann fie Deufe-fuítipirt werden. Psidium. litorale Raddi, ehren Laurineae, Euclea, Rhus und ren. ia „Gardenia Thunberg, Schotin | 4 Tol Ye | : 00 rungs⸗Wäxme von 5— 6e R., und erholen ſich Aft Pale wieder. An den Stämmen der Sterculia diversifolia, St. acerifolia, Eckebergia capensis zeigen ſich, zumal in feuch⸗ ten Häuſern und bei einer Wärme bon nur 57 R. häufig ſchwarze Stellen, und werden dann dieſe Pflanzen nicht ſofort entfernt, und dem Warmhauſe übergeben, [o gehen ſie verlo- Selbſt manche ſucculente Pflanzen, und das oft bei ei⸗ ner Wärme von 6—8 R., als z. B. Aloé vulgaris mit ihren beiden Varietäten, A. tenuifolia u. m. a., ferner Eu- pherbia neriifolia und officinarum, mehrere Echeveria- Arten, bekommen im ganz trockenen Zuſtande faule Stellen, die ihnen nachtheilig werden. Cacalia canescens, jo munter und geſund ſie auch ins Haus geſtellt wird, ſchrumpft hier doch ihre Blätter ein, und kann daher nur für die Winter⸗ monate im Warmhauſe in einem geſunden Zuſtande erhalten werden. Buphthalmum sericeum ijt fo febr empfindlich ge- gen kaltes und feuchtes Wetter, daß es beim Beginnen deſſelben ſogleich erſchlafft, und unfehlbar den Tod erleiden würde, wenn dem nicht durch einen veränderten DU und trockenen Standort abgeholfen wird. Eine M tenge Beiſpiele ließen fih hier noch anführen, die alle beweiſen würden, wie vorſichtig der Kultivateur in der Behandlung feiner Pflanzen fein muß, und wie nothwendig es iſt, ſich mit dem Naturell derſelben aufs genaueſte ver⸗ traut zu machen. Vorzüglich hat aber der Gärtner ſein Augenmerk auf die innere Temperatur der Pflanzenhäuſer zu richten. Jede Erkältung der Pflanze iſt dadurch abzuwenden, wenn der Kul⸗ tivateur auch bei einer trüben, nebeligen, feuchten und klam⸗ men Witterung die Häuſer zu erwärmen ſucht. Sind die Feuerungskanale und die inneren 3tüume des Pflanzenha hinlaͤnglich erwärmt, ſo lüfte man fo viel es immer möglich iſt, dadurch wird die innere Luft bewegt. die Feuchtigkeit ent⸗ map und -die Pflanzen trocknen aus. ih i 2s s anges aus Packleinwand ( Conavas ). (The Gardener and practical Florist.) e Unter den neueſten Erfindungen in Bezug auf Pflanzen- : — à kultur während des Sommers, gehört auch die, die Pflanzen bs unter Leinewand zu kultiviren. Die ſchwierigſte Zeit für die Pftanzenkültut ijt wohl die, wenn die Pflanzen abgeblüht baben, und neue Triebe bilden ſollen In den Gewächshäuſern wer! den fie fpillerig, im Freien leiden ſie von der Sonne, öfters auch durch Wind und Máje, und, in Beete geſtellt, gebt es damit, nicht viel NC In einem eeintoandepaife 5, sepas ganz quite werden koͤnnen, fand man die Temperatur an einem dußerſt⸗ heißen Nachmittag kuͤhl und luftig, die Pflan⸗ zen außerordentlich friſch, ſo daß man augenblicklich den Vor⸗ theil der auf dieſe Art conſtruirten Häuſer wahrnahm. Ru einem ſolchen Haufe befinden fi ch Camellien, Ericeen, ſtrauch⸗ artige neubolländiſche Pflanzen, abgeblühte Gacteen, indiſche Azaleen, Rhododendren, mit einem Worte, alle zur Zeit in den Häusern abgeblühte Pflanzen mit Ausnahme der tropi⸗ ſchen. Das Laub derſelben war grün und kräftig und von mac Schönheit | Bei Beſichngung des Hauſes, um die Vortheile tfi beh kennen zu lernen, war das Dach auf der einen Seite, ſo wie unterhalb die Seitenwände, horizontal geöffnet, ſo daß die Luft, aber nicht die Sonne eindringen konnte. Die Gänge in dem Hauſe waren feucht, da ſie am Morgen begoſſen wer⸗ den, weshalb auch die Temperatur viel niedriger als im Freien war. Bei heißem hellen Wetter bleiben die Seitenwände und das Dach geſchloſſen, je nachdem das Haus von der Sonne beſchienen wird, oder auch der Wind ſtark weht. Die darin befindlichen Pflanzen bedürfen bei weitem nicht ſo viel Waſſer als diejenigen, welche frei der Luft und der Sonne ausgeſetzt ſind. So vortheilhaft auch die verſchiedenen Standörter für Pflanzen in den Sommermonaten ſein mögen, ſo verdienen doch dergleichen Häuſer, von dieſem Material vun pue den ho "ys 9 In Gut Privat⸗Gärten Englands follen diefe Art Sonnen- pblaufer bereits — kis und ſich als ganz vorzüglich be währen. O. 1 ^") Es wäre wohl der Mähe wen, Bein über die Anwendung von dergleichen Häufern von Leinwand conſtruirt anzustellen, da wir uns bis jetzt ſolcher Mittel noch nicht bedienten. D. im Haufe aufbängt, als in Topfe kultiwirt. u . dope ber l Ereba Many. (Aus Gardenèr’s Chronicle. obe 19m) » Solarahe Methode, Cactus Pflanzen z fen, i di eine. Y zur Sierbe dienende n empfehlen. Auf 8 — ji m hohe Stämmchen der Pereskia aculeata, bitte man fii rüber reus flagelliſormis gepfropft, der nun an berſtiedenen Sele mit andern Epiphyllum-Xrten, als E. Ackermanni, trunca- tum, wie auch mit Cereus speciosissimus nnd triumphans veredelt wurde. Die Schönheit einer ſolchen, im vori Herbſte gepfropften Pflanze war, als ſie im letzten Juni in Blü⸗ the ſtand, nicht zu beſchreiben. Un die Operation des Pfrop⸗ fens zu vollziehen, macht man mit der Spitze des Meffers einen Einſchnitt aufwärts in den Stamm, in welchen die Pfropf⸗ reiſer eingeſetzt werden, und das Ganze mit einem Faden Baſt bewickelt wird. In Zeit von drei Wochen ſind die Wunden NR vernarbt, und dann loft man den Ball. Wo es nicht auf Raum ankommt, iſt es vorzuziehen, das Epiph. truncatum allein auf andere Stämme zu pfropfen, da dieſe Art im Herbſt blüht *) während die andere Arten im Frühjahr oder Som⸗ mer ihre Blumen enkwickell. Man kann Cactus zu allen Zeiten pfropfen, jedoch bleibt die Dejte Zeit MN dom Seb. tember bis November, vermuthlich well die g lunzen im ruhenden Juſtande fi befinden. wer Wärme iſt uͤberflüſſig, es ſei denn um Frost oder Fan keit abzuhalten. Ein Stamm von Pereskia aculeata, neun Fuß hoch, der vor zwei Po Auf feiner gungen Linge mit Epiph. truncatum gepftopft wurde , jedes Pfropfreis drei Zoll von einander entfernt, bildet jet eine grüne Säule, be⸗ deckt mit bundert Blüthen. Beim Einſezen der Pftopf⸗ reiſer, namentlich der Arten mit ſtelſchigen Blättern, ijt es rathſam, dieſelben in der Richtung von unten nach oben ein- zuſetzen, indem dieſe, wenn ſie eine bedeutende Größe erlan⸗ gen, leicht abbrechen, sobald fit auf die gewöhnliche Weiſe ges pfropft worden find. Epiph. truncatum gedeiht beffer, wenn man es in einem Drathkorb mit Erde und Moos i l ele Eine andere zierende Methode das Epiph. prime fi ii sieben, A folgende: Im nehme ein ſarkes l e e T 0) Be ns ite DA m weis, patat Dem mr mare! en za mund ME ( 396 Cereus flagelliformis, und pflanze es mit dem ganzen Bal- len in ei igen Drathkorb, den man mit Moos aus» füllt, damit die Erde weder geſehen wird, noch durchfallen kann. Jetzt pfropft man das Epiph. truncatum auf ſaͤmmtliche Zweige des Cereus, u und ſobald die Pfropfreiſer angewachſen find, binde man den auf diefe Weiſe veredelten Cereus flagelli- formis an den Dratbkorb, der bald bewachſen ſein wird, und jegliche Mühe MM. HAR Berf uche, in fein geſtoßenen Mauerſteinen > zu ziehen. f Ka, * d R November 1842.) : Folgende vom Herrn Rob. Drum mond *) machten Experimente, Stecklinge erotischer Pflanzen in fein oetoßenen“ Meieefteinen n ziehen, verdienen gar febt Be⸗ Winz Iq iq i2 mi i * s einer; ndlung über die franzöſiſchen Birnen in Spottan. bat per, berſtorbene praktiſche Gärtner G. Drum⸗ mond i daß wenn der Boden zu den Fruchtbäumen reichlich nit, Falk, Ops, Ziegelſtein⸗Stücken, weißem Sand- ſtein u. dergl. nicht eiſenhaltigen Materialien untermiſcht wird, dadurch ein früherer und reichlicherer Ertrag bewirkt wird, und es bringen dieſe Materialien daher auch einen Ueberfluß von Faſerwurzeln hervor, was häufig beobachtet werden kann, wenn man fie. bei Topfgewächſen unter die Erde miſcht, oder als Ableitungs⸗Mittel verwendet. Ob ſolche Subſtanzen als Dünger wirken, wie einige behaupten, oder ob ſie die Feuch⸗ tigkeit mehr an ſich halten, mag bier dahin geſtellt bleiben; nur ſo viel iſt ‚gewiß, daß die Wurzeln fi mit einer großen | E it, daran hängen. Aus dieſen Beobachtungen folgerte er i lot. Drum mond, daß gut zubereitete Stecklinge leicht Wurzel e müßten, und ſeine Wee aces m gemacht. Es wurde nicht zu ftar? gebrannte ſtoßen, und ein 15 Soll im Durchmeſſer ganze Napf mit Stecklingen beſetzt. Die Stecklinge hatten in kürzerer Zeit Wurzeln gebildet, als andere die in Sand, Lehm und Sand oder Lauberde und Sand geſteckt waren, und die⸗ ſelbe Behandlung erhielten, mit der Ausnahme, daß die in dem Mauerſtein⸗Pulver gezogenen weniger Waſſer verlangten, da dieſes Pulver die Feuchtigkeit ableitet und länger behält; es müſſen daber auch die Näpfe, je größer fie ſind, mit mehr Löchern verſehen werden, und die zur Ableitung des Waſſers beſtimmte Unterlage deſto gröber ſein. Sollte das Pulver zu feucht werden, ſo wird dieſem dadurch abgeholfen, daß man die Näpfe auf Schiefer oder irgend einen ſchwarzen Kör⸗ per (black bodies) ſetzt, ohne die Wärme abzuleiten, da ſchwarze Körper die Wärme leicht anziehen, aber auch frei den ſie um⸗ gebenden Gegenſtänden mittheilen. Stecklings⸗Näͤpfe oder Töpfe von ſchwarzer Farbe würden vielleicht für die Steck⸗ linge von großem Nutzen ſein. Die Verſuche, die mit andern Stecklingen von Pelargonien, Fuchſien, Nofen, Euphorbia jacquiniflora, Ipomoea Learii und Passiflora Loudoni ge- macht wurden, befriedigten vollkommen. Verſuche mit Steck⸗ lingen hartholziger Pflanzen konnten eingetretener Verände⸗ rungen wegen nicht angeſtellt werden, doch iſt es keinem Zwei⸗ fel unterworfen, daß auch dieſe, namentlich diejenigen von Epacris, Erica u. a., ſich als zweckmäßig bewähren wer⸗ den. Bei der Anwendung dieſes Mauerſtein-Pulvers iſt es ganz gleich, welchen Durchmeſſer die zur Aufnahme der Stecklinge beſtimmten Gefäße haben, auch können die Steck⸗ linge das ganze Gefäß ausfüllen, da man nicht zu fürchten bat, daß fie abſterben. Die Gefäße müſſen bis an den Rand in ein warmes Erdbeet eingeſenkt und der Sonne ausgeſetzt werden, damit das Pulver einen gewiſſen Grad von Wärme und Feuchtigkeit erlangt, ehe die Stecklinge eingeſteckt werden. Sind die Gefäße dann mit Stecklingen angefüllt, ſo ſetze man fie gleich ins Beet zurück. Sollen Stecklinge auf ein Bett geſteckt werden, ſo mache man eine Lage von drei Zoll dieſer fein geſtoßenen Mauerſteine, und ſtecke dann die Stecklinge, wenn das Beet gehörig geebnet iſt, in Reihen darauf. Dieſe Methode iſt beſonders anwendbar, wenn eine große Anzahl Pflanzen zur Ausſchmückung eines Blumengartens erfordert wird. 397 Ueber Bereitung von Champignon⸗ Brut. (Aus Gardener’s Chronicle. Nr. 37.) Die erſte Operation bei der Erzeugung von Champignon iſt, daß man ſich die Brut dazu verſchafft, was auf folgende Weiſe geſchieht. Man ſammle den Pferdemiſt von x Straßen und aus den Ställen, Hn laſſe denſelben pulveriſiren. Im April ober Mai füge man- feſten Kuhdünger hinzu, und verbinde bei- des mit einander, wobei jedoch kein Waſſer angewendet werden darf, und jemehr man dieſe Miſchung knetet oder ſchlägt, um ſo beſſer iſt es. Nachdem die Maſſe gehörig gemiſcht iſt, laſſe man fie 8 — 10 Tage unter einem trocknen Schuppen oder dergleichen liegen, und knete ſie dann noch einmal. Soll die Brut ſich mehrere Jahre erhalten, ſo füge man beim letzten Kneten etwas friſchen Lehm hinzu. Alsdann werden viereckige Stücke in der Art von Mauerſteinen geformt, und damit die Maffe bei dieſer Operation nicht an den Fingern u. f. w. . ben bleibt, bediene man ſich eines etwas trockenen Straßen⸗ ſtaubes. Die Stücke mache man ungefähr 8 — 9 Zoll lang, 3—4 Zoll breit und 2 Zoll dick, und lege fie ins Freie zum Trocknen, wobei ihr Naßwerden zu verhüten iſt. Sind ſie ſo getrocknet, daß ſie einem leichten Fingerdruck widerſtehen, ſo werden ſie ſchichtenweiſe an einen beliebigen trocknen Ort gelegt. Jetzt nehme man etwas Brut, die auf ei⸗ nem alten Düngerhaufen oder Miſtbeete gewonnen wird, und ſtreue einige kleine Brocken davon zwiſchen die aufgeſchichte⸗ ten Stücke. Iſt trockenes Stroh vorhanden, ſo iſt es gut, das Ganze damit zu decken. Nach 10 — 12 Tagen wird man alle Stücke, ſelbſt das Stroh von außen, mit Fäden, ähnlich den Spinngeweben, überzogen finden. Alle Stücke müſſen nun umgekehrt, und diejenigen, die von der Brut noch nicht überzogen ſind, damit in Berührung gebracht werden. Beim Aufſchichten der Stücke iſt darauf zu ſe⸗ hen, daß immer ein trockenes Stück zwiſchen zwei maf ſen zu liegen kommt; das Ganze wird dann mit Stroh be⸗ deckt und bleibt in dieſem Zuſtande 12— 14 Tage liegen. Iſt die Witterung warm, ſo wird man den Haufen ſo weiß wie Papier und in Champignon⸗Brut verwandelt finden, und wo dann binlängliche Feuchtigkeit iſt, zeigen ſich auch bald junge Champignons an den Stücken. Dieſe müssen ipt die durch, zerjtört werden, daß man diet Stücke an einen lu trocknen Ort bringt, damit die Brutſtücke nicht fehlſchlagen und auch noch für die Folge zu benutzen ſind. Ein feuchter Ort iſt ſtets zur Aufbewahrung verwerflich, indem an einem ſolchen die Brut bald erſchöpft wird. Je trockener die Stücke aufbewahrt, und je mehr obige Regeln beobachtet p deſto länger währt ihre Dauer. Das r de 4 Ganze der Erdbeerzucht, ſowobl im Freien als in verſchloſſenen Raͤumen jeder Art, und E jeder Zeit des Jahres, unb monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Vom Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. ; (Fortfegung.) Jð Anfangszeit des Treibens. Die Erfahrung hat gelehrt, daß Erdbeerpflanzen ohne Wahl der Sorten, welche im, November, Dezember und früh im Januar zum Treiben ins Haus gebracht wurden, ihre Früchte deßbalb nicht früher entwickelten als ſolche, die im halben Januar dahin kamen. Der Zeit und Sorte nach üt die Reihefolge diefe: Ende „November, fängt man an die Monats- Erdbeere zu vom 15. Januar an die alte Scharlach⸗, die Attinſors⸗ und die roſenfrüchtige Erdbeere; vom 1. Februar an die übrigen fid. zur Treiberei eignenden Scharlach » Erdbeeren, und vom 15. Februar an die treibbaren Sorten aus der Klaſſe der ‚Ananas Erdbeeren. Werden die Sorten der letzten Klaſſe früher angeregt, ſo gewinnt man dabei nicht ſelten nur wenig, denn mit den Scharlach⸗Erdbeeren gleichzeitig angefangen, hält die Entwicklung der Ananas⸗Erdbeerſorten nicht gleichen Schritt; die Pflanzen bleiben mit manchen Blüthenſtengeln figen, und viele Früchte werden in ihrer Entwicklung unvollkommen. Nur, wenn man die vorgeſchriebene ſich auf den Periodismus der Ruhe bezichende Ordnung g. befolgt, ift, man einer ununterbrochene Fruchtfolge scher, und dieser noch mehr, wenn die ga Trei⸗ berei bestimmte, Anzahl Töpfe in mehreren 3nifé: in die Häuſer gebracht werden, [o daß die letzt März dahin kommen, und ibre Früchte mit denen im Freien reifenden 5 „ iet, wie überall in der Treiberei, J 1011 34171 — 28 bh it t RT 1 die "referet à im ru ahr anfängt, il 1 00 Ad di nec der. fluter P bete st e kag er 108 die Fri ichte! * er 5 un hie Mis der Sehbeerpflangen in den $i a sil en NE 4 Zeil, de Treibe rei ). Stidben ^ Pflanze " pm 7 T han Methode vorbereitet paa sie he. die erforderliche Anzahl davon Ende der zweiten Woche des Januars ins Haus gebracht, alle verdor⸗ bene und ſchlechte Blätter und Stengel von denſelben entfernt, die Töpfe ſelbſt gerein uf die Stellagen. vertheilt und bei 6°, Pi 11 ia lr jopetet Grad künſtlicher Warme E u Anfang X 15 Trelberei in dieſer Suit bringt den Pflanzen i 1j fern gegen Sta: Wie Vortheil, als ſich mehrere Knos⸗ pen gar nicht, die übrigen größtentheils aber nur unvollkom⸗ men entwickeln, und (ange, und ſchwache Stiele mit verkrüp⸗ pelten Früchten hervorbringen. Nur erſt d ann, wenn die Pflanzen 10 bis 14 Tage i im Hauſe geſtanden, und durch die nun wirkſam zn, Somenftahlen mehr geſtärkt worden ſind, darf der Würmegrad, ohne Nachkheil der fortſchreitenden Ent⸗ wicklung. von 8 bis auf 10°. ‘gefteigert werden; ja, ſie können ein b ven Grade ausgeſe t werden, wenn der⸗ p^ a" d [^ 1 erzeugt worden ws wur be bedfrfen fie dabei viel Su 4 oſphäriſcher Luft. | Begoſſen werden die Pflanzen, wenn die Erde in den Aor, trocken geworden dh dahüngegen ſpritzt man ſie bis Zur Entfaltung der Blüthen mit vielem Vortheil jeden Mor⸗ am und Abend mit temperirtem Waſſer und ſorgt dafür, daß gleich eitig" auch der Fußboden mit beſprengt werde, damit kein Staub, ‚entftehe, unb. die Luft im Haufe feucht ethalten wird. u SH der zweiten Woche des Febtuats treten die Fu der Bas bet Blattſtiele bervor, die künſt⸗ ie Warme 69 0 nur um erhöht, are auf 12˙ A w an! werden fleißig beſprizt, und erhalten eben "fo t „ damit die Blüthen und Fruchtſtengel erſtarten 6 werden, der künftigen Sit. die erforder» ES Gedeck werden die Häufer nur zuzuführen. Gebedt w Kälte und ſehr now Siete; Voli m" Wt im Haufe” erzeugt angentlich - andere t Uebel für die . li omi nis tiones anfii ^ A Bei Befolgung angedeuteter Behandlung werden die o Erdbeerpflanzen mit den erſten Tagen des März anfangen zu blühen, die; Temperatur wird in dieſer Periode vermindert und zwiſchen 2—9* gehalten, den Pflanzen wird eben ſowohl Waſſer als ftiſche Luft gegeben und bei Sonnenſchein leichter Schatten. Das Beſprizen findet nach heiterem Wetter nur des Abends Statt, jedoch mit ſoviel Vorſicht, daß die Befruch⸗ tung dadurch nicht geſtört noch verhindert werde; dahingegen wird der Fußboden, die untere Seite der Stellage und an⸗ dere Flächen im Hauſe deſto ſtärker mun als dadurch der Fruchtanſatz geſichert wird. Bei günſtiger Witterung vollbringt die BIRNEN das Geſchäft ber Befruchtung und das Blühen ſehr bald, und ſieht man gegen den 10. März den fleiſchigen Fruchtbo⸗ den bedeutend aufſchwellen und ſich aus dem Grunde der Blüthe erheben, die Blumenblätter fallen nach und nach ab, die Frucht tritt immer mebr und mehr hervor, erweitert ſich in ihrem Umfange, verändert nach 14 Tagen bis 3 Wochen, alſo um die Mitte des Aprils, die grüne Farbe in die weiße und rothe, und iſt bis zum 16.— 20. deſſelben Monats zur Reife gelangt. Wenn man gewahr wird, daß der Act der Befruchtung — iſt, was ſich zuerſt an der Schlaffheit, ſpäter an dem Abfallen der Blumenblätter zu erkennen giebt, muß nach Beſchaffenheit der Witterung auch das Beſpritzen der Pflanzen modifitirt und der Wärmegrad zwiſchen 13— 15" gehalten werden. Nur erſt dann, wenn die Früchte anfangen roth zu werden, dürfen die Pflanzen unter keiner Bedingung mehr beſpritzt werden, indem fie dadurch das Aroma verlieren und geschmacklos werden würden. Jeder Frucht iſt in der Periode des Reifens eine trockene Luft zuträglicher, als eine feuchte, und in derſelben Zeit auch jeder getriebenen Frucht der Mög» lichſt größte Zutritt freier atmoſphäriſcher Luft dienlicher, als es die eingeſchloſſene der Räume iſt, in welchen ſie wachſen; kur darf der noͤthige Wärmegrad dabei nicht feblen. e Noch habe ich zu bemerken, daß, bebor ſich die Früchte düsgebildet haben, oder am beſten gleich nach der Blüthe, die Fruchtſtengel unterſtützt werden müſſen, damit die ſpäter dn Schwere zunehmenden Früchte fü nicht auf die Doerfläde des Topfes niederlegen und verdorben werden. : ET Die rms der ſpäter zu ma taa Etdbeeten, jener ganz gleich; nur daß NE "dí S - Feuchtigkeit erforderlich if. eye a Was nun die Treiberei der Alpen » Erdbeeren in Haͤu⸗ ſern anbetrifft, ſo iſt das Weſentlichſte davon Folgendes. (Poiteau in den Annalen der Königl. Gartenbau» Gefelle ſchaft zu Paris. Tom. XXVIII. Liv. 104. pag. 324.) Die Vegetation der Alpen-Erdbeeren geht beim Treiben in Häuſern weit raſcher von Statten, als auf Miſtbeeten, und bat man hier mindoͤſtens 3 Ernten. Im Auguſt müſſen die Ausläufer in Töpfe von 5 — 6 Zoll Durchmeſſer gepflanzt werden, jedoch 3 —4 Mal mehr, als der Platz im Haufe: eigentlich faſſen kann. Die Erde muß milde, leicht und fruchtbar ſein. Nachdem die nöthige Anzahl eingepflanzt iſt, werden ſie angegoſſen und vorläufig in Halbſchatten geſtellt; alle ſich zeigenden e As SR: werden sur förderſt ausgekneipt. Ende November und — — Detembet kommt ein, 1 Abel der Pflanzen ins Haus, wo [ie während der erſten 14 Tage 6 —8 R. erhalten. Von dieſer Zeit an bis zur Blüthe wird die Wärme auf 10 Grad gehalten, während des Blühens aber nur bis zu 57 Grad. Nachdem dieſer Met vorüber ijt, ſteigert man die Temperatur auf 12 Grad, die man ſo lange beibehält, bis die Tragbarkeit zu Ende ijt. Da dieſe Periode bei den Alpen⸗Erdbeeren früher eintritt, als bei irgend einer andern Erdbeerſorte, welche getrieben wird, ſo iſt es auch ‚Nie thig, daß man einen größern Vorrath von Pflanzen bat, als das Haus auf ein Mal aufnehmen kann, und müſſen aus die⸗ ſem Grunde, wie ich bereits bemerkt habe, auch eine größere Anzahl Pflanzen in Töpfe gepflanzt werden. In allen ande⸗ ren Punkten iſt die Behandlung der —Á der der ee Erdbeeren gleich. | Schluß folgt.) a 4 per "Die tg Ben pflanzen, Botanical Magazine ei im abeundi Register abgebildet - und deren Anzucht in den deutſchen Blumen. - und Pflanzen- Garten zu empfehlen iſt. : mè .Edward's Botanical. Regie. ee digo fein Dosua Dun. * (Diadelphia Densa Leguminoseae.) Disber 1842 Nich Herrn Bentbam iſt dieſe Art ung * endi PUE Pflanze ift, ziemlich hart und erfordert nur eine wien des ene de Ice ſie oft dung BR A ES Shi im" apt E: — &, mis May 10 Rn in DA Blütpey ei einen Fi 1 2 125 elro entot en bede KANA "ld da Herr Dr. Falconer 3 Samen dieſer Art von x harunpur ein. Dieſer ſehr Or. zu sup feblenbe: Figub blüht meh⸗ rere Monate des Sommers 8 hindurch, ſcheint ziemlich hart zu ſein, und läßt ſich leicht durch Stecklinge vermehren. (Wird quá bier tutti itt, blüht int evil esch, und ir als Zierſtrauch zu empfehlen. In Site bu angt er einen nur froſtfteien Standort, "wo "e b der erai entblättet D) Fr hil 1 pie i31 4 Ms idi 3 due eii und 11919 "Helleborus ya im dann (Polyandria Polygynia. Ranunculaceae.) Gin Bewohner des Bithyniſchen Olymps, von mo er durch Herrn Sandiſe on, Königl. Großbritanniſchen Konſul zu Bruſa, eingeführt wurde. Es ijt eine barte Ctaube, unb verlangt fie einen feuchten, aus kit Erde Stand⸗ ort. Die Blumen ſind weiß. Die Pflanz e tit ib durch Den ME im ruhenden Satane; oder durch Samen rer muß jedoch gleich nach der Reife en werden. AS (Taf. 59.) : Wan 15410939 ui ENOM oqi Statice monopetala L. i a 979 pcm Nep a w^ ; ara 119 Sii: mm Att iſt in Bot. Rag von 1841. auf t. 54. abgebildet und beſchrieben ), und dieſe ijt nur eine Varietät mit blaſſeren Blumen. Sie ſcheint übrigens nur eine Garten⸗Varietät zu ſein. Die Gartenbau⸗ -Gefell ſchaft zu London erhielt die Pflanze aus dem botaniſchen Ote ten zu Lenden, unter dem Namen St. Be Die X Curtis's Botanical Magazine, November 1842. (Taf. 3976.) Echites splendens 1 Lindt. E (Pestendria Monogynia. . Apocynese)-. ) i ; N ; Bon. den vielen ſchönen Arten dieſer Gattung, mit denen uns die lezten in Braſilien reiſenden Botaniker bekannt gemacht haben, ijt diefe wohl bie ſchoͤnſte, und mag ſelbſt mit den pertz lichſten Erzeugniſſen Flora's, die in neuerer Zeit in die Gärten eingeführt wurden, um den Rang ſtreiten. Die Pflanze wurde durch ben Reiſenden der Handelsgärtner Herren Beith bei Exeter, Herrn Lobb, im vorigen Jahre vom Orgelgebirge in Braſilien eingeſandt, und erzeugte bald ihre herrlichen, roſen— farbenen Blumen, die vier Zoll im Durchmeſſer hatten. . (Taf. 3977) _ Rondeletia eol Clam. ex i zu de dirt bie pem durch den Sammler der Herren Beith, von Braſilien eingeführt wurde. Die ſich ſehr zahlreich entwickelnden, blaupioletten Blumen ‚Das ben einen angenehmen, den Aurikeln ähnlichen Geruch. (Taf. 397 1.) Ipomoea T weediei Hook. (Pentandria M bu. ipogogom di Eine febr zierliche windende Art, mit kleinen rothen Blu⸗ men, die durch Herrn Tweedie in den Wäldern von Pa⸗ "M; entdedt, am in den dae me tine TIT! „ 3y REN ET TE f i un (Taf. 3979.) Macleania angulata Hook. (Decandria Monogynia, Ericeae.) In den „Icones Plantarum Vol. II. t. 109“ ſtellte Sir W. J. Hooker eine neue Gattung ;, Macleania“ *) auf; ein ſehr hübſcher Strauch, den Herr Matthews zu Jam⸗ brosbamba auf den Anden in Peru fand. Im Juni d. J. blühte in der reichen Pflanzenſammlung des Herzogs von Bedford zu Woburn⸗-Abbey eine zweite Art (die im Mas gazin abgebildete), welche Herr Forbes daſelbſt erzog, aus Samen, den Herr M' Lean von den peruaniſchen Anden ein⸗ geſandt hatte. Es iſt ebenfalls ein immergrüner Strauch, und verdient wegen ſeiner ſchönen rothen Blumen mit apo Saum in eg Sammlung kultivirt E werden: iara. Sa A. ou - Achimenes longiflora De Cand. & (Didynamia Angiospermia; ^ Gesneriaceae,) Dieſer herrlichen Zierpflanze iſt bereits mehrere gat Erwähnung geſchehen. — Allgem. Sites t Ix. Nr. 25. p. 199. Je e E k (Taf. 3981) . Maxillaria decolor Lia. * ens (Gynandria EUN Orchideae) -| Eine bereits bekannte, und schon vor 8 Sabre eingeführte Art, mit hell und mattgelben Blumen, die übri⸗ gens nicht ſehr zu empfehlen iſt. * So benannt zu Ehren des Herrn J. M Ltan zu Lima, einen peruaniſchen Kaufmann, deſſen emſigen Bemühungen bie Bota nik viel zu danken hat. (Siehe MÀ Jen of Botany Vol. L P. 393.) And 5 — Samenhandlung des iecit empfiepft fid durch den der beutigen Nummer der Allgem. Gartenz, beigelegten „Zierſträucher⸗ und Blumenſamen, imgleichen durch ein Sortiment neuer g abe ! Gemüſe⸗, Gartens, Feld», Wald⸗ he , „r acht⸗Georginen, Kartoffeln, Wein⸗ und anderer Pflanzen zu geneigten Aufträgen unter Verſicherung reeller gore ganz ergebenſt, und ladet alle ie nod unbekannte nen zu einer recht nutzrei⸗ 3 auf das freundlichſte ein. M ovin; Sachſen, den 22. Novbr. 1842 Martin Gras , Kunz und 5 ti off, Zehnter Jahrgang. Pr Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn- und Auslandes, herausgegeben Fetrprieh Otto, Albert Dietrich, : Königl. Preuß. GartenzGireftor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philoſop Sonnabend, den 17. December. - * "Kultur: Methode erzielt wurde, fei es mir vergönnt, die angewendete Methode von in dieſen Blättern mitzuteilen. | Von einem meiner Freunde auf das außerordentliche Lilium lancifolium album Wurzelbermögen der Stengel bei den Lilien-Arten aufmerk- und fam gemacht, wurden, um ſchoͤne und kraftige Pflanzen in Töpfen BR, W 5 [gende Verſuche gemacht. Im November Lilium lancifolium punctatum. gi gem, Ton ; 5 P 1841 erbielt ich zwei Milien- Zwiebeln, jede von ungefähr Rem e? 24 Wiener Soll im Durchmeſſer. Die eine war von Lilium Herrn J. B., lancifolium album, die andere von L. lancifolium puncta- Gartens hg in Wien. ii durch den ungemein giftigen Erfolg, wel⸗ cher im vergangenen Sommer bei der Kultur benannter Lilien tum. Da mir beide gleich erfreulich für meine Sammlung waren, auch faſt gleiche Vermehrung bervorbrachten, je will ich nur von der einen ſprechen. Es wurde der noch vorhandene Stengel 402 rein ausgeſchnitten, und alsdann die Zwiebel in einen runden Kübel von 11 Zoll Durchmeſſer und 13 Joll Höhe auf fol⸗ gende Weiſe gepflanzt. Auf eine gute Unterlage von Topf- ſcherben wurde 1 der Höhe des Kübels mit nahrhafter Erde angefüllt, alsdann die Zwiebel in die Mitte des Kübels ge- ſetzt, jedoch nicht mit Erde bedeckt, und im Camellien⸗ Hauſe trocken überwintert. Erſt im Frühling, als die Blumen⸗ ſtengel ſich zu erheben begannen, wurde die Zwiebel mit Erde bedeckt, und dann, fo oft der Stengel 12 Zoll höher gewachſen war, wieder 1 Zoll hoch Erde aufgefüllt, jo daß im Ber- lauf von einigen Wochen die Zwiebel faſt 4 Soll tief unter der Erdoberfläche zu liegen kam. Die Pflanze wurde nun ins Freie geſtellt, und zwar gegen Morgen. Hier entwickel⸗ ten ſich die Stengel ſchnell und außerordentlich kräftig. Auf zwei Stengeln erſchienen 14 Blüthenknospen. Als ſich die Blüthen öffneten, wurden die Pflanzen in ein offenes Ge- wächshaus gejtellt, wo auch die künſtliche Befruchtung vorge— nommen, und von ſieben Fruchtkapſeln vollkommen reifer Sa⸗ men erzielt wurde. Es zeigten ſich während des Blühens zwiſchen den un⸗ teren Blattachſeln vollkommen ausgebildete Zwiebelchen, mit zwei und ſelbſt mit vier Blättchen. Sie wurden behutſam vom Stengel gelößt, ſofort in kleine Töpfe eingepflanzt, und in der Mitte des Novembers aus der Erde genommen. An der alten Mutterpflanze waren die Stengel bis zur Erdober⸗ fläche ganz dicht mit ſtarken Wurzeln beſetzt. Faſt in gleicher Höhe mit den oberſten Wurzeln befanden ſich fünf Zwiebeln von der Größe einer Wallnuß, und an der Mutterzwiebel ebenfalls fünf von derſelben Dimenſion. Die Mutterzwie— bel hatte ſich getheilt, und die größte Hälfte die Größe der zuerſt gepflanzten Zwiebel. Es hatte ſich dadurch deutlich berausgefelt, daß der Stengel zum großen Theil von feinen igenen Wurzeln lebte, da er außer den Blumen ganz für ſich die fünf oberen Zwiebeln bildete. Auf dieſe Weiſe ſind von einer Zwiebel 10 größere, 5 kleinere und die getbeilte d n N mit einem und zwei Blüͤthenſtengeln erzielt worden. Mutterz ien übertreffen durch ihre wundervolle Bildung, Dieſe Lilie ſchöne Farben, Große der Blumen und ihren Wohlgeruch al- les, was ſich der B umenfreunb nur immer zu wünſchen ver- mag. Es iſt bei ſo kunſtloſer und ſchneller Vermehrung die Wahrſchenlichkeit vorhanden, daß dieſes Lilien⸗Gewächs bald » durch billige Preiſe die ſchönſte Sierbe unferer Gärten wer⸗ den wird. — — A | Blühende Pflanzen in den Wintermonaten, nebſt einigen Bemerkungen darüber. Vom Herrn Eduard Otto. Eine jede Blume, ſei ſie auch noch ſo unbedeutend, hat in jetziger Jahreszeit, d. h. in den Monaten November, De⸗ cember und Januar, einen mindeſtens doppelten Werth, naments lich für diejenigen, die für die Ausſchmückung der Zimmer fürſt⸗ licher und anderer hoher Perſonen Sorge zu tragen haben, wie aber auch für die, welche ihr Brod mühſelig mit dem Verkauf blühender Gewächſe verdienen müſſen. Pflanzen, die man durch künſtliches Treiben oder Zurückhalten um jetzige Zeit zur Blüthe bringt, giebt es eine große Anzahl, weniger aber von denen, die auf ganz natürlichem Wege bei uns ihre Blüthen in den Gewächshäusern entwickeln. Betrachtet man die Gewaͤchshäuſer bedeutender Pflanzenſammlungen im No- vember und December, fo finden fi, trotz der großen Man- nigfaltigkeit, dennoch nur wenige Pflanzen in ſchöner Blüthen⸗ fülle, und dieſe gehören auch nur meiſtens einzelnen Familien an, als den Amaryllideen, Bromeliaceen u. a. Die Ericeen und Orchideen machen aber eine Ausnahme, und prangen jetzt viele Arten dieſer beiden Familien mit ihren Blüͤthen, ſo daß die Häuſer, in denen ſie fultibirt werden, dem Auge einen erfreulichen Anblick gewähren. Daß man eine große Anzahl Pflanzen jetzt in Blüthe haben kann, ijt bekannt genug, und liefern bie Blumen⸗Läden ( Keller) in Berlin hinlängliche Beweiſe davon, allein dieſe Blumen ſind nicht auf eigenen Antrieb der Pflanzen erzeugt worden, und gehören in die Kunſt der Treiberei, und meines Erachtens hat eine nicht ge⸗ triebene Pflanze ſtets den Vorzug vor einer getriebenen. Be⸗ trachten wir nur die Familie der Orchideen, ſo findet man eben jetzt die meiſten blühenden Arten derselben, und ohne Zweifel würden es deren noch mehr ſein, wenn ein für die Orchideen beſtimmtes Haus aus zwei Abtheilungen, einer tål teren und einer wärmeren beſtände, und in letzterer eine bü- here Temperatur gehalten werden koͤnnte, was den ſich im 403 ſchlafenden Zuſtande befindlichen Arten (und deren giebt es nicht wenig) eben nicht geſchehen darf, ſobald das Haus nur Eine Abtheilung ausmacht. Nach genauen Notizen blühen die meis ften Arten der Orchideen in den Monaten November, Decem- ber, Januar und Februar, die wenigſten aber im September und Oktober. Bei uns haben mit geringen Ausnahmen die Or⸗ chideen bis jetzt immer noch nicht den Eingang in die Pri- vat⸗ und Handels-Gärtnereien finden wollen, obgleich es an Anpreiſungen, namentlich der ſchönſten Arten “) nicht gefehlt hat. Ließt man die Berichte über die Blumen- und Gemüſe⸗ Märkte (Covent Garden Market) in London, ſo findet man unter den abgeſchnitten zu Markt gebrachten Blumen aufge⸗ führt: Phajus grandifolius (Limodorum Tankervilliae), Cypripedium insigne und venustum, von anderen Pflan⸗ zen Abutilon striatum, Combretum purpureum, Euphor- bia splendens, Epiphyllum truncatum u. m. a. “). Die beiden hier erwähnten Arten von Cypripedium laffen fid ohne alle Mühe in jedem mäßig warmen Haufe fultibiven, fie vermehren fih leicht durch Theilung, zeichnen fih ſowohl durch ihre Blatter als Blumen aus, und haben den Vortheil, daß letztere ſich wochenlang erhalten. Im vorigen Jahre erhielten ſich zwei Blumen von Cypripedium insigne vierzehn Wo⸗ chen lang unverändert. Gegenwärtig ſtehen im biefigen botanifchen Garten von Orchideen in Blüthe. Oncidium ornithorrhynchum Humb. Kth. zeichnet ſich durch einen ungemein ſtarken Geruch aus, O. Papilio Lindl. blüht mit kleinen Intervallen das ganze Jahr hindurch; Cypripedium venustum Wall, C. insigne Wall.; Epidendrum coch- leatum und cochl majus L., E. ellipticum Grah., E. paniculatum R. et P., E. fragrans Sw. verbreitet einen febr angenehmen Duft; Eria stellata Lindl.; Brassavola cuspi- data R. Br.; Cattleya labiata Lindl., die Blumen find be» - peine vn ed me Vets Bletia florida R. Br., Br. cernua Lindl.; Maxilla- ria 1 Lindl;; M. crocea Lindl; Trichopilia tortilis Lindl.; Catasetum tridentatum var.; Cymbidium sinense W.; Zygopetalum Mackaii Hook., die Blü- then entwickeln einen herrlichen byacinthen= ähnlichen Geruch; *) Allgem. Gartenz. Jahrgang IX Seite 316. **) Gardener's Chronicle No. 56. u. 47. d. J. tans R. Br.; Oeceoclades maculata Trichocentrum fuscum Lindl.; Pterostylis nu- Stenorrhynchus speciosus Rich.; Haema- ria discolor Lindl.; Calanthe veratrifolia R. Br. Die folgenden Arten werden von jet bis Mitte Januar k. J. ihre Blüthen entwickeln. Außer dieſen aber werden noch viele andere, deren Knospen ſo eben zum Vorſchein kommen, oder auch noch zu erwarten find, gleichfalls früher oder fpá- ter blühen. Epidendrum ciliare L., E. umbellatum Sw., E. fuscatum Sw., E. virescens Lodd., E. nutans Sw., E. elongatum Jacq.; Brassavola cordata Lindl.; Laelia al- bida Lindl., L. anceps Lindl., L. Parkeriana Lindl.; Pha- jus grandifolius Lour.; Catasetum floribundum Hook. Notylia sagittifera Lk. Kl. et O-o.; Oncidium Lancea- num Lindl, O. Cebolleta Sw., O. Insleayi Bark.; Cyr- tochilum maculatum Lindl; Brassia Lanceana Lindl.; Prescotia colorans Lindl., P. plantaginaefolia KL; Spi- ranthes Lindleyana Kl. u, m. a. Außer den Orchideen blühen von feltenen und (hönen Pflan⸗ zen im hieſigen botaniſchen Garten: Guzmannia tricolor R. et P. Columnea longipedun- culata h. Par., Begonia manicata h. Par., B. hydrocotyli- folia Bot. Mag., Correa Grevillii und C. Harrisii h. Angl., Acacia platyptera, A. glaucescens W. Harrisii h. Rodriguezia Barkeri Hook.; Lindl.; Das Ganze der Erdbeerzucht, ſowohl im Freien als in verſchloſſenen Räumen jeder Art, und zu jeder Zeit des Jahres, und monographiſche Beſchreibung der meiſten kultivirten Sorten. Pre Herrn Theodor Eduard Nietner, Königlichem Hofgärtner in Schönhauſen. (Schluß.) $. 10. Kultur in Hatte: b. In Käſten. i Die Käſten, Nae man fib zur ee bedient, find entweder maffibe oder hölzerne, beitzbar oder nicht beitzbar. Gleichviel von welchem Material erbaut, bleiben fib die Di- Räumen. 404 menſionen in der Hauptſache gleich. Die Länge iſt beliebig, Hinterwand 3“ bis 3^ 6^, Vorderwand 4“ bis 156“. Sind die Räume heitzbar, fo erhält der Kaſten innerhalb an der. Vorderwand einen Canal, der von dem Beete, welches zur Aufnahme der Pflanzen beſtimmt iſt, durch eine Futtermauer getrennt wird. Die Behandlung ik Pflanzen für dieſen Zweck ijt im Weſentlichen von der vorigen nicht verſchieden, nur daß biefe Treiberei ihren Anfang ſpäter nimmt, und gleichſam als eine Fort⸗ ſetzung jener betrachtet werden kann. Es könnten freilich die beitzbaren Käſten eben ſo früh angetrieben werden, als die Häu— ſer; allein da man die Pflanzen in ihnen doch nur von außer⸗ balb bearbeiten kann, was bei ſtrenger Kälte nicht felten febr ſchwierig iſt, ſo iſt es jedenfalls ſicherer die Kulturen in ihnen ſowohl, als in den licht heizbaren, erſt må dem Januar bore zunehmen. Anfang dá Mitte Februar wird demnach ein Kaſten von beliebiger Länge, der übrigens bie oben angegebenen Di⸗ menſionen beſitzt, mit friſchem, gut erwärmten Pferdemiſt, der, wenn er nicht zu naß iſt, ſtark angetreten werden muß, bis nahe unter die Fenſter vollgepackt und dieſe darauf gelegt. Sobald der Miſt anfängt ſich zu erhitzen, wird ſtark Luft gegeben, damit die feuchten Dünſte einen Ausweg finden und nicht als aufgelöſtes Waſſer im Kaſten zurückbleiben. Nach ungefähr 5—6 Tagen bringt man 1 Fuß hoch entweder Ger- berlohe, Sageſpäne oder Moos auf den Miſt, läßt das Eine oder das Andere dieſer Subſtanzen ſich wo möglich bis zu 25 — 30 R. erwärmen, und ſenkt nun die zum Treiben beſtimmten Erdbeertöͤpfe terraſſenförmig darin ein, doch, wie ſchon früher bemerkt, den Fenſtern ganz nahe. Hier nun er⸗ halten die Pflanzen dieſelbe Behandlung wie jene in den Häu⸗ ſern; nur mit dem Unterſchiede, daß ſie anfänglich gar nicht, und fpäter vielleicht nur febr wenig geſpritzt zu werden brau⸗ chen, weil ohnehin ſich durch den “Mit, die Lohe u. d. g. Feuchtigkeit genug entwickelt, die das Beſpritzen entbehr⸗ lich macht. Daß der Kaſten nach Be ſchaffenheit der innern Wärme und der außeren Luft ſchwach oder ſtark gedeckt und neue Umſätze von : > erhalten muß, Perítebt fib von ſelbſt, und bleibt dies Geſchä t, wie gleichzeitig die Erhaltung einer | a empe atur, der Meum => RR des Gärtners überlaſſen. hi: Erdbeerpflanzen, welche Anfangs März in die Treib⸗ kaſten kommen, bringen ihre Früchte in der Regel in den erſten Tagen des Mai's zur Reife, und dienen ſomit als Folge der in Häuſern erzogenen. Eine andere Methode, Erdbeeren in Käſten zu treiben, beſteht darin, daß, nachdem der Miſt eingebracht iſt, dieſer ſich er⸗ wärmt und abgedämpft hat, 10 bis 12“ hoch gute, etwas lehmhaltige Erde aufgetragen wird. Nach Verlauf einiger Tage, tvenn die Erde die Miſtwärme empfangen hat, nimmt man die zu dem Kaſten nöthige Anzahl Erdbeertöpfe, ſchlägt die Pflanzen aus, und ſetzt ſie mit Beibehalt des ganzen Bal⸗ lens 15 Soll ins Gevierte ein, ebnet die Erde und legt die Fenſter auf. Je nachdem die Zuſtände der Umgebung es nöthig machen, wird der Kaſten gedeckt, gelüftet, beſchattet und mit Waſſer verſehen, die Pflanzen werden bei zunehmendem Wachs⸗ thum von allen Ausläufern gereinigt, die Früchte unterſtützt oder das Beet mit Moos belegt, beides um Fäulniß abzuhalten und die Reinlichkeit zu erhalten. Daß die Erdbeeren bei dieſer Art von Kultur ganz außerordentlich wachſen und große Früchte tragen, liegt auf der Hand, und iſt dieſelbe daher auch überall zu empfehlen, vorzugsweiſe zum Spättreiben der Ananas⸗Erdbeerſorten. SoL Behandlung der Erdbeerpflanzen nach dem Treiben. Die Erdbeerpflanzen, welche getrieben worden ſind und ihre Lebensthätigkeit behalten haben, dienen in den meiſten Fällen als Mittel, ſich eine ununterbrochenen Reihefolge von Früchten zu verſchaffen. Allein auch zu einer abermaligen Treiberei find fie mit Vortheil zu verwenden, wenn man nur darauf hinwirkt, die geſchwächte Pflanze möglichſt zu ſtärken. Was zunächſt die erſte Verwendung der Erdbeerpflanzen betrifft, fo ijt das Verfahren dabei folgendes. Mitte Mai, wenn die in den Häuſern getriebenen Erd⸗ beerpflanzen aufgehört haben Früchte zu liefern, werden die Töpfe an einen gegen die Mittagsſonne geſchützten Ort ins Freie gebracht, von allem Schlechten gereinigt, im Uebrigen aber jedem Einfluß der Atmoſphäre Preis gegeben. Hat man einen ſolchen Vorrath von Erdbeerpflanzen, daß man eine Aus⸗ wahl treffen kann, ſo werden die, von welchen man ſich am wenigſten zu verſprechen hat, und vorzugsweiſe die zuerſt an- getriebenen Sorten aus der Klaſſe der Scharlach⸗Erdbeeren * 405 mit dem ganzen Ballen aus den Töpfen genommen und ins freie Land geſetzt, am beſten auf ein Beet mit öſtlicher Expo⸗ ſition, darauf angegoſſen und rein von Unkraut und Ausläu⸗ fern gehalten. In dieſer Lage und bei dieſer Behandlung fangen die Pflanzen theils im Juli, theils auch noch fpäter wieder an zu tragen, und liefern ihre Früchte lange nach denen, welche die gewöhnliche Kultur des freien Landes erzielt. Um nun eine fernere Fruchtfolge zu haben, wird ein Theil derjenigen abgetriebenen Erdbeeren, welche nicht ins Freie gepflanzt worden ſind, bis Ausgangs Juli und Anfangs Auguſt zurückgehalten, und ihnen gerade nur ſo viel Waſſer gegeben, als ſie bedürfen um nicht zu vertrocknen, wodurch die Periode der Ruhe einigermaßen erſetzt wird. Um dieſe Zeit nun werden die Pflanzen aus den Töpfen genommen, und, nachdem das Schlechte uberall abgeſchnitten worden, auf einen kal⸗ ten Miſtbeetkaſten gepflanzt, wo fie wie jene ins freie Land ausgeſchlagenen behandelt werden. Bei naſſer und kalter Witterung legt man Fenſter darauf, und giebt nach Bedürfniß Luft. So behandelte Pflanzen tragen bis ſpät in den Herbſt. Eine Fortſetzung der Früchte, die in Folge dieſer Kul⸗ tur gewachſen ſind, geben diejenigen Pflanzen, welche bis im Auguſt in den Töpfen trocken gehalten, alsdann aber mit Bei⸗ behalt des größten Theils ihres Ballens der etwas aufge⸗ lockert und von allem Schlechten gereinigt werden muß, mit guter, friſcher Erde in dieſelben zurück gepflanzt worden ſind. Bis gegen die Mitte des Septembers bleiben die Pflanzen im Freien, werden gegoſſen und von den Ausläufern frei ge⸗ halten, kommen dann in einen temperirten Miſtbeetkaſten, ſpäter aber mit mehr Vortheil ins Erdbeerhaus, wo ſie bei viel Luft und einer Temperatur von 12 — 14 Grad unter⸗ halten und gepflegt werden. Nachdem die Pflanzen die zweite Ernte gegeben haben, ſind ſie werthlos und können weggeworfen werden. Um nun endlich die bereits ſchon einmal getriebenen Erd⸗ beerpflanzen zu einer abermaligen Treiberei zu benutzen, verfährt man nach folgender Methode. Es werden zunächſt die geſundeſten und keäftigſten Pflan⸗ zen, beſonders von den zuletzt getriebenen, dazu ausgewählt. Bis Ende Juni werden ſie in etwas ſchattiger Lage möglichſt trocken gehalten, alsdann aber aus den Töpfen genommen, die ſchlechten Blätter und ſchlechten Wurzeln ſeitlich und unten abgeſchnitten, der ganze Ballen um einen Zoll verkleinert und mit guter, ſehr nabrhafter, mit Hornſpänen gemengter Erde in ihre frühere Toͤpfe wieder eingepflanzt und nachhaltig ans gegoſſen. Während der erſten 14 Tage bleiben die Pflanzen, um das Anwachſen zu erleichtern, im Schatten, kommen aber nachher ins Freie, wo ſie ſtets von den ſich zeigenden Blü⸗ tbenftengefn und Ausläufern befreit werden. Ausgangs Auguſt werden ſie abermals, jedoch ohne den Ballen und die Wurzeln zu fören, in größere Töpfe gepflanzt, welche fie um ſo nöthiger bedürfen, als ſie ſich bis hierher ſehr ſtark beſtau⸗ det haben. Von nun an werden ſie nach bekannter Weiſe behandelt, und bis zu der Zeit, wo ſie angetrieben werden ſollen, froſtfrei gehalten. Nach dem Verpflanzen iſt ihnen ein wiederholter Guß von flüſſigem Kuhdünger ſehr dienlich. Und inſofern die Pflan⸗ zen von denjenigen Erdbeeren genommen werden, die zuletzt getrieben worden ſind, eignen ſie ſich vorzugsweiſe auch nur zur Spättreiberei. : Die Erdbeere hat, wie beinahe jede andere getrie⸗ bene Pflanze, ihre Feinde, und ij es faſt unmöglich dieſelben abzuhalten, ſobald die innere Atmofphäre der Häufer, in welchen ſie getrieben wird, mit der äußern durch Luftge⸗ ben in Berührung kommt. Sogleich erzeugt ſich die grüne Blattlaus, befällt zuerſt die jungen, noch nicht voll. ſtändig entwickelten Blätter, die Fruchtſtiele, den Kelch und ſpäter die ganze Pflanze, welche dadurch in allen ihren Functionen geſtört, mithin in ihrer Bildung unterdrückt wird. Von den verſchiedenen Mitteln, deren man ſich bedient dieſen gefährlichen Feind von den Pflanzen wieder los zu wer⸗ ben, ijt das Räuchern mit Taback das wirkſamſte, befonders - wenn es des Abends und gleich darauf wieder des Morgens geſchieht. Von gleich gutem Erfolg iſt auch ein Abſud von Taback. Man nimmt zu 12 Loth ſchlechtem Taback 12 Quart Waſſer, läßt das Ganze in heißem: Wafer ziehen, gießt es durch ein Sieb, und beſpritzt die von der grünen Blattlaus befallenen Pflanzen damit; nur nicht zur Zeit wenn fie blü⸗ hen oder Früchte angeſetzt haben. Ein anderer febr ſchlimmer Feind der Eben im getriebenen Juſtande iğ die gewöhnliche Pflanzen- milbe oder rothe Spinne, die dem unbewaffneten Auge zwar kaum ſichtbar ijt, öfters aber zu Millionen erſcheint. Sie entſteht beſonders bei heißer trockener Luft; in den Häu⸗ ſern zuerſt auf den Pflanzen, welche dieſer am meiſten aus⸗ 406 geſetzt find, folglich der Heitzung zunächſt ſtehen. — Von allen Mitteln, die man zu ihrer Vertilgung vorgeſchlagen hat, und von denen ich keins unverſucht ließ, habe ich nachhaltiges Be- ſpritzen der inficirten Pflanzen mit kaltem Waſſer am wirt- ſamſten gefunden; das Sicherſte jedoch bleibt immer, die bes fallene Pflanze ſogleich zu iſoliren. die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register jare on und deren Anzucht in den ne Blumen» nd Pflanzen: Gärten zu empfehlen ift. > 2. Edward’s Botanical Register. November 1842. Taf. 60.) Aristolochia Gigas Lindl. (Gynandria Hexandria. Aristolochiae,) Selbſt in einem kleinen Blumentopf kultivirt, erregt dieſe Pflanze gewiß die Aufmerkſamkeit eines Jeden, und es ge⸗ bört wohl zu den ſeltenen Fällen, ein fo ſonderbares Erzeug⸗ niß in den Tropen⸗Regionen anzutreffen. Die Blumen dieſer Pflanze gleichen in der Farbe einem Arum, in der Geſtalt aber haben ſie die größte Aehnlichkeit mit dem umgekehrten Ohre eines Elephanten. Eine ähnliche kleinere Art iſt bereits auf tab. 1824 des Bot. Reg. abgebildet, unter dem Namen Aristolochia foetens, und es iſt nicht leicht, die Unterſchiede zwiſchen die⸗ ſen beiden Arten anzugeben, nur daß A. Gigas eine mehr haarige Pflanze iſt, und daß die Blumen mindeſtens vier Mal größer ſind, auch fehlt dieſer Art der ekelhafte faule Geruch, der jener eigen iſt, dafür aber beſitzt ſie einen weniger unan⸗ genehmen, einem alten Taback ähnlichen Geruch. Herr Hartweg fandte diefe eigentümliche ſchöne Pflanze von Guatemala ein, wo ſie auch vom Herrn Skinner ge⸗ funden wurde, un ) wo fie unter der Bezeichnung „Juden⸗Ohr“ allgemein bekannt iſt. Die Pflanze blühte zum erſten Male im Garten zu Cbiswick im vergangenen Sommer. Sie ver⸗ mehrt ſich leicht durch 6 und eignet fih gut zur Bez kleidung kleiner Spaliere in Töpfen, oder der Sparren in mäßig warmem Gewächshauſe. Am beſten gedeiht ſie, wenn man ſie in den freien Grund eines Hauſes pflanzen kann. (Taf. 61.) Godetia grandiflora Lin dl. (Octandria Monogynia, Onagrariae.) Eine ſchöne, harte, einjährige Pflanze von der Nord⸗ weſt⸗Küſte von Nordamerika. Sie ſteht der G. roseo- alba ziemlich nahe. Die Blumen ſind größer als die aller bekann⸗ ten Arten. Die Pflanze bildet einen zwei Fuß hohen Buſch, breitet ſich weniger aus als G. Lindleyana, und blüht im Juli und Auguſt. Für Liebhaber dieſer Art Pflanzen dürften folgende No⸗ tizen vielleicht angenehm ſein. Ungefähr Ende Auguſt oder Anfangs September fie. man den Samen ſolcher Pflanzen, die im Freien überwintern und im Mai blühen ſollen; ſie können jeder Art von Boden, nur keinem fetten oder fruchtbaren anvertraut werden. | Sft der Boden von ſolcher Beſchaffenheit, oder iſt der Samen zu dick geſäet worden, jo ſterben die Pflänzchen leicht während des Winters. Iſt zur Zeit der Ausſaat die Witterung trok⸗ ken, ſo muß der Boden einige Stunden, bevor der Samen geſäet wird, tüchtig angegoſſen werden, ſonſt bleibt der Samen bis zum Frühjahre in der Erde liegen, ehe er keimt. ; Sollte ein zu kalter Winter die Herbſtausſaat zerftören, fo fie man Anfangs März einige Samen in Näpfe aus, ſtelle dieſe in ein kaltes Haus oder dergleichen Kaſten; ſind die Pflanzen ſtark genug, fo pikire man fie zu 3 — 4 in kleine Töpfe, und ſtelle ſie wieder in ein kaltes Beet. Mitte April pflanze man ſie dann ins Freie, wo ſie ziemlich um dieſelbe Zeit blühen. Eine andere Ausſaat kann Mitte März Statt finden, aber dann muß der Boden ein wenig gedüngt werden. Dieſe Pflanzen blühen ungefähr im Juni. Ende Mai oder Anfangs Juni ſäe man abermals aus, jedoch auch auf gedüngten Boden, wenn die Pflanzen einige Stärke erreichen, und gut blühen ſollen. Die Pflanzen dieſer Ausſaat blühen im Juli und Auguſt. Will man noch ein ſpäteres Blühen erzielen, ſo kann noch im Juli geſäet werden, > 407 wo alsdann die Blüthen im Auguſt und September erſcheinen. Viel hängt jedoch von der Jahreszeit ab; iſt es trocken, ſo ijt eine Bewäſſerung des Bodens unumgänglich nöthig. Bleibt es anhaltend dürre, ſo müſſen die Samen mit Matten oder dergleichen, bis ſie gekeimt haben, bedeckt werden. Folgende find die ſchönſten Godetia- (Oenothera -) Arten, die bis auf G. tenella und tenuifolia, welche aus Chili ſtammen, alle einen gewöhnlichen Winter ertragen, wenn fie im Herbſte gefüet werden. Godetia grandiflora, Lindleyana, viminea, decum- bens, Romanzovii, amoena oder roseo- alba, bifrons, vinosa, und die im Frühling auszufienden tenella und te- nuiſolia. „(Auch hier im botaniſchen Garten ſäen fi die meiſten Arten, welche auf den Beeten wo ſie ſtanden ihre Samen reiften, von ſelber aus. Sie keimen ohne weiteres Zuthun, und ertragen noch eine Kälte von 10 — 12? R. Am ſicher⸗ ſten halten ſie ſich jedoch, wenn ſie mit Tannennadeln, oder durch eine natürliche Schneelage gedeckt ſind. Bei Gilia, Collomia und andern ähnlichen Sommergewächſen iſt es derſelbe Fall. Eine Menge junger Pflanzen erhält ſich den Winter über, oder keimt im freien Lande bei Eintritt des Frühlings. In geſchützter Lage können eine Menge der⸗ gleichen Sommergewaͤchſe im Herbſt ausgeſäet werden, doch iſt es beſſer, wenn ſie vor Beginn des Frühlings nicht kei⸗ men. O.) (Taf, 62.) Laelia flava Lindl. [Laelia caulescens Lindl.] (Gynandria Monandria. Orchideae.) Ein ſchöner Epiphyt aus Braſilien, welcher der L. cin- nabarina, gleichfalls von Braſilien, ziemlich nahe ſteht. Der natürliche Standort dieſer Pflanze iſt nach Dr. v. Martius die Sierra de Piedade in der Provinz Minas Gerass. Es iſt eine von denjenigen Arten, die in einer kälteren Abthei⸗ lung, als die übrigen tropiſchen Orchideen kultivirt werden muͤſſen, denn eine feuchte und beiße Amofppäre Mt ihnen febr nachtheilig. Da die Gattung Laelia zu den ſchönſten und prachtvoll⸗ fen gehört, jo mag eine Juſammenſtellung der in Kultur bes findlichen Arten t ihren Platz finden. Sect. I. Grandiflorae. (Alle bis auf eine find Bewohner von Mejico und Guatemala. ) 1. Laelia grandiflora Lindl., aus Mejico; an Baumſtaͤm⸗ men, in der Provinz Mechoacan. Die Eingebornen nens nen ſie Lirio, Flor de Corpus und Itzumaqua. L. majalis Lindl. (Cattleya Grahami Lindl.) aus Mejico, wo fie Flor de Mayo von den Bewohnern von San Bartolo genannt wird. Herr Hartweg fand ſie auf den 8000 Fuß hohen Gebirgen von Leon, wo es zuweilen fröftelt, an den Stämmen der Eichen mad. ſend. Eine der ſchönſten Arten. L. autumnalis Lindl., L. anceps Lindl., beide aus Meſiko. L. superbiens Lindl., aus Guatemala und Sofa 3tica. Herr Skinner berichtet darüber: diefe prächtigfte aller Arten blüht im November und erzeugt zuweilen 18-20 Blüthen an 9— 12 Fuß langen Blumenſtielen! Herr Hartweg fand ſie in großer Menge im Staate von ; Auefaltenango bei Chantla. Die Indianer pflanzen fie vor ihren Hausthüren. Das Klima von Chantla iſt ziemlich kalt, 55—65° Fahrh.; das von Coſta Rica, 68 — 70°. ; L. furfuracea Lindl. von Mejico. 7. L. Perrinii Lindl. (Cattleya Perrinii Lindl.) aug Brafilien. L. peduncularis Lindl. L. rubescens Lindl., beide aug Mejico. 10. L. acuminata Lindl., aus Guatemala, wo man fie Flor de Jesus nennt. 11. L. albida Lindl, aus Mejico. b» ox os m e o Sect. II. Parviflorae. P s (Sämmtlich aus Braſilien.) E m 12. L. cinnabarina Batem. ie 13. E. Bes mem | di.; ſteht der L. flava ſebr nahe. 408 (Taf. 63.) Tillandsia rubida Lindl. (Hexandria Monogynia. Bro — „Eine durch die Herren Loddiges aus Braſilien einge⸗ führte niedliche kleine Pflanze, mit mattroth gefärbten Blu⸗ men. Sie gedeiht gut, wenn man ſie in einen Korb pflanzt, und im trodenen Warmhauſe aufhängt. dec | 4757 64 b xalis rubrocineta Lindl. 23 Éta Pentagynia. Oxalideae. ) Aus der Erde der vom Herrn Hartweg von Guate⸗ mala eingeſandten Pflanzen ging dieſe niedliche Art hervor. Beſonders ausgezeichnet ſind die Blätter, ſie ſind ſehr ſaftig, zerbrechlich gleich Kryſtall und mit einem ziemlich breiten pur⸗ purrothen Rande eingefaßt, in welchem fid eine b dun- ter. mit ſolchen Punkten gegeichnet ift. Im trocknen Sujtanbe verlieren. fih diefe Merkmale. Die Blumen find gelb. Die Pflanze läßt fid (eit in einem kalten Gewächshauſe kultiviren. Nach der Blüthezeit ziehen die Pflanzen ein, und müſſen dann trocken gehalten werden, gleich den andern Arten. Eingeſandte Notiz. -i ueber die botaniſchen Inſtitute in Wien. Die bedeutende Erweiterung und großartige Ausſtattung, welche dem botaniſchen Garten zu Wien unter des Herrn Pro⸗ feſſor End licher thätiger Direction zu Theil wird, liefert aber⸗ mals einen Beweis, mit welcher Munifizenz auch die Oeſterrei⸗ chiſche Regierung wiſſenſchaftliche Inſtitute bedenkt, wenn Sie einmal ihr Augenmerk auf eins oder das andere richten und et⸗ was für daſſelbe thun will. In den letzten drei Monaten waren täglich an 300 Ar⸗ beiter bei den neuen Anlagen beſchäftigt, und es iſt im Gar⸗ ten bereits ein Auditorium für 250 Zuhörer und ein Museum botanicum, aus neun großen Zimmern beſtehend, errichtet; ſo daß, wer botaniſche Studien machen will, alle Hülfsmittel in den Räumen des Inſtituts vereinigt finden, und dieſes im Stande ſein wird, wirklich etwas Bedeutendes für die Biffen- ſchaft zu leiſten. Literariſches. — Für Freunde des Obſtbaues. Eine Zeitschrift zur Befoͤrderung des Obſtbaues in Deutſchland. Herausgegeben unter Leitung des Obſtbau⸗Ver⸗ eins in der Oberlauſitz. Erſten Bandes Drittes Heft. Dresden und Leipzig 1842. Enthält gemeinnützliche Abhandlungen über Obſt und Obſtbau, Recenſionen andere Werke über den Obſt⸗ und Gar⸗ tenbau, und Miscellen mannigfaltigen Inhalts. Fr. Ernſt Ehrenhauß, „praktiſcher und a ene Nathgeber ben Weinbau u. ſ. w. vortheilhaft zu betreiben.“ Zweite Auflage. Leipzig. 1842. Eine kurze und allgemein verſtändliche Anleitung zum Weinbau, und zur Bereitung der vorzüglichſten Fruchtweine, die den kleinen Weingärtnern wohl zu empfehlen ſein dürfte. t ericeinen alle 14 Tage zwei Bogen in . wo es zur mehreren Verſtandlichkeit des Textes erforderlich iſt, fotten Kupfer oder Der Preis des Jahrgangs iſt A Thlr. Alle ee Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. — die Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Su: und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Syrien: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. von = ‚Albert Dietrich, 2 VET NZZ ZA LE Y w 7 Sonnabend, den 24. December. Regiſter zum zehnten Jahrgange. 1. Verzeichniß der Abhandlungen. Achimenes longiflora, 165. Agave⸗Arten des Königl. botaniſchen Gartens zu Berlin, von Fr. Otto, 49. Ananas, außerordentliches Erzeugniß derſelben, 157. Ananas, das Binden der Kronen der a Ananas, vom Herrn p Seem xs [* dc m Ananas, I — vier Früchte davon in vier auf einander qc qul zu ziehen, vom Herrn Dale 219. pé Bäume und Sträucher, die feit 1840 im Aufioderung des Bodens in heißen Sommern, vom Herrn 3. Bar n und man Aurikeln, Anleitung dieselben im freien Lande auszuſäen, dog Görner, 65. Ausläufer bei den 1 über die verſchiedenen Arten derfelben, von Dietrich, 2 Ausſtellung cad geen » . AR maliíóot Garten] riften, t 7 Sug e ; 182, 219, 245, 251, 284, 2 2 291, 299, 325 jarten der Horüeul tural Society of London eingeführt worden, vom Herrn Gordon, 14. 40 Befeſtigung der Wege in den Gärten, vom Herrn Peltzer, 249 Begießen der Pflanzen in Topfen, das ſchädliche c iti daſſelbe unmittelbar nach dem Verpflanzen zu thun ee des Königl. botaniſchen Gartens zu c von Fr. Otto, 8 vorläufige, 33 E in den Gärten allgemein befannte p auge, von ee a "Sirio Gk zu Wien, bie erite, Herrn Peintner, 122 Wenn in bien, vom Herrn Peintner, 209. Blumiſterei in Berlin, Schilderung, wie W I November und De- cember 1841 war, vom Herrn Sau Botaniſche Inſtitute in Wien, Notiz über. ^y c Briefliche Mittheilung über die Reife des Herrn 2 Shom: burgk im britiſchen Guiana, 126. Briefliche Mittheilung über eine Reife in Peru, vom Herrn v. „ mitgetheilt vom Herrn Hayn, 77, 85, 95, 101. Briefliche Mittheilung, vod Herrn Wendland, 271. Brugmansia floribunda, 1 Cactus, Beſchreibung c neuen ausgezeichneten, von Sr. Durch⸗ cd dem Herrn Fürften von Salm⸗Reifferſcheid⸗Dyck, 289, Cereus, Nachricht von einem zum Erſtenmale blühenden, von den Herausgebern, 169. Champignon- Brut, Bereitung derſelben, 397. Chatsworth, Bericht aus dem Engliſchen, vom Herrn Ed. Otto. 235. Chimonanthus fragrans, Bemerkungen darüber, von Fr. Otto, 74. santhemum indicum, 292. Chrysanthemum indicum, aus N zu erziehen, 72, Chrysanthemum - Barietäten, neue, Cocos nueifera, Mittheilung über beiden auf der Pfaueninſel ſtehenden, vom Herrn F. A. Fintelmann, 345. Columnea Schiedeana, Kultur derſelben, 252. Coniferen, über dieſelben, 142. Coniferen, über die Erziehung derſelben aus Samen, vom Herrn Gordon, 148. Coniferen, bertäuffihe, 6. Conſervatorium, T große im Garten der Gartenbau: Geſellſchaft zu Chisw Cyrtopodium - E Behandlung derſelben, 25 odium unetatum, e über Ve Blühen deſſelben, vom Herrn Ed. Otto Dahlien, über die dern vides durch Pfropfen in * er vom Herrn Melms, tus, 8 eines S ui ET. Putri Hopffer, 297. | fen zu ziehen, 7 3: T (Ananas, 291. Fagus-Arten, a Mess Fuchsia Prince sa Fuchsia St, Clar Fuchſien, Annan derfelben während des Winters, vom Herrn Fuchſien⸗ Vin einige neue, vom Herrn von Warscewisz, 361. Gärten Italiens, Briefliche - dia über mehrere, vom Herrn Gärtnerei in -po und in einem Theil von Deutſchland und Frankreich, vom Herrn Joſeth, 171, 179, 188, 195, 212. Gärtnerei, ſummariſcher Ueberblick der Fortſchritte derſelben in Groß britannien, vom Herrn Souta, überf. vom Herrn Gb. Otto, 116. Gartenbau⸗Geſellſchaft in Wien, über die Gründung derſelben, vom He t, ee eed zu London, zweite diesjährige Ausſtellung derſelbe k Gartenbau⸗ ode aus Neuſeeland, 299. Gartenpflanzen, empfehlenswerthe, 64. Georginen-Ausſtellung, Bericht über die dritte in Deſſau, vom Herrn R. 386. Georginen, Bermehrung DR durch Pfropfen in den Spalt, vom Herrn Melms, Gesnera zebrina Gewächshaus⸗ Anlage, Beſchreibung einer zur Aufſtellung warmer Zierpflanzen, mit 2 Abbildungen, Taf. II. u. III., vom Herrn Gewicht ausgezeichneter Naturprodukte, 380. Govenia lagenophora, Kultur derſelben, 2 Gurken, das Treiben derſelben während des Winters im Königl. Hofküchengarten zu Nymphenburg, vom Herrn Klein, 57. edysareae, Kennzeichen derſelben, vom Herrn Bernhardi, 321, 329, 337. Hyaeinthen⸗ und Tulpenzucht in Berlin, von Dietrich, 161. Krankheiten, über diejenigen der in Kultur genommenen Pflanzen, vom Herrn Scheidweiler, überſetzt vom Herrn Peltzer, 21, 29, 39 46, 55, Kultur⸗Bemerkungen, von Fr. Otto, 393. el das Pfropfen derfelben, 5. na-Arten, Reviſion derſelben, von den Herausgebern, 313. pm lancifolium album und L. l. punctatum, deren Kulturmethode, . 401. o Meerkohl, deſſen ER 215 Melonen, über die Kultur der perſiſchen in Topfen, es Mittel zur Abhaltung der Schnecken und Mäuſe, 53. Moos, über die Anwendung deſſelben, um e und Gurken in Miſtbeeten zu erziehen, vom Her üger, Wit; über mehrfache 1 deſſelben bei vá Pflanzen- zucht, vom Herrn Heide, Musa Cavendishii, über deren p vom Herrn a, 273. „ Nardosmia fragrans, über die Kultur derſelben, Negundo fraxinifolia, das Oel davon, vom Herrn Manetti, 164. Nußbäume, Anpflanzungen derſelben, von Fr. Otto, 369 411 Nutz und Bauholz⸗Bäume 2 AA 251. Orchideen, Kultur derſelben, Orchideen⸗Sammlung im 2560 botaniſchen Garten zu Berlin, vom Herrn Ed. Otto, 225. Mew dotado über bie Gattung, vom Herrn Regel, 281, Paeonien, . über die MR von den Herausge⸗ Palmhaus, mijá Garten bei Berlin, mit einer denn Tal. € vom m Sem Schramm, 377, Paulownia imperia Pelargonium- Barietäten, 5. Pflanzen: Ausftellung in Berlin, von Dietrich, a Pflanzen: Austellung zu Chiswick bei London, Pflanzen, be pm vom Herrn Sa e 275, 285, 292, Pflanzen, we des tan Gartens bei Berlin, 8 Pflanzen, Pepe in den ako ig Si einigen 1 gen „vom Herrn Ed. Otto, Pflanzenhäuſer - Packleinwand, 4 394. — ſchönblühende ber mo gt y 15, 23, 48, 56, ‚80, 103, 127, 136, , 158, 175, 184, 199, 2 Ee. 223, 247, 255, 263, A m 287, P 311, 319, 335, 351, 360, 376, 383, 399, 10 6. Pflanzen, über das Wachſen derſelben in verſchloſſenen Glaskäſten, dom N Ward, überſetzt vom Herrn Ed. Otto, 333, 340, 348, pflanzen — Kataloge, zweckmäßige Einrichtung derſelben, vo „241. CPP. darauf vom Herrn P. . . r. Auch ein Wort darüber, vom Herrn F. A. nnn, 364. Pfropfen der Cactus⸗Pfianzen, über daſſelbe, 39 Phlox-Arten, t sur Kultur derfelben, 69. Phlox Broughtonii, 158. Phlox Drummondi, als Gewächshauspflanze zu ziehen, 276. Programm des Erfurter Gartenbau: Vereins, 151 Reiſe des Herrn Hartweg, 245. Rhabarber als Frühgemüſe zu ziehen, 223. Rhabarber, Kultur deſſelben als Nährpflanze in England, 206. Rhododendron arboreum, Blüthen Venen gleich nach Weihnachten zu erzeugen, 135 Rhododendron Gibsonii, 13. Ribes- Arten, über die in den GM befindlichen, von den Heraus- Rofen, gefüllte gelbe, 43, Sarcoglottis, über dieſelbe, vom Herrn Klosich, 105. Be Arten, über die Kultur derfelben, vom Herrn Ed. Otto, San Bemerkungen darüber, 220. iru e " edi Bios dieselben in a E term 5 P ziehen, er die Art und Weiſe ſie zu ziehen, 157. mr (Dreiblatt-) Arten, über deren Kultur, von Fr. Otto, Tro lis, über bie Gattung, 185. Tropaeolum azureum, 3$0. Tropaeolum Moritzianum, über deſſen "3 vom Lp Rei- neče, 145. Tr e über ein für die Gärten neues, und NM über dieſe Gattungen, von den Herausgebern, 1 muss einiges über die Verwendung derſelben auf e t einer Abbildung Taf. 1., vom Herrn von Warszewisz, 81. e Nachricht von neuen aus Samen gezogenen, 343. Verbena-Sämling, neuer, 158. Verſchiedenes aus engliſchen Gartenſchriften, 380. Vitis Isabella, eine neue Weinart aus Nordamerika, von den Heraus: gebern, 353. Vorerinnerung der 9tebactiom der Allgemeinen Gartenzeitung, 1 Wafjerbeförderungs: Mafchine, über eine neue, vom Herrn Klewitz, 305. Wein, Methode ihn in Topfen zu ziehen, 252. Weizen, Kultur deſſelben in Weſtindien, vom Herrn Hamilton, 70. Wiederherſtellung und Behandlung kranker harter Gewächshaus⸗ njen, 52. Zapfenbäume, deutſche Benennungen derſelben, von Dietrich, 129. Zierpflanzen, geſchichtliche Bemerkungen über die Einführung einiger i ätten, von Fr. Otto, 41. Zierſträucher, zarte, über Anpflanzung derſelben, von Fr. Otto, 233 2. Reiſeanzeigen. Briefliche Mittheilung über eine Reife in Peru, vom Herrn v. W... mitgetheilt vom Herrn Hayn, 77, 85, 95, 101. Niger⸗Expedition, 63. Reiſe⸗Skizze vom Herrn Joſeth, 171, 179, 188, 195, 212. 3. Correſpondenz⸗Nachrichten. Briefliche Mittheilungen des Herrn Wendland, über die Pflanzen des Herrn Preiß, 271. ernere Mittheilungen darüber, von demſelben, 304. Notizen über die botaniſchen Inſtitute in Wien, 408, 4. Stellen: Offerten. m: Stelle eines Obergärtners im botanifhen Garten zu Zü- Genug - Pflanzenkullbateuts, 88. 5. Nekrolog Nekrolog von Auguſt Gongin, Fürft von en L Nekrolog vom Hofgarmer Braſch. 4- 6. 1 * k ioin diia An Sm cad dm 412 Ehrenhauß, practiſcher — den Weinbau zu betreiben, 408 Lindley, Theorie der Gärtnerei, 7. Verkauf von Gärtnereien. d Otto, I s e 206. Verkauf eines Handelsgärtnerei⸗Geſchäfts, 320. Link, Klotzſch und Otto, Icones plantarum ke ; du ig Loudon, Arboretum et Fruticetum Britan 8. Anzeigen von verkäuflichen Pflanzen. om Verein in der Oberlauſitz, für Fr s Obſtbaues, Anzeige der Kunſt⸗ und 1 von den Herren Ramann ne Zei chrift, 408. und Möhring zu Gleichenthal, 1 nin Iconographie descriptive des Cactées, 128. Anzeige neuer verkäuflicher Pflanzen von Herren Beith und Sohn, Salm - Reifferscheid - em Princ. Monographia generis Aloés et zu Exeter, 224. Mesembrianthemi Pflanzen⸗Verkaufs⸗Anzeige vom Herrn Böckmann in Hamburg, 72. Seidel, Ausführliche e zur richtigen Pflege und Behand: Pamen: Berfaufs: Anzeige vom Herrn Preiß in Hamburg, 232. lung großer Orangerien, Sammlung Auſtraliſcher a as; 278. Walpers, Repertorium botanicum, 248. Zee Verkauf vom Herrn J. N. Hayn, zu Waldenburg, 64. : 9. Verzeichniß der Pflanzen, welche bejchrieben ſind, oder über deren Kultur geſprochen ift. Abies eee 143. — Khutrow 143. E ade 143. — orientalis 144. — Pindrow es^ — Webbiana Acacia diptera 2 e 184. latypte — rosea 15. Acianthera punctata 292. Aörides crispum 384. Alstroemeria nemorosa Psi Amaryllis Banksiana 136. Anemone eem — Aquilegia — ne enen 14, 104. nent Aristolochia Gigas 406. densa 287. Aspasia wer 312. ns 43. | praent Azalea erus 247. — indica (Double red) 384. Babingtonia nn 128. i is 319. . ittacina var. Erembauldtii 224. Calliopsis tinetoria 42. Callistemon ellipticus 252. Calocasia odorata 175. arpinus viminea 14, Catasetum abruptum 144. Catha paniculata 275. Cattleya crispa 7. sa 62. Ceanothus velutinus 14. Centranthera punctata 293. Cereus coerulescens 03. (Small -flowered Shew) 351. — spinulosus 169. Charieis heterophylla 42. Chimonanthus fragrans 74. santhemum indicum 72, 292. Cirrhopetalum Medusae 136. Cleome lutea 23. Clerodendron splendens 127. Cle Coelia Bauerana 264. Columnea Schiedeana 239. Cotoneaster baccillaris 14. Cynoglossum anchusoides 159. Cypripedium barbatum 160. Cyrtopodium punctatum 121. Dacrydium cupressinum 251. ^. excelsum 251. osum 251. Does a 251. Dendrobium macranthum 376 Dicera dentata Digitalis lutea 104. Echeveria acutifolia 248. & Echeveria rosea 208. Echinocactus centeterius 383. tenuispinus 312. — texensis 297. Echites splendens 400, Epaeris coccinea 980. Epidendrum cinnabarinum 247. ancifolium 352. M raniferum 296. — Skinneri 256. Eria polyura 264 Eschscholtzia Unities 42. Evonymus crenulatus 14. Fuchsia Bergemanni 363. Bertramii 362. — Braunii 362. — capitata 363. — cordifolia 24. — Hoepnerii 363. — integrifolia 256. — lilacina alba 362. — Nietneriana 363. — Prince Albert 157. — radicans 15 — rellexa aurantiaca 363, — . Regelii 363. — 58 'Selloi 362. — St. Clare 380. — striatiflora 363. Gastrochilus pulcherrima 150. Geranium erianthum 352. Gesnera longifolia 296, — zebrina en 159, 216. Glossocomia ova Gloxinia speciosa 82 SE var. T — var. — tubiflora 376. phylla 175. 224. Godetia albescens 128. — grandiflora 406. Govenia lagenophora 245. Habranthus pu 264. var. quadriflora 312. 1 dresis 399. — orientalis 264. Hibiscus Cameroni 176. Houlletia vittata 24. Hydrocotyle brasiliensis 286. Hydromestus maculatus 285. — Meleagris 295. minum cau E tum 241. lllicium religiosum 336. Indigofera Dosua 399. Ipomoea Tweediei 400. — grandiflora 407. — superbiens 407. Lantana glutinosa 315. — mutabilis 314 — Sellowiana £g lanceolata 216. 4. — variegata 3 Laurus macrophylla 252. Lechenaultia biloba 62. igustrum vestitum 14. Lilium lancifolium album 401. punctatum 401. 1 01 D 14. Liparis alata 293. Lobelia fulgens 42. — splendens 42. Luculia gratissima 255. Lysimachia lobelioides 80. Macleania angulata 400. Mammillaria polytricha 289. — pycnacantha 376. Martynia fragrans 150. Maxillaria acutipetala 336. — cucullata 224. — decolor 400, — galea ta E Metrosideros robusta 252. Mimosa uruguensis 264, Mimulus Macleanus 64, — c var. — 104. Mina lobat: TS Tyan: b 1 104. Nardosmia fragrans 221. 413 Negundo fraxinifolia 169. Nelumbium speciosum var. fl. roseis 47. Niphaea oblonga 80. Odontoglossum grande 278. Oncidium cuneatum k — Forkelii 309. — longifolium 80. — ornithorrhynchum 7. —' pubes III. — sphacelatum 248. urophyllum 360. Opuntia decumbens 7. monacantha 7. a bullata 150 Ornithogalum eee 248. Orobanche minor 281. — Martiana 184. Paulownia imperialis 284. Petunia nyctaginiflora 43. Phajus maculatus 312. Pharbitis — 144. a 952. Puis m mexicanus 287. Phlox Bridgesi 64. M Pine 158. Pimelea spectabilis 256. Pinus excelsa 4 — Gerardiana 43, — longifolia 42. — oocarpoides 14. — sinensis 42, taurica 42. Pitcairnia undulata 215. n rer. 251. ineus 251. Podotheca gnaphaloides 56. Polygonum vulcanieum 14, Primula denticulata 311, 320, Rhododendron anthophora 255. s arboreum 135, gardeni — divaricatum — flavum 270. i — floridum 268, k glutinosum 269. h — heterotrichum 269. holosericeum 266. e ee 260. — rubrum 265 — sanguineum 269. ifl Rigidelia immaculata 23. Rondeletia longiflora 400. — odorata 272. Rosa Banksiae 326. Rubus SE RAN d trilobus Scotis collo 107. , picta — 8 107. speciosa 107. 1 pulchella 160. Siphocampylus betulaefolius 376. Solanum Balbisii var. bipinnatum 276. Statice monopetala var. denudata 399. Stelis atropurpurea 384. Stuartia pentagyna 48. Stylidi z ' LS. 273, 274. Anhaltiſche Gartenbanverein 385. Anſell 63. 7535 .... 3.401, ^ Baumann u. Sohn 324 Bernhardi 320, 329, 347. Dale 219. ene 112, 129, 153, 161, m 177, 185, - 201, 217, 241, 257, 265, 288, 313, Dyck, Fürft von Salm⸗Reifferſcheid 219. Erfurter Gartenbauverein 151, 304. Hamilton 70. Hayn 77, 85, 95, 101, 109. < Heide 33. Heuchler 89. Hopffer 297. 414 Trollius europaeus 186. — hybridus 197. — ediu pe — napellifolius 186. Tropaeolum azureum 380 — Moritzianum 145. 10. Autoren, von denen Aufſätze in dieſem Bande vorkommen. Joſeth 171, 179, 188, 195, 212. Klein 57. | Klewitz 305. Klotzſch 105. Meares V^: Melms 1 Nietner 4 $ 25, 36, 44, 51, 58, 67, 75, 83, 108, 115, 125, 133, 139, 146, 155. 165, 174, 183, 222, 231, 239, 245, 253, 262, 270, 276, 286, 293, 302, 35, 317, 326, 334, 342, 349, 358, , 912, 381, 390, 397, 403, Ps is. Bude 117,. 121, 193, 225, 235, 0, 348, 354, 364, 371, 403 Otto, ees 41, 49, 137, 153, 163, 168, Druckfehler. rm 1 1 1.11 — L-11 Wand n 320. Verbena N 43. Vitex litoralis 2 Vitis Isabella Ba, Zichya glabrata 275 = J 169, 177, 185, 233, 257, 265, , 313, 353, 369 usos „ Peintner 97, 119, 122, 209. ps m 46, 53, 60, 249. Redaction b. " 3. 5 = 24, 32, 120, 128, 296, 343, 368, 400. Regel 281, 290. Reinecke 145. 1. Scheidweiler 21, 29, 39, 46, 53. Stoll 388. a eps a. 101, 109, Ward 333, ipe 8, 354, 364, 371. Warszewisz 81, es Wendland 271. Seite 175, zweite Spalte, 7 und 8. Zeile von unten, fo wie im Regiſter lies: Colocasia ſtatt Calocasia. Seite ie zweite Spalte, Zeile drei von oben lies: Lantana nivea ſtatt Lantana alba. Theodor Bernhardi n Erfurt. * . * nn. BI 9 di 3 M " * ui AN | ; * 1 oes aar. * e ti a, En wi AN * 1. go eom — — . y DT, se cta ker rein Re S g N ^ff, e mund —— ^ a ar E, > R: xcd op IN QUE gs = = cem Ki FR art; ML "2 ME 2 MA VAR y. ain E —̃ —— r L 2771 [i 2171177 LE 188177777 mui BEBEINIBE 247177 DDD 22212114 [T] f $ I i SS ER r = z LP iib & | wn u : | B.C. — Hc. * ii, I.